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Buffy - Die Voodoopriesterin

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Kapitel VIII

Innerhalb des Kreises entstand ein Licht, das nicht von dem Feuer stammt, das Tara angezündet hatte. Es war weiß und gleißend. Buffy und ihre Freunde mussten für einen Moment die Augen zukneifen. Nicki und Jenny wichen zurück, als das Feuer verschwand und ein weißer Wirbel in der Mitte des Kreises entstand. Gerade aus dem Boden heraus schien ein Körper zu wachsen, der von einer schwarzen Aura umgeben war. Das Licht ließ nach und verschwand schließlich ganz. Die schwarze Aura verschwand und gab den Blick auf den Körper frei. Jeffrey! Ein ziemlich verwirrter Zombie der versuchte auf die Menschen zuzutreten. Doch der Kreis bannte ihn an Ort und Stelle. „Höre unsere Worte. Höre unser Flehen. Höre unseren Befehl. Auf dass du uns die Antworten gibst, die uns verschlossen.“, fuhren Tara und Willow mit dem Zauber fort. Sie begannen rhythmisch zu summen und zu singen. Jeffrey hielt sich die Ohren zu. Offenbar schmerzte ihm der Gesang. Er gab Laute von sich, die entfernt an einen Menschen erinnerten. „Höre unsere Worte. Höre unser Flehen. Höre unseren Befehl. Gib uns antworten. Wir kontrollieren dich. Unsere Worte sind dir Befehl. Schwöre deiner Meisterin ab und sei in unserem Kreise frei.“, sangen Willow und Tara. Die Puppe schien zu explodieren und der feine Staub, der von ihr übrig blieb, senkte sich auf Jeffrey der daraufhin still wurde. Seine Hände fielen herab und er richtete seinen leeren Blick auf Tara und Willow. Buffy sah zu Nicki und Jenny, die alles aus sicherer Entfernung betrachteten. Jenny hatte Tränen in den Augen. Sie war nach wie vor in Jeffrey verliebt und es tat ihr weh zu sehen, was aus ihm geworden war. Buffy empfand Mitleid mit ihr. Sie wusste, dass Jeffrey trotz seiner Oberflächlichkeit etwas hatte, was einem anzog. Sie hatte ihn auch mal geliebt. Nicht auf die gleiche Weise wie Angel und Riley, doch damals war sie davon überzeugt gewesen, dass sie ihn liebte. Riley trat hinter Buffy und legte ihr die Hand auf die Schulter. Er wusste nicht alles über Buffys Vergangenheit, doch er wusste dass das alles hier schwer für sie war. Auch wenn sie es nicht zugab. Dankbar legte sie ihre Hand auf seine und sah wieder zu Jeffrey, Tara und Willow. „Und was nun?“, fragte Riley, als die Stille unerträglich wurde. Willow runzelte die Stirn. „Wenn der Zauber erfolgreich war, dann wird er unsere Fragen beantworten!“, sagte Tara, als Willow nichts sagte. „Dann fragt ihn was!“, sagte Buffy, deren Stimme etwas ungeduldig klang. „Okay!“, sagte Willow. „Jeffrey, kannst du mich hören?“ Es vergingen einige qualvolle Sekunden, in denen die Freunde schon befürchteten, dass der Zauber nicht gewirkt hatte. „Ja!“, kam die monotone Antwort von Jeffrey, der dabei kaum die Lippen bewegte. „Wirst du uns all unsere Fragen beantworten?“, fragte Tara und musterte sein fahles Gesicht. „Ja!“
Buffy hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten. Jeffreys Stimme klang einfach grauenderregend. Was hatte Christine nur mit ihm gemacht. Sie hörte einen unterdrückten Schluchzer und sah wieder zu Jenny und Nicki. Jenny hatte sich an Nicki geklammert und weinte nun lautlos. Buffy sah sie voller Mitgefühl an.
„Jeffrey, was ist eine Vereinigung. Welche Bedeutung hat sie im Voodoo?“, fragte Willow, deren Worte allerdings mehr wie eine Aufforderung klangen. „Die Vereinigung... machtvoll... langerwartet!“, sagte Jeffrey langsam. Er schwankte ein wenig bevor er fortfuhr. „Die Loas, sie werden sich vereinigen... Sie werden ihr grenzenlose Macht verleihen und mit ihr als eine allgegenwärtige, allmächtige Gottheit zu herrschen.“ „Du meinst Christine?“, fragte Tara. „Ja!“, kam die Antwort. „Frag ihn, was für Loas sie vereinigen will!“, forderte Buffy Tara leise auf. „Welche Loas, Jeffrey? Welche Loas werden ihr die Macht geben, nach der Vereinigung?“, fragte Tara in einem eindringlichen Ton. „Ich weiß es nicht. Sie betet so viele an. Getrennt, damit sie sich nicht sehen. Getrennt, damit sie nicht den Betrug aufdecken?“, antwortete Jeffrey und schwankte erneut ein wenig. „Was heißt das?“, fragte Buffy verständnislos. „Im Allgemeinen ist es üblich, dass man sich im Voodoo einer Seite und auch nur einer Voodoogottheit völlig hingibt.“, erklärte Giles. „Ja, aber Christine hat sich nur für eine Seite entschieden. So wie es aussieht, betet sie verschiedene Loas an oder kontrolliert sie, wie den Herren der Friedhöfe. Und das ist im allgemeinen ein Verrat gegenüber dieser Religion. Ein Betrug!“, fügte Tara hinzu. „Wie kann man die Vereinigung aufhalten?“, fragte Buffy und bewusst lauter. Eine Macht, die daraus bestand, dass die mächtigsten Götter des Voodoo vereinigt wurden, war mit Sicherheit unbesiegbar. Zur Überraschung aller, antwortete Jeffrey auch ihr. „Das Sehen, das sehen ist wichtig. Sie dürfen sich nicht sehen, bis die Vereinigung vollzogen ist!“, sagte er monoton. Sie dürfen sich nicht sehen, weil...?“, fragte Riley. „Damit sie glauben, dass nur sie allein angebetet werden!“, sagte Tara. „Also müssen wir sie dazu bringen, dass sie sich sehen, bevor Christine sie vereinigen kann!“, stellte Buffy fest. Willow nickte. „Und das wird schwierig. Du kannst zu einem Gott nicht einfach sagen ‚Sieh mal über deine Schulter!’“, sagte Willow dann. „Wo wird Christine die Vereinigung durchführen?“, fragte Tara plötzlich. Buffy hätte sich ohrfeigen können. Das war ja wohl eine er wichtigsten Fragen. „Im Zentrum von Sunnydale! “, sagte Jeffrey monoton. „Im Zentrum? Also wird sie die Häuser wegblasen, um Platz zu haben?“, fragte Anya bestürzt. Buffy dachte nach. ‚Das Zentrum?’ „Nein!“, sagte sie dann laut. „Sie will mit dem Zentrum arbeiten und ihm Macht abzapfen. Ist es nicht so, Jeffrey?“, sagte Buffy. „Ja!“ Buffy wandte sich zu Giles um. „Sie wird es auf dem Höllenschlund veranstalten. In der alten Sunnydale High!“, sagte sie besorgt. „Oh man. Sie will ihn doch nicht etwa öffnen, oder?“, fragte Xander. „Nein, sie will nur seine Macht!“, sagte Jeffrey. Jenny trat plötzlich vor und sah Jeffrey in die Augen. Er schien sie nicht wahrzunehmen. „Und wie kann man ihren Opfern helfen?“, fragte sie mit brüchiger Stimme. Sie war kurz davor, wieder in Tränen auszubrechen. „Tod!“, sagte Jeffrey. „Sie muss sterben!“ „Heißt das, dass ihre Zombies wieder zu Menschen werden?“, fragte Riley verwundert. „Ja. Aber nur wenn sie einen bestimmten Zeitraum in dieser Existenz nicht überschritten haben!“, sagte Anya. „wieso hast du das nicht früher gesagt?“, fuhr Nicki Anya an. „Na hör mal. Wärst du denn in der Lage, Christine einfach zu töten? Sie mag schlimme Sachen machen und du bist ihr nicht einmal gewachsen. Aber sie ist dennoch ein Mensch. Du kannst sie nicht wie jeden beliebigen Dämon töten, auch wenn sie den Tod verdient hat!“, rechtfertigte sich Anya eingeschnappt. „Ach nein? Wir sollten uns ein Gewehr besorgen und sie aus sicherer Entfernung erschießen!“, meinte Nicki nur. „Aber was ist, wenn sie schon ein paar ihrer Götter beschworen hat. Wenn sie tot ist, werden die hier die Hölle auf Erden holen, denn nur Christine kann sie wieder zurück schicken!“, sagte Anya. Nicki funkelte Anya böse an und ballte ihre Fäuste. Buffy ging dazwischen, bevor etwas passieren konnte. Sichtlich geschockt starrte sie Nicki an. „Du wärst in der Lage einfach einen Menschen zu erschießen?“, fragte sie ihre ehemalige Freundin geschockt. Jenny ging es nicht anders. Diese Seite kannte sie von Nicki nicht. „Sie ist kein Mensch! Das hab ihr doch gehört!“, stieß Nicki sauer hervor. Nein, das hat Jeffrey nicht gesagt. Sie wird kein Mensch mehr sein, wenn sie die Vereinigung vollzogen hat. Und dazu werden wir es nicht kommen lassen!“, wies Buffy zurecht. „Und was machen wir jetzt?“; fragte Xander, um die Wogen wieder zu glätten. „Wir müssen nur noch den Zeitpunkt in Erfahrung bringen!“, sagte Buffy und blickte zu Willow und Tara. „Wann, Jeffrey? Wann will sie es durchziehen?“, fragte Willow eindringlich. „Heute Nacht!“, antwortete Jeffrey leise. „Na hervorragend. Da haben wir ja jede Menge Zeit, uns darauf vorzubereiten!“, meinte Buffy. Tara und Willow ließen einander los und ihr Zauber erstarb. Jeffreys Körper erschlaffte, nur um sich Sekunden später wieder aufzurichten. Er erblickte Jenny und begann zu toben, doch der magische Kreis bannte ihn noch immer. Mit einem Blick wies Buffy Xander an, die beiden aus dem Raum zu bringen. Er ging zu Jenny und ergriff sie beim Arm. „Komm sagte er und führte sie zur Tür. „Du auch Nicki!“, sagte Buffy in einem etwas zu scharfen Ton. Nicki gehorchte mit einem giftigen Blick und folgte Xander und Jenny. Anya seufzte und folgte den dreien. Kaum waren Jenny und Nicki nicht mehr im Raum, wurde Jeffrey wieder still. Buffy fuhr sich durch die Haare. „Hat schon einer eine Idee, wie wir das ganze verhindern können?“, brach Riley das Schweigen. „Ehrlich gesagt nein!“, seufzte Buffy und ließ sich auf das Sofa am Rand fallen. „Wir müssen überlegen, wie wir unbemerkt in die Schule kommen!“, sagte Buffy. „Aber Jeffrey und Andy werden bestimmt nicht die einigen Zombies sein, die Christine mit nach Sunnydale gebracht hat!“, bemerkte Riley. „Und wir können sie ja auch nicht töten, solange die Hoffnung besteht, dass wir sie noch retten können.“ „Ja, das stimmt!“, sagte Giles und nahm seine Brille ab. Er rieb sich die Augen, bevor er sie wieder aufsetzte. Da hätte ich eine Idee!“, sagte Tara unsicher. Sie ergriff selten das Wort, wenn es mal wieder um eine Katastrophe ging. Buffy blickte auf und blickte sie erwartungsvoll an. „Ich weiß, dass man unsere Magie nicht unbedingt mit Voodoo vermischen sollte, aber es gibt ein Pulver, mit dem man die Zombies erstarren lassen kann.“, sagte Tara und strich sich die Haare zurück. „Ist auf jeden Fall besser, als sie ko zu schlagen. Und weniger kraftkostend.“, meinte Buffy. „Ist die Herstellung sehr schwer?“ „Ich hab keine Ahnung. Ich bin gestern bei den Nachforschungen darauf gestoßen. Hab aber nicht daran gedacht, dass wir es noch brauchen könnten.“, sagte Tara mit schuldbewusster Miene.
 
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„Schon gut. Such das Buch wieder, in dem du es gefunden hast und mach dich mit Willow an die Arbeit.“, bat Buffy Tara. Tara nicht und verließ mit Willow den Raum. „Wir sollten Jenny und Nicki zu meiner Mutter bringen!“, sagte Buffy und stand auf. „Schon gut Buffy. Das werde ich machen!“, sagte Giles. „Und könnten sie auch dort bleiben. Falls etwas passiert?“, fragte Buffy und sah Giles bittend an. „Natürlich!“, sagte Giles und verließ den Raum. Riley blickte Buffy forschend an. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er. Buffy sah ihn an. „Ich denke schon. Allerdings scheint mir Jennys und Nickis Anwesenheit über den Kopf zu wachsen. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich ihnen gegenüber verhalten soll!“, gab Buffy zu. „Du warst mal mit ihnen befreundet. Es ist schwer, wenn plötzlich alles weg ist, was einen mal was bedeutet hat!“, sagte Riley und trat zu Buffy. „Ich war mal genauso wie sie. Bevor ich die Jägerin wurde. Und dass unsere Freundschaft den Bach runter ging, daran bin ich auch schuld. Wenn nicht sogar allein!“, sagte Buffy. Riley nahm sie in die Arme. „Versuchen wir erst einmal, diese Priesterin aus dem Weg zu Räumen. Und danach nimmst du dir Zeit und sprichst dich mit ihnen aus.“, sagte Riley. „Du hast Recht!“, sagte Buffy und löste sich aus seiner Umarmung. Sie gab ihn einen Kuss und sagte: „Na dann an die Arbeit!“ Zusammen verließen sie den Trainingsraum.
Giles zog gerade seine Jacke an und griff nach einer Tüte, die Willow ihm reichte. „Schutzpulver?“, fragte der ehemalige Wächter und schob seine Brille auf der Nase höher. „Ja!“, antwortete Willow. Giles blickte auf und sah Richtung Trainingsraum. „Ist es wirklich klug, den Jungen allein zu lassen?“, fragte er besorgt. „Der Bannkreis wird noch eine Weile halten. Jedenfalls lange genug, bis wir das Pulver zum Erstarren fertig haben. Wir können es dann an ihm testen. Nicht das wir später unliebsame Überraschungen erleben!“, sagte Willow beruhigend. „Es sollte trotzdem ab und zu jemand nach ihm sehen!“, wies Giles die anderen an. Willow nickte. „Natürlich!“ „Ruft mich an, wenn ihr wisst, was ihr macht!“, sagte Giles dann noch und wies dann Jenny und Nicki mit einer Handbewegung auf, ihm zu folgen. Jenny und Nicki verabschiedeten sich und folgten Giles.
Buffy blickte ihnen. Sie war erleichtert, dass Jenny und Nicki aus der Schusslinie waren und das Giles auf Dawn und ihre Mutter aufpassen würde. Dann wandte sie sich zu den anderen um. „Machen wir uns an die Arbeit und suchen nach dem Rezept!“, sagte Buffy und setzte sich. Sie griff nach einem der Bücher, die auf dem Tisch lagen und begann die Suche.

Christine betrachtete ihre Zombiearmee und überlegte, ob sie nicht doch etwas gegen die Jägerin unternehmen sollte. Immerhin bestand noch immer die Gefahr, dass ihr die Auserwählte dazwischen funkte. Diese neigten nämlich dazu, sich durch nichts einschüchtern zu lassen. Und sie waren lästig, da es immer wieder eine neue geben würde. Sie hatte gestern Nacht nach der Jägerin gesucht und wusste nun, wo diese wohnte. „Ja!“, dachte Christine. „Ich sollte ihr ein paar Besucher schicken!“ Christine begann zu lachen und zeigte auf eine kleine Zombiegruppe. Diese setzte sich in Bewegung, als Christine ihre telepatische Botschaft abgesendet hatte. „Jetzt wollen wir doch mal sehen, was du so alles kannst!“, sagte Christine und blickte zum Himmel. Bei Sonnenuntergang würde sie beginnen. Der Vereinigung stand nichts mehr im Weg.
Giles ging voran und versuchte Nickis lästigen Fragen zu ignorieren. Dieses Mädchen konnte einem mächtig auf den Keks gehen. Am Rande fragte er sich, wie sich Buffy jemals mit abgegeben haben konnte. „Nicki sei endlich still!“, entfuhr es Jenny. Nicki sah sie entgeistern an. „Na hör mal. Ich darf ja wohl noch fragen, ob Buffy es schaffen wird. Schließlich hängt mein Leben davon ab!“, sagte Nicki eingeschnappt. „Haben dir die letzten Ereignisse nicht gezeigt, dass es nicht immer nur um dich geht?“, brauste Jenny auf. „Unser aller Leben steht auf dem Spiel!“ Nicki schwieg und sah den Rest des Weges stur nach vorn. Endlich hatten sie das Summershaus erreicht. Giles klopfte und wartete darauf, dass jemand die Tür öffnete. „Was ist das?“, fragte Jenny und zog an Giles Jackenärmel. Der Wächter wandte sich um und blickte in die von Jenny angegebene Richtung. „Oh Gott!“, entfuhr es ihm. Kaum hatte Joyce die Tür geöffnet, als Giles die Mädchen hineindrängte und die Tür hinter ihnen zuschlug. „Verriegeln sie alle Fenster!“, wies er Joyce an und begann, das Schutzpulver vor der Tür zu verteilen. Er eilte in die Küche, um auch dort Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, als die ersten Schläge die Fenster zum erben brachten. „Was ist denn hier los?“, hörte er Dawns ängstliche Stimme. „Wir haben alles unter Kontrolle!“, sagte Giles und hoffte am Rande, dass das Schutzpulver auch bei Christines Kreaturen wirkte. „Was sind das für Typen?“, fragte Joyce, die gerade die Treppe wieder runter kam. Sie nahm Dawn in die Arme. „Das sind Zombies einer Voodoopriesterin.“, antwortete Giles. „Haben sie alle Fenster geschlossen?“, Joyce nickte. „Gut! Dann streuen sie vor jedes fester etwas von diesem Pulver!“, wies Giles Joyce an und reichte ihr die Tüte. Ohne lange nachzudenken, griff Joyce nach der Tüte und machte sich an die Arbeit. Giles ging zurück ins Wohnzimmer und spähte aus dem Fenster. Die meisten Zombies saßen bis auf ihre unnatürliche Blässe fast normal aus, doch es waren auch einige Exemplare darunter, die eindeutig etwas länger Tot gewesen waren, bevor Christine sie für ihre Machenschaften eingespannt hatte. Ihre Angriffe schienen sich auf die Vorderseite des Hauses zu konzentrieren. Giles zählte ungefähr ein halbes Duzend. Aber er konnte auch nicht alle sehen. Er eilte zum Telefon und wählte die Nummer des Zauberladens. Nervös trommelte er mit den Fingern, während er darauf wartete, dass am anderen Ende abgenommen wurde.

Kapitel IX

Buffy und ihre Freunde hatten vergessen, wie viele Bücher sie auf Hinweise auf die Vereinigung durchgesehen hatten. Tara las sorgfältig die Buchtitel, in der Hoffnung, das richtige Buch wieder zu erkennen. Im Geiste hakte sie die Bücher ab, die für ihre Suche nicht in Fragte kamen und legte sie bei Seite. „Ich glaube das ist es!“, sagte sie dann und zog ein kleines unscheinbares Buch aus einem der Stapel. Die anderen atmeten erleichtert auf und legten ihre Bücher zur Seite. Gespannt sahen sie Tara zu, die hastig das Buch durchblätterte. „Hier ist es!“, sagte sie und las das Gefundene noch mal durch. „Okay. Was brauchen wir alles?“, fragte Anya und stand auf. „Es steht auch eine Liste dabei!“, sagte Tara und reichte Anya das Buch. Diese ging zu den Regale und begann, die nötigen Sachen einzusammeln. Xander folgte ihr um ihr zu helfen. „Buffy wollte Tara gerade etwas fragen, als das Telefon klingelte. Sie sprang auf und nahm den Hörer ab: „Magic Box!“ „Buffy, hier ist Giles.“, hörte sie die Stimme ihres Wächters am anderen Ende der Leitung. „Giles. Sie klingen so aufgewühlt. Es was nicht in Ordnung?“, fragte Buffy besorgt. „Ja, das könnte man sagen. So wie es aussieht hat Christine eine Zombiegruppe zu deinem Haus geschickt und wir werden jetzt sozusagen belagert!“, erwiderte der Wächter. „Bis jetzt sind sie noch nicht ins Haus gekommen. Es liegt wohl an dem Schutzpulver. Es schränkt ihre ohnehin geringe Motorik ein! Aber es hat auf sie nicht die gleiche Wirkung wie das Pulver auf Christine hätte“, fuhr der Wächter fort. „Haltet so lange wie möglich aus. Ich bin so schnell wie möglich da!“ Buffy legte auf und eilte zu den anderen. „Was ist passiert?“, fragte Willow besorgt, als sie den Gesichtsausdruck der Jägerin sah. „Giles und die anderen werden in meinem Haus belagert. Wir brauchen dringend das Pulver. Wie lange braucht ihr dafür?“, antwortete Buffy. Tara sprang auf und holte eine große Schüssel zum anrühren. „Wenn wir uns beeilen, nur ein paar Minuten!“, sagte Tara und stellte die Schüssel auf den Tisch. Anya und Xander kamen mit den Utensilien und dem Buch zum Tisch zurück. Sie hatten Buffys Worte gehört und hatten sich extra beeilt. „Hier!“, sagte Anya und reichte Willow dass Buch. Diese nahm es entgegen und begann die Kräuter und der gleichen in der notwendigen Reihenfolge zu sortieren. Dann begann sie und Tara, alles zu vermischen. Ein stechender Geruch stieg aus der Schüssel auf. „Bei dem Gestank würden nicht nur Zombies stehen bleiben!“, bemerkte Xander und wedelte mit der Hand, in der Hoffnung, den Geruch zu vertreiben. Buffy schritt unruhig auf und ab. Sie machte sich Sorgen um ihre Familie und Giles. Auch um Jenny und Nicki. Während sie hier herumlief, konnte ihnen wer weiß was passieren. Riley trat zu Buffy und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. Sie war dankbar für seine Geste, doch dadurch wurde sie nicht ruhiger. Tara und Willow begannen ein paar Worte zu murmeln und mit einer Rauchwolke zerfiel alles in der Schüssel zu einem feinen lavendelfarbenen Pulver. „Okay, es ist fertig!“, sagte Willow, während sie es in eine Papiertüte. „Gut!“, sagte Buffy. Sie angelte sich ihre Jacke hinter dem Tresen hervor. „Ihr macht noch mehr von dem Pulver. Wir wissen immerhin nicht, wie viele Zombies Christine um sich gescharrt hat. Dann friert ihr Jeffrey ein und kommt mit Waffen und dem Pulver zu mir nach Hause!“, sagte Buffy und griff nach der Tüte, die Willow ihr reichte. „Ich komme mit!“, sagte Riley, als Buffy zum Ausgang hastete. Sie widersprach nicht. Dazu war keine Zeit und vielleicht war seine Hilfe auch nötig. Der Wind blies ihr die haare ins Gesicht, während sie zusammen mit Riley durch die Straßen hastete.
 
Heute schließ ich die Story ab. Freu mich auf Kritiken

Giles und die anderen hatten sich im Wohnzimmer verschanzt und warteten darauf, dass Buffy endlich kam. Es waren doch bei weitem mehr Zombies, als er anfangs gesehen hatte. Auch wenn das Schutzpulver eine Wirkung auf die Zombies hatte, so war diese doch nicht ausreichend genug, um sie ewig zu schützen. Dawn schrie erschrocken auf, als aus der Küche das brechen von Glas ertönte. „Die Tür!“, schrie Giles und warf sich gegen die Küchentür, als diese aufgedrückt wurde. Er stemmte sich mit aller Macht dagegen. Nicki begann hysterisch zu kreischen, während Jenny sich panisch umblickte. Ihr Blick fiel auf eine schwere Kommode. „Helft mir!“, schrie und begann, dass schwere Möbelstück zu schieben. Dawn eilte herbei und half ihr. Joyce eilte zu Giles, der Mühe hatte, die Tür geschlossen zu halten. „Verdammt Nicki. Hör auf zu schreien und hilf uns lieber!“, herrschte Dawn das andere Mädchen an. „Tu was sie sagt!“, schrie Jenny energisch und verdoppelte ihre Anstrengungen. Mit zitternden Händen stemmte sich nun auch Nicki gegen die Kommode, die durch den Schub nun langsam vor die Tür kam. Giles und Joyce zogen an der Kommode, während sie mit ihren Schultern die Tür zudrückten. Endlich stand die Kommode vor der Tür und versperrte den Zombies vorerst den Weg. Dawn atmete erleichtert auf. „Ich hol Waffen!“, sagte sie dann plötzlich und rannte die Treppen hoch. „Dawn!“, rief Joyce ihrer Tochter nach. Doch diese hörte nicht und verschwand in Buffys Zimmer.
Giles Blick fiel auf die Eingangstür des Hauses, die unter den Ansturm der Zombies bereits zitterte. „Wir müssen sie auch verbarrikadieren!“, sagte er und deutete auf die Tür. Zusammen mit Joyce und Jenny schoben sie auch hier ein schweres Möbelstück davor. „Das wird sie wenigstens für eine Zeit aufhalten!“, sagte Giles. Dawn kam die Treppe mit ein paar Pflöcken und einer Axt herunter gerannt. „Das ist alles was ich finden konnte!“, erklärte Buffys kleine Schwester und verteilte die Waffen auf dem Wohnzimmertisch. Die anderen folgten ihr. Giles griff nach der Axt und wandte sich zu den Fenstern um. Ein sehr kräftig aussehender Zombie schickte sich an, die Fensterscheiben einzuschlagen, doch er kam nicht dazu. Er wurde von Fenster weggerissen und auf seine Kumpane geschleudert. Zusammen mit ihm gingen sie wie Kegel zu Boden. „Gott sei dank!“, sagte Giles und schob seine Brille auf der Nase höher. Er konnte draußen Buffy und Riley ausmachen, die die Zombies in Schach hielten.
Nachdem Buffy die ersten Zombies von ihrem Haus weggerissen hatte, öffnete sie die Tüte, die Willow ihr gegeben hatte. Sie griff hinein und nahm eine handvoll Pulver heraus. „In Deckung!“, rief Buffy Riley zu und pustete die erste Ladung auf die Zombies, die ihren freund bedrängten. Stöhnend versuchten die Zombies das flimmernde Pulver mit ihren Händen wegzuwedeln. Anscheinend hatte es keine Wirkung auf sie. „Na toll. Es sind zu viele. Wir können sie unmöglich alle töten!“, sagte Riley und trat einen Zombie zur Seite. „Das können wir nicht tun. Einige von ihnen sind vielleicht noch nicht so lange in Christines Händen. Das heißt sie haben noch eine Chance, wieder zu Menschen zu werden.“ mahnte Buffy ihren Freund. Riley nickte und wich zurück. Die Zombies kamen weiter auf sie zu. Was sollten sie jetzt tun? Buffy runzelte irritiert die Stirn. Bildete sie sich das nur ein oder wurden ihre Bewegungen immer langsamer? „Das Pulver beginnt zu wirken!“, sagte Buffy und warf noch eine Ladung auf die Zombies. Dann standen sie still. Reglos verharrten sie in ihrer letzten Bewegung. „Die Küche!“, hörte Buffy Giles rufen, dessen Stimme durch das Glas sehr gedämpft klang. Buffy wandte sich schnell um und umrundete das Haus. Die Hintertür, die in die Küche führte, hing nur noch in den Angel. Vor ihr warfen sich drei Zombies geben die Tür, um noch weiter ins Haus vorzudringen. „Hey Jungs!“, rief Buffy und griff nach einer weiteren Ladung des Pulvers. Die Zombies wandten sich um und trotteten auf sie zu. Buffy blies ihnen das Pulver in die Gesichter. Sie schickte noch mehr hinterher und sah zu, wie die Zombies langsamer wurden und schließlich erstarrten.
Giles und Joyce schoben mit aller Kraft die Kommode zurück, als aus der Küche keine Geräusche mehr kamen. Zögernd und wachsam öffnete Giles die Tür und spähte in die Küche. Dort standen Buffy und drei erstarrte Zombies, hinter denen nun Riley auftauchte. „Weiß jemand, wie lange die Wirkung ist?“, fragte Giles. „Danach habe ich nicht gefragt!“, sagte Buffy und trat an den Zombies vorbei auf Giles zu. Riley folgte ihr. Giles trat zu Seite und ließ die beiden vorbei. „Die anderen werden hierher kommen, sobald sie noch mehr Pulver gemacht haben!“, fuhr die Jägerin fort. „Wir sollten die Tür wieder frei räumen!“, sagte Riley und wies auf die verbarrikadierte Eingangstür. Buffy ging zur Tür und schob das schwere Möbelstück ohne Probleme zur Seite. „Und was dann?“, fragte Nicki. „Wenn Christine genug von den Zombies hat, bist du erledigt!“ Buffys ehemalige Freundin ließ sich auf die Couch fallen. Buffy verdrehte die Augen, antwortete aber dann doch. „Ich hab da schon eine Idee!“, sagte Buffy und musterte die Waffen, die auf dem Tisch lagen. Giles legte die Axt zu den anderen Waffen. „Und was wäre das?“, fragte der Wächter. „Rufen sie erst die anderen an, dass sie noch ein paar Waffen mitbringen sollen.“, bat Buffy und rannte die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Sie verschwand im Zimmer und man hörte sie nur noch kramen. Giles griff nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer der Magic Box.

Anya verzog die Nase, als ihr erneut ein scheußlicher Geruch in die Nase stieg. Das mischen des Pulvers roch von Mal zu Mal schlimmer. Willow und Tara machten nun schon die dritte Ladung, während sie und Xander sie mit den nötigen Zutaten versorgten. „Kannst du nichts gegen den Gestank tun? Sonst müssen wir den Laden eine Woche lang lüften, bevor wir wieder Kunden empfangen können, ohne dass sie vom Gestank umkippen.“, fragte Anya und legte ein paar weitere Zutaten auf den Tisch im hinteren Bereich des Ladens. „Ja, wenn es vorbei ist!“, sagte Willow und wies auf die kleine Galerie, die zu den Büchern von Giles führte. „Dort stehen ein paar Bücher, in denen Frischezauber drinstehen.“ „Du kannst dir sogar den Duft aussuchen!“, sagte Tara lächelnd und rührte in einer Schüssel. Anya lächelte zurück. „Na dann. Verpestet den Laden ruhig.“, meinte Anya. „Und vertreibt den Gestank dann mit Frühlingsfrische!“ Willow, Tara und Xander mussten schmunzeln. So war Anya eben. Das Telefon klingelte. Anya nahm ab. „Magic Box!“, meldete sie sich. „Hallo Anya. Hier ist Giles!“, kam es aus dem Hörer. „Oh, hallo Giles. Ist Buffy schon bei ihnen?“, fragte Anya. „Ja sie ist schon hier. Sie hat mich gebeten, euch anzurufen. Wenn ihr hierher kommt sollt ihr noch ein paar Waffen mitbringen!“, sagte Giles. „Wirkt das Pulver denn nicht?“, fragte Anya, was Willow und Tara alarmiert aufblicken ließ. „Doch, doch, es wirkt, auch wenn ein wenig dauert.“, sagte Giles. „Beeilt euch!“, fügte dann er noch hinzu!“ „Ist gut!“, sagte Anya und legte auf. „Das Pulver wirkt nicht?“, fragte Tara. Anya winkte ab. „Doch, nur ein wenig verzögert!“, antwortete Anya. „Wir sollen uns beeilen und noch ein paar Waffen mitbringen!“ „Ist was passiert?“, fragte Xander. „Keine Ahnung. Aber ich bin lieber bis an die Zähne bewaffnet. Wir wissen ja nicht in welcher Größe Christine die Loas beschwört!“, antwortete Anya. „Sie kann sie ganz groß beschwören?“, fragte Xander mit beunruhigter Stimme. „Sie ist eine Priesterin. Mich würde es nicht überraschen, wenn sie das kann!“, gab Anya zurück. „das wird immer besser!“, murmelte Tara und füllte eine weitere Tüte mit dem Pulver. „Ich geh ein paar Waffen holen!“, sagte Xander und wandte sich in Richtung Trainingsraum. „Das müsste jetzt eigentlich reichen!“, sagte Tara und schloss die Tüte. „Ja, das denke ich auch!“, sagte Willow und ging hinter den Tresen, um ihre Jacke zu holen, während Tara die Tüten in eine Umhängetasche verstaute. Xander wollte gerade die Tür zum Trainingsraum öffnen, als sich etwas von innen dagegen warf und sie sprengte. Xander schrie erschrocken auf und wurde zurück geschleudert. Jeffrey kam mit irren Blick raus. „Er will zu seiner Herrin!“, rief Anya und eilte zu Xander. Er stürmte auf Willow und Tara zu, die erschrocken zurückwichen. Xander sprang auf und packte den Zombie von hinten. Doch dieser fegte ihn einfach zur Seite. Willow wollte weiter zurückweichen, doch sie war zu langsam. Jeffrey schleuderte sie gegen Anya und beide Mädchen gingen zu Boden. Tara hatte immer noch die Umhängetasche in der Hand. Während sie zurückwich zog sie eine der Tüten hervor und öffnete sie. Sie holte ein bisschen von dem Pulver heraus und schleuderte es dem Zombie ins Gesicht. Dieser hustete kurz, doch ansonsten geschah nichts. Er stolperte weiter auf Tara zu und holte zum Schlag aus. „Tara!“, schrie Willow entsetzt auf und versuchte schnell auf die Beinen zu kommen. Tara schloss die Augen und wartete auf den Schmerz. Doch nichts geschah. Langsam öffnete sie die Augen. Jeffreys Faust hatte wenige Millimeter vor ihrem Gesicht gestoppt. Tara wich ein paar Schritte zurück und betrachtete Jeffrey misstrauisch. Doch er war eindeutig erstarrt. Erleichtert atmete sie auf und eilte zu Willow. „Das meinte Giles also damit, dass es ein wenig dauert, bis das Pulver wirkt!“, sagte Anya. „Wir sollten ihn hinten einsperren und dann so schnell wie möglich zu Buffy und den anderen gehen!“, sagte Xander, der zögernd auf Jeffrey zutrat. „Helft ihr mir?“, fragte er und versuchte zu lächeln. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er nicht sonderlich scharf darauf war, den erstarrten Jungen anzufassen. „Xander er ist doch nicht tot!“, sagte Willow. „Vorausgesetzt, dass die Zeit noch nicht abgelaufen ist!“, warf Anya ein. „Na los packt mit an. Wir haben nicht ewig Zeit!“, sagte Tara, verstaute die Tüte wieder in ihrer Tasche und legte diese auf den Tisch.
 
„Na schön!“, sagte Xander und trug widerwillig zusammen mit den Mädchen Jeffrey zurück ins Trainingszimmer. Sie überprüften die Hintertür und sammelten dann ein paar Waffen ein. „Die ist hin!“, sagte Xander, als er versuchte, die Tür zu schließen. Das Schloss war gesprengt und das Holz war an manchen Stellen gesplittert. „Wie lange hält die Erstarrung?“, fragte Anya. „Ich weiß es nicht!“, gab Tara ehrlich zu. „Das stand nirgends geschrieben!“ „Können wir riskieren, ihn allein zu lassen, ohne das zu wissen?“, fragte Willow ihre Freunde. „Eigentlich nicht!“, sagte Anya. „Wir können es uns nicht leisten, den Zauberladen von ihm verwüsten zu lassen!“ Dabei wies die Exdämonin auf den Trainingsraum, wo Jeffrey starr auf dem Sofa lag. „Also müssen wir Christine aufhalten, damit er wieder zum Menschen wird!“, sagte Xander. „Nein! Wir müssen sie töten, damit alle ihre Opfer wieder zum Menschen werden, wenn sie noch nicht allzu lange unter ihren Bann standen!“, sagte Anya ernst. „Gehen wir zu Buffy und verhindern erst mal die Vereinigung. Danach sehen wir weiter!“, sagte Willow und verließ den Zauberladen. Xander sah etwas betroffen aus. Er wurde damit fertig, Dämonen zu töten. Doch einen Menschen zu töten war für alle eine Horrorvision. Selbst für Anya, die Jahrhunderte lang Männer gefoltert und getötet hatte. Tara folgte Willow. Xander und Anya verließen den Laden als letzte. Anya schloss den laden ab und dann begaben sich die Vier auf den Weg zu Buffy.

Kapitel X

Buffy marschierte unruhig auf und ab, während sie auf ihre Freunde wartete. „Was ist mit den Kerlen da draußen?“, fragte Dawn in das Schweigen hinein, das allmählich an ihren Nerven zerrte. „Werden die nicht auffallen?“ Buffy blickte aus dem Fenster. „Irgendwann schon. Vielleicht können Willow und Tara ein Tarnzauber oder so was auf sie legen!“, sagte Buffy und setzte sich endlich. Nervös strich sie sich die Haare zurück. „Sie hätten längst da sein müssen!“ „Mit ihnen ist bestimmt alles in Ordnung!“, versuchte Giles Buffy zu trösten. „Vielleicht hätte ich zum Zauberladen zurückgehen sollen. Vielleicht hat Christine auch ein paar ihrer Zombies zur Magic Box geschickt!“, sagte Buffy beunruhigt. „Ehrlich gesagt, habe ich an diese Möglichkeit noch gar nicht gedacht.“, gab Giles zu. „Ich werde nachsehen!“, sagte Buffy entschlossen. Sie stand auf und eilte zur Haustür. Sie riss sie in dem Moment auf, in dem Willow gerade klopfen wollte. Erleichtert atmete Buffy auf. „da seit ihr ja endlich!“, entfuhr es ihr. „Tut uns leid. Wir hatten noch ein paar Probleme mit Jeffrey.“, sagte Willow. Buffy trat zur Seite und ließ ihre Freunde ins Haus. Buffy schloss die Tür und kehrte mit ihren Freunden ins Wohnzimmer zurück. „Habt ihr ihn erstarren lassen?“, fragte Buffy und setzte sich wieder. „Ja!“, antwortete Willow. Anya blickte aus dem Fenster. „Werden eure Nachbarn nichts gegen diese extravagante Gartendekoration haben?“, fragte sie und deutete auf die erstarrten Zombies, die vor dem Wohnzimmerfenster standen. „Mit Sicherheit. Aber wir haben nicht die Zeit, um sie außer Sicht zu schaffen. Äh, Willow, Tara. Könnt ihr nicht ein Tarnzauber über sie legen oder so was?”, wandte sich Buffy an die beiden Hexen. „Wir können es versuchen!“, sagte Tara vorsichtig. „Wir werden sie nicht gänzlich verschwinden lassen können. Aber wir können sie wie Bäume aussehen lassen!“, sagte Willow. „Ist auf jeden Fall besser als Leichen im Garten zu haben!“, sagte Joyce. Tara stellte ihre Tasche ab und ergriff Willows Hand. Während die beiden eine Beschwörungsformel rezitierten, packte Xander die mitgebrachten Waffen aus. Buffy begutachtete sie und entschied, welche sie gebrauchen konnten. Nach einer Weile setzten sich die beiden Hexen zu ihren Freunden. „Hat es geklappt?“, fragte Joyce. „Sehen sie nach draußen!“, forderte Willow die Frau auf. Joyce warf einen Blick nach draußen, doch die Zombies waren nicht mehr zu sehen. An ihrer Stelle sah man dort jetzt ein paar junge Bäume stehen. „Das wird nicht lange halten!“, gab Tara zu bedenken. „Aber wir haben genug Zeit, um sie vielleicht zu erlösen ohne das wir Christine töten müssen!“, sagte Buffy. „Wie sehen diese Loas eigentlich aus?“, fragte Xander plötzlich. „Ich denke, dass sie Christine in Formen beschwört, die sie will. Vielleicht erscheinen sie aber auch in den Formen, wie sie in den Büchern dargestellt werden. Hauptsächlich sind das Tiergestalten!“, antwortete Willow. „Allerdings in größerer Ausführung!“ „Oh!“, sagte Xander, der alles andere als beruhigend klang. „Hat jemand einen Plan?“, fragte Dawn. Buffy fragte sich, wieso sie ihre kleine Schwester noch nicht rausgeschickt hatte. Doch sie musste zugeben, dass es besser war, wenn sie hier blieb. Wer wusste schon, was Christine noch zu ihnen schickte. Da wollte sie lieber alle im Auge behalten. !Ich hab ein!“, sagte Buffy. „Allerdings müssen wir erst einmal herausfinden, wo in der Schule sie ihre Beschwörung durchführen wird. Da diese Viecher ziemlich groß sind braucht sie viel Platz!“ „Die Aula?“, fragte Xander. Willow schüttelte den Kopf. „Nein, die ist komplett eingestürzt. Da hätte sie keinen Platz!“ „Könnte sie die Trümmer nicht zur Seite räumen?“, fragte Tara. „Ich denke schon, aber das würde ewig dauern, selbst wenn sie zaubert.“, antwortete Willow. „Ich denke, dass sie auch so was wie Nischen braucht. Die Loas sollen sich nicht sehen, bis die Vereinigung vollzogen ist. Also braucht sie zwar Platz, aber trotzdem auch Stellen, wo sie ihre Götter so abschirmen kann, dass sie die anderen nicht sehen.“, sagte Buffy, nachdem sie nachgedacht hatte. „Wo wir schon mal bei den anderen sind! Wie viele der reizenden Zeitgenossen beschwört sie eigentlich!“, fragte Xander. „Tja, danach haben wir nicht gefragt!“, stellte Anya fest. Buffys Gesicht verdüsterte sich. „Na großartig!“ „Vielleicht wissen wir nicht, wie viele Loas da sein werden, aber ich denke ich weiß, wo sie es durchziehen wird!“, sagte Willow plötzlich. Die anderen sahen sie erwartungsvoll an. „Die Bibliothek. Ein großer Raum und jede Menge Nischen, die durch die eingestürzten Mauern entstanden sind.“, sagte Willow. „Abgesehen davon, gibt es da den Höllenschlund. Wenn sie davon weiß, wird sie seine Kraft sicher für ihre Zwecke nutzen.“, warf Riley ein. „Und wie gehen wir nun vor?“, fragte Anya. „Wir müssen die Loas dazu bringen, dass sie sich sehen. Selbst wenn wir Christine davon abhalten, ihre Götter zu rufen, wird sie es jederzeit wieder tun können. Also müssen wir diesen Dingern zeigen, dass sie betrogen wurden.“, begann Buffy. „Ist das nicht ziemlich gefährlich?“, fragte Xander. „Mit Sicherheit, denn die werden uns nicht für ihre Freunde halten!“, sagte Anya. „Deshalb müssen wir schnell sein. Jeder muss genau wissen, was er tun muss!“, konterte Buffy. „An was hast du da gedacht?“, fragte Giles. „Ich dachte mir, dass wir uns aufteilen. Immer mindestens zwei. Jede Gruppe nimmt sich einen Loa vor und versucht, seine Aufmerksamkeit auf einen der anderen zu richten. Haben die eigentlich irgendwelche Kräfte wie Feuer spuken oder so?“, fragte Buffy und sah Anya an. „Keine Ahnung. Ich bin noch keinem Loa begegnet!“, sagte Anya schulterzuckend. „Rechnen wir einfach damit!“, sagte Buffy. „Wenn damit rechnen, können sie uns nicht mehr überraschen, denke ich!“ „Und wie stoßen wir nun zur Bibliothek vor?“, fragte Xander. „Wir teilen uns in drei Gruppen auf. Eine kommt von vorn und eine durch den ehemaligen Hintereingang. Die andere kommt von die linken Seite. Soweit ich beim letzten Mal sehen konnte, ist dort genug Platz um in den Raum zu kommen!“, sagte Buffy. „Christines Zombies werden garantiert auf dem ganzen Grundstück verteilt sein, also müssen wir vorsichtig sein und aufpassen, dass sie keinen Alarm schlagen können. Da das Pulver mit Verzögerung wirkt, sollten wir es aus Verstecken werfen, damit sie es nicht doch noch schaffen, uns zu... melden!“ „Meine Gruppe wird von vorn kommen...“ Buffy kam nicht dazu, auszureden. „Ich werde mit Xander gehen!“, sagte Anya. Buffy sah sie zweifelnd an. „Was? Traust du uns das nicht zu?“, fragte Anya beleidigt. „Das ist es nicht, aber wäre es nicht besser, wenn jeweils eine von euch mit Willow oder Tara zusammen legt? Ich meine, dann ist mehr Sicherheit in der Gruppe und...“, versuchte Buffy ihren Standpunkt zu erklären. „Wir schaffen das schon, Buff. Wir sind vorsichtig und wir haben ja auch eine Menge von dir gelernt.“, sagte Xander beruhigend. „Na fein!“, sagte Buffy, deren Stimme immer noch ein wenig besorgt klang. „Ich nehme an, dann seit ihr eine Truppe?“, wandte sie sich an die beiden Hexen. „Ja!“, sagte Willow, während Tara leicht nickte. „Gut. Riley geht mit mir. Giles, bleiben sie hier? Mir wäre es lieber, wenn sie auf Dawn Mom aufpassen würden, falls Christine noch mal irgendwas hierher schickt!“, fragte Buffy ihren Wächter. Giles nickte verständnisvoll. „Natürlich!“, sagte er dann. „Vielleicht wäre es auch gut, wenn ihr Spike mitnehmen würdet!“ Buffy verzog das Gesicht. „Wunderbar. Dann hat er wieder einen Grund uns das Geld aus der Nase zu ziehen und uns auf den Keks zu gehen.“, sagte Buffy, deren Stimme alles andere als begeistert klang. „Aber sie haben recht. Seine Hilfe kann nicht schaden. Er wird Anya und Xander begleiten!“, gab Buffy nach!“ „Was?“, entfuhr es Xander. Buffy warf ihm einen Blick zu, der ihn sofort verstummen ließ. „Also machen wir einen kleinen Umweg zum Friedhof.“, sagte Buffy. „Und vergiss nicht ihm zu sagen, das er die Zombies nicht töten soll. Ein paar von ihnen könnten immer noch wieder zu Menschen werden.“, sagte Giles. „Es sind aber auch welche dabei, die eindeutig länger im Grab gelegen haben!“, sagte Willow. „Ja schon, aber sie einige um sich haben und wir müssen gezielt vorgehen. Wir könnten jemanden von denen erwischen, die noch viel Menschlichkeit in sich haben, Also lassen wir besser alle erstarren!“, sagte Buffy.
 
„Na hoffentlich hält sich Spike daran. Er ist ja nicht gerade zuverlässig!“, gab Xander zu bedenken. „Wenn er sich nicht daran hält, bekommt er es mit mir zu tun!“, sagte Buffy. Die Jägerin blickte aus dem Fenster. Die Sonne versankt bereits und die Dämmerung legte sich über die Stadt. Wir sollten so schnell wie möglich zu unserem Spitzzahn. Bevor er sich nach Sonnenuntergang aus dem Staub macht, um irgendwo rumzuhängen!“, sagte Buffy und steckte sich einen Pflock in die Jacke. „Riley sah sie fragend an. „Man kann nie wie wissen, wann den braucht!“, sagte Buffy nahm sich auch eine kleine Streitaxt. Dann lief sie in ihr Zimmer rauf und holte sich ihre Armbrust. „Oh, wo hattest du denn die versteckt?“, fragte Dawn. „Du warst in meinen Zimmer?“, fragte Buffy mit hochgezogenen Augenbrauen. „Um Waffen zu holen!“, rechtfertigte sich ihre kleine Schwester. Buffy zuckte mit den Schultern. Das hatte Zeit. „Gut, dann gehen wir.“, sagte Buffy und ihre Freunde erhoben sich. Sie wandte sich an Giles und ihre Mutter. „Seit vorsichtig. Wenn Christine merkt, dass wir ihre Lakaien außer Gefecht gesetzt haben, kann sie auf die Idee kommen und noch ein paar losschicken!“, beschwor Buffy die beiden. „Natürlich, Schatz!“, sagte ihre Mutter. „Oh!“, sagte Tara und zog aus ihrer Tasche eine Tüte. „Zum Erstarren!“, erklärte sie, als sie die Tüte Giles reichte. Giles bedankte sich, während sich Buffys Freunde mit Waffen eindeckten. „Auf geht’s!“, sagte Buffy und verließ als erste das Haus. Joyce sah ihr besorgt aus dem Fenster hinterher.

Bei Abenddämmerung war ein Friedhof fast genauso unheimlich, wie in der Nacht. Die Schatten wirkten zu dunkel und lang und schienen lauter Kreaturen in sich zu tragen. Wäre das Buffy nicht alles so vertraut gewesen, dann hätte sie wohl eine Gänsehaut bekommen. Doch so zuckte sie keine Wimper. Sie wusste, dass sie mit ihren Freunden allein hier war. Spikes Gruft tauchte vor ihnen auf und Buffy stieß die Tür auf ohne anzuklopfen. Spike sprang erschrocken von seinem Fernsehsessel auf und verzog das Gesicht, als er seine Gäste sah. „Oh, ihr!“, sagte er nicht gerade begeistert. „Was wollt ihr?“, fragte er und setzte sich wieder in seinen Sessel. Buffy antwortete nicht sondern ging zum Fernseher und schaltete ihn aus. „Hey!“, rief Spike. „Halt die Klappe und komm mit!“, sagte Buffy nur. „Mitkommen? Vergiss es!“, sagte er und wollte den Fernseher wieder einschalten, doch Buffys Blick hielt ihn davon ab. „Was soll das?“, fragte Spike wütend und funkelte die Jägerin an. „Wir brauchen deine Hilfe!“, sagte Willow. „Ist ja interessant!“, entgegnete Spike und musterte die Freunde der Jägerin, die bis an die Zähne bewaffnet waren. „Uns was springt für mich dabei heraus?“, wollte er wissen. „Das du weiter hier leben darfst und nicht in der Hölle landest, die wir verhindern werden!“, sagte Buffy, deren Stimme klar sagte, dass sie ihm nichts geben würde. Spike verzog erneut das Gesicht. Buffys Gesicht zeigte keine Regung. Spike verdrehte die Augen und griff nach seinen Ledermantel. Dann ging er zu einer Kiste und nahm ebenfalls ein paar Waffen mit. „Ich muss mir andere für Geschäfte suchen!“, murmelte Spike kaum hörbar und folgte der kleinen Truppe. Er schlug die Tür seiner Gruft wütend ich zu.

Nach einer viertel Stunde hatten sie die Ruine der High School erreicht. Die Nacht hatte gerade endgültig die Oberhand erreicht und im ersten Moment dachte Buffy, dass es daran lag, dass sie die High School nicht sehen konnte. Erstaunt blickte sie auf die Fläche, die sich vor ihr und ihren Freunden auftat. Doch dann sah sie eine schwarze Wand und das die Projektion der High School Ruine, die sich langsam darauf bildete. „Ein beeindruckender Tarnzauber!“, sagte Tara leise, als alle die Ruine so sahen, wie sie eigentlich aussah. Willow trat vor und streckte die Hand aus. „Und wieso haben wir die Wand eben gesehen, wo die Schule abgebildet war?“, fragte Xander. „Weil wir direkt davor stehen. Ich denke, dass der Zauber für die gedacht war, die hier vorbei gehen. Aus der Ferne sahen wir die Schule ja auch ganz normal!“, antwortete Willow. Ihre Hand verschwand, als habe sie sie in eine schwarze Masse gesteckt. „Anscheinend können wir hindurch gehen!“, sagte Buffy und musterte die Wand. „Dann sollten wir uns beeilen, denn so wie es aussieht, befindet sich Christine schon eine ganze Weile dort drin. Wer weiß, was sie in der Zwischenzeit angerichtet hat!“, sagte Anya. „Stimmt!“, murmelte Buffy und wandte sich dann zu ihren Freunden. „Teilen wir uns auf. Willow. Du und Tara kommt durch den Hintereingang der Bibliothek. Xander und Anya, ihr kommt von rechts. Spike, du gehst mit den beiden und denke daran, keinen der Zombies zu töten! In paar von ihnen sind immer noch mehr Mensch als tot.“ Buffy sah den Vampir scharf an. „Verstanden?“ „Ich bin ja nicht schwerhörig oder begriffsstutzig!“, entgegnete Spike genervt. Buffys Blick zeigte ihm deutlich, dass sie mit ihm nicht einer Meinung war. „Seit vorsichtig und leise. Wir müssen versuchen, den Überraschungseffekt zu haben!“, sagte Buffy. Ihre Freunde nickten. Tara verteilte das Zombiepulver und schließlich teilte sich die Gruppe auf. Buffy sah ihren Freunden besorgt nach. Vielleicht hätten sie doch zusammen gehen sollen. Buffy schüttelte den Gedanken ab. Wenn eine Gruppe von ihnen Mist baute konnten die anderen es immer noch gerade biegen. Sie seufzte leise. Dann wandte sie sich mit Riley der Wand zu und trat nach vorn. Sie verschwand hinter dem Zauber und Riley folgte ihr. Die Projektion der Schule flackerte kurz. Dann war alles wieder ruhig.

Tara stolperte über einen Trümmer der ehemaligen Schulmauer und wurde von Willow gerade noch aufgefangen. Sie lächelte Willow dankbar an. Beide Mädchen stiegen über ein paar Mauerreste und duckten sich unter einen ehemaligen Stützpfeiler hinweg. Willow hatte mühelos die Stelle gefunden, wo früher die Hintertür zur Bibliothek war. Plötzlich blieb sie stehen. „Spürst du das auch?“, fragte sie ihre Freundin. Tara nickte. „Ja. Du Luft ist mit Magie aufgeladen!“, antwortete Tara. „Also hat sie schon angefangen!“, schlussfolgerte Willow. „Bestimmt!“, erwiderte Tara und verstärkte ihren unsicheren Griff und die kleine Streitaxt, die sie mitgenommen hatte. Willow hatte sich einen Pflock und ein kleines Schwert eingesteckt. Zudem trugen beide eine Umhängetasche die mit Zauberkräutern und dem Zombiepulver gefüllt waren. Dann vernahmen sie einen leisen Singsang. „Das muss Christine sein!“, flüsterte Tara, die versuchte, die einzelnen Worte zu verstehen. Doch die Sprache war ihr unbekannt. Langsam schlichen die Mädchen weiter. Erschrocken zuckten die beiden zusammen, als in ihrer Nähe etwas knallte. „Was war das?“, fragte Tara erschrocken. Doch eine Antwort war überflüssig, denn im nächsten Moment marschierte bereits eine Gruppe Zombies auf sie zu. Hastig wichen die beiden zurück und griffen nach dem Pulver. „Soweit wird es nicht fliegen!“, sagte Tara. „Ich weiß!“, sagte Willow und machte zögernd einen Schritt nach vorn. Tara hielt sie am Arm zurück. „Bist du verrückt?“, fragte sie Willow und zog sie noch weiter zurück. „Was sollen wir denn sonst tun?“, fragte Willow. Tara antwortete nicht, sondern konzentrierte sich auf das Pulver in ihrer Hand. Dieses erhob sich und flog auf Taras stummen Befehl hin aus die Zombies zu. Es traf diese Wesen direkt in den Augen. Die Zombies kniffen kurz die Augen zusammen und marschierten dann einfach weiter. Doch ihre Bewegungen wurden langsamer und schließlich standen sie ganz still. Tara und Willow blieben trotzdem noch zögernd stehen, als fürchteten sie, dass das Pulver in Christines Nähe nicht wirken würde. „Ob sie es gespürt hat, dass du Magie angewendet hast?“, fragte Willow. Tara zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Hoffen wir, dass sie es nicht gespürt hat, bei der Magie, die bereits in der Luft liegt!“, sagte Willows Freundin schließlich. Schließlich gingen sie weiter und folgten dem magischen Gesang Christines, der nun die gesamte Ruine erfüllte. Schließlich erreichten sie die Bibliothek. Die Wände waren an dieser Stelle völlig zerstört und so duckten sich die beiden schnell hinter ein paar Trümmern. Sie konnten Christine im Seitenprofil vor sich erkennen. Sie saß allein in der Mitte der ehemaligen Bibliothek. Weiter hinten im Raum konnten sie kleine Gruppen von Zombies ausmachen, die ihre Herrin anscheinend abschirmen und beschützen sollten, während sie sich der Trance des Voodoo hingab. Doch abgesehen davon konnten die beiden Hexen nichts entdecken. „Sie hat die Loas noch nicht gerufen!“, stellte Tara fest. „Vielleicht sind sie aber nur noch nicht sichtbar. Bei der Magie, mit der hier die Luft geladen ist würde mich das nicht wundern!“, sagte Willow leise. „Wäre möglich!“, gab Tara zu. „Und was tun wir jetzt?“ „Wir warten. Was anderes bleibt uns gar nicht übrig!“, sagte Willow.

Anya fluchte leise vor sich hin. Den Weg, den ihre Gruppe nehmen sollte war wirklich beschwerlich, den er schien nur aus Trümmern zu bestehen. Xander sah Anya eindringlich an. Sie sollte endlich mal still sein. Anya hatte verstanden und sie blieb nun auch still. Doch man konnte ihr ansehen, dass sie immer noch sauer war. „Habt ihr das gehört?“, fragte Spike plötzlich und blieb stehen. „Was?“, fragte Xander. Spike hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. Xander musste sein Gehör mächtig anstrengen. Dann konnte er ein leises Wispern hören, dass sie wie ein Gesang anhörte. „Sie hat begonnen!“, sagte Anya leise. „Wir müssen fast da sein, wenn wir ihr Ritual schon hören können!“, meinte Xander und sah sich alarmiert um, als er ein plötzlichen Geräusch hörte. „Ich nehme an, dass es das da war!“, meinte Spike gelassen und wies auf zwei Zombies, die auf die drei zukamen. Sie waren eindeutig nicht mehr zu retten. Bevor sie in Christines Dienste getreten waren, mussten sie schon eine ganze Weile tot gewesen sein.
 
Spike grinste leicht. Und Anya sagte ganz automatisch: „Denk daran, was Buffy gesagt hat!“ „Also wie sie die wieder in richtige Menschen verwandeln soll sie mir mal vormachen!“, sagte Spike und lief auf die Zombies zu. Mit wenigen Schlägen hatte er die Zombies zu Boden geschickt. Er holte gerade zum tödlichen Schlag aus, als Xander ihn stoppte. „Christine ist eine Magierin, Voodoopriesterin. Sie kann bestimmt auch Illusionen hervorrufen. Also besteht keine Garantie, dass die hier wirklich schon lange tot sind, auch wenn sie so aussehen.“, sagte Xander scharf, während Anya die Zombies einstäubte. Sie erstarrten nach ein paar Sekunden. Spike riss sich wütend von Xander los. Was würde er jetzt dafür geben, ihn zu schlagen, doch höllische Kopfschmerzen wollte er nicht riskieren. So funkelte er die beiden nur wütend an, sagte aber nichts. „Gehen wir weiter!“, sagte Xander dann etwas ruhiger und marschierte voraus. Spike folgte ihm genervt. Er hatte sich noch nie von jemanden etwas sagen lassen, es sei denn, er hatte so schlagkräftige Argumente wie die Jägerin, die ihm dann immer gleicht die Nase einschlug, wenn er nicht parierte. Spike verkniff es sich, genervt zu seufzen. Anya ging neben ihm. Die drei stiegen über ein paar weitere Trümmer und bückten sich unter ein paar ehemalige Stützpfeiler hinweg und dann hatten sie den Ort des Geschehens erreicht. Sie versteckten sich hinter ein paar Trümmern. „Das ist sie?“, fragte Spike leise und musterte Christine, die auf dem Boden saß. „Sieht gar nicht so gefährlich aus!“ Anya und Xander vermieden es, etwas dazu zu sagen. Sie hatten bereits erfahren, wozu Christine in der Lage war. Die beiden wussten, dass sie vorsichtig sein mussten. „Kannst du die anderen irgendwo sehen?“, fragte Anya ihren Freund. Xander sah sich aufmerksam um, ohne dabei seine Deckung aufzugeben. „Nein!“, sagte schließlich. „Vielleicht sind sie noch nicht bis zur Bibliothek vorgestoßen!“, spekulierte Anya. „Wäre möglich. Wer weiß, auf was sie getroffen sind!“, sagte Xander und beobachtete Christine, auf deren Gesicht sich ein Lächeln ausbreitete.

Kapitel XI

Christine hatte die Augen geschlossen und war in einer Art Trance gefallen. Trotzdem nahm sie ihre Umgebung noch war. Sie hatte all ihre Sinne in den letzten Jahren perfektioniert. Sie konnte die Aura der Jägerin spüren. Sie nahm auch die handvoll Freunde wahr, die sich ihre aus verschiedenen Richtungen nährten. Da war Anyanka und die beiden Hexen. Dazu zwei normale Menschen und ein Vampir. Christine fragte sich, wieso ein Vampir mit der Jägerin zusammenarbeitete. Wieso wurde er nicht von ihr gejagt? Doch dafür hatte sie keine Zeit. Die Jägerin hatte ihren Angriff also überstanden und wagte es jetzt, ihr Ritual zu stören. ‚Doch du wirst zu spät kommen, Kleine!’, dachte Christine und schickte einen Teil ihrer Macht zur Jägerin, damit sie nicht weiterkam.

Buffy war beunruhigt. Vor wenigen Sekunden hatten sie und Riley noch Christines Gesang gehört. Doch nun war alles still viel zu still. „Das gefällt mir nicht Buffy!“, sagte Riley neben ihr. „Mir auch nicht!“, gab Buffy zu und musterte den Trümmerhaufen der ehemaligen Sunnydale High, der sie von allen Seiten umgab. Plötzlich schien ihr alles unwirklich. Ein leichter Nebelschleier schien sich über alles zu legen. ‚War das eben Sonnelicht?’, fragte sich Buffy, als sie ein paar Lichter weiter vor sah. Dann erhoben sich plötzlich die Trümmer um die beiden herum und lösten sich von ihren Verfall. Die Sunnydale High in ihrem alten Glanz erhob sich um Buffy und sie dachte an ihren Traum von letzter Nacht zurück. Oder vielmehr an den Traum, den offenbar die ganze Stadt gehabt hatte. Sie erinnerte sich an jede Einzelheit. Besonders an den Schluss. „Was geht hier vor?“, fragte Riley verblüfft. „Christine weiß das wir hier sind!“, sagte Buffy nur und musterte den leeren Gang der High School. „Sie hat die Schule wieder aufgebaut?“, fragte Riley mit hochgezogenen Brauen. „Nein. Ich denke sie hat uns in eine Art andere Dimension verfrachtet.“, sagte Buffy mehr zu sich selbst. Riley sah sie sichtlich geschockt an. „Und was machen wir jetzt. Wie sollen wie da wieder rauskommen?“ „Wir sollten fürs erste ruhig bleiben und uns ein wenig umsehen.“, meinte Buffy und schlug den Weg zur Bibliothek ein. Es war hier genauso wie in der richtigen Sunnydale High, bevor diese in die Luft flog. Schwungvoll stieß Buffy die Schwingtüren zu Giles geheiligten Hallen auf und erwartete fast, dass sie den Wächter hier erblickte. Doch der Raum war bis auf die hohe Bücherregale leer. Ein paar aufgeschlagene Bücher lagen auf dem lagen Eichentisch und es sah fast so aus, als würde Giles jeden Moment wiederkommen. Buffy unterdrückte das Verlangen nach Giles zu rufen. Stattdessen sah sie in seinem Büro nach. Doch dieses war leer. Riley war am Tresen stehen geblieben und sah sich von dort aus um. Er hatte die Bibliothek bis jetzt nur als Trümmerhaufen gesehen. „Hat es früher hier wirklich so ausgesehen?“, fragte Riley, als Buffy wieder zu ihm stieß. Buffy nickte nur. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Ihre Nackenhärchen richteten sich auf und es lief ihr eiskalt den Rücken herunter. Es war eindeutig. Sie und Riley wurden beobachtet. Buffy blickte zu der Galerie hoch und glaubte, dort einen Schatten zu sehen. Hastig rannte sie die Treppe hoch und verschwand zwischen den Regalen. Riley folgte ihr. „Vielleicht hat sie uns aber auch durch die Zeit zurück geschickt!“, murmelte Buffy. „kann man so etwas denn mit Voodoo erreichen?“, fragte Riley und trat an Buffys Seite. „Da solltest du lieber Giles fragen!“, sagte Buffy geistesabwesend. Erneut fühlte sie sich beobachtet. Ein dämonisches Brüllen war zu hören. Es klang leise und noch in weiter Entfernung. Buffy spielte mit ihrer Axt. Also war der Traum doch eine Prophezeiung gewesen. Eilig schritt sie den Weg zurück, den sie gegangen war. Sie hastete gefolgt von Riley die Stufen der Galerie hinunter und rannte auf den Ausgang zu. „Was war das?“, fragte Riley. „Das ist Christines Überraschung die sie hier gelassen hat!“, sagte Buffy und stieß die Doppeltür auf. „Du siehst aus, als wüsstest du was es ist!“, stellte Riley fest, während er versuchte mit ihr Schritt zuhalten. „Du weißt es auch. Jeder in der Stadt weiß. Jeder in der Stadt hat davon geträumt. Den Traum, der eigentlich nur für mich bestimmt war. Es war ein prophetischer Traum. Anscheinend hat Christines Anwesenheit den Traum gestört, so dass er zurückgeworfen wurde auf die restlich Menschen, die in Sunnydale wohnen.“, antwortete Buffy und bog in einen anderen Korridor ab.
Und da war es. Eines der seltsamen Wesen, von denen sie im Traum verfolgt worden war. Es wiegte den Kopf wie ein Vogel hin und her, obwohl es in seiner Gestalt eher einer Schlange ähnelte. Wieder hatte Buffy flüchtig den Bürgermeister vor sich, der sich in eine riesige Dämonenschlange verwandelt hatte. „Lauf!“, schrie sie zu Riley und packte seine Hand. Mit vollem Tempo rannte Buffy in die endgegengesetzte Richtung und zog Riley hinter sich her. Hinter sich konnte sie hören, wie sich das Wesen brüllend in Bewegung setzte. Scharf bogen Buffy und Riley in den nächsten Korridor. Sie kamen an der Cafeteria und am Chemielabor vorbei. Die Schlange schlitterte um die Ecke und prallte dabei gegen eine Wand. Der Putz rieselte zu Boden, während sich das Monster wieder fing und erneut hinter Buffy und Riley hinterher jagte. „Schneller Riley!“, rief Buffy und beschleunigte, als die Schlange immer mehr aufholte. „Ich versuch es ja!“, erwiderte Riley heftig und versuchte noch schneller zu laufen. „Nach links!“, rief Buffy und bog erneut ab. Riley folgte ihr. Schlitternd kam Buffy zum Stehen. „Was soll denn das?“, fragte Riley und versuchte anzuhalten. Doch Buffy machte sich nicht die Mühe zu antworten. Sie packte Riley und schubste ihn in einen offenstehenden Klassen Raum, wo er über ein paar Stühle stolperte und zu Boden ging. „Bleib hier!“, sagte Buffy nur und warf die Tür ins Schloss. Dann begann sie wieder zu rennen, in dem Moment, in dem die Schlag um die Ecke kam. Buffy warf einen Blick über die Schulter. Das Wesen war fast hinter ihr. Wütend schnappte es nach der Jägerin, doch es kam nicht an Buffy heran. Dann kam die nächste Kreuzung.
Erschrocken sprang Buffy zurück, als aus einem der Gänge ein weiteres dieser Schlangenwesen auftauchte. Blitzschnell warf sie sich in den anderen Korridor. Nebeneinander nahmen nun beide Wesen ihre Verfolgung auf.
Christine lächelte vor sich hin. Vor ihrem geistigen Auge konnte sie das Schauspiel mitverfolgen. Die Jägerin hatte keine Chance. Ihre Illusionen würden sie töten, denn durch ihren Zauber waren Buffy und Riley selbst Teil davon. Dann blendete Christine das Geschehen aus. Die beiden würden nicht über leben. Sie öffnete die Augen und begann, ihre Götter anzurufen. Die zeit der Vereinigung war da. Während sie ihren magischen Gesang erneut anstimmte, begann die Erde zu Beben.

„Was grinst di denn so?“, fragte Xander leise und musterte Christine. „Keine Ahnung, aber Buffy sollte bald auftauchen.“, sagte Anya. „Möglichst bevor wir entdeckt und getötet werden.“, fügte sie dann etwas leiser hinzu. Xander ignorierte ihren Einwurf und blickte wieder zu Christine. Weiter hinten im Raum konnte er Tara und Willow sehen. Willow winkte kurz und ihr fragender Blick war eindeutig: Wo war Buffy. Xander schüttelte den Kopf, als Zeichen das er es nicht wusste. Willow sah etwas ängstlich aus. Dann mussten beide Gruppen ihre Köpfe einziehen, den Christine öffnete wieder ihre Augen und stimmte einen magischen Gesang an. Plötzlich bebte die Erde und riss die Gang zu Boden. Anya kreischte auf. Christines Gesang wurde lauter und dröhnte so in den Ohren, dass sie sich alle die Ohren Zuhalten mussten. „Wo zum Teufel ist die Jägerin wenn man sie braucht!“, beschwerte sich Spike, während Christines Zombies ausschwärmten.
 
Buffy rannte in der von Christine wieder erschaffenen High School um ihr Leben. Sie konnte den Atem der Ungetüme hinter sich auf ihrem Nacken spüren. Adrenalin pumpte durch ihren Körper und ließ sie noch schneller laufen. Langsam formte sich in ihren Kopf ein Plan, wie sie die Dämonenschlangen ausschalten konnte. Danach konnte sie sich damit befassen, wie sie wieder zu ihren Freunden kam, um ihnen zu Helfen. Wer wusste schon in was für Schwierigkeiten sie gerade steckten. Das Brüllen der Bestien war ohrenbetäubend. Buffy passierte den Eingangsbereich und verließ schließlich die Schule. Sie näherte sich in rasendem Tempo die Stelle, wo sie im Traum gestorben war. Jetzt konnte sie nur beten, dass die unsichtbare Barriere auch hier existierte. Sonst würde sie mit Sicherheit sterben. Buffys Herz klopfte wie wild. Alles in ihr schrie danach noch schneller zu laufen, aber trotzdem verlangsamte sie ihr Tempo, so dass die dämonischen Schlangen immer mehr aufholen konnten. Die Bestien brüllten triumphierend auf, als sie glaubten, ihr Opfer endlich zu haben. Doch Buffy musste sie enttäuschen. Sie beschleunigte wieder, als sie die Stelle erreicht hatte, wo die unsichtbare Barriere sein sollte. Buffy sprang in die Höhe und trat nach vorn. Sie traf auf Wiederstand und stieß sich ab. Mit einem Salto flog sie über die beiden Schlangen hinweg, die gegen die Barriere krachten. Sicher landete Buffy hinter den beiden Wesen und schwang kampfbereit ihre Axt, die sie immer noch in den Händen hielt. Das eine der Wesen war völlig benommen und kam nur langsam wieder zu sich. Rasch blickte Buffy zu den anderen Wesen. Erleichtert atmete sie auf. Bei ihm war ihr Plan aufgegangen. Das Wesen hatte sich bei dem gewaltigen Aufprall das Genick gebrochen. Es war bestimmt schon schwer gegen eines dieser Wesen zu kämpfen und Buffy hatte auf keinen Fall gewollt, es mit beiden auszuprobieren. Das andere Wesen war schneller wieder zu sich gekommen, als Buffy erwartet hatte. Sie konnte gerade noch rechtzeitig einem Schwanzhieb ausweichen. Am Rande ihres Blickfeldes konnte sie Riley erkennen, der fast ängstlich zu ihr rüberschaute. Er wollte zu ihr eilen. „Bleib wo du bist!“, schrie Buffy und trat dem Wesen ins Gesicht. Nur widerwillig blieb Riley stehen. Er stand förmlich unter Strom aus Angst um seine Freundin. Doch Buffy kam ganz gut klar. Sie hatte sich den Kampf viel schwieriger vorgestellt. Die Schlange musste bei dem Aufprall mehr Kraft eingebüßt haben, als Buffy gedacht hatte. Buffy musste zwar ein paar Schläge einstecken, doch sie gewann schnell die Oberhand und schaffte es, dem Wesen den Kopf abzuschlagen. Schwer atmend blieb Buffy stehen, während Riley auf sie zueilte. „Alles okay?“, fragte er besorgt. Buffy brauchte eine Weile bis sie antworten konnte. „Ich denke schon!“, sagte sie, als sie dafür genug Luft bekam. „Wir sollten überlegen, wie wir wieder aus diesen Spuk herauskommen!“ Kaum hatte Buffy das Ausgesprochen, als überall Nebel aufstieg und alles verschluckte. Sie klammerte sich an Rileys Hand, damit er nicht verloren ging. Sie hörten ein erneutes Brüllen und plötzlich setzte auch ein magischer Gesang ein. Der Nebel lichtete sich langsam und gab endlich wieder die Sicht frei. Die beiden befanden sich wieder in der Ruine der High School. Buffy ließ Riley los und stellte erstaunt fest, dass sie sich nicht von der Stelle gerührt hatten. Wie hatte Christine das angestellt? Riley schien genauso verwirrt. Doch die beiden vergaßen alles, als ein gewaltiges Brüllen die Ruine erschütterte. Offenbar hatte das vorherige Brüllen nicht mehr zu Christines Scheinwelt gehört. Ohne ein Wort zu sagen rannten Buffy und Riley in Richtung Bibliothek. Buffy sprang erschrocken zur Seite, als ein plötzliches Erdbeben ein paar Stellen zum Einsturz brachte. Ein neues Brüllen erfüllte die Luft, zu dem sich noch weitere mischten. „Sie hat die Loas gerufen.“, sagte Buffy und sprang über ein paar Trümmer hinweg.

Mittlerweile war jede Zurückhaltung sinnlos. Die ehemalige Bibliothek wurde von einem Sturm heimgesucht, der die Scooby-Gang am Boden festnagelte. Xander bemühte sich verzweifelt auf den Füßen zu bleiben. Ein paar Zombies griffen sie an. Doch durch den Wind war dieses Unterfangen auch nicht gerade von Erfolg gekrönt. Er konnte ganz leise Willows Stimme hören, die anscheinend irgendeine Zauberformel aufsagte. „Willow beschwört die Elemente!“, schrie Anya, die mit den wenigen Worten die verstand etwas anfangen konnte. „Sie will den Wind unter Kontrolle bekommen!“ „Das ist gut!“, schrie Xander zurück, um das Tosen des Sturmes zu übertönen. Xander griff nach seiner Tüte Zombiepulver, doch die wurde ihm aus der Hand gerissen. Der Wind zerfetzte sie und verteilte das Pulver. Die Zombies in ihrer Nähe bekamen genug davon ab, um zu erstarren. Ein Blitz schien plötzlich über ihnen zu schweben. „Weg hier!“, schrie Spike und packte Xander und Anya hart an den Armen. Mit all seiner Kraft zog der die beiden weg. Gerade noch rechtzeitig, denn Blitz schien zu wachsen. Er formte sich zu einer riesigen hellen Lichtkugel, aus der mit einem dumpfen Knall eine massige Gestalt fiel. Ein riesiger monströser Adler, der an manchen Stellen ziemlich dämonisch aussah. Und er sah in den dreien offenbar einen Snack. Mit einem lautem Krächzen hackte er nach den dreien. Schreiend stolperten sie aus der Gefahrenzone, entfernten sich dabei allerdings von den anderen. „Da sind Buffy und Riley!“, hörten sie Tara schreien. Sie sahen sich wild um und konnten die Jägerin am ehemaligen Eingangsbereich erkennen, wo sie zusammen mir Riley ein paar Zombies zur Seite kickte. Ein weiterer Blitz entstand und brachten Willow und Tara dazu aus ihrem versteck zu fliehen. Dieses Mal erschien eine riesige Schlange, die sehr viel Ähnlichkeit mit den Wesen hatte, die Buffy und Riley begegnet waren. Zwei weitere Blitze erhellten das Szenario, in dessen Mittelpunkt Christine saß und triumphierend lachte. Aus ihnen entstiegen eine große löwenähnliche Kreatur und ein weiterer monströser Adler. „Der Sieg wird mein sein!“, schrie Christine in den Sturm. „Macht euch an die Arbeit!“, schrie Buffy und sprang mitten in das Geschehen. Christine starrte erschrocken auf Buffy. „Du!“, zischte sie überrascht. „Du lebst noch?!“ „Sieht ganz so aus!“, schrie Buffy und verpasste Christine einen Kinnhaken, bevor die Priesterin irgendwelche Tricks anwenden konnte. Hastig blickte Buffy sich um und musterte die vier Loas, die bis jetzt erschienen waren und sich alle den Rücken kehrten. Aber vielleicht würden noch welche kommen. Sie mussten jetzt schnell handeln. Die Loas mussten sich sehen bevor noch weitere kamen. Buffy verpasste der sich aufrappelnden Christine erneut einen Schlag und schrie zu Willow und Tara: „Ich brauch ein Seil!“ „Okay!“, schrieen die beiden Hexen zurück und murmelten ein paar Worte. In Buffys Hand materialisierte sich ein Seil. In Windeseile band die Jägerin eine Schlinge und wirbelte sie dann herum. Sie zielte auf einen der Adler.
„Okay, wir greifen uns die Schlange!“. Sagte Willow und sprang aus ihrem neuen Versteck hervor. Tara folgte ihr ein wenig unsicher. „Was sollen wir tun?“, fragte sie so laut sie konnte. Christine war zwar für den Moment ausgeschaltet, doch der Sturm hatte trotzdem nicht nachgelassen. „Wir müssen ihn zwingen zu Christine und den anderen Loas zu sehen!“, antwortete Willow, die selbst nicht so recht wusste, wie sie das anstellen sollten. Sie griff nach Taras Hand. „Versuchen wir, ihren Kopf zu drehen!“, entschied sie dann. Tara nickte und gemeinsam konzentrierten sich die beiden auf die Schlange.
Buffy wirbelte immer noch das Seil herum und warf es dann. Sie fing den Adler gleich beim ersten Versuch. Allerdings hatte sie Mühe, den Gott zu bändigen. Riley eilte ihr zu Hilfe und zog ebenfalls am Seil. Doch er war ein harter Brocken. Nur langsam drehte sich der Kopf zum Mittelpunkt des Geschehens.
Xander schrie laut auf und warf nach Steinen nach den anderen Adler. „Spike, kümmere dich um den Löwen. Er muss die anderen sehen!“, schrie Anya und warf ebenfalls mit Steinen nach den Adler. Sie hatten nun seine volle Aufmerksamkeit und der Adler ging zum Angriff über. Xander und Anya wichen zurück, während Spike zum Löwen rannte. Er sprang ab und landete auf den Rücken des riesigen Tieres. „Yippie!“, brüllte Spike und griff in die drahtige Mähne des Gottes. Mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand versuchte er, den Blickt des Gottes zum Zentrum des Ortes zu richten. „Komm schon!“, schrie Spike und zerrte am Kopf.
Christine kam wieder zu sich. Unbezähmbare Wut erfüllte sie und ihre Augen sprühten Funken im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem wütenden Schrei sprang die Priesterin auf, doch niemand beachtete sie. Christine sah sich um und sah die Jägerin und ihre Freunde mit ein paar der mächtigsten Gottheiten des Voodoo kämpfen. Sie lachte laut auf. Dachten diese erbärmlichen Schwächlinge denn wirklich, dass sie gegen solch mächtige Geschöpfe ankommen konnten? Christine hatte sie zwar schwächer in diese Dimension geholt, als sie in Wirklichkeit waren, doch für die Jägerin und ihre Freunde würden sie zu stark sein. Christine versuchte sich ein wenig zu lockern. Es war Zeit, die Vereinigung zu vollenden. Sie wollte eben mit den nötigen magischen Worten beginnen, als sie sich das ganze Geschehen noch einmal ansah. Es viel ihr wie Schuppen von den Augen, als sie erkannte, was Buffy und ihre Freunde vorhatten. „Nein!“, kreischte sie laut auf, doch es war zu spät. Buffy und Riley zogen ein letztes Mal kräftig am Seil und der Kopf des Adlergottes drehte sich in Christines Richtung. Gleichzeitig brachten Willow, Tara und Spike ihre Loas dazu, zu Christine zu blicken. Xander und Anya sprang nach vorn und ihr Loa folgte ihnen. Dann sahen sich die Loas an und alles erstarrte um sie herum. Der Sturm und das Erdbeben erstarben plötzlich und eine gespenstische Stille erfüllte die Ruine.
 
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Christines Blick wurde panisch. „Was habt ihr getan!“, schrie ungläubig und geschockt. „Ihr habt alles verdorben!“ Alle eilten zu Buffy und Riley. „Und was passiert jetzt?“, fragte Xander leise. „Keine Ahnung!“, gab Buffy zu. Die Loas starrten sich an und plötzlich erfüllte ihr wütendes Knurren die Ruine. Doch ihr Zorn Richtete sich nicht gegeneinander oder auf Buffys Freunde. Nein, ihr Zorn richtete sich auf Christine, die sich panisch nach einem Fluchtweg umsah. Doch sie hatte verspielt. Mit einem brüllenden Kampfschrei stürzten sich die Götter auf die Voodoopriesterin. Willow schrie erschrocken auf. „Weg hier!“, schrie Buffy so laut sie konnte, als der Sturm von neuem lostobte. Die Freunde flohen und wichen dabei herabfallenden Trümmern aus. Buffy warf einen Blick über ihre Schulter und sah, wie die Loas die kreischende Christine packen, die verzweifelt versuchte, die Loas wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch ihr Zauber war gebrochen. Die Loas zerfetzten sie und verschwanden in eine helle Lichtblitz, der eine gewaltige Druckwelle erzeugte. Buffy und ihre Freunde wurden zu Boden geschleudert. Dann erstarben alle Geräusche. Das Erdbeben verschwand. Genauso wie die magische Barriere, die die Schule umgeben hatte. Buffy richtete sich hustend auf. Und blickte sich um. Die Zombies standen noch da und waren wieder Erwartungen nicht von den Trümmern getroffen worden. Mit kleinen Lichtblitzen zerfielen die meisten von ihnen zu Staub, doch von einigen stieg nur ein schwarzer Nebel auf, der in der Nacht verschwand. Diese Opfer brachen zusammen und blieben bewusstlos liegen. Ihre Freunde standen ebenfalls auf und gemeinsam sahen sie nach den ehemaligen Zombies, bis auf Spike, der sich aus den Staub machte.

Joyce saß zusammen mit Giles, Jenny und Nicki im Wohnzimmer, während Dawn bereits im Bett lag. Die vier vernahmen ein leises Flüstern und blickten automatisch aus dem Fenster. Der Tarnzauber ließ nach und aus den Bäumen wurden wieder Zombies. Joyce wich erschrocken zurück und Nicki kreischte auf, als über die Hälfte in einem Lichtblitz zu Staub zerfielen. Nur zwei blieben übrig, von denen ein schwarzer Nebel aufstieg, bevor sie zusammenbrachen. Giles ließ das Buch fallen, in dem er versucht hatte zu lesen uns eilte nach draußen. Joyce folgte ihm.

Im Zauberladen war es dunkel, als die Starre von Jeffreys Körper abließ und sich ein schwarzer Nebel aus seinem Mund schlängelte. Keuchend und hustend kam Jeffrey zu sich und sah sich verwirrt in dem dunklen Raum um. „Was zum Teufel...“, brachte er mühsam hervor, bevor er in die Bewusstlosigkeit fiel.

Buffy stand zusammen mit Nicki und Jenny im vorderen Bereich der Magic Box. „Jeffrey geht es bis auf die Schwäche ganz gut. Sieht man mal vom Gedächtnisverlust ab!“, sagte Buffy. Die Überlebenden des Zombiedaseins waren ins Krankenhaus gebracht worden, um sicher zu gehen, dass ihnen auch wirklich nichts fehlte. „Er kann sich an nichts erinnern?“, fragte Jenny erstaunt. Buffy schüttelte den Kopf. „Und wie geht es den anderen?“, fragte Jenny. „Bei denen ist es genauso. Sie haben keinerlei Erinnerungen an das, was in ihrer zeit als Zombie passiert ist.“, antwortete Buffy. „Willst du ihn nicht do besuchen?“, fragte Buffy Jenny und sah sie forschend an. Jenny ah Buffy nachdenklich an. Dann schüttelte sie entschlossen den Kopf. Die letzen Tage werden schon schwer zu erklären sein. Da muss ihn meine Anwesenheit nicht auch noch verwirren!“, sagte Jenny leise. Nicki verdrehte die Augen. „Ich will wirklich nicht nerven...“, sagte sie in einem Ton, der das genaue Gegenteil ausdrückte. „...aber unser Bus fährt in einer halben Stunde. Buffy hätte am liebsten die Augen verdreht. Nicki hatte immer noch nichts dazu gelernt. Sie gab ihr die Hand. Jenny hingegen nahm sie in die Arme. „Lasst mal was von euch hören. Das würde mich freuen!“, sagte Buffy und sie meinte es auch so. Sie hatte alle Schwierigkeiten der Vergangenheit begraben. Jenny lächelte. „Ja aber klar doch!“, sagte sie erfreut über Buffys Vorschlag. Nicki stimmte ebenfalls zu. „Und haltet euch von nun an aus solchen Schwierigkeiten heraus!“, sagte Buffy. „Wir werden es versuchen.“, sagte Jenny und winkte Buffys Freunden kurz zu, die die Abschiedsgeste erwiderten. „Und danke euch allen. Ohne euch wären wir bestimmt tot und die Welt wäre untergegangen!“, fügte sie dann hinzu. Das musste auch Nicki machen, denn sie wusste, dass Jenny Recht hatte. „Ja, ich danke euch auch!“, sagte sie und ihre Stimme klang dabei sehr ehrlich. Buffy lächelte zum Abschied. Die beiden winkten noch mal kurz und verließen dann den Laden. Buffy das ihnen durch das Fenster hinterher. Riley trat hinter sie. „Alles okay?“, fragte er. „Ja!“, antwortete Buffy. Sie wusste was er meinte. Sie war mit der Vergangenheit an ihrer alten Schule in Los Angeles endlich ins Reine gekommen. „Jetzt schon!“

Ende
 
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