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1963 - Evolution is nothing you can stop

AW: 1963 - Evolution is nothing you can stop

Matt

Die Fahrt zum Friedhof verlief schweigend. Beide schienen nicht recht zu wissen, was sie sagen sollten und so hing jeder seinen Gedanken nach.
Matt dachte daran ob James wohl auf der Beerdigung auftauchen würde, doch konnte er sich kaum vorstellen, dass er so leichtsinnig sein würde.
Er wusste genau, dass einige seine Männer ebenfalls anwesend waren und schließlich konnte James davon ausgehen, dass er auch auf der Beerdigung sein würde.

Als sie an der Kirche ankamen, stiegen sie gemeinsam aus und gingen Seite an Seite in die Kirche. Während des Gottesdienstes war ein bedrückende Stille, niemand redete bis auf den Priester und nur hin und wieder vernahm man ein leichtes Schluchzen.
Matt schwieg ebenfalls und blickte die meiste Zeit nach unten.
Die Sache mit Tamara ging ihn ebenfalls schwer ans Gemüt. Er hatte nicht gewollt, dass es soweit gekommen war. Er hatte sich noch heftig mit seinem Vorgesetzten gestritten, die Wohnung von Tamara durchsuchen zu lassen, wenn sie ebenfalls anwesend war, doch er hatte sich nicht durchsetzen können.
Unbewusst ballte Matt kurz die Fäuste. Verdammt, sonst würde Tamara jetzt noch leben.

Nach kurzer Zeit ging es dann hinaus auf den Friedhof. Der letzte Teil der Beisetzung began. Die Rede von Tamaras Vater berührte sogar ihn, obwohl er zugeben in solchen Sachen ziemlich abgebrüht war, was nicht immer positiv zu sehen war, doch er konnte sich im gewissen Rahmen vorstellen, was ihre Eltern gerade durchmachten.

Matt blickte zu Gwen. Er wollte wissen wie es seiner Frau ging und merkte dabei wie sehr sie gegen die Tränen ankämpfte, die jedoch schließlich die Oberhand gewannen und über ihre Wangen zu laufen begannen.
Es tat Matt weh seine Frau weinen zu sehen und so legte er beide Arme um sie und drückte sie etwas an sich heran. Er wollte ihr Trost spenden und die Tränen die sie doch so lange und tapfer zurückgehalten hatte herauslassen.
Matt wusste wie stark Gwen sein konnte, wenn sie es wollte, doch dass musste sie doch jetzt nicht sein.

"Lass es raus, Liebling!" murmelte er ihr zu, während er sie ansich drückte und ihr sanft über den Rücken strich. "Du musst doch nicht so verdammt stark sein hier!"
 
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Gwen

::Als sie bereits eine Weile still vor sich hin geweint hatte, spürte sie auf einmal, wie Matt seine Arme um sie legte und sie etwas zu sich heran zog. Irgendwie widerstrebte es ihr zwar einerseits, nach all den Tagen, an denen Funkstille zwischen ihnen geherrscht hatte, einfach so diese körperliche Nähe zuzulassen, aber andererseits war ihr bewusst, dass Matt ihr nur helfen wollte, ihr beistehen wollte.

Aber gerade, wenn jemand sich so sehr um sie kümmerte, drohten ihre Schutzmauern einzubrechen. Solange sie für sich alleine war, wusste Gwen, dass sie sich beherrschen musste und nicht weinen wollte. Sobald aber jemand da war, der ihr beistand - wie Matt jetzt - dann war es, als würde ihr Körper diese Schutzmaßnahme nicht mehr für nötig halten und dann wollte sie erst recht weinen.
Und so war es auch jetzt. Gerade, als sie spürte, dass Matt für sie da war, begannen ihre Tränen erst recht zu fließen, auch, wenn sie sich bemühte, sie zurück zu halten.
Denn sie fürchtete, wenn sie jetzt erst einmal angefangen hatte, dann könnte sie nicht mehr aufhören, schließlich musste sie fast augenblicklich an das Kind denken, an die dubiosen Akten aus Matt's Büro, an ihre Fähigkeit... Kurz, es war einfach alles zu viel.

Schließlich war es soweit und Tamaras Eltern warfen als erste ihre Blumen in das Grab, gefolgt von einer Schaufel Erde. Gwen wartete noch ein wenig ab, bis die Familie fertig war, bevor sie ebenfalls an das Grab ihrer Freundin trat und zuerst ihren eigenen Blumenstrauß vorsichtig hinab warf. Dann wartete sie einen Augenblick ab und ließ dann schließlich auch den zweiten Strauß in die Tiefe fallen::

Von James...

::flüsterte sie leise, da sie durchaus wusste, dass einige hier Tamaras Freund tatsächlich für schuldig hielten. Sie jedoch nicht.
Schließlich warf sie noch etwas Erde auf den Sarg, blickte ein letztes Mal hinab und wandte sich dann von Tamaras Grab ab, erneut mit Tränen in den Augen::
 
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James

::Jetzt, wo er hier mit seiner Schwester auf der Couch in seiner Bleibe sass, war sich James nicht mehr so sicher, ob es wirklich gut gewesen war, dass er Sophie zu sich genommen hatte. Wenn sie nicht hier gewesen wäre, hätte er machen können, was er wollte. Sich einfach gehen lassen und in der Trauer versinken ohne immer daran denken zu müssen, dass er sich eigentlich zusammennehmen sollte.

Nein, was dachte er da nur wieder. Konnte er wirklich so selbstsüchtig sein? Er musste doch auf seine kleine Schwester aufpassen, dass ihr nicht auch etwas zustiess. Sie durfte nicht auch noch in die Hände der CIA fallen und ihr Leben verlieren. Niemals würde er das zulassen…

In Gedanken versunken starrte er auf seine Tasse voll Kaffee. Dass Sophie neben direkt neben ihm sass, war ihm für einen Moment völlig entgangen. Doch als er dann ihre zarte Hand auf seinem Arm spürte, blickte er wieder auf und schaffte es für einen kurzen Augenblick zu lächeln. Es war schön, dass sie hier war… Lange hielt dieses Lächeln jedoch nicht an, denn als Sophie erwähnte, dass Tamara es nicht verdient hatte zu sterben, verfinsterte sich sein Gesicht augenblicklich wieder::

Nein, sie hat es nicht verdient zu sterben. Wenn jemand tot sein müsste, dann ich. Aber ganz bestimmt nicht… Dafür werden sie büssen…

::erklärte er leise aber doch hörbar mit Zorn in der Stimme. Das alles war einfach nicht fair. Wenn er diese dämlichen Kräfte nicht hätte, wäre das alles niemals passiert. Dann wäre er jetzt noch immer mit ihr zusammen. In aller Öffentlichkeit und ohne sich hinter irgendwelchen Lügen verstecken zu müssen… Verdammt, wieso hatte er diese Kräfte eigentlich bekommen, wenn er mit ihnen noch nicht einmal in der Lage war seine Liebe zu retten…

Niedergeschlagen schüttelte er leicht den Kopf. Es brachte jetzt auch nichts, wenn er sich darüber Gedanken machten. Er musste sich damit abfinden, dass er sie nicht wieder sehen würde. Auch wenn es noch so schwer war::

Wenn ich mir um dich keine Gedanken mehr mache, dann werde ich wohl gar nicht mehr denken, Sophie…

::erklärte er seiner Schwester dann allerdings wieder mit einem leichten Lächeln, als sie ihm klar machen wollte, dass er ruhig machen konnte, was er wollte und was er im Augenblick brauchte. Dann zog er sie ohne weiter darüber nachzudenken in seine Arme und drückte sie leicht an sich::

Du bist alles, was ich noch habe… Und ich weiss, dass du mit dem allem zurecht kommst, Schwesterchen. Aber ich brauche dich, damit ich mit dieser ganzen Sache klar komme…

Und was das Trauern anbelangt… Ich wünschte, ich hätte mich richtig von ihr verabschieden können. Heute, auf dem Friedhof. Doch selbst dies wurde mir verwehrt…
 
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Sophie

Sophie musste schlucken, als James ihr antwortete, dass er den Tod eher verdient hätte als Tamara. "Das darfst du nicht sagen." sagte sie fast verzweifelt und eine Träne blidete sich in ihrem Auge. Nur der Gedanke daran, dass James nicht mehr hier sein könnte machte ihr große Angst. Zu oft hatte sie sich in der letzten Zeit mit diesem Gedanken abfinden müssen. "Hör auf sowas zu denken okay?" sagte sie nun schon fast verärgert. "Tamara hat es nicht verdient zu sterben, sie war toll und ich verstehe sehr wohl, wenn du darüber sehr traurig bist, aber du bist auf keinen Fall weniger Wert als irgendwer da draussen und du hast auch nicht verdient zu sterben." Etwas leiser fügte sie hinzu. "Du darfst nicht sterben."

Das sie damit wahrscheinlich etwas überreagiert hatte, war ihr nicht bewusst. Zu oft hatte sie sich anhören müssen, dass James tot war und dass sie sich endlich damit abfinden sollte. Zu oft hatte sie vergeblich versucht ihren Eltern weiß zu machen, dass sie die Hoffnung nicht aufgeben sollen und das James noch lebte. Sie hatte keine Kraft dies nochmal durchzustehen und vor allem hatte sie keine Kraft ihren Bruder wirklich tot zu wissen. Das er Rache schwor hatte sie auf Grund ihres Gefühlsausbruches kaum wahrgenommen.

"Dann mach dir Gedanken um mich." sagte sie weiter mit einer nun wieder sanfteren Stimme. "Mach das, was du brauchst. Aber sorg dich nicht um mich."
Als er sie an sich zog, legte sie ihren Kopf an seine Schulter und hörte ihm weiter zu. "Ich werde bei dir bleiben. Solange du mich brauchst." versicherte sie ihrem großen Bruder und wurde sich das erste mal bewusst, dass sie wirklich gebraucht wurde. Normalerweise war sie die jenige die anderen sagte was sie zu tun hatten, die andere brauchte um ein schönes Leben zu führen. Aber nun wurde sie gebraucht von ihrem Bruder und es war ein seltsames Gefühl. Doch eines wusste sie genau, sie wollte für ihen Bruder da sein, so wie er für sie da war. "Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, musst du es nur sagen."

Dann kam James auf die Beerdigung zu sprechen und es tat Sophie weh in so zu sehen und zu verstehen wie schwer es für ihn war gerade im Moment hier und nicht auf dem Friedhof zu sein. Sophie die immernoch leicht an ihm lehnte setzte sich wieder auf und nahm seine Hände während sie ihm liebevoll in die Augen schaute. "Wir werden ihr Grab besuchen und du wirst dich verabschieden können." sagte sie überzeugt, dass dies irgendwie funktionieren sollte. Allerdings war ihr nicht wohl dabei das Wort Grab in den Mund zu nehmen. Es hörte sich so falsch an.
 
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James

::Da hast du wohl recht kleine Schwester. Aber wenn ich nicht gewesen wäre, wäre sie noch am Leben…, dachte sich James als er Sophies Worte hörte und senkte dabei leicht den Kopf. Warum konnte das Leben nicht einfach einmal fair sein? Nein, er durfte jetzt nicht so denken. Er musste versuchen wieder hoch zu kommen. Er musste auf seine kleine Schwester aufpassen. So etwas durfte einfach nicht noch einmal passieren. Auf keinen Fall::

Schon ok, Sophie. Du hast Recht. Ich sollte nicht so denken. Also mach dir keine Sorgen, in Ordnung? So schnell wirst du mich nicht wieder los

::erklärte er seiner kleinen Schwester, als er hörte, wie verzweifelt sie auf seine Worte reagiert hatte. Und abgesehen von der Aussage, „du hast Recht“ meinte er seine Worte auch genau so, wie er sie sagte. Vor allem der letzte Teil entsprach wohl ziemlich stark der Wahrheit. Er würde seine Schwester beschützen, ganz egal was auch kommen würde.

Als er dann ihre Worte hörte, dass sie so lange für ihn da sein würde, wie er sie bräuchte, lächelte James leicht. Sie hatte schon immer ein Talent dafür gehabt, genau die richtigen Worte zu finden, um seine Laune wieder zu verbessern. Und auch jetzt half sie ihm mit ihren Worten mehr, als sie wohl selber glaubte. Doch war das eigentlich auch nicht wichtig. Hauptsache war, dass sie da war und sie in Sicherheit war…::

Glaub mir Sophie, einzig und allein dass du hier bei mir bist, hilft mir schon sehr weiter. Du musst sonst nichts für mich tun. Nun ja, vielleicht solltest du mich zwischendurch daran erinnern, dass ich nicht der einzige bin, dem es im Augenblick nicht so gut geht. Danke, dass du mich etwas wach gerüttelt hast

::meinte er mit einem Lächeln, löste dann seine Hände aus den ihren und drückte sie einfach fest an sich. Zumindest für einen kurzen Moment. Denn dann fiel ihm ein, dass er im Augenblick wohl nicht besonders wohlriechend war. Eine Dusche hatte er seit ihrem Tod nicht mehr von innen gesehen…
Als Sophie ihm dann vorschlug, dass sie irgendwann gemeinsam zum Grab gehen würde, löste er sich augenblicklich wieder von ihr und schüttelte vehement den Kopf. Nein, das würden sie ganz bestimmt nicht::

Nein, das werden wir nicht. Es ist zu gefährlich, zu ihrem Grab zu gehen. Wenn ich hingehe, dann werde ich das alleine tun, dann bin ich sicher, dass ich wieder weg komme und ich muss mir keine Sorgen um dich machen. Sophie, das ganze Land denkt, ich hätte sie umgebracht. Vermutlich denken inzwischen auch alle, ich hätte dich entführt. Und wenn nicht, dann werden sie vermuten, dass wir unter einer Decke stecken. Nein, es ist einfach zu gefährlich…
 
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Sophie war immernoch leicht in Panik. Wieso konnte James eigentlich überhaupt an so etwas denken. Aber seine Worte beruhigten sie ein wenig. Vor allem die letzten ließen sie sogar ein wenig lächeln. Sophie verstand immer noch nicht was eigentlich los war. Wieso James so lange weg war und wieso sie bei ihm sicherer war als in ihrem zu Hause. Allerdings war sie so froh bei ihm zu sein, sie würde alles tun was er von ihr forderte. Auch wenn sie ihren Bruder so lange nicht gesehen hatte, war das Vertrauen in ihn so stark wie nie zuvor.

"Es tut mir leid." sagte sie schließlich als sie sich ihrem Gefühlsausbruch bewusst wurde. "Aber ich kann einfach nicht mit ansehen wie du dich so gehen lässt." Bevor sie weiter sprach pausierte sie kurz und legte sich ihre Worte sehr sorgfälltig im Kopf zurecht. Sie wollte James nicht noch mehr verletzen. "Ich glaube nicht, dass Tamara das gewollt hätte."
James Umarmung tat ihr gut und auch, wenn sie merkte, dass er sich wohl längere Zeit nicht mehr um seine eigene Hygiene gekümmert hatte genoss sie die Nähe zu ihrem Bruder sehr.

Sophie schüttelte den Kopf. Dass James alleine zu Tamaras Grab gehen wollte, damit war sie überhaupt nicht einverstanden. "Du glaubst doch nicht im Ernst ich lasse dich alleine gehen?" Normalerweise hätte ihre Stimme wütend geklungen, aber die Panik in James Augen und ihre eigene ließen sie eher ängstlich klingen. "Gerade wenn es so gefährlich ist. Ich will dich nicht nochmal verlieren!" Sophie wollte einfach nicht einsehen, wieso es sicherer sein sollte hier zu bleiben, und wieso James alleine sicherer war als mit ihr zusammen in ihrem Kopf stellte sich etwas auf stur. "Ich werde dich hier nicht gehen lassen, wenn du mich nicht mitnimmst."

Sophie erinnerte sich an viele solcher Diskussionen aber sie war sich nicht mehr sicher wie sie ausgingen. James und sie waren beide sehr stur und meistens konnten solche Meinungsverschiedenheiten ewig dauern. Irgendetwas in ihr wollte aber gerade jetzt keine solcher Diskussionen mit ihrem Bruder haben. Desshalb setzte sie sich langsam etwas gerade auf und machte ihrem Bruder einen Vorschlag. "Was hällst du davon: Ich mache uns jetzt irgendetwas zum Essen, wir haben beide schon länger nichts mehr gehabt. Und du gehst unter die Dusche, ich glaube das würde dir gut tun." Fragend blickte sie ihren Bruder an.
 
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James

Hey, schon ok. Du brauchst dich doch nicht entschuldigen, Sophie. Du hast ja Recht. Ich sollte mich wirklich nicht so gehen lassen. Und ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich mich bessern werde

::versuchte er sie etwas aufzumuntern, während sie eine kurze Pause machte und nachzudenken schien. Und kaum hatte er seine Worte gesprochen, sprach sie dann ihren Gedanken auch aus, einen Gedanken, der ihn seinen Kopf leicht abwenden liess. Nein, Tamara hätte das bestimmt nicht gewollt. Sie hätte das alles nicht gewollt, aber er hatte es nicht verhindern können. Warum nur war er zurückgekehrt? Wieso hatte er Tamara nicht einfach hinter sich lassen können, irgendwo ein neues Leben beginnen können? Dann wäre nichts von dem allem passiert. Tamara würde leben, Sophie würde nicht in Gefahr schweben…::

Nein Sophie. Da lasse ich nicht mit mir reden. Ich werde alleine gehen. Ich werde nicht riskieren, dass ich dich auch noch verliere. Es gibt so viele Dinge, von denen du nichts weißt, und glaub mir, dass ist auch besser so…

::erklärte er ihr sanft, aber bestimmt, gerade noch bevor sie ihm stur erklärte, dass sie nicht zulassen würde, dass er ohne sie gehen würde. Diese Worte lockten nun wirklich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen::

Ich glaube, daran wirst du mich nicht hindern können…

::erklärte er sein Lächeln mit einem leichten Lächeln und fuhr ihr leicht über ihr Haar. Er musste an die ewigen Diskussionen denken, die er bereits mit seiner kleinen Schwester geführt hatte. Meistens hatte sie ihn irgendwann soweit gehabt, dass sie nachgegeben hatte. So oft hatte sie ihn bereits einfach um den Finger gewickelt gehabt. Er hatte ihr selten einen Wunsch ausschlagen können…::

Essen hört sich sehr gut an. Und Dusche… Nun ja, wenn die nicht gleich vor mir davon läuft, wird sie mir sicher gut tun

::zwinkerte er ihr zu und stand dann auf, um ins Badezimmer zu gehen. Wenn er jetzt ein wenig weggehen würde, würde das Sophie vielleicht dazu bringen, die Diskussion wegen Tamaras Grab nicht weiter zu verfolgen. Denn im Augenblick wollte er am liebsten einfach alles verdrängen, einfach nicht daran denken müssen. Er wusste, wie falsch das alles war, doch für den Augenblick erleichterte es ihm alles ein wenig…

Kurz darauf stand er dann tatsächlich unter der Dusche und liess das heisse Wasser über seinen Körper prasseln. Allen seinen Vorsätzen zu trotz, verfiel er wieder ins Grübeln. Wie konnte er es schaffen, dass er Tamara zurück ins Leben holen konnte. Er hatte bereits so viele Dinge ausprobiert und nichts hatte geklappt. Jedes Mal wenn er in die Vergangenheit wollte um Tamara zu retten, wurde er direkt wieder in die Gegenwart zurückgeschleudert. Nichts hatte etwas gebracht…::
 
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Matt

Matt schloss kurz die Augen als er Gwen in seinen Armen hielt. Für einen Moment war alles wieder wie früher, als sie gerade geheiratet hatte. Total unbeschwert und fröhlich, doch als Gwen sich wieder langsam von ihm löste verblasste das Bild viel zu schnell und der graue, schmutzige Tag war wieder da.

Matt seufzte leicht und ging an Gwens Seite ebenfalls zum Grab. Stumm blickte er hinab in die Tiefe und er war froh, dass er momentan nichts sagen brauchte, denn in solchen Momenten fehlten ihm gerne die Worte, besonders wenn er in Bezug mit diesen Personen gestanden hatte.

Zum ersten Mal in den letzten Tagen spürte Matt ebenfalls Trauer für die junge Frau, die vor einer guten Woche noch zum Frühstück bei ihnen gewesen war. Es war so ungerecht, dass die junge Ärztin ihr Leben hatte lassen müssen, nur weil irgendwelche Vorgesetzten nicht abwarten wollten, bis sie in Sicherheit gewesen waren. Unwillkürlich ballte Matt kurz die Fäuste. Hätte er sich doch nur etwas besser durchgesetzt, dann wäre Tamara wahrscheinlich noch am Leben.

Normalerweise war Matt knallhart in seiner Arbeit und ließ selten nur etwas an sich heran, was ja auch wichtig war, doch an dem Tod von Tamara fühlte er sich irgendwie mitschuld, doch wie sollte er Gwen das irgendwie erklären, falls sie ihn fragen würde?

Während Matt seinen Gedanken nachging, bemerkte er erst gar nicht, dass sie sich bereits wieder vom Grab entfernt hatten.
"Gwen alles okay?" fragte er vorsichtig seine Frau, die einige Schritte vor ihm ging, während er wieder zu ihr aufschloss.
 
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Gwen

::Gwen spürte Matts Nähe, als er mit ihr zum Grab ging und für ihn ungewöhnlich betreten dort stehen blieb und fast etwas traurig wirkte, als er in die Tiefe des Grabes blickte. Diese emotionale Beteiligung war sie eigentlich gar nicht so von ihm gewöhnt, aber Gwen war viel zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um dem größere Bedeutung beizumessen.

Auch, nachdem sie wieder vom Grab zurückgetreten und Tamaras Familie noch einmal ihr Beleid ausgesprochen hatte, war Gwen noch immer in dieser seltsamen Stimmung gefangen, die dazu führte, dass sie im Moment alles ziemlich schwarz sah. Ihr eigenes Leben schien überall aus den Fugen zu geraten und jetzt, wo sie ihre beste Freundin so dringend gebraucht hätte, würde diese nie wieder für sie da sein können.
Und sie wusste genau, dass auch die Nähe zu Matt, die jetzt bis zur Beerdigung wieder da gewesen war, zu Hause wahrscheinlich wieder verschwinden würde. Denn im Moment war da eine ziemliche Distanz zwischen ihnen, die sich wahrscheinlich nicht so schnell überwinden lassen würde.
Aber trotzdem wollte sie daran arbeiten, schließlich liebte sie ihren Mann... Nur musste dieses mangelnde Vertrauen beseitigt werden, das sie ihm gegenüber empfand, denn Vertrauen war für sie die Basis einer funktionierenden Beziehung.

Als Matt sie schließlich fragte, ob alles in Ordnung war, nachdem sie wieder auf ihrem vorherigen Platz stand, sah Gwen ihn immer noch mit Tränen in den Augen an::

Nicht wirklich... Wenn ich ehrlich bin, nicht wirklich.

::gab sie zu, weil ihr bewusst war, dass Matt es ohnehin durchschauen würde, wenn sie ihn anschwindelte. Außerdem war es ja auch gar nicht zu erwarten, dass es ihr im Moment gut ging::

Wir sollten langsam nach Hause fahren. Ich glaube, ich halte es hier nicht mehr länger aus...
 
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