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A Farm In Australia

AW: A Farm In Australia

„ Tobi? “, hörte er Fiona fragen. Tobi blickte nicht auf und gab auch keine Antwort, da er nicht so recht wusste ob sie wirklich etwas gesagt hatte oder ob ihm seine Sinne nur einen weiteren Streich spielten. Plötzlich wurde das Licht angeschaltet und Fiona saß im Bett und blickte sich nach Tobi um. Als sie diesen neben dem Bett an der Wand sitzen sah war sie sichtlich erschrocken. „Es tut mir leid… ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte Tobi ruhig und leise, doch er sah sie nicht an. Wie gebannt starrte er einfach nur gerade aus.

Ehe er sich versah kniete sie vor ihm und hielt seine kalten Hände. Sie wollte wissen was los war und erst nun konnte er ihr in die Augen sehen „Ich bin am durchdrehen. Ich werde verrückt.“ Langsam löste er seine Hände aus ihrer Umklammerung und stand auf.
Am liebsten würde er alle Fenster aufreißen und frische Luft rein lassen, doch das Gästezimmer lag im Mittelteil der Villa und hatte keine Fenster. Irgendwie wurde es ihm zu eng hier drin. Wenn er nun noch einen klaustrophobischen Anfall bekam, konnte man ihn wohl direkt in die Psychiatrie einweisen und ruhigstellen lassen.
„Ich hab keine Ahnung was mit mir los ist Fiona.“, flüsterte Tobi während er langsam einige Schritte in die Zimmermitte ging. War er wirklich dabei verrückt zu werden? War alles was in den letzten Jahren passiert war vielleicht doch zu viel gewesen? War sein Gehirn nun nicht dazu fähig weiter zu machen und hatte nun so was wie eine Auszeit nötig? So wie ein überhitzter Motor?

Leise stöhnend ließ er sich wieder auf die Bettkante sinken „Was bin ich froh wenn ich wieder zuhause bin… Am liebsten würde ich gleich fliegen. Irgendwie habe ich einfach das Gefühl es hier nicht mehr aus zu halten.“
 
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AW: A Farm In Australia

Fiona

„Es tut mir leid… ich wollte dich nicht erschrecken." hörte sie ihn sagen, doch sein Anblick ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Er saß da, zusammengekauert auf dem Boden und sie fragte sich, wie sie das nicht hatte eher merken können.
Als er dann aufstand und murmelte, dass er verrückt werden würde, stand auf sie auf und setzte sich auf die Lehne des Sessels. Sie unterdrückte es, ihn in den Arm zu nehmen und festzuhalten, weil sie Angst hatte, dass er sie dann wegstieß. Sie legte eine Hand auf ihren Mund und schüttelte leicht den Kopf, " Er dreht wirklich durch ... ", dachte sie für einen kurzen Moment erschrocken, wehrte sich dann allerdings dagegen. Es war einfach ein langer Tag gewesen ... Er brauchte Ruhe.
Sie zuckte kurz zusammen, als er ihren Namen sagte. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, " Das hat alles wieder aufgewirbelt, Tobi ... Das ist doch natürlich ... ", versuchte sie ihn leise zu beruhigen.

Sie beobachetete ihn, wie er im Zimmer auf und ab ging und keine Ruhe fand. Er hielt es hier wirklich nicht mehr aus, das hätte jeder gesehen. Fiona allerdings zeriss es irgendwie das Herz ihn so zu sehen. Sie hatte schnell gemerkt, dass sie ihr Bild von ihm hatte ändern müssen. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie ihn für einen aufgeblasenen, besserwisserischen Städter gehalten, der sich einbildete, im Outback überleben zu können. Schnell musste sie feststellen, dass er alles andere als das war. Sie hatte auch seine weichen Seiten kennengelernt, doch das hier war mehr, als sie leisten konnte. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun oder sagen konnte. Und schnell musste sie feststellen, dass sie nichts tun oder sagen konnte, das ihm seinen Schmerz nahm.
Sie setzte sich neben ihn, als er sich auf die Bettkannte setzte und griff wieder nach seiner Hand. Wieder zuckte sie innerlich zusammen. Seine Hände waren eiskalt.
" Tobi, sieh mich an ... ", begann sie leise und fuhr erst fort, als er sie wirklich ansah, " Wir sind nicht mehr lange hier, okay? Es ist fast vier Uhr, wir ... sind nicht mehr lange hier. "
Und auch wenn sie bald fahren würden, wusste sie, dass seine Alpträume nicht damit enden würden. Vermutlich würden sie ihn weiter verfolgen, aber sie wusste nicht, ob es richtig war, ihn jetzt damit zu konfrontieren, also ließ sie es.
" Was kann ich tun? Sag mir, wie ich dir helfen kann ... ", bat sie ihn, beinahe schon etwas verzweifelt. Sie versuchte sich zusammen zu reißen, doch einfach nur so daneben zu sitzen, machte sie wahnsinnig, " Gehen wir wieder ins Bett ... Du musst nicht schlafen, aber wir sind beide total fertig ... Ruh dich wenigstens aus ... Bitte ... "
 
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„Ja Aber es ist doch so lange her! Wieso muss das nun alles wieder so stark in meiner Erinnerung sein. Ich habe solange gebraucht.... Ich habe gedacht ich hätte alles halbwegs verarbeitet und nun geht alles von vorne los. Alpträume, Selbstzweifel ob ich nicht etwas hätte ändern können...“, flüsterte er vor sich her als sie meinte dass es verständlich wäre dass ihm nun das alles in Erinnerung gerufen wurde.

Als sie wieder einmal bat dass er sie doch ansehen solle, tat er das. Er blickte in ihre strahlenden, blauen Augen " Wir sind nicht mehr lange hier, okay? Es ist fast vier Uhr, wir ... sind nicht mehr lange hier. " , sagte sie und hielt seine Hand. Zwar konnte Tobi nicht genau sagen warum, doch sie schaffte es wieder einmal ihn mit diesen selbstverständlichen Worten zu beruhigen. Ihm tat es so unendlich leid dass Fiona sich seinetwegen solche Sorgen machte.
War es nicht genug dass er sich selbst so verrückt machte mit dieser ganzen Sache? Sie musste nun auch noch darunter leiden, ob sie wollte oder nicht!
„Fiona...“, flüsterte Tobi ihr ins Ohr. Sein Kopf lag direkt an ihrem und er konnte ihr Haar riechen und ihre Wärme spüren. Sie fragte ihn was sie tun konnte damit es ihm besser ging. Wahrscheinlich belastete es sie um so mehr dass sie nicht wusste wie sie ihm helfen konnte, oder ob sie ihm überhaupt irgendwie helfen konnte.

„Fiona... du hilfst mir schon wahnsinnig damit dass du noch hier bist. Ich meine nun nicht mein Geständnis und meine Vergangenheit das haben wir heute schon oft genug durchgekaut... Ich meine mein Verhalten. Ich führe mich auf wie ein kleines Kind, aber du bist noch hier. Du bist noch nicht aufgestanden und einfach gegangen um in Ruhe schlafen zu können. Das allein bedeutet mir schon einiges. Und du hast recht mit alles was du sagst, nur läuft das in meinem Kopf eben nicht so richtig zusammen.
Ich weiß irgendwie dass ich nichts für diesen Unfall damals kann, aber ich komme eben nicht darüber hinweg und irgendjemand muss ja der Schuldige sein und mein Kopf, mein Gewissen... irgendetwas in mir sagt mir dass ich zumindest eine Mitschuld zu tragen habe.“, nach einer kurzen Pause um Luft zu holen fuhr er fort: „Du hast recht. In einigen Stunden fliegen wir nach hause. Und... und wir sollten wohl wirklich noch ein wenig schlafen... oder ich sollte es zumindest versuchen.“

Langsam rutschte er nach hinten auf das Bett und legte sich hin. Es dauerte kaum einige Sekunden und schon lang Fiona neben ihm. Sofort schlang er die Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Wie machst du das?“, fragte er sie leise, schloss die Augen und rutschte ein Stück nach unten so dass sie Nase an Nase lagen, „Wie machst du dass das du mich so beruhigen kannst?“
 
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Fiona

„ Es wurde alles wieder aufgerüttelt. Tobi, glaub mir, das ist normal … und es würde da niemandem anders gehen … Du wirst diese Sache nie vergessen können. Einschneidende Erlebnisse, egal ob negativ oder positiv vergisst man einfach nicht. Sie prägen uns und auch wenn diese Nacht schrecklich war … sie hat dich doch zu einem anderen … besseren Menschen gemacht. Ohne sie hätten wir uns nie kennengelernt … “, meinte sie leise. Sie wollte vorsichtig mit ihren Worten umgehen. Natürlich wäre es schöner gewesen, die Tatsache, dass jemand gestorben war, wegzulassen, aber so war es ja nun einmal. Wäre Christine in dieser Nacht nicht gestorben, hätte er nie einen Entzug gemacht und wäre wieder zurückgekommen.
„ Ich weiß, dass es vielleicht hart klingt, aber … so sehe ich das irgendwie. Es gibt bei jeder negativen Sache auch etwas Positives und andersherum. Aber natürlich ist es in einigen Fällen einfach … hart zu akzeptieren. “
Sie hörte sich schon an wie eine Therapeutin, dabei war ihr eigenes Leben und Denkweise total gestört. Vielleicht sollte sie mal zu jemandem gehen, der sie professionell beriet. Aber im Moment musste das hier einfach reichen. Sie konnte Tobi damit nicht allein lassen.

Sie hörte, wie er ihren Namen flüsterte, drehte sich noch mehr zu ihm und drückte seine Hand, „ Ja? “, fragte sie leise, „ Ich bin hier, okay? Ich bin hier … “
Sie hörte ihm dann geduldig zu, schüttelte allerdings heftig mit dem Kopf, als er meinte, er würde sich wie ein Kind verhalten, „ Das ist nicht wahr, Tobi … Du hast etwas Schreckliches erlebt und jeder … wirklich jeder, der auch nur ein klein bisschen Menschlichkeit in sich trägt, würde wohl die gleichen Gefühle in sich tragen. Auch wenn es nicht deine Schuld ist, ist es normal, dass du … so fühlst. Ich kann es ja irgendwie … nachempfinden. “, meinte sie dann leise und zuckte mit den Schultern. Das konnte sie. Klar wusste sie, dass ihn keine Schuld trug. Er hätte das nun mal nicht verhindern können, aber sie konnte verstehen, wie diese Gefühle, die er nun mal hatte, hochkamen. Wieder strich sie über seine Wange und stieß einen Seufzer aus, „ Es tut mir so leid, dass ich dir den ganzen Schmerz nicht nehmen kann … Ich kann einfach nur hier sein und auch wenn du meinst, dass dir das hilft … Es ist schrecklich es mit anzusehen … “, meinte sie leise, wobei sie einfach ihre Gedanken aussprach. Dann sah sie ihn jedoch an und schüttelte gleich mit dem Kopf, „ Dafür brauchst du dir allerdings keine Vorwürfe zu machen. Es ist normal, dass der eine sich schlecht fühlt, wenn es dem anderen auch nicht gut geht, okay? So ist das nun mal. Daran werden wir uns gewöhnen müssen. Und das mit dem Hinlegen … ist wirklich eine gute Idee. “, fügte sie lächelnd hinzu.

Schließlich legte sie sich ebenfalls hin und schmiegte sich an ihn.
„ Oh, das kann ich dir leider nicht verraten … “, meinte sie dann leicht grinsend, „ … ein Zauberer verrät seine Tricks doch auch nie, oder? “
Sie sah ihn länger an und legte ihre Hand auf seine Wange, „ Jetzt mal im Ernst … Ich denke zwar nicht, dass ich dir mit meinem Gebrabbel irgendwie helfe, aber … es ist schön, dass du es vielleicht anders siehst und denkst, dass es dich beruhigt. “, meinte sie und konnte wirklich nicht glauben, dass sie mit ihrem Gefasel irgendetwas in ihrem auslösen konnte. Sie hatte doch im Grunde keine Ahnung von dem, was er zurzeit durchmachen musste. Und dennoch fand sie es schön, dass es ihm vielleicht doch half, dass sie bei ihm war.


(614, ich war schonmal schlechter ;))
 
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„Fiona… denk einfach nicht so viel, ja? Tu mir nur diesen einen Gefallen.“, murmelte er leise und spürte dass der Schlafentzug mal wieder seinen Tribut zollte. Langsam schloss er die Augen und nahm an dass Fiona wohl gleich einschlafen würde. Sie brauchte Schlaf, er zwar auch, doch er würde heute sicherlich nicht mehr schaffen als die Augen geschlossen zu halten.


*Zeitsprung*


Zwar wusste Tobi nicht ganz wie, doch er hatte die Nacht hinter sich gebracht. Fiona war irgendwann eingeschlafen. Auch jetzt lag sie noch da und schlief, während Tobi sich anzog und kurz ins Bad verschwand um sich frisch zu machen und die Zähne zu putzen. Danach stahl er sich leise aus dem Zimmer. Er wollte das Fiona noch einige Zeit schlief. Wenigstens sie sollte heute Abend fit sein, wenn er schon vollkommen erschöpft war.

Er ging runter in die Küche und versicherte erst einmal dem Dienstmädchen dass er auch alleine zurecht kam. Als sie schließlich verschwand atmete Tobi tief ruhig. Wenigstens ein paar Minuten wollte er für sich haben und ein wenig Ruhe genießen. Jake war sicherlich erst einmal ins Büro gefahren um Flüge zu buchen, gegebenenfalls neue Pässe oder ähnliches zu besorgen und die Zeitungen von den Veröffentlichungen der Fotos abzuhalten. Letzteres würde jedoch nicht klappen. Tobi wusste dass diese Fotos tausende oder vielleicht sogar millionen von Dollar wert waren.

Leise seufzend ließ er sich mit seinem Toast auf dem Stuhl neben der Anrichte sinken und biss lustlos zu. Hoffentlich würde dass alles seine Kreise nicht bis ins Outback ziehen. Er wollte sein Leben auf der Farm nicht aufgeben, es bedeutete ihm einfach zu viel. Es war sein zuhause dass er endlich nach all dieser rastlosen Zeit gefunden hatte. Diesen Ort konnte er nicht hinter sich lassen.

Außerdem würde Fionas Leben zerstört werden. Tobi stützte die Ellbogen auf die Arbeitsplatte und ließ den Kopf hängen. Was wenn er nun wirklich Fionas Leben so aus der Bahn werfen würde? Was wenn er das Leben aller da draußen rund um Little Bern so durcheinander brachte? Schnell schüttelte er den Kopf. Nicht genug dass er noch immer mit seiner Schuld an Christines Tod zu kämpfen hatte, nun würde er vielleicht auch noch Fis leben und dass der anderen im Outback aus den Bahnen werfen, zumindest für einige Zeit.
 
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Fiona

Sie hatte lange gebraucht, um einzuschlafen. Sie wusste nämlich, dass er nicht schlief und sie konnte nicht eher beruhigt sein, bis sie wusste, dass er sich zumindest wieder etwas beruhigt hatte. Lange hatte sie an ihn geschmiegt gelesen und ihm mit ihrer Hand über die Brust gestrichen. Das sollte nicht nur für ihn etwas Beruhigendes haben, auch für sie. Anscheinend so beruhigend, dass sie bald darauf einschlief, ohne es wirklich zu merken …

Sie saß in ihrem Pick-up und neben ihr auf dem Beifahrersitz saß Roy. Es war ziemlich warm, wie immer im Outback, gerade im Sommer. Sie hatte ihren Stetson bei Seite gelegt, um sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen können. Von Weitem erkannte sie mehrere Autos. Anfangs dachte sie sich nichts weiter doch dabei, doch je näher sie kam, desto deutlicher wurde ihr, was hier los war … Es standen mindestens 20 Auto´ s vor der White Farm Einfahrt und warteten darauf, rein gelassen zu werden oder jemandem in Empfang nehmen zu können, der heraus kam. Erst jetzt erkannte sie die Leute, die andere Leute dabei hatten, die wiederum Kameras trugen. Sie hatten sie also gefunden. Alle drehten sich in diesem Moment zu Fiona, die das Spektakel im ersten Moment einfach nur mit anschauen konnte. Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als einer von ihnen rief „Leute! Das ist die Kleine von Tobias White! Wir brauchen ein Interview!“. Sofort stürmten alle zu ihrem Wagen. Sie war allerdings noch ein Stück von ihnen entfernt, sodass sie umdrehen und wegfahren konnte. Doch so leicht ließen sie sich nicht abschütteln. Bestimmt die Hälfte der Wagen fuhr nun hinter ihr her, um sie zu verfolgen. Vor ihrem geistigen Auge flackerten die Bilder der Verfolgungsjagd in Sydney wieder auf. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Ein Wagen fuhr bereits nehmen ihr und schoss unzählige Bilder … Sie ließen sie nicht in Ruhe und Fiona hatte keine Möglichkeit, zu entkommen. Sie rief ihnen zu, dass sie sie in Ruhe lassen sollten. Dabei verlor sie die Kontrolle über ihren Wagen …

Fiona Deen erwachte aus ihrem Alptraum. Das Zimmer war dunkel, jedoch fielen bereits einige Sonnenstrahlen durch die Vorhänge.
„ Nur ein Traum, Fi. Keine Panik … “, murmelte sie. Sie brauchte eine Weile, bis sie wusste, wo sie war. Jetzt hatte sie also tatsächlich seine Denkweise übernommen?! Das war doch unglaublich. Sie merkte, wie sie zitterte. Der Traum hatte ihr mehr zugesetzt, als sie dachte. Sie wollte nicht, dass Tobi dachte, dass es seinetwegen war.
Doch als sie zur anderen Seite des Bettes blickte und sah, dass es leer war, konnte sie nicht verhindern, dass sie sich Sorgen machte. Doch auch jetzt versuchte sie, sich selbst zu beruhigen. Er besprach bestimmt gerade etwas mit Jake oder frühstückte schon und hatte sie nicht wecken wollen. Sie nickte langsam. Ja, das musste es sein.
Sie schleppte sich aus dem Bett und ging ins Bad, um sich dort fertig zu machen. Etwas später kam sie frisch geduscht und fertig heraus und beschloss, Tobi zu suchen.
Es dauerte nicht lange, da fand sie ihn in der Küche sitzend. Er saß auf einem Hocker vor der Anrichte und kaute ziemlich lustlos an einem Toast. Sie trat hinter ihn und schlang ihre Arme um ihn, „ Morgen … “, meinte sie dann leise lächelnd.
„ Du hättest mich ruhig wecken können. “, meinte sie dann, drückte ihm einen Kuss zwischen die Schulterblätter, ehe sie sich neben ihn stellte –mit dem Rücken an die Anrichte gelehnt.
„ Du hast kein Stück geschlafen, oder? “, fragte sie leise. Sie sah es ihm an. Er war vollkommen fertig und sie war einfach eingeschlafen … Wie hatte das passieren können …?! Sie wollte doch für ihn da sein … Noch ein Grund mehr, um es jetzt zu tun. Dabei war es auch noch eine gute Methode, diesen dämlichen Traum zu verdrängen.
„ Soll ich richtiges Frühstück machen? Sei mir nicht böse, aber dein Toast sieht nicht gerade … naja, appetitlich aus. “, meinte sie leicht grinsend.
 
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Tobi erschrak als er plötzlich spürte dass jemand die Arme um ihn schlang. So in seinen Gedanken versunken hatte er nicht einmal gehört dass Fiona in die Küche gekommen war. Als er realisierte dass es die Frau war mit der er das Bett teilte ließ die Anspannung jedoch nach. „ Morgen … Du hättest mich ruhig wecken können. “ , hörte er sie sagen und spürte dann ihre Lippen zwischen seinen Schulterblättern. „Du hast dir ein wenig ruhigen Schlaf wirklich verdient Fiona.“, antwortete er nur und schaute sie an als sie sich neben ihn stellte. Ein mattes Lächeln trat auf seine Lippen als sie meinte dass er wohl nicht geschlafen hatte. „Richtig Sherlock Holmes.“

Langsam erhob er sich von dem Stuhl und stellte sich vor Fiona. Er trat dicht an sie, stützte sich mit den Händen an der Arbeitsplatte ab und gab ihr einen flüchtigen Kuss. „Also ich habe keinen großen Hunger… aber du solltest was essen. Wird aber schwierig sein in dem Kühlschrank was Vernünftiges finden. Außer Champagner und makrobiotischer Kost ist nicht viel drin.“

Tobi stieß sich wieder von der Arbeitsplatte ab, ging hinüber zur Designerkaffeemaschine und nahm eine randvolle Tasse heraus die er Fiona in die Hand drückte. Eine zweite Tasse setzte er sich selbst an die Lippen und nahm einen Schlug von dem schrecklich starken Kaffee. Er trank sonst schon nicht furchtbar gerne jeden Kaffee und diesen hier erst recht nicht. Naja aber das Koffein konnte er sicherlich gut gebrauchen um wenigstens ein paar Stunden wach zu bleiben.

„Ist bestimmt dieser beschissene Kopi Luwak. Dieser Kaffe von den Philippinen wo die Katzen die Kaffekirschen fressen, die Kerne aber nicht verdauen können und dann naja ausscheiden.“, er leerte die Tasse mit einem weiteren Schluck und verzog leicht das Gesicht, „Jake kauft es sicherlich auch nur weil es teuer ist. Schmecken tut es ja immerhin nicht wirklich.“

Die leere Tasse stellte er in die Edelstahlspülmaschine und lehnte sich anschließend an die Arbeitsplatte. Er hielt die Arme vor der Brust verschränkt und sah zu Fiona. „Wollen wir nun da weiter machen wo wir gestern Abend aufgehört haben?“, fragte Tobi doch erkannte an Fionas Reaktion dass sie nicht ganz wusste was er meinte, „Ich rede von dem Frage und Antwort Spielchen. Du hast sicherlich noch genug fragen die ich noch nicht beantwortet habe.“
 
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Fiona

Sie winkte leicht lächelnd ab, „ Ach bitte … Das Thema hatten wir doch schon mal. So viel Schlaf brauche ich gar nicht. Vor allem nicht, wenn du kein Auge zu bekommst. “, meinte sie und sah ihn mit einem prüfenden Blick an. Er war erschöpft, das hätte jeder gesehen. Nur machte Fiona sich echte Sorgen.
Als er sich vor sie stellte, wünschte sie sich, er würde bei ihr stehen bleiben. Bildete sie sich jetzt schon ein, dass er Abstand von ihr nahm?
Sie winkte ab, als er von Frühstück sprach, „ Ach lass mal, eine Tasse Kaffee reicht erstmal … Ich habe keine harte Farmarbeit vor mir, also ist ein ausgiebiges Frühstück nicht so dringend. “, meinte sie leicht grinsend, bevor sie dankend die Tasse mit heißem Kaffee entgegen nahm.
Sie verzog das Gesicht, als Tobi von dem Kaffee anfing. Beinahe hätte sie ihn wieder ausgespuckt. Sie war zwar wirklich nicht zimperlich, aber das musste nicht sein …
„ Ahh, okay … Na dann, prost! “, murmelte sie, hob ihre Tasse kurz hoch und nahm noch einen Schluck. Wenn sie nicht so kaputt wäre, würde sie dieses Zeug nicht trinken. Doch sie hoffte, dass sie dadurch ein wenig Energie bekam.
„ Vielleicht sollte jemand mit Jake darüber reden … “, murmelte sie dann, Gedanken verloren.

Sie war leicht überrascht, dass er immer noch dazu bereit war, ihr Rede und Antwort zu stehen.
„ Tobi, weißt du … “, begann sie, während sie ihre Tasse bei Seite stellte und sich vor ihn stellte, „ … um ehrlich zu sein, dachte ich, dass wir das jetzt erstmal lassen … “, meinte sie und schlang ihre Arme um ihn.
„ Ich meine, ich weiß, dass es vielleicht noch so einige Dinge gibt, die es … zu besprechen gilt, aber … nicht jetzt, okay? “, meinte sie leise und sah ihn an. Vielleicht dachte er, dass sie es ihm zuliebe tat und teilweise hatte er damit vielleicht auch Recht. Aber im Grunde wollte sie ihren Traum so schnell es geht vergessen und verdrängen. Würden sie das Ganze jetzt noch einmal durchkauen, hätte sie wohl wenig Erfolg damit.
„ Irgendwann … werden wir das schon klären. Aber bis dahin … “, meinte sie und gab ihm einen Kuss, „ … kommen wir so auch ganz gut klar, denke ich. Also ich meine … ich muss nicht sofort alles wissen. “
Sie lehnte sich kurz an ihn. Sie hatte zwar geschlafen, aber auch nicht sonderlich gut. Sie hatte ihre Anspannung der letzten Tage nicht richtig ablegen können, auch wenn er neben ihr gelegen hatte und sie das einigermaßen beruhigt hatte.
„ Wo sind die anderen? Jake, Alex? “, fragte sie dann, während ihre Stirn noch immer an seiner Brust lehnte, sie ihn dann jedoch wieder ansah.


(Sooo, jetzt muss ich echt los. Ist gerade was dazwischen gekommen, hab daher doch noch was zu Stande bekommen ;))
 
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„Mit Jake über seine Essgewohnheiten und seinen Lebenstil zu sprechen habe ich schon lange aufgegeben.“, antwortete Tobi lachend und sah zu wie Fiona weiter von ihrem Kaffee trank.
Es war wohl nicht gerade feinfühlig die Entstehungsgeschichte des Kopi Luwak Kaffees vor ihr auszubreiten während sie noch dabei war ihre Tasse zu leeren. Naja mit dem zunehmenden Schlafmangel wurde Tobi wohl etwas weniger rücksichtsvoll.

Er begann mit dem Kopf zu nicken: „Okay, wie du meinst. Ich dachte eben du willst mehr wissen und du sollst ja auch mehr wissen. Mir ist egal ob ich dir nun alles erzähle was dir unter den Nägeln brennt oder ob wir noch ein paar Stunden oder Tage warten.“

Sie kam zu ihm herüber und gab ihm einen Kuss. „ Irgendwann … werden wir das schon klären. Aber bis dahin … “, meinte sie und gab ihm einen Kuss, „ … kommen wir so auch ganz gut klar, denke ich. Also ich meine … ich muss nicht sofort alles wissen. “
Tobi lächelte sie an als sie den Satz beendet hatte und zog neckisch eine Augenbraue in die Höhe. „Stimmt, du bist ja nicht die die immer sooo neugierig und sooo ungeduldig ist.“ Anschließend folgte ein kurzes Lachen um Fiona zu verdeutlichen dass es nur scherzhaft gemeint war.

Sie lehnte sich an ihn. Sofort schlang er die Arme um ihre Taille und stützte sein Kinn auf ihren Kopf. Mit seiner Antwort auf ihre Frage ließ Tobias sich ein wenig Zeit, als sie ihn dann ansah seufzte er leise und sagte: „Ich weiß es nicht. Vermutlich ist Jake im Büro und telefoniert wie wild. Ich hoffe er versucht die Zeitungen davon abzuhalten die Bilder zu veröffentlichen. Was aber nicht klappen wird... Ich meine diese Bilder sind bestimmt hunderttausende von Dollar wert... wenn es richtig übel ist wäre es sogar möglich dass sie an der Grenze zur Millionen kratzen... und da wird dann auch Jake mit seinen Kontakten und Bestechungsversuchen nicht viel ausrichten können.

Im Internet werden sie, denke ich, so oder so auftauchen. Vielleicht schafft er es aber die Veröffentlichung so lange hinaus zu zögern dass wir bis dahin wieder zu hause sind. Und wo Alex ist... tja dass weiß ich ebenfalls nicht. Ich konnte mich nicht mal bei ihm bedanken dafür dass er uns gestern so schnell daraus geholt hat. Aber so ist Alex, er taucht plötzlich auf und verschwindet dann genau so schnell auch wieder...“
 
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Fiona

„ Ist vielleicht auch besser so … “, murmelte sie dann und schüttelte leicht den Kopf. Dank Tobi´ s Ausführungen versuchte Fiona nun andere Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, als den Traum. Doch durch den Kaffee hatte sie das Gefühl etwas fitter zu werden, also trank sie ihn. Katzen hin oder her.
„ Ja, ich weiß und das ist auch wirklich nett, aber … ich frag schon, wenn ich was wissen muss … “, meinte sie, aber kniff dann die Augen zusammen, „ So schlimm bin ich ja nun auch nicht … Ich meine, ich muss ja nicht immer alles wissen. Eben nur das Meiste … “, meinte sie Schulter zuckend und grinste. Es tat ihr gut einen kurzen Moment der zu genießen. Und sie hatte das Gefühl, dass auch er es genoss. Sie hatte sein Lachen die letzten Stunden vermisst. Es waren wirklich nur Stunden gewesen … Es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor …

Sie hörte ihm zu, als er ausführlich erzählte, was mit den Bildern passieren würde. Sie dachte an ihren Traum. Sie hatte keine Angst um ihr Leben, davor, dass sie hierbei vielleicht sterben könnte, ähnlich wie Christine. Sie hatte einfach Angst davor, dass es wirklich soweit kommen würde, dass die Paparazzi bis nach Hause verfolgten und sie dann keine ruhige Minute mehr hatten. Was würde dann passieren? Würde Tobi verschwinden? Immerhin wollte er ein Leben ohne diese Popularität, das konnte er aber kaum erreichen, wenn sie ihm Tag und Nacht auflauerten. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, als sie daran dachte. An diese Frage. Die Sache mit Alex nahm sie gar nicht mehr richtig wahr. Vielleicht würde er sogar jeden Moment hier bei ihnen in der Küche stehen.
Sie sah ihn lange an, schloss dann kurz die Augen und seufzte, „ Okay, also … was passiert, wenn … wenn sie bis zur Farm kommen und keine Ruhe geben? “, fragte sie dann, nachdem sie ihn wieder ansah, „ Also ich meine … es muss ja nicht mal soweit kommen, aber was … hast du dann vor? “
Sie wollte positiv denken, ja wirklich, nur viel es ihr im Moment irgendwie schwer. Sie dachte unentwegt an diesen Traum von heute Nacht, auch wenn sie krampfhaft versuchte, es nicht zu tun.
Sie stand noch immer vor ihm, seine Hände ruhten auf ihre Taille und sie hatte ihre Hände auf seine Arme gelegt.
„ Ich will nicht darüber nachdenken, aber … Tja, du kennst mich … “, meinte sie leise und seufzte.
 
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„Naja Fiona… am liebsten mag ich nicht daran denken was dann passieren würde.“, in ihren Augen konnte er sehen, dass sie auch am liebsten nicht über diese wahrscheinlichen Konsequenzen nachdenken wollte. „Du weißt was ich dann tun werde. Ich werde weg gehen. Am besten verschwinde ich dann ganz aus Australien und suche mir irgendwo ein Fleckchen Erde wo mich wirklich so gut wie keiner kennt. Weißt du in der afrikanischen Steppe gibt es kein Radio, kein Fernsehen und kein Internet. Irgendein Eingeborenenstamm wird mich bestimmt aufnehmen.“ Auch wenn er versuchte diese traurige Wahrheit etwas ins lächerliche zu ziehen schien es nicht zu funktionieren. Sein falsches, breites Lächeln wirkte wenig überzeugend.

„Ich werde dann weglaufen müssen. Ganz weit weg, damit du, Julie, die ganzen Leute im Outback rund um meine Farm bald wieder ihre Ruhe haben.“, als er diese Worte aussprach spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Er würde Fiona und seine Pferdezucht aufgeben müssen und wieder flüchten.
Nach einigen Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, schaffte er es dann wieder in Fionas Augen zu sehen. Ihr gefiel diese Antwort nicht. Aus welchem Grund auch immer brachte das Tobi nun dazu doch ein wenig echter zu Lächeln. Ihr liegt also doch etwas mehr an mir… auch wenn sie es nicht aussprechen möchte…, dachte er sich und belastete so sein Herz gleichzeitig ein wenig mehr. Das Fiona etwas für ihn empfand war ihm mittlerweile klar. Sie hatte selbst gesagt dass sie Probleme damit hatte Bindungen einzugehen. Wahrscheinlich weil sie so oft enttäuscht worden war. Wenn es ganz schlecht laufen sollte müsste also auch Tobias White sie wieder enttäuschen.

Ein leises Seufzen kroch aus seinem Hals. Er konnte sich nun nicht auch noch um so etwas Gedanken machen. Noch ein Herz brechen wollte er auf keinen Fall. Aber er würde es tun müssen damit Fiona mit ihrem gewohnten und liebgegewonnenen Leben weitermachen und diese Wochen mit ihm vergessen konnte.

„Wie konnte ich bloß so dumm sein dich zu bitten mit zu kommen?“, fragte er. Diese Frage war natürlich mehr an ihn selbst an als sie gerichtet. „Du hättest einfach weitermachen können wie immer. Selbst wenn mich hier wer erwischt hätte… du hättest einfach dein Leben weitergeführt und von all dem wohl nichts mitbekommen. Aber nein weil Mr. White mal wieder nur sich im Kopf hatte, hat er dich mit hierher geschleift und dein Leben auf den Kopf gestellt um es anschließend auch noch komplett aus den Angeln zu heben. Es tut mir wahnsinnig leicht Fiona. Diesmal meine ich nicht meine Geheimnisse. Diesmal meine ich dass ich dein normales Leben welches dich so glücklich macht einfach so in Gefahr bringe.“

Fiona hatte ich zwar oft genug gesagt dass er sich nicht zu entschuldigen hatte, doch er konnte einfach nicht anders. Es war einfach eine so schreckliche Last für ihn, einem Menschen das zuzumuten was er selbst so unglaublich hasste.
 
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Fiona

Sie merkte, wie der Kloß in ihrem Hals immer größer wurde, während Tobi ihr sagte, was er tun müsse, wenn die Paparazzi ihn wirklich bis ins Outback verfolgen würden.
„Du weißt was ich dann tun werde. Ich werde weg gehen.“ Sie hörte was er sagte und sie verstand es auch. Sie wollte sich nur nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn er erstmal weg war. Die letzten Monate hatten sie beinahe jeden Tag miteinander verbracht, auch wenn Fiona genau das Gegenteil am Anfang gewollt hatte. Unwillkürlich hatten sich ihre Wege doch immer wieder getroffen, bis es zum Schluss dann keine Zufälle mehr gewesen waren. Tobias war der erste Mann, den sie seit langer Zeit wieder an sich herangelassen hatte und auch wenn sie sich ihm gegenüber noch nicht so öffnen konnte, wie er es ihr gegenüber tat, hieß das nicht, dass er ihr nichts bedeutete. Die Bemerkung über den afrikanischen Stamm bekam sie zwar nur halb mit, aber sie konnte auch darüber nicht lachen. Ihr war klar, dass er die Situation aufzulockern versuchte, aber das würde ihm mit dem besten Spruch nicht gelingen. Wobei … was hatte sie erwartet? Im Grunde hatte sie die Antwort doch gekannt. Aber irgendwie hatte sie doch gehofft, dass sie vielleicht doch anders ausfallen würde.
„ Tja, auch wenn ich normalerweise ein Freund von Auflockerungsversuchen bin, so kann ich in dieser Situation leider nicht ähnlich positiv darauf eingehen … Entschuldige. “, meinte sie leise und sah ihn an.
Was, wenn sie mit ihm ging? Ja, das wäre eine Möglichkeit. Oder? Würde sie wirklich die Farm, Julie und alle verlassen können? Nein, im Grunde kam das für sie nicht in Frage. Andererseits … sie war schon mal mit ihm gekommen, ohne wirklich zu wissen, wohin es ging. Da würde sie es zwar auch nicht wissen, aber sie wusste wenigstens, worauf sie sich einstellen müsste.
Das ist doch total verrückt. Kissinger ist mein Zuhause und ich kann Julie auch nicht einfach im Stich lassen … “, dachte sie und seufzte innerlich.

Sie löste sich von ihm, um ihn besser ansehen zu können.
„ Du fängst jetzt aber nicht schon wieder damit an, oder? “, murmelte sie und stieß einen Seufzer aus. Sie ging ein paar Schritte, während sie sich mit ihren Händen durchs Haar fuhr, „ Das … ist mein Leben … Hast du vielleicht schon mal daran gedacht, dass die letzten Monate die beste Zeit seit langem für mich gewesen sind? Wer sagt denn, dass ich ein normales Leben will? Ich weiß, dass du dir das vielleicht anders vorgestellt hast und glaub mir, ich hab mir auch nicht vorgenommen, etwas mit meinem neuen Nachbarn anzufangen, der zufällig auch noch ein berühmter Schauspieler ist, der allerdings alles dafür tut aus diesem Business auszusteigen, um nicht wieder in dieser Sauf- und Drogenhölle zu landen. “
Aus irgendeinem Grund war sie lauter geworden, dabei hatte sie das gar nicht vorgehabt. Sie wusste nicht, weshalb sie so emotional reagierte. Allmählich bekam sie das Gefühl, dass nicht Tobi es war, der durchdrehte, sondern eher sie.
Auf der einen Seite wollte sie ihn nicht so nahe an sie herankommen lassen und auf der anderen Seite wusste sie, dass es dafür eigentlich schon zu spät war.
Schließlich blieb sie stehen, stützte ihre Arme an der Anrichte ab und ließ ihren Kopf sinken, „ Tut mir leid. Ich will mich nicht streiten, ich will nicht mehr darüber reden, ich will … “, begann sie und drehte sich dann wieder zu ihm um, „ Im Grunde will ich eigentlich gar nicht viel. “, meinte sie leise und ging zu ihm.
„ Ich mach dir einen Vorschlag … Wir reden nicht mehr davon okay? Denn das wird mir bei dem Vorhaben helfen, diese Möglichkeit erstmal weitgehend zu verdrängen. “, meinte sie und lächelte leicht. Sie versuchte nicht daran zu denken, dass es wirklich so kommen könnte. Und natürlich dachte sie trotzdem daran, aber wenn sie nicht darüber sprachen, würde es ihr leichter fallen.
Vielleicht hatten sie ja doch noch ein oder zwei Stunden für sich, um zu entspannen -insofern das in dieser Situation möglich war.
„ Du sagst mir doch sonst immer, ich solle optimistischer sein. Also versuchen wir es doch einfach … Jake … oder Alex wird bestimmt irgendwann im Laufe des Vormittages kommen und uns sagen, wie es weitergeht … “, meinte sie, wobei sie ihre Arme auf seine Schultern legte, „ … und bis dahin können wir uns die Zeit schon irgendwie vertreiben, oder? “, grinste sie leicht und küsste ihn. Sie hoffte vielleicht, sich selbst damit zu beruhigen. Immerhin hatte sich Tobi´ s Nähe in der Vergangenheit immer als beruhigend erwiesen, was sie selbst mehr als überrascht hatte.


(Weiß nicht, ob das zu übertrieben ist. Glaub wohl, aber hab keine Lust nochmal was anderes zu schreiben. Liegt an der Musik … So n Mist … ^^. Aber hey, 777 :))
 
AW: A Farm In Australia

„Fiona was soll ich deiner Meinung nach denn sonst tun? Ich will nicht dass das Leben von euch allen von diesen ganzen Leuten aus dem gewohnten Rhythmus bringen wenn die ganzen Reporter da unten einfallen.“, in seinem Blick konnte sie sicherlich sehen dass er es nicht ertragen könnte sich von ihr zu trennen. Sie sagte kein Wort dass er nicht gehen solle, oder dass es ihr das Herz brechen würde wenn er verschwinden würde. Zwar konnte er in ihren Augen etwas sehen, das jedoch nicht wirklich deuten.

Er schwieg eine Weile nachdem sie ihre ‚Rede‘ bezüglich ihres Lebens beendet hatte und drehte sich um bevor er begann zu Antworten. Wieder stützte er sich mit den Händen an der Arbeitsplatte ab und ließ den Kopf ein wenig hängen. „Du liebst dein Leben so wie es ist Fiona. Du bist dein eigener Boss, hast alles im Griff, hast deine Freunde und Kollegen.“, er atmete hörbar aus, „Du sollst das alles nicht weg genommen bekommen… Klar ist es dein Leben und du sollst tun was du willst auch wenn du es dir eben nicht ausgesucht hast…“
Irgendwie wusste Tobi nicht mehr so wirklich was er sagen sollte.
Plötzlich stand sie neben ihm. Genau so wie er stützte sie die Hände an der Anrichte ab und hielt den Kopf gesenkt. Sie sagte sie wollte nicht mehr streiten, sie wolle sich nicht weiter die schlimmsten Versionen von dem was geschehen könnte ausmalen. „Es ist nur schade dass uns das verdrängen eben auch nicht weiterhilft!“, sagte Tobi in etwas schärferem Ton als beabsichtigt. „Man soll zwar optimistisch sein, aber man muss eben auch der Wahrheit ins Auge sehen und auch auf das schlimmste vorbereitet sein Fiona.“

Er hatte ihr schon gar nicht mehr wirklich zugehört als sie ihn plötzlich küsste. Nach einem kurzen Stirnrunzeln und einem verwirrten Blick schloss er die Augen und zog den Kuss ein wenig in die Länge, bis sich die Lippen der Beiden doch voneinander trennten.

„Fiona… ich kann das jetzt nicht… es tut mir leid aber ich bin denke ich viel zu abgelenkt.“, nach einem kurzen durchatmen trat er einen Schritt zurück. In seinem Kopf schossen alle möglichen Gedanken umher. „Lass uns einfach ins Wohnzimmer gehen und ein wenig Fernsehen oder so.“

Ohne auf eine Antwort zu warten drehte Tobi sich weg und ging aus der Küche in das direkt angrenzende, riesige Wohnzimmer. Nachdem er die Vorhänge zugezogen hatte ließ er sich auf das altmodische Sofa fallen und schaltete den Fernseher ein. Etwas das er wohl besser gelassen hätte. Auf viel zu vielen Fernsehsendern liefen gerade die Boulevardnachrichten, in gerade einmal 2 Sendungen viel sein Name keine 15-mal die Minute. Die Papparazzibilder waren zwar noch nirgends zu sehen, aber jetzt wusste ganz Sydney dass Tobias White aus seinem Exil zurück gekehrt war.

"Jetzt weisst du warum ich den falschen Schnurrbart mit hier her gebracht habe...", murmelte er leise als Fiona neben ihm platz nahm..
 
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Fiona

„ Ich hab alles im Griff, dass ich nicht lache … “, murmelte sie leise, „ … wenn ich das hätte, würden wir kaum hier stehen … “
Irgendwie konnte sie ihn verstehen, aber andererseits versuchte sie auch eine andere Lösung zu finden. Eine Lösung, die nicht bedeutete, dass sie sich trennen mussten oder dass Fi sich von ihrem Land trennen musste. Doch das schien ausweglos zu sein, zumindest für den Moment.
„ Auf das Schlimmste vorbereiten … Was, wenn ich das nicht will?! “, wurde auch sie nun etwas lauter und sah ihn an.
Seine Zurückweisung verletzte sie mehr, als sie je zugegeben hätte. Auch wenn sie verstand, warum er es tat. Ein unangenehmes, stechendes Gefühl machte sich in ihr breit. Sie sah ihm nach, als er die Küche verließ und sie zurückließ.

Was würde sie jetzt dafür tun, rauszugehen, auf ein Pferd zu steigen und einfach drauf los zu galoppieren. Sie stand nun alleine in die Küche, von ihm weggestoßen. Natürlich konnte sie es nachvollziehen, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es ihr wirklich helfen konnte. Sie stieß einen Seufzer aus.
Das ist lächerlich, Fi … Du musst ihn verstehen, er ist total fertig und dann machst du sowas … “, dachte sie und kam sich total bescheuert vor. Und trotzdem konnte sie ihre Gedanken abstellen. Sie hatte das Gefühl, dass es viel schlimmer war, als zuvor. Nicht, dass er sie eben „weggestoßen“ hatte, sondern die ganze Situation. Wie sollten sie das hinkriegen? Sie hatte ihm nicht sagen können, dass er nicht gehen sollte. Wie konnte sie das von ihm verlangen? Sie wusste, wie schrecklich das alles für ihn war. Und wenn sie es tat und er wirklich blieb? Würde es funktionieren? Sie schloss die Augen und atmete durch, bevor sie Tobi folgte. Er hatte es sich bereits auf dem Sofa gemütlich gemacht und den Fernseher eingeschaltet. Überall war nur von dem verschollenen Tobias White die Rede, der plötzlich wieder aufgetaucht war. Sie wollte sich neben ihn setzen, unterdrückte diesen Impuls jedoch.
„ Wäre vielleicht keine schlechte Idee gewesen … “, murmelte sie dann und zuckte leicht mit den Schultern.
Wieder stellte sich ihr die Frage, wie es weitergehen würde. Sie hatte keine Ahnung und diese Ungewissheit machte ihr Angst. Auf der einen Seite wollte sie ihn nicht verlieren, auf der anderen Seite ging ihr dieser Traum nicht aus dem Kopf. Nicht, dass sie Angst hatte, selbst zu sterben. Aber irgendwas würde passieren, das ahnte sie.
„ Weißt du, ich … geh vielleicht noch ein bisschen hoch, okay? Wenn einer der Jungs kommt, kannst du mich ja holen. “, meinte sie leise, versuchte zu lächeln, was ihr nicht wirklich gelang. Sie drehte sich um und ging wieder in das Zimmer, in dem sie übernachtet hatten.
So gerne wäre sie kurz raus gegangen. Wenn sie schon nicht ausreiten konnte, so wollte sie wenigstens ein wenig frische Luft schnappen. Doch sie wusste, dass lauter Paparazzi vermutlich schon darauf warteten, dass sich einer der beiden am Fenster zeigte.
Im Zimmer ließ sie sich im Sessel nieder, legte ihre Arme um ihre Beine, die sie angezogen hatte und legte ihren Kopf auf eines ihre Knie.
Wo würde das alles hinführen? Sie ließ Tobi alleine, obwohl sie ihm eigentlich bestehen wollte, doch sie konnte nicht … Musste sie sich selbst erst über einiges klar werden …?! Seine Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf.
„“ Sie hörte den scharfen Ton, in dem er ihr mehr als deutlich gemacht hatte, dass ihnen das Verdrängen nicht weiter half. Er wollte also eine Entscheidung? Konnte sie das damit deuten? Wollte er ihr damit sagen, dass er definitiv weggehen würde, wenn die Paparazzi ihnen folgen würden? Wäre das der Moment gewesen, in dem sie hätte sagen müssen, dass sie ohne ihn nicht weiterleben konnte? Dass sie mit ihm gehen würde? Dass er bei ihr bleiben sollte?
„ Mein Gott, ich werd´ verrückt … “, murmelte sie leise und spürte wieder diesen Kloß in ihrem Hals. Sie hatte Angst, ihre Tränen, die sich in ihren Augen bildeten, nicht mehr zurückhalten konnte. Sie hatte nicht mehr gewollt, als Zeit mit ihm zu verbringen. Und jetzt saß sie hier in einem Zimmer, ohne Fenster und hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Sie gab ihm dafür nicht die Schuld, aber es erstaunte sie doch immer wieder, wie schnell sich das Leben verändern konnte.
Dabei erinnerte sie sich wieder an ihren Dad und ihre Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten. Ihr war klar, dass auch wenn sie es nicht aussprach, es dennoch eine Tatsache war. Tobias White lag ihr mehr am Herzen, als sie zugeben wollte und konnte. Aber was sollte sie tun? Es zulassen? Was hatte das für einen Sinn, wenn er letztendlich doch wieder aus ihrem Leben verschwinden würde?


(Gott, sind wir wieder melodramatisch, ich weiß … Sorry ^^)
 
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Jake fuhr mit dem Wagen die breite Auffahrt zu seiner Villa hinauf. Das große massive Tor schloss sich hinter ihm und die Männer von der Security Firma kümmerten sich darum, dass kein uneingeladener Gast hinein kam. Er stieg aus dem frisch renovierten und importierten Oldtimer und betrat sogleich die Eingangshalle der großen Villa.

„Tobi? Alex?“, rief Jake laut und warf die Schlüssel auf die Anrichte neben der Tür. Die schmale Aktentasche stellte er daneben ab und wartete vergeblich auf eine Antwort. Schnellen Schrittes machte er sich die Treppe hinauf. Dort rief er noch einmal doch auch hier meldete sich niemand. Mit einigen Schritten durchquerte er den breiten Flur und öffnete die Tür zum Gästezimmer in dem Tobi und Fiona die Nacht verbracht hatten.

Fiona saß mit angezogenen Beinen auf dem feudalen Sessel und hatte den Kopf auf die Knie gestützt. Jake wollte fragen ob sie wusste wo Tobi war, doch dann sah er dass sie weinte und blieb abrupt stehen. „Sorry, ich hätte anklopfen sollen.“, sagte er und räusperte sich kurz, „Äöhm, weißt du wo Tobi? Ist irgendwas passiert?“



Tobi saß noch auf dem Sofa und ließ das monotone Fernsehprogramm über sich herein rieseln. Societyexpertinnen diskutierten über Tobias Whites Verschwinden und nun über sein plötzliches Auftauchen. Auch die neue Frau an seiner Seite, Fiona die niemand kannte, sorgte für eine Menge Gesprächsstoff. Alle Möglichkeiten von einem langen Aufenthalt in einer Betty Ford Klinik um von Drogen und Alkohol weg zu kommen, bis hin zu streng geheimen Dreharbeiten oder einer merkwürdigen Promotionakion wurden immer und immer wieder in Erwägung gezogen.

Über die meisten dieser Überlegungen konnte Tobi einfach nur den Kopf schütteln, doch er wollte wenigstens wissen was nun alles über ihn geredet wurde. Falls er es nicht schaffen sollte in ein privates, abgeschiedenes Leben zu flüchten musste er wissen was ihm vielleicht bevorstand. Die ganze Zeit hatte er gedacht und gehofft dass er mit seinem vielen Geld so viel Macht hatte dass er sich ein neues Leben aufbauen und sichern konnte. Ersteres hatte er wirklich auf die Reihe bekommen. Aber der zweite Punkt, welcher um einiges wichtiger war gestaltete sich um einiges schwieriges als gedacht.
Andere Leute hatten um einiges mehr Geld und mehr Einfluss. Und diese Leute wollten Tobi sehen. Sie wollten ihre Zeitungen mit Artikeln über ihn füllen. Wollten mit ihm Werbeverträge abschließen. Wollten ihn für ihre Filme um eine Garantie für Millionenumsätze zu haben.

Nun begann Tobi darüber zu grübeln ob er nicht einfach zu Naiv gewesen war. Man konnte sich nicht einfach so aus der Öffentlichkeit zurück ziehen wenn man so bekannt war wie er. Er müsste das Land verlassen und sich neue Papiere, eine neue Identität besorgen und ich Europa oder Amerika neu anfangen. Oder er musste hier bleiben.

Vielleicht sollte er sich gleich seinem Schicksal ergeben und nicht noch mehr Schaden anrichten. Das würde bedeuten er würde hier bleiben. Hier in Sydney und gute Miene zu bösen Spiel machen. Er würde waren bis er langsam uninteressant werden würde, irgendwann keiner mehr seinen Namen kannte und sein Gesicht nur noch in Filmen auftauchte die immer und immer wieder auf schlechten Sendeplätzen wiederholt wurden.

(so drama geht weiter ^^)
 
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