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Fallen Angel

"Cathy...ist auch die Tochter einer der ehemaligen mächtigen Drei. Ihr Vater, war zu dem Zeitpunkt nur noch ein Schatten seinerselbst. Ihre gute Seite war von dem Zeitpunkt ihrer Zeugung an stärker. Mary hingegen...trägt gleiche Teile in sich. Sie balanciert das Gute und das Böse in sich aus. Zumindest sollte sie das einmal lernen, doch ich denke, dass das bei ihren Kräften nicht das Problem sein wird. Wird sie es jedoch schaffen, die Waage zu halten? Was meinst du...Mummy?"

::Er drehte sich energisch um und seine kurzen Haare leuchteten durch den blutroten Himmel in einem hellen Rotton. Fast konnte er nicht glauben, dass sich seine Schwester über all diese Fakten ekine Gedanken gemacht hatte. Er hätte weitaus mehr von ihr erwartet. Eins war sie eine Strategin. Eine Kämpferin...eine Denkerin. Keiner ihrer Schirtte war ungeplant gewesen. Sie wusste immer was passieren würde und setzte das zu ihrem Vorteil ein. Doch nun...Ein andere Gedanke zuckte durch seine Gehirnwindungen. Verarschte sie ihn? Tat sie nur dumm? Er vermisste die Zeiten, in denen er aus Rianna schlau geworden war. Was hatte sie nur so verändert...?::

"Ich will der Kleinen nichts Böses. Sie ist meine Nichte, und ich gebe zu, auch meine Hoffnung. Wenn sie Gut wird, könnte sich da ein Problem herausarbeiten. Wendet sie sich jedoch der bösen Seite zu, und hat niemanden, der ihr Hilft und ihren Mentor spielt, ist sie leichte Beute für stärkere, machthungrige Dämonen. Weiß sie nicht, wie sie ihre Kräfte verwendet oder wie hier alles abläuft, ist sie schutzlos."

::Er sah seine Schwester durchdringend an und hoffte, ihr verständlich gemacht zu haben, auf was er hinaus wollte.::
 
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:: Unbewusst hatte Ryan einen Gedanken angesprochen, der Rianna schon längere Zeit im Kopf herumgespukt war, den sie aber stets versucht hatte, zu verdrängen. Marys Kräfte waren in der Tat etwas Außergewöhnliches. Möglicherweise würde sie später sicher mal die Hoffnung für die gute Seite sein. Allerdings bestand da immer noch die Chance, dass sie sich für die böse Seite entschied und dort ihren Weg ging. Mit dem Blick aus dem Fenster gerichtet, stahl sich ein ironisches Lächeln auf Riannas Lippen. Eigentlich gab es für Mary keine richtige und keine falsche Entscheidung. Für ihre dämonische Hälfte war die böse Seite die richtige und für die Hälfte, für die Chris verantwortlich war, war die gute Seite die richtige. Somit war jede Entscheidung gleichzeitig gut und schlecht.
Und auch mit der Aussage, dass Balthasar bereits nur noch ein Schatten seiner selbst war, als Cathy gezeugt wurde, hatte Ryan ebenfalls Recht. Seine Schwäche für die Hexe hatte ihn am Ende vernichtet. Rianna würde aufpassen müssen, dass es ihr nicht auch irgendwann so ging. Einen Teil ihrer Stärke hatte sie bereits eingebüßt, wie sie erschrocken hatte feststellen müssen.
Sie ließ Ryan zu Ende reden und drehte sich erst anschließend wieder zu ihm um. Eine Weile blickte sie ihren Bruder schweigend an, dann ließ sie sich auf einem Sessel neben ihm nieder. Rianna streckte ihre Hand aus und darauf materialisierte sich ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit. Ihre magischen Kräfte hatte sie schon lange nicht mehr eingesetzt, aus Rücksicht auf die Halliwells, denen der Gebrauch ihrer Fähigkeiten zum persönlichen Vorteil ja bekanntlicherweise untersagt war. Es war ein gutes Gefühl, wieder mit Magie zu hantieren. ::

Ich hab keine Ahnung, ob sie es schaffen wird, dem Gut und Böse in ihr die Waage zu halten...

:: gab Rianna zu, nachdem sie einen Schluck der klaren Flüssigkeit genommen hatte. ::

Aber ich kann mich ja glücklich schätzen, dass sich mein Bruder um meine Tochter kümmert, sollte sie hier in der Unterwelt landen.

:: sie lachte trocken. Ryans Beweggründe waren durchaus ersichtlich. Er hoffte, dass Mary eines Tages Riannas Stelle einnehmen konnte. Allerdings war sie als Neuling in der Unterwelt durchaus leichte Beute für stärkere Dämonen, die mit Sicherheit nicht sonderlich erfreut sein würden, sollte die böse Macht der Drei wieder hergestellt werden.
Dennoch war Rianna tief in ihrem Inneren froh, dass Ryan sich um Mary kümmern würde, sollte sie den für Rianna falschen Weg wählen, auch wenn er das sicher nicht nur aus Nächstenliebe tat.
Mit einem großen Schluck leerte sie ihr Glas. ::

Warten wir es ab. Vorerst bleibt sie bei mir und in der Welt des Lichts. Wie sie sich entscheidet, wenn sie älter ist, das werden wir sehen, wenn es soweit ist...

:: So sehr sich Rianna auch dagegen sträubte, tief in ihrem Inneren war immer noch der Dämon angekettet, der sich dann und wann regte. Hier in der Unterwelt merkte Rianna, wie er an seinen Ketten zerrte, aber sie ließ sich nicht darauf ein. Dennoch hatte sie ein schlechtes Gewissen Chris gegenüber, dass es sie im Augenblick nicht umbringen würde, sollte Mary die böse Seite wählen. Die Unterwelt nahm langsam aber sicher wieder Einfluss auf sie.
Mit glasigen Augen blickte Rianna Ryan an. Vielleicht war es langsam mal an der Zeit, darüber zu sprechen, weswegen sie ursprünglich eigentlich mitgekommen war. ::
 
::Als Cathy wieder hinunter kommt und meint, Rianna wäre nicht oben, beginnt Chris sich erst recht Sorgen zu machen. Allerdings lässt er es sich so wenig anmerken, wie es nun mal ging. Irgendjemand musste einen kühlen Kopf bewahren in diesem ganzen Schlammassel. Und als Wächter der mächtigen Drei war das wohl seine Aufgabe. Eine Aufgabe, die nicht gerade leicht war, wenn man die letzten Ereignisse betrachtete::

Du hast sicher Recht. Es wird eine vernünftige Erklärung dafür geben, dass sie nicht da ist.

::meint er deshalb doch noch etwas bedrückt und gab sich seinen Gedanken hin, bis Cathy wiederkam und ihm einen Eisbeutel reichte. Mary hatte sich inzwischen wieder ganz beruhigt und war eingeschlafen. Die ganze Aufregung hatte sie doch ziemlich mitgenommen::

Danke Cathy…

::bedankt er sich etwas abwesend bei Cathy und hält den Eisbeutel an seinen schmerzenden Hinterkopf. -…jemand fragt direkt in der Unterwelt nach… - Ich schau in der Zeit oben mal nach, ob ich nicht noch irgendwas herausfinden kann, was mit Sean passiert ist, ok? Ich hab da nämlich schon eine Idee.... Diese Worte, die Rianna gesagt hatte, gingen ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Aber konnte es tatsächlich sein, dass sie es getan hatte? Nein, so wahnsinnig war sie nicht. Oder etwa doch?
Langsam liess er den Eisbeutel sinken und legte ihn schlussendlich auf die Lehne seines Sessels::

Cathy? Könntest du eine Weile auf Mary aufpassen? Ich bring sie nach oben, dann sollte sie eigentlich in Sicherheit sein, aber ich wäre dir dankbar, wenn du ab und zu bei ihr rein schauen könntest…

::er warf Cathy einen bittenden Blick zu und stand dann mit seiner Tochter auf dem Arm auf. Etwas, dass er besser nicht getan hätte, denn schon begann sich alles um ihn herum zu drehen und es dauerte einige Augenblicke, bis er sich wieder gefasst hatte::

Ich muss mich um ihre Mum kümmern…
 
::Das Feuer in seinem Kamin loderte bedrohlich auf und in seinen Augen spiegelten sich die gewaltigen Flammen unnatürlich hell. Das Glas in seiner Hand warf er quer durch den Raum. An einer Wand zerschellte es, doch die Splitte rund Scherben lösten sich sofort in Luft auf und berührten den Boden nicht.::

"Mach die Augen auf!"

::Herrschte er seine Schwester an. Ihre Naivität kränkte, verletzte und ärgerte ihn. Spielte sie nur mit ihm? Oder war sie absichtlich so gutgläubig. Wie hatten die mächtigen drei es geschafft, aus einem einst mächtigen Dämon ein Haustier mit Dämonekräften zu machen?::

"Mary wird die Waage nicht halten. Niemand kann das, ohne daran von inneren Konflikten zerfressen zu werden. Sie wird sich entscheiden. Tu nciht so als ob du das nicht wüsstest. Es ist zu Haare zerraufen. Du bist hier in der Unterwelt. Hier musst du dich nicht verstellen. Ich bin es, dein Bruder...Sei wenigstens mir gegenüber du selbst."

::Ryan hatte es nicht geschafft die Enttäuschung in seiner Stimme zu verstecken. Ihre bissigen Kommentare ließ er über sich ergehen. Wenigstens eine Sache, die sich nicht geändert hatte. Das Feuer im Kamin wurde wieder kleiner und verlor an Intensität.::
 
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:: Schweigend blickte Rianna dem Glas hinterher, das erst an der Wand zerschellte und anschließend nur noch Schall und Rauch war. Sie schien die Ruhe selbst zu sein und ließ Ryans Wutausbruch still über sich ergehen. Dennoch sah es in ihr drin anders aus. Rianna wusste ebenso gut wie Ryan, was es mit Mary auf sich hatte und wie das ganze enden konnte. Wie es letztendlich enden würde. Es gab nur 2 Möglichkeiten und eine war so falsch wie es die andere war. Jedenfalls in Riannas Augen.
"Mach die Augen auf!" Ryans Worte hallten noch einige Zeit nach, während Rianna reglos ihrem Sessel saß. Plötzlich blickte sie jedoch auf und schaute Ryan direkt an. In ihren Augen loderte ein Feuer, das selbst ihr Bruder selten bei ihr erlebt hatte. Ja, die Unterwelt hatte Rianna wieder. ::

Meinst du wirklich, das weiß ich nicht?! Glaubst du wirklich, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht? Oh doch, Bruderherz, das habe ich. Unterstell mir hier nicht, ich wäre da oben blind geworden, denn das bin ich nicht.

:: Rianna ließ ihrer Wut freien Lauf. Vielleicht war es ja ganz gut, mal alles loszuwerden, was sich in den letzten Monaten in ihr aufgestaut hatte. ::

Es gibt nur 2 Möglichkeiten, wie sich die Sache entwickeln kann, und die eine ist ebenso unangenehm wie die andere. Das weißt du genauso gut wie ich. Und eine dieser beiden Möglichkeiten wird letztendlich eintreten.
Ja, du hast Recht, Mary wird die Waage nicht halten, sie kann die Waage nicht halten. Aber noch ist es nicht so weit. Noch gehört die Kleine zu mir und nicht zu dir, zu Reese oder zu sonstwem in dieser verdammten Unterwelt.
Irgendwann wirst du deine Chance bekommen, und wenn man die Rechte und Pflichten in diesen beiden Welten abwägt, dann wirst du es vermutlich nicht mal wirklich schwer haben, Mary auf deine Seite zu ziehen und mich durch sie zu ersetzen.

:: Rianna blickte Ryan funkelnd an. Da Mary zu gleichen Teilen sowohl das Gute wie auch das Böse in sich trug, war die Chance, dass sie sich tatsächlich der Unterwelt anschloss durchaus realistisch. Zumal die Rechte in der Unterwelt ja deutlich besser waren als in der Welt des Lichts und die Pflichten ebenfalls deutlich geringer ausfielen.
Auch heute noch hatte Rianna insgeheim Probleme damit, sich an gewisse Regeln, die der Ältestenrat aufgestellt hatte, zu halten. In dieser Beziehung war sie immer noch der Dämon, der sie einst gewesen war. Warum sollte man sich das Leben unnötig schwer machen, wenn man doch Kräfte hatten, die gewisse Arbeiten eindeutig erleichterten? Und würde Mary später auch einmal so denken, dann hätte Ryan wirklich leichtes Spiel mit ihr. ::

Aber bis dieser Tag gekommen ist... bis Mary sich dieser Entscheidung stellen muss... solange lässt du gefälligst die Finger von ihr!

:: Die letzten Worte waren nicht mehr die der Dämonin, sondern das waren die Worte einer Mutter, die durchaus bereit war, ihr Kind um alles in der Welt zu verteidigen. Mit warnendem Blick funkelte sie Ryan an. ::
 
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