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FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

AW: [Gilmore Girls] - The loss

wow wahnsinn!! Die Story ist umwerfend gut! Ich hätte mir nicht gedacht, dass man eine eigentlich lustige Serie, wie Gilmore Girls, so traurig und emotional rüber bringen kann... ich mag Logan zwar eigentlich eh nicht wirklich, aber ich find die Geschichte trotzdem sehr sehr gut gelungen. Dein Schreibstil ist so toll, ich liebe ihn und wie du Rorys Gedanken und Emotionen beschrieben hast... super!!

knuff syd
 
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AW: [Gilmore Girls] - The loss

Danke für euer Feedback! Hat mich total gefreut, dass euch die Story doch gefallen hat^^ Langsam kann ich mich auch ein bisschen mit ihr anfreunden und ich muss sagen, dass ich inzwischen auch eher zu Ende 2 tendiere ;) Aber mich hat beim Schreiben der Gedanke mit der Schwangerschaft einfach irgendwie angesprochen, was aber nicht zum zweiten Ende gepasst hat^^
 
Da ich selber in letzter Zeit ein bisschen die Übersicht verloren habe, was für Storys aus dem FanFiction-Wettbewerb ich schon hier im Serien-FanFiction-Forum gepostet habe, und welche nicht, dachte ich mir, dass es vielleicht sinnvoller wäre, sie alle mal hier in einem Thread zusammen zu fassen. Aber genau das werde ich hier nachholen.

In den ersten Post kommt auch eine kleine Übersicht der einzelnen Geschichten :)
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Das war der Beitrag zum Adventkalender 2007


Author’s Note: So, zum ersten Adventssonntag gibt es eine weihnachtliche FanFiction von mir für euch. Und keineswegs verwunderlich: die Serie, um die es sich drehen wird, ist Heroes :) Meine „Anweisungen“ für die Geschichte habe ich von Carrie bekommen und hoffe, sie einigermaßen umgesetzt zu haben^^ Schwierig dabei war für mich vor allem, die ganze Weihnachtsszenarie mit den verschiedenen Personen einzubauen, da ich ja auf dem US-Stand der Serie bin und daher bereits einige Dinge weiß, die passieren werden, was bei mir immer wieder einen Konflikt mit möglichen Storylines für die Geschichte ausgelöst hat :D


Titel: Heroes – The day before christmas
Serie: Heroes
Vorgaben: Die FF soll einen Tag vor Weihnachten an einem Eislaufplatz spielen.
Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir *leider* Nur die Idee zu der Story ist meins.
Spoiler: Keine. Die Geschichte spielt nach der Folge 1x09 Homecoming
Wörter: 1.360




Es waren knapp zwei Monate seit dem Vorfall an Claires Highschool vergangen und obwohl es einen gewaltigen Medienauflauf gegeben hatte, waren die Geschehnisse inzwischen bereits wieder so gut wie vergessen. Denn der Täter, der Jacky ermordet hatte, war nie gefunden worden, es war aber auch kein weiterer Mord geschehen, sodass sich das Interesse der Öffentlichkeit bald wieder gelegt hatte.
Claire hingegen konnte die furchtbaren Ereignisse nicht einfach vergessen, doch beständige Telefonate mit Peter, der sie gerettet hatte, hatten ihr geholfen, mit allem besser zurecht zu kommen. Und jetzt, so kurz vor Weihnachten, wollte sie sich noch einmal persönlich bei ihm bedanken.

Auch an Mohinder Suresh war die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen. Zwar hatte er noch nichts von den Vorfällen in Texas erfahren, da er ja wieder nach Indien zurückgekehrt war, doch dort hatte er endlich den Glauben an die Theorie seines Vaters gefunden und sich schlussendlich dafür entschieden, doch wieder nach New York zurück zu kehren und diese Theorie weiter zu verfolgen. Peter Petrelli oder Isaac Mendez würden wohl die ersten Personen sein, mit denen er versuchen würde, mehr über ihre Fähigkeiten herauszufinden, doch das wollte er erst nach den Feiertagen tun. Zwar spielte für ihn selbst das Weihnachtsfest keine so große Rolle, doch er hatte nicht vor, in die Festlichkeiten anderer Familien zu platzen.
Die Zeit bis nach den Feiertagen hatte er bisher – wieder zurück in seiner alten Wohnung – hauptsächlich damit verbracht, die Forschungen seines Vaters noch weiter durchzuarbeiten, um eine genauere Vorstellung zu gewinnen, was ihn noch alles erwarten könnte, doch heute, am Tag vor Weihnachten, hatte er keine Lust mehr zu arbeiten.
Erfreulicherweise hatte es doch noch angefangen zu schneien und sanfte, weiße Flocken fielen vom Himmel und bedeckten die Straßen, während Mohinder sich auf den Weg in den Central Park gemacht hatte. Während es um ihn herum zu dämmern begann und überall die Weihnachtsbeleuchtungen zu erstrahlen begannen, wurde für ihn auch zum ersten Mal klar, weshalb Weihnachten in der westlichen Welt ein so beliebtes Fest war.
Er kuschelte sich ein wenig tiefer in seine dicke Winterjacke und warf einen kurzen Blick in Richtung Himmel, um die Menge an Schneeflocken zu bewundern, die zur Erde fiel und die zum Teil auch in seinen dunklen Haaren hängen blieben.
Bis er an seinem Ziel angekommen war, war er schon selbst fast eingeschneit, doch Mohinder störte dies im Moment überhaupt nicht, denn es trug nur zur Atmosphäre bei. Inzwischen war es völlig dunkel geworden und der hell erleuchtete Eislaufplatz bildete mit seiner weihnachtlichen Beleuchtung einen stimmungsvollen Kontrast zu dem dunklen Park.
Viele Menschen drehten bereits lachend ihre Runden auf der glatten Eisfläche und genossen sichtlich den Schneefall, der eine traumhafte Kulisse bildete und mit den Weihnachtsliedern – die aus den Lautsprechern erklangen – auf den morgigen Feiertag einstimmte.
Bereits nach kurzer Zeit hatte Mohinder sich passende Eislaufschuhe ausgeliehen und schlüpfte, nun doch etwas nervös, hinein. Schließlich würde es für ihn das erste Mal sein, dass er so etwas ausprobierte und ein bisschen unsicher war er dabei schon, schließlich hatte er in Indien ja noch nicht einmal Schnee gesehen und hier wollte er sich schon auf eine spiegelglatte Eisfläche wagen.

Zu den Klängen von John Lennons „So this is christmas“ wagte Mohinder sich dann schließlich doch auf den Eislaufplatz, auch wenn die ersten Schritte mehr als zögerlich kamen und er sehr darauf bedacht war, niemanden umzufahren.
Er benötigte einige Zeit, um sich an den ungewohnten Untergrund und Fortbewegungsstil zu gewöhnen, doch schon nach ein paar Minuten kam er sich nicht mehr ganz so ungeschickt vor und versuchte, etwas zügiger zu fahren.
Doch so sicher war er noch keineswegs auf den Schlittschuhen unterwegs und schnell zeigte sich, dass man auf der glatten Fläche auch sehr schnell die Kontrolle über sein Fortbewegungsmittel verlieren konnte, denn ziemlich unkontrolliert näherte Mohinder sich der den Eislaufplatz begrenzenden Bande, bevor ihn eine junge, dunkelhaarige Frau abfing und ihn bremste.
„Du solltest etwas vorsichtiger sein, Mohinder. Wie mir scheint, bist du noch nicht oft auf Schlittschuhen gestanden.“, sprach sie ihn dann schmunzelnd an, was den ansehnlichen Inder überrascht zu ihr blicken ließ, da sie ihn offensichtlich kannte.
Und als er in das hübsche, von einer großen, bunten Mütze mit Bommeln an den Ohren umrahmte, Gesicht blickte, erkannte er auch Eden, seine Nachbarin und bemerkte schlagartig, dass er immer noch halb an sie geklammert dastand, was ihn dazu veranlasste, sie los zu lassen und sich ein bisschen zurückzuziehen.
„Eden. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns hier begegnen.“, antwortete er ehrlich verwundert darüber, sie hier zu sehen. Mit so einem Zufall hatte er nun wirklich nicht gerechnet und automatisch musste er an den Tag seiner Abreise zurückdenken, als sie ihn geküsst hatte und ihm statt einem „Lebewohl“ ein „Bis bald“ gewünscht hatte.
Und auch Eden schien daran zu denken, denn eine leichte, kaum zu erkennende Röte zog sich über ihre Wangen und sie spielte an ihren buntgestreiften Handschuhen, die sie trug, herum.
„Ich... ich bin mit Isaac Mendez hier, um ihm ein wenig mit seinem neuen Leben zu helfen, nach dem Drogenentzug.“, erklärte sie hastig und hoffte, dass Mohinder nicht weiter nachfragen würde, schließlich wusste sie, dass er Isaac auch kannte und von dessen Fähigkeiten wusste. Sie musste nur unauffällig über etwas anderes mit ihm reden, damit er nicht weiter nachfragen würde. „Aber ich hätte auch nicht erwartet, dich hier zu sehen. Nachdem ich ja gerade selbst erst zurückgekommen bin. Du hast dich also doch dafür entschieden, die Theorie deines Vaters weiter zu verfolgen?“
Auf ihre Erklärung hin suchte Mohinder erst einmal den Eislaufplatz nach Isaac ab, den er auch schon bald in einiger Entfernung entdeckte und nickte kurz.
„Ja, mir ist in Indien klar geworden, dass mein Vater Recht hatte. Aber eigentlich bin ich gerade deswegen heute hier, um ein wenig Abstand zu gewinnen, da ich mich die letzten Tage mit nichts anderem mehr beschäftigt habe.“, erklärte er Eden dann und wollte gerade nach ihrer Hand greifen, als ihn etwas ablenkte, denn Isaac hätte gerade um haaresbreite ein hübsches, blondes Mädchen direkt neben ihnen umgefahren, das ihm seltsam bekannt vorkam und dem auch Isaac kurz verwundert hinterher sah.

Mit einem strahlenden Lächeln fuhr Claire Bennet auf Peter Petrelli zu, den Mann, der sie fast umgefahren hätte, nicht einmal bemerkend.
„Ich bin wirklich froh, dich wieder zu sehen, Peter.“, erklärte sie dem jungen Mann nun wohl schon zum zwanzigsten Mal am heutigen Tag, doch dieser nahm es der hübschen Texanerin nicht wirklich übel, denn er fühlte sich auf eine seltsame Weise mit ihr verbunden... wie mit der Schwester, die er nie gehabt hatte und es war für ihn eine mehr als erfreuliche Überraschung gewesen, als sie gestern in Begleitung ihrer Mutter und ihrem Bruder vor seiner Tür gestanden hatte.
Sie hatte ihm erklärt, dass ihr Vater gerade auf Geschäftsreise war, ihre Mutter ihr allerdings den Wunsch erfüllt hatte, ihn zu besuchen, um sich nach den zahlreichen Telefonaten noch einmal persönlich zu bedanken. Auch ein Weihnachtsgeschenk hatte sie ihm überreicht.
Und während ihre Mutter und Lyle heute unterwegs waren, um sich New York anzusehen, hatten die beiden sich entschieden, Eislaufen zu gehen, bevor ihr Flieger sie noch heute Abend wieder zurückbringen würde. Den Weihnachtsabend wollte schließlich jeder daheim bei seiner Familie feiern.
Als Vorbereitung auf den morgigen Tag war der heutige einfach nur wunderbar geeignet. Noch immer fiel der Schnee in samtigen Flocken vom Himmel und sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
„Claire, dein Besuch hier war für mich das schönste Weihnachtsgeschenk“, antwortete Peter ihr und wischte ihr sanft eine Schneeflocke aus dem Gesicht, die sich auf ihre Nase gesetzt hatte, was Claire zu einem Lachen veranlasste.
„Dann warte erst einmal, bis du morgen dein eigentliches Geschenk aufmachst. Aber du musst mir versprechen, es wirklich erst morgen zu öffnen.“, erwiderte sie lächelnd und umarmte Peter spontan.
„Danke!“

„Eden, es waren nicht nur die Theorien meines Vaters, die mich veranlasst haben, wieder zurück zu kommen.“, erklärte Mohinder der jungen Frau ihm gegenüber in diesem Moment und nahm ihre Hand sanft in die seine.
„Hm, ich wusste, warum ich dir nicht Lebewohl sagen wollte...“, erwiderte Eden daraufhin lächelnd, suchte kurz Mohinders Blick und küsste ihn dann zärtlich, während es in diesem Moment noch stärker zu schneien schien und die Weihnachtslichter um den Eislaufplatz herum leuchteten.
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Wieder ein Beitrag zum FanFiction-Wettbewerb^^


Ich entschuldige mich jetzt schon mal für meinen Beitrag, er ist leider nicht sonderlich gut geworden. Irgendwie war ich nicht sehr kreativ, aber ich wollte halt auch mitmachen, also seid nachsichtig mit mir ;)


Serie: Grey’s Anatomy
Disclaimer: Keine der Figuren und Szenarien gehört mir, lediglich die Idee zu dieser Story.
Es handelt sich bei meiner Geschichte um keine bestimmte Episode aus Grey’s Anatomy, allerdings spielt sie definitiv nach 3x03. In der Geschichte kommt eine Episode House MD vor; diese ist auch nicht definitiv bestimmt.
Umfang: 971 Wörter



Erschöpft ließ sich Meredith Grey auf das Sofa im neu eingerichteten Ruheraum des Seattle Grace Hospitals fallen. Sie hatte bereits eine 24-Stunden-Schicht hinter sich und würde in absehbarer Zeit wohl auch nicht so schnell nach Hause kommen. In der Millionenstadt war erst vor Kurzem eine Grippeepidemie ausgebrochen und zahlreiche Notfälle überschwemmten deshalb das Lehrkrankenhaus.
So waren gerade die jungen Assistenzärzte im Einsatz, die von einem Patienten zum nächsten geschickt wurden und kaum einmal Zeit hatten, auch nur eine Toilettenpause einzuschieben.
In Merediths Fall hatte Dr. Bailey ihr allerdings eine Zwangspause verordnet, da sie die letzten zehn Stunden komplett ohne Pause gearbeitet und auch ihre Schicht schon den ganzen Tag gedauert hatte.
Und so saß Meredith erst einmal einfach nur auf der Couch, lehnte sich zurück, schloss die Augen und wollte nichts weiter, als schlafen. Aber obgleich die junge Ärztin mehr als nur müde war, schaffte sie es einfach nicht, ins Land der Träume hinüberzugleiten, was sie frustriert die Augen öffnen ließ. Ziemlich überrascht bemerkte sie dabei, dass Christina vor ihr stand und sie beobachtete.
„Bailey hat mich weggeschickt. Ich soll Pause machen.“, erklärte die andere Assistenzärztin nur kurz, ohne darauf einzugehen, weshalb sie ihre Freundin gerade beobachtet hatte und ließ sich dann neben Meredith auf die Couch fallen.
„Als ob ich eine Pause nötig hätte.“, murmelte sie eher für sich selbst, während sie nach einer Fernbedienung griff, die auf einem kleinen Tischchen neben dem Sofa lag. Mit einem Tastendruck flimmerten auch schon die ersten Bilder über den Panasonic Fernseher, der an der Wand gegenüber von der Couch stand und ein Reporter verkündete in sachlich beunruhigten Worten von der Grippeepidemie und der Notwendigkeit einer rechtzeitigen Schutzimpfung.
„Als ob ich davon nicht schon genug mitkriegen würde!“, beschwerte Christina sich und drückte augenblicklich auf eine Taste der Fernbedienung, um ein Programm weiter zu schalten.
Meredith hatte indessen noch kein Wort zu Christina gesagt und sah sie nur von der Seite an. Es schien, als wäre sie gar nicht mehr wach genug, um richtig realisiert zu haben, dass ihre Freundin sie gerade noch entschiedener von einem erholsamen Schlaf abhielt, als ihre eigenen Gedanken dies vermochten.
Ohne Merediths Blick zu bemerken oder sich darum zu kümmern, schaltete Christina weiter durch die Programme, bis sie schließlich bei einem TeleShop hängen blieb.

„Also das nenne ich mal geistreiche Unterhaltung. Richtiges Bildungsfernsehen.“, bemerkte Izzie Stevens gut gelaunt, als sie den Ruheraum betrat und sich herzhaft gähnend auf Merediths anderer Seite auf die Couch fallen ließ.
Als einzige der drei Frauen schien sie nicht mit Müdigkeit oder Lustlosigkeit zu kämpfen, sondern strahlte fast bis über beide Ohren.
„Es ist herrlich. Ich behandle wieder. Ich behandle tatsächlich wieder Patienten und backe nicht einfach nur den ganzen Tag Muffins oder anderes unsinniges Zeug. Wusstet ihr eigentlich, was das für ein tolles Gefühl ist, Patienten zu behandeln?“, fragte Izzie ihre Freundinnen mit einem Leuchten in den Augen.
Meredith freute sich eigentlich für Izzie und wollte gerade etwas in diese Richtung erwidern, als Christina dies schon erledigte, ohne ihren Blick überhaupt vom Bildschirm des Fernsehers abzuwenden.
„Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir sind Ärzte. Ärzte behandeln Patienten. Das ist völlig normal.“
„Ach, behalt doch deine negative Einstellung für dich. Ich freue mich.“, beharrte Izzie weiterhin und griff über Meredith hinweg, um Christina die Fernbedienung aus der Hand zu nehmen. „Außerdem, seit wann bist du bitte der TeleShopping-Typ?“
„Seit ich keine Lust darauf habe, mich auch noch in meiner Pause großartig intellektuell zu beschäftigen. Wenn ich sinnvolle Unterhaltung haben hätte wollen, hätte ich den Fernseher erst gar nicht eingeschaltet.“, erklärte Christina nur mit einem genervten Seitenblick auf Izzie, während sie nun ihrerseits über Meredith hinweg Izzie die Fernbedienung aus der Hand nahm.

„Es reicht, ihr zwei. Ich bin müde, habe eine 24-Stunden-Schicht hinter mir, Dereck seit zwei Tagen nicht mehr gesehen und dann soll ich euch beim Streiten zusehen? Vergesst es einfach.“, erklärte sie Izzie und Christina entschieden und riss Christina die Fernbedienung fast schon aus der Hand, wobei sie auf eine der Tasten drückte und plötzlich House MD über den Bildschirm flimmerte.
Der empörte Kommentar, der sowohl Izzie, als auch Christina auf der Zunge gelegen war, wurde nicht ausgesprochen und stattdessen wandten sich drei Augenpaare auf den Bildschirm, auf dem ein wie immer etwas übellauniger Dr. House seinen Frust über einen besonders starrsinnigen Patienten, der sich trotz einer schwerwiegenden Krankheit einfach nicht operieren lassen wollte, an seinen Mitarbeitern ausließ und alle ihre Vorschläge, den Patienten zu überzeugen, wieder zunichte machte.
Gebannt verfolgten die drei Ärztinnen die Folge und diskutierten untereinander, welche Krankheit der Patient wohl wirklich hatte, da sich das bei House MD grundsätzlich erst am Ende einer Episode herausstellte.
„Eure Theorie ist völliger Blödsinn. Wenn es eine Vergiftung wäre, wären die Tests nicht ohne Ergebnis geblieben und die Blutungen würde das auch nicht erklären. Ihr habt manchmal wirklich keine Ahnung von Diagnostik.“, warf Christina im Laufe der Diskussion den beiden anderen entgegen, während Izzie und Meredith bei ihrer Theorie blieben.

Während sie sich so mit der Episode beschäftigten, verging die Zeit wie im Flug und schon stand Dr. Bailey im Türrahmen, die sie benachrichtigte, dass ihre Pause vorüber war und sie wieder zurück an die Arbeit müssten.
Die drei zögerten das Aufstehen gerade noch so lange heraus, dass sie sehen konnten, was dem Patienten wirklich fehlte, ohne ihre Vorgesetzte durch Trödelei wütend zu machen.
Christina erhob sich als Erste – mit einem unübersehbaren, triumphierendem Grinsen im Gesicht. „Ich hatte Recht. Hab ich doch gesagt.“, erklärte sie nur kurz und knapp, bevor sie als erste Dr. Bailey aus dem Raum folgte.
Meredith und Izzie sahen sich nur an und schüttelten leicht grinsend den Kopf, während auch sie sich erhoben.
„Manchmal weißt sie wirklich erschreckende Ähnlichkeit mit Dr. House auf. Irgendjemand sollte ihr das mal sagen.“, kam es von Izzie nur leise geflüstert, bevor der Krankenhausalltag auch Dr. Stevens und Dr. Grey wieder hatte.
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Wieder ein FanFiction-Wettbewerbs-Beitrag


Serie: Grey’s Anatomy; Supernatural
Disclaimer: Keine der Figuren und Szenarien gehört mir, lediglich die Idee zu dieser Story. Die FanFiction spielt bei Supernatural in keiner bestimmten Staffel, bei Grey’s Anatomy in Staffel 4. Keine Spoiler.
Author's Comment: Ich hatte zwar schon damit gerechnet, dass ein Cross-Over schwierig werden wird... aber dass es so heftig wird ;) Hoffe, die FF ist trotzdem noch unterhaltsam.
Umfang: 2.368 Wörter



Langsam aber sicher senkte sich die Abenddämmerung über den Hafen von Seattle und verbarg die beiden jungen Männer in ihren länger werdenden Schatten, die sich von ihrem Impala aus zu den Docks vorarbeiteten. Sam und Dean Winchester hatten von dem großen Fährenunglück vor einiger Zeit gehört und nachdem sich in den letzten Wochen kleinere und größere Unfälle immer weiter gehäuft hatten, hatten die beiden Brüder vermutet, es könnte sich um einen ähnlichen Typ von Dämon handeln, wie der, der vor einigen Jahren die Flugzeuge zum Absturz gebracht hatte. Denn ähnlich wie damals die Flüge nach jeweils 40 Minuten abstürzten, schienen sich in Seattle alle 40 Tage neue Unglücke zu ereignen. Und sie hatten die Spur bis hierher verfolgt, wo vermutlich irgendein von einem Dämon besessener Arbeiter unterwegs sein musste.
Aber sie mussten bei ihrer Suche vorsichtig vorgehen, denn diese Dämonen waren dafür berüchtigt, alle möglichen Katastrophen und Unfälle auszulösen, was ihnen durchaus gefährlich werden konnte. Und entsprechend rempelte Dean seinen Bruder noch einmal kurz an. „Sam, sei...“, begann Dean, wurde jedoch von diesem auf der Stelle durch bestätigendes Kopfnicken und ein Seufzen unterbrochen, da er die Ermahnungen seines älteren Bruders bereits auswendig kannte.
„... vorsichtig. Der Dämon könnte gefährlich sein. Ich weiß, Dean, ich weiß.“, beendete er den Satz flüsternd, während er sich langsam, aber zielstrebig zu dem großen Tor der Lagerhalle 40 vorarbeitete. Dean selbst blieb währenddessen einige Schritte zurück, um seinem Bruder den Rücken zu decken. Zögernd streckte dieser die Hand nach dem Verschlussmechanismus des Tores aus und öffnete diesen schließlich, wodurch ein leichtes Klickgeräusch durch die Stille tönte und Sam noch einmal kurz innehalten ließ.
Und genau dies war wohl zu seinem Vorteil, denn als hätte das Öffnen des Tores einen Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst, explodierte etwas in der Halle und ließ eine Wolke aus Flammen gegen das Tor schlagen, wodurch Sam nach hinten geschleudert wurde und unter den Trümmern der ehemaligen Tür hart auf dem Boden landete.
Keine fünf Sekunden später war Dean neben ihm, der seine Waffe achtlos auf den Boden fallen ließ, damit er beide Hände frei hatte, um die Holzteile, die zum Teil auf seinem Bruder lagen, hastig zu entfernen.
„Sammy!“, sprach er seinen Bruder besorgt an, der jedoch keine Reaktion erkennen ließ und scheinbar bewusstlos auf dem kühlen Asphalt lag. „Sammy, verdammt, mach keinen Scheiß!“, betonte Dean noch einmal lauter und schlug mit seiner Hand leicht gegen Sams Wange, was bei seinem Bruder jedoch keinerlei Lebenszeichen auslöste und Dean einen verzweifelten Blick durch die Gegend werfen ließ. Sam musste wohl schleunigst in ein Krankenhaus.

„Alex, dein Patient blockiert immer noch mein Zimmer!“, schaffte Christina Yang es gerade noch, im Vorbeigehen einen hastigen Kommentar an ihren Kollegen Alex Karev abzugeben, der lässig an der Rezeption lehnte und zur besseren Tarnung so tat, als würde er in einer Krankenakte lesen, während er stattdessen die neuen Schwestern beobachtete.
„Such deinem Patienten selber ein Zimmer! Meiner hatte grade vorhin erst wieder einen Krampfanfall, der wird noch nicht entlassen!“, entgegnete Alex daher auch nur wenig interessiert, um von Christina ein entferntes, abwesendes Schnauben entgegnet zu bekommen.
„Du hast ihm doch gesagt, er soll so tun, bloß, damit ich das Zimmer nicht kriege“, hörte Alex nur noch von weitem, reagierte jedoch lediglich mit einem Schulterzucken und widmete sich wieder intensiver seiner bisherigen Beschäftigung.
„Sie ist unglaublich... besessen, möchte man schon fast sagen.“, wandte sich Lexie Grey mit einem hörbaren Grinsen in der Stimme in diesem Moment an Alex und lenkte ihn von den Schwestern ab, die viel zu sehr im Stress waren, um Alex’ vermessene Blicke zu bemerken.
Diese richteten sich nun auch ersatzweise auf die attraktive Assistenzärztin, mit der er ohnehin bereits geschlafen hatte und sein rechter Mundwinkel zog sich in einem leichten Grinsen nach oben.
„In dieser Hinsicht ist sie nicht nur besessen, sie ist der Teufel! Aber für euch sollte das doch eigentlich positiv sein. Wahrscheinlich schafft es nämlich niemand besser als Christina, die wirklich interessanten Fälle hier abzustauben und ihr dürft ihr assistieren.“, musste Alex aber doch zugeben.
„Assistieren kannst du das nicht nennen. Christina will Eindruck machen und wir dürfen ihr dabei zusehen und vielleicht noch mal die Drecksarbeit erledigen. One Woman Show würde das besser treffen.“, machte Lexie ihrer Frustration etwas Luft, da sie den Eindruck hatte, dass alle übrigen Assistenten wesentlich mehr tun durften als sie und ihre drei Kollegen, die unter Christina arbeiteten.
Alex wollte gerade noch etwas auf den Kommentar der jungen Frau antworten, als eine Schwester aus der Notaufnahme kam und sich direkt an den Arzt wandte.
„Wir haben einen Notfall, ein junger Mann, bewusstlos, mit einigen Platzwunden – unter anderem am Hinterkopf.“, berichtete sie ihm, wurde jedoch fast augenblicklich von Christina unterbrochen, die wie aus dem Nichts wieder hinter Alex erschienen war und wie immer ihre Chance auf gute medizinische Fälle zu wahren. Und eine Platzwunde am Hinterkopf konnte durchaus einen neurochirurgischen Eingriff bedeuten.
„Ich kann den Fall übernehmen, ich...“, begann sie, aber Alex wollte sich nicht dauernd von seiner aggressiven Kollegin die besten Fälle vor der Nase wegschnappen lassen, weshalb er ihr die Akte, die er gerade in der Hand gehalten hatte, in die ihre drückte.
„Du hast noch ein Zimmer für deinen Patienten zu finden! Keine Sorge, ich werde mich schon darum kümmern.“, erklärte er gönnerhaft und machte sich auf den Weg, der Schwester zurück in die Notaufnahme zu folgen und ließ eine völlig perplexe Christina zurück, die mit diesem Konter nicht gerechnet hatte.
„Kann ich mitkommen?“, wandte sich Lexie etwas außer Atem an Alex, da sie sich beeilen hatte müssen, um zu dem jungen Arzt aufzuschließen.
„Du bist nicht meine Assistenzärztin. Solltest du nicht viel eher Christina in den Hintern kriechen?“, stellte Alex jedoch lediglich eine Gegenfrage in seinem üblichen respektlosen Tonfall.
„Der wird es doch nicht mal auffallen, wenn ich nicht mehr da bin, weil sie ohnehin alles selber macht, oder mich anmotzt, weil sie Merediths negative Einstellung mir gegenüber auch für sich übernimmt!“, stellte Lexie jedoch klar und folgte Alex einfach weiterhin, ohne sich von seinem Kommentar beeindrucken zu lassen.
Auf diese Aussage hin zuckte Alex dann nur noch mit den Schultern. Er hatte keine Lust, sich in dieser Hinsicht einzumischen und wollte Lexie nicht auch noch durch irgendetwas ermuntern, ihm ständig ihr Leid zu klagen, denn solche emotionalen Gespräche konnte er eigentlich überhaupt nicht leiden. Aber wenn Lexie wollte, sollte sie ihn begleiten, das war ihm eigentlich egal.
Inzwischen waren sie bereits in der Notaufnahme angekommen und Alex ging zielstrebig zu einer der Liegen, auf denen ein relativ großer, junger Mann bewusstlos lag.
„Was ist passiert?“, wandte Alex sich an den anderen Mann – ebenfalls groß, breitschultrig und deutlich entnervt von der ganzen Situation -, der neben der Liege stand und sorgenvoll auf den Patienten hinabblickte.
„Wir waren am Hafen, als eine der Lagerhallen explodierte...“, erklärte der junge Mann nur kurz, ohne den Blick von dem Verletzten abzuwenden und sein Kommentar brachte Alex dazu, von seiner Untersuchung kurz aufzublicken.
„Was haben sie denn um diese Uhrzeit am Hafen gemacht?“, fragte der Arzt leicht verwirrt, während Lexie neben der ganzen Szenerie stand und die ausgefüllten Patientenangaben durchsah.
„Das geht sie einen verdammten Scheißdreck an!“, erwiderte der junge Mann jedoch nur ziemlich unwirsch und für ein Krankenhaus vielleicht etwas zu laut. „Kümmern sie sich verdammt noch mal um meinen Bruder!“
Alex machte lediglich eine abwehrende Geste mit seinen Händen und widmete sich weiter der ersten Untersuchung, die doch die eine oder andere schwere Verletzung zum Vorschein brachte und vor allem die Platzwunde am Hinterkopf bereitete dem jungen Arzt Sorgen.
„Wir werden wohl operieren müssen, fürchte ich, Mr...“, begann Alex daher und blickte auf die Patientenakte, die Lexie ihm hilfreich hinhielt, sodass er seinen Satz vervollständigen konnte. „... Winchester. Diese Wunde muss auf alle Fälle genäht werden und wir müssen auch untersuchen, ob sich ihr Bruder irgendwelche Verletzungen am Gehirn selbst zugezogen hat, eventuelle Blutungen oder ähnliches innerhalb der Schädelhöhle kann ich im Moment noch nicht ausschließen.“
„Es ist mir scheißegal, was sie ausschließen können und was nicht. Sehen sie zu, dass sie Sammy wieder hinkriegen und verschwenden sie hier nicht ihre Zeit mit unnötigen Erklärungen!“, brauste Dean allerdings sofort wieder auf, da er einfach viel zu besorgt um seinen Bruder war, um im Moment noch klar zu denken.
Aber gerade bei Alex kam diese Aggressivität überhaupt nicht gut an und er warf seinem Gegenüber lediglich einen bösen Blick zu.
„Hey, Mann, um ihrem Bruder helfen zu können, muss ich ihn zuerst einmal untersuchen und sie müssen an seiner Stelle der Operation und allen anderen Maßnahmen zustimmen, sonst kann ich hier überhaupt nichts tun. Also entschuldigen sie, wenn ich sie über den Sachverhalt informiere.“, antwortete er daher auch nur gereizt, nahm Lexie die Patientenakte aus der Hand und gab den Schwestern ein Zeichen, die Liege mit dem Patienten zu den OP-Sälen zu bringen.
„Lexie, ich kann dich ohne Christinas Zustimmung nicht zu der Operation mitnehmen. Wenn du willst, frag sie, aber ich glaube, es wäre sinnvoller, jemand würde sich um Mr Winchester hier kümmern.“, wandte Alex sich leise an die Assistenzärztin, die nachdenklich nickte.
Sie fand es bemerkenswert, dass sich der junge Mann so viele Sorgen um seinen Bruder zu machen schien und sie musste nun wirklich zugeben, dass er alles andere als schlecht aussah, weshalb sie Alex’ Bitte wohl nachkommen würde. Sie wusste ohnehin, dass Christina es nicht gutheißen würde, wenn sie bei der OP dabei sein wollte, die sie nicht hatte übernehmen dürfen.
„Ich warne sie, wenn bei der Operation irgendetwas schief geht, dann bringe ich sie eigenhändig um!“, drohte Dean noch einmal, während die Schwestern die Liege mit Sam eilig aus der Notaufnahme schoben und Alex sich mit einem letzten missbilligendem Blick daran machte, ihnen zu folgen. Er hatte Dr. Shepherd bereits anpiepen lassen und war zuversichtlich, dass die OP erfolgreich werden würde... andernfalls hätte er ohnehin keine Lust, derjenige zu sein, der diesem seltsamen Dean Winchester vom Tod seines Bruders berichtete.

Eine Stunde wartete Dean bereits in einem der Aufenthaltsbereiche des Seattle Grace Hospitals darauf, dass Sam’s Operation endlich beendet würde, weshalb er auch unruhig auf und ab ging und damit alle übrigen wartenden Patienten sowie bereits die Krankenschwestern in den Wahnsinn trieb, sodass diese schließlich Lexie informiert hatten.
Diese hatte sich zwischendurch um einige kleinere Botengänge für Christina kümmern müssen, sodass sie nun, als sie zurückkam, erst sah, wie unruhig der gutaussehende junge Mann tatsächlich war.
„Mr Winchester, setzen sie sich doch einfach hin... Sie machen sich selbst nur noch nervöser.“, riet sie ihm und legte ihm sanft ihre Hand auf die Schulter, was ihn wenigstens innehalten und sie im ersten Moment etwas verwirrt ansehen ließ.
„Dean... einfach Dean.“, antwortete dieser und sah Lexie zum ersten Mal an diesem Abend wirklich an. Auch in dem typischen Krankenhausoutfit sah die junge Frau ziemlich attraktiv aus und unwillkürlich wurden Deans Gedanken ganz eindeutig von seinem Bruder abgelenkt.
„Lexie.“, stellte sich die junge Ärztin nun ebenfalls vor und führte Dean sanft am Arm in einen etwas ruhigeren Bereich des Krankenhauses, damit er nicht mehr alle anderen Patienten nervös machen konnte. „Dr. Shepherd ist der beste Neurochirurg, den sie für diese Operation finden könnten. Sie brauchen sich keine Sorgen um ihren Bruder zu machen. Auch, wenn ich sagen muss, dass ich das ziemlich beeindruckend finde, wie sie sich um ihn kümmern...“, gab Lexie zu und senkte ihren Blick, damit ihr Gegenüber nicht sehen konnte, dass sie etwas rot wurde. Verdammt, er sah viel zu gut aus... Und sie hatte ihre Hand noch immer auf seinem Arm liegen...
Was Dean ebenfalls auffiel und er musste wirklich zugeben, dass diese sanfte Berührung und die Anwesenheit der hübschen Ärztin ihn besser abzulenken vermochte, als jeder Versuch, den er selbst begonnen hatte.
Gleichzeitig schrie sein schlechtes Gewissen auf, dass Sam gerade operiert wurde und er hier kurz davor war, mit einer attraktiven Ärztin zu flirten. Ein anderer Teil seines Körpers jedoch wies ihn leise aber deutlich darauf hin, dass er Sammy auch nicht half, wenn er wie ein Tiger im Käfig auf und ab lief, weshalb er auch schließlich seinen Arm um Lexies Taille legte, sie sanft zu sich zog und sie küsste.
Lexie war ihm ersten Moment mehr als überrascht von der ganzen Aktion, doch musste sie eindeutig zugeben, dass der junge Mann definitiv fantastisch küsste. Und es war ja nicht so, als hätte sie etwas zu tun; Christina ließ ihre Assistenzärzte generell ohnehin eher unbeschäftigt.
Leicht löste sie sich aus dem Kuss, um die Tür in ihrem Rücken zu öffnen, die zu einer der Wäschekammern führte, was Dean als eindeutiges Angebot interpretierte und Lexie nun mit beiden Händen um die Hüften vor sich in den Raum schob und die Tür ihnen beiden schloss.

„Hier ist das Zimmer...“, meinte Lexie, die nicht genau wusste, was sie sagen sollte, als sie Dean zu dem Zimmer brachte, in das Sam nach seiner Operation gebracht worden war. Etwas unbeholfen strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und wusste nicht genau, ob sie jetzt gehen oder noch etwas sagen sollte.
Stattdessen legte Dean seine Hand auf ihren Oberarm. „Danke.“, meinte er nur kurz, bevor er ihr noch einmal zunickte, dann das Zimmer betrat und die Tür bewusst hinter sich schloss.
Sein Bruder lag in seinem Bett und sah bis auf den Verband um seinen Kopf bereits wieder ziemlich fit aus, was vielleicht auch an dem Grinsen liegen mochte, das auf seinen Lippen lag und schließlich noch mit einem Kopfschütteln verbunden wurde, während Dean zu ihm ans Bett trat.
Doch sogleich bereute Sam diese Bewegung wieder und strich sich mit der Hand über die Schläfe.
„Da siehst du, was du von deiner Schadenfreude hast...“, grummelte Dean vor sich hin, konnte aber nicht verhindern, dass man ihm deutlich ansah, wie erleichtert er war, dass es seinem Bruder so gut ging. Langsam legte er Sam seine Hand auf die Schulter. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, Sammy, ich warne dich!“, fügte er dann aber noch mit zusammengekniffenen Augen hinzu.
„So groß kann dein Schrecken ja nicht gewesen sein. Ich habe so das unbestimmte Gefühl, dass du dich hier gut amüsiert hast.“, kam Sam nicht umhin, anzumerken, weshalb Dean schon fast ausholte, um ihm einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, bevor ihm einfiel, dass dies keine so gute Idee war.
„Das kriegst du alles noch zurück, wenn du wieder hier raus bist...“
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Die Geschichte stammt wieder mal aus dem Adventskalender :)


Author's Note: Wieder einmal ging es darum, eine kleine, weihnachtliche Episode zu einer Serie zu schreiben und jedes Jahr bin ich wieder überrascht, wie schwierig es manchmal sein kann, diesen Feiertag vernünftig irgendwo einzubauen. Aber ich denke, dass es mit Supernatural einigermaßen gelungen ist und ich hoffe, dass ihr mit der Geschichte einen schönen Adventssonntag verlebt.

Autor: Elenia
Titel: Holidays are coming
Serie: Supernatural
Vorgaben: Der erste Satz „Ach, wär’s doch endlich Weihnachten...“, sowie der letzte Satz „... Das verspreche ich dir!“, waren vorgegeben und mussten in die Story miteingebaut werden.
Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir *leider* Nur die Idee zu der Story ist meins.
Spoiler: Keine. Die Geschichte spielt aber definitiv nach Ende der zweiten Staffel.
Wörter: 2.065



„Ach, wär’s doch endlich Weihnachten...“
Ungeduldig und gleichzeitig aufgeregt hüpfte ein kleines Mädchen mit dunkelbraunen Locken in der Küche herum, wo ihre Mutter gerade damit beschäftigt war, Vorbereitungen für das große Weihnachtsessen am morgigen Feiertag zu treffen.
„Es gibt Plätzchen und Gans und Grandma und Grandpa kommen und Geschenke und – Mama, der Weihnachtsmann vergisst mich doch nicht, oder?“, krähte die Kleine zuerst fröhlich, dann aber doch ein wenig besorgt vor sich hin, während sie zu ihrer Mutter trat, um diese an ihrer Schürze zu ziehen, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.
„Natürlich wird er dich nicht vergessen, Schätzchen. Aber bitte, tu mir einen Gefallen und geh spielen, ich muss hier noch so viel vorbereiten!“, erklärte diese etwas gereizt, während sie die Hände ihrer Tochter von der Schürze nahm und sich wieder ihrer Arbeit zuwandte.
Das kleine Mädchen startete noch einen Versuch, um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter wieder auf sich zu lenken, wurde von dieser aber nur erneut unwirsch abgewiesen, sodass sie schließlich doch auf deren Bitte einging und die Küche verließ, um spielen zu gehen.
Und was eignete sich da wohl am Tag vor Weihnachten besser, als das große Wohnzimmer, mit dem wunderschön dekorierten Weihnachtsbaum darin? Aber wieso stand da bereits ein Päckchen unter dem Baum? Der Weihnachtsmann würde die Geschenke doch erst morgen bringen... Aber es war so zauberhaft verpackt und versprach verheißungsvoll einen faszinierenden Inhalt, dass die Kleine gar nicht anders konnte, als direkt zum Weihnachtsbaum zu gehen und das Geschenk in die Hände zu nehmen.
Anschließend war lediglich noch ein kurzer Aufschrei zu hören, dann wurde es still im Haus.

„Schnee... Welcher Idiot ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass der verdammte Schnee zu Weihnachten so beschissen toll sein soll?“, fluchte Dean Winchester vor sich hin, während er damit beschäftigt war, seinen Chevy Impala von der weißen Pracht zu befreien, die sich allein während der kurzen Zeit auf seinem Wagen gesammelt hatte, die er mit seinem Bruder Sam in dem kleinen Einfamilienhaus verbracht hatte, in dem vor nur wenigen Stunden mit der 4jährigen Rebecca bereits das dritte Kind in diesem Ort verschwunden war. Spurlos.
Sie beide hatten sich in der Nähe der Ortschaft aufgehalten, als sie von den Vorfällen erfahren hatten und trotz den anstehenden Weihnachtsfeiertagen beschlossen, nach dem Rechten zu sehen. Nicht, dass ihnen Weihnachten viel bedeutet hätte; normalerweise hatten es die beiden Brüder ohnehin alleine, ohne ihren Vater verbracht und legten keinen besonderen Wert darauf, den Feiertag auf irgendeine besondere Art zu verbringen. Aber zumindest wäre es auch für sie ein Anlass gewesen, ihre Arbeit wenigstens für ein paar Tage im Jahr ruhen zu lassen. Allerdings hatten sie selbst dazu in den letzten Jahren nie eine Gelegenheit gehabt. Immer wieder hatte sich das Übernatürliche scheinbar gerade zu Weihnachten keine Pause gönnen wollen.
„Ich weiß nicht, ob wir hier wirklich einen Fall haben, Dean. Ich meine, die verschwundenen Kinder... es muss ja nicht zwangsläufig irgendetwas Übernatürliches sein.“, erklärte Sam nachdenklich, der gerade erst auf die Straße trat und seinen Brüder amüsiert dabei beobachtete, wie dieser den Schnee von seinem Wagen fegte und kurz darauf auch schon wieder laut fluchte, weil es so stark schneite, dass auf dem anderen Ende des Autos bereits wieder Schnee lag.
„Das mag ja sein... verfluchter Schnee... aber selbst wenn nichts Übernatürliches dahinter steckt, sollten wir trotzdem dafür sorgen, dass die Kinder nach Hause kommen. Ich meine, stell dir das vor, Weihnachten ohne dein Kind!“, merkte Dean missmutig an, bevor er in den Wagen stieg und den Motor startete.
Sam stand dagegen noch auf dem Gehweg und blickte seinem Bruder einfach nur verwundert nach. Hatte Dean gerade Anzeichen einer vernünftigen emotionalen Einstellung gezeigt?
„Was ist los? Steigst du heute noch ein, oder willst du auf den Weihnachtsmann warten?“, fragte Dean etwas ungeduldig, während er sich etwas auf die Beifahrerseite beugte, um seinen Bruder ansehen zu können, was bei Sam dazu führte, dass dieser gleichzeitig verwirrt und amüsiert den Kopf schüttelte, dann aber doch in den Wagen stieg.
„Weißt du, dass du es immer wieder schaffst, mich zu überraschen?“, fragte Sam, während er sich anschnallte, bekam allerdings keine Antwort von seinem Bruder, da dieser – abgesehen davon, dass er ohnehin nicht darüber reden wollte – sich bereits auf die Straße konzentrierte.
„Ich hätte jetzt Lust auf einen Eierpunsch... Oder besser gesagt, auf eine ganze Menge davon.“

„Meinst du nicht, dass es langsam reicht? Vorhin wolltest du noch dafür sorgen, dass die Kinder zu Weihnachten wieder zurück bei ihren Familien sein können und jetzt kippst du einen Eierpunsch nach dem anderen. So schlimm warst du nicht mal bei unserem ersten Weihnachten ohne Dad.“, merkte Sam mit einem missbilligenden Blick über den Rand seines Laptops an, während er seinen Bruder dabei beobachtete, wie dieser inzwischen das wohl zehnte Glas Eierpunsch in sich hinein kippte.
„Wer sagt denn, dass ich die Kinder nicht trotzdem retten kann? Das bisschen Eierpunsch wird mich davon nicht abhalten.“, antwortete Dean nur kurz angebunden, während er sich ein weiteres Glas Punsch einschenkte und dabei nicht unerhebliche Mühe hatte, das Glas überhaupt noch zu treffen.
Sam runzelte nur kurz die Stirn, wandte sich daraufhin aber wieder der Internetseite zu, die er zuvor noch besucht hatte, um etwas über die Vorfälle hier herauszufinden. Er war ja seltsames Verhalten von seinem Bruder gewohnt, aber dass er um Weihnachten herum so sentimental wurde, überraschte ihn dann doch. Aber irgendwo war es auch kein Wunder, schließlich staute er dies alles normalerweise einfach in sich auf. Und jetzt mit Weihnachten und glücklichen Familien, die hier so abrupt zerstört wurden, war es nicht weiter verwunderlich, dass er dabei an ihre eigene Familie denken musste, mit der sie – soweit sie sich erinnern konnten – nie ein glückliches Weihnachtsfest verbracht hatten.
„Wenn du meinst....“, murmelte Sam daher nur verhalten, was Dean allerdings gar nicht wahrnahm, da er sich bereits wieder so auf seinen Eierpunsch konzentrierte, dass die restliche Welt unwichtig geworden war. Und damit natürlich auch der Fall, bei dem zumindest Sam gerade versuchte, etwas herauszufinden.
„Ich habe hier eine Art Dämon gefunden, der die drei Tage vor und nach Weihnachten Kinder entführt, um dann bis Silvester ein Ritual an ihnen zu vollziehen, dass ihm seine Kräfte für das ganze kommende Jahr verstärkt...“, erklärte Sam schließlich und schob Dean seinen Laptop hin, damit er das nachlesen konnte, was er ihm gerade erzählt hatte. Aber dafür interessierte sein Bruder sich gar nicht wirklich, der Alkohol schien im Moment wesentlich faszinierender zu sein.
„Dean!“, ermahnte Sam ihn daher und nahm ihm das Glas mit dem Eierpunsch aus der Hand.
„He!“, kam daher auch sofort die Beschwerde von Dean, der nur widerwillig einen kurzen Blick auf die Internetseite warf und dann nickte. „Meinetwegen, kümmern wir uns halt um diesen Dämon. Aber mich würde schon interessieren, wie du das Ding überhaupt finden willst. Hier gibt es wahrscheinlich tausende Familien mit Kindern und wir haben keine Ahnung, wo der Dämon als nächstes auftauchen wird...“
„Dafür, dass du betrunken bist, hast du sogar noch einigermaßen vernünftige Einwände.“, musste Sam zugeben, während er den Laptop wieder ausschaltete und in seine Tasche packte. Das Glas mit dem Eierpunsch hatte er zur Sicherheit aber trotzdem auf dem Nachbartisch abgestellt, was dazu führte, dass Deans suchender Blick beständig über den Tisch glitt und er sich fragte, wo zum Teufel nur das Glas mit dem Punsch hingekommen war.
„Ich bin nicht betrunken.“, widersprach er dann schließlich, als er festgestellt hatte, dass er das Glas nicht mehr finden konnte, was ihn dazu veranlasste, aufzustehen und seine Jacke anzuziehen – auch, wenn es vielleicht etwas länger dauerte, als normalerweise.
„He, wo willst du denn hin? Wir haben doch immer noch keine Ahnung, wo wir überhaupt anfangen sollen, zu suchen!“, erinnerte ihn Sam an die Tatsachen, der gar nicht so schnell hinterher kam, wie sein Bruder schon fast zur Tür hinaus war.
„Also, erstens, ich habe keinen Alkohol mehr, was schon mal dagegen spricht, dass wir hier bleiben und zweitens, wir haben dieses Dings... Das Dings eben, das diese Geräusche macht, wenn irgendetwas Übernatürliches... passiert... Das Dings da halt.“, erklärte Dean bemüht ernsthaft, bevor er sich endgültig umdrehte, um das Diner zu verlassen und dabei noch fast den überdimensionalen Plastikweihnachtsmann mitnahm, der zur Dekoration neben der Tür aufgestellt worden war.
Sam schüttelte einfach nur noch den Kopf, nahm den Autoschlüssel vom Tisch, den Dean hatte liegen lassen und machte sich auf den Weg zum Parkplatz, wo Dean bereits etwas verwirrt vor seinem Wagen stand und sich offensichtlich wunderte, wo der Schlüssel abgeblieben war.

„Wenn du jetzt nicht sofort rechts ranfährst, dann bekommst du ein ernsthaftes Problem mit mir. Das ist mein Wagen und den werde ich fahren!“, beschwerte Dean sich nun schon zum wiederholten Male und gestikulierte mit der Hand, in der er das Gerät zum Aufspüren übernatürlicher Aktivitäten hielt, das allerdings bisher noch keinen Ton von sich gegeben hatte.
„Sonst geht’s dir gut, oder? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich fahren lasse. Du bist betrunken, zum tausendsten Mal!“, widersprach Sam ihm inzwischen schon ziemlich genervt und versuchte, sich nicht von seinem Bruder ablenken zu lassen, sondern sich auf die Straße zu konzentrieren. „Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, du bist ein kleines Kind!“
„Ich bin kein kleines Kind und ich bin auch nicht betrunken, ebenfalls zum tausendsten... Fahr rechts ran!“, begann Dean zwar zuerst einen Widerspruch, wobei er sich schließlich aber selbst unterbrach, um seinen Bruder erneut zum Anhalten aufzufordern.
„Du wirst nicht fahren, also brauche ich auch nicht rechts ran zu fahren! Und jetzt konzentrier dich bitte auf unseren Job!“, erklärte Sam nur und fuhr einfach weiter.
„Fahr rechts ran, oder du zahlst die Reinigung des Wagens!“, bestand Dean noch einmal darauf, dass Sam anhielt, während er bereits die Tür öffnete, was seinen Bruder endlich dazu veranlasste, den Wagen an den Straßenrand zu lenken und stehen zu bleiben.
Und keine Sekunde später war Dean auch schon aus dem Wagen gestiegen, wo er sich übergeben musste, was Sam wiederum zu einem lauten Lachen veranlasste.
„Wie war das? Du bist nicht betrunken? Du kannst froh sein, dass Weihnachten bald vorbei ist, dann brauchst du wieder ein Jahr lang keinen Eierpunsch zu trinken!“, konnte er sich eine schadenfrohe Bemerkung nicht wirklich verkneifen, was jedoch keineswegs den gewünschten Effekt auf Dean hatte, der die Provokation einfach ignorierte und stattdessen nach dem kleinen Gerät griff, dass er auf dem Weg nach draußen fallen gelassen hatte und dass nun aber laut und aufdringlich piepste.
„Ich glaube, wir haben gefunden, wonach wir gesucht haben...“, murmelte er etwas außer Atmen, warf den kleinen Kasten in den Wagen und ging zum Kofferraum, um sich mit den nötigen Waffen einzudecken, was Sam ihm schnell gleich tat.

Es dauerte nicht lang und die beiden traten vorsichtig in das dunkle Wohnzimmer des Hauses, bei dem das Gerät ausgeschlagen hatte, wo sie undeutlich einen kleinen Jungen sahen, der sich wohl aus dem Bett nach unten geschlichen hatte, um schon einmal seine Geschenke zu öffnen.
Doch eines davon war gar kein richtiges Geschenk, denn als der Kleine es berührte, verwandelte es sich in eine Art Rauchschwade, die sogar noch Finsterer zu sein schien, als die Dunkelheit im Raum und den Jungen aufschreien hätte lassen, wenn Dean ihn nicht noch schnell aus dem Weg gezogen hätte.
Sam feuerte zuerst eine der Waffen auf die seltsame Manifestation des Dämons ab, wobei die Ladung allerdings scheinbar spurlos durch das gestaltlose Etwas drang, das sich zwar etwas zögerlich, aber doch eindeutig wieder nach dem kleinen Jungen orientierte. Aber Sam hatte vorgesorgt und warf zuerst einen Talisman durch den Dämon hindurch, der daraufhin zusammenzuckte und sich nun dem jüngeren Winchester-Bruder zuwandte, der jedoch nur erneut seine Waffe abfeuerte und damit dem Spuk diesmal ein Ende bereitete.
Ein erleichtertes Ausatmen war die Reaktion bei Sam, als sogar die bisher verschwundenen Kinder plötzlich im Wohnzimmer auftauchten und sein Bruder ihn erneut verwunderte, der schlagartig wieder nüchtern geworden zu sein schien und sich bemühte, die verwirrten Kinder zu beruhigen. Er erzählte ihnen, dass sich die Elfen des Weihnachtsmannes sich lediglich einen kleinen Spaß erlaubt hatten und er und Sam sie jetzt alle wieder nach Hause bringen würden, wo sie Weihnachten mit ihren Familien feiern würden können.
Und während Sam schon die übrigen Kinder nach draußen zum Wagen brachte, strich Dean dem kleinen Jungen, der hier wohnte, noch einmal sanft über den Kopf.
„Und du gehst jetzt auch besser wieder ins Bett und packst deine Geschenke dann zusammen mit deiner Familie aus. Der Weihnachtsmann hat dir mit Sicherheit auch morgen noch das gebracht, was du dir gewünscht hast, das verspreche ich dir!“
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Diese Story ist dafür wieder aus dem FanFiction-Wettbewerb


Serie: Grey’s Anatomy
Disclaimer: Keine der Figuren aus der Serie gehört mir, lediglich die Idee zu dieser Story und meine eigenen Figuren. Die Geschichte spielt vor der Zeit, um die sich die eigentliche Serie dreht, als Meredith noch nicht am Seattle Grace arbeitet und beleuchtet ihre private Vergangenheit und vielleicht auch den Grund, weshalb sie sich so verdammt schwer tut, sich Derek wenigstens ein bisschen zu öffnen.
Was die Wettbewerbs-Kriterien betrifft, habe ich sie beide eingebaut. Meredith hat nichts mit ihrem Job zu tun und die drei Reizwörter sind ebenfalls vorhanden.
Umfang: 2.015




Es war immer ihr kleiner Witz gewesen, dass sie bei dem Tempo, das sie am Anfang ihrer Beziehung an den Tag gelegt hatten, aufpassen mussten, wenn sie sich nicht in zwei Jahren bereits wieder scheiden lassen wollten.
Und jetzt stand er an ihre Wohnungstür gelehnt – mit versteinerter Miene – und erklärte ihr, dass er die Scheidung wohl doch schon eher einreichen wollte. Im ersten Moment glaubte Meredith einfach nur, sich verhört zu haben. Die vergangenen zwei Wochen hatte sie nichts anderes getan, als sich auf ihre ersten freien Tage seit scheinbaren Ewigkeiten zu freuen, die sie in ihrem praktischen Jahr haben würde und darauf, endlich wieder mehr Zeit, als nur gelegentliche Abendstunden mit Matt verbringen zu können. Und ihm war es doch eigentlich genauso gegangen... Abgesehen davon war doch alles in Ordnung, weshalb also sollte er Schluss machen wollen?
„Im Ernst?!“, rutschte es ihr daher unwillkürlich heraus, während sie ihren nun wohl Ex-Freund verwirrt ansah, was diesen allerdings keineswegs dazu veranlasste sich zu erklären, sondern einfach nur weiter starr ihren Blick zu erwidern.
„Was ist denn eigentlich los?“, fragte Meredith nach, die nicht verstand, was plötzlich in ihn gefahren war. Noch gestern hatte er ihr am Telefon gesagt, wie sehr er sich auf ihr Treffen heute Abend freute. Aber jetzt sah er sie einfach nur kalt an, wie sie es noch nie bei ihm erlebt hatte. Niemals während ihrer Beziehung hatte er sich auch nur annähernd so verhalten und es schien, als wüsste er selbst nicht so genau, was er denn jetzt eigentlich sagen sollte.
„Na komm schon, sag doch einfach, was los ist.“, versuchte Meredith Matt noch einmal dazu bewegen, sich endlich zu erklären, wobei ihre Stimme bereits einen leicht verzweifelten Unterton annahm. Wieso wollte er einfach nicht reden?
„Es sind... mehrere Kleinigkeiten...“, begann Matt schließlich zögernd, allerdings ohne dabei wirklich überzeugend zu klingen. „Weißt du, ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass du mir Paroli bieten kannst... Nicht so, wie ich mir das vorstelle...“ Immer noch stockte er in seiner Erklärung und wich Merediths Blick aus, die ihrerseits nicht wirklich verstand, was er ihr damit sagen wollte.
„Außerdem... du hast keine Ahnung, wo du einmal arbeiten wirst – arbeiten kannst. Ich möchte aber hier bleiben... Aber das sind eher so die unwichtigen Dinge.“
Leicht kopfschüttelnd sah Meredith ihn an. In ihrem Kopf schwirrten all die Dinge herum, die er in den letzten Minuten zu ihr gesagt hatte und es wollte einfach keinen Sinn geben. Es wollte nicht zu der glücklichen Beziehung passen, die sie die letzten Monate geführt hatten.
Die angehende Ärztin hatte wirklich das Gefühl gehabt, dass es diesmal passen könnte. Dass Matt derjenige war, mit dem sie sich ein gemeinsames Leben, ja sogar eine Familie vorstellen konnte – und damit war er der erste Mann gewesen, über den sie das jemals gedacht hatte. Und jetzt brachte er hier diese Dinge an, die für sie nach Ausflüchten klangen, um aus der Beziehung herauszukommen, bevor es wirklich ernst wurde. Denn Dinge wie einen späteren Wohn- und Arbeitsort musste man mit Sicherheit nicht jetzt schon beschließen und schließlich konnte man in diesem Bereich auch Kompromisse erarbeiten – wenn man es denn wollte...
„Ich verstehe nicht...“, meinte Meredith daher nach einer längeren Pause zögerlich. Sie hatte geschwiegen und ihren Blick immer wieder durch das Zimmer geworfen und er hatte – ebenfalls schweigend – den Boden zu seinen Füßen betrachtet.
„Ich meine, es war doch die ganze Zeit alles in Ordnung? Warum hast du denn nichts gesagt? Ich dachte, wir wollten miteinander reden, wenn es wegen irgendetwas Probleme gibt?“, sprudelte es schließlich doch aus ihr heraus und etwas vorwurfsvoll sah sie Matt an.
„Ich dachte nicht, dass das auch in die Kategorie „darüber reden“ gehört...“
Ungläubig blickte Meredith wieder vom Boden zu ihm auf. Hatte er das jetzt ernsthaft gesagt? Unruhig begann sie im Zimmer auf und ab zu gehen. Über was hätte er dann mit ihr reden wollen? Dass ihm ihr Pullover nicht gefiel? Aber bevor sie dazu irgendetwas sagen konnte, setzte er diesmal von selbst seine Erklärungen fort.
„Außerdem hast du doch die ganze letzte Zeit gearbeitet. Ich wollte nicht, dass du irgendwie – abgelenkt bist. Ich dachte, es wäre besser, wenn du dich voll auf deine Patienten konzentrieren kannst und ich eben erst jetzt mit dir rede, wenn du ein paar Tage frei hast.“, erklärte Matt.
Wunderbar! Und dafür verdarb er ihr jetzt die ersten freien Tage seit Ewigkeiten. Die Tage, die sie eigentlich gemeinsam mit ihm genießen wollte, die sie ja eigentlich schon verplant hatten.
„Das klingt, als würdest du schon länger darüber nachdenken...“
Matt zögerte. Er wusste, dass Meredith seine Antwort nicht besonders positiv aufnehmen würde.
„Ungefähr drei oder vier Wochen.“, gab er dann schließlich doch zu, wenn auch leise.
Entgeistert sah Meredith ihn an. Drei oder vier Wochen? Ihre Empörung kam nicht daher, dass die Zeitspanne jetzt so unglaublich lang gewesen wäre, sondern daher, dass gerade diese letzten Wochen eigentlich von seiner Seite aus alles andere gesagt hatten, als „Ich will Schluss machen“. Und entsprechend reagierte sie daher auch.
„Drei oder vier Wochen? Hast du mich dann drei oder vier Wochen absichtlich die ganze Zeit angelogen? Oder warum sonst hast du mir da diesen wundervollen Brief geschrieben, wie froh du bist, mich zu haben, dass die stressige Zeit schon vorbeigehen wird und wir dann endlich wieder mehr zusammen unternehmen können? Hast du darum extra schon die ganzen nächsten Wochen mit mir geplant – wo wir hinfahren und was wir unternehmen – weil du Schluss machen wolltest?“, erklärte Meredith nun doch etwas aufgebracht. Das passte doch alles einfach nicht zusammen...
„Warum hast du mich dann letzte Woche eigentlich noch zum Geburtstag deiner Mutter eingeladen? Warum hast du das nicht einfach gelassen, wenn du mich gar nicht dabei haben wolltest?“
Matt schwieg erneut nur und sah wieder zu Boden, als könnte er Merediths enttäuschten Blick nicht ertragen.
„Warum erzählst du mir denn dann überhaupt noch davon, dass du Bilder von mir aufgehängt hast? Oder war das einfach nur eine glatte Lüge?“ Langsam wusste die junge Frau gar nicht mehr, was sie sagen sollte. Der letzte Monat war für sie – trotz der stressigen Arbeit – eine wunderschöne Zeit gewesen. Und seine kleinen Aufmerksamkeiten und die Pläne für die Zukunft, inklusive eines wundervollen Sommerurlaubs, hatten ihr alles gesagt – aber sicher nicht, dass er vor hatte, ihre Beziehung zu beenden.
„Vielleicht weil ich die Bilder aufgehängt habe. Und wieder abgehängt... Dreimal.“, gab Matt leise zu, während sein Gesichtsausdruck jedoch genauso verschlossen blieb, wie er von Anfang an gewesen war, seit er Merediths Wohnung betreten und gesagt hatte, dass sie reden mussten.
„Du hättest das alles lassen können, Matt, wenn du dir schon die ganze Zeit Gedanken gemacht hast, Schluss zu machen. Du hättest mich nicht die ganze Zeit anlügen müssen. Ich hatte zum Beispiel gar nicht erwartet, zum Geburtstag deiner Mutter eingeladen zu werden – also warum hast du das nicht einfach gelassen?“, fuhr Meredith fort, die langsam das Gefühl hatte, dass die ganze letzte Zeit eine einzige große Lüge war. Sie musste sich von Matt abwenden, sonst wären ihr die Tränen gekommen und das war das Letzte, was sie wollte, dass sie vor ihm Schwäche zeigte.
Er jedoch entschied sich, gar nicht erst auf ihre Frage einzugehen – vielleicht hatte er selbst auch keine Antwort darauf.
„Verstehst du denn, was ich dir sagen will? Dass ich mir ziemlich verarscht vorkomme, da du anscheinend die ganzen letzten Wochen dauernd gelogen hast. Jeden Abend, wenn du mich angerufen hast und mir gesagt hast, dass du dich auf das nächste Treffen freust. Jedes Mal, wenn du hier warst und mir gesagt hast, dass du gerne bei mir bist und froh bist, mich gefunden zu haben. Jedes Mal, wenn du verdammt noch mal mit mir geschlafen hast und mir danach gesagt hast, dass du vollkommen zufrieden bist...“, erneut musste Meredith sich abwenden. Sie würde nicht weinen, solange er hier war, aber im Moment kam sie sich so unglaublich dumm vor, dass er sie die ganze Zeit angelogen hatte und sie nichts gemerkt hatte. Dass sie so blauäugig gewesen war, ihm zu glauben. Zu glauben, dass sie diesmal den Richtigen gefunden hatte.
Erneut schwiegen die beiden sich einfach nur an. Merediths Blick glitt zu dem gemeinsamen Bild von ihnen beiden, das sie eng umschlungen an Silvester zeigte, als sie gemeinsam ins neue Jahr gefeiert und draußen die Feuerwerke betrachtet hatten. Er hatte sie zuvor zu Hause bei ihrer Mutter besucht gehabt – der erste Mann, den sie ihrer Mutter tatsächlich vorgestellt hatte und anschließend waren sie gemeinsam zu seinen Freunden gefahren, um dort das neue Jahr zu beginnen. Das war auch der Tag gewesen, an dem sie ausgemacht hatten, dass sie das nächste Weihnachten bei seiner Familie verbringen würde, da sie sich dieses Jahr an den Feiertagen überhaupt nicht hatten sehen können. Und sie hatten schon einmal vorsorglich – wenn auch nicht ganz ernst gemeint – darüber diskutiert, ob sie seinen Namen annehmen würde, wenn sie heirateten, oder eher nicht. Sie hatte darauf bestanden, ihren zu behalten. Schließlich war der Name Grey medizinisch gesehen ein Begriff – Wiedererkennungswert – und darauf wollte sie nicht verzichten. Mit seinem Namen kam allerdings auch kein Doppelname in Frage...
„Weißt du, es hat bei mir einfach nicht so gefunkt...“, bemerkte Matt schließlich, als könnte das die Sache besser machen.
Meredith wandte sich wieder von dem Bild ab und ihm zu. Was wollte er ihr damit sagen? Es hatte nicht so gefunkt? Das fiel ihm jetzt ein, nachdem sie bereits so lange zusammen waren? Und was sie besonders wütend machte:
„Aber du warst doch derjenige, der zuerst gesagt hat „Ich liebe dich“! Ich habe noch zu dir gesagt, dass ich dafür länger brauche, dass ich dir das nicht so schnell sagen kann...“, erklärte sie nun fast schon aufgebracht. Das konnte doch nicht sein, dass er ihr hier jetzt erzählen wollte, dass er sie die ganze Zeit angelogen hatte.
„Soll ich’s mir jetzt ganz mit dir verderben?“, fragte er, statt eine Antwort zu geben, was Meredith nur zu einem Schulterzucken veranlasste. Sollte er doch machen, was er wollte. Scheinbar war der wirkliche Matt ganz anders, als der, den sie zu kennen geglaubt hatte.
„Ich dachte eben, dass das dazugehört...“
Nun konnte Meredith es nicht mehr verhindern, ihn ziemlich entgeistert anzublicken.
„Das gehört dazu, wenn man es wirklich empfindet und sonst nicht.“, erklärte sich entschieden, jedoch fast schon tonlos, bevor sie Matt nun komplett den Rücken zuwandte, da sie nicht mehr verhindern konnte, dass sich einige Tränen in ihren Augen sammelten und über ihre Wangen nach unten liefen.
Hinter sich hörte sie ein Rascheln und wusste, dass Matt ein Taschentuch aus seiner Hosentasche zog.
„Ich brauche kein Taschentuch.“, erklärte sie schnell und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, sodass sie sich wieder zu Matt umdrehen konnte. Sie hatte keine Lust mehr, das Gespräch noch weiter fortzusetzen, denn alles, was sie bisher an ihrer Beziehung für gut gehalten hatte und sie glauben hatte lassen, dass Matt der Richtige sein konnte, schien eine einzige Lüge gewesen zu sein.
„Willst du jetzt gehen...?“, fragte Meredith ihn schließlich, da Matts Hand bereits ein paar Mal in Richtung seiner Jacke gewandert war, aber sie bisher noch nicht ergriffen hatte.
Matt nickte nur kurz und griff diesmal wirklich nach seiner Jacke.
„Außer, du willst mir noch eine Ohrfeige geben...“
„Verschwinde einfach.“, war alles, was Meredith noch sagen konnte und wies auf die Tür. Und ohne einen Blick zurück verließ Matt die Wohnung. Bevor sich die Tür endgültig wieder geschlossen hatte, hatte Meredith sich erneut umgedreht; sie wollte diesen Moment nicht auch noch mit ansehen müssen. Still und verzweifelt lauschte sie, wie er die Treppe nach unten ging, die Haustür öffnete und wieder schloss. Und unwillkürlich ging sie nun doch zum Fenster, wo sie verfolgte, wie er – unwillkürlich über die Motorhaube seines Wagens streifend – die Autotür aufschloss und einstieg.
Als er wegfuhr und die Rücklichter des Autos langsam immer undeutlicher wurden, merkte Meredith erst, wie die Tränen über ihre Wangen liefen. Sie war sich so sicher gewesen, dass er der Richtige war, da es einfach gepasst hatte. Und bis vor einer halben Stunde hatte sie auch geglaubt, dass er genauso empfand...
Wahrscheinlich würde es lange dauern, bis sie einem Mann wieder glauben würde, dass er tatsächlich ernste Absichten hatte.
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Wieder aus dem FanFiction-Wettbewerb


Serie: Gilmore Girls
Disclaimer: Keine der Figuren oder Ideen zur Serie gehört mir, lediglich die Idee zu dieser FanFic.
Author’s note: Tja, was soll ich sagen? Ich mag an der Ich-Perspektive versucht, schließlich ist der Wettbewerb ja auch als Herausforderung gedacht. Abschließend muss ich jedoch sagen, dass mir die Geschichte nicht wirklich gefällt, obwohl ich nicht so genau sagen könnte, woran’s liegt. Aber gepostet wird sie trotzdem^^
Perspektive: Jess Mariano
Umfang: 1.619 Wörter



Zu Rorys Abschluss in Yale macht Logan ihr einen Heiratsantrag, über den Rory erst einmal nachdenken möchte. Schließlich erklärt sie ihm, dass sie zwar mit ihm zusammen bleiben möchte, aber noch nicht heiraten will. Logan jedoch will keinen Schritt zurück in der Beziehung machen, sodass die beiden sich trennen und jeder seine eigenen Wege geht.


Ich traf Rory zum ersten Mal wieder, wenige Wochen nachdem sie Logans Heiratsantrag abgelehnt hatte. Sie war als freie Journalistin unterwegs und begegnete mir auf einer Buchmesse, bei der ich meinen kleinen Roman vorstellte, der ihr so gefallen hatte. Ganz anders, als ich es früher bei ihr gewohnt war, war sie völlig spontan und ließ die Zukunft einfach auf sich zukommen. Das musste ich diesem Logan lassen, er hatte ihr ein wenig Spontaneität beibringen können. Aber das war auch das einzig Positive, was ich über diesen verzogenen Schönling sagen konnte. Wir hatten uns von Anfang an gegenseitig nicht leiden können, weshalb ich natürlich froh war, dass sie seinen Antrag abgelehnt hatte. Denn meine Gefühle für sie waren nach wie vor vorhanden, weshalb ich sie auch noch am gleichen Abend zum Essen einlud.
Etwa ein halbes Jahr später lebten wir zusammen in Hartford. Rory arbeitete inzwischen fest angestellt bei einer lokalen Zeitung und ich schrieb weiter meine Bücher. Zudem war Hartford von der Entfernung zu Stars Hollow her ideal. So konnten wir jederzeit ihre Mutter und meinen Onkel Luke besuchen, durch ihre Heirat war dies inzwischen ja in einem Aufwasch möglich. Auch meine Mutter lebte nach wie vor mit T.J. und der kleinen Doola dort. Nicht, dass ich den Namen mögen würde, aber mit der Zeit war mir meine kleine Halbschwester doch sehr ans Herz gewachsen. Und dafür, dass T.J. so ein Vollidiot war, konnte die Kleine ja schließlich nichts.
Es war das, was ich mir immer gewünscht hatte. Wenn es die eine Frau für mich gab, dann war es Rory und diesmal hatte es auch vom Timing her endlich gepasst. Ich war erwachsen genug für eine reife Beziehung geworden und im Gegensatz zu unserer letzten entscheidenden Begegnung war Rory eben nicht mehr mit Logan zusammen gewesen. Diesmal war es einfach richtig, das spürte ich.
Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass wir in Hartford eines Tages Logan über den Weg liefen, der eine unbekannte blonde Schönheit an seiner Seite hatte. Trotzdem legte ich unbewusst meinen Arm um Rorys Taille, um sie zu mir zu ziehen und Logan zu zeigen, für wen sie sich entschieden hatte. Aber die beiden wechselten ohnehin nur einige belanglose und gezwungen klingende Worte, bevor sie sich wieder voneinander verabschiedeten. Bereits im Gehen sah ich aber trotzdem noch einen Blick zurück von Rory, die Logan dabei beobachtete, wie er die Hand der Blonden nahm. Wahrscheinlich war dies allerdings völlig normal, dachte ich damals, schließlich waren die beiden lange Zeit zusammen gewesen. Und auch, wenn Rory den Antrag abgelehnt hatte, bedeutete dies ja nicht, dass sie keine Gefühle für Logan hatte. Sie hatte mir erzählt, dass es sein Ultimatum gewesen war, das ihr Angst gemacht hatte, aber für mich zählte ohnehin nur, dass es bei den beiden vorbei war – das Wie und Warum interessierte mich nicht weiter. Jedenfalls nicht damals.
Es war wohl kaum drei Monate später, als Rory eine ziemlich teuer aussehende Einladung in der Post fand, die an uns beide adressiert war. Erst, nachdem sie diese völlig wortlos gelesen und wieder zur Seite gelegt hatte, nahm ich sie zur Hand und stellte fest, dass es sich dabei um die Einladung zu Logans Hochzeit mit jener ominösen Blonden handelte. Ein kurzer Blick über den Papierrand zu Rory zeigte mir meine Freundin, während sie etwas zu teilnahmslos mit den Schultern zuckte. Nun gut, ich persönlich hielt es für eine ziemliche Unverschämtheit, gerade die Frau einzuladen, die man ursprünglich hatte heiraten wollen, aber das war Logans Entscheidung. Rory zumindest schien aus reiner Höflichkeit hingehen zu wollen, also würde ich sie wohl oder übel begleiten.
Bei einem der viel zu häufigen Abendessen bei Rorys Großeltern schließlich erreichte uns sogar der stadtbekannte Klatsch über Logan und seine Zukünftige. Angeblich, so hieß es, habe nicht er den Heiratsantrag gemacht, sondern sie, was gerade für Emily einfach ungehörig schien. Zwar erzählte mir Rory nie, was ihre Großmutter damals unter vier Augen mit ihr hatte besprechen wollen, aber ich war mir sicher, dass diese nach wie vor lieber Logan an Rorys Seite gesehen hätte als mich und sie darauf hinwies, dass dieser idiotische Huntzberger nur ihr einen Antrag gemacht habe, nicht aber seiner jetzigen Verlobten. Was immer es auch war, was sie ihrer Enkelin hatte einreden wollen, Rory ließ sich davon nicht beeindrucken.
Wir besuchten zusammen die kirchliche Trauung von Logan und seiner Norah, um danach Monate nicht mehr über die beiden zu sprechen. Doch dass all dies unbeeindruckt an Rory vorbei ging, mochte ich mir wahrscheinlich nur eingeredet haben. Wahrscheinlich wollte ich einfach übersehen, was sie schon damals wirklich beschäftigte. Erst jetzt gestand sie mir, dass sie sich damals sehr wohl von Emily hatte beeinflussen lassen und noch vor Logans Hochzeit bei ihm gewesen war. Sie hatte mit ihm darüber reden wollen, was damals passiert war, weshalb sie noch nicht heiraten wollte. Und dabei hatte sie gehofft, dass er erkennen würde, dass sie ihn trotzdem liebte und es ihr nur zu früh für eine Hochzeit gewesen war. Aber Logan hatte ihr scheinbar gar nicht zuhören wollen. Er hatte ihr nur erklärt, dass er verlobt war und sein Wort gegeben hatte, Norah zu heiraten – was er auch tun würde.
Nur darum war Rory wieder zu mir zurück gekommen. Damals ahnte ich nichts davon, wollte vielleicht auch nichts ahnen, denn ich war glücklich. Ich war mit meiner Traumfrau zusammen, Logan war verheiratet und alles schien einfach perfekt.
Zwei Jahre, nachdem wir wieder zusammen gekommen waren, machte ich ihr Weihnachten schließlich einen Heiratsantrag, den sie auch annahm. Und zu keinem Zeitpunkt als in diesen ersten Wochen in dem Haus, das wir uns gekauft hatten, waren wir glücklicher. Selbst in Rorys Augen war zu diesem Zeitpunkt ein gewissen Funkeln zu sehen, das ich zuvor lange vermisst hatte. Sie war glücklich und ich war es auch.

Doch all dies änderte sich mit dem Tag, als Logans Frau im Kindbett starb und ihn allein mit der gemeinsamen Tochter zurück ließ. Da der Kontakt zwischen Rory und Logan niemals ganz abgebrochen war, war ich keineswegs verwundert, als sie zu ihm ging, um ihm Beistand zu leisten und ihm mit seiner Kleinen zu helfen. Und da wir inzwischen selbst verheiratet waren, dachte ich ohnehin, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, schließlich war Vertrauen die Basis einer glücklichen Beziehung. Und ich vertraute ihr.
Ich vertraute ihr, obwohl es spätestens seit jenem Tag in unserer Beziehung kriselte. Wir stritten immer öfter und waren uns auch um unsere weitere Zukunft keineswegs einig. Und das nicht nur, was Kinder anging...
Jedenfalls war sie gerade in dieser Zeit oft bei Logan und wie ich ebenfalls erst jetzt erfuhr, knisterte es wohl gewaltig bei den beiden. Aber wegen seiner kleinen Tochter schien Logan doch ein gewisses Ehrgefühl entwickelt zu haben, weshalb die beiden trotz alledem lediglich auf rein platonischer Ebene miteinander verkehrten.
Ein weiteres halbes Jahr überlebte unsere Beziehung noch – gerade so, wie ich manchmal das Gefühl hatte. Das eine oder andere Mal mussten wir sie auch mit einem kleinen Elektroschock wieder beleben. Aber als sie schließlich mit diesem unglaublich traurigen Gesichtsausdruck von Logan wieder nach Hause kam, wusste ich bereits, was Sache war. Es schien mein Schicksal zu sein, immer wieder von dieser bezaubernden Frau verlassen zu werden und sie trotzdem nie aufgeben zu können.
Jetzt erst erfuhr ich von ihren diversen Treffen mit Logan, die sie mir bisher verheimlicht hatte und davon, dass sie ihn immer geliebt hatte und es ihr damals mit dem Heiratsantrag nur zu schnell gegangen war. Sie war noch nicht so weit gewesen und er hatte keinen Schritt mehr zurück machen wollen. Alles in allem waren sie damals einfach in einer Sackgasse gewesen und ab da war das Timing jedes Mal miserabel gewesen – wie zuvor bei uns beiden.

„Du musst mir glauben, Jess, ich liebe dich... Ich habe dich immer geliebt, aber ich liebe Logan nun einmal mehr. Ich wollte dir nie etwas vormachen oder dich verletzen, auch wenn ich es wahrscheinlich doch getan habe, oder spätestens jetzt tue. Ich wollte, dass unsere Beziehung funktioniert, aber es wäre unfair von mir, wenn ich die Sache jetzt nicht beenden würde. Jetzt weiß ich, dass ich ihn damals nicht einfach so gehen lassen hätte dürfen, ich hätte die Sache nicht einfach so beenden dürfen. Es tut mir leid, wie alles gelaufen ist... und wie es jetzt endet.“, erklärte sie mir und ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie es ehrlich meinte, wenn sie sagte, dass sie mich nie hatte verletzen wollen. Wenn ich ehrlich war, hatte ich wahrscheinlich die ganze Zeit gewusst, dass Logan nie völlig aus ihrem Herzen verschwunden war, aber ich hatte einfach gehofft, dass sie mit der Zeit erkennen würde, dass wir beide zusammen gehörten. Ich wollte ihr keine Vorwürfe machen, hatte ich doch schon geahnt, was passieren würde, seit Logans Frau gestorben war. Ich wusste, was in ihr vorging –
Und trotzdem wollte ich sie hassen, wollte ihr an den Kopf schmeißen, dass sie mein Herz brach, mein Leben zerstörte und die Zukunft ruinierte, die ich für uns beide geplant hatte.
Aber dieses unschuldige Gesicht, ihr aufrichtiges Mitfühlen und das schlechte Gewissen, dass aus ihren Augen sprach, ließen mich meine Gefühle für mich behalten. Ich wollte nicht, dass sie sich meinetwegen noch schlechter fühlte, schließlich liebte ich sie immer noch. Und würde sie wohl auch immer lieben, weshalb ich ihre Hand nach einigem Zögern schließlich in meine nahm.
„Weißt du, du hättest das alles viel einfacher haben können, wenn du seinen Antrag angenommen hättest...“, meinte ich mit einer ziemlichen Portion Galgenhumor, während ich wenigstens ein kleines Lächeln auf meine Lippen zwang – auch wenn ich nicht mehr sagen könnte, wie ich das zustande gebracht hatte. Schließlich gab ich ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und schickte sie weg. Diesmal würde es für immer sein...
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Diese Geschichte stammt aus dem Adventskalender 2009


Author’s Note: Und auch dieses Jahr halten wir an der Tradition fest, in den Adventskalender des Forums einige FanFictions zu verpacken, um euch die Tage bis Weihnachten zu versüßen. Und in meinem Fall, um euch ein wundervolles Weihnachtsfest zu wünschen. Da ich diesmal direkt an Weihnachten dran bin, dachte ich mir auch, sollte ich nicht wieder eine „Gruselgeschichte“ schreiben, wie letztes Jahr mit Supernatural, weshalb ich mich für Gossip Girl entschieden habe.
Dabei habe ich mich – aus Entscheidungsschwierigkeiten – sowohl an Carries Vorgaben an mich, sowie teilweise auch an Margits Vorgaben gehalten. Ich hoffe, die Geschichte bringt ein wenig Weihnachtsstimmung rüber und verkürzt für euch die Wartezeit auf die Bescherung.
An dieser Stelle natürlich auch noch ein kleiner Aufruf für FB, über das ich mich jederzeit freue


Titel: That’s what friends are for
Serie: Gossip Girl
Vorgaben: Rumkugeln, kaltherzig und Kinderaugen sollten als Stichworte vorkommen, sowie einer der Charaktere vergessen, dass Weihnachten ist, um am Ende der Geschichte angenehm daran erinnert zu werden.
Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir *leider* Nur die Idee zu der Story ist meins. Und ich will mit der Geschichte kein Geld verdienen.
Spoiler: Keine. Die Geschichte spielt eigentlich nicht wirklich im Rahmen einer der Geschehnisse der Staffeln. Lediglich das Grundwissen um die Story und ihre Charaktere setze ich voraus
Wörter: 1.777



That’s what friends are for

Jenny Humphrey warf einen kurzen Blick aus dem Fenster des Lofts ihrer Familie, um für einen Augenblick den erneuten Schneefall zu registrieren, bevor sie sich wieder auf die andere Seite drehte, sich die Bettdecke über den Kopf warf und wieder dazu überging, alles um sich herum zu ignorieren.
Den Schnee, der so in New York eigentlich gar nicht so häufig war, ihren Bruder, der heute bestimmt schon zum fünften Mal an ihre Zimmertür klopfte, sowie auch die Tatsache, dass sie um vier Uhr nachmittags vollständig bekleidet in ihrem Bett lag.
Das Einzige, was sie nicht ignorierte, waren die Rumkugeln, die sie irgendwo in der Speisekammer aufgetrieben hatte. Sie waren dort zwar wahrscheinlich bereits seit Jahren in den hintersten Tiefen gelagert, wenn man nach der Staubschicht auf der Packung und dem abgelaufenen Haltbarkeitsdatum ging, aber Alkohol konnte wohl kaum schlecht werden. Und Schokolade erst recht nicht. Und Schokolade war das Einzige, was sie im Moment in ihrer Gegenwart ertragen konnte. Schließlich sollte es doch die körpereigenen Glückshormone stimulieren – hieß es jedenfalls immer. Im Moment kam es ihr eher vor, als würde sie jedes einzelne Gramm zählen, dass sie durch die verführerischen Süßigkeiten und das faule Herumliegen zunahm.
Gut, vielleicht sollte sie die Rumkugeln wohl auch besser ignorieren.
Und mit einer wütenden Handbewegung flog die Schachtel mit der Schokolade schwungvoll von Jennys Nachttisch.

Vor Jennys Zimmer ließ Dan mit einem resignierten Seufzen seine Hand wieder sinken, deren Klopfen an der Tür seiner Schwester erneut keinen Erfolg gehabt hatte. Sie wollte niemanden sehen, mit niemandem sprechen und noch nicht einmal wirklich etwas essen. Außer diese dubiosen uralten Rumkugeln, die sie in der Speise gefunden hatte und von denen er befürchtete, dass sie bereits so lange darin lagerten, wie seine Familie in diesem Loft wohnte.
Aber er ging davon aus, dass sowohl Alkohol, als auch Schokolade nicht schlecht wurden.
Trotzdem wäre ihm wohler, wenn Jenny ihr Zimmer endlich wieder verlassen würde. Ihm war klar, dass sie einige Tage für sich brauchte, nachdem die Beziehung zu ihrem Freund in die Brüche gegangen war, aber zu lange in Selbstmitleid versinken war in dieser Hinsicht auch keine gute Lösung.
Und immerhin war heute Heilig Abend und am morgigen Tag würde es natürlich ein großes Essen mit der gesamten Familie geben, um Geschenke auszutauschen und den Feiertag miteinander zu verbringen. So, wie Jenny sich in ihrem Zimmer isolierte, hätte er sich gewundert, wenn ihr überhaupt bewusst war, dass heute bereits der 24. Dezember war.

Kopfschüttelnd ging Dan wieder zurück zur Theke in der Küche, wo er sein Handy abgelegt hatte. Ein schneller Griff und ein Druck auf eine der Schnellwahltasten und das Mobiltelefon stellte eine Verbindung zu Serena van der Woodsen her.
„Hi Dan! Sie ist immer noch nicht aus ihrem Zimmer gekommen, oder?“, fragte, seine Exfreundin bereits, bevor der junge Mann überhaupt wirklich registriert hatte, dass auf der anderen Seite der Leitung jemand abgenommen hatte.
„Nein, sie reagiert nicht auf das Klopfen von mir oder von unserem Dad und ich habe keine Ahnung, wie ich sie vor dem Weihnachtsessen morgen überhaupt dort rausbekommen soll. Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass du irgendeine schlaue Idee für mich hast.“, erwiderte Dan erneut mit einem leichten Seufzen verbunden, während er innerlich wieder einmal Mordpläne gegen diesen Idioten schmiedete, der es gewagt hatte, seiner kleinen Schwester kurz vor Weihnachten das Herz zu brechen. Als hätte sie dieses Jahr nicht schon genug um die Ohren gehabt.
Und immerhin hatte sie sogar mit ihm geschlafen, wie er zu beiderseitigem Entsetzen festgestellt hatte, als er eines Nachmittags früher nach Hause gekommen war und Jenny etwas fragen wollte.
Ein kurzer, abwesender Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass es immer noch schneite. Langsam würde der Schnee wohl sogar liegen bleiben.
Dan blickte noch eine Weile gedankenverloren aus dem Fenster, da am anderen Ende der Leitung keine konkreten Worte, sondern lediglich eine geflüsterte Diskussion zu hören war, die Serena, der Stimme nach zu schließen, wahrscheinlich mit ihrem Bruder Eric führte.
„Keine Sorge, Dan, ich hab’ mir schon was überlegt.“, erklärte Serena und legte auch fast augenblicklich nach Beendigung des Satzes wieder auf, sodass Dan sein „Aber übertreib es bitte nicht wieder!“ im Hals stecken blieb und nur halb ausgesprochen wurde. Er hoffte nur, dass Serenas Idee wenigstens halbwegs normal sein und nicht – wie so viele zuvor – etwas überdimensioniert enden würde.
Aber statt sich noch länger darüber Sorgen zu machen, rief er lieber Vanessa zurück, die ihm, während der telefoniert hatte, eine SMS geschickt hatte.

Where R U, B? Habe N erreicht, er kommt! S

Lautete die Nachricht, die Serena sofort, nachdem sie das Gespräch mit Dan beendet hatte, an Blair schickte. Sie hatte bereits zuvor mit ihrer besten Freundin telefoniert und überlegt, was sie wegen Jenny tun sollten. Es hatte sie zwar einige Überredungskunst gekostet, Blair zum Mitmachen zu bewegen, aber schließlich war es ihr gelungen. Und Nate hatte ohnehin schon überlegt, Jenny zu besuchen, nachdem er von der ganzen Sache natürlich auf „Gossip Girl“ erfahren hatte. Ihn zur Mitarbeit zu bewegen war überhaupt kein Problem gewesen. Und auch Eric war mehr als bereit, Jenny etwas Gutes zu tun, immerhin war er inzwischen wirklich gut mit ihr befreundet. Jetzt fehlte nur noch die Zusage von Blair, dass alles so geklappt hatte, wie sie es sich überlegt hatte.

@ Bass’. Er weigert sich... noch B

Lautete die hastig getippte Antwort von Blair, die sie innerhalb weniger Sekunden an Serena geschickt hatte. Anfangs hatte sie noch über die „Schlagzeile“ auf „Gossip Girl“ geschmunzelt.
„Little J and her now Ex-boyfriend – Hat die Prinzessin aufgehört, nach dem Thron zu streben?“
Sensationslüstern wie immer hatte die Homepage alle Details über Jennys Trennung ausgebreitet, was Blair immerhin dahingehend befriedigt hatte, dass sie es hasste, wenn man die kleine Humphrey als ihre Nachfolgerin an der Constance Billard bezeichnete.
Aber nachdem Serena sie angerufen hatte und es immerhin Weihnachten war, hatte sie sich zu dieser Aktion breitschlagen lassen, weshalb sie jetzt hier bei Chuck antanzte, um ihn um seine Unterstützung zu bitten. Und, seinem kaltherzigen Blick nach zu schließen musste sie ihm schon eine gute Gegenleistung bieten, um ihn zur Mitarbeit zu bewegen. Er war mit Sicherheit nicht der Typ, der sich von tränenfeuchten Kinderaugen beeindrucken ließ.
Aber sie wäre nicht Queen B, wenn sich da nicht ein Weg finden ließe...

Und so stand schließlich gegen Abend Eric van der Woodsen vor der Humphrey’schen Tür. Rufus hatte Lily zu einem Konzert eingeladen, sodass lediglich Dan zu Hause war, der Eric erleichtert die Tür öffnete. Nachdem er den ganzen Nachmittag nichts mehr von Serena gehört hatte, war er schon fast so weit zu glauben, dass die Humphreys Weihnachten für dieses Jahr wohl vergessen könnten, denn nicht einmal Vanessa hatte es geschafft, Jenny aus ihrem Zimmer zu bekommen.
Mit einem geflüsterten „Viel Spaß da drin!“, überließ sie ihren Platz vor Jennys Zimmertür nur zu gern Eric und gesellte sich zu Dan an die Theke, um ihm einen fragenden Blick zuzuwerfen.
„Frag mich gar nicht erst. Ich habe keine Ahnung, was Serena geplant hat. Ich hoffe nur, sie hat nicht das Plaza reserviert, um dort eine persönliche Weihnachtsfeier für Jenny abzuhalten, oder etwas ähnlich Verrücktes.“
Und noch während er seine Befürchtungen in Worte fasste, hatte Eric Jennys Weigerung einfach ignoriert und hatte sich in die Höhle des Löwen vorgewagt.
„Hm, ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass sie vielleicht nicht zugesperrt hat...“, murmelte Dan nur leise, was ihm einen kurzen Schlag von Vanessa einfing.

Etwa eineinhalb egg noggs später öffnete sich Jennys Zimmertür plötzlich wieder und nicht nur Eric trat schließlich in das Wohnzimmer des Lofts, was Dan zu einem erstaunten Blick, aber auch einem anerkennenden Nicken veranlasste.
Ihm war klar, dass es besser war, die Geschehnisse gar nicht erst anzusprechen, sodass er lediglich ein „Dass ihr Frauen aber auch immer so lange brauchen müsst!“, in Richtung seiner Schwester warf, bevor die vier Jugendlichen gemeinsam das Loft verließen.
Denn Eric hatte bereits erwähnt, dass vor dem Haus eine Überraschung warten würde und das war Chuck Bass’ Limousine tatsächlich, deren Chauffeur ihnen freundlich die Türe öffnete.
„Eine kleine Aufmerksamkeit von Mr. Bass jr. Er wird sich den Feierlichkeiten jedoch nicht anschließen“, erklärte er freundlich, bevor er auf ein Zeichen von Eric hin seinem Job nachging und den Wagen durch die überfüllten New Yorker Straßen lenkte.
„Welche Feierlichkeiten?“, fragte Jenny, die nun doch wenigstens halbwegs interessiert wirkte und nicht mehr so, als hätte sie Eric den größten Gefallen überhaupt getan, als sie immerhin aufgestanden war. Doch ihr Freund ignorierte ihre Frage einfach.
„Ich will gar nicht erst wissen, was Chuck an Weihnachten bitte vorhat, das ihn davon abhält, sich uns anzuschließen. Denkt ihr, seine Mädels für heute Abend müssen eine Santa-Mütze tragen?“, spekulierte er lieber vor sich hin, was nun jedoch ihm einen Schlag von Vanessa einbrachte, die der Meinung war, dass Eric sich in seinem Alter keine Gedanken um Chucks „Liebesleben“ machen sollte.

Als die Limousine schließlich hielt, hatte es bereits wieder angefangen, zu schneien, sodass die vier sich beeilten, ins Trockene zu kommen, was mehr oder weniger zufällig die Galerie von Rufus Humphrey war. Dan konnte nur hoffen, dass Serena sanft eingebrochen war und nicht womöglich das Schloss beschädigt hatte, denn nach dem Schlüssel hatte sie ihn natürlich nicht gefragt. Dabei hatte es doch eigentlich nur eine Überraschung für Jenny werden sollen.
Aber im Endeffekt war es wohl eine Überraschung für sie alle geworden, denn keiner hatte so genau gewusst, was die anderen organisierten. Und während Serena für einen Weihnachtsbaum und herrliche Dekoration in den Galerie-Räumen gesorgt hatte, hatte Blair sich neben der Limousine auch um das leibliche Wohl gekümmert, sodass ein wundervoller Geruch nach – am besten wohl einfach nach Weihnachten – im Raum hing.
Nate hingegen hatte ein paar Geschenke organisiert und eine gemütliche Sitzecke hergerichtet, die um eine Leinwand aufgebaut war, auf der bereits jetzt der Anfang eines Weihnachtsstreifens zu sehen war, die über einen Beamer dorthin geworfen wurde.

Und endlich begriff Jenny, dass sie kurz davor gewesen war, ihren Lieblingsfeiertag im Jahr völlig in Selbstmitleid versunken in ihrem Zimmer zu verbringen und mit sich und der Welt unglücklich zu sein, wenn sie nicht so wundervolle Freunde hätte, die auch an einem Familientag wie diesem alles stehen und liegen ließen, um ihr zu helfen. Wobei sie für diesen wundervollen Gedanken nur zu gerne die Tatsache ignorierte, dass sie gar nicht erst wissen wollte, wie Blair und Chuck überredet worden waren, hier mitzumachen.
„Und übrigens, wenn du morgen deine Geschenke aufmachst, solltest du vielleicht auch einen kleinen Blick auf „Gossip Girl“ werfen“, konnte sich Serena einen geflüsterten Kommentar zu Jenny nicht verkneifen. Wahrscheinlich konnte niemand eine Leiche tief genug in seinem Keller verstecken, damit sie sicher vor S und B war und fast, aber nur fast, tat ihr ihr Ex-Freund leid.
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Und jetzt wieder aus dem FanFiction-Wettbewerb ;)


Serie: Grey’s Anatomy
Disclaimer: Spielt nicht explizit im Rahmen einer bestimmten Episode. Vorausgesetzt habe ich jedoch die bisher in Deutschland ausgestrahlten Folgen der Serie.
Keine der Figuren gehört mir und ich will mit der Geschichte auch kein Geld verdienen. Nur die Ideen sind meine eigenen.
Umfang: 1.696 Wörter



Wäre seine Großmutter noch am Leben – eine erzkatholische Frau, die jeden Sonntag in die Kirche gegangen war, sogar, als sie bereits eine künstliche Hüfte hatte und kaum noch selbstständig vom Fleck kam – so hätte sie ihn schon lange zur Beichte gejagt und ihm mit ihrem Gehstock gedroht.
Als er noch jünger war, hatte diese Taktik regelmäßig Erfolg gehabt und allein die Erwähnung von Hölle und Fegefeuer hatte ihn doch das ein oder andere Mal von kleineren und größeren Dummheiten abgehalten. Aber mit dem Alter waren solche Drohungen irgendwann einfach abgestumpft und hatten ihre Bedeutung verloren.
Wenn er versuchte, sich daran zu erinnern, wann er zum letzten Mal überhaupt in einer Kirche, geschweige denn bei der Beichte gewesen war, bekam er allerdings trotz allem noch ein schlechtes Gewissen, das ihm deutlich zeigte, wie sehr seine Großmutter ihn geprägt hatte.
Neben Dereks Eltern war sie ein weiterer Ersatz für seine Mutter und seinen Vater gewesen, die sich kaum um ihn gekümmert hatten, wenn sie ihn denn überhaupt zur Notiz nahmen.
Und selbst, als er sich seinem besten Freund anschloss, um ebenfalls Medizin zu studieren, hatten seine Eltern sich bemerkenswerterweise kaum bis gar nicht dafür interessiert. Am liebsten hätten sie ihm wahrscheinlich auch noch vorgeworfen, dass er in sich im Gegensatz zu Derek kein „sinnvolles“ Spezialgebiet wie die Neurochirurgie, sondern lediglich die oberflächliche Disziplin der ästhetischen Chirurgie ausgesucht hatte.
Dass er im Laufe der Jahre zu einem der besten und gefragtesten Koryphäen seiner Disziplin geworden war, hatte sie ebenso wenig interessiert, wie früher seine Schulzeugnisse, seine sportlichen Leistungen oder auch jede seiner Freundinnen, die er ihnen vorstellte.

Sein Abschluss am College. Seine erste Stelle. Sein erstes Gehalt. Auch das hatte keine sonderlich begeisterte Reaktion der Erzeugerfraktion hervorgerufen.
An dieser Stelle bekannte er sich zum ersten Mal in seinem Leben tatsächlich dazu, neidisch zu sein. Neidisch auf seinen besten Freund, der alles hatte. Eine liebevolle Familie – auch, wenn seine Schwestern mitunter anstrengend waren -, die sich auch für das interessierte, was er tat und die stolz auf ihn war und natürlich auf seine absolut perfekte Beziehung mit Addison. Addison, einer wunderhübschen, intelligenten und ebenfalls erfolgreichen Medizinerin, mit der er seit dem College zusammen war.
Er dagegen hatte sich irgendwann darauf verlegt, ungefähr jede Woche eine andere Frau zu treffen. In erster Linie wollte er seine Eltern damals damit schockieren, doch auch das schien sie nicht weiter zu interessieren, er selbst jedoch fand Gefallen an dieser Art des „Liebeslebens“.
Aber obwohl auch er selbst nicht schlecht im Leben stand, er war definitiv voll des Neides für das Leben seines besten Freundes – auch, wenn er das ihm gegenüber niemals zugegeben hätte. Niemals.

Sein nächster Fehler, den seine Großmutter händeringend kritisiert hätte, könnte man wohl am Besten mit Trägheit beschreiben. Trägheit, was seine Beziehungen zu Frauen anging, bei denen er nicht einmal bereit war, Gefühle zu investieren, oder sich auch nur in irgendeiner Weise um deren Gelingen zu bemühen. Im Endeffekt war er jedes Mal aufs Neue froh, wenn die Frauen frustriert genug waren, um ihn wieder in Ruhe zu lassen.
Trägheit, was die Anfangszeit in seinem Beruf anging, als Derek von einer Topstelle zur nächsten jagte, während er immer wieder daran zweifelte, ob er tatsächlich in der plastischen Chirurgie bleiben wollte und sich bei seinen Betreuern allenfalls durch mangelnde Leistungen hervorhob.
Das Traurigste jedoch war die Tatsache, dass er sich erst aufraffen konnte, sich wirklich um seinen Job zu bemühen, als er eines Tages Addisons mitleidigen, aber irgendwie auch enttäuschten Blick bemerkte, als er wieder einmal viel zu spät in der Klinik erschienen war.
Dereks mahnende Worte waren lange Zeit an ihm vorbeigegangen, aber ein Blick dieser faszinierenden Frau reichten aus, um ihn über sein Tun nachdenken zu lassen.

Mit dem beruflichen Erfolg kam schließlich auch der Hochmut. Nun gut, welcher gutaussehende, bei Frauen erfolgreiche, junge Mann hätte sich die Lobeshymnen erfahrener Kollegen wohl nicht zu Kopf steigen lassen? Er schien tatsächlich das richtige Fachgebiet für sich gewählt zu haben, denn nachdem er sich endlich richtig darauf eingelassen hatte, entwickelte er ein unwahrscheinliches Interesse und eine nicht unerhebliche Begabung für die Schönheitschirurgie und auch seine Patienten waren begeistert, was ihm natürlich auch eine gewisse finanzielle Sicherheit gab.
Was könnte es noch Besseres geben? Er war der Vorzeigetyp des modernen Mannes, erfolgreich, jung, gutaussehend – und natürlich mit nicht unerheblicher Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Er hatte alles und bekam alles, was er wollte.
Und seine Probleme begannen, als das, was er haben wollte, Addison war.

Einige Zeit lang schaffte er es, seinem Verlangen in keinster Weise nachzugeben, schließlich war sie Dereks Freundin und damit ein riesiges Tabu für ihn. Und so abgehoben, dass er vergessen hätte, dass sein bester Freund immer in seinem Leben für ihn da gewesen war, war er definitiv nicht
Aber irgendwann siegte dann schließlich doch sein Instinkt, der wieder einmal nur haben wollte und als sie sich eines Abends bei ihm über Derek ausheulte, hatte er einfach eine Hand auf ihre Wange gelegt und sie geküsst. Im ersten Moment hatte sie ihn zurückgeküsst, bevor sie sich erschrocken von ihm gelöst hatte und so schnell verschwunden war, wie sie nur konnte.
Dafür stand sie nach zwei Wochen ohne jeglichen Kontakt wieder vor seiner Tür und sah ihn einfach nur abwartend an. Sie hatte ihn nicht lange auffordern müssen.

Und es hatte nicht lange gedauert, da war er bereits an einem Punkt angekommen, an dem ihm seine Großmutter wohl mehr als nur einen Schlag mit ihrem Stock verpasst hatte.
Er wollte Addison für sich, wollte sie nicht mehr mit Derek teilen müssen, wollte sie ganz allein, wollte sie einfach. Immer wieder.
Dabei hatte seine Großmutter ihm schon, als er noch ein kleiner Junge war, erklärt, dass es geizig war, wenn man etwas nicht teilen wollte und dass Geiz etwas war, wofür man beichten musste.
Abgesehen davon, dass er ohnehin bei weitem nicht so gläubig war, wie sie, so war er trotz allem der Meinung, dass Geiz sich nicht auf eine Person beziehen konnte... Zumindest redete er sich dies immer wieder ein, da seine Schuld gegenüber Derek auch so bereits schwer genug auf ihm lastete. Er hatte keine Lust, sich auch noch Gedanken über irgendwelche christlichen Werte zu machen, die ihm in seiner Kindheit immer wieder eingetrichtert worden waren.
Und trotzdem war er irgendwann so weit, dass er sich nicht mehr länger verstecken wollte. Er liebte Addison, etwas, das er schon lange bei keiner Frau mehr empfunden hatte und unterbewusst wollte er seinem besten Freund endlich die Wahrheit sagen, sodass es ihm in gewisser Weise gar nicht so ungelegen kam, als Derek sie eines Abends schließlich erwischte.

Doch statt sich ihm und Addison zu stellen und die Sache endlich auszusprechen, zog er es vor, zu verschwinden und unter die Fittiche von Richard, seinem Mentor, zu flüchten.
Auf eine gewisse Weise jedoch störte es ihn gar nicht, immerhin war es ihm und Addison so möglich, zusammen zu sein und nur zu gern verdrängte er dabei die offensichtliche Tatsache, dass Addison bei weitem noch nicht über Derek hinweg war.
Was sich auch deutlich zeigte, als sie eines Tages verschwunden war und er ihren Zettel gar nicht zu lesen brauchte, um zu wissen, wo sie hingegangen war, das war auch so offensichtlich.
Eine Zeit lang suhlte er sich regelrecht in Selbstmitleid und verfluchte Derek, der schon immer einfach alles bekommen hatte und nun auch die Frau zurückbekam, für die er rein gar nichts getan hatte. Währenddessen ließ er zudem seine Sturheit siegen, die ihn auf keinen Fall nachgeben lassen wollte. Er würde jetzt sicher nicht anfangen, einer Frau hinterher zu laufen, selbst, wenn es sich dabei um Addison handelte – und schließlich tat er es doch.

Kaum in Seattle angekommen, fing er sich auch schon einen nicht unerheblichen Fausthieb von Derek ein, jedoch keineswegs wegen Addison in erster Linie, sondern weil er es gewagt hatte, Meredith anzusprechen, mit der Derek inzwischen mehr oder weniger liiert war.
Was ihn wiederum dazu brachte, wütend zu werden. Wütend auf Derek, der ihn geschlagen hatte und das nicht einmal explizit wegen der Frau, um die es ihm eigentlich gehen sollte. Wütend auf Addison, die Derek einfach hinterhergelaufen war und in erster Linie vor allem wütend auf sich selbst, weil er Addison hinterher gelaufen war und nicht aufhören konnte, sich um sie zu bemühen, obwohl er jeden Tag sehen konnte, dass sie sich nicht so für ihn interessierte, wie er sich für sie.
Schließlich ließ er all den angestauten Zorn an Derek aus und tat etwas, was er bisher nicht einmal im größten Suff für möglich gehalten hätte: er prügelte sich und das auch noch mit seinem besten Freund in aller Öffentlichkeit. Erst nachher dachte er daran, dass er mit seiner Chirurgen-Hand besser nicht zuschlagen sollte, wenn er noch viele Jahre weiter behandeln wollte. Aber nicht nur diese schmerzhafte Lektion lernte er in der nächsten Zeit.

So verfiel er auch bald wieder seiner altbekannten „Lieblingssünde“ und frönte der Maßlosigkeit was seine Beziehungen zu Frauen anging. Im Hinterkopf wunderte er sich dabei nicht nur einmal darüber, dass es so leicht war, seine Gefühle aus diesen Sachen herauszuhalten, nachdem er sich gerade erst Hals über Kopf gefühlsmäßig verstrickt hatte.
Aber schließlich sah er ein, dass er Addison und er nicht füreinander bestimmt waren. Wenn es so etwas wie Bestimmung überhaupt gab. Daran zweifelte er ja ohnehin nicht zum ersten Mal.

Wobei diese Zweifel in letzter Zeit eindeutig weniger wurden. Genauso, wie die Gedanken an Addison auf ein Minimum geschrumpft waren. Er hatte sich mit Derek versöhnt, hatte Gefallen an Seattle gefunden und war über Addison hinweg.
So gesehen mehr als über sie hinweg.
Er hatte seine Bestimmung gefunden.
Und erneut riskiert, es sich mit Derek zu verscherzen.
Aber er war glücklich.
Wobei ihm die wenigsten zugetraut hätten, dass es ihm ernst war.

Als die Sache zwischen Mark Sloan und Lexie Grey begann, meinten die eine Hälfte, dass sie sowieso nur als eine seiner vielen Frauen enden würde, die er schließlich doch wieder ablegte, nachdem er sich mit ihnen vergnügt hatte. Die andere Hälfte unterstellte ihr, dass sie gewisse Vorteile aus dieser Beziehung zog. Aber beides stimmte nicht.
Wenn Mark Sloan Lexie Grey ansah, dann war es bei weitem nicht die Wollust, die ein aufmerksamer Betrachter in seinen Augen erkennen konnte.
Es war Liebe.
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Wieder aus dem FanFiction-Wettbewerb^^


Serie: Gilmore Girls
Disclaimer: Keine der Figuren oder Ideen zur Serie gehört mir, lediglich die Idee zu dieser FanFic.
Author’s note: Liebesgeschichten, noch dazu welche, die kein Happy-End haben müssen... Sehr schön. Die Wörter unterzubringen war schon eher eine Herausforderung.
Spoiler: Keine. Die Geschichte greift Situationen aus der Serie auf, geht aber nach deren Ende noch einige Jahre weiter.
Umfang: 1.500 Wörter



Timing is everything

Timing. Timing war ein Begriff, den Jess Mariano inzwischen schon nicht mehr hören konnte. Denn wenn man es genau betrachtete, dann hatte es bei ihm und Rory noch kein einziges Mal ein gutes Timing gegeben. Eher könnte man es sogar als ziemlich miserabel beschreiben, wenn man sich ihre gemeinsame Vergangenheit genauer ansah.
Zuerst einmal war da die Beziehung mit diesem Vorstadt-Langweiler Dean, den sie ja unbedingt so gern haben musste und den er auf den Tod nicht ausstehen konnte. Gut, nach einiger Zeit hatte sich das Problem dann von selbst erledigt – schließlich hatte er einfach einiges mehr zu bieten, als dieser zu lang geratene Stümper, der sowieso keine Ahnung von Frauen hatte.
Das wäre wahrscheinlich die Zusammenfassung der Situation gewesen, die er damals gegeben hätte und noch heute wunderte sich Jess, mit welcher Engelsgeduld sein Onkel Luke es geschafft hatte, ihn in die richtige Bahn zu lenken. Wenn er damals nicht gewesen wäre, hätte man sein Leben früher oder später genauso gut in einen Mülleimer werfen können, es hätte keinen Unterschied gemacht.
Heute würde er den leichten Hass auf Dean von damals als überschießende Eifersucht und sein Verhalten als deutlich pubertätsgeprägtes Machtgehabe bezeichnen. Es war wohl auch kein Wunder, dass die Beziehung zu Rory schließlich so geendet hatte, wie es nun eben damals passiert war; sein jugendlicher Überschwang und sein wahrscheinlich zu wenig kontrollierter sexueller Drang hatten ein Erstes getan, um alles ins Wanken zu bringen. Und seine Dummheiten, die fast schon an gefährlichen Übermut grenzten, hatten sicher auch nicht beigetragen, sich sonderlich beliebt bei Lorelai zu machen.
Doch dass er in einem Anfall von Selbstmitleid und vor allem wohl Selbsthass einfach verschwunden war, hatte dem Ganzen mit Sicherheit die Krone aufgesetzt. Im Nachhinein wunderte es ihn, dass Rory überhaupt jemals noch ein Wort mit ihm gesprochen hatte, nachdem er sich einfach ohne ein Wort davon gemacht hatte.
So gesehen war es auch nicht wirklich überraschend, als sie sich damals in Yale geweigert hatte, mit ihm zu kommen. Sie war schon immer auf dem richtigen Weg gewesen, hatte gewusst, was sie in ihrem Leben erreichen wollte – und ihn damit irgendwie auch in die richtige Richtung gestoßen.
Denn auch, wenn er es nur ungern zugeben würde, aber in all seinen Bemühungen, sein Leben endlich in den Griff zu bekommen, hatte er den Gedanken im Hinterkopf gehabt, ihr irgendwann zeigen zu können, dass er es geschafft hatte. Dass er alleine im Leben zurecht kam, gutes Geld verdiente, für sie sorgen konnte und seinen Weg gefunden hatte.

Und eine erste Chance hatte er gehabt, als er mit seinem – mit SEINEM – Buch zu ihr nach Hartford gekommen war. Durch und durch erwachsener, ruhiger und vernünftiger, aber mit dem gleichen jungenhaften Charme, mit dem er schon in Stars Hollow ihr Herz erobert hatte.
Wobei er durchaus das Gefühl hatte, bei ihr anzukommen. Sie hatte gemerkt, dass er sich geändert, auf gewisse Weise verbessert hatte, aber auf gewisse Weise auch Derselbe geblieben war. Doch sie hatte wieder einmal ein überhebliches Arschloch an ihrer Seite – und Logan würde er auch heute, nach allen Erfahrungen und nach dem Ablegen aller jugendlichen Unbesonnenheit immer noch so bezeichnen. Denn dieser eingebildete, arrogante Verbindungstyp, der seine Position ohnehin nur dank Papi hatte, schien so weit weg von alledem, was Rory für ihn war, was sie seiner Meinung nach jemals erstrebt hatte. Und dennoch schien sie ihn unerklärlicherweise zu lieben.
Und das tat sie sogar noch, als sie ihn damals in seinem ersten kleinen Buchladen besuchte und ihm gestand, dass er sie sogar betrogen hatte und sie immer noch bei ihm blieb.
Was Jess absolut nicht verstehen konnte. Zum Einen war Rory bei Weitem nicht das Mädchen, das man betrog und er hatte auch nie gedacht, dass sie sich das gefallen lassen würde. Als er sie geküsst hatte, hatte er für einen Moment wirklich gedacht, es geschafft zu haben. Kein Dean, kein Logan, kein jugendlicher Überschwang, der ihm im Weg stand. Er war mit seinem Laden halbwegs erfolgreich, war erwachsen geworden, verantwortungsbewusst und er spürte, dass sie auch noch etwas für ihn empfand.

Aber es war einfach nicht genug. Es reichte nicht, hatte nie gereicht. Sie liebte das reiche Muttersöhnchen und verschwand wieder einmal aus seinem Leben. Und lange hatte er gedacht, dass er sie wahrscheinlich für immer verloren hatte.
Doch irgendetwas schien dem Universum, dem Schicksal, oder wem oder was auch immer daran zu gefallen, ihn zu quälen, denn als er ihr Jahre später wieder begegnete, erzählte sie ihm, dass sie sich von Logan bei ihrem Abschluss getrennt hatte und seitdem keinen Mann mehr gefunden hatte, den sie ernsthaft in Erwägung gezogen hatte. Natürlich war sie inzwischen bei einer erfolgreichen Zeitung eine noch erfolgreichere Journalistin und er war ihr in seiner Eigenschaft als ebenfalls nicht unerfolgreicher Verleger auf einer Arbeitsparty begegnet.
Mit seiner Frau an seiner Seite, die er Rory nach einigen Momenten des verlegenen Schweigens schließlich auch vorstellte.
Er konnte den ganzen Abend an nichts anderes denken, als an die Möglichkeiten, die sich ihm heute vielleicht geboten hätten, wenn er in einem schwachen Moment, kurz, nachdem er sie für immer verloren glaubte, nicht so stockbetrunken in einer Bar gelandet wäre, dass die Kellnerin ihn nach ihrem Schichtende gnädigerweise nach Hause brachte. Und irgendwie dort geblieben war...

Eine Weile gelang es ihnen, einfach nur befreundet zu sein und sogar einige Abendessen gemeinsam mit seiner Frau zu überstehen, bevor es in einem unbedachten Moment zu einem erneuten Kuss und anschließend deutlich mehr kam. Genau wie damals in Stars Hollow hatte sie ihn jedoch von sich geschoben, nachdem seine Hände sich forsch einen Weg unter ihr Oberteil gesucht hatten und sie hatte irgendetwas Verwirrendes von sich gegeben, dass sie keine Ehe mehr zerstören würde, bevor sie wieder einmal aus seinem Leben verschwunden war.

Und erneut schien ihn das Schicksal zu hassen. Die Episode mit Rory hatte ihm gezeigt, dass seine Ehe bei aller Liebe so nicht funktionieren konnte. Auch nach so vielen Jahren wusste Jess einfach, dass er Rory wollte und nur sie. Es war zum verrückt werden.
Geschieden und wieder ein Jahr reifer, das ihm gezeigt hatte, dass es in seinem Leben wohl einfach nur diese eine Frau geben würde, wollte er es ein letztes Mal wagen und ein für alle Mal eine Entscheidung herbeiführen. Entweder wollte sie ihn – oder eben nicht.
Aber das war gar nicht erst die Frage, die sich im Endeffekt stellte, denn bereits bei ihrer Adresse angelangt, die er wieder einmal von seinem Onkel Luke, mittlerweile Rorys Stiefvater, erhalten hatte, kam ihm so einiges spanisch vor. Dieser Angeber-Luxusbau, wo ihm sogar noch ein Hausmädchen die Türe öffnete, war so überhaupt nicht Rory, wie die Tatsache damals, dass sie bei ihren Großeltern gewohnt, das Studium unterbrochen und bei der DAR gearbeitet hatte.
Wie sollte es auch anders sein? Das Schicksal hasste ihn und hatte Logan eine neue Chance bei Rory gegeben und diesmal hatte sie diesen widerlichen Angeber tatsächlich geheiratet. Eigentlich fehlte nur noch eine Horde fröhlicher Kinder, die lautstark durch die Eingangshalle stolperten. Aber das war nach nicht einmal einem Jahr doch zu viel verlangt.
Jess konnte sich noch lebhaft erinnern, wie er nach einem anstrengend, improvisierten Essen in einer viel zu teuren Designerküche mit einem unausstehlich freundlichen Logan fast schon erleichtert wieder gegangen war.
Er wusste nicht genau, wieso er das damals getan hatte, aber er hatte Rory erzählt, dass er geschieden war und nach wie vor über seinem ersten Buchladen in New York wohnte. Obwohl er sie nur als anständige und moralische Person kennen gelernt hatte und er sich die Mühe sowieso hätte sparen können. Warum auch immer, sie liebte Logan.

Mit einem Seufzen drehte Jesse sich auf die andere Seite und zog auch die Bettdecke noch ein Stückchen mit, die wieder einmal gedroht hatte, sich aus dem Bett zu verabschieden. Sorgsam legte er die dünne Sommerdecke auch über die Brünette neben ihm, die bereits eingeschlafen war. Er konnte es ihr nicht verdenken, sie hatte einen anstrengenden Tag hinter sich und hatte sich noch dazu mit ihm herumgeschlagen, da er einfach nicht genug von ihrem Körper, ihrer zarten Haut und ihren wundervollen Lippen haben konnte. Zwei Kinder hin oder her, sie war trotz allem eine attraktive Frau und er war froh um jeden Tag, den sie mit ihm teilte.
Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, legte er einen Arm um ihren nackten Körper, um sie leicht zu sich zu ziehen und so aneinandergekuschelt wenigstens eine Weile schlafen zu können.

Wie sehr er sich wünschte, Rory hier jeden Abend liegen zu haben, bei ihm, leicht außer Atem nach dem gemeinsamen Sex und einer ganz leichten Spur von Schweiß auf ihrem Körper, ihre Wangen noch immer rot glühend.
Im Endeffekt war sie sein ganzes Leben lang der Apfel in Nachbars Garten gewesen, der leuchtend rot und verführerisch an seinem Ast hing, so nah erschien und den er trotzdem niemals haben konnte.
Aber nein, ihrer beider Timing hatte noch nie gestimmt, von Anfang an nicht.

Plötzlich murmelte es verschlafen neben ihm.
„Jess, ich muss gehen. Der Babysitter hat nicht lange Zeit und ich muss Logan noch vom Flughafen abholen.“
 
AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Und nochmal FanFiction-Wettbewerb. Aber diesmal vielleicht eine etwas unbekanntere Serie :)

Serie: Legend of the Seeker
Disclaimer: Da ich nicht annehme, dass sonderlich viele diese Serie kennen, hab ich eine kurze Zusammenfassung an den Anfang gesetzt, die ich nicht bei den Wörtern mit einberechnet habe. In Deutschland wurde bereits die komplette erste Staffel ausgestrahlt, auf die sich die FanFiction auch bezieht. Allerdings hat sie keine bestimmte Einordnung in das Geschehen der Serie. Ansonsten gehört mir weder die Idee zu „Legend of the Seeker“, noch die Figuren, lediglich meine eigenen Ideen.
Ich hoffe, dass die Vorgabe mit dem Fehler und den Folgen desselben einigermaßen rauskommt.
Umfang: 2.212 Wörter



Auch in „Legend of the Seeker“ geht es um den großen Kampf, Gut gegen Böse. In diesem Fall wird das Böse personifiziert durch Darken Rahl, der die gesamten Midlands unter seine Herrschaft bringen möchte. Dabei kämpft er auch gegen die Prophezeiung an, nach der der „Sucher“, der Besitzer des Schwertes der Wahrheit seine Herrschaft beenden würde.
Und mit Richard Cypher hat das besagte Schwert einen heldenhaften Besitzer gefunden, der jederzeit bereit ist, den Bewohnern der Midlands zu helfen. Unterstützt wird Richard durch die Konfessor Kahlan Amnell, die durch eine einzige Berührung andere Menschen „wandeln“ kann, sodass sie ihr ein Leben lang völlig zu Diensten sind. Auch kann niemand die Konfessorin anlügen.
Der Dritte im Bunde der Widerstandskämpfer ist der Zauberer der ersten Ordnung Zeddicus „Zedd“ Zu’l Zorander, der sich zudem auch als Großvater von Richard herausstellt.
Gemeinsam versuchen sie, Darken Rahl zu stürzen.



Eine Weile lang ruhte Kahlan Amnells Blick ohne irgendeine Emotion auf Richard Cypher, der erkennbar gereizt und mit fliegender Hast die letzten Gegenstände in seinem Reisegepäck unterbrachte, die er bei ihrer Rast benötigt hatte.
Dann schüttelte auch sie unwillig ihren Kopf, nahm ihren Teil des Gepäcks auf und ging Zedd hinterher, der den Streit der beiden nicht mehr ausgehalten und bereits vorgegangen war. Sie wusste nicht einmal mehr, was den Streit ausgelöst hatte und warum er sich solange hinzog, aber seit gestern Abend waren sie und Richard wie Katz’ und Maus. Kein Wunder, dass Zedd es nicht mehr aushielt.
„Kahlan, wenn wir diesen Trupp D’Aharaner finden und ihnen das Kästchen der Ordnung abnehmen wollen, dann müssen wir uns aufteilen. Sie könnten überall sein, nachdem wir ihre Spur verloren haben und wenn sie mit dem Kästchen zu Darken Rahl kommen, dann müssen wir es ihm wieder abnehmen. Und du weißt genau, dass es im Palast des Volkes wesentlich schwieriger sein wird, noch an das Kästchen zu kommen, als wenn wir die D’Aharaner jetzt noch einholen.“, erklärte Zedd nachdenklich, den Blick zum Horizont gerichtet, an dem die Sonne langsam zu versinken begann.
Seine Worte ernteten einen etwas entsetzten Blick von Kahlan, die genau wusste, worauf er hinaus wollte. Er würde sich wieder einmal von ihr und Richard trennen und sie und der Sucher sollten gemeinsam weiter Ausschau nach den D’Aharanern halten. Ausgerechnet jetzt, wo sie ihn am liebsten gar nicht sehen wollte... Mit einem Seufzen resignierte die Konfessor. Zedd hatte Recht, das wusste sie und vielleicht war es sogar besser, wenn sie sich nicht so gut mit Richard verstand. Es wäre vielleicht sogar einfacher, als die konstante Anziehungskraft, die sonst zwischen ihnen herrschte.

„Zedd ist nach Westen gegangen. Er ist der Meinung, dass wir beide nach Norden gehen sollten. Es gibt nur diese zwei Wege zum Palast des Volkes, einen davon werden sie genommen haben.“, erklärte Kahlan Richard, als dieser nach einer geraumen Weile erst an der Weggabelung ankam, an der sie sich von Zedd getrennt und auf den Sucher gewartet hatte.
Es war klar, dass er wie ein kleines Kind geschmollt hatte und ganz entgegen seinem Tempo beim Packen so langsam wie möglich hinter ihr und dem Zauberer hergegangen war, sodass er sich möglichst nicht mit ihr unterhalten musste. Manchmal konnte er sich wirklich aufführen wie ein kleines Kind und nicht die Hoffnung der gesamten Midlands.
„Na wunderbar. Zedd macht mal wieder, was er will und wir sollen einfach tun, was er sagt. Für was bin ich eigentlich der Sucher, wenn ich nicht einmal in einer Drei-Mann-Gruppe des Widerstands das Sagen habe, es ist doch zum....“, Richards Stimme wurde immer leiser, während er an Kahlan vorbei ging, ohne sie großartig anzusehen, während er vor sich hinschimpfte; die Worte mehr für ihn selbst, als für jemand anderen bestimmt.

Erst, als die Sonne bereits seit Stunden untergegangen war, machten Kahlan und Richard wieder Halt. Den gesamten Weg über hatten sie nur das Nötigste miteinander gesprochen und auch jetzt schien es nicht so, als hätte einer von ihnen größeres Interesse an einer Unterhaltung.
Schweigend packten sie nebeneinander die nötigen Dinge für eine Übernachtung aus, bevor Richard begann, den unterwegs erlegten Hasen für das Essen vorzubereiten und Kahlan sich um das Feuer kümmerte. Es waren Handgriffe, die sich in der Zeit, seit sie unterwegs waren, in Fleisch und Blut übernommen hatten und die inzwischen wie von selbst abliefen.
Inzwischen waren sie bereits Monate unterwegs und dabei ihrem Ziel – dem Tod von Darken Rahl – kaum näher gekommen. Erst, als dieser die Kästchen der Ordnung ins Spiel gebracht hatte, schien es, als würde sich ein Vorteil entwickeln; für die eine Seite, oder für die andere.
Denn wer immer die drei Kästchen der Ordnung zuerst vereinen würde, hätte das Spiel gewissermaßen gewonnen.
Wenn es doch nur ein Spiel gewesen wäre und nicht bitterer Ernst...

„Richard, du schneidest viel zu viel von dem Hasen weg. Er ist doch jetzt schon viel zu dünn, um uns beide satt zu machen, also konzentrier dich doch wenigstens auf deine Arbeit – Bitte.“, meinte Kahlan leise, da sie den Streit mit dem Sucher eigentlich endlich aus dem Weg räumen und ihn nicht noch weiter aufregen wollte.
Aber natürlich hatte ihre vorsichtige Aussage genau die gegenteilige Wirkung, wie eigentlich immer, wenn sie versuchte, in so einer Situation vernünftig mit ihm zu reden. Dann schien sie jedes Mal genau das richtige zu sagen, um ihn noch mehr aufzuregen. Und auch diesmal sah er sie über das Feuer hinweg böse an und stand schließlich auf, um ihr den Hasen vor die Füße zu werfen, was Kahlan erschrocken aufspringen ließ.
„Dann mach es doch selbst!“, erwiderte er mit gepresster Stimme, während er ihren Blick mit einem wütenden Funkeln in den Augen entgegnete und dann seine rechte Hand um ihre Hüfte schlang, um die Konfessor zu sich zu ziehen und zu küssen.
Während seine Lippen endlich die ihren fanden und der Kuss immer leidenschaftlicher wurde, wanderte seine Linke über Kahlans Wange in ihren Nacken, um dort seine Hand in ihren sanften, dunkelbraunen Wellen zu vergraben und sie noch näher an sich zu ziehen. Sein Körper und der Ihre schienen einfach perfekt ineinander zu passen und füreinander geschafften zu sein, doch nach einer Weile kam Kahlan wieder zu sich und schob Richard sanft aber bestimmt von sich.

„Du weißt doch, dass wir das nicht tun können, ich würde dich wandeln und du wärst nicht mehr der Sucher, sondern nur noch eine Marionette, die auf meine Befehle hört!“, flüsterte sie leise, aber eindringlich, ihre Lippen noch immer pulsierend von dem Kuss und ihre Gedanken in weiter Ferne, in der sie und Richard einfach zusammen sein konnte. Ohne die Belastung, der Sucher oder die Konfessor des Suchers zu sein. Aber auch das war leider nicht die Realität.
„Kahlan, ich weiß nur, dass du mir nie etwas antun würdest und dass ich dir vertraue.“, erwiderte Richard nach einer kurzen Pause, in der er erst einmal durchatmen und seinen Herzschlag beruhigen musste, der in eine wahrscheinlich ungesunde Höhe geklettert war.
Er wusste, dass es gefährlich war, was er und Kahlan füreinander empfanden, aber er hatte auch gesehen, wie gut sie ihre Kräfte kontrollieren konnte. Er war sich sicher, dass sie ihn nicht wandeln würde, wenn sie es nicht wollte. Er vertraute ihr völlig und – er wollte sie. Nicht in zwanzig Jahren, wenn er Darken Rahl vielleicht einmal besiegt hatte und nicht mehr der Sucher zu sein brauchte. Auch nicht in fünf Jahren, wenn sie es womöglich doch nicht mehr aushielten, sich ständig nahe, aber doch nie nah genug zu sein. Er wollte sie jetzt.
Sanft nahm Richard Kahlans Hände in seine und zog sie sanft in seine Richtung.
„Sag mir, dass es dir nicht genauso geht wie mir, dass du an nichts anderes mehr denken kannst, dass du jeden kleinen Anlass nutzt, um mir aus dem Weg zu gehen, um eben nicht daran denken zu müssen... Sag mir, dass du mich nicht willst und ich lasse dich sofort los.“
Wieder nur sehr leise drang seine Stimme an Kahlans Ohr und löste eine Gänsehaut auf dem gesamten Körper der Konfessor aus, wobei sie jedoch immer noch schwieg.
Sie durften einfach nicht.
„Kahlan, ich liebe dich und ich will dich.“, sprach er noch einmal eindringlich zu ihr und suchte ihren Blick, der seinem immer wieder ausweichen wollte. Denn darin konnte er nur zu gut die gleichen Gefühle erkennen, die auch in seinem Inneren tobten und seinen Puls erneut in die Höhe jagten.
Und nachdem die Konfessor einfach weiter schwieg und ihm nicht sagte, dass sie nicht so empfand, ließ ihn eine verrückte Hoffnung ihre Hände loslassen und dafür auf ihre Hüften legen.
Langsam, sanft und ganz zart wanderten seine Hände von dort aus nach oben, über den Ansatz ihrer Brüste, die sich deutlich schneller hoben und senkten, als er es sonst von ihr kannte, hin zu den filigranen Schlüsselbeinen, die er unter ihrer weichen Haut nur zu gut fühlen konnte. Auf ihrem Weg wurden seine Berührungen definitiver, kräftiger und von den Schlüsselbeinen ließ er seine Hände wieder nach unten gleiten.
Seine Augen ließen die von Kahlan nicht mehr los, bis er ihre erste Bewegung wahrnahm, seit sie sich zuvor aus dem Kuss gelöst hatte. Er folgte ihren Händen, die den seinen zu folgen schien und dann begannen, die Schnürung am Ausschnitt ihres Kleides zu öffnen – auch ihre Bewegungen langsam und nicht, ohne den Blick von Richard zu lösen.
Dieser sah ihr für eine Weile zu, bevor er ihre Hände entschieden zur Seite drückte und ihre Arbeit selbst fortsetzte. Mit jeder Öse, aus der die Kordel glitt, schienen seine Bewegungen hastiger, aber auch entschlossener zu werden, während seine Atmung sich beschleunigte und Kahlans Hände – nun ihrer Aufgabe beraubt – stattdessen zum Saum seines Oberteils wanderten, das Richard sich nur zu gerne ausziehen ließ.
Die Finger der Konfessor glitten nun über seine nackte Haut, schienen jeden einzelnen Muskel zu erkunden, jede Narbe besonders zu liebkosen und hielten nur inne, um ihn ihr Kleid über ihre Schultern zu Boden streifen zu lassen, sodass sie sich in Unterkleid und Hose gegenüberstanden.
Erwartung auf das so lange Verwehrte war in beiden Gesichtern zu erkennen, als sie sich schließlich in einem Kuss wiederfanden und Richard Kahlan bestimmt und fordernd gegen einen nahen Baumstamm drückte, während es ihm schien, als würde sein Körper zu glühen beginnen.

Fast schon zitterte der Sucher, so heftig schien seine Atmung zu sein, als er Kahlans Körper wieder etwas sanfter fasste und sie langsam und vorsichtig von seinen Hüften absetzte. Ihre Augen waren noch immer geschlossen, während er lächelnd ihr wunderschönes Gesicht betrachtete, dessen Wangen sanft glühten. Er hatte gewusst, dass sie ihre Kräfte beherrschen konnte und nicht umgekehrt von ihnen beherrscht wurde.
Kahlan blinzelte leicht und er konnte erkennen, dass ihre Augen noch dunkel vor Leidenschaft waren. Zu dunkel – als ihre Hand bereits nach vorne schnellte, sich um seine Kehle legte und das tiefe Schwarz in ihren Augen auch die seinen zu verdunkeln begann.
„Herrin...“, murmelte er leise. „kann ich noch etwas für Euch tun?“
Seine Augen blinzelten.
In ihre Augen traten Tränen.


Es waren mehrere Tage vergangen, in denen Kahlan alles getan hatte, um Richards Wandlung rückgängig zu machen und in denen sie bewusst Zedds Treffpunkt gemieden hatte. Sie musste das erst wieder in Ordnung bringen, sie war die Konfessor des Suchers, sie hatte gewusst, dass sie ihrem Verlangen nicht nachgeben hätte dürfen, da die unkontrollierbare Macht dieser Emotionen nicht einschätzbare Folgen auf ihre Kräfte hatte – wie sie nun auch hatte erfahren müssen.
Aber im Moment war es nicht der Sucher, der sie begleitete, es war ein liebestoller Dackel, der ihr nicht mehr von der Seite wich und alle zehn Minuten fragte, ob er etwas für sie tun konnte.
Die Tatsache, dass er ohnehin Gefühle für sie hatte, schien den Zauber der Wandlung nur verstärkt zu haben und hatte ihn ihr völlig verfallen lassen. Von Richard selbst war kaum noch etwas übrig.
Im Prinzip gab es nur eine Möglichkeit, die den Sucher wieder zurückbringen und die Midlands retten würde: ihren Tod.

„Herrin!“, schrie Richard, der die Gruppe D’Aharaner zuerst entdeckt hatte, die mit gezogenen Waffen einen Angriff starteten. Es war lediglich eine Handvoll, die sich scheinbar von der Hauptgruppe abgesetzt hatte, die nach wie vor dabei war, das Kästchen der Ordnung zu Darken Rahl zu bringen. Doch da sie wussten, dass der Sucher und seine Konfessor auf ihrer Spur waren, hatten sie anscheinend beschlossen, eine kleine Nachhut zu bilden.
Sofort zog auch Kahlan ihre beiden kleineren Schwerter – fast schon Dolche eigentlich – und begann den beidhändigen Angriff gegen die D’Aharaner, jedoch immer mit einem Auge auf Richard, da sie aus Erfahrung mit anderen Wandlungen bereits wusste, dass den entsprechenden Personen mehr daran lag, sie am Leben zu halten, als auf ihr eigenes Leben zu achten.
Das Schwert der Wahrheit verrichtete seine übliche Arbeit und schnell war die Gruppe der Angreifer deutlich reduziert, sodass sich Kahlan dem letzten D’Aharaner gegenüber sah, dessen gezielter Schwerthieb jedoch nicht so einfach abzuwehren sein würde.
Genau in diesem Moment machte sich allerdings der Nachteil der Wandlung bemerkbar, denn Richard bemühte sich einzuschreiten, um seine „Herrin“ zu retten und gegen den Angreifer zu verteidigen, während Kahlan genau wusste, dass sie nicht riskieren durfte, dass er eingriff, denn er war der Sucher. Er war nicht zu ersetzen. Sie war nur eine Konfessor. Sie war austauschbar.
Wenige Sekundenbruchteile erschienen der jungen Frau wie eine Ewigkeit, in der sie die Situation erkannte, Richard ihre linke Hand entgegenstreckte, um ihm das Zeichen zu geben, stehen zu bleiben und ihr nicht zu helfen – was er durch die Wandlung auch befolgte – und den Schlag des D’Aharaners abzuwehren, wobei das gegnerische Schwert mit einem unangenehmen Klirren über ihr eigenes glitt und durch die fehlende Verteidigung des zweiten Schwertes, das sich ja in ihrer ausgestreckten Hand befand, nur zu leicht in ihren Oberkörper drang.
Ein gepresstes Ausatmen erschütterte Kahlans Körper, was Blut über ihre Lippen beförderte und sie in sich zusammensacken ließ.

Richard setzte sich nun endlich über ihren Befehl hinweg und tötete den D’Aharaner nach einem kurzen Schlagabtausch, bevor er sofort zu Kahlan herumwirbelte, während sein Feind noch nicht einmal den letzten Atemzug getan hatte.
Doch im gleichen Augenblick wusste er bereits, dass er nicht mehr versuchen musste, sie anzusprechen, sie wieder zurück zu holen. Er folgte wieder seinem eigenen Willen, was nur durch eine einzige Tatsache möglich war. Kahlan Amnell war tot.
 
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AW: FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Wieder FanFiction-Wettbewerb, wieder eine vielleicht nicht ganz so bekannte Serie :)


Serie: Doctor’s Diary
Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich will mit dieser Story auch kein Geld verdienen. Die FF ist keiner bestimmten Episode zugeordnet, spielt aber eher am Anfang der ersten Staffel.
Umfang: 1.382 Wörter




Gretchen Haase stand im Schwesternzimmer der Chirurgie und stütze sich mit den Armen auf der Anmeldungstheke ab, während sie immer wieder in die kleine Schale griff, die Schwester Sabine ihr vor wenigen Minuten hingestellt hatte.
Natürlich waren Süßigkeiten darin. Und natürlich hatte Gretchen sich eigentlich wieder einmal geschworen, Diät zu machen und nichts Süßes mehr zu essen. Aber natürlich hatte sie ihre guten Vorsätze mal wieder über Bord geschmissen, schließlich war sie vorhin bereits über Marc Meier und Schwester Gabi gestolpert, die in Meiers Büro übereinander hergefallen waren.
Und das war verdammt noch mal ihre Fantasie, ihr Wunschtraum, wie es zwischen Marc und ihr endlich klappen sollte. Aber nachdem er immer noch bevorzugte, Schwester Gabi zu vögeln und für sie kaum einmal ein nettes Wort übrig hatte, war der Wunsch nach Schokolade einfach übermächtig geworden.
„Na, Hasenzahn, immer noch nicht begriffen, dass es genau die Schokolade ist, die du gerade wieder reinstopft, über deren Pfunde auf deinen Hüften du dich morgen schon wieder bei Schwester Sabine ausheulen wirst?“, kam in diesem Moment eben jener Oberarzt ins Zimmer, über den Gretchen sich gerade noch ganz andere Gedanken gemacht hatte und sprach sie an, ohne, dass sie ihn vorher gesehen und die Schokolade verschwinden lassen hätte können.
Sein üblicher abwertender Kommentar schaffte es sofort, die junge Ärztin wieder unsicher zu machen, sodass sie die bereits angebissene Schokolade langsam sinken lies.
„Och, ich hab ja eh nur ein kleines Stückchen versucht. Probiert so zu sagen. Schokolade gegessen... ach, das hab ich ja schon seit zwei Wochen nicht mehr.“, log Gretchen wieder einmal, wie so oft in Marcs Gegenwart, wenn es um ihr kleines Laster ging und fügte am Ende noch ihr übliches Kichern hinzu, das leider so gut wie immer kam, wenn sie log. Auch, wenn es ohnehin meistens relativ offensichtlich war, wenn sie nicht die Wahrheit sagte.
„Klar, du wünscht dir doch höchstens, dass es so wäre. Ich hab dich doch diese Woche erst mit schokoladenverschmiertem Mund gesehen.“, stichelte Marc weiter, während er wie selbstverständlich eine der Patientenakten aus der Ablage nahm und sie durchblätterte.
Gretchen holte noch immer Luft über diese boshafte Aussage, als Schwester Sabine zu ihrer Rettung einsprang und den jungen Oberarzt ansprach, wenn auch zögerlich.
„Herr Doktor, sie haben da was mit ihren Haaren. Vielleicht sollten sie selber auch mal in den Spiegel gucken, bevor sie ihr... ihr Sex-Büro wieder verlassen!“, erklärte sie mit ihrer üblichen, etwas langsamen Art und schaffte es mit ihrer Bemerkung zu seiner etwas verwuschelten Frisur sogar, dass Marc überrascht von seinen Akten aufblickte und sie eine Weile ansah.
„Schwester Sabine, wenn ich ihre Meinung zu meiner Frisur hören will, dann frage ich sie, ansonsten halten sie bitte einfach die Klappe. Hasenzahn wird schon selber was sagen können, wenn sie das möchte, nicht wahr?“, erwiderte er ruhig, klappte die Akte zusammen, während er noch einen Blick auf Gretchen warf, die jedoch nichts mehr sagte und stattdessen versuchte, möglichst unauffällig die Schokolade von ihren Fingern zu lecken. Was ihr natürlich so gut wie gar nicht gelang.
Schwester Sabine hielt nach dem Rüffel von Doktor Meier sofort wieder den Mund und griff nun selbst auch in die Schale mit den Süßigkeiten, obwohl auch sie eigentlich schon die dritte Diät diesen Monat begonnen hatte.
Marc beobachtete die Situation kurz mit einem Kopfschütteln, bevor er die Akte hinlegte und das Schwesternzimmer wieder verlies. Natürlich hatte er die Akte einfach auf den Tresen geworfen, statt sie wieder dorthin zu räumen, wo sie eigentlich hin gehörte.
„Nein, ich möchte nichts zu dir sagen! Auf dein Niveau lasse ich mich nämlich gar nicht erst herab, verstehst du?“, rief Gretchen Marc noch hinterher, als dieser schon längst aus ihrer Sichtweite verschwunden war, da ihr eher einfach kein passender Kommentar eingefallen war. Da sage noch mal einer, Schokolade macht glücklich!
„Frau Doktor, eine schlagfertige Antwort sollte eigentlich innerhalb weniger Sekunden erfolgen – nicht weniger Minuten...“, warf Schwester Sabine vorsichtig ein, erntete dafür aber natürlich einen bösen Blick von Gretchen, die daraufhin die Schüssel mit den Süßigkeiten schwungvoll hinter dem Tresen abstellte.
„Nächstes Mal behalten sie ihr Teufelszeug gefälligst für sich, Schwester Sabine!“, erklärte sie leicht gereizt, bevor auch sie das Schwesternzimmer verließ und die Schwester nun kopfschüttelnd zurückließ.
Dabei lief sie vor der Tür fast mit einer dunkelhaarigen Frau zusammen, die etwa im Alter ihrer Eltern war und die ihr entfernt bekannt vorkam. Allerdings konnte sie sie nicht wirklich zuordnen.
Ihr Gegenüber schien sie jedenfalls nicht zu kennen, denn sie sprach sie sofort mit einem „Oh, schön, dass ich gleich jemanden treffe. Schwester, können sie mir sagen, wo ich Marc Olivier finde?“ an.
„Ich bin keine Schwester, ich bin Ärztin und nein, ich weiß nicht, wo sie Marc Olivier finden...“ Was ist das überhaupt für ein bescheuerter zweiter Name? Oh... „Fragen sie doch mal Schwester Gabi, die weiß das normalerweise!“, fügte Gretchen etwas gereizt hinzu, als ihr klar wurde, dass die Frau nach Marc Meier gefragt hatte. Marc Olivier Meier.... Die Gute musste von der Geburt eindeutig zu strapaziert gewesen sein, um klar denken zu können. Aber kein Wunder, bei einem Arschloch, wie Meier. Wenn er nur nicht so gut aussehen würde.
Verdammt. Gretchen schenkte der offensichtlichen Mutter ihres Oberarztes keinerlei Beachtung mehr und machte sich auf den Weg nach draußen, um Abstand von dem ganzen Chaos hier zu gewinnen, sodass diese ihr etwas irritiert hinterher sah.
Heute morgen war sie noch froher Stimmung in ihrer Traumwelt unterwegs gewesen, in der sie Marc ihr Geburtstagsgeschenk ins Büro gebracht und dieser sie dafür auf den Schreibtisch geworden und leidenschaftlich geküsst hatte. Aber offensichtlich war ihr da Schwester Gabi wieder einmal zuvor gekommen. Dieses dumme Miststück...
Halt! Marc war das Arschloch. Schwester Gabi war vielleicht zickig, besitzergreifend, egoistisch und unfreundlich – aber im Endeffekt war Marc der Arsch. Er zog es vor, die dürre, klammernde Schwester zu vögeln, statt endlich zu erkennen, dass er eigentlich sie lieben sollte. Er war der Prinz und sie die Prinzessin. Sie waren es schon immer gewesen, seit sie sich in der Schule in ihn verliebt hatte. Und seitdem war er Hauptdarsteller in bestimmt neunzig Prozent ihrer Wunschträume gewesen.
Er schien sie jedoch nur dick zu finden und als Ventil für seine Aggressionen zu missbrauchen. Warum hatte sie ihm gleich noch einmal ein Geschenk zu seinem Geburtstag besorgt?
Nun ja, jetzt hatte sie es gekauft, jetzt konnte sie es ihm auch geben.
Entschlossen machte Gretchen sich nach diesem Gedanken auf den Weg zurück in die Klinik, um Marc zu suchen, den sie prompt ebenfalls fast über den Haufen lief, als sie beide gleichzeitig in den Gang zu seinem Büro einbiegen wollten.
„Scheiße, Hasenzahn, pass doch auf, wo du deine fünf Tonnen Kampfgewicht hinbewegst! Wenn du mir mit deinem Gewicht die Hand brichst, könnte ich arbeitsunfähig werden!“, giftete Marc sofort, als würde sein Geburtstag ihm noch zusätzlich schlechte Laune verpassen, die er komplett an ihr ausließ.
Und dementsprechend war Gretchen auch den Tränen nahe, doch das würde sie ihm sicher nicht zeigen, weshalb sie mit angestrengtem Gesichtsausdruck lediglich in ihre Kitteltasche fasste und ihr kleines Geschenk herausholte, um es ihm verletzt in die Hand zu drücken.
„Ach du... Du hast mir doch nicht... Mensch, Hasenzahn, warum machst du denn so was?“, fragte er nun doch etwas irritiert. Blickte zuerst auf das Geschenk, dann auf Gretchen, wieder auf das Geschenk und sah sich dann schließlich im Gang um.
Nachdem er sich versichert hatte, dass niemand zu sehen war, beugte er sich etwas nach vorne und küsste Gretchen, während er sie bestimmt nach hinten in Richtung seiner Bürotür drängte.
„... aber wenn er zurückkommt?“
„Er sollte im OP sein, Elke. Komm her...“
Marc löste sich von Gretchen und hielt dieser den erhobenen Zeigefinger auf die Lippen, damit sie das, was sie sagen wollte, eben nicht sagte, damit er den Stimmen lauschen konnte, die er soeben aus seinem Büro vernommen hatte. Verdammt noch mal aus seinem Büro – und er kannte beide Stimmen.
Einen kurzen Moment lauschte er noch angestrengt, Gretchen sah ihn verwundert an, dann riss er die Tür auf, um seine Mutter zu erkennen, die in den Armen von Prof. Haase lag und diesen leidenschaftlich küsste. Prof. Haase war natürlich nicht nur sein Chef, sondern auch Gretchens Vater, auf deren Lippen noch immer sein Finger ruhte.
Alle vier sahen sich Momente lang einfach nur schweigend an, bevor Marcs Mutter schließlich das Wort ergriff.
„Happy Birthday, Marc Olivier!“
 
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