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Downfall

Ling

1.000er-Club
Registriert
12 Oktober 2001
Beiträge
3.486
Downfall

Anmerkung : Alles in dieser Geschichte ist erfunden. Zufällige Übereinstimmungen sind nicht beabsichtigt.

In einer Welt in der es keine Achtung vor dem Individuum gibt und in der es an der Tagesordnung ist Menschen zu quälen, muss sich die junge Lara James ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen. Unterstützt wird sie in ihrem Kampf um Gerechtigkeit von dem Sohn, Quentin Lorenzo, ihres Arbeitgeber. Eine Geschichte die Herzen bewegen wird und die auch eine Kritik an unsere kleine heile Welt ist.

Hilfe!

Hilfe, ein Wort das Lara erst in diesem Moment in seiner vollen Bedeutung begriff. Es tat weh dieses Wort beim Namen zu nennen. Versagt zu haben, war ihre größte Angst. Noch mehr als die der Schläge und der Prügel, die sie täglich von ihrem Master empfing. Schien er noch am Anfang eher der väterliche Typ zu sein, verwandelte er sich zusehend in ein Monster, welches sie auch noch in ihren Träumen erbarmungslos jagte. Dort nahm er übergroße Ausmaße an und zwang sie Dinge zu tun die fern jeder Vorstellungskraft liegen. Oft wachte Lara schweißgebadet und in Tränen auf. Das war es nun nicht was sie sich unter dem Begriff Dienstbote vorgestellt hat. Dienstbote erledigen doch Einkäufe oder bringen Sachen zu wichtigen Personen, aber sie reinigen doch nicht das Haus oder erledigen die Aufgaben von Küchenjungen. Desweiteren erhalten sie doch nicht aus Gewohnheit Prügel. Dies hatte man ihr gesagt als sie ihre warme Heimat Thailand verlies. In Thailand wurden die Häuser von vielen Gerüchen umgeben. Im Frühjahr erfüllte der frische Duft der aufblühenden Blumen die Zimmer, während im Sommer ein süßliches Düftchen die Zimmer erfüllte. Im Herbst und Winter wehten starke und kräftige Gerüche durch die Flure. In ihrer neuen Heimat England wirkte alles so eintönig und grau. Oft regnete es und der Himmel verdeckte die Sonne. Kein einzigster Sonnenstrahl strich dann über Laras glattes glänzendes schwarzes Haar und kitzelte sie wach. Nur der schrille Wecker drang in ihr Ohr und verkündete, dass ihr unruhiger Schlaf ein Ende hatte. In ihren Gedanken drang wieder dieses Wort ein. Hilfe! Tief in ihrem Bewusstsein stieg einen Wut herauf, welche wie ein Vulkan zu explodieren drohte. Doch Lara schluckte es runter. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit nahmen den Platz ein. Ihr Atem wurde schwerer und unruhiger. Schweiß ran über ihre dunkle angespannte Haut.


Ein schrilles Klingeln zeriss diesen Moment und holte Lara zurück in die Wirklichkeit. Langsam erhob sie sich. Das dünne mit Löchern übersäte Laken umschließt sicher ihren abgemagerten Körper. Es verhüllte blaue Flecken und offenen eiternde Wunden. Mit unsichereren Schritten erreichte sie die Waschvorrichtung am Ende ihres schäbigen Zimmers. Ein Waschbecken diente als Dusche und für die morgendliche Toilette. Mehr war nicht möglich. Eine heißes Bad oder eine erfrischende Dusche wünschte sie sich sehnlicher als alles anderes, aber dies würde ihr aller Wahrscheinlichkeit nach nie in Erfüllung gehen. Von ihrem Gehalt, welches 30 Pfund im Monat betrugt, konnte sie sich gerade das Nötigste leisten, denn einen Großteil schickte sie aus Pflichtbewusstsein zu ihrer Familie nach Thailand. Nur 5 bis 10 Pfund behielt sie für sich. Es reichte aus um etwas essen zu kaufen oder dem kleinem Anton etwas Süßes zu holen. Anton war der 4 jährige Sohn von dem Kindermädchen der Lorenzos. Tagsüber war er auf sich allein gestellt oder ab und zu bei Lara. Selbst der Master dachte oft, dass der kleine zarte Anton ihr Sohn war und behandelte ihn entsprechend abwertend. Doch von seinem Kindermädchen, Magdalene, erwartet er besonders höfliche und zuvorkommende Handlungen sowie ein anständiges und weises Auftreten. Entsprach sie nicht seinen Anforderungen fiel auch sie seiner Ungnade zum Opfer, so dass sie oft nachts in Laras Zimmer kam, um nicht vor ihrem Kind zu weinen. Es war schwer für beide Frauen, doch ihnen blieb nichts anderes als sich ihrem harten Schicksal zu fügen. Eine unsichtbare Kraft verband die beiden miteinander auf immer und ewig. Sie fühlten einander und spüren wenn es einer von ihnen schlecht ging.


Fortsetzung morgen
 
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Also Anja, ich finde es spitzenmäßig. Das fesselt mich ja jetzt schon wie verrückt.
Es gibt nicht viele Geschichten die mich auf Anhieb fesseln. Deine gehört aber auf alle Fälle dazu

Weiter, bitte

Dani
 
Wow!!!!!
Ich freu mich schon riesig auf die fortsetztung :D

ps: ich empfele dir ne andere schriftfarbe für den text zu nehmen bzw. mehr absätze zu machen. wenn man das liest, dann geht das ganz schön auf die Augen. ach ja, und man verliert den überblick, so dass man nicht mehr weiss wo man gerade gelesen hatte. :D
 
Ich hoffe dass es jetzt besser ist. habe schon die Fortsetzung geschrieben, aber die kommt erst morgen.
 
Danke , hier kommt die Fortsetzung für heute:

Langsam näherte sich Lara dem kargen Waschbecken auf dem sich ein dünnes Stück wohl riechende Seife befand. Bedächtig benetzte sie ihre geschundene Haut mit klarem kalten Wasser aus dem verrosteten Wasserhahn. Zögernd fuhr das Mädchen mit etwas Seife über blaue Flecken. Ein schmerzlich Stöhnen konnte sie nur mit großem Aufwand unterdrücken. Danach schritt sie zu ihren alten Kleidern und streifte sie sich über. Die Haare wurden ohne eine Wimper zu zucken fest in den Nacken gesteckt. Ein schmaler Weg und eine rutschige Treppe führt sie in das Gebäude ihres Masters. Noch lag es im Stillen alles verdeckendem Morgennebel da. Einige Sonnenstrahlen fanden auch schon einen Weg durch das Nebellabyrinth und erhellten die alte Villa. Mit festem Schritt nahm Ms. James ihren neuen Arbeitstag in Angriff. –Hilfe!- hallte es in ihrem Kopf immer und immer wieder. Es schien nicht zu verschwinden. Verdrängung half nur bis zu einem bestimmten Grad, doch dieser ist schon längst überschritten worden. Heute, so nahm sie es sich vor, wird sie den Sohn ihres Masters um Hilfe bitten. Quentin ist ein kluger junger Mann, der auch in einer Menschenrechtsorganisation Mitglied war, welche von seinem Vater gegründet worden ist.
Mit festen Schritt erreichte Lara das Arbeitszimmer ihres Masters, während dieser sich auf einen erholsamen Spaziergang begeben hatte. Master Ernest Lorenzo war ein Mann in seinen Fünfzigern, der vieles im Leben erreicht hatte. Aus dem Nichts hat er sich ein florierendes Wirtschaftsunternehmen aufgebaut, welches Niederlassungen in fast jedem Land der Erde hat. Außerdem war seine Hilfsorganisation „Human Rights for all People of the World“ kurz RAP (Rights for all People) in allen Staaten der Welt anerkannt. Sie galt und gilt immer noch als erfolgreichste ihrer Art. Mit über 500 Millionen Mitgliedern ist es auch ein sehr einflussreicher und gefährlicher Verband. Wer sich ihm widersetzt, wird es schnell mit seinem Kopf bezahlen. Ernests Ehefrau verstarb im Wochenbett, bei der Geburt seines jüngsten Kindes, Ellen , welches heute 8 Jahre zählt. Sie hatte das Aussehen ihrer Mutter aber den kalten Charakter ihres Vaters. Sein ältester Sohn Quentin bereitete ihm dagegen mehr Kopfzerbrechen. Äußerlich glich Junior dem Vater, doch in seinem Handeln war Quentin wie seine Mutter. Dies bedeutete jedoch Gefahr für Ernests Imperium.

Master Lorenzo kehrte in die viktorianische Villa zurück, wo ihm schon seinen 4 Kinder und ein gut duftendes Frühstück erwarten. Sofort eilten zwei Butler herbei, die ihm Hut, Mantel und Stock abnahmen. Mit erhobenen Hauptes trat er vor seine Kinder und küsste jedes von ihnen auf die Stirn, nur Quentin wies ihn wie gewohnt zurück. Mit einer leichten Handbewegung deutete er seinen Kindern, dass sie sich nun an ihre Plätze begeben könnten.
Lara stand währenddessen still und bewegungslos vor dem Arbeitszimmer. Am liebsten wollte sie unsichtbar sein und sich in einer kleinen Ecke verkriechen. Ihr Herz schlug höher als Master Lorenzo wieder die Villa betrat. Es erreichte ihren Hals und machte es ihr fast unmöglich zu atmen. Sie lauschte in größter Angst den Worten die aus seinen kleinen fiesen Mund kamen. Lara konnte kam die Tragweiter seiner Laute erfassen. Selbst nach 6 Monaten in diesem Land, sprach und verstand sie kaum Englisch, vielleicht aus Angst, aber vielleicht auch nur weil sie die Sprache hasste. Wie Donner hallten seine Schritte als er sich seinem Arbeitszimmer näherte. Es schien ewig zu dauern und jeden Minimeter den Ernest näher kam, lies ihre übermächtige Angst größer werden. Von weitem sah er wunderschön aus. Das weiße Haar lag locker auf seinem Schopf, der Bart verlieh ihm etwas großzügiges und auch seine Gesichtszügen hatten etwas väterliches. Doch dies war eine Fassade und wenn die fiel, gab es kein halten mehr. Lara hatte die versteckte Seite von ihm zur Genüge kennen gelernt und sie wusste, dass es heute wieder passieren würde. Sicher nährte er sich ihr und nickte ihr ein guten Morgen zu, dann trat er in sein Arbeitszimmer und lies das Mädchen davor warten.
 
Also die Fortsetzung ist genau wie der erste Teil wieder super umgesetzt, es macht mir großen Spaß deine Geschichte zu lesen................*g*

Hoffe es geht bald weiter!!!!!!!!

Ciao Fruechtchen
 
Wie du deine Gedanken in Worte fasst ist wunderschön. Es liest sich so einfach und doch regt es bei jedem Satz auf neue dazu an, nachzudenken.
Könnte sicher ein Bestseller(oder wie man das Wort schreibt) werden.
 
Und hier eine kleine aber feine Fortsetzung:

Nach gut zwei Stunden verlies er es wieder und drückte Lara etliche Stapel in die Hand, damit die schleunigst zur Post gebracht würden. Obwohl Master Lorenzo eine hochmoderne Ausstattung besaß, benutzte er gerne den „alten“ Weg, denn nur dieser war für ihn sicher. E-Mails oder aber auch Homepages borgen Gefahren. Denn bei der Post hatten seinen Unterlagen höchste Priorität, da die Beamten auch nur Menschen waren und sich über eine kleine Gehaltserhöhung freuten. Für Ernest war es eine Kleinigkeit herauszufinden, ob seine Angestellten sich über ihn beschwerten. Selbst Lara’s Thai war für einen Gelehrten wie ihn kein Problem. Sollte sie schlecht über ihn sprechen, drohten ihr Essensentzug und Prügel. Das Mädchen konnte kaum English, dies bedingte, dass sie nicht in der Lage war mit jemand anderes vernünftig zu kommunizieren. Es ging keine Gefahr von ihr aus, doch dieses Kindermädchen war mehr als durchtrieben, doch auch ihr waren die Hände gebunden.
Selbst gefällig musste der Master bei diesen Gedanken lächeln und blickte zufrieden auf Lara, welche ihn verängstigt anschaute. Ihre rehbraunen Augen hatten den Glanz verloren, welche sie noch vor kurzem hatten, des weiteren wirkte ihr freundliches Gesicht schmaler und eingefallen, aber sonst sah sie noch recht vernünftig aus. Natürlich bräuchte sie ein paar neue Sachen. Wenn er ihr Geld für neue geben würde, wenn alle von seiner Großzügigkeit sprechen. Mit einem lächeln auf den Lippen schaute Ernest Lara an. Er griff kurz entschlossen in seine Geldbörse und holte 50 Pfund heraus. Diese überreichte er der überraschten Lara.
„Geh und kauf dir davon etwas vernünftiges zum Anziehen. So kannst du dich doch nicht in meinem Haus bewegen“, damit war diese Konversation für ihn beendet und er kehrte in sein Arbeitszimmer zurück.

Verblüfft schaute Lara ihren Master hinterher und fühlte die Scheine in ihren Händen. Ein kleines Lächeln huschte über ihre ausgemergeltes Gesicht und sie lief leichtfüßig zu dem Kindermädchen um Anton abzuholen. Denn sie dachte, wenn es für mich reicht, reicht es auch für Anton, denn der kleine Kerl hatte kaum was zum anziehen. Bedächtig brauchte sie die Pakete zur Post und schritt erst mit Anton zu seinem Second Hand Laden um ihm wenigsten ein Pullover und eine Hose zu kaufen, so wie warme Schuhe und Socken. Er suchte sich einen tiefblauen Sweater mit einem Teddybären drauf aus, sowie Schuhe mit kleinen Bärchen drauf. Lara erwarb noch eine etwas abgenutzte Jeans, sowie Snoopy Socken für Anton, welcher über beide Wangen strahlte. Danach gingen sie in ein feines Geschäft um für Lara die gewünschten schicken Sachen zu kaufen. Am Ende des Tage besaßen sie noch gute zehn Pfund. Anton flüsterte Lara ins Ohr, dass seine Mami auch noch einen warmen flauschigen Pullover bräuchte. Gesagt getan, müde und geschafft kehrten die beiden Heim. Natürlich musste Lara sofort vor Ernest erscheinen und ihm die Sachen präsentieren. Es war selbstverständlich dass sie die Dinge ,welche sie für Anton und Magdalene gekauft hatte, verschwieg. Wütend schaute er sie, denn wie konnte sie nur so dumm sein für eine hübschen Anzug fünfzig Pfund zu bezahlen. Wut stieg in ihm hoch und seine Härchen richteten sich gefährlich auf. Lara ahnte schon was auf sie zu kaum. Seelisch bereitete sie sich auf das was kommen würde vor. Sie atmete tief an und langsam isolierte sie ihre Empfindungen von ihrem Körper. In dem Moment ihrer innersten Ruhe war er nur noch einen empfindungslose Hülle. Mit langsamen aber sicheren Schritten verriegelte sie die Tür und wand ihm den Rücken zu. Ernest griff Wut entbrannt zu einem Lederriemen der sich jeder Zeit griff bereit befand und holte zum ersten Schlag aus. Er traf hart auf dem kleinen zarten Rücken und zeriss die alte Bluse. Helles rotes Blut begann über die gerötete Haut zu fließen, doch das thailändische Mädchen zuckte nicht einmal. Immer und immer wieder schoss der Lederriemen wie eine Peitsche auf den gekrümmten Rücken nieder, doch es kaum nicht ein einzigster Laut aus Laras graziös geschwungenen Mund. Nein, diesen Triumph würde sie ihrem Peiniger nicht gönnen, dazu besaß sie noch zu viel Stolz. Er hat ihr alles genommen, die Menschenwürde, das Recht auf Freiheit und Unverzehrtheit, aber ihren Stolz und ihre Gedanken könnte er ihr nicht nehmen, selbst wenn er sie quälen würde. Nach zehn Minuten sank Master Lorenzo erschöpft zusammen und deutete ihr an, dass sie gehen könne.
 
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