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Blick in die Ferne - Kurzgeschichte

Shade

1.000er-Club
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30 März 2003
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somewhere in between
*~ [ Blick in die Ferne ] ~*


Mein Blick schweift in die Ferne. Der schwarze Punkt, den ich erblicke, ist klein und wirkt jämmerlich, wie all die anderen Konturen, die ich in der Ferne nur ungewiss zu deuten weiß. Ich wende mich nach rechts, Luftschlangen fliegen mir entgehen, Luftballons steigen auf, zerplatzen in der Höhe.
Ich schreite voran, schaue nach links. Eine Tafel huscht vorbei, an meinen Schritten, und ich werfe die spitz zulaufende Tüte beiseite, die mir liebevoll in die Hand gedrückt wurde. Weiter folge ich dem Weg.
Achtlos kicke ich eine leere Flasche vor mich hin. Währenddessen reibe ich die Müdigkeit aus meinen Augen, die der Alkohol mit sich gebracht hat. Darauf ein Husten, Rauch, und ich sprinte einige Meter voran, bevor ich den üblichen Rhythmus wieder einnehme und meine Füße wie eingespielt einen vor den anderen setze.
Geschickt greife ich das Jackett von der Stange, lege es mir um und reiche der Hand, die sich mir entgegenstreckt einen Stapel Papiere. Kaum nimmt die Hand diese entgegen, schlüpfe ich aus dem Jackett, lasse es zurück, wie all die anderen Eindrücke, die an mir vorüberfliegen.
Eine Hand greift die meine. Ihr blondes Haar weht locker im Wind und wir lachen, lieben uns. Wir tauschen die Ringe, ein inniger Kuss.
Arm in Arm ziehen wir den Weg entlang. Liebevoll zupft sie ein graues Haar aus den meinen, wir lachen, werden alt.
Ich greife zur Seite, fasse ein Döschen, Vitamine nehme ich an, stecke mir, wie auch ihr, eine Kapsel in den Mund und wir hüpfen spielerisch einige Schritte zurück.
Sie stolpert, fällt, bleibt zurück. Der Weg reißt mich weiter und meine Tränen verlieren sich, während ich, meine Trauer in Alkohol ertränkend, weiter nach vorne flüchte.
Mein Blick schweift durch die Nähe. Der schwarze Punkt, den ich erblickte, ist längst nicht mehr klein, wie auch die anderen Konturen, die schnell, rasend, um mich herumwirbeln. Grün, Gelb, Rot, ich gehe weiter, ein blauer Schatten von rechts und ich wanke in das Dunkel, bis es mich gänzlich verschluckt hat.
So endet nun der Weg, den man Leben nennt...
 
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Wie gewünscht ein bissl Feedbäck von mir fürs Rehlein

So endet nun der Weg, den man Leben nennt... --> ach da fällt mir wieder ein gutes Thema für ne FanArt ein *thx*

Eine sehr schöne wenn auch kurze Beschreibung des Lebens ...mehr mehr mehr lesen will :rofl:
 
Also ich muss dem Reh jetzt auch mal ein wenig FB schreiben, nicht, dass es noch verhungert oder so ;)

Mir gefällt die Kurzgeschichte ziemlich gut, da du wie immer alles sehr schön beschrieben hast und mir auch die Idee, die dahintersteckt, gut gefällt.

Zudem finde ich deinen Schreibstil sehr schön, weshalb ich es eigentlich ziemlich schade finde, dass du fast nur Kurzgeschichten hier veröffentlichst ;)

Ich will was längeres lesen! :D
 
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hallo rehlein :)

hatte endlich mal zeit, wieder was von dir zu lesen. gut dass deine kurzgeschichten immer kurz sind, meine werden immer endlos lang ;) *gg*.

also: ich finde die geschichte klasse, vor allem den letzten teil mit der kapsel und so. ist echt einfallsreich.

der schreibstil ist super, wie immer :)

grüßchen
ich :D
 
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