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A Farm In Australia

AW: A Farm In Australia

Tobi fuhr mit seiner Hand über die pochende Stelle seiner Wange. Okay, sein Vorgehen war nun wirklich nicht feinfühlig gewesen aber dass Fiona ihm nochmal eine Scheuern würde hätte er nicht gedacht. Er hörte sie „ Was fällt dir eigentlich ein?! “ sagen mit einem anschließendem „ Glaubst du, dass sich damit alles kitten lässt?! “

So wie es gerade für ihn aussah ließ sich wohl gar nichts mehr kitten. Ihr Geschrei und Gezeter verschwamm zu einem Rauschen. Langsam lehnte er sich an die Anrichte und hielt den Blick gesenkt. Fiona lief in der Küche auf und ab. Was sie sagte konnte er nicht richtig verstehen und plötzlich stand sie vor ihm.

Ihre Blickte trafen sich und Tobi begriff dass Fiona genau so verwirrt war wie er. Sie legte sie Hände auf seine Wangen und drückte ihre Lippen sanft auf seine. Anders als Fiona wehrte er sich nicht und wartete bis sich ihre Lippen trennten. Während er tief durchatmete lehnte er seine Stirn an ihre.
Als er sich wieder fassen konnte drängte er sich zur Seite und entfernte sich einige Schritte von ihr. Immer noch schwer atmend, als wäre er gerade einige Meilen mit voller Kraft gerannt, stand er da. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Sein ganzer Körper begann zu zittern, er wusste nicht wie lange er sich noch unter Kontrolle halten konnte.

Diese ganze Ungerechtigkeit konnte er einfach nicht akzeptieren.
„So? Ich kann nicht einfach? Aber du schon, oder wie soll ich das gerade verstehen?“, Tobias Stimme war leise und ebenso angespannt wie sein Körper. „Fiona. Was willst du?“

Nun drehte er sich zu ihr um und sah sie an. „Was willst du?“, fragte er ein wenig laute und begann den Kopf zu schütteln, „Ich weiß was ich will! Ich will dich! Ich will dass du sicher bist und so lebst wie du es möchtest… Auch wenn das nun mal heißt dass ich nicht hier bei dir bleiben kann. Oder zumindest erst mal für ein paar Wochen oder Monate verschwinden soll. Also willst du dass ich erst gar nicht wieder komme oder dass ich mich einfach von dir fernhalten soll, damit ich nicht wieder dein ganzes Leben durcheinander bringe? Wenn ja dann sag es bitte jetzt und mach mir die ganze Sache ein wenig einfacher.“
 
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AW: A Farm In Australia

Fiona

Sie sah aus den Augenwinkeln, wie er sich über die Wange strich und hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen. Sie war völlig ausgerastet und auch wenn sie in dem Moment völlig dahinter gestanden hatte, tat es ihr jetzt leid. Doch sie konnte nichts mehr daran ändern.

Sie schmiegte sich dicht an ihn und wünschte, dieser Moment würde nie enden. Doch natürlich war das Gegenteil der Fall. Als er sich langsam von ihr löste, schloss sie kurz die Augen. Das war ja wie in einer schlechten Soap. Wie würde es jetzt weitergehen? Würde sich einer von ihnen sich vor den Augen des anderen umbringen? Sie schüttelte kurz den Kopf. Diese Gedanken waren ja absurd.

Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt und zitterte. Definitiv kein gutes Zeichen und Fiona machte sich auf einen Ausraster gefasst. Sie hätte es ihm nicht über genommen, hätte es sogar verstehen können, denn schließlich war sie vorhin ebenso ausgerastet.
Sie konnte nicht verhindern, dass sie zusammenzuckte. Sein Flüstern war beinahe noch schlimmer als das Geschrei von vorhin.
Als er sie fragte, was sie wollte, wollte sie ihm antworten, konnte aber nicht. Was wollte sie? Sie wollte nicht, dass er ging, dass er bei ihr blieb und sie wie die letzten Wochen Zeit miteinander verbringen konnten. Doch ihr war klar, dass das nicht möglich war.

Sie wusste, dass wenn sie jetzt nicht endlich sagte, was sie wollte, würde er gehen und nicht wiederkommen. Wenn er das überhaupt tun würde. Doch wenn sie jetzt etwas sagte, standen die Chancen besser, das hoffte sie zumindest.
„ Ich will nicht, dass du gehst. “, meinte sie dann leise und sah ihn endlich an, „ Aber ich weiß, dass du es musst, also … “, begann sie aber sprach nicht weiter, zuckte mit den Schultern.
„ Es ist eben … ungewiss. Wir haben beide keine Ahnung, wie es weitergehen wird. Natürlich weiß man nie, wie die Zukunft aussieht, das ist mir klar, nur … “, sagte sie und sah ihn an, während sie ihren Kopf schief legte.
Sie lehnte sich gegen den Esstisch und ließ ihren Kopf kurz hängen, „ Aber nichts desto trotz … Ich kann mir nicht vorstellen, ohne dich zu sein. “, meinte sie dann leise und sah ihn an.
 
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Fiona sagte ihm dass sie nicht wollte dass er sie verlässt. Ob sie überhaupt eine Ahnung hatte wie schwer sie seine Entscheidung damit machte. „Ich müsste nicht…“, begann er doch ließ den Gedanken unvollendet, es würde doch sowieso alles nichts bringen. So ungern Tobi es auch tat, er musste der Wahrheit einfach ins Auge blicken.

Beide schwiegen einen Augenblick. Fiona stützte sich am Esstisch ab und begann plötzlich weiter zu sprechen. Was er sagte hallte in seinem Kopf wieder als würde sie es ihm durch einen langen Tunnel zurufen. „ Aber nichts desto trotz … Ich kann mir nicht vorstellen, ohne dich zu sein. “ hörte er sie sagen. Es traf ihn wie ein Blitz.
In genau diesem Moment konnte Fiona endlich ausdrücken wie viel sie für ihn empfand. Tobi stand dort und musste sich erst mal vergewissern dass sein Mund nicht offen stand und er sie ungläubig ansah. Ihr Blick bestätigte dass ihre Worte nicht nur leere Phrasen, sondern ernst gemeint waren.

Schneller als er es selbst realisiert hatte stand Tobi hinter Fiona und schlang die Arme um ihren Torso. Er küsste sanft ihren Hals und legte seinen Kopf dann an die Stelle wo ihr Hals zur Schulter überging. „Ich habe immer gehofft dass es dir genau so geht wie mir…“, flüsterte er leise in ihr Ohr, während er eine Hand durch ihr blondes Haar fahren ließ. „Du kannst nicht ahnen wie glücklich du mich mit dem gemacht hast was du mir gerade gesagt hast.“
Sachte packte er sie an der Hüfte und drehte sie zu sich um. Etwas zögernd, aus welchen Gründen auch immer, küsste er sie und zog sie, so dicht wie möglich, an sich.

„Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit als zu verschwinden und dich hier zurück zu lassen.“, flüsterte er und lehnte die Stirn an ihre. So viel also zu dem Thema ´´Der Wahrheit ins Auge sehen´´. Wenigstens für die letzten paar Stunden die er mit Fiona verbringen konnte wollte er sich keine Sorgen machen müssen und einfach glauben dass sie für ewig unbewegt hier stehen und einander lieben konnten.
 
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Fiona

Sie hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde, wenn sie ihm erstmal gesagt hatte, dass sie ohne ihn nicht mehr sein wollte. Vielleicht war es ja auch schon zu spät…? Sie hatten sich ziemlich heftig gestritten und sie konnte es ihm nicht wirklich übel nehmen, wenn er erstmal hier raus musste, um einen klaren Kopf zu bekommen. Seine Wange war noch immer rot und sie unterdrückte den Impuls, zu ihm zu gehen und ihre Hand darauf zu legen. Dieses Mal sanfter. Sie war so wütend gewesen, dass sie vollkommen die Kontrolle verloren hatte.

Ihr Kloß im Hals wurde größer, als sich ihre Blicke trafen. Ihre Angst verflog, denn in seinen Augen konnte sie sehen, dass er gemerkt hatte, dass sie es ernst gemeint hatte.
Sie schloss die Augen, als er sie an sich zog und ihren Hals und ihre Schultern küsste. Träumte sie? Die Gefühlsachterbahn ging also weiter … Noch vor wenigen Minuten hätte sie ihn am liebsten erwürgt -und umgekehrt wohl genauso- und jetzt standen sie hier, noch immer in der Küche, und er küsste sie.
Sie seufzte leise, „ Es ging mir immer wie dir … “, meinte sie dann leise und lächelte leicht.
Als er sie zu sich umdrehte, sah sie ihn kurz an und legte ihre Hände auf seine Wangen, während sie seinen Kuss sanft erwiderte.

Als sie sich voneinander lösten, lehnte sie ihre Stirn an seine und schloss wieder die Augen. Er glaubte, dass es vielleicht doch eine andere Möglichkeit gab. Doch welche? Sie könnte mit ihm gehen, aber sie konnte nicht wieder verschwinden. Es musste allein in den paar Tagen, in denen sie weggewesen war, höllisch viel zu tun gewesen sein und wenn sie mit ihm ging, hatte sie keine Ahnung, wie lange sie wegbleiben würde. Würde sie überhaupt wiederkommen? Was, wenn sich die Situation niemals legte. Er würde schließlich immer Tobias White bleiben.
Sie wollte sagen, dass es keine andere Möglichkeit gab, doch sie beließ es dabei. Denn wenn sie es tat, würde es den Moment zerstören und sie würden wieder anfangen Probleme zu wälzen. Probleme, die nun mal nur eine Lösung vorsahen. Er würde gehen und sie zurücklassen. Sie würde auf ihn warten und hoffen, dass er so schnell wie möglich zurückkommen würde.
Wie es aussehen würde, wenn er nie zurückkommen konnte, darüber wollte sie im Moment nicht nachdenken.
Langsam löste sie sich wieder von ihm und sah ihn an. Jetzt bemerkte sie auch seine gerötete Wange wieder. Langsam hob sie ihre Hand und legte sie sanft auf die Wange, „ Tut mir leid … “, flüsterte sie dann und sah ihn entschuldigend an, „ Ich hab total die Kontrolle verloren. Du machst mich wirklich wahnsinnig. “, meinte sie und lächelte leicht.
 
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„Du hast nicht so fest zugeschlagen dass du dich entschuldigen müsstest.“, sagte er und nahm ihre Hand von seiner Wange. „Ich hab ja genau so die Kontrolle verloren. Aber es ist eben nicht leicht für mich… für uns beide meine ich.“ Langsam fuhr er mit den Fingern seiner Hand in ihre. „Fiona. Was sollen wir nun tun?“, fragte er und es war durchaus ein leicht verzweifelter Ton in seiner Stimme zu hören.

Langsam ließ er ihre Hand los und ging einige Schritte zurück und lehnte sich gegen den Kühlschrank. Er musste irgendwie seine Gedanken ordnen und einen Entschluss fassen. Mit verschränkten Armen vor der Brust und gesenktem Blick stand Tobias da und versuchte intensiv nachzudenken, doch Fiona machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie tauchte immer wieder plötzlich in seinen Gedanken auf.
„Ich kann nicht gehen Fiona.“, flüsterte er schließlich und begann nervös auf seinem Daumennagel zu kauen.

„Ohne dich würde ich es wohl keine zwei Tage irgendwo anders aushalten.“, gestand er ihr und blickte sie an. „Aber ich bringe dich in zu große Gefahr und die ganzen Leute die hier draußen wohnen können ihr ruhiges Leben für einige Wochen vergessen, wenn wirklich die Reporter und Paparazzi einfallen sollten.“

Tobi befand sich in einer Zwickmühle. Er war keiner dieser Menschen mehr die nur an sich dachten. Es hing so viel von seiner Entscheidung ab. Was sollte er bloß tun? Es war unmöglich von Fiona zu verlangen dass sie mit ihm kommen sollte, was aber die einfachste Lösung wäre, zumindest aus seiner Sicht. Er würde einfach einige Wochen mit ihr untertauchen und schon wäre Gras über die Sache gewachsen.

„Ich weiß nicht was ich tun soll, beziehungsweise was ich tun kann.“, flüsterte er leise vor sich hin und kratzte über die Bartstoppeln an seinem Kinn.
 
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Fiona

Sie lächelte leicht, aber dadurch wurde ihr schlechtes Gewissen nicht gerade kleiner. Gut, man konnte sagen, dass er für einige Aussagen eine Ohrfeige verdient hatte. Aber normalerweise fuhr Fiona niemals so sehr aus der Haut, dass es hiermit endete. Das war auch neu für sie. Durch Tobi entdeckte sie nicht nur positive neue Seiten an sich.
Sie schüttelte leicht den Kopf, „ Trotzdem … “, murmelte sie. Doch da hatte er sie schon gefragt, was sie nun tun sollten.
Sie sah, wie er sich an den Kühlschrank lehnte und verzweifelt versuchte eine Lösung zu finden. Eine Tätigkeit, die sie beide die letzten Tage ständig ausgeführt hatten, wenn auch auf verschiedene Art und Weise. Doch wenn sie eine Lösung gewusst hätte, würden sie hier vermutlich nicht rumstehen. Diese ganze Situation war zum Verzweifeln, denn letztendlich gab es nur zwei Wege, aber beide schienen irgendwie unmöglich zu sein. Sie lehnte sich an den Küchentisch, gegenüber vom Kühlschrank. Noch immer war eine gewisse Distanz zwischen ihnen, doch irgendwie schien die Barriere zwischen ihnen im Gegensatz zu vorhin viel schmaler geworden zu sein. Kein Wunder. Jetzt ging es eindeutig ruhiger zu.

„Ich kann nicht gehen Fiona.“ hörte sie ihn sagen und konnte nicht verhindern, dass sie irgendwie erleichtert war. Zumindest für einen kurzen Moment. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr ein Seufzer entfuhr, als er sie ansah. Er litt, ebenso wie sie. Und sie wussten beide, dass es am einfachsten wäre, wenn sie mitgehen würde. Zumindest auf den ersten Blick. Sie wussten schließlich nicht, was passieren würde. Könnten sie jemals wiederkommen? Und wenn ja, wann? Sie müsste ihren Betrieb aufgeben.
Natürlich war sie sich darüber bewusst, dass er das Gleiche tun musste und sie daher keineswegs „das schlimmere Schicksal“ traf. Aber sie musste eben auch an Julie denken. Immerhin waren sie Partnerinnen.

Er sagte, dass er nicht wusste, was er tun solle und Fiona, die ihren Blick vorher wieder gesenkt hatte, sah nun wieder auf.
„ Ich weiß, dass es vielleicht am einfachsten wäre, wenn wir … zusammen gingen. “, meinte sie leise und ließ kurz darauf wieder ihren Kopf hängen. Sie stand mit dem Rücken an den Küchentisch gelehnt und stützte sich mit beiden Händen an der Tischplatte ab.
„ Ich weiß das … “, murmelte sie leise und sah nach einer Zeit wieder auf, „ … das Problem ist nur, dass ich … “, begann sie und sah ihn an. Sie wollte keinesfalls dass er sie falsch verstand.
„ Es ist einfach so, dass ich nicht nur an mich denken kann. Da ist eben auch Julie. Sie ist meine Geschäftspartnerin … meine beste Freundin. Wir wüssten nicht, wann wir wiederkommen … Es ist doch sogar so, dass man nicht mal weiß, ob überhaupt und … “, begann sie und seufzte, wobei sie sich vom Küchentisch wegstieß und sich mit den Händen durch´ s Haar fuhr.
„ Aber du wirst nun mal immer Tobias White sein … “, meinte sie, sah ihn an, ging nun aber wieder einige Schritte auf ihn zu, „ Ich will mit dir zusammen sein. Ich weiß nicht, was ich tun soll, Tobi … “, meinte sie dann leise. Sie wollte ihn nicht gehen lassen, konnte andererseits aber auch nicht einfach mit ihm gehen.
 
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-Kleiner Zeitsprung-

Tobi hatte seinen Arm um Fiona gelegt und drückte sie fest an sich. Er wusste nicht wie lange, oder besser gesagt ob er sie überhaupt nochmal so in seinen Armen halten könnte. Die Nase hatte er an ihren Kopf gelehnt und zog den frischen Duft ihrer frisch gewaschenen Haare ein. Die beiden lagen auf Fionas Bett. Um ihre Körper hatten sie eine dünne Decke gewickelt. Tobias blick richtete sich für einige Sekunden auf das Fenster, durch welches schon dämmeriges Licht fiel.

„Es wird hell…“, flüsterte er leise und schloss die Augen. Mittlerweile wusste er nicht mehr, wie lange er schon wach war. Auf einer Skala von eins bis zehn würde er seiner Müdigkeit eine glatte 27 geben. Doch er konnte und wollte nicht einschlafen. Wer wusste wann er Fiona das nächstemal sehen würde. Jeden Moment mit ihr zu genießen, war das Einzige was er nun wollte.
Fiona hatte gesagt, dass sie nicht wusste was sie tun sollte. Tobias hatte ihr eine einfache Antwort darauf gegeben. „ Du bleibt hier und führst dein Leben so weiter wie es war bevor ich gekommen bin… also zumindest den Teil den die Farm betrifft. Ich werde gehen und zurück kommen sobald Gras über die Sache gewachsen ist. Ansonsten werde ich mir etwas einfallen lassen.“, hatte er zu ihr gesagt.
Anschließend waren beide in Fionas Zimmer gegangen und hatten beschlossen sich ein letztes mal voneinander zu verabschieden.

Nun lagen die Beiden da und Tobi konnte einfach nicht gehen. Ihm kam es so vor als könnte er nicht einmal vom Bett auf stehen oder überhaupt von Fionas Seite zu weichen. Einige Male hatte Fi ihn schon darauf hingewiesen, dass er sie zu fest drückte, so dass sie kaum Luft bekam. Er war so angespannt. Innerlich kam es ihm so vor als würde eine Stimme weit hinten in seinem Kopf einen Countdown abzählen. Unerbittlich kam der Morgen, und somit der Zeitpunkt an dem Tobi verschwinden musste, näher und näher…
 
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Fiona

„Du bleibt hier und führst dein Leben so weiter wie es war bevor ich gekommen bin… also zumindest den Teil den die Farm betrifft. Ich werde gehen und zurück kommen sobald Gras über die Sache gewachsen ist. Ansonsten werde ich mir etwas einfallen lassen.“ hörte sie Tobi´ s Stimme immer wieder in ihrem Kopf. Sie hatten versucht, eine Lösung zu finden, aber eine perfekte Lösung würde es für ihr Problem nicht geben. Vielleicht war es die beste Lösung, wenn sie es so machten, wie er vorgeschlagen hatte, doch ihr Herz widersprach, auch wenn ihr Verstand ihr sagte, dass es das Beste sei. Herz und Verstand führten einen unerbittlichen Kampf, bei dem keiner gewann, denn Fiona fand einfach nicht die Lösung.

Sie sah drehte ihren Kopf bei seinen Worten kurz in Richtung Fenster und seufzte leicht. Sie würden nicht mehr viel Zeit zusammen haben. Es wurde bereits hell und es war nur noch eine Sache von Stunden, bis Tobi wegging. Sie wandte sich wieder zu ihm und studierte sein Gesicht, während er die Augen geschlossen hatte. Er sah müde aus. Sie fragte sich, wie lange er wohl nicht mehr geschlafen hatte. Sie waren gestern Nacht wiedergekommen und die Nacht zuvor hatte ebenfalls keiner von ihnen geschlafen. Auch sie war müde, aber sie zwang sich, wach zu bleiben. Jetzt zu schlafen wäre eine Vergeudung der Zeit.

Nach ihrem Streit vor einigen Stunden war es doch überraschend gewesen, dass sie sich wieder eingekriegt hatten. Irgendwann hatten sie sich dazu entschieden hoch zu gehen und die restliche Zeit miteinander zu genießen.
Er litt, das wusste sie, denn mehr als einmal hatte er sie so sehr gedrückt, dass sie glaubte, keine Luft mehr zu kriegen. Sie kannte dieses Gefühl nur zu gut, denn ihr ging es ähnlich. Sie verdrängt den Gedanken daran, dass er irgendwann aufstehen würde, um zu gehen.
Ihr Kopf lehnte an seiner Brust, wodurch sie seinem Atem lauschen konnte. Er war angespannt und das konnte sie ihm nicht verübeln, denn ihr ging es ähnlich.
Sie wollte nicht, dass er ging, aber sie wusste, dass es nicht zu vermeiden war. Sie rückte leicht von ihm ab und legte sich auf die Seite, wobei sie einen Arm so anwinkelte, dass sie ihren Kopf anlehnen und ihn ansehen konnte. Ihre andere Hand strich sanft über seinen Arm. Gedankenverloren sah sie auf ihren Wecker, der neben ihrem Bett stand, „ Die Zeit fliegt nur so dahin … “, flüsterte sie leise. Sie verkniff sich die Frage, wann es soweit war, denn im Grunde wollte sie gar nicht wissen, wie lange sie noch zusammen hatten.
 
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„Ich werd mich dann wohl oder übel verabschieden müssen.“, flüsterte Tobi und gab Fiona einen Kuss auf die Wange bevor er sich von ihrer Seite löste und aus dem Bett kroch. Anschließend zog er sich wortlos an und hielt Fiona den Rücken zu gewendet.
Er war kein so guter Schauspieler als dass er Fiona nicht hätte merken lassen können dass ihm die dieser Abschied so weh tat. Doch genau dass musste er ihr ersparen, damit es ihr wenigstens ein wenig leichter fiel.

Als er fertig war drehte er sich zu ihr um, während er den Türgriff in der Hand hielt. „Ich versuche mich zu melden... wenn ich kann.“, flüsterte er kaum hörbar, da seine Luftröhre wie zugeschnürt war. Nach einem Augenblick in dem er nur reglos da stand und die beiden sich ansahen, öffnete Tobi die Tür hinter sich und trat aus dem Zimmer.
Schweren Herzens nahm die langsam die Treppenstufen nach unten und verließ das Haus der Kissinger Ranch.


4 Monate später -


Die Sonne war gerade unter gegangen, aber die Luft schien immer noch vor Hitze zu flimmern. Ungefähr eine Meile von der Kissinger Ranch wartete Tobi auf einem Hügel darauf dass Fiona und Julie endlich die letzten Arbeiten hinter sich brachten und anschließend Ruhe einkehren würde.
Vor vier Monaten, acht Tagen und ungefähr 18 Stunden hatte er zum letzten mal Fiona gesehen.

Sein plötzliches Auftauchen sollte nun wenigstens eine Überraschung sein. Seit er verschwunden war, hatte er sich nicht mehr bei ihr gemeldet. Auch wenn er ein unheimlich schlechtes Gewissen hatte und die Qualen kaum aushalten konnte sie nicht zu sehen, zu hören, geschweige denn sie zu riechen oder fühlen, wäre es zu gefährlich gewesen den Kontakt zu ihr auf zu nehmen.
Die ersten Stunden nach seinem Verschwinden waren wohl die kompliziertesten gewesen. Er hatte nicht die geringste Ahnung gehabt, wie er den verdammten Journalisten und Paparazzi aus dem Weg gehen sollte. Völlig paranoid war er schließlich komplett aus Australien verschwunden. In Europa war sein Bekanntheitsgrad um einiges geringer als hier, also hielten er und Jake es für das beste erstmal dort hin zu verschwinden wo man Tobias White kaum kannte.

Obwohl er dort eigentlich in „Sicherheit“ hätte sein sollen, konnte Tobi nicht in Ruhe abwarten bis Gras über die Sache gewachsen war und die Leute ihn begannen zu vergessen.
Überall befürchtete er irgendwem über den Weg zu laufen der plötzlich eine Kamera zückte und sein Foto ins Internet stellte.
So kam es, dass er von Osteuropa nach Afrika weiter reiste und dort in Gebieten umhertingelte wo es keine Touristen, Kameras, Fernseher oder Internetanschlüsse gab.

Laut Jake war die Luft nun wieder größtenteils rein. Über Tobi wurde im TV so gut wie gar nicht mehr berichtet und im Internet tauchte sein Name nur in Fanblogs oder Insiderforen auf. Also wagte Tobi den Schritt zurück nach Australien, wo er sich in kleinen Hotels in Vororten und Kleinstädten aufhielt. Als er nach drei Monaten noch immer von niemandem fotografiert worden war und er in der Boulevardpresse auch nicht mehr aufzutauchen schien, beschloss er nach hause zu gehen. Zurück zu seiner Farm (von der zum Glück kein Reporter erfahren hatte) und viel wichtiger noch, zurück zu Fiona die Frau die er liebte.

Die Sehnsucht nach ihr hatte ihn ständig begleitet und zeitweise fast in den Wahnsinn getrieben.

Seine Farm hatte sich während seiner Abwesenheit sichtlich verändert. Alle nötigen Renovierungen waren vorgenommen worden und auch die Stallungen waren komplett erneuert worden. Wenn Tobi schon Däumchen drehend in der Ferne saß, konnte er wenigstens von dort aus dafür sorgen dass bei seiner Rückkehr alles soweit war, dass er sich auf wichtigere Dinge als Renovierungsarbeiten konzentrieren konnte.

Endlich war es so weit. Die Lichter im Stall gingen aus. Die Farmarbeiter machten sich auf den Weg zu ihren Quartieren und im Haupthaus wurde das Licht angeschaltet.

Zu Fuß begann Tobi sich zu nähern und hatte es innerhalb einiger Minuten geschafft die Distanz von gut einer halben Meile zu überwinden. Unruhig stand er vor der Haustür und klopfte zuerst zaghaft doch schnell wurde er drängender. Seine Hoffnung war nur dass es Fiona sein würde die die Tür öffnete.
 
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Fiona

„Ich werd mich dann wohl oder übel verabschieden müssen.“ hörte sie ihn sagen und verspürte dabei wieder diesen Kloß in ihrem Hals, der immer größer wurde. Sie wollte ihn festhalten, ihm sagen, dass er bei ihr bleiben sollte oder vielleicht sogar, dass sie mit ihm gehen würde, doch sie tat es nicht.
Wortlos sah sie ihm dabei zu, wie er sich anzog und ihr den Rücken zudrehte. Sie wusste, dass es ihm ebenso schwer fiel, nun Abschied zu nehmen. Sie setzte sich langsam auf und beobachtete ihn einfach dabei, wie er sein Shirt über den Kopf zog, dann die Jacke und schließlich die Schuhe. Sie dachte schon, dass er so gehen würde, doch als er innehielt und meinte, dass er sich melden würde, sobald er könne, konnte sie nur nicken. Sie war nicht in der Lage irgendetwas zu sagen. Erstens weil ihr alles total unsinnig vorkam und zweitens, weil sie nicht riskieren wollte, das auszusprechen, war ihr am meisten auf der Zunge brannte: ´Bitte geh nicht.´
Sie hatte das Gefühl unter seinem Blick zu ersticken und konnte nicht verhindern, wie er sah, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten. Und dann war er weg … Sie hörte ihn noch die Treppe runtergehen, die Haustür und sein Auto … Sie saß noch eine ganze Weile lang regungslos in ihrem Bett, nachdem sie das Motorengeräusch schon nicht mehr hörte. Nun war sie also wirklich wieder allein. Sie hatte nicht gedacht, dass es ihr so weh tun würde, wenn er sie verließ. Die ganze Zeit über hatte sie sich einzureden versucht, dass sie schon damit klarkommen würde. Doch nun, da er weg war, musste sie schmerzlich feststellen, dass sie alles andere als damit klar kam.

Die junge Farmerin saß auf Scirocco und trieb das Vieh gemeinsam mit Brian und Julie zurück zur Farm. Morgen würden sie zum Verkauf abgeholt werden und sie würden endlich wieder etwas Geld einnehmen. Die Sache war sicher und Fiona war froh, dass es endlich wieder etwas bergauf zu gehen schien.
Die letzten Monate waren nicht wirklich gut für die Kissinger Farm gelaufen. Sie hatten schon öfter Flauten erlebt, doch die letzen Monate war so ziemlich alles schief gegangen, was schief gehen konnte. Das Vieh war krank geworden und musste unter Quarantäne gestellt werden. Das hatte sich natürlich schnell herumgesprochen und so schnell hatten sie keinen Verkäufer mehr finden können, egal welche Tiere.
Fi hatte das Gefühl gehabt, verflucht worden zu sein. Und sie wurde das Gefühl nicht los, dass alles vor vier Monaten, acht Tagen und inzwischen ungefähr 18 Stunden (^^) angefangen hatte. Als Tobi Australien, die Farm und letztendlich auch sie verlassen hatte.

Sie spürte dieses gewisse Stechen in ihrem Herzen, wenn sie an Tobias White dachte. Es war inzwischen schon länger als vier Monate her. Er hatte gesagt, dass er sich melden würde, sobald er konnte und so sehr Fiona sich einzureden versuchte, dass er vielleicht einfach keine Gelegenheit oder Angst hatte, wieder entdeckt zu werden, konnte sie den Gedanken, dass er sie vielleicht doch vergessen hatte, nicht ganz bei Seite schieben.
Sie hatte Julie alles erzählt, denn schließlich hatte ihre Freundin sie am Tag nach seiner „Flucht“ in ihrem Bett gefunden. Sie hatte nicht die Kraft gefunden, aufzustehen und schließlich hatte Fiona ihr alles erzählt. Sie war sich nicht sicher, ob das okay gewesen war, aber hätte sie es nicht getan, wäre sie verrückt geworden und so dachte sie sich, dass Tobias schon damit einverstanden gewesen wäre. Schließlich hatten alle anderen es kurz nachher auch herausgefunden, nur ohne bestimmte Details, die Fiona einfach bekannt waren. Sie vertraute Julie und wusste, dass sie ihre beste Freundin niemals verraten würde. Sie war es auch schließlich, die es irgendwie schaffte, Fi wieder auf die Beine zu bringen. Bis heute war ihr irgendwie schleierhaft, wie sie das geschafft hatte, doch mit jedem Tag steigerte Fi sich mehr in die Arbeit, bis sie kaum noch stehen konnte. Sie hatte das Gefühl so besser damit klarzukommen. Je mehr und härter sie arbeitete, desto müder war sie abends und desto eher schlief sie ein, ohne stundenlang an ihn denken zu müssen. So war zumindest ihre Theorie. Die Praxis sah leider etwas anders aus.

Sie hatte seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen. Nicht zuletzt auch wegen den Problemen, die auf der Farm anlagen. Sie hatte ab und an auf der White Farm vorbeigeschaut und gesehen, wie sie wieder zum Leben erwachte. Das Haus war inzwischen vollkommen renoviert und auch die Ställe waren fertig. Tobi hatte schon dafür gesorgt.
Sie konnte nicht verhindern, dass sie fast jedes Mal in sein Haus ging und durch die Räume lief. Sie hatte das Gefühl, ihm dadurch näher zu sein. Davon wusste Julie nichts. Sie hatte sich Sorgen um sie gemacht, das wusste sie und sie wollte sie nicht noch mehr beunruhigen. Sie hatten so auch schon genug Sorgen.

Inzwischen hatte sich also alles wieder einigermaßen normalisiert. Das Vieh war zum Verkauf bereit, sie schrieben wieder schwarze Zahlen und morgen, wenn das Vieh erst mal weg war, würden sie auch wieder etwas durchatmen können.
„ Also dann Leute … Feierabend. Ihr habt euch ein Bier verdient! “, rief sie dann, als sie das Vieh eingepfercht hatten. Inzwischen war die Sonne beinahe unter gegangen und sie hatten diesen Tag viel geschafft.
Erschöpft sattelte sie Scirocco ab, um ihn danach ausführlich zu striegeln. Die anderen waren auf die Veranda gegangen, um das Feierabend Bier zu genießen. Doch Fiona konnte -so leid es ihr tat- kaum Gesellschaft ertragen. Es war gut, abgelenkt zu sein, doch heute war einer dieser Tage, an denen es ihr besonders schwer fiel.
Sie verbrachte eine ganze Weile bei den Pferden im Stall, bis sie schließlich ins Haus ging. Julie war noch in die Stadt gefahren, um etwas zu erledigen, wobei Fiona mehr vermutete, dass sie Jeff besuchen würde, aber gut. Auch die Freundinnen brauchten Geheimnisse.
Sie genoss erst mal eine lange und ausgiebige Dusche, bevor sie sich frische Sachen anzog. Ihr Blick fiel auf ein Bild, das auf ihrem Nachttisch lag. Sie schloss kurz die Augen und stieß einen Seufzer aus. Ein Bild von Tobi und ihr an seinem ersten Abend hier im Outback. Sie waren gemeinsam zum Line Dance gegangen und dabei fotografiert worden. Sie hatte das Bild von Julie bekommen, die sichtlich unsicher war. Sie dachte vermutlich, dass Fi in Tränen ausbrechen würde und sie hatte Recht, sie hatte sich sichtlich beherrschen müssen, aber hatte sich auch irgendwie darüber gefreut.

Gerade wollte sie ihre Hand danach ausstrecken, als sie hörte, wie es klopfte. Wer konnte das jetzt sein? Hatte Brian was vergessen? Vermutlich … Es würde ihm ähnlich sehen. Sie band sich schnell ihr noch nasses Haar zusammen, als sie runterging.
„ Also irgendwann wirst du nochmal vergessen, dein … “, begann sie, doch als sie dann die Tür öffnete und Tobi sah, hielt sie inne.
Für wenige Sekunden konnte sie nichts sagen und reagierte auch nicht.
„ Oh mein Gott … “, brachte sie nur hervor und legte eine Hand auf ihren Mund. Erst dann schaltete sie, machte einen schnellen Schritt auf ihn zu und warf sich ihm seine Arme.
Als er seine Arme um sie legte, lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie schloss sie Augen, „ Bitte sag mir, dass ich nicht wieder nur träume, gleich aufwache und du bist nicht mehr da … “, flüsterte sie.


(*schmalz* … Naja, egal *lol* Viel mehr als ich eigentlich schreiben wollte, aber gut ... Jetzt kann ich beruhigt schlafen gehen ;).)
 
AW: A Farm In Australia

Als Fiona die Tür aufriss und offensichtlich mit jemand anderem gerechnet hatte sah er sofort ihre aufgerissenen Augen, als sie realisierte wer vor ihr stand. Sie legte die Hand vor ihren Mund und Tobi konnte nicht anders als zu grinsen als sie dieses ungläubige “Oh mein Gott...“ aussprach und einige Schritte zurück wich.
Langsam begann Tobi daran zu denken dass Fionas Reaktion vielleicht alles andere als Positiv sein konnte. Immerhin konnte er sich vier Monate lang nicht melden und hatte auch sonst kein Lebenzeichen von sich gegeben.

All diese schweren Gedanken verflüchtigten sich dann jedoch sofort. Fi stürzte auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Hals. Tobi drückte sie sofort fest an sich und konnte nichts dagegen tun dass seine Augen anfingen zu glänzen. Endlich war er wieder angekommen. Dieses schreckliche, leere Gefühl in ihm, dass er die ganzen letzten Wochen mit sich rumgetragen hatte, verschwand.

Anstatt ihr eine Antwort auf die Frage zu geben, ob es denn nur wieder ein Traum war, rückte er ein Stück zurück und gab ihr einen Kuss. Sofort drücke er sie wieder an sich, so fest er nur konnte ohne ihr weh zu tun.
Es schienen ganze wortlose, aber dafür kussgefüllte Minuten zu vergehen. Wie sehr hatte er sich nach diesem Gefühl gesehnt? Konnte er es überhaupt irgendwie in Worte fassen wie er sich nun fühlte? Wahrscheinlich eher nicht.
Erst als auch der letzte Rest an Sauerstoff aus seinen Lungen gewichen war, und diese nach Luft schrieen löste er sich von ihren Lippen und legte, so wie er es immer nach einem langen Kuss tat, die Stirn gegen ihre und hielt die Augen geschlossen. Diesen Moment wollte er für alle Ewigkeit in seinem inneren konservieren. Das Gefühl Fiona wieder so nah zu sein, ihr Duft, ihr Herzschlag während sie ebenfalls versuchte wieder zu Atem zu kommen.

„Keine Angst.“, flüsterte er schließlich leise und fuhr mit den Fingern seiner linken Hand in ihre noch nassen Haare. „Ich bin hier, wirklich. Kein Traum, keine Wunschvorstellung, keine Fatamorgana.“
Anschließend begann er sie anzusehen. Tobi legte den Kopf schief und zog alles in sich auf was er an ihr sehen konnte. „Oh mein Gott Fiona... du hast keine Ahnung wie sehr ich dich vermisst habe.“, stammelte er unbeholfen vor sich hin und sah ihr tief in die Augen bevor er wieder begann sie zu Küssen. Aber diesmal stürmischer und drängender als zuvor.
 
AW: A Farm In Australia

Fiona

Sie sah sein Grinsen und sofort dachte sie an die vielen Momente, die sie lachend zusammen verbracht hatten. Wenn das wieder ein Traum sein sollte, war es wirklich grauenhaft. Nicht in diesem Moment, doch spätestens wenn sie wieder aufwachen würde.
Während seiner Umarmung glaubte sie keine Luft zu kriegen, doch dieses Mal war das Gefühl nicht beängstigend oder irgendwie negativ. Im Moment versuchte sie einfach nur so viel von ihm zu genießen, wie sie konnte.
Sein Kuss sollte der Beweis für sie sein, dass er wirklich bei ihr war und auch wenn sie seine Nähe genoss, konnte sie es noch kaum glauben. Eben noch hatte sie bei dem Anblick ihres Bildes geglaubt, ihr Herz würde zerspringen und nun stand er vor ihr?

„Ich bin hier, wirklich. Kein Traum, keine Wunschvorstellung, keine Fatamorgana.“
Das war alles, was sie hören musste, was sie hören wollte. Zwar hatte er es im Traum auch immer zu ihr gesagt, doch dieses Mal war etwas anders. Und inzwischen war es ihr auch egal. Seine Berührungen waren so echt, dass es ihr beinahe egal sein konnte, ob er wirklich nur wieder ein Traum war. Das war besser, als ihn gar nicht zu sehen.
Sein Blick holte sie wieder in die Realität zurück. Er stand also wirklich hier vor ihr, war wieder zurück, „ Das waren viel zu lange vier Monate … “, flüsterte sie und ließ sich in seine Arme ziehen.
Ihn noch immer küssend, zog sie ihn langsam in den Flur und schaffte es irgendwie hinter sich die Tür zu schließen. Sie löste sich kurz von ihm, um ihre Hände auf seine Wangen zu legen. Sie hatte so viele Fragen. Wie lange würde er hier bleiben können? Würde er hier bleiben oder war er nur gekommen, um ihr zu sagen, dass er wieder verschwinden würde und dieses Mal für länger oder sogar für immer? Dass seine Farm inzwischen beinahe fertig geworden war, hieß ja nicht, dass er definitiv hier bleiben würde. Sie hatte keine Ahnung, wie die Lage um ihn im Moment war. Natürlich hatte sie versucht, die Sachen zu verfolgen und hatte auch festgestellt, dass immer weniger über ihn geredet wurde, aber das bedeutete ja nicht, dass keine Gefahr mehr bestand.
Gerade hier auf dem Land, wo alle gerne redeten. Es war die Enthüllung gewesen, als alle entdeckt hatten, dass der Neue wirklich der Star aus dem TV war, den vorher niemand erkannt hatte. Fiona hatte sich vielen Fragen stellen müssen, doch war froh gewesen, dass niemand von den Reportern oder Paparazzi sie entdeckt hatte.
Fi, er ist jetzt hier … bei dir … “, meldete sich dann eine Stimme in ihrem Kopf und sie musste lächeln.
Sie wollte die ganzen Fragen aus ihrem Kopf streichen, doch sie wäre nicht Fiona Deen, wenn sie nicht die wichtigste Frage stellen würde. Sie musste es einfach wissen. Ihre Hände wanderten langsam zu seinen herunter und drückten sie leicht, „ Wie lange? “, fragte sie dann nur leise, während sie wieder zu ihm hoch sah. Sie musste wissen, wie viel Zeit sie hatten … wenn er es jetzt bereits sagen konnte.
 
AW: A Farm In Australia

„Wem sagst du dass...“, entgegnete Tobias White auf ihre Bemerkung dass diese vier Monate Trennung einfach viel zu lang waren. Er bemerkte gar nicht wirklich wie Fiona ihn ins Haus zog. Seine Aufmerksamkeit erwachte erst wieder zum leben als sich die Lippen der beiden von einander lösten und Fiona begann ihn anzusehen.
Wahrhaftig hätte er nie geglaubt den Blick in die Augen eines Menschen so sehr vermissen zu können. Doch so war es, dieser Glanz in Fionas Augen wenn sie ihn ansah hatte er wirklich schmerzlich gesucht, in jedem Augenpaar dass ihm auf seiner Reise begegnet war, hatte er gesucht was er nun endlich wieder sah.

Ihr Ausdruck wurde für einige Sekunden wieder ernster und so wie Tobi seine Fiona kannte, fragte sie sich wohl in genau diesen Sekunden ob er nur aufgetaucht war um ihr zu sagen dass er für immer verschwinden musste.
Sein schiefes Lächeln trat auf sein Gesicht und er sagte: „Ich bleibe hier Fiona... wenn alles ruhig bleibt, werde ich hier bleiben.“, in genau dem selben Augenblick stellte sie die Frage die ihr wahrscheinlich schon unter den Nägeln gebrannt hatte als sie ihn vor der Tür hatte stehen sehen.

Tobi war froh dass Fiona so positiv reagierte. Er hatte ihr, und auch sich selbst, so viel Schmerz verursacht in den letzten Monaten, aber sie ließ ihn wieder in ihr Leben. Vielleicht hatte diese lange Trennung auch einige gute Seiten mit sich gebracht, vielleicht hatte Fi ihre Beziehungspanik ein Stück weit überwunden indem sie erkannt hatte wie wichtig Tobi für sie war.

„Du denkst doch nicht dass ich die Farm habe renovieren lassen um sie zu vermieten oder sogar zu verkaufen.“, sagte er um die Stille zu unterbrechen und Fionas Stimmung etwas zu lockern, „Ich könnte nie wieder ohne dich hier weg gehen... geschweige denn das alles hinter mir lassen und versuchen es zu vergessen.“
In genau diesem Moment wurde Tobias bewusst wie viel ihm das Leben hier draußen bedeutete. Solange Fiona bei ihm war, würde er es zwar überall aushalten, aber hier im Outback, auf der Farm seines Großvaters, wo seine Wurzeln lagen, war sein Zuhause.
 
AW: A Farm In Australia

(Hab noch 15 min, bis ich zur Uni muss, dachte die nutze ich mal ^^.)



Fiona

Sie musste unwillkürlich lächeln, als er zur gleichen Zeit die Antwort auf ihre Frage gab. Er kannte sie inzwischen einfach zu gut, als dass er geglaubt hätte, sie würde diese Frage nicht stellen. Er würde also hier bleiben, vorausgesetzt es würde alles ruhig bleiben.
Konnte es das überhaupt? Selbst die Menschen hier hatten diesen riesen Rummel um ihn mitbekommen. Was, wenn jemand ausplauderte, dass er wieder hier war …? Sie wusste, dass sie sich auf ihre Freunde verlassen konnte. Julie, Theresa, Brian … sie würden nichts sagen, aber sie wusste, wie die Leute manchmal sein konnten.

Sie konnte nicht aufhören, ihn anzusehen und anzufassen. Nur um sich selbst davon zu überzeugen, dass er wirklich hier war.
Und dann sagte er etwas, über das sie sich die ganzen letzten Monate solche Sorgen gemacht hatte. Er würde nicht ohne sie hier weggehen bzw. alles hinter sich lassen oder vergessen können. Sie lächelte und küsste ihn wieder, „ Da bin ich wirklich beruhigt, denn die letzten Monate waren wie verflucht … “, murmelte sie. Sie wusste nicht, inwieweit er Informationen bekommen hatte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass sie jemanden gebeten hatte, ihn auf dem Laufenden zu halten. Inwieweit das aber auch für sie oder ihre Farm galt, wusste sie nicht. Sie lehnte ihre Stirn an seine und schloss die Augen, „ So viel zu meinem langweiligen, ruhigen Abend … “, murmelte sie dann und grinste, als sie ihren Kopf wieder hob und ihn wieder ansah, „ Aber das hier ist viel besser. “, fügte sie dann hinzu, legte ihre Hände auf seine Wangen und küsste sie ihn.
Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal so gefühlt hatte. Und dieses Gefühl hatte sie so sehr versucht zu verdrängen? Sie wusste, warum sie es getan hatte, doch jetzt fragte sie sich, wie sie so lange darauf hatte verzichten können. Selbst die letzten Monate voller Schmerz, Sehnsucht und Trauer waren im Moment vergessen. Es zählte nur, dass er wieder bei ihr war, auch wenn sie nicht sicher wussten, dass das länger so sein würde.
„ Ich liebe dich. “, flüsterte sie dann, nachdem sie sich gelöst, seine Hände genommen und sie gedrückt hatte. Es war beinahe wie selbstverständlich aus ihrem Mund gekommen und bevor sie gemerkt hatte, was sie da gerade gesagt hatte, war es schon zu spät gewesen. Doch statt auszurasten und sich ihm zu entziehen, lächelte sie ihn jetzt einfach nur an. Und irgendwie war es ein befreiendes Gefühl.


(Okay, und noch mehr Schmalz ^^. Egal ^^)
 
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Tobi zog Fiona eng an sich. Sie waren unter der dicken Bettdecke, nah aneinander gerückt. Liebevoll gab er ihr einen Kuss auf die Schulter und blickte auf ihr blondes Haar. Es war ihm unbegreiflich wie er es so lange ohne sie ausgehalten hatte.

"Mir ist da vorhin auch ne Kleinigkeit aufgefallen.", flüsterte er dann und legte einen Arm um sie. "Du hast da so was zu mir gesagt was du vorher nie zu mir gesagt hast... ich weiss aber nicht so ganz ob ich mich noch dran erinnern kann."
 
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