AW: 1963 - Evolution is nothing you can stop
(Ich schick Christina und Melanie jetzt mal auf den Heimweg, damit das Frühstück wie in der IG besprochen, beendet werden kann)
Christina & Melanie
"Oh gott,... ich bin so satt,... ich war mir sicher dass ich den Weg vom Haus zum Auto nicht schaffen werde. Kann man eigentlichen einen Kaffeebauch haben?" Christina startete den Wagen und seufzte um irgendwie das Völlegefühl los zu werden. "Hast du zufällig mitgezählt, wie oft Matt heute gefragt hat, wer noch Kaffee will? Und hast du zufällig auch mitgezählt, wie oft ich bei dieser Frage die Hand gehoben habe?" fragte sie und warf einen grinsenden Blick zu Melanie, als sie ausparkte und auf die Straße fuhr. Sie warf einen Blick zum Fenster hinter dem sie Matt erhoffte zu sehen und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen. Heute Abend würde er ihr gehören,.... Er hatte es ihr versprochen und sie würde nur für ihn das kleine Schwarze anziehen, dass sie sich nur für ihn gekauft hatte.
"Egal,... Es macht keinen Unterschied, ob ich nun 7 oder 8 Tassen Kaffee intus habe, ich bin völlig überdreht" meinte sie lächelnd, als Melanie nichts auf ihre Frage erwiderte sondern nur still aus dem Fenster blickte. "Ich krieg heute vermutlich kein Auge mehr zu, die Wirkung des Kaffees wird sich bis spät in der Nacht anhalten" - hoffentlich - "ich werd vermutlich noch am Montag mit schwarzen Augenringen im Büro sitzen und damit beschäftigt sein meine Augen offen zu halten, weil ich die ganze Zeit kein Auge zugebracht habe,... wetten?" versuchte sie Melanie erneut zu erreichen, doch die junge Frau gab immer noch keinen Ton von sich.
Christina blickte Melanie prüfend an, bevor sie dann zögernd ihren Blick wieder auf die Straße richtete. Hatte sie irgendetwas falsches gesagt? War irgendwas bei den Learys vorgefallen? Christina sah starr auf die Straße, doch ihre Konzentration galt Melanies Gedankenwelt.
Alles hatte so gut angefangen,... Der neue Job, das Wiedersehen mit David,... langsam komme ich auch ein bisschen besser mit meiner Fähigkeit zurecht. Doch iregendwie läuft schon wieder alles schief. Ich hätte James gestern nicht so gehen lassen dürfen, ich hätte alles versuchen sollen, ihn bei mir zu halten. Aber ich habe es einfach falsch angepackt. Oohhhh,... wie scheinheilig er doch war! Tat so als würde er es unheimlich finden,.... Melanie grummelte leise vor sich auf dem Beifahrersitz dahin, sie hatte Christinas Worte einfach nicht wahrgenommen. Sie hatte sie sprechen gehört, doch dass sie auch eine Frage an sie gerichtet hatte, hatte sie nicht mitbekommen. Als ob du mich noch einmal anrufen würdest,... so ein blödsinn. Durch die Lappen bist du mir gegangen. Mein erster Auftrag und den vermassle ich natürlich. Und was mit David los ist weiß ich auch nicht. Wo steckt er denn nur? Wenn ich schon nicht James zu Matt bringen konnte, dann sollte ich wenigstens David dazu bringen, mich am Montag zu begleiten. Es ist die einzige Möglichkeit für ihn, seine Kräfte unter Kontrolle zu bringen..... Hoffentlich gehts ihm gut,...
Christina setzte den Blinker und fuhr in eine Straße ein, sie hatte nicht bemerkt, dass sie zu früh abgebogen war und nun genau in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war. Das Lauschen von Melanies Gedanken war bei weitem Interessanter, als dem Straßenverlauf zu folgen. "Christina?" Melanie wandte ihren Blick von den vorbeirasenden Häusern und Bäumen ab, als sie bemerkte, dass die Gegend immer unbekannter wurde. "Wo fährst du hin?"
Christina realisierte zu spät, dass Melanie sie angesprochen hatte und wie aus Trance, blickte sie die junge Frau an und entdeckte endlich, dass es Zeit wurde umzukehren. "Oh!" überrascht und noch nicht ganz klar bei Sinnen, fuhr Christina zu einem Parkplatz vor einem Wohngebäude und sah sich um. "So ein Mist,... Bitte entschuldige! Ich war völlig in Gedanken verloren und,..." in deinen Gedanken,... "da muß ich die falsche Straße abgebogen sein. Was für eine Straße ist das hier?" Christina beugte sich etwas nach vor, um die Hausnummer lesen zu können, an der gewöhnlich auch der Straßenname stand. "Mathera Street" Christina überlegte, ob sie diese Straße schon jemals gehört hatte, doch sie schüttelte den Kopf. "Kennst du die?" fragte sie und sah zu Melanie, die sich auch nach vor gebeugt hatte um ebenso das Schild an der Hausmauer lesen zu können. "Noch nie gehört,...." erwiderte sie und lächelte Christina an.
"Na schön,.. und jetzt?" so richtig geheuer war es Christina hier nicht, ihr Blick glitt von den heruntergekommenen Wohnhäusern zu den schäbigen Autos, die in den Parkplätzen davor standen und man brauchte keinen zweiten Blick, um zu erkennen, dass sie mittlerweile weit ausserhalb der angesehenen Wohngegend standen und in das Armenviertel gelandet sind. "Ich würde vorschlagen, du fährst die Straße jetzt mal weiter und biegst dort hinten nach rechts ab. Versuchen wir irgendwelche Straßenschilder zu finden." schlug Melanie vor und ließ ebenfalls ihren Blick über die Gegend hier gleiten. Wie lange war sie nur in ihren Gedanken versunken? Wenn sie auf den Verkehr aufgepasst hätte, hätte sie Christina die richtige Abbiegung ansagen können.
Christina ließ den Motor an und sah ein paar Jugendliche in einem Wohneingang stehen, die zu ihnen rüber starrten. Ihr war bewußt, dass sie mit ihrem hochpolierten roten Auto unter diesen grauen Karren auffiel und sie war irgendwie froh, wenn sie von hier wegkam. Melanie hingegen wirkte viel ruhiger und entspannter und so beschloß sie, sich nichts davon anmerken zu lassen. "Also die nächste da vorn rein sagst du?" fragte sie lächelnd nochmal nach und folgte Melanies Anweisungen weiterhin, bis sie endlich zu einer Hauptstraße gelangen, die sie geradewegs zurück in die bekannte Gegend brachte.
"Na, das war ja mal ein netter Ausflug" meinte Christina grinsend und entspannte sich immer mehr. Sie hasste es, wenn sie sich verfuhr und war dankbar, dass Melanie für sie die Straßenschilder übernommen hatte. "Also,... das war heute ein wirklich netter Vormittag" meinte Christina, als sie auf Melanies Wohnstraße zufuhr. "Tamara schien auch ganz nett gewesen zu sein, aber ich hatte absolut nicht mehr daran gedacht, Gwen irgendein Geschenk mitzubringen, ich war richtig erleichtert, dass du es scheinbar auch vergessen hattest." grinste Christina Melanie an und Melanie gab ihr dabei recht. Als sie Tamaras Geschenkskorb gesehen hatte, hatte sie sich das gleiche gedacht, wie Christina es jetzt ausgesprochen hatte.
Als Christina einparkte, raffte Melanie ihre Jacke und ihre Tasche zusammen, dann bedankte sie sich bei Christina fürs nachhause bringen und verabschiedete sich bis zum Montag. Als sie in der Wohnung war, warf sie ihre Sachen zur Seite und ging sofort zu ihrem Telefon. Sie mußte einfach David erreichen, sie mußte wissen dass es ihm gut geht und wenn er jetzt wieder nicht abhob, dann würde sie zu ihm fahren. Er war schon viel zu lange nicht erreichbar und langsam begann sie sich wirklcih Sorgen um ihn zu machen. Auswendig tippte sie seine Telefonnummer runter und lauschte dem Freizeichen.