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1963 - Evolution is nothing you can stop

AW: 1963 - Evolution is nothing you can stop

Gwen

::Nachdem Gwen auf Jaylens Frage geantwortet hatte, um wessen Beerdigung es sich handelte, war sie trotz aller Fürsorge von Jaylens Seite - von der sie ohnehin nichts wusste - den Tränen nahe. Es schmerzte unglaublich, überhaupt darüber reden zu müssen und sie wollte gar nicht erst daran denken, wie es James gehen mochte. Noch dazu, da er wahrscheinlich nicht einmal zu ihrer Beerdigung kommen konnte, da er von der Polizei gesucht wurde.

Und da spürte sie plötzlich überraschenderweise, wie Matt ihr sanft über den Rücken strich, als wolle er sie trösten oder generell irgendwie beistehen. Gerade in ihrer momentanen Situation schätzte Gwen diese Geste ziemlich hoch ein und war froh, dass Matt nicht einfach auf stur zu schalten schien, was ihren Streit anging - was er auch deutlich mit seinen nächsten Worten zeigte, die Gwen fast noch mehr überraschten, als seine bisherigen zärtlichen Gesten heute.

Denn statt bei dem eigentlichen Vorschlag zu bleiben, mit dem er begonnen hatte, dass er sich abends mit Jaylen treffen wollte, sah er kurz zu ihr und verschob das Treffen kurzerhand tatsächlich erst auf den nächsten Morgen. Und um ihre Überraschung noch perfekter zu machen, fügte er hinzu, dass er sie heute einfach ungern alleine lassen würde.

Auch, wenn sie diese Geste auf der einen Seite wirklich schätzte und nun doch froh darüber war, dass Matt sie begleiten würde, wusste sie auch, dass das Stillschweigen heute nicht länger zwischen ihnen bleiben würde. Dazu kannte sie Matt inzwischen gut genug, dass er es genauso wie sie hasste, wenn etwas zwischen ihnen stand und scheinbar konnte er seine Arbeit doch wenigstens einmal auch hinten anstellen, wenn es um solche Sachen ging::
 
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Jaylen

Kaum hatte Gwen ausgesprochen um wen es sich handelte, spürte er wie sich jegliches Glücksgefühl aus Gwen verabschiedete, sogar die Impulse des unbekannten Wesens waren für Jaylen nicht mehr sichtbar. Es war schrecklich, es war mehr als das. Jaylen war kurz davor Gwens Gefühle zu adaptieren, es tat ihm schrecklich weh. Doch bevor er wieder neue, neutralisierende und positive Gefühle im Raum ausbreiten konnte spürte er, wie Gwen Hoffnung schöpfte. Er fühlte wie gerührt sie war und wie Matt sich Sorgen machte. Es geschah etwas, weshalb er seine Fähigkeit nicht weiter einsetzen musste. Er brauchte nicht weiter auf Gwen einzuwirken, da Matts Gefühle ernst gemeint waren und er ihr beistehen würde.

Bewusst richtete Jaylen keine Beileidswünsche aus, er wollte das Thema, was er aus reiner - und auch unangebrachter - Neugier hevorgebracht hatte direkt wieder verschwinden lassen. Es einfach unten den Tisch kehren. Kurz atmete der gutaussehende, junge Mann durch und richtete seinen Blick auf Matt, der immernoch seinen Arm um Gwen gelegt hatte. Dass er seinen Blick nicht verstand war ihm klar und er wusste auch, dass das morgige Gespräch sicherlich nicht nur mit seinen Urlaubserlebnissen und dem Wohlbefinden seiner Familie gefüllt werden würde. Innerlich seufzte Jaylen, weil er ehrlich gesagt keinen Schimmer hatte, wie er das, was hier vor ging, seinem Chef erklären sollte.

"Ja ich denke Morgen wäre durchaus angebracht. Ich freue mich schon richtig auf die kommende Arbeit."

Erwiederte er Matt und ignorierte den Ansatz, dass sie sich heute Abend ja treffen könnten, aber selbst wenn Matt das ausgesprochen hätte und er nicht schon bei dem Gedanken unglaubliche Schuldgefühle gehabt hätte, hätte Jaylen dafür gesorgt, dass er vor Schuldgefühle fast gestorben wäre. Gut, dass er noch die Kurve bekommen hat.
Auch dass es bei der Arbeit alles drunter und drüber ging entging Jaylen nicht, doch wollte er da gar nicht erst nachlesen. Er würde sich die Akten durchlesen, die Fälle durcharbeiten und mit Christina und Melanie sprechen, um auf den neusten Stand zu kommen. Jetzt zu fragen, was los sei, hielt er für komplett taktlos und Gwen und Matt wussten - insbesondere Matt -, dass Jaylen der wohl mitfühlenste Mensch der Welt war.
 
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Matt

Matt konnte nicht umhin als etwas zu grinsen als Jaylen meinte, er würde sich bereits auf die Arbeit freuen. "Glaub mir, ab morgen wünscht du dir deinen Urlaub zurück. Momentan dreht so gut wie jeder am Rad. Arbeit ist genug für jeden da!"
Langsam senkte Matt den Arm und ließ Gwen los, damit sie endlich die Blumen in die Vase stellen konnte.

"Ich sag kurz in der Arbeit bescheid, dass ich erst morgen kommen werde!" informierte Matt kurz die beiden, dann nickte er Jaylen kurz zu und verließ das Wohnzimmer um ins Arbeitszimmer hinüber zu gehen. Dort griff er nach dem Telefon und rief seinen Chef an.

Wie er vermutet hatte, war dieser nicht gerade begeistert darüber, dass Matt nicht mehr vorhatte heute noch im Büro aufzutauchen, doch als Matt ihn darauf hingewiesen hatte, dass er mit seinen Überstunden ein ganzes Jahr lang Urlaub nehmen könnte und sie heute sowieso nichts mehr ausrichten konnten, lenkte sein Vorgesetzter ein, wenn auch nicht ohne vorher noch etwas zu murren.
Matt legte den Hörer auf und stützte sich kurz mit einer Hand auf dem Schreibtisch ab, während er sich mit der anderen erneut über die Augen fuhr.

Es war wohl vernünftig heute einigermaßen früh ins Bett zu gehen. In letzter Zeit hatte er häufig Kopfschmerzen und war übermüdet. Gestern abend wär er fast im Auto eingeschlafen, nachdem er erst kurz vor Mitternacht nach Hause gekommen war.
Ein Moment lang blickte Matt aus dem Fenster. Das Wetter war passend zu ihrer Stimmung, es regnete zwar nicht, doch es waren Wolken am Himmel und die Sonne kam nicht wirklich durch.

Matt atmete tief durch, dann machte er sich zurück auf den Weg zu Gwen und Jaylen. Nun war es an der Zeit bald aufzubrechen, wenn sie nicht zu spät kommen wollten.
 
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Gwen

::Als Jaylen schließlich Matt mit dem Termin morgen zustimmte und noch kurz hinzufügte, dass er sich auf die kommende Arbeit freuen würde, war Gwen froh, dass das Thema damit dann wohl erledigt war. Denn mit Matts Arbeit hatte sie nun - gerade in letzter Zeit - wirklich nichts am Hut. Sie war froh, wenn sie nicht über dieses ärgerliche Thema auch noch nachdenken musste. Die Beerdigung heute reichte ihr schon, da wollte sie nicht auch noch daran denken müssen.
Allerdings reichte ihr dann Matts Kommentar schon wieder, als er meinte, dass in der Arbeit momentan jeder am Rad drehte. Das bedeutete ohnehin wieder, dass er Überstunden schieben würde. Andererseits hieß das auch, dass sie nicht so oft mit im konfrontiert sein würde, da er ohnehin seltener daheim sein würde - was bedeutete, dass sie darüber nachdenken konnte, wie es mit dem Kind weitergehen sollte::

Ich hoffe, es macht dir nichts aus, kurz allein zu bleiben, Jaylen. Ich würde die Blumen gern ins Wasser stellen.

::wandte Gwen sich an ihrer Gast, als Matt gerade zum Telefonieren verschwunden war und tatsächlich bei der Arbeit bescheid sagen wollte, dass er erst morgen wieder kommen würde. Dann ging sie schnell in die Küche, suchte eine passende Vase heraus und ließ etwas Wasser aus dem Hahn hinein, sodass sie die Blumen hinein stellen konnte. Anschließend nahm sie die Vase mit dem Blumenstrauß wieder mit ins Wohnzimmer und stellte ihn auf den Couchtisch::

Danke nochmal, Jaylen, für die Blumen. Sie sind wirklich wunderschön.

::richtete sie ihre Worte wieder an den jungen Mann, der auf der Couch sitzen geblieben war. Manchmal war sie doch erstaunt darüber, dass Jaylen doch so oft bei ihr und Matt zu Besuch gewesen war, denn eigentlich hätte sie ihn eher in den Clubs der Stadt gesehen... Er war bestimmt erfolgreich bei den jungen Mädchen (;))::

Werden wir dich jetzt wieder öfter zu sehen bekommen?
 
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Jaylen

Jaylen nickte Matt nur leicht zu, als dieser ankündigte, dass er auf der Arbeit anrufen würde, um anzukündigen, dass er nicht mehr ins Büro kommen würde. Auch dass Jaylen spätestens morgen keine Freude mehr an der Arbeit haben würde, ging nicht an dem jungen Mann vorbei. Er hatte noch keine Ahnung, was hier vor sich gegangen war, weshalb er auch komplett unvoreigenommen war, was die momentane Arbeitssituation anging. Allerdings waren die letzten Urlaubswochen bei seiner Familie so anstrengend und zerrten dermaßen an seinen Nerven, da er ständig die Angstgefühle mitbekam, die seine Familie hatte bei dem Gedanken Jaylen wieder zu 'verlieren', dass er richtig froh war wieder mit Arbeit beschäftigt zu sein.

Als sich dann auch Gwen kurzzeitig verabschiedete, um für die Blumen, die Jaylen ihr schenkte, Wasser und eine Vase zu holen, nickte Jaylen dieser auch kurz lächelnd zu. Nun, als er alleine im Wohnzimmer stand, verschränkte er kurz die Arme vor der Brust. Immer wieder schossen ihm die fremden Gefühle durch den Kopf, die absolut nicht in die heutige Situation passten. Mit geschlossenen Augen versuchte er sich ausschließlich auf diese zu konzentrieren, doch schienen diese nur in Impulsen gesendet zu werden, mit denen Jaylen dann kurzzeitig überfordert war. Er konnte sie beim besten Willen nicht zuordnen.

Dann langsam kam Gwen wieder, drapierte die Blumen mit der Vase auf dem Couchtisch und zupfte noch ein wenig an den Feinheiten herum. Jaylen belächelte das, was Gwen tat und löste seine Arme aus der Verschränkung. Für wenige Augenblicke beobachtete er sie, ohne ein Wort zu sagen, bis Gwen schließlich ihre Stimme erhob.

"Solange es dich nicht stört, werde ich öfters mal wieder einen Besuch in meinen Tagesplan einplanen. Also von mir aus spricht nichts dagegen."

Erwiederte Jaylen lächelnd. Je nach dem wie Jaylen sich fühlte sendete er diese Gefühle quer durch dem Raum und im Moment fühlte er sich recht wohl und beeinflusste seine Umgebung auch mit solchen Gefühlen. Auch auf Gwen schwappten diese beschwichtigenden Gefühle über.
 
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Sophie

Sophie ging in ihrem Zimmer auf und ab. Es wäre wohl der richtige Moment jetzt bei ihrem Bruder zu sein, aber sie war sich nicht sicher, ob sie das richtige zu Sagen wüsste. Es war etwas so wunderbares, dass James wieder da war. Seit ihrer einen Begegnung im Central Park hatte sie immer wieder gehofft ihn wieder zu sehn und nun war es endlich so weit und die Situation war bei weitem nicht so schön, wie sie sich es in ihren Träumen immer vorgestellt hatte.

Schon zum zweiten Mal stand sie nun in der Tür und beobachtete ihren großen Bruder, der gedankenversunken umherlief. Es war eine Qual ihn so zu sehen, vor allem weil sie genau wusste sie konnte nichts dagegen tun. Früher als sie noch klein war, war es so einfach gewesen. Wann immer James einen schlechten Tag hatte konnte sie ihn mit ihren dummen Witzen wieder zum lachen bringen. Aber sie waren nun erwachsen und die Probleme waren größer geworden. Ein dummer Witz konnte überhaupt nichts mehr wieder gut machen. Wie so oft in der letzten Zeit wünschte sich Sophie wieder ein Kind zu sein. Befreit von all den Problemen die das Leben so schwer machten.

Zum zweiten Mal ging sie wieder leise in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. James war am Boden zerstört und sie konnte das sehr gut nachvollziehen. Schließlich ist die Person gestorben, die er liebte und die ihm so nahe stand wie sonst fast niemand. Und Sophie fühlte sich schuldig. Das sie mit Tamara nie wirklich sehr gut zurecht kam, war sicherlich nicht an James vorbeigegangen und nun konnte Sophie kaum Worte finden. Sie war auch sehr traurig, aber sie hatte Angst, dass James ihr Mitgefühl als geheuchelt ansehen würde. Vor allem da sie ihn gerade noch angemeckert hatte, er solle die Musik leiser drehen.

Was war da überhaupt in sie hinein gefahren? Wie konnte sie James in dieser Situation überhaupt anmeckern? Sophie ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie ärgerte sich über sich selbst und ihre Reaktion, aber es war alles so irreal. Ihr geliebter Bruder war endlich wieder zurück gekehrt. Das was sie sich so oft erträumt hatte war endlich geschehen und doch war es ganz anders als in ihren Träumen gewesen. Es ärgerte sie sehr, denn sie war es nicht gewohnt dass es nicht nach ihrem Willen ging und auch wenn sie wusste, dass niemand wirklich Schuld daran hatte konnte sie sich nicht daran hindern irgendwo die Schuld zu suchen. Aber doch sicherlich nicht bei ihrem Bruder.

Ein letztes Mal nahm sie sich ein Herz. So konnte es auf keinen Fall weiter gehen. Sie verließ ihr Zimmer ein drittes Mal und schaute nach James. Ihr großer Bruder stand an die Fensterscheibe gelehnt mit dem Rücken zu ihr. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass bald Tamaras Beerdigung war. Sie schluckte. Es war sicherlich hart für James nicht angebracht Abschied nehmen zu können. Bevor sie weiter in den Raum trat räusperte sie sich kurz, um auf sich aufmerksam zu machen, dann ging sie langsam auf ihren Bruder zu und stellte sich neben ihn.
"Ich dachte," begann sie mit leiser Stimme "du brauchst vielleicht etwas Gesellschaft?"
 
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Matt

Matt betrat wieder das Wohnzimmer. Sein Blick huschte über die Blumen, die das Wohnzimmer fröhlich erscheinen liessen. Irgendwie passte das heute nicht ganz ins Bild, doch sie munterten Matt irgendwie auf, auch wenn er sich sonst nicht viel aus Blumen oder Pflanzen machte.

Matt lehnte sich leicht an den Türrahmen der in den Gang führte und lies seinen Blick auf der Gwen und Jaylen ruhen, während er darauf wartete, dass sie mit ihm hinausgehen würden. So müde wie er sich momentan fühlte, würde er bestimmt gleich im stehen einschlafen können, doch es galt sich jetzt wie so oft zusammen zu reissen und diesen Tag noch durchzustehen. Im Grunde war er sogar froh, nicht mehr in die Arbeit zu müssen, denn er wusste genau, dass er dort wieder vor Mitternacht nicht herauskommen würde.

Matt warf einen Blick zur Uhr. In ein paar Stunden würde er alles überstanden haben. Doch bis dahin würde noch eine Menge Zeit vergehen.
 
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Gwen

::Während Gwen auf Jaylens Antwort auf ihre Frage wartete, legte sie unwillkürlich die linke Hand sanft auf ihren Bauch. Auch, wenn sie sich diesen Gedanken nicht konkret gestattete: Sie wusste, dass sie dieses Kind behalten wollte - um jeden Preis. Es zur Adoption freizugeben, kam überhaupt nicht in Frage und da war es ihr egal, was Matt dazu sagte. Die Frage, die blieb, war die, ob sie Matt als Vater für ihr Kind wollte. Natürlich war er der leibliche Vater, aber im Moment war ihr aufgrund der momentanen Lage ihrer Beziehung einfach nicht klar, ob sie auch tatsächlich auf ihn als Vater zählen konnte. Aber für ihr Kind, auch wenn es noch so klein sein mochte, empfand sie jetzt schon unglaubliche Zuneigung...::

Es stört mich gar nicht. Du bist hier immer herzlich willkommen.

::erklärte Gwen mit einem Lächeln auf Jaylens Antwort, bevor sie ihren Blick zu Matt wandte, der gerade wieder den Raum betrat und dabei spürte, wie ihre Gefühlswelt sich erneut etwas zu beruhigen schien.
Sie sah ihren Mann auf die Uhr blicken und nachdem sie dies ebenfalls kurz getan hatte, wurde ihr klar, dass sie nicht mehr viel Zeit bis zur Beerdigung hatten und am Besten gleich los sollten, weshalb sie auch einen bedauernden Blick zu Jaylen warf. Sein Besuch war ein wenig Ablenkung gewesen, die ihr besser getan hatte, als sie jemals geglaubt hätte::

Ich fürchte, für heute müssen wir den Besuch aber leider beenden, wir sollten jetzt wirklich los.

::erklärte sie trotzdem freundlich und trat an Matts Seite. Einen kurzen Augenblick zögerte sie, dann allerdings legte sie ihre Hand in die von Matt und sah noch einmal zu ihm auf. Sie wusste nicht, was sie getan hätte, wenn er sie nicht begleitet hätte::
 
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James

::Er wusste nicht wie lange er am Fenster stand und durch die Fenster auf die verregneten Strassen blickte. Es goss wie aus Kübeln, doch das einzige was er wahrnahm war, dass dieses Wetter genau widerspiegelte, was sich in seiner Seele abzeichnete. Es passte, wenigstens etwas. Es war gut, dass es regnete… Wenigstens der Himmel sollte um sie weinen, wenn er dazu schon nicht in der Lage war. Ein oder zwei Mal war ihm eine einsame Träne über die Wange gelaufen, doch richtig weinen, das hatte er einfach nicht gekonnt. Auch wenn ihn der Schmerz über ihren Verlust beinahe erstickte, so hatte er doch einfach nicht weinen können.

Als er hörte, wie sich hinter ihm seine Schwester räusperte und dann zu ihm hinüber kam, blieb er noch einen Augenblick lang reglos so stehen, wie er es auch schon die letzte Stunde getan hatte. Starr mit dem Blick in den Regen. Doch dann riss er sich von diesem Bild los, wandte sich seiner kleinen Schwester zu und rang sich sogar zu einem leichten Lächeln durch::

Sophie… Hast du gut geschlafen?

::fragte er seine Schwester leise, bevor ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich::

Du siehst müde aus…

::stellte er dann noch besorgt fest und dachte dabei keinen Augenblick daran, wie er aussehen musste. Er hatte in den letzten Tagen kaum geschlafen und sich nur sehr sporadisch um sich selber gekümmert. Und der ungepflegte Dreitagebart den er nun trug, trug nicht wirklich etwas dazu bei, dass sich sein Anblick verbessert hätte. Doch was zählte das schon noch. Hauptsache, Sophie ging es gut…::

Trinkst du eine Tasse Kaffee mit mir?

::erkundigte er sich dann hoffnungsvoll, doch erwartete er nicht wirklich eine Absage, da sie ihn ja gefragt hatte, ob er etwas Gesellschaft brauchen konnte. Und so ging er zurück zu der Couch und griff nach dem Krug mit Kaffee um ihr eine Tasse einzuschenken. Dabei stellte er jedoch fest, dass das schwarze Gebräu bereits wieder eiskalt war. Hatte er etwas so lange am Fenster gestanden? Er konnte es sich kaum vorstellen::

Der ist kalt… Ich mache kurz neuen

::erklärte er dann mit einem erzwungenen Lächeln, bevor er wieder aufstand und in die Küche ging. Es war irgendwie alles so schwer geworden, seit er sie verloren hatte. Sogar mit seiner Schwester konnte er nicht mehr richtig sprechen. Und dabei hatten sie sich früher alles anvertrauen können. Doch jetzt? Was war nur aus ihm geworden?
Als der Kaffee fertig war ging er zurück zu Sophie, schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein und hielt ihr die Tasse dann hin::
 
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Sophie

Sophie schaute ihren Brunder besorgt an. Er sah nicht gut aus und alles wonach er schaute, war dass sie etwas müde aussah. "Ich habe nicht so gut geschlafen." gab sie trotzdem ehrlich zu und legte ihre Hand kurz auf seinen Arm. "Aber mach dir keinen Sorgen, mir geht es gut." Sie lächelte gezwungen. Es ging ihr gut, das stimmte, aber sie machte sich große Sorgen um James und die Situation war sicherlich nicht zum Lachen.

"Du siehst schrecklich aus." konnte sie dann doch nicht zurückhalten, als sie ihrem Bruder so anschaute. Musste er sich denn so hängen lassen? So hatte sie ihn noch nie gesehen und es machte ihr Angst. Keinen Funken Lebenslust sah sie in ihm. Was wenn ihm das alles zu viel wurde und er wieder verschwand? Sie würde es nicht überstehen.
Sophie nickte nur schwach als James ihr einen Kaffee anbot und beobachtete dann ihren Bruder, wie er zurück zum Sofa ging.

Als James in die Küche verschwand einen neuen Kaffee zu trinken setzte sie sich auf das Sofa und schaute zum Fenster heraus. Das Wetter spiegelte genau ihre Stimmung wieder. Grau und Erdrückend. Erst als James wieder neben ihr saß wurde die junge Frau aus ihren Gedanken gerissen. Sie nahm die Tasse mit einem dankbaren Blick entgegen und nippte einmal kurz an ihrem Kaffe. Ihr Bruder wusste immernoch wie sie ihn trank. Schwarz mit ein wenig Zucker.

Doch was war sonst noch wie immer? Nichts. Es war traurig zu wissen, dass es irgendwie nicht mehr das war was es einmal war. Sie hatte das Gefühl sie konnten nicht mehr miteinander reden und das zog sie am meisten runter. "So habe ich mir das nicht vorgestellt." sagte sie schließlich in die Stille hinein, obwohl ihre Stimme nicht wirklich mehr als ein Flüstern war.
 
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James

::Als Sophie ihm erklärte, dass er sich keine Sorgen um sie zu machen brauchte, nickte er leicht, um ihr Recht zu geben. Doch das änderte nichts daran, dass er sich unglaubliche Sorgen um Sophie machte. Er wusste nicht, was er tun würde, wenn ihm die CIA auch noch seine geliebte Schwester wegnehmen würde. Das könnte er niemals überwinden::

Schrecklich? Nettes Kompliment. Danke – Hat noch nie jemand zu mir gesagt…

::musste er dann mit einem nun ehrlichen Lächeln auf Sophies Worte antworten, als sie ihn darauf hinwies, dass er im Augenblick eine wandelnde Katastrophe war. Doch wirklich lange hielt der Schalk, welcher in seinen Augen aufgeblitzt hatte nicht an und schon kurz darauf war er wieder vollkommen verschwunden.

Es musste nicht leicht sein für seine Schwester, ihn jetzt um sich zu haben. Für sie wäre es wohl besser gewesen, wenn sie nicht mit ihm mitgekommen wäre. Doch hätte er sie zurücklassen können? Nein, es wäre einfach zu gefährlich gewesen. Niemand durfte seiner Sophie je irgendetwas antun. Niemals…

Als er mit dem Kaffee zurück zu Sophie kam, setzte er sich neben sie und reichte ihr den Kaffee. Einige Zeit lang sassen sie beide einfach schweigend da tranken von ihrem Kaffee und hatten ihre Blicke ins Nirgendwo gerichtet. Doch James fiel das wiederum erst auf, als er Sophies Worte hörte. Ja, so hatte sie sich das bestimmt nicht vorgestellt. Kein Personal, das man herum kommandieren konnte, kein grosser Luxus und dazu noch einen in Selbstmitleid versinkenden Bruder, der einem nicht nach draussen liess, weil es zu gefährlich war…::

Sophie…

::antwortete er leise auf ihre Aussage und schwieg einige Zeit, bevor er seinen blick schliesslich vom Boden losriss und seine Schwester direkt ansah::

Ich… Es tut mir Leid. Ich weiss, dass dies nicht ganz nach deinen Vorstellungen ist. Und ich schon gar nicht. Aber ich weiss einfach nicht wie…

::er schüttelte leicht den Kopf und wandte seinen Blick wieder von seiner kleinen Schwester ab, um erneut den Teppich auf dem Boden genaustens unter Augenschein zu nehmen::

Wir hatten uns endlich wieder gefunden…

::meinte er schliesslich traurig, bevor er dann aber leicht den Kopf schüttelte und wieder zu Sophie blickte. Sie hatte Recht, so hatte auch er sich das nicht vorgestellt. Doch es tat einfach so unglaublich weh::

Ich werde versuchen mich zu bessern, versprochen…
 
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Sophie

Es war schrecklich ihren Bruder so zu sehen. Am liebsten wäre sie zurück in ihr Zimmer gegangen, die Türe hinter sich geschlossen und so gemacht als wäre das alles nie geschehen. Die Erinnerung an ihren Bruder, dem es gut ging und um den sie sich keine Sorgen machen musste, war ihr um einiges lieber, als ihn so zu sehen. Doch so sehr sich dieser Wunsch auch in ihr breit machte, war sie doch froh bei ihm zu sein, denn die lange Zeit der Trennung war für sie auch nicht einfach gewesen, vor allem da ihre Eltern fest davon überzeugt waren, dass James gestorben war. Schließlich kam sie zu dem Entschluss, dass ein Bruder dem es schlecht ging immernoch besser war als ein toter Bruder.

Liebevoll und mitfühlend blickte sie James an, während er versuchte seine Gefühle in worte zu fassen und Sophie merkte, wie schwer es ihm fiel. Die junge Frau legte eine Hand auf den Arm ihres Bruders. Obwohl sie so nahe beieinander waren fühlte sie sich in diesem Moment so weit weg von ihm und sie wusste nicht wesshalb. "Es tut mir so leid." entgegenete sie mit leiser Stimme, denn was sie wirklich sagen könnte, dass all das wiederspiegelte was sie fühlte konnte, wusste sie nicht. "Sie hat es nicht verdient zu sterben." sagte sie schließlich und der Klang ihrer Stimme veränderte sich in den eines Mädchens die sich ungerecht behandelt fühlte. Einen Klang, den man schon oft von Sophie vernommen hatte.
Es war ihr fremd, dass nicht alles nach ihren Plänen lief. Das nicht jeder das machte was sie wollte und es war kein gutes Gefühl. Aber seit dem verschwinden ihres Bruders wurde sie immer wieder damit konfrontiert, dass im Leben nicht alles so laufen konnte, wie sie das geplant hatte und manchmal verfluchte sie ihre Eltern dafür, dass sie ihr das nicht von anfang an beigebracht hatten.

Nochmal nippte sie an ihrer Kaffeetasse, als James ihr versprach, dass er sich bessern würde. Nun hatte sie ein schlechtes Gewissen. In dem Blick ihres Bruders las sie ab, dass er sich Sorgen um sie machte und das war nicht so wie es sein sollte. Ihr geht es gut und sie hatte so gut wie keine Probleme, noch nie gehabt. Wieso machte er sich Sorgen um sie? Er war es um den sie sich kümmern sollte und er hatte auf jeden Fall schon genung Probleme, als dass er nun auch noch ihre Vorwürfe gebrauchen könnte. "Mach dir doch um mich nicht so viele Gedanken." sagte sie schließlich und versuchte sich an einem Lächeln, dass ihr sogar ziemlich überzeugend gelang.
"Ich bin stark und ich komme damit zurecht." Diesen Satz hatte sie in der letzten Zeit sehr oft zu sich selbst gesagt und auch zu leben gelernt. Sie war stark und sie konnte sehr viel ertragen. Hilfe brauchte sie dazu keine. "Wenn du es im Moment brauchst zu trauern, dann tu das. Ich bin für dich da."
 
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Jaylen

Der junge Mann wusste zu schätzen, dass er zu jeder Zeit im Hause der Learys willkommen war. Es rührte ihn teilweise schon, inbesondere da er durch die Gefühle Gwens merkte, dass sie es ernst meinte und sich über weitere Besuche freuen würde. Jaylen fühlte sich immer bestätigt, wenn er solche Gefühle las.

Als dann Matt wieder zu ihnen stieß und einen prüfenden Blick auf die Uhr warf, wusste Jaylen schon, dass es wohl Zeit war zu gehen. Er nickte unerkennlich und räusperte sich kurz auf. Noch ein letztes Mal, da er Gwens Aufregung und wieder hochkommende Trauer spürte, beruhigte er ihr Gemüt.

"Ich werde euch selbstverständlich nicht länger aufhalten. Matt, wir sehen uns dann morgen. Gwen, wir sehen uns demnächst auch noch, versprochen."

Mit diesen Worten gab er seinem Chef die Hand und drückte dessen Frau kurz, bevor er vor den beiden das Haus verließ.
 
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Matt

Matt löste sich vom Türrahmen und trat etwas in den Raum als Jaylen sich zu verabschieden began. Schade, dass es heute ein so unpassender Tag war. Er hatte Jaylen schon immer als guten Mitarbeiter und auch als Familienfreund geschätzt, doch heute war der falsche Tag dafür um einfach zusammenzusitzen und über die vergangenen Tage zu reden.

"Danke für deinen Besuch Jaylen. Es würde mich ebenfalls freuen, dich bald mal als Gast hier zu sehen!" meinte er deshalb ehrlich während er zum Abschied Jaylens Hand schüttelte.
"Ich hoffe nur das nächste mal unter schöneren Umständen!" sagte er noch während er Jaylen die Tür öffnete um ihn hinauszulassen.

"Ich wünsch dir noch einen schönen Tag. Bis morgen früh!" rief Matt ihm nach, dann drehte er sich um zu Gwen. Einen Moment lang wusste Matt nicht so recht was er sagen sollte, deshalb hielt er ihr seine Hand hin und zog sie etwas zu sich.
Kurz strich er ihr mit der anderen Hand über die Wange und lächelte sie leicht an, so als wollte er ihr die Gewissheit geben, dass er alles wieder in Ordnung bringen wollte und dass sie sich nicht soviele Sorgen machen sollte.
Doch das Ganze auszusprechen, kam selbst ihm im Moment nicht richtig vor und das Schlimme war, dass er Gwen momentan nicht einmal Hundertprozentig versprechen konnte, dass alles wieder in Ordnung kam.

"Gehts bei dir?" erkundigte er sich deshalb kurz nach ihrem Befinden und musterte sie. Gwen sah genau wie er ziemlich mitgenommen und müde aus, auch wenn sie alles wie er zu überspielen versuchte.

(Hi Birgit, ich glaub du kannst die beiden zur Beerdigung schreiben, oder?)
 
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Gwen

::Gwen nickte Jaylen kurz zu, als dieser meinte, dass auch sie ihn bald wiedersehen würde, bevor sie sich noch von ihm verabschiedete und dabei die beiden Männer bis zur Haustüre begleitete, wo Matt seinen Mitarbeiter hinausließ.
Dann sah ihr Mann sie für einen kurzen Augenblick einfach nur an, bevor er sie an der Hand nahm und etwas zu sich zog, was Gwen geschehen ließ. Sie wusste ohnehin nicht mehr so wirklich, wohin mit ihrem Gefühlschaos, weshalb sie froh war, dass Matt für sie da war und ihr helfen wollte, mit dem Tag heute zurecht zu kommen.

Dass er ihr dann über die Wange strich und ein Lächeln schenkte, sollte ihr zeigen, dass alles wieder in Ordnung kommen würde - so interpretierte sie es zumindest. Allerdings war die junge Frau sich dabei nicht so wirklich sicher. Im Moment passierte viel zu viel - vor allem in Hinblick auf ihre Beziehung - was nicht wirklich positiv war und das machte ihr Angst.

Als Matt dann fragte, ob es gehen würde, nickte Gwen nur und schlüpfte dann in ihren Mantel und ihre Schuhe. Gemeinsam mit Matt ging sie zum Wagen, mit dem er sie zum Friedhof fuhr. So sehr Gwen sich dort auch umsah, James konnte sie nicht entdecken und das war auch verständlich, denn selbst sie bemerkte die Männer in den dunklen Anzügen, die den ganzen Friedhof aufmerksam absuchten. Es wäre für ihn wohl Selbstmord gewesen, hierher zu kommen, weshalb Gwen auch ganz froh war, dass sie auch Blumen für James mitgenommen hatte, um sie zu Tamara zu legen.

Während der ganzen Predigt war Gwen einigermaßen gefasst, konnte aber ein geflüstertes "Er war das nicht - niemals!" nicht ganz vermeiden, als der Priester erwähnte, dass Tamara gewaltsam aus ihrem jungen, vielversprechenden Leben gerissen worden war. Und als dann schließlich Tamaras Vater nach vorne trat, um vom Leben seiner Tochter zu erzählen und erwähnte, wie unglaublich schlimm es war, wenn man sein eigenes Kind begraben musste - da war es mit Gwens Selbstbeherrschung vorbei und Tränen begannen über ihre Wangen zu fließen. Aber trotzdem versuchte sie, dabei möglichst ruhig zu bleiben::
 
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