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Das Haus der Muse / Die Heilpraxis

Ethan

Als Ethan die Tür hinter sich schloss, hörte er Stimmen aus Kalliopes Küche kommen. Sein Blick glitt durch die Verbindungstür der Heilpraxis zu dem Gästehaus und er konnte Elias mit Zane und Gareth sitzen sehen. Eigentlich müsste ihm da bewußt werden, dass Corax nicht einem der Beiden gegenüber stand, sondern einer völlig fremden Person, doch Ethan machte sich keine großen Gedanken darüber, viel mehr fragte er sich, ob Kalliope Elias bereits am Tisch sitzen sah und er erinnerte sich daran, wie vor zwanzig Jahren, der Vishap der blonden Muse oft genug weh getan hatte mit seiner Trinksucht. Ob er hinüber gehen sollte und zu ihm etwas sagen sollte? Er wollte nicht, dass Kalliope schon wieder weh getan wurde, jetzt wo sie sich doch darüber gefreut hatte, dass Elias wieder zurück gekommen war. Der Hexer setzte schon einen Fuß in Richtung der Verbindungstür, blieb dann aber wieder stehen. Vielleicht war das jetzt keine gute Idee, sich dort einzumischen. Also wandte er sich wieder ab und nahm sich fest vor mit Kalliope zu reden, ob er ihr und Elias irgendwie helfen konnte, dann ging er am Behandlungszimmer vorbei, direkt auf das Nebenzimmer zu. Dass es hinter dem Behandlungszimmer gerade sehr hektisch war, bekam der Hexer nicht mit, denn vom Nebenzimmer aus winkte ihm gerade Sam entgegen und mit einem Lächeln trat er ein.

Er wollte schon laut Hallo sagen, als Angua einen Finger auf ihre Lippen legte und dann zu Elsa deutete. Ethan nickte, dann sah er zu Sam auf, der knapp einen Kopf größer als er war. Er legte ihm die Hand auf die Schulter, doch Angua schloß er fest in die Arme. Das hatte er schon die ganze Zeit tun wollen. Worte hatte er keine, die seine Gefühle ausdrücken konnten, aber er hoffte dass Angua all das aus seiner Umarmung schließen konnte. "Wie geht es euch?" fragte er leise und ließ Angua wieder los. Dann sah er zu Elsa und ging zu dem kleinen Tischchen, wo die leere Tasse Tee stand. Als er daran roch erkannte er den Geruch von Weißdorn und Ingwer. "Wie geht es ihr?" kurz informierte Sam ihn über den Zustand seiner Tochter dann nickte er und blickte wieder zu Angua. "Habt ihr die Nacht schlafen können?" wollte er schließlich wissen, dann überlegte er sich, ob er nicht doch mit den Beiden zu Elias gehen sollte und mit Angua einen Schluck von dem Schnaps trinken sollte. Vielleicht würde dieser ihr ja jetzt ganz gut tun und vielleicht würde Sam ja dem Trinksüchtigen Vishap helfen können.
 
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Zane

Zane stellte die Gläser auf den Tisch, die er aus einem Schrank geholt hatte. Schließlich setzte er sich zu den beiden Männern und hielt dem einen, der sich als Elias vorstellte, sein Glas hin. Er schenkte Zane ein und sofort nahm der Halbdämon einen großen Schluck. Er hatte nicht mit einem so starken brennen gerechnet. Zane schüttelte sich kurz und atmete laut hörbar aus. „ Wow.“ brachte er hervor. „ Noch einen bitte.“ wieder hielt er sein Glas hin. Zane spürte wie sich in seinem Magen ein wohliges warmes Gefühl breit brachte und erst jetzt bemerkte er wie wenig er doch gegessen hatte. Seid seiner Ankunft hatte er seinen Hunger nur gerade so gestillt, damit er kein Hungergefühl mehr hatte. Doch jetzt schlug der Alkohol zu und sofort wurde ihm leicht schummerig. Trotzdem trank er sein zweites Glas leer.

„ Mich braucht ihr gar nicht erst fragen. Ich hab überhaupt keine Ahnung wer hier wer ist und was hier mit wem passiert ist.“ antwortete er auf Gereth und Elias Aussage und klang schon leicht angeheitert. Jemand betrat die Küche und Zane hob müde den Kopf. Er hatte die Zeit komplett vergessen und hatte nicht bemerkt das es draußen bereits heller wurde.
Eine Frau betrat die Küche. Kalliope, wie sie sich jetzt zu nennen schien, kam herein und blickte die drei Männer mit einem kalten Blick an. Zane selbst zuckte nur mit den Schultern. Er kannte sie nicht, doch sie schien Elias sehr gut zu kennen und sich auch noch sorgen um ihn zu machen.
„ Hey lass Elias doch trinken so viel er will.“ sagte er zu ihr, doch sie verschwand bereits. „ Komische Person.“ Zane schüttelte den Kopf und trank den letzten Schluck aus seinem Glas aus.

Inzwischen war er gut betrunken. Er vertrug einfach nichts mehr. Zane konnte sich nicht mal mehr daran erinnern wann er das letzte mal so etwas hoch prozentiges zu sich genommen hatte. Wahrscheinlich noch nie. „ Und nun? Sagt nicht ihr geht jetzt ins Bett.“ lallte er leicht zu den beiden anderen.


( Ich hoffe das mit dem Tag ist ok. Musste mich durch ein paar Post noch eben lesen. Wenn was fehlt oder nicht logisch ist bitte sagen. )
 
Elias

Der Vishap war mit seinem Blick bei Gareth hängen geblieben. "Auf Wache..." murmelte er hinter her, als der Halbvishap erklärte, wo er während dem Kampf war. Weshalb hat er dann den stinkenden Aeshma nicht rausbefördert. Seit wann waren denn bitte die vom schwarzen Berg hier erwünscht? Doch das sprach Elias nicht aus, stattdessen nahm er einen weiteren Schluck und schenkte Zane und Gareth nach, als sie danach forderten. Elias blickte raus zum Fenster, als er sein Glas erneut leerte und versuchte in dem grellen Schein der Sonne etwas zu erkennen. Die Sonne war ihm unangenehm, es war als würde sie ihn an diesem fröhlichen Tag willkommen heißen, doch das einzige was ihn fröhlich stimmte war die Flasche vor ihm. Allerdings wußte er gleichzeitig auch, dass er es Stunden später bereuen wird. "Scheiß Teufelskreis...." murmelte er und spülte den einzigen vernünftigen Gedanken mit einem weiteren Schluck hinunter. Er war nicht in der Stimmung, vernünftig zu sein. Nicht nachdem er erfahren hatte dass 20 Jahre an ihm vorbei gezogen waren und nicht, nachdem er neben Alvaro sein Zimmer beziehen durfte.

Wieder blickte Elias zu Gareth und sah diesmal die auffälligen Schuppen des Halbvishaps an. Deswegen hatte Gareth ihn vorhin so angestarrt, hatte er noch nie andere Vishaps gesehen? So wie Elias auch noch nie einen anderen Vishap gesehen hatte? Nein das stimmte nicht, da war doch noch dieses Mädchen. Narisha. Was mit ihr wohl geschehen war? War sie auch versteinert? Oder wurde sie vom Universum verschluckt? Elias seufzte, dann blickte er auf, als Zane eine abwehrende Geste machte und meinte, dass man ihn nichts über diese Welt hier fragen brauchte. "Neu hier, was?" sagte Elias nur kurz, dann blickte er auffordernd zu Gareth. War der Typ auch neu hier? Er wußte es nicht mehr. Hatte Rosalie es erwähnt, als sie hier her gegangen waren, oder hatte Gareth so eine Andeutung gemacht. Was ihm im Grunde auch egal war, aber immerhin hatte der Typ Interessanteres zu sagen, als der andere.

"Was heißt hier, sie mochte ihren Namen nicht?" Kurzer Zorn durchfuhr seine Adern und Elias hatte Schwierigkeiten, seine Stimme im Zaum zu halten. "Natürlich mag sie ihren Namen. Ich hab ihr diesen gegeben, wie meinst du das sie mochte ihren Namen nicht mehr? Ich glaub du...." doch Gareth machte eine abwehrende und besänftigende Geste und Elias wurde bewußt, dass es nicht Gareth Worte, sondern sein eigener Stolz war, der ihn rasend machte. Er hatte das Gefühl Rosalie zu verlieren und das gerade mal Stunden nach dem er aufgewacht war. Gut, es lief schon vor der Zerstörung der Welt nicht besonders gut zwischen ihnen, aber warum mußte Alvaro immer noch zwischen ihnen stehen? Elias hielt inne und sah Gareth mit finsteren Augen an, dann schenkte er dem Vishap ohne zu fragen nach und füllte dabei auch gleich Zane und sein eigenes Glas auf. Gareth war nur de Bote, nicht der Schuldige.

Als der Halbvishap von einem Auftreten Rosalies sprach, wurde Elias erneut hellhörig. "Krasser Auftritt?" fragte er und der Zorn wich aus seinen Augen. "Welche Aktion?" Elias versuchte sich daraus einen Reim zu machen und verglich die Worte des Halbvishaps mit Rosalies Aufrteten beim Kampf. Schon dort war sie ganz anders gewesen, immer noch sanftmütig und zurückhaltend, seine Rosalie eben, aber sie war nicht negativ zurückhaltend. Sie war konzentriert und kontrolliert. Sie hatte es im Griff, bis auf das, dass sie beinahe zerquetscht worden war. Aber sie hatte es dennoch im Griff. Sie war stark gewesen. Eine andere Frau...

Genau in dem Moment, als er darüber nachdachte und als Gareth ihm antworten wollte, erschien plötzlich Rosalie in der Tür und augenblicklich saß Elias etwas aufrechter und starrte sie erschrocken an. Er fühlte sich schuldig, als ihr Blick über den Tisch wanderte und an der Flasche hängen blieb. Elias biss sich verstohlen auf seine Lippen und fuhr sich fahrig durch seine Haare. Vielleicht merkte sie ja gar nicht, dass er schon zuviel hatte? "Hallo" sagte er mit hoffnungsvollen Augen, doch ihr Blick ließ ihn sofort wieder schweigen. "Du störst doch nicht..." meinte er und rückte sofort mit dem Sessel zurück. Natürlich war es ihm lieber, wenn Rosalie sich jetzt nicht hier setzen täte, er wußte nicht, wie lange er die Maske der Nüchternheit tragen konnte. Doch andererseits wußte er auch, dass Rosalie ihn schon längst durchschaut hatte.

Als sie in die Kräuterkammer ging blinzelte Elias nervös und überlegte, wie er die Situation retten konnte. Er hörte, wie sie in der Kammer herum kramte und als es still wurde und sie die Tür schloß, stand Elias schließlich auf und wollte schon etwas zu ihr sagen, als sie ihn kalt ansah und selbst das Wort an sich nahm. Die Kälte die zuerst in ihren Augen war, durchzogen nun auch ihre Worte und ließen Elias sprachlos zurück, als sie an ihm vorbei rauschte und das Haus verließ. "Verdammte scheiße...." zischte er zwischen seine Zähnen hervor und schloß die Augen, wobei sich die Küche ein wenig zu drehen begann. Natürlich war sie sauer auf ihn. Er fand es zwar auch nicht erbaulich, dass sie ihn so vor den beiden angesprochen hatte und ihm die Empfehlung gab, seinen Rausch auszuschlafen, doch noch war sein schlechtes Gewissen ihr gegenüber stärker als sein Stolz den sie verletzt hatte.

Deswegen wandte er sich auch an Zane und sah ihn mit giftigen Augen an. Er hatte das falsche Wort, zur falschen Zeit gesagt. "Hey, red nicht so mit ihr. Das geht nichts an, verstanden? Misch dich nicht wo ein, von dem du keine Ahnung hast." motzte er ihn an, blieb noch einen Moment stehen, dann sah er langsam ein, dass ein Streit jetzt keinen Sinn machte. Er würde sich nur noch mehr Ärger damit einjagen. "Sie ist perfekt...." murmelte er weiter, als Zane sie als komische Person bezeichnete. Elias blickte zu der Flasche und ein innerer Kampf begann, der sich über seine Hand kanalisierte und sie hin und her zucken ließ. Sollte er zur Flasche greifen, oder sollte er es nicht? Wenn er jetzt in sein Zimmer gehen würde, vielleicht würde er dann Rosalie wieder milde stimmen können. Andererseits, die Flasche war noch nicht leer und das picksüße Gesöff, gab ihm ein so unglaublich gutes Gefühl. Ein Gefühl der Wärme, die sich auf seine kalte Seele legte und nach den Worten und Blicken Rosalies hätte er es dringend notwendig gewärmt zu werden.

Schließlich beendete Zanes Kommentar seinen inneren Zwist. "Spinnst du? Ich habe 20 Jahre geschlafen, was sollte ich jetzt im Bett tun?" und mit diesen Worten griff Elias nach der Flasche, war versucht sie an seinen Mund anzusetzen, hielt sich aber zurück und schenkte vorher noch Zane und Gareth nach. Als er mit der Flasche über seinem Glas schwebte, dachte er noch einmal kurz nach. Er konnte jetzt nicht mehr hier in Ruhe sitzen. Hier in Rosalies kleines gemütliches Haus. In ihrer perfekt geordneten Welt. Er passte jetzt nicht hier rein. Nicht so, wie er jetzt war. Elias blickte sich um und roch den Duft von Rosalie, der hier überall im Raum schwebte. Alle Gegenstände, die hier verteilt im Raum standen, waren Dinge die Rosalies Persönlichkeiten widerspiegelten, es waren Dinge, die ihn anstarrten, die ihn verurteilten. Der Vishap stand mit einer schnellen Bewegung auf und umfasste den Hals der Flasche. "Ich muß hier raus...." meinte er nur, dann schob er den Stuhl zurück sah die beiden noch einmal an und drehte ihnen dann den Rücken zu. Die Flasche konnten sie sich knicken, die nahm er mit.
 
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Imala

Am liebsten wäre sie weinend davon gelaufen. Sie stand in einer fremden Praxis, umringt von fremden Menschen und wo auch immer sie war, war es alles andere als normal. Hier gingen Dinge vor sich, die sie nicht verstand und die ihr Angst machten. Noch dazu hielt sie die Hand eines Patienten, den sie nicht retten konnte, ein toller Einstand in diese Welt. Die junge Ärztin hörte die Worte der Hüterin und ihr Herz zog sich zusammen. Sie konnte nicht helfen, sie hatte versagt. Doch so sehr sie sich danach sehnte einfach alles hinter sich zu lassen, sie würde es nicht zulassen, dass sie jemand so schwach sah. Vor allem niemanden von diesen Fremden. Imala schluckte die negativen Gefühle herunter und setzte ihre Krankenhausmiene auf. In der Notaufnahme war sie auch nie davon gelaufen und auch dort hatte sie den ein oder anderen Patienten verloren. Sie würde dies durchstehen.

Dass Ava kam, beruhigte sie dann nochmals enorm. Sie konnte das Behandlungszimmer zumindest ein wenig räumen und Imala würde sich nicht so beobachtete fühlen. Es war schlimm genug, dass sie nichts gegen das Gift anstellen konnte. Es mussten nicht jede Menge Menschen dabei zuschauen.
Als sie gerade überlegte mit welchen Worten sie die beiden anderen aus dem Zimmer schicken konnte, fühlte sie wie jemand anderes den Raum betritt. Sie drehte sich kurz zur Tür, aber es war niemand da. Sie war einfach überarbeitete, durcheinander. Als sie sich gerade ermahnte sich zusammen zu reißen, hörte sie die Frauenstimme. Sie kam ihr bekannt vor, als hätte sie diese schon einmal gehört. Aber sie hatte kein Gesicht dazu. Die Worte, die die Frau sprach legten eine ruhige Gewissheit in ihre Gedanken und so schaute sie schließlich Zaron in die Augen und bat um seine Hilfe.

In dem Moment als sie es ausgesprochen hatte, war sie sich allerdings nicht mehr ganz so sicher, auch wenn sie neue Hoffnung schöpfte so nahm sie auch Mahinas verwunderten Blick auf sich wahr und konzentrierte sich darauf nicht zu ihr zu schauen, um ihre neu gewonnene Sicherheit nicht gleich wieder zu verlieren. Sie blickte weiter in Zarons Augen und als dieser zustimmte, dass er ihr helfen konnte, zog sich ein leichtes Lächeln über ihre Lippen. Seine Zuversicht, machte ihr Mut und sie nickte, als er nach ihrer Hilfe fragte. Sie würde alles tun, um Lucas zu helfen. Sanft drückte sie seine Hand, bevor sie diese schließlich los ließ und den Worten des Giftmischers lauschte. Wie ungewöhnlich es war, dass sie so genau wusste, dass Zaron helfen konnte, fiel ihr in diesem Moment nicht auf, denn zu beschäftigt war sie mit seinem Lösungsvorschlag.

Er sprach von Fingerhut und Imala verstand was er vor hatte. Sie hatte eine solche Prozedur noch nie durchgeführt und etwas besorgt blickte sie von Zaron zu dem Patienten. Die blauen Adern zogen sich weiter zu seinem Herzen und wenn das Gift weiter in seinem Blut zirkulierte, dann würde es bald das Herz erreichen und er würde sterben. Also nickte sie erneut, als sie Zaron wieder anschaute, der gerade davon sprach welche Kräuter man für das Gegengift benötigen würde. Einige davon hatte sie schon in der Arzneikammer gesehen, doch Kalmus würden sie frisch benötigen. Sie blickte zu Mahina, die sich etwas abseits auf eine Liege gesetzt hatte. Ob sie wusste wo man es finden konnte?

Doch gleich wurde sie von Zaron wieder abgelenkt. Er bat sie den Fingerhut in eine Spritze aufzuziehen. Seine Zuversicht gab ihr Mut. Wenn Lucas dabei nicht starb, dann würde sie es schaffen sein Herz wieder zum schlagen zu bringen, darüber war sie sicher. Zaron hatte deutlich gemacht, dass er diese Aufgabe in ihre Hände legen würde, aber das konnte sie. Enzian würde helfen. Vielleicht auch hier etwas Blutwurz, aber darüber konnte sie sich Gedanken machen, wenn es soweit war. Sie schenkte Zaron ein weiteres Lächeln. "Ich werde mich darum kümmern." Imala nahm die Flüssigkeit aus seiner Hand und suchte nach einer Spritze, die sie gleich gefunden hatte. Darum bemüht höchst vorsichtig und sorgfältig zu arbeiten, bekam sie nur am Rande mit, dass Ava die Kräuter brachte und Mahina sich auf die suche nach frischem Kalmus begab. Sie drehte sich mit der aufgezogenen Spritze wieder zu Lukas und zögerte dann doch einen Moment.

Es war nur sehr selten, dass man ein Medikament direkt in das Herz injizierte. Sie hatte es zwar bereits gesehen, aber noch nicht selbst praktiziert. Doch nun war keine Zeit für Selbstzweifel. Irgendwie würde sie es schon schaffen. Vorsichtig legte sie zu Hand auf Lucas linke Brust und markierte sich mit den Fingern genau die Stelle, die sie treffen musste. Nochmals atmete sie tief ein, bevor sie die Spritze mit ein wenig Wucht in die Haut des Patienten rammte und das Gift darin verteilte. Jetzt ging alles sehr schnell. Sie sah, wie Lucas ruhiger wurde, denn der Fingerhut versetzte ihn in einen fast leblosen Zustand. Vorsichtig legte sie die Hand auf seine Augen, damit sie sich schlossen und griff nach ihrem Stethoskop, welches sie sofort dafür verwendete nach dem Herzschlag des Patienten zu schauen. "Es schlägt nur noch sehr schwach." verkündete sie und blickte zu Zaron, der gerade Mahina ansah, die mit dem Kalmus in der Hand vor ihm stand.

Imala nahm wahr, dass die junge Frau nicht gerade in bester Verfassung war und sie erinnerte sich daran, dass sie schon humpelnd in die Praxis kam. Wieder erschlich sie ein schlechtes Gewissen, Sie hatte sich die Verletzung noch nicht einmal angeschaut. "Ich kümmere mich darum." erklärte sie etwas übereifrig und nahm Mahina die Pflanze aus der Hand. "Du solltest dich wieder hinsetzten. Sobald wir Lucas verarztet haben, kümmere ich mich um deinen Fuß." sie sprach mit ihrer Arztstimme und merkte dabei nicht, dass sie Mahina damit eventuell mehr bevormundete als dieser lieb war.
Ohne zu zögern lief sie zum Waschbecken und wusch die Pflanze bevor sie anfing, diese zu schneiden. Doch immer wieder warf sie einen Blick zu Lucas und hoffte, dass dieser Plan auch wirklich gelingen würde.
 
Zaron

Er sollte Sicherheit ausstrahlen und so streckte der erfahrene Magier seinen Rücken durch, das schlimmste was ihnen nun passieren konnte war wenn sie alle in Panik verfielen. Doch so sicher wie er sich gab war er nicht. Er hatte schon oft Vergiftungen behandelt, unzählige Male jene die er selbst zugefügt hatte, Gifte waren ein vorzügliches Foltermittel. Die Gedanken an seine Vergangenheit drängte er schnell wieder von sich, er wollte nicht daran denken wie viel Leid er durch das Streben nach Macht anderen zugefügt hatte. Doch so einfach war es nicht, er sah jenen jungen Mann vor sich sitzen der sich geweigert hatte ihm das Versteck einer Nymphe mitzuteilen. Er hatte ihm seine Stimme und sein Augenlicht genommen und doch war er hart geblieben. Wie so oft überkam ihn das schlechte Gewissen wie in Schlag ins Gesicht ehe sich tonnenschwere Gewichte auf seinen Schultern legten. Doch von dem inneren Kampf in Zaron war von außen nichts zu erkennen. Die Geister der Vergangenheit konnte er erst wieder verdrängen indem er Lucas betrachtete, er selbst würde niemals Wiedergutmachung leisten könnten aber er konnte sein Leben jetzt ändern.

Etwas länger betrachtete Zaron dann die Flüssigkeit in die er den Fingerhut gemischt hatte, nur ein minimaler Fehler konnte Lucas augenblicklich töten. Wenn er schon vorher nicht besorgt gewesen wäre, so wären die Nackenhaare die sich ihm jetzt aufstellten ihm unangenehm gewesen. Zaron beobachtete Imala einige Sekunden lang, er war froh, dass sie hier wäre vermutlich hätte er selbst es nicht geschafft das Mittel Lucas zu verabreichen. Jemanden eine Spritze ins Herz zu jagen war ihm zu wider, aber es war nun mal unumgänglich. Zaron sah von Imala zu Lucas ob er schon direkt eine Reaktion zeigte doch von seiner Position aus konnte er nichts erkennen, so verließ er sich auf die Worte und Taten von Imala.

Erst jetzt bemerkte Zaron aus den Augenwinkeln Ava die gerade die Kräuter, von denen er gesprochen hatte neben ihm abstellte. Er nickte ihr kurz dankbar zu ehe Mahina aber seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Als sie Anstalten machten den Kalmus zu holen wollte er sie zurückhalten und Ava los schicken, denn in Mahina´s Zustand konnte das Ewigkeiten dauern, doch bevor er seine Gedanken aussprechen konnte war Mahina schon weg und Zaron wandte sich Ava zu. "Ava, geh mir ein wenig zur Hand bitte" meinte er dann zu seiner Enkelin und führte sie zu den Kräutern. "Wir brauchen vom Arnika nur das Extrakt in dem die Blätter eingelegt sind, zieh davon, am Besten vom Boden der Flasche eine Pipette auf und gib 30 Tropfen in die Schüssel." Zaron sah Ava direkt an und wiederholte "30" nochmal, um ihr zu verdeutlichen, dass es kein Tropfen mehr oder weniger sein sollte. Er selbst nahm die Schöllkrautwurzeln die schon geschnitten waren und gab sie in die Schüssel, ebenso gab er etwas vom getrockeneten Alant hinzu.

In diesem Moment erschien Mahina wieder und er sah die Hexe kurz an, zuerst den Kalmus in ihrer Hand dann sah er ihre Beine und er zog kurz die Augenbrauen hoch. Er sorgte sich um sie, doch er konnte sich in diesem Moment nicht um sie kümmern. Sie mussten sich um Lucas kümmern, er hatte nicht mehr viel Zeit, sein Herz war zu geschwächt und das Gift war schon fast dort angelangt. So war Zaron froh das Imala sich um den Kalmus kümmerte und so sprach er leise in den Raum hinein. "Imala, von der Wurzel etwa ein Daumengroßes Stück und von den Blättern 2 kleine, welche nah am Boden gewachsen sind, sie haben am meisten Kraft.
Da sie gemeinsam an dem Gegengift arbeiteten und bald alle Zutaten in der Schüssel waren, konnte Zaron alles mit dem Mörser gut vermischen sodass bald eine Paste entstand und Zaron schloss kurz die Augen. "Wir sprechen gemeinsam einen Zauber" er sah fragend zu Ava, hatte sie Hexenfähigkeiten von ihrem Vater geerbt? Hatte Soraya ihr etwas mit auf den Weg gegeben? Dann sah er zu Imala, die nicht so recht zu wissen schien was er von ihr wollte. "Konzentriert euch auf die Heilung von Lucas, wünscht ihm das Beste" sagte er dann zuversichtlich zu Ava und Imala und sah sie eindringlich an. Er selbst war der Überzeugung, dass auch starke Gedanken und Wünsche Magie in sich trugen.

Mit der Schale in der sich das Gegengift befand ging er zu Mahina und kniete sich vor sie hin und legte die Schale auf ihren Schoß, er nahm ihre Hände und gemeinsam fassten sie sich nun an den Händen und gleichzeitig ruhten ihre Hände auf der Schüssel. Er nickte Mahina zu und er wusste, dass sie wissen würde was er von ihr wollte. "Auxilum quia hominis. Venenum volant" Zaron sah beim Sprechen des Zauberspruchs Mahina fest in die Augen und wartete bis ihrer beider Magie wirkte ehe er dann auf die Schüssel in ihren Händen sah, vorsichtig entnahm er die Schüssel aus den Händen von Mahina und reichte sie, noch immer am Boden knieend Imala. In diesem Moment war nicht mehr die braune-grünliche Paste in der Schüssel sondern eine hellblaue Flüssigkeit. "Ihr könnt sie ihm ganz einfach eingeben nun" sagte er dann zu Imala und Ava ehe er zu Mahina sah. "Danke für deine Hilfe" langsam erhob sich Zaron und ging dann ebenso zum Bett von Lucas und beobachtete die Wirkung des Gegengifts.

Schon nachdem er erste Schluck im Rachen des Mannes verschwunden war arbeitete das Gegengift, die blauen Adern traten einen kurzen Moment stärker hervor ehe die blaue Farbe verschwand und die Adern sich zurück bildeten. "Es wirkt" meinte er dann und sah die Frauen in der Runde mit einem Lächeln an.




(@Pheebs87 - ich hoffe das passt, dass ich geschrieben habe, dass sie nicht ganz weiß was Zaron bezüglich des Zauberspruchs von ihr will.
 
Ava

Dankbar nahm Ava die Aufgabe an. Nichts erschien ihr schlimmer, als hier in diesem Raum zu sein und nichts tun zu können. Ernst sah sie ihren Großvater in die Augen und nickte, als er die dreißig wiederholte. Oh man. Sie hatte nun wirklich eine Aufgabe, die über Leben und Tod entscheiden konnte. Soviel hatte sich in den vergangenen Tagen geändert. Vor wenigen Tagen, war sie noch alleine durch den Steinernden Wald gewandert und hatte ihren trüben Gedanken nachgehangen und nun hatte sie bereits einen Kampf auf Leben und Tod hinter sich und rettete vielleicht ein Leben. Sie hatte den Tod und Verantwortung kennengelernt.

Ava konzentrierte sich wieder auf den Arnikaextrakt. Sie konnte noch später darüber nachdenken, was sich alles verändert hatte und wie sie sich verändert hatte. Nun musste sie sich konzentrieren. Als die Elfe ihre Hand mit der Pipette in das Glas führte zitterte sie, doch nachdem die Pipette voll war und Ava diese langsam zur Schüssel führte, war die Hand ruhig. Ava blendete den Raum vollkommen aus und konzentrierte sich nur noch auf ihre Aufgabe. Weder Lucas, noch Imala, noch Mahina oder Zaron waren in diesem Moment von Bedeutung. Ruhig zählte Ava Tropfen für Tropfen und atmete ganz ruhig.

"25...26...27...28...29..." murmelte Ava so leise vor sich hin, dass nur ihr Elfengehör dies vernehmen konnte. Doch gerade als sie den dreißigsten Tropfen ins Glas fallen lassen wollte, stellte sie fest, dass die Pipette leer war. Vorsichtig führte Ava diese wieder in das Glas. Ein Tropfen hing an der Pipette. Nervös fuhr Ava sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Langsam ließ sie diesen Tropfen ins Glas zurückfallen, bevor sie dann den dreißigsten Tropfen in die Schale fallen ließ. Erleichtert legte Ava die Pipette zur Seite und beobachtete die weiteren Vorbereitungen.

Als Zaron dann meinte, dass sie gemeinsam einen Zauber wirkten sollten, war Ava unsicher. Was wenn sie die Worte vertauschte? Sie hatte sich schon immer schlecht die Worte merken können. Ihm schien ihre Unsicherheit aufzufallen, denn er meinte dann zu ihr und Imala, sich durch Wünsche und Gedanken mit einzuklinken. Zuversichtlich folgte Ava ihren Großvater und legte ihre Hand auf seine Schulter, nachdem er Mahinas Hände ergriffen hatte. Sie wusste zwar nicht genau, welchen Zauber er wirkte oder welche Worte sie sagen musste, doch sie hatte gelernt, ihre Magie Personen zur Verfügung zu stellen. Mit aller Macht dachte sie an Lucas Heilung, wie sie ihn kennen gelernt hatte, wie er gekämpft hatte und das sie ihm alles Gute wünschte und stellte ihre Magie in den Dienst von Zarons Worten. Wie ein Zupfen in ihrer Energie spürte Ava wie ihre Magie sich mit Zarons und Mahinas verband. Es war nur ein Bruchstück der Energie von den beiden, doch mit dieser waren Avas positive Gefühle geflossen und sie hatte das Gefühl, wenigstens einen kleinen Beitrag geleistet zu haben.

Gespannt beobachtete sie wie die Flüssigkeit sich veränderte und ihr Herz schlug schneller. Bitte lass es funktionieren. Nachdem Imala die Schüssel hatte, folgte Ava ihr an den Tisch und half ihr dabei Lucas die Flüssigkeit nach und nach zu geben, wobei Avas Aufgabe es war ihn ruhig zu halten. Schon nach wenigsen Momenten sah Ava zu ihrem Erstaunen, dass die blauen Adern verschwanden. Die Elfe schenkte ihrem Großvater ein strahlendes Lächeln und fiel ihm, nachdem auch der letzte Tropfen in Lucas Mund verschwunden war, um den Hals.

"Das war großartig!" rief sie begeistert. "Kannst du mir das beibringen?" fragte sie mit glühenden Wangen. Erst dann erinnerte sie sich, dass sie eigentlich noch gar nicht wusste, wie Zaron zu ihr stand. Für sie war Soraya ihre Mutter und diese hatte ihr immer von Zaron erzählt. Natürlich hatte auch Tristian von Zaron erzählt, aber nach all den Jahren, wo sie Jahr für Jahr jeden Tag die Figuren besucht und mit ihren gesprochen hatte, konnte sie nicht aufgrund vergangener Taten Angst empfinden und um ehrlich zu sein: Gestern wie heute wären sie ohne die Hilfe des Magiers aufgeschmissen gewesen. Gespannt wartete sie seine Reaktion ab.
 
Mahina

Mahina kam sich nutzlos vor. Sie stand hier, tropfte den Boden mit Schlamm vor, während die anderen konzentriert ihrer Arbeit nachgingen. Es wäre besser, sie hätte nicht nachgefragt, sondern einfach den Kalmus verarbeitet. Aber sie wußte doch nicht, wie Zaron den Kalmus brauchte. Als ihr Imala die Pflanze abnahm und ihr sagte, sie solle sich setzen, kam sie sich noch mehr wie ein junges, dummes Schulmädchen vor. Mahina wußte zwar, dass Imala es nicht böse gemeint hatte, dennoch wollte sich die Hexe jetzt nicht setzen und blieb daher stur stehen. Nach wenigen Momenten sah sie aber ein, dass sie nicht nur blöd in der Gegend rumstand, sie stand den anderen auch noch im Weg, also setzte sie sich schließlich doch auf die am Wand stehende Liege und ließ die Beine zum Boden baumeln.

Da sie den anderen nicht helfen konnte, starrte sie gedankenverloren zu Boden und nutzte die Zeit, um über ihre Vergangenheit nachzudenken. Sie hatte unweigerlich an ihr altes Leben in ihrer alten Welt denken müssen, als sie sich wie ein junges dummes Schulmädchen gefühlt hatte und plötzlich kam ihr Morgaine und das Internat wieder in den Sinn. Sie war nicht immer so unsicher gewesen. Sie war sogar sehr beliebt und von den Jungs begehrt geworden. Erst als sie sich mit Morgaine eingelassen hatte, ging ihr Leben den Bach runter. Erst als Morgaine sie zu dem Pakt überredet hatte, verlor sie ihr eigenes Selbstvertrauen. Ausgerechnet da, wo sie es am meisten gebraucht hätte. Ihre Hand glitt automatisch zu ihrem Hals. Mit ihren Fingerspitzen fühlte sie zwei Ketten, eine davon, Das Rad des Taranis, baumelte für jeden ersichtlich an ihrer Brust, die andere aber verbarg sich unter ihrem Kleid und das war auch gut so.

Langsam glitten ihre Finger über die Kette, die zum Rad des Taranis gehörte und erfasste schließlich das Amulett. Augenblicklich durchströmte sie ein angenehmes Gefühl, ein warmer Schauer der sich tröstend um sie legte und ihr langsam Gedanken einflüsterte, die die trüben Überlegungen verscheuchen sollten. Sie war eigentlich gar nicht so nutzlos. Eigentlich war sie sogar eine sehr fähige Hexe. Gut, sie sah im Moment nicht sehr hübsch aus, aber das war nichts was sie nicht mit einer Dusche, etwas Make-Up und neuer Kleidung wieder richten konnte. Mahina blickte zu Imala, die gerade dabei war, Zarons Anweisungen in die Tat umzusetzen. Und hätte Mahina nicht den verletzten Fuß, dann wäre sie es, die den Kalmus vorbereiten würde. Sie hätte sich um die Kräuter gekümmert und vielleicht hätte sie sogar die Zeit um Lucas anhalten können, um den Fingerhut zu vermeiden und ihnen so etwas mehr Zeit zu besorgen.

Mahina ließ die Kette wieder los. Aber wer fragte sie schon um ihre Meinung und Hilfe? Mahina sah zu der Kette hinab und spürte wie das warme Gefühl verschwand. Sie kannte die Wirkung der Kette, wußte dass sie fähig war bei Hautkontakt ihr Optimismus zu schenken. Sie sollte die Kette ebenso innen tragen, wie die andere. Doch war sich Mahina nicht sicher, wie sehr sie dem Rad des Taranis trauen sollte. Sollte sie nicht von sich aus fähig sein, an das Gute zu denken? War das warme Gefühl, der tröstende Schauer nicht einfach nur ein Zauber? Schein und Trug, einer Magie?

Gefangen in ihren Gedanken hörte sie plötzlich Zaron etwas von einem Zauber sagen und irritiert blickte sie zu dem Magier, der gerade Imala und Ava aufklärte, was sie zu tun haben. Mahina wollte sich gerade erheben, als Zaron aber auf sie zu kam und sich vor ihr auf die Knie niederließ. Mit ihren großen dunklen Augen sah sie Zaron ins Gesicht. Es war ihr unangenehm, ihn vor sich knien zu sehen. Wobei unangenehm nicht das richtige Wort war. Sie fühlte sich unbehaglich, da sie wußte, dass die Nähe Zarons für ihn nichts zu bedeuten hatte, während ihr Herz bei diesem Anblick förmlich dahin schmolz. Als er die Schüssel auf ihren Schoß stellte und nach ihren Händen griff, machte er es auch nicht gerade besser. Ihr Blick glitt an der Schüssel vorbei zum Boden. Ihre Beine lagen eng an seiner Brust, ihre Füße berührten den Gürtel seiner Hose. Dass sie schlammverschmiert war, interessierte sie im Moment gar nicht. Dann blickte sie wieder in Zarons Augen und sah wie er nickte, was sie wieder an das wesentliche denken ließ. Gegengift und Lucas.

Natürlich wußte sie, was er von ihr wollte und nach einem kurzen zögern richtete sie sich ein wenig auf, führte ihre Hände an den Rand der Schüssel und spürte, wie Zarons Hände über den ihren liegen blieb, sie wärmte, während die Schüssel kalt gegen ihre Hand drückte. „Auxilum quia hominis. Venenum volant.“ begann sie leise mit dem Zauber und erwiderte Zarons festen Blick. Ihr Herz war immer noch der reinste Wackelpudding. „Auxilum quia hominis. Venenum volant.“ wiederholte sie nun etwas lauter und fester in ihrer Stimme. Braune Dampfschwaden stiegen von der Schüssel auf und nur am Rand nahm sie wahr, wie Ava ihren Großvater an der einen Schulter fasste und Imala zögerlich die andere Schulter Zarons berührte.

„Auxilum quia hominis. Venenum volant.“ wiederholte sie erneut, ohne den Blick von Zaron zu nehmen, dann roch sie die Kräuter, jedes einzelne drang nacheinander in ihre Nase und sie kämpfte gegen den Drang an, die Augen zu schließen und tief einzuatmen. Sie mußte sich auf die Worte und auf die Energie konzentrieren, die durch Avas und Imalas Anwesenheit bei ihr ankam. Sie spürte, wie ihre Finger unter Zarons Hände leicht zu verkrampfen begannen, als der Zauber ihren Körper übermannte und all ihre Gedanken auslöschte. Es waren nur noch die Worte in ihrem Kopf, die das Gegengift zu dem heilenden Trank machen sollten.

„Auxilum quia hominis. Venenum volant.“ wiederholte sie nun melodischer, sicherer und gleichzeitig veränderte sich der braune Dampf in einen aufklarenden Nebel. Die Schwaden ringelten sich um sich selbst herum, stiegen in Spiralen auf und fielen in Kreise zurück in die Schüssel, dann begann Mahina zu lächeln und ihr Blick wurde weich, als sie spürte, dass der Zauber beinahe beendet war. Gleichzeitig mit Zaron sprach sie die letzten Worte, die den Zauberspruch abrundeten. „Silere anime, validus corpus“ Die Flüssigkeit in der Schüssel veränderte sich und Mahinas Hände klammerten sich nicht mehr an die Schüssel sondern lagen weich in Zarons Händen. Ein glückliches Lächeln fand sich auf ihren Lippen ein, während sie Zaron weiterhin in die Augen sah, die Umgebung hatte sie immer noch völlig vergessen. Es war ein ganz kurzer intimer Augenblick, den sie mit Zaron verband, diesen Augenblick konnte ihr niemand mehr nehmen.

Mahina spürte, wie die Schüssel aus ihrer Hand glitt und beobachtete Zaron, wie er die Schüssel an Imala reichte. Eine Hand von Zaron lag immer noch in ihren Schoß und Mahina war versucht, ihre Finger in den seinen zu verschränken, doch sie wagte es nicht, diese vertraute, den Liebenden vorbehaltende Geste zu machen. Stattdessen rührte sie sich nicht, sondern blickte schließlich von Zaron zu Imala und dann zu Ava, die ihren Großvater anstrahlte. Als sich Zaron ihr wieder zuwandte um sich bei ihr zu bedanken, schüttelte Mahina den Kopf. „Ich habe doch nicht viel gemacht…“ meinte sie mit ehrlicher Bescheidenheit, dann sah sie wehmütig zu, wie Zaron sich wieder erhob und sich von ihr abwandte. Sie selbst mußte nicht aufstehen um zu sehen, ob das Gegengift wirkte. Zaron hatte es gemacht, natürlich würde es funktionieren und kurz darauf kam auch schon die wörtliche Bestätigung. Als Zaron kurz zu ihr zurück blickte, lächelte sie ihn an. Ihr Blick glitt zwischen Imala und Zaron zu Lucas und sie hörte ein leises zufriedenes Stöhnen des Eleris.

Vermutlich würde er jetzt noch etwas schlafen, nachdem Imala das Herz des Eleris wieder zu schlagen brachte. Immerhin sah der Zauber, den sie gesprochen hatten, das vor. Das Gegengift hat zwar nun begonnen zu arbeiten, doch das Gift war deswegen noch nicht verschwunden. Neugierig blickte sie zu Imala, ob sie ihre unausgesprochene Vermutung bestätigen würde.
 
Alvaro

Du kleine Teufelin
dachte der Aeshma während sich ein Lächeln über sein Gesicht zog. Obwohl er nicht ganz genau wusste wie Nastjenka das alles meinte, klar sie spielte mit ihm, aber auf welche Weise hiess es nicht herauszufinden. Doch der Aeshma liebte Herausforderung, er verzichtete sogar auf den Einsatz seiner Kräfte, es war viel spannender alleine mit den Worten und der Gestik zu arbeiten, - wenn er wollte konnte er ja immer noch auf die Magie zurückgreifen.

"Oh da hast du natürlich Recht, das wäre unverantwortlich" erwiderte er ihr auf ihren Scherz und winkte sie mit der Hand zu sich um zu sagen sie solle Platz nehmen. Aber Nastjenka folgte dieser Aufforderung nicht sondern bewegte sich Richtung Türe und machte ihm klar dass sie gehen würde, würde er sie nun nicht aufhalten. Was sollte er nur machen? Eigentlich wusste der Aeshma es war besser die Frauen ziehen zu lassen - oftmals wurde man nur schon wenige Stunden später dafür mit heissen küssen belohnt, weil man "ja so ein Gentleman war" Doch er musste zugeben Nastjenka hatte ihn schon ziemlich eingeheizt, und wenn er darüber nachdachte das er bis vor kurzen gerade 20 Jahre versteinert gewesen war... Ohne weiter nachzudenken sprang er vom Bett auf und zog sie sanft an der Schulter zu ihm zurück. "Wir können auch gerne dieses Bett teilen..." sagte er und zog ihren Köper ganz nah an den seinigen.. "Um zu schlafen..." hauchte leise er leise während seine Lippen ganz nah an ihren Hals vorbei fuhren - ihn aber nicht küssten - biss sie schlussendlich vor ihren Lippen stoppten "Was meinst du?"

(Ich hoffe passt so, und ist alles i.O das ich mir ein paar Freheiten genommen habe. Wenn nicht ändere ich es ab.)
 
Nastjenka

Die Werwölfin spürte klar das Verlangen in ihrem Körper, sie sehnte sich nach Nähe und etwas mehr. Ihre Haut kribbelte und ihr Herz schlug schneller, sie wollte es. Seine Hände auf ihrem Körper, wie er jeden Zentimter an ihr berührte und sie wollte ihn erkunden doch sie war nicht dumm. Sie würde hier die Oberhand behalten und Alvaro zeigen, dass er hier eine Frau vor sich hatte die ihren eigenen Kopf hatte. "Das ist sehr gütig von dir, Alvaro" hauchte sie dann und gab sich der Bewegung hin, sodass ihr Körper seinen an vielen Stellen berührte. Sie ob den Blick nur ein Stück weit und fuhr sich kurz mit der Zugenspitze über die Unterlippe.

Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrem Hals und sah sein Gesicht vor ihrem, sie hätte schon gedacht, dasss er sie nun küssen würde doch das tat er nicht. Innerlich rebellierte sie gegen ihren eigenen Drang ihn zu küssen, doch sie dachte kurz darüber nach und erinnerte sich daran, dass sie jene Frau war die sich holte was sie wollte. Sie antworte nicht auf die Frage von Alvaro und sah ihm in die Augen ehe sie sich etwas auf ihre Zehenspitzen stellte und ihre Lippen die von Alvaro berührten, es war jedoch nicht mehr als der Hauch eines Kusses ehe sich Nastjenka wieder löste.

"Schlaf gut Alvaro" sagte sie dann in einem kaum hörbaren Ton ehe sie sich mit einer schnellen Bewegung unter den Armen von Alvaro hindurch schlängelte und ihn frech anlächelte. "Ich habe gehört, ich habe mein Bett drüben im Wachhaus." Mit diesen Worten öffnete sie die Tür und zwinkerte ihm zu. "Du solltest dich schon mehr bemühen, wenn du eine Frau wie mich von dir überzeugen willst" meinte sie dann mit einem selbstsicheren und gewinnenden Lächeln ehe Nastjenka mit wogenden Schritten das Zimmer und schließlich das Haus verließ.


(das ist alles okay, aber Nastjenka hat ja ihren eigenen Kopf, dass weißt ja eh :-P)
 
Ethan

Kaum betrat der Hexer Elsa’s Zimmer, legte Angua bereits einen Finger auf ihren Mund und blickte zu dem Besucher hoch. Ethan nickte, um ihr zu zeigen, dass er verstanden hatte und schlich leise näher an Elsa’s Bett. „Wie geht es ihr?“ flüsterte er und unter Angua‘s mütterlicher Berührung drehte sich Elsa zur Seite. „Sie war heute schon auf den Beinen“ hörte er Sam mit einem stolzen Lächeln neben ihm flüstern und Ethan lächelte ihm anerkennend zu, dann deutete er auf den kleinen Nebenraum. „Lasst uns dort kurz reden“ schlug Ethan vor, beobachtete wie Angua, ihrer Tochter zärtlich über die Stirn strich und ihm und ihrem Mann in den kleinen Raum folgte, in dem Ava vorhin noch den Tee zubereitet hatte.

„Was wisst ihr alles von dem gestrigen Kampf?“ wollte Ethan wissen, um Angua und Sam auf den neuesten Stand zu bringen, als er von ihnen erfuhr, dass Dyion ihnen bereits ausführlich alles erzählt hatte, nickte er und lächelte Angua an, die immer noch ein wenig durch den Wind zu sein schien. Auch ihm würde es nicht anders gehen, wenn plötzlich seine totgeglaubte Tochter auferstehen würde. „Elsa ist auf dem Weg der Besserung, Imala wird sich sicher gut um sie kümmern.“ meinte er mitfühlend. „Ich bin mir sicher, dass euer kleiner Wildfang spätestens in wenigen Tagen wieder fit sein wird und nach Hause möchte. Vielleicht hält sie auch morgen schon nichts mehr hier.“ grinste Ethan und dachte daran, wie sehr Elsa es hasste ans Bett gebunden zu sein. Der Wolf in ihr hatte ein zu starkes Verlangen nach Freiheit, als dass man sie lange ruhig halten könnte.

Jetzt, wo Ethan wußte dass Angua und Sam bereits über alles unterrichtet worden sind, wollte sich der Hexer verabschieden, doch Angua kannte ihn zu gut, um ihn einfach so gehen zu lassen. Sie merkte, dass etwas nicht mit ihm in Ordnung war und dass ihn etwas beschäftigte. Ethan wollte allerdings nicht über seine Probleme reden. Angua hatte selbst genug zu verarbeiten, da brauchte sie sich seine Sorgen nicht auch noch aufhalsen. Doch Angua ließ sich nicht abwimmeln und als die Werwölfin schließlich den Namen des Indianers in den Mund nahm, seufzte Ethan auf. „Es ist nichts, ich bin nur nicht glücklich darüber, dass er jetzt wieder da ist.“ meinte er kurz darauf und blickte an Angua vorbei aus dem Fenster. „Eine Sache, mit der ich umgehen lernen muss, das wird schon irgendwie…“ erklärte Ethan mit einem halben Lächeln, dann ließ er es nicht mehr zu, dass Angua sich ihren Kopf über seine Situation zerbrach. Er wollte auch gar nicht, dass sich jemand anders darüber Gedanken machte, immerhin war es eine Sache zwischen Viho und ihm. Irgendwie würde er sich schon mit dem Indianer arrangieren müssen.

Sich über diese Tatsache bewußt, drängte er Angua sanft aus dem Zimmer und verabschiedete sich schließlich bei den Vimes um sie wieder in Ruhe mit ihrer Tochter zu lassen. Er winkte ihnen noch einmal mit einem aufmunternden Lächeln zu, dann stand er im dunklen Flur der Heilpraxis, nicht wissend, wohin sein Weg ihn jetzt führen sollte. Ob Enola bereits wieder zuhause war? Vermutlich nicht. Solange war sie immerhin noch nicht fort. Er könnte ebenso die neue Welt erforschen, den Wald nach Kräutern absuchen, doch dann öffnete sich plötzlich die Tür vor ihm einen Spalt, ohne dass Ethan den Auslöser dafür sehen konnte. Der „Auslöser“ glitt unsichtbar lächelnd an Ethan vorbei und blickte ihn mit großen blauen Augen an. Holly wollte den Hexer in das Zimmer schicken, indem Zaron und Imala gerade um das Leben des jungen Eleri kämpften. Ethan sollte ihrer Meinung nach sehen, dass Zaron nicht nur im Kampf auf ihrer Seite stand, sondern auch jetzt noch für die Stadt kämpfte.

„Geh schon rein“ war der Hauch einer Stimme zu vernehmen, doch Ethan hörte die Worte nicht, er hatte bereits seinen Kopf durch die Tür gestreckt und stand erschrocken da. Lucas, der Junge der ihm geholfen hatte, lag schwer atmend auf der Liege, während die anderen um Mahina herumstanden und einen Zauber sprachen. Die Luft knisterte von der Magie und der Anspannung und da Ethan die Konzentration nicht stören wollte, schlich sich der Hexer lautlos in eine Ecke und beobachtete das weitere Treiben. Was er davon halten sollte, wußte er allerdings nicht. Es war so merkwürdig Zaron dabei zu sehen, wie er seine Kräfte für etwas Gutes einsetzte. Als der Zauber dann verklungen war, verfolgte Ethan neugierig die Wirkung des Gegengiftes und obwohl er wußte was er sah und gehört hatte, rechnete er dennoch halb damit, dass Lucas sich ein letztes Mal aufbäumen und dann sterben würde. Doch der alte Magier hatte es nicht getan. Er hatte den Jungen geheilt und nicht das Gift vorangetrieben.

Mit gemischten Gefühlen sah Ethan von Zaron zu Mahina und zurück zu Zaron, ehe er dann Imala beobachtete, wie sie sich weiter um Lucas und dann um Mahina kümmerte, erst als sich die Lage entspannte, trat er aus der Ecke hervor und sah zu Lucas. „Er wird wieder gesund?“ fragte er nach und blickte dann von Imala zu Ava, der er ein kleines Lächeln schenkte. Als er sie vorhin beim Wirken ihrer Magie beobachtet hatte, hatte er die kleine Ähnlichkeit zu Pyriel in ihr wiedererkannt, was ihn jedesmal aufs Neue freute, wenn er sie in ihrem Gesicht entdeckte. Sie sah Natascha so verdammt ähnlich, dass man manchmal ganz darauf vergaß, wer ihr Vater war. Doch wenn sie zauberte kamen die Züge ihres Vaters durch. (ich hoffe das ist ok @Prue16, wenn nicht lösch ich das wieder)
 
Imala

Ihre Hand zitterte leicht, als sie die Spritze in das Herz des jungen Mannes setzte. Es war keine Prozedur, die sie besonders gerne machte und auch wenn sie sich in ihrer Zeit als Assistenzärztin um jede neue Verletzung und Operation riss, hätte sie heute gerne davon abgesehen mit noch etwas Neuem konfrontiert zu werden. Sie hielt den Atmen an, als sie Flüssigkeit aus der Spritze verschwand und sie diese vorsichtig wieder herauszog, um schließlich den Puls des jungen Mannes zu überwachen. Erleichtert atmete sie aus, als das Herz des jungen Mannes immer noch, wenn auch nur sehr schwach, schlug. Zarons Plan schien zu funkti0nieren.

Einen Moment beobachtete sie, wie Zaron Ava Anweisungen gab und wie konzentriert sie diese befolgte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Kannte sie die junge Frau noch nicht lange und wusste sie rein gar nichts über ihre Vergangenheit so spürte sie, dass auch dieser Tag für Ava ein bedeutenter war. Sie war schon zuvor dankbar um ihre Hilfe gewesen und angetan von der Konsequenz und Konzentration mit der sie alle Aufgaben, die man ihr gab ausführte. Imala dachte an den Beginn ihrer Ausbildung und erkannte sich in Avas Willen wieder, vielleicht fühlte sie deshalb schon von Beginn an eine gewisse Verbindung zu der jungen Frau.

Das plötzliche Auftauchen von Mahina, riss Imala aus ihren Gedanken und jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Sie wusste mittlerweile, dass in dieser Welt nicht alles mit rechten Dingen zu ging und auch musste sie sich eingestehen, dass Magie hier wohl ein fester Bestandteil des Lebens war, doch würde sie sich so schnell nicht damit anfreunden können.
Aus bestem Willen nahm sie der Hexe den Kalmus aus der Hand und schickte sie auf die Liege, um sich dort auszuruhen. Sie merkte nicht, dass sie Mahina damit zu nahe getreten war und hatte auch nicht wirklich Zeit sich darüber große Gedanken zu machen, denn Zaron erklärte bereits was er brauchte. Nickend machte sie sich an die Arbeit und zupfte einige der Blätter am unteren Ende der Pflanze ab, bevor sie sich der Wurzel widmete und schließlich alles an Zaron reichte. Für diesen Moment war sie froh darüber einfach Anweisungen befolgen zu können, als selbst in der Verantwortung zu stehen. Sie konnte einen kurzen Moment entspannen.

Doch dies änderte sich schlagartig, als Zaron von einem Zauber sprach. Automatisch ging sie zwei Schritte zurück und stieß leicht an die Kante der Anrichte, auf der sie gerade noch den Kalmus geschnitten hatte. Er konnte nicht wirklich verlangen, dass sie einen Zauber sprach? Sie hatte davon keine Ahnung. Gerade wollte sie widersprechen, als der Magier weiter sprach und ihr erklärte, dass gute Gedanken reichen würden und nahm ihr somit ihr einziges Argument sich diesem Ritual fern zu halten. Noch immer stand sie gegen die Anrichte gelehnt und beobachtete, wie sich Zaron vor Mahina kniete und wie jedern genau zu wissen schien, was er zu tun hatte.
Sei kein Figling, dir wird nichts passieren, hörte sie erneut eine Stimme in ihrem Ohr. Verwundert blickte sie sich um, doch wie schon zuvor war niemand da. Sie bildete es sich nur ein. Doch langsam, fast als würde sie geführt werden, näherte sie sich den anderen und legte schließlich zögerlich eine Hand auf Zarons Schulter, um es Ava gleich zu tun. Sehr schön, jetzt schließ die Augen und konzentriere dich. Dieses Mal erschrak sie nicht, sie tat es als ihre eigenen Gedanken ab, die ihr Mut zusprachen und schloss schließlich die Augen. Sie konzentrierte sich auf Lucas und wie sehr sie wollte, dass der junge Mann gesund wurde udn schließlich tat sie das, was sie am ehesten mit Magie verband, sie schickte ein altes Gebet der Cherokee zu den Ahnen.

Dass die Flüssigkeit in der Schüssel sich verfärbt hatte merkte sie erst, als Zaron sich zu ihr drehte und ihr die Schüssel reichte. Sie lächelte ihm verlegen zu und konnte nicht verhindern erneut kurz darüber darüber nachzudenken, dass der Magier auf keinen Fall unatraktiv war. Doch ein kurzer Blick von ihm zu Mahina ließ sie vermuten, dass dies durchaus schon anderen aufgefallen war.
Etwas verlgen und froh darüber, dass niemand ihre Gedanken hören konnte widmete sie sich schließlich Lucas und mit Avas Hilfe gelang es ihr, die Flüssigkeit sanft in seinen Mund zu flößen. Gespannt beobachtete sie ihn. Nur wenige Momente später traten die blauen Adern, die den Verlauf des Giftes andeuteten noch stärker hervor und mit panischem Blick schaute die junge Ärztin auf Zaron, der sich gerade neben sie gestellt hatte. Doch dieser machte sie sogleich darauf aufmerksam, dass das Gegengift wirkte und als sie erneut auf den Patienten schaute, war seine Haut von den blauen Linien befreit.

Imala nickte und ein erleichtertes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sofort mcahte sie sich auf den Weg zur Anrichte, und griff nach den Blättern und Wurzeln, die sie sich bereits bereit gelegt hatte. Sie wollte die Kräuter frisch zubereiten, damit ihre Wirkung nicht zu schnell verflog und doch musste es jetzt schnell gehen. Die Blütenblättern des Enzians folgte ein wenig Ingwer und schließlich fügte sie noch einige Blätter Thymian und Salbei hinzu, bevor sie es mit dem Mörser zu einer dickflüssigen Masse zerdrückte.
Avas Reaktion auf Zaron bekam die junge Ärztin nicht mit, denn zu sehr war sie damit beschäftigt schnell und exakt zu handeln. Sie mischte das Gemisch mit etwas Wasser und zog es schließlich erneut auf eine Spritze, die sie aber dieses Mal nicht ins Herz sondern gekonnt in eine Vene in dem Hals des Patienten. Vorsichtig legte sie ein Tuch auf die einstichstelle und zog dann die Decke wieder über den schlafenden Eleri.

"Er wird noch eine Weile schlafen, bis sein Herz wieder völlig normal arbeitet." erklärte sie den anderen mit einem Lächeln. "Ich werde seinen Herzschlag kontrollieren und dafür sorgen, dass er warm bleibt. Vielleicht ist aber der ein oder andere Wadenwickel hilfreich um seinen Kreislauf in Schwung zu bringen." Sie schaute zu Ava. Gerne hätte sie ihr eine der Aufgaben übertragen und doch wollte sie sie nicht an die Heilpraxis binden. Die junge Frau hatte schon viel zu viel Zeit hier verbracht und brauchte sicherlich auch etwas Zeit für sich selbst oder was auch immer sie gerade beschäftigte.
Ihr Blick fiel auf Mahina und nun erinnerte sie sich wieder an das Humpeln der jungen Hexe. Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte sie sich zu ihr. "Ob ich mir wohl deinen Fuß einmal anschauen kann?" fragte sie höflich denn nun als die ganze Hektik vorbei war, überkam sie das komische Gefühl, zuvor falsch gehandelt zu haben.

In diesem Moment hörte sie eine weitere Stimme und erschrocken schaute sie sich um, fast damit rechnend, dass diese wieder in ihrem Kopf herum spukte. Doch es war Ethan, der in der Heilpraxis stand und sich nach dem Befinden von Lucas erkundete.
"Ja," erklärte sie lächelnd und merkte erst langsam wie ihre Anspannung der Erleichterung wich. "dank Zaron hatten wir schnell ein Gegengift. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit." Nach diesen Worten widmete sie sich wieder ganz Mahina, welche sie fragend und dennoch freundlich anblickte. "Was ist dir denn genau passiert?"
 
Zaron

Der Magier fühlte noch die Spuren fremder Magie in sich, es war wie ein kleines Kitzeln oder ein Lufthauch der sich mit seiner Magie vereinte. Wenn er es genau nahm, dann war es eine sehr intimer Moment gewesen und er schloss kurz die Augen. Er konnte die Wärme in diesem Raum spüren. Die Frauen in diesem Raum waren gut, vielleicht zu gut für ihn. Für den winzigen Moment einer Sekunde verdüsterte sich sein Gesicht, er gehörte hier nicht her zu den Guten zu den Netten die sich füreinander aufopferten. Er solllte verschwinden, vielleicht doch zusehen, dass er Samoko wieder unter seine Kontrolle brachte. Doch dieser absurde Gedanke war verschwunden als er an die mächtige schwarze Magie in dem Dämon dachte. Der Ays war nicht mehr unter Kontrolle zu bringen und dieser Gedanke machte ihm Angst.

Zaron löste seinen Blick von Lucas und seine Aufmerksamkeit folgte den Taten von Imala, sie schien zu wissen was sie tat. Es würde der Stadt gut tun nach Holly wieder eine Ärztin hier zu haben, sie würde sich gut um die Bewohner kümmern und auch die Magie würde ihr nicht mehr lange fremd sein. Die trüben Gedanken hatten ihm die Stimmung vermiest, obwohl noch schlechter konnte seine Stimmung in diesen Tagen gar nicht werden, er hatte das Gefühl abermals in ein tiefes Loch zu fallen. Wie sollte er nur ohne Azucena leben? Jetzt, da er nichts mehr zu tun hatte wurde ihm wieder bewusst, dass sie Magierin nicht mehr da war. Natürlich er hatte Sofie und Soraya hier und auch seine beiden Enkeln doch die Liebe war ihm genommen worden.

Plötzlich wollte er raus, raus aus diesem Haus, raus aus der Stadt. Sein Blick glitt zur Tür und blieb dann an Ethan hängen. Wo war der Hexer her gekommen? Doch dann spürte er plötzlich Hände um seinen Hals und einen warmen, zierlichen Frauenkörper. "Ava" flüsterte er im erssten Moment erschrocken ehe die Tat der Elfe sein Herz erwärmte. Der Schmerz über den Verlust von Azucena schien ein wenig Platz zu machen für die großväterliche Liebe zu Ava. Ja, die Elfe hatte er bereits ins Herz geschlossen und so legte sich nun endlich doch wieder ein Lächelna uf seine Lippen, ehe nach ihren Worten auch seine Augen zu leuchten begannen. Noch nie hatte eines seiner Kinder gewollt etwas in diese Richtung von ihm zu lernen. "Du willst Giftmischerin werden?" fragte er nochmals nach wobei er seine Überraschung aber auch seine Freude nicht verbergen konnte. Vermutlich auch nicht wollte.

"Es wäre mir eine Ehre, Ava" meinte er dann und blickte der Elfe in die Augen ob sie wirklich gewillt war, dieses Handwerk zu erlernen. "Wir könnten dir gleich die ersten Kräuter besorgen, du könntest Soraya um einiges an Material fragen, wie Beutel, Tinkturgläser und ähnliches. Vielleicht hat Kalliope hier einen Raum zur Verfügung? Dann könnten wir hier Gifte aber vorallem Gegengifte produzieren und lagern." plötzlich war er aufgeregt und fühlte sich von seinem Schmerz abgelenkt und ein ehrliches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Das neben Ava und ihm noch andere im Raum waren bekam er im ersten oment gar nicht wirklich mit.

Erst als Imala Mahina fragte was passiert sei, blickte er kurz über die Schulter von Ava hinweg. Er mochte Mahina sehr gerne, immerhin war sie es gewesen die ihm das Leben gerettet hatte. Nicht nur ihm sondern auch Sofie und Corax.
 
Ava

Am Liebsten wäre Ava von einem Fuß auf den Nächsten gehüpft. Was wenn sie mit ihrer Bitte zuweit gegangen war? Wenn er ihr sagte, dass er dieses Wissen nur seiner Familie geben würde und nicht jemanden wie ihr? Sie wusste ja, dass er und ihre andere Mutter nie ausgekommen waren... vielleicht mochte er sie einfach nicht? Ihr Herz raste. Es dauerte einen Moment bis sie aus der Überraschung seines Tons auch die Freude raushörte. Er sagte Ja! Nun wollte Ava vor Freude auf und ab hüpfen. Ihr war klar, dass es vermutlich sehr schwierig war das zu lernen und es lange dauern würde und sie viel Arbeit würde investieren müssen... aber das konnte ihr Freude nicht dämpfen. Lernen an sich hatte ihr immer Spaß gemacht, aber sie hatte nie wirklich Mühe investiert. Warum auch? Es war ja nicht so als wäre das Wissen wirklich gebraucht worden. Doch nun... mit Feinden und einer neuen Welt... sollte sie soviel Lernen wie es ging.

Sie schenkte Ethan ein strahlendes Lächeln und blickte glücklich Richtung Lucas. Er würde wieder gesund werden... und sie hatte dabei geholfen! Als Zaron vorschlug gleich loszulegen freute Ava sich auf der einen Seite sehr, auf der anderen Seite wollte sie aber auch unbedingt die neue Welt erkunden. Sehen, was sie vorher noch nie gesehen hatte. Aber er wirkte sehr glücklich und sie wollte nicht, dass er sie für faul hielt. Die Welt würde hoffentlich ja auch morgen noch existieren. Ava schenkte ihm ihr strahlenstes Lächeln und nickte aufgeregt

"Gerne" ihr Blick wanderte kurz zu Lucas. Imala hatte doch noch etwas von Wadenwinkeln gesagt, oder? Für einen Moment zierte Röte Avas Gesicht. Das war doch wohl eine kleine Aufforderung in ihre Richtung gewesen, oder? "Ich kümmere mich nur noch schnell um Lucas Wadenwinkel und dann können wir sofort loslegen. Vorne gibt es einen Raum mit Schränken, da stehen alle Materialen die die Heilpraxis zu hat. Dort gibt es auch einen Arbeitsplatz zum abreiten. Den können wir bestimmt verwenden!"

Aufgeregt stürmt Ava aus dem Zimmer um alles für die Wadenwinkel zu holen. Gott sei Dank, wusste sie noch wie das ging. Holly hatte Ihnen viel beigebracht und Ava war erstaunt, wieviel davon sich noch in ihrem Kopf befand. Dabei hatte sie doch nie wirklich aufgepasst. Immer hatte sie was anderes machen wollen. Wozu lernen, wenn man es doch eh nie anwenden musste? Und dennoch hatte sie sich anscheint, dass ein oder andere gemerkt. Es dauerte einen Moment, bis sie alle Materialen zusammen hatte, auf dem Rückweg ins Behandlungszimmer stellte sich ihr dann Sam in den Weg.

Überrascht schaute Ava ihn an.Unsicher war sie nun zu erwarten hatte. Ging es um Elsa? War er wütend, weil die Gruppe losgerannt war um den Baum zu schützen und Elsa dabei beinahe wirklich für immer tot gewesen wäre. Vor ihrem inneren Auge spielte sich nochmal das Bild ab und Gänsehaut wanderte über ihren Körper. "Dyion hat mir von deiner Lippe erzählt. Ich würde sie gerne heilen." sagte er zu ihr. Es dauerte einen Moment bis Ava verstand, was er meinte. Ihre Hand wanderte zu ihrer schmerzenden Lippe. Es wäre schön, wenn dieser endlich enden würde. Die Kratzer an ihrer Schulter und an ihrem Arm, zerrten schon genug an ihren Nerven. Da brauchte sie nicht auch noch bei jeder Sprechbewegung eine Erinnerung an den Kampf.

"Dankeschön, dass wäre lieb" sagte Ava deswegen und lächelte Sam an. Wärme durchlief ihre Lippe und schnell spürte sie wie der Schmerz nachließ. Erleichtert atmet Ava aus. Das war so schon viel besser. "Danke" sagte Ava erleichtert, unsicher ob sie noch was sagen sollte. Sam erwidert ihr Lächeln. "Keine Ursache und ruh dich heute noch etwas aus!" sagte er in einem ermahnenden Ton, bevor er leise wieder das Zimmer seiner Tochter betritt. Mit den Materialen für die Wadenwinkel im Arm, betritt Ava wieder das Behandlungszimmer von Lucas. Imala war dabei Mahinas Fuß zu verarzten und Zaron beobachtete sie dabei. Ethan sah so aus, als würde er nicht genau wissen, was er nun tun sollte. Leise sagte Ava deswegen zu ihm:

"Könntest du mir helfen, beim Umlegen der Wadenwinkel?"

Sie wusste zwar theoretisch wie es ging, aber lieber wollte sie jemand anderen noch mit dabei haben. Außerdem war es bestimmt schwer ein Bein anzuheben und gleichzeitig was um die Waden zu wickeln. Auf dem Tisch neben der Liege bereitete Ava die Materialen vor, zuversichtlich, dass sie das nun schaffen würden.

(So, ich hoffe, dass geht so in Ordnung, falls ich was falsch verstanden habe oder etwas geändert werden muss, sagt Bescheid.^^)
 
Ethan

Der Hexer ließ Zaron mit griesgrämigen Blick nicht aus den Augen, erst als Imala ihm auf die Frage antwortete, zwang er sich, vom Magier abzuwenden. “Schau nicht so finster, da bekommt man es ja mit der Angst zu tun“ hörte Ethan eine vertraute aber körperlose Stimme neben sich und als er sich nach den Worten umdrehte, hatte er auch schon das Gefühl, sich das nur selbst gedacht oder zumindest eingebildet zu haben. Das leise Kichern von Holly bekam Ethan dabei nicht mit, er schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Imala, die gerade Zarons Gegengift preiste. Ethan hingegen kostete dies nur ein leicht verächtliches Schnauben, was jedoch nur Zaron zu sehen bekam, der Hexer hatte versucht seine „Begeisterung“ für sich zu behalten. So nickte er Imala dankend mit einem Lächeln zu, blickte weiter zu Mahina, wobei sein Lächeln härter wurde und schließlich zu Zaron.

Als sich deren Blicke trafen, war auf Ethans sonst so freundliches Gesicht kein Lächeln mehr zu erkennen. Im Gegenteil, als Ethan mitbekam, wie Zaron Ava anbot sie zu unterrichten, sah sein Gesicht verhärmt aus. Den Drang, sofort nach vorn zu springen, Ava von Zaron wegzuziehen und ihr zu sagen, sie solle sich von dem bösen Mann fern halten, schluckte er mühsam runter, stattdessen knurrte er innerlich und sein Blick verfinsterte sich noch mehr. Für wenige Augenblicke sah Ethan Zaron direkt in die Augen und sein Blick sprach Bände.

Als er aber das strahlende Lächeln von Ava sah, seufzte Ethan innerlich auf und akzeptierte vorerst, dass er jetzt sowieso nichts daran ändern könnte. Er würde es aber zumindest später Tristan erzählen. Er mochte sich nicht ausmalen, was der Elf wohl davon hielt. Vermutlich würde er hin und her gerissen sein, immerhin gehörte Zaron zu seiner Familie, andererseits wußte er aber auch, wer Zaron ist,… oder war… Ava holte Ethan aus seinen Gedanken, als sie plötzlich das Zimmer verließ und für einige Momente verschwand. Imala war mit Mahina beschäftigt und Lucas schlief ganz ruhig auf der Liege, nur Zaron und Ethan standen sich nun ohne einen Puffer gegenüber.

Ethan machte einen Schritt auf Zaron zu und sah ihn finster an. In diesen einen kleinen Schritt lagen soviele Gedanken, Gefühle und Erinnerungen…. „Ich werde nicht vergessen was du getan hast, vor langer Zeit und vor wenigen Stunden… Ich weiß dass ich dir mein Leben verdanke - und das tue ich -, du hast mich vor den Furien gerettet, aber…. glaube nicht dass ich dir deswegen vertraue. Ich vertraue dir nicht. Du warst und bist eine Gefahr für diese Stadt und ihre Bewohner und solltest du Ava oder einen anderen meiner Freunde auch nur in irgendeiner Weise enttäuschen, oder sie gar verletzen…. ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen….“ Ethans geflüsterte Worte brachen jäh ab, als er die Stimme von Ava und Sam dumpf durch die Tür hörte. Sein Blick glitt für einen kurzen Moment zur Tür dann wanderte er zurück zu Zaron. Dabei spürte er die Spannung, die sich zwischen den beiden aufgebaut hatte, und ihm wurde schlagartig bewußt, dass auch Imala und Mahina noch im Raum waren. Ohne einen Blick zu den Beiden flüsterte Ethan in bedrohlichem Ton weiter: „Du denkst vielleicht, ich sei nur ein kleiner Hexer, der nichts anderes kann als wegzulaufen, das ist es doch, was du in meiner Seele siehst, nicht wahr? Aber unterschätze mich und meine Freunde nicht…“

Bevor Ethan hörte, dass Ava den Raum betrat, spürte er die leichte Zugluft, die durch das Öffnen der Tür entstand, mit einem Mal trat der Hexer zurück in seine Ecke, ließ aber Zaron nicht aus den Augen und auch Zaron blickte ihn finster an. Die Luft schien noch ein letztes Mal zu knistern, dann verlor die Anspannung gegen die gute Laune der jungen Elfin. An Avas Blick bemerkte Ethan, dass sie durchaus die Stimmung im Raum wahrgenommen hatte, er war ihr aber dankbar dass sie es nicht zur Sprache brachte und auch Mahina und Imala schienen wieder ihrer Unterhaltung zu folgen, ohne auf das soeben Geschehene einzugehen.

Als Ava um Ethans Hilfe bat, zögerte Ethan nicht, die Beine des Eleris hochzuheben. Sein Herz hämmerte jedoch immer noch wütend gegen seine Brust. Er hätte Zaron gerne noch viel mehr gesagt. Am liebsten hätte er ihn mit seinen Worten tief verletzt, doch dazu hatte er keine Zeit. Und tief in seinem Inneren wußte er, dass es so auch viel besser war. Momentan glaubte Ethan es zwar nicht, aber vielleicht hätte er seine Worte ja doch eines Tages bereut. Denn eines konnte der Hexer einfach nicht abstreiten. Zaron hatte nun zweimal hintereinander der Stadt gedient und Leben gerettet. Und unter den geretteten Leben war sogar Ethans dabei.

Ava legte den Wadenwickel fachmännischer an, als Ethan es erwartet hatte, doch wie sie es gemacht hatte, hatte der Hexer nicht mitbekommen. Er war zu sehr von seinen Gedanken abgelenkt gewesen und erst als Ava ihm auf die Schulter tippte und ihm damit signalisierte, dass er Lucas Beine nieder legen konnte, trat der Hexer erst zur Seite. Dann kam Bewegung in das kleine Zimmer und noch ehe Ethan wußte, wohin alle verschwunden waren, stand er mit Imala alleine in dem Behandlungszimmer. Von seinen Gefühlen immer noch aufgewühlt ging Ethan um die Liege von Lucas herum zu dem Kräuterschränkchen und suchte nach etwas, mit dem er einen Tee aufbrühen konnte. Irgendetwas beruhigendes würde ihm und vermutlich auch Imala jetzt gut tun.

„Möchtest du etwas Tee, Imala?“ fragte Ethan und bemühte sich dabei um einen freundlichen Ton, erst als er etwas Johanniskraut und Melisse gefunden hatte, drehte er sich zu Imala wieder um und brachte sogar ein freundliches Lächeln zu Stande. „Ich brüh uns eine Kanne auf, möchtest du mit mir in die Küche kommen?“ fragte Ethan weiter und erneut war seine Frage mehr rhetorischer Natur. Da er aber selbst bemerkte, dass er etwas zu bestimmend klang, meinte er „Ich würde dir sehr gerne bei einer Tasse Tee endlich Rede und Antwort zu deinen Fragen stehen, die du mittlerweile sicherlich haben wirst. Ausserdem wird es endlich Zeit, mich bei dir für deine Betreuung und Hilfe in den letzten Stunden zu bedanken“.

PS: Hoffe das ist so ok für euch und der Post ist nicht ganz so verwirrend :D
 
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Mahina

Mahina spürte ein Kribbeln in ihrem Bauch. Die Magie, die sie angewandt hatten war vertraut und gleichzeitig ganz anders, als sie bisher gezaubert hatte. Sie kannte dieses Gefühl bereits, sie hatte es in letzter Zeit öfter so empfunden, vorallem dann wenn sie mit Zaron gemeinsam Zauber gewirkt hatte. Vielleicht war es die dunkle Seite in ihm, die der Magie die bestimmte Würze gab? Mahina lächelte gedankenverloren, blickte dann aber auf, als sie aus dem Augenwinkel die Bewegung von Ava wahrnahm.

Kurz irritiert, dann aber freudig lächelnd, beobachtete sie, wie Ava Zaron umarmte und glücklich darüber war, dass er sie unterrichten würde. Doch es dauerte einen kurzen Moment, bis ihr klar wurde, was genau das zu bedeuten hatte. Zaron war aufgenommen worden. Hier inmitten der Stadt, wurde er von einem Stadtbewohner um seine Hilfe, sein Wissen gebeten. Er wurde nicht abgestossen! Sie hatte ihn aufgenommen, ihn als die wichtige Person erkannt, die er auch war. Kein Übel, sondern jemand, von dem man lernen konnte!

Mahinas Lächeln wurde noch breiter und freudiger und am liebsten wär sie aufgestanden und hätte die Beiden ebenso umarmt, doch dann fiel ihr Blick auf Ethan und die Freude, die sie für Zaron verspürte wurde getrübt. Ava hatte Zaron akzeptiert, doch das hieß nicht, dass Zaron von den anderen akzeptiert werden würde. Vielleicht war sogar Ava die einzige, die ihren Großvater so annahm, wie er nunmal war und vielleicht würden sie für immer Ausgestossene bleiben? Wenn es nach Ethans Gesichtsausdruck ging, schien dieser Gedanke gar nicht mal so abwegig zu sein.

„Bitte was?“ fragte sie leise, fast schon etwas eingeschüchtert, als sie hörte wie jemand mit ihr sprach. Die Stimme von Imala zwang Mahina dazu, ihren Blick von Ethan zu lösen und fragend sah Mahina zu Imala, die bereits vor ihr kniete und ihren Fuß in den Händen hielt. „Achso, mein Fuß“ meinte Mahina und bewegte zum Beweiß ihren Fuß hin und her, wobei sie bemerkte, dass dieser tatsächlich noch schmerzte. „Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Ich glaube ich bin gestolpert, als ich gegen einen dieser Wendigos kämpfte. Dabei hab ich ihn mir wohl etwas verstaucht. Es ist nicht so….“

Mahina brach mitten in ihrer Erzählung ab und blickte erneut hoch zu Ethan. Sie hatte seine Stimme gehört, auch wenn sie nur Zaron gelten sollte, doch das zischende und drohende Flüstern, war unüberhörbar. Mit schneller schlagendem Herzen sah sie die beiden Männer an und war versucht aufzustehen, doch wollte sie keine falsche Bewegung machen. Sie wollte nicht, dass dieser Streit eskalierte. Sie wechselte einen kurzen besorgten Blick mit Imala, dann sah sie wieder zu Zaron, in der Hoffnung er würde ihr ein Zeichen geben, ob sie ihm zur Seite stehen sollte. Sie würde ohne weiteres aufspringen und ihn unterstützen.

Doch so schnell die Anspannung entstanden war, so schnell fiel sie auch wieder in sich zusammen, als Ava die Tür aufmachte und freudestrahlend eintrat. Als wär ein Knall losgegangen, hatte Mahina ihren Blick zur Tür schnellen lassen und war der Elfe so unsäglich dankbar, dass sie genau im rechten Moment eintrat. Erst jetzt merkte Mahina, dass sie die Luft angehalten hatte und nun seufzte sie erleichtert auf und blickte noch einmal zu Zaron und Ethan, doch die Beiden hatten sich wieder voneinander zurückgezogen und eine Eskalation war fürs erste zumindest gebannt.

„Ohja, da tut es weh“ sagte sie plötzlich, als sie spürte wie Imala ihren Fuß vorsichtig zur Seite drückte und sie damit von Zaron und Ethan ablenkte. „Mhm, auch so tut es weh“ meinte Mahina schmerzlich, als Imala noch eine andere Position ihres Fußes ausprobierte, dann schien die „Quälerei“ vorbei zu sein und Mahina beobachtete wie Imala wissend lächelnd aufstand und kurz etwas vom Kräutertisch holte. Während Imala Kräuter zusammensuchte, sie zerstampfte und mit Wasser aufgoss bestätigte sie Mahinas Vermutung einer Verstauchung, dann sah Mahina wie Imala eine Spritze mit der Flüssigkeit aufzog.

Als Mahina die Spritze in Imalas Hand sah, zuckte die Hexe zurück. Sie hatte von Heilung keine Ahnung und auch wenn sie Holly oft genug dabei zugesehen hatte, Spritzen waren ihr immer ein Mysterium. Imala erklärte ihr zwar, dass die Spritze für eine schnelle Schmerzlinderung sorgen würde, dennoch wollte Mahina die Nadel nicht in ihrer Nähe sehen. Doch wollte sie auch nicht schwach und ängstlich erscheinen und so schluckte Mahina nervös und ließ Imala machen. Die Augen fest zusammen gedrückt, spürte sie wie es zuerst bei ihrem Knöchel feucht wurde, vermutlich hatte Imala die Stelle gesäubert und desinfiziert, so hatte Mahina es zumindest bei Holly immer beobachtet. Und dann wartete die Hexe auf den unangenehmen Stich.

Keinen Augenblick später, war der Stich auch schon da und Mahina knirschte leise mit den Zähnen. Sie hasste es einfach… und war schließlich froh, als sie das freundliche, aufmunternde Lächeln der Ärztin sah. “Danke“ meinte Imala, als diese ihr auch noch einen Verband anlegte und nahm die Salbe entgegen, die ihr gegeben wurde. Auf die Anweisung, dass sie spätestens heute Abend den Fuß mit der Salbe behandeln und dann neu verbinden sollte, nickte Mahina noch einmal dankend und stand schließlich auf. Tatsächlich spürte sie bereits jetzt keinen Schmerz mehr in ihrem Fuß und sie wagte es sogar ihn vollkommen zu belasten.

„Zaron,“ sprach sie schließlich den Magier an, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. „Ich mache mich auf die Suche nach Sofie und Ryan, ich komme bald zurück.“ meinte sie und lächelte dann zu Ava, ehe sie wieder zu Zaron sah. Einen Augenblick sah sie ihm direkt in die Augen, unsicher ob sie ihn alleine lassen kann, doch aussprechen wollte sie das nicht. Er war schließlich kein Kind, sondern ein mächtiger Magier. Deswegen lächelte sie ihn erneut an, ehe sich ihr Körper in lauter kleine blaue Funken auflöste und sie gänzlich verschwand.
 
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