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Im Auftrag der Götter - Ares' Aufgabe

Der Trotz aus ihrer Stimme war kaum zu überhören und Aikos konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch als sie sich erklärte, nickte er. Ja, er konnte sie ja sogar verstehen. Auch er zeigte nur ungern Schwäche und hatte dabei natürlich auch nicht gern viele Zuschauer. Aber immerhin hatte sie sich dafür entschieden zu ihm zu kommen und Asimina mochte sie auch. Vielleicht war es Zeit über ihren Schatten zu springen.
„ Du musst dir wohl eingestehen, dass es Leute gibt, die sich Sorgen um dich machen. “, sagte er schließlich und lächelte, „ Versuch es eher so zu sehen. Ich kann verstehen, dass man vor anderen nicht gern Schwäche zeigt, aber wir sind Freunde, Nyx. Also komm schon … Halb so wild. “

Er wusste nicht, wie er in dieser Situation gewesen wäre. Vermutlich würde es ihm ähnlich gehen. Doch er musste sich eingestehen, dass er froh über die Unterstützung der anderen Amazone war. Immerhin wollte sie nicht zur Krankenstation und Aikos hatte keine Ahnung, ob das was er tat richtig war.
Er beobachtete, wie sie sich in die Decke einkuschelte und er hoffte wirklich, dass es ihr bald besser gehen würde. Mehr als warten konnten sie momentan nicht. Asimina würde hoffentlich bald mit der Tinktur wiederkommen, die Nyx helfen würde.

Sie sah völlig erschöpft aus und erst, als sie bemerkte, dass ihr kalt war, sah er, dass sie zitterte. Ihre Frage, ob sie sich zu ihm legen könne, ließ ihn kurz lächeln.
Er legte sich neben sie, zog sie an sich heran und legte die Decke über sie beide, „ Dir ist schon klar, dass du Asimina vor zwei Minuten gesagt hast, dass wir zwei nicht zusammen im Bett landen?! Wenn die Arme nachher wiederkommt, will ich gar nicht wissen, was sie denkt, bei was sie uns stört. “, sagte er und grinste. Doch Nyx schien schon beinahe eingeschlafen zu sein. Also entschied er sich dafür jetzt den Mund zu halten. Die Amazone brauchte Ruhe. Er zog sie noch ein Stück näher an sich und schon bald spürte er, wie sie aufhörte zu zittern und stattdessen lauschte er ihrem regelmäßigen Atem …
 
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Sie war müde und ihre Kopfschmerzen ließen ihr keine Chance bei dieser Diskussion noch irgendwelche guten Argumente zu bringen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann war sie froh, dass die junge Amazone nach ihr gesehen hatte. Nyx hatte keine Freunde im Lager außer Akastos und nun Aikos, von den Amazonen hielt sie sich meistens fern und doch hatte Asimina sie von Anfang an mit ihrer freundlichen Art verzaubert. Sie hatte keine Vorurteile und schien sich wirklich über Nyx Gesellschaft zu freuen. Dass sie sich Sorgen machte, konnte für die Amazone eigentlich ein gutes Zeichen sein, doch war es ihr nicht recht als schwach angesehen zu werden. Immer wieder hörte sie die Spitzen anderer Amazonen in ihrem Kopf, die davon überzeugt waren, dass sie es nur soweit gebracht hatte, wegen ihres Körpers und wie sie diesen einsetzte. Sobald sie sich schwach zeigte, fütterte sie diese Mäuler mit weiterem Gesprächsstoff und auch wenn Asimina keine dieser Mädchen war, fürchtete sie sich vor dem was kommen mochte. "Trotzdem" erwiderte sie schließlich zickig, denn ohne ein letztes Wort, würde sie sich aus dieser Diskussion nicht verabschieden.

Als sie sich in die Decke einrollte, sehnte sie sich nach der wohligen Wärme, die sie sonst immer in den Schlaf trug. Doch hatte sie eher das Gefühl, dass es ihr noch Kälter wurde. Das war nun eindeutig kein Anzeichen mehr eines einfachen Katers, dachte sie als sie erneut versuchte einen Schwindelanfall mit ruhigem Atmen in den Griff zu bekommen. Sie war froh, dass Aikos bei ihr war und ihr half auf andere Gedanken zu kommen. Sie konnte albern und für einen Moment an was anderes denken, als die üblen Kopfschmerzen. Plötzlich überkam sie die Angst, wenn sie einschlief ganz alleine zu sein und sie sehnte sich nach Nähe und Geborgenheit, was sie dazu brachte Aikos zu fragen, ob er sich zu ihr legte. Klaren Verstandes hätte sie so niemals gehandelt, doch der Alkohol und die Schmerzen machten sie zu einem kleinen Mädchen, dass einfach nur gehalten werden wollte.

Aikos ließ sich nicht zweimal bitten und irgendwie erleichtert, ließ sich Nyx von ihm an seinen Körper ziehen. Der Krieger strahlte eine Wärme aus, die auch auf die Amazone über ging und es gelang ihr tatsächlich sich für diesem Moment fallen zu lassen. "Sie wird ja wohl gefälligst anklopfen." erwiderte sie auf seine Anspielungen mit einem müden grinsen. "Und ich erwarte von dir, dass du die Kleider am Leib behältst, hast du verstanden?" Die letzten Worte kamen ihr nur noch schwer über die Lippen, als die Müdigkeit sie schließlich übermannte und sie schließlich erschöpft einschlief.

Sie stand auf dem Trainingsplatz, umgeben von ihrer Gruppe, die sich gerade gemeinsam eine Strategie überlegten, wie sie den Hindernisparcours gemeinsam bewältigen können. Alle rennen los und auch Nyx schafft es mit ihnen Tempo zu halten, doch schon beim ersten Hindernis, sind ihre Beine schwer wie Blei. Sie gerät ins stolpern und stürzt. "Lasst mich hier, ihr seid ohne mich besser dran." rief sie den anderen hinterher. Plötzlich steht eine Gruppe Amazonen um sie herum, zeigen lachend mit dem Finger auf sie und flüstern sich gegenseitig Gemeinheiten hin und her. "Lasst mich in Ruhe. Geht weg." Nyx Kopfschmerzen wurden stärker und sie wälzte sich in ihrem Fiebertraum hin und her. Sie spürte Aikos Arme um sich, doch war sie sich nicht mehr sicher, was Traum oder Realität war. Halb schlafend griff sie nach seiner Hand und drückte sie fest an sich. Er gab ihr Halt.
 
Sie musste einfach das letzte Wort haben. Ein weiteres Mal brachte sie ihn zum Grinsen. Egal wie schlecht es ihr ging, sie würde es sich wohl nie nehmen lassen das letzte Wort zu haben. Und Aikos gefiel das. Sie wusste was sie wollte und setzte sich dafür ein. Heute bei der Prüfung hatte sie bewiesen wir stark sie eigentlich war und auch wenn sie das selbst vielleicht nicht so sehen konnte, hatte Aikos gesehen wie viel Stärke in ihr steckte.

Und doch musste auch die stärkste Amazone mal zugeben, dass sie Hilfe benötigte und diese auch annehmen. Es verblüffte ihn immer mehr, wie viel Nähe sich bereits zwischen ihnen aufgebaut hatte. Sie waren wirklich zu Freunden geworden, wenn man davon nach wenigen Tagen sprechen konnte. Aber wieso nicht? Er war sich relativ sicher zu wissen, dass sie auf eine Wellenlänge waren, also stand einer Freundschaft nichts im Wege.
Und da Freunde sich halfen, überlegte er auch nicht lange, als sie ihn bat sich zu ihr zu legen. Sie zitterte am ganzen Leib und kurz fragte Aikos sich, ob es wirklich eine gute Idee war, noch so lange zu warten ehe sie zur Krankenstation gingen. Doch Nyx war absolut dagegen, also würden sie es erst mal mit der Tinktur probieren.

Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als Nyx im drohte, „ Keine Sorge. Du hast doch gehört, was ich vorhin gesagt habe. Das hier sind rein freundschaftliche Dienste. Wenn es mir das nächste Mal richtig dreckig geht, darfst du mich auch wärmen. “, versprach er ihr grinsend, doch das bekam sie wahrscheinlich schon gar nicht mehr mit.
Sie lag ruhig in seinen Armen bis sie plötzlich ruhiger wurde und zu reden begann. Erst konnte er nicht verstehen, was sie sagte, doch es schien kein guter Traum zu sein. Er zog sie noch ein bisschen näher an sich und legte ihr die Decke über die Schulter.
„ Shhh, alles ist gut, Nyx. “, flüsterte er leise in ihr Ohr ehe ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Er hatte keine Ahnung, was sie da träumte, aber es schien alles andere als angenehm zu sein. So erklärte er sich auch, dass sie im nächsten Moment nach seiner Hand griff, die sie fest an sich drückte. Er erwiderte ihren Druck, konnte er ihr so vielleicht deutlich machen, dass sie nicht allein war und ihr Sicherheit geben, damit sie noch ein wenig weiterschlafen konnte.

Eine ganze Weile lag sie ruhig in seinen Armen und er lauschte ihrem regelmäßigen Atem, der auch ihn selbst beruhigte und in leichten Dämmerschlaf versetzte. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bis er ein leises Klopfen vernahm und kurz darauf Asimina im Raum stand.
Die Situation war ihr deutlich unangenehm, doch er winkte sie herein. Sanft weckte er Nyx, die langsam aus dem Reich der Träume glitt. Nachdem sie sich orientiert hatte, erhob Aikos sich elegant vom Bett und entfernte sich etwas, damit Asimina ihrer Freundin mit der Tinktur helfen konnte.
Es waren wenige Handgriffe der beiden Frauen nötig und die junge Amazone erklärte Nyx worauf sie achten musste. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass es Nyx gut ging, ließ sie die beiden wieder allein zurück.

„ Also, wie du siehst … “, begann er, während er sich wieder neben sie legte und wie selbstverständlich an sich zog, „ … habe ich meine Sachen noch an und du kannst ruhigen Gewissens wieder ins Land der Träume gleiten. “, sagte er und grinste.
Und tatsächlich dauerte es nicht lang, bis Nyx neben ihm wieder eingeschlafen war. Ein gutes Zeichen, glaubte Aikos. Sie brauchte den Schlaf und wenn sie sich den geholt hatte, würde alles auch schon gleich ganz anders aussehen.
 
Er hatte aufgehört mit ihr zu diskutieren und hätte sie sich nicht so furchtbar elend gefühlt, hätte sie diesen Triumph sicherlich mit einem Grinsen quitiert. Doch sie fühlte sich ganz und gar nicht danach. Vor wenigen Stunden dachte sie noch, dass es nichts schlimmeres als diese Prüfung gab, doch in diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als zurück auf den Trainingsplatz zu gehen und in der Lage zu sein eine weitere Runde durch diesen Parcours zu laufen. Ihre Arm hatte angefangen zu pochen und Nyx fragte sich, was wohl als nächstes kommen würde. In diesem Moment war sie sich ganz und gar nicht sicher, ob sie den nächsten Sonnenaufgang überleben würde. Doch Asimina und Aikos schienen ganz zuversichtlich zu sein und so schluckte sie ihre dramatischen Gedanken herunter, als sie die Decke fest um ihren Körper zog.

Aikos Wärme und vor allem die Ruhe, die er ausstrahlte wirkten schnell auf sie ein und noch bei seinem letzten Satz war sie eingeschlafen. Sein lachen klang noch in ihren Traum, der sich allerdings so schnell in einen Albtraum verwandelte. Vielleicht hätte sie sich nicht aufs Trainingsfeld zurück wünschen sollen, schwirrte es durch ihren Kopf, als sie sich versuchte den fiesen Sticheleien der anderen Amazonen zu entziehen.
Aikos leise Stimme drang an ihr Ohr und verjagte die Bilder, die sie gerade noch heimgesucht hatten. Völlig erschöpft konzentrierte sie sich auf den Herzschlag des Kriegers. Sie schien mittlerweile auf seiner Brust zu liegen, was sie nicht wirklich mitbekam, doch sie nahm seine gleichmäßigen Herztöne so intensiv wahr, dass alle anderen Geräusche verstummten und sie schließlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf sank.

Ein leichtes Streichen über ihre Wange riss sie sanft aus dem Schlaf, doch es dauerte eine Weile bis sie die Augen öffnete. Sie blickte von Aikos zu Asimina, die etwas unsicher am Fuße des Bettes stand und als Nyx verstand, was gerade vor sich ging, löste sie sich rasch von Aikos, der daraufhin aus dem Bett stieg. Nyx schnell Bewegung ließ die Schmerzen in ihrem Kopf hämmern und leise fluchend legte sie sich zurück auf die Matratze, die sich mittlerweile erneut zu drehen begann. Als Aikos vom Bett verschwunden war, setzte sich Asimina auf die Bettkante und hielt ihre Hand. "Wie fühlst du dich?" fragte sie besorgt und Nyx versicherte ihr, dass es weder schlimmer noch besser geworden war, als sie das letzte Mal gefragt hatte. Die junge Amazone reichte ihr eine kleine Schale mit einer grünen, streng riechenden Tinktur darin. "Du musst einen Schluck trinken, am besten du spülst gleich mit Wasser nach." erklärte Asimina, während sie die Wasserflasche zur Hand nahm. Nyx zögerte einen Moment, bevor sie die SChale an ihren Mund hielt und einen großen Schluck trank.

Sie konnte sich nicht erinnern jemals so etwas widerliches gekostet zu haben und war kurz davor die Flüssigkeit wieder auszuspucken, als Asimina ihr die Wasserflasche reichte und Nyx einen noch größeren Schluck zu sich nahm. "Bitte sag mir nicht, ich muss den Rest auch noch trinken." flehte sie beinahe. Doch Asimina schüttelte lächelnd den Kopf. "Nein, den Rest verteilen wir auf deine Schläfen, es wird die Kopfschmerzen nehmen und morgen wird es dir wieder besser gehen." Sanft massierte die junge Amazone etwas der Flüssigkeit in Nyx's Stirn ein. "Du hast Fieber," stellte sie besorgt fest während sie die Schale mit der restlichen Tinktur auf Aikos Nachttisch stellte. "Die Tinktur ist stark, sie wird dich benommen machen." erklärte die Amazone weiter. "Zusammen mit dem Fieber könnte es eine stärkere Wirkung auf dich haben. Aber morgen sollte es dir besser gehen." Asimina drückte nochmals ihre Hand und versicherte sich bei Aikos, dass er Nyx sofort zur Krankenstation bringen solle, wenn es ihr am Morgen nicht besser ging. Auch wies sie die beiden an den Rest der Tinktur zur späteren Stunde nochmals zu trinken. Nyx schüttelte sich bei dem Gedanke, konnte aber kaum noch die Augen offen halten. Die Amazone hatte recht, das Zeug hatte es in sich.

Dass Aikos sich neben sie legte und seine Worte nahm sie kaum noch wahr. Die Tinktur hatte eine entspannende Wirkung auf ihren Körper und sie war in wenigen Momenten eingeschlafen. Nyx schlief tief, während wirre Träume in ihrem Kopf ein und Auszug nahmen. Zwischendurch wachte sie ab und zu für einen kurzen Moment auf und blickte auf Aikos, der neben ihr eingeschlafen war. Die Tinktur und das Fieber hatten, wie Asimina vorhergesagt hatte, ihren Verstand vernebelt und die Ereignisse des vergangenen Tages waren nur noch Bruchstückhaft und mit ihren Traumbildern vermischt in ihrer Erinnerung. Als sie ein weiteres Mal erwachte, sah sie direkt in Aikos Augen, welcher auch gerade aufgewacht sein musste. Sie schenkte ihm ein Lächeln und strich sanft durch sein Haar. "Du hast mich heute gerettet." hörte sie sich selbst sagen und wenige Momente später lagen ihre Lippen auf seinen und sie küsste ihn sanft.
 
Aikos

Froh, dass Asimina wieder hier war und die hoffentlich heilende Tinktur mitbrachte, beobachtete der Krieger, wie Nyx angewidert das Gesicht verzog, als sie das Gebräu trank. Da konnte er nur hoffen, dass es wirklich half, denn wenn es so schmeckte wie es roch, sollte es sich wenigstens lohnen. Er beobachtete die beiden Frauen und Asimina erklärte, dass sie den Rest auf die Schläfen verteilten. Er versuchte der Unterhaltung so gut wie möglich zu folgen. Die junge Amazone berichtete davon, dass es eventuell zu eine stärkeren Wirkung kommen könne. Aikos spürte wieder die Sorge in sich aufkeimen. Sollten sie doch zur Krankenstation gehen? Doch sie würden es erst mal mit der Tinktur probieren. Er musste Asimina allerdings versprechen, Nyx morgen sofort zur Krankenstation zu bringen, wenn es ihr nicht besser ging. Er nickte und versprach ihr, dass er es tun würde, „ Und wenn ich diesen Sturkopf über die Schulter werfen muss. “, murmelte er und nickte, als sie ihm die Information zur weiteren Einnahme gab.

Da es nun das Beste für sie war, wieder in den Schlaf zu finden, legte Aikos sich wieder zu ihr. Das Zittern hatte inzwischen aufgehört, doch wie sie vorhin gesagt hatte, brauchte sie gerade jemanden an ihrer Seite. Es ging ihr schlecht und da wollte sie wissen, dass jemand da war. Und so legte Aikos sich wieder zu ihr und zog sie sanft in seine Arme. Er ertappte sich dabei, wie er immer wieder ihre Atmung kontrollierte, hatte er doch Asiminas Worte im Kopf. Doch so sehr er sich auch anstrengte, schlief er zwischendurch immer wieder kurz ein. Doch jedes Mal, wenn er aufwachte, lag Nyx ruhig in seinen Armen und er entspannte sich etwas.

Doch das nächste Mal als er erwachte, regte Nyx sich ebenfalls in seinen Armen und schien das Land der Träume gerade zu verlassen. Er sah sie an und lächelte, hoffte, dass es ihr besser ging. Dass sie ihm durch sein Haar strich nahm er nur am Rande wahr. Gerade als er sie fragen wollte, wie sie sich fühlte ergriff sie das Wort. Sie bedankte sich und sprach davon, dass er sie gerettet hatte. Doch er schüttelte nur den Kopf. Ehe er etwas sagen konnte lagen ihre Lippen bereits auf seinen. Er brauchte einen Moment, bis er begriff, was gerade vor sich ging. Unter anderen Umständen hätte er vielleicht sogar nichts dagegen gehabt, immerhin war auch er nur ein Mann. Nyx war attraktiv, dazu noch witzig, schlau, mutig und noch vieles anderes. Aber das würde alles zwischen ihnen viel zu sehr komplizieren. Sie hatten sich heute angefreundet und das, und ihre momentane Situation, wollte er keinesfalls ausnutzen.

Also schob er sie sanft von sich, „ Jetzt weiß ich, was Asimina mit der stärkeren Wirkung meinte. “, dachte er und suchte Nyx´ Blick.
„ Ich dachte wir hätten unsere Pläne erst mal auf Eis gelegt… “, begann er unbeholfen und grinste leicht. Wie sollte er in dieser Situation auch anders reagieren? Ihm war klar, dass dies die Folge der Tinktur war.
„ Ich schlage vor wir versuchen noch ein wenig zu schlafen, was meinst du? Wenn du mich morgen mit klarem Verstand wieder küssen willst, … sprechen wir nochmal darüber. “, sagte er und grinste.
Er zog sie fester in seine Arme und strich sanft übers Haar. Sie musste dringend schlafen, nicht zuletzt, weil er sich dann auch besser fühlte. Keine stärkeren Wirkungen mehr für heute.

Er wusste nicht, durch was er geweckt wurde, doch es schien noch relativ früh zu sein. Draußen war alles noch leise und als er einen Blick neben sich warf, entdeckte er, dass Nyx noch immer friedlich in seinen Armen schlief. Nachdem sie ihr die zweite Ladung der Tinktur verabreicht hatten, war sie schnell wieder eingeschlafen und Aikos ebenfalls. Er brauchte einen Augenblick, um die Geschehnisse der letzten Nacht Revue passieren zu lassen. Im Rausch der Tinktur hatte Nyx ihn geküsst und er war sich sicher, dass sie sich am heutigen Tag nicht mehr daran erinnern würde. Und das war wahrscheinlich auch das Beste. Und auch er beschloss, diesen Vorfall zu vergessen, denn immerhin waren sie Freunde.

Vorsichtig stand er auf und deckte Nyx vorsichtig zu. Er beschloss die junge Amazone noch etwas schlafen zu lassen, aber wollte etwas zu essen aus dem Speisesaal holen.
Und so machte er sich daran sich fertig zu machen ehe er sich auf den Weg zum Speisesaal machte. Die Party schien gestern ein voller Erfolg gewesen zu sein. Noch immer waren die restlichen Überbleibsel auf der Wiese zu sehen. Sie hatten es sich nach dieser harten Prüfung auch verdient endlich mal zu feiern.

Beladen mit etwas Brot und frischem Wasser lief Aikos einem der Trainer in die Arme. Er rechnete schon damit aufgefordert werden sich zu beeilen, doch stattdessen bekam er die Info, dass es heute kein Training geben würde. Unter anderen Umständen hätte er dies vielleicht bedauert, doch gerade war er erleichtert. Nyx würde ein heutiges normales Training wahrscheinlich nicht durchstehen. So gab es ihr die Gelegenheit sich noch auszuruhen.
In seiner Unterkunft angekommen, legte er die Lebensmittel zu Seite und setzte sich auf sein Bett. Er strich Nyx eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah auf sie herab. Er hoffte, dass sie Tinktur seine Wirkung getan hatte.
„ Hey Schlafmütze … “, sagte er schließlich sanft, „ Es wird Zeit die Wirkung der Tinktur zu testen. “
 
Sie schwebte auf Wolken. Irgendwo an einem fernen Ort. Die Schmerzen waren erloschen und sie schlief tief und ruhig. Die Anstrengungen des vergangenen Tages hatten ihr sämtliche Kräfte graubt, doch Asiminas Tinktur hatte sie schließlich tatsächlich zur Ruhe gebracht. All die Strapatzen waren vergessen und ihre Muskeln entspannten sich, während sie neben Aikos friedlich in den Kissen lag. Dass der Krieger, das Bett geschweige denn das Zimmer verließ, bekam die Amazone nicht mit. Wahrscheinlich hätte sie noch lange weiter geschlafen, wenn die sanfte Stimme des Kriegers, sie nicht zurück in die Wirklichkeit gerufen hätte.

Nyx nahm einen tiefen Atemzug, ließ die Augen allerdings geschlossen. Für einen Moment versuchte sie dem Traum nachzuhängen. Der Leichtigkeit, die sie umgab. Sie lächelte, als sie Aikos Stimme hörte. "Wenn ich nicht bei den Götter bin, hat sie gewirkt." meinte sie noch mit geschlossenen Augen. Ihre Kopfschmerzen waren verschwunden und auch der Schwindel, der sie in der letzten Nacht verfolgt hatte, hatte sich gelegt. Ihr Arm pochte unter dem Verband, doch es war nicht unangenehm und nur ein unangenehmer Nachgeschmack der Kräutermischung, die Asimina für sie bereitet hatte, auf ihrer Zunge, erinnerte noch an die Qualen der letzten Nacht.

Endlich öffnete sie die Augen und blickte direkt in die von Aikos, der sie besorgt musterte. "Wirklich es geht mir gut." Sie setzte sich auf und vermutete schon einen erneuten Schwindelanfall, der zu ihrer Erleichterung nicht auftauchte. Wieder schaute sie in Aikos Augen und die Erinnerungen der letzten Nacht kamen langsam in ihr Gedächtnis zurück. Es fiel ihr schwer seinem Blick stand zu halten, als ihr bewusst wurde, dass sie ihn im Fieberrausch versucht hatte zu küssen. Wie kam sie nur auf eine solch dumme Idee? Innerlich den Kopf schüttelnd vereinbarte sie mit sich selbst, dass der Krieger nicht erfahren würde, dass sie sich daran erinnerte. Es war doch logisch, dass die Erinnerungen an diese Nacht sehr verschwommen in ihrem Kopf weiter lebten, oder?

Nochmals atmete sie tief ein. "Ich sehe du hast Frühstück gebracht?" fragte sie mit einem Blick auf das Brot, in Aikos Tisch. "Ich habe einen Bärenhunger." Vorsichtig, aber dennoch bestimmt stand sie aus dem Bett auf, um sich und auch Aikos zu beweisen, dass es ihr wirklich gut ging. "Wir müssen doch gestärkt zum nächsten Training kommen." Ihre Stimme klang bestimmt und ihre Körperhaltung ließ Aikos ganz klar wissen, dass sie sich auf keine Diskussionen bezüglich des Trainings einlassen würde. Es reichte, dass Asimina wusste, wie es ihr am Tag zuvor ergangen war. Kein anderer sollte davon erfahren, als würde sie zum Training erscheinen. Pünktlich und astrein herausgeputzt.

Dieser Gedanke ließ sie an sich herunter schauen. Sie hatte immer noch das sexy Kleid vom Abend zuvor an, allerdings war es schmutzig. Ein Griff in ihre Haare verriet ihr, dass auch diese katastrophal aussehen mussten und sie wollte sich überhaupt nicht vorstellen, welche Wege das Makeup in ihrem Gesicht über Nacht gegangen war. "Bei den Göttern, ich sehe furchtbar aus. Nicht wahr?"
 
Aikos

Er musterte Nyx genau, denn noch einmal würde er kein Risiko eingehen. Bereits gestern hatte er sich darauf eingelassen, dass sie zur Party ging und sie den Leute auf der Krankenstation nichts von ihrem Schwächeanfall sagte. Dies würde ihm kein weiteres Mal passieren.
Doch als er ihr Lächeln sah und ihren Kommentar hörte, war er erleichtert. Sie sah schon besser aus als letzte Nacht und hatte mehr Farbe im Gesicht.
Allerdings schien sein Gesicht etwas anderes zu sagen, denn Nyx versicherte ihm direkt, dass es ihr wirklich gut ging. Er hob die Hände und schüttelte mit dem Kopf, „ Okay, okay. Ich glaube dir. “, sagte er und lächelte.

Ihren Blick konnte er nicht genau deuten, doch er vermutete, dass sie damit beschäftigt war, sich gedanklich zu ordnen. Sie sagte zwar, dass es ihr gut ging und Aikos wollte ihr wirklich glauben, aber so ganz kaufte er es ihr doch nicht ab. Keinerlei Schmerzen mehr? Ganz abgesehen von dem, was gestern Nacht passiert war? Bisher hatte Nyx ihn noch nicht auf den Kuss angesprochen und vielleicht wusste sie auch nichts mehr davon. Immerhin hatte Asimina gesagt, dass die Tinktur ziemlich stark war. Der Krieger jedenfalls hatte beschlossen von sich aus von diesem Thema anzufangen. Für ihn war es die Folge dieser überaus starken Tinktur und er wollte nicht, dass sich aus diesem Grund etwas zwischen ihnen änderte.

Ihre Frage nach dem Frühstück riss ihn schließlich aus seinen Gedanken. Er nickte und freute sich über ihre Reaktion. Wenn ihr Appetit zurückgekehrt war, war dies wohl ein gutes Zeichen. Die beiden ließen am kleinen Tisch in seiner Unterkunft nieder und Nyx machte sich über das Frühstück her, während Aikos sie dabei grinsend beobachtete, „ Na es scheint dir tatsächlich besser zu gehen. “
Als sie dann das Training ansprach, schüttelte er nur den Kopf. Er hatte den bestimmten Ton in ihrer Stimme durchaus wahrgenommen, die ihm sagte, dass sie das Training auf jeden Fall durchziehen würde, doch heute würde das Training ausfallen. Und ein Mal mehr dankte Aikos den Trainern dafür.
„ Du siehst gut aus, Nyx. Darüber solltest du dir nun wirklich keine Gedanken machen. Wir sollten froh sein, dass es dir besser geht. “, sagte er schließlich und lächelte leicht. Von der Information, die er eben bekommen hatte, wusste sie allerdings noch nichts.

„ Außerdem musst du darüber heute sowieso keine Gedanken machen. Das Training fällt heute aus. Ich habe eben mit einem der Trainer gesprochen. Ich weiß nicht, was mit ihnen los ist, aber heute werden wir sie nicht zu Gesicht bekommen. “, sagte er ehe der ausführliche Bericht mit seinem Zusammentreffen mit dem Trainer folgte.

Er sah, wie wenig Nyx diese Information passte. Sie sprach bereits davon, trotzdem zu trainieren, also seufzte Aikos auf. Wenn sie schon trainierte, sollte sie sich dann wenigstens nicht überanstrengen.
„ Okay, also was hältst du davon, wenn wir heute unser eigenes Training starten? Da ich davon ausgehe, dass du dich eh nicht davon abbringen lässt, machen wir es dann wenigstens gemeinsam. “, schlug er ihr vor. So konnte er wenigstens sichergehen, dass sie sich nicht überanstrengte. Außerdem würde ihm die Bewegung ebenfalls gut tun. Auch wenn er noch jeden Knochen von gestern merkte, heute gar nichts zu tun, würde ihm auch nicht helfen.
 
Nyx

Die junge Amazone konnte nicht beschreiben, wie gut es tat etwas in den Magen zu bekommen. Sie musste sich stark zusammen reißen nicht zu schlingen, denn auch wenn Aikos sie wohl in einem ihrer schlimmsten Momente erlebt hatte, so hatten ihre Eltern ihr dennoch Manieren beigebracht. Der bittere Geschmack in ihrem Mund verschwand und selbst das Wasser schmeckte ihr an diesem Morgen besonders gut. Es war als sehnte sich ihr Körper nach allem, was man zum Leben brauchte. Sie spürte auch das Verlangen nach frischer Luft und Bewegung, auch wenn sie sich bewusst war, dass sie sich eigentlich schonen musste war das Training sicherlich eine gute Gelegenheit ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bekommen.

Doch bevor Nyx weiter über das Training nachdenken konnte, schwebte die letzte Nacht unausgesprochen im Raum. Nur zu deutlich erinnerte sie sich daran, wie ihre Lippen auf denen des Kriegers gelandet sind und wie nobel er sie davon abgehalten hatte irgendetwas Dummes zu tun. Die Angelegenheit war ihr furchtbar unangenehm. Auf keinen Fall wollte die Amazone, dass irgendetwas zwischen den beiden stand und auch wenn sie zugeben musste, dass Aikos durchaus attraktiv war, so wollte die das was sie mit ihm hatte auf keinen Fall durch unnötige Gefühle oder anderes verkomplizieren. Das er es nicht ansprach, verriet ihr, dass auch der Krieger nicht genau wusste, wie dies alles einzuschätzen war. "So Asiminas Tinktur," sagte sie schließlich, bevor sie noch einen Bissen von dem überaus leckeren Brot nahm. "ziemlich stark das Zeug. Ich kann mich an nichts mehr erinnern, nachdem sie aus dem Zimmer gegangen ist." Diese Lüge schien ihr das einzig richtige, um die Situation so schnell wie möglich aus den Gedanken zu vertreiben. "Ich bin wohl ziemlich schnell eingeschlafen. Aber immerhin hat es geholfen, ich bin bereit für das heutige Training."

Dass Aikos den Kopf schüttelte nahm sie wohl wahr. Wollte er ihr etwa verbieten am Training teil zu nehmen? Sicherlich hatte er recht, wenn er der Meinung war, dass sie heute etwas langsamer machen sollte, doch würde sie nicht vom Training fern bleiben. Wenn er davon wirklich ausging, konnte er sie doch weniger einschätzen, als sie dachte. Diese Blöße würde sie sich nicht geben. Keiner außer Aikos und Asimina, würde mitbekommen, wie sehr sie die gestrige Prüfung mitgenommen hatte und schon gar nicht die Trainer.
Der Gedanke wurde schnell von dem über ihr Aussehen vertrieben, während sie an sich hinunter blickte und kopfschüttelnd seufzte. Sie schaute stirnrunzelnd zu Aikos, der ihr versicherte, dass ihr Aussehen nicht so wichtig war wie ihre Gesundheit und obwohl er wahrscheinlich recht hatte warf sie ihm einen skeptischen Blick zu. "Du hast gut reden, du bist ein Mann. Du siehst heute morgen schon wieder blendend aus."

Aikos nächste Information ließ sie allerdings grinsen. Kein reguläres Training? Das war wunderbar. Es bedeutete, dass sie heute niemanden sehen musste und sich ganz alleine auf sich konzentrieren konnte. Etwas besseres hätte sie sich nicht wünschen können. "Ich sage dir, sie hatten gestern selbst eine kleine Party am Start und sind genauso verkatert, wie wahrscheinlich alle anderen im Lager." kicherte sie, als Aikos sich über die Beweggründe der Trainer wunderte.
"Aber das ist fabelhaft, da bedeutet ich trainiere alleine. So kann ich wieder zu Kräften komme und morgen ist alles wieder beim Alten." Ein breites Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie aß den Rest des Brotes.

Aikos Vorschlag gemeinsam zu trainieren machte sie noch fröhlicher. Es hörte sich wirklich gut an mit dem Krieger gemeinsame Sachen zu machen, wollte sie ihn eh darum bitten, sie im Schwertkampf zu unterstützen. "Das klingt wunderbar. Ich würde gerne zuerst eine Runde joggen. Was hältst du davon? Ein bisschen den Kreislauf in Schwung bringen, schadet ja nichts und es ist wirklich nicht so anstrengend." Nyx schenkte dem Krieger ein unschuldiges Lächeln bevor sie weiter sprach. "Und dann würde ich mich freuen, wenn du mich etwas im Schwertkampf unterrichtest."
Nochmals wanderte ihr Blick an sich herunter und sie zog die Augenbrauen hoch. Zuerst brauchte sie Zeit für sich und zwar dringend. "Aber als Erstes muss ich unter die Dusche und ich hoffe es sieht mich niemand auf dem Weg dorthin." Mit diesen Worten erhob sie sich vom Tisch. "Wo und wann sollen wir uns treffen?" Ihre Stimme klang voller Tatendrang und dass ihr beim Aufstehen ein klein wenig schwindlig wurde, ließ sich die Amazone nicht anmerken. Sie würde langsam machen, das war sicher. Noch so eine Nacht wollte sie nicht erleben, aber sie musste etwas tun, sonst würde sie sich nutzlos vorkommen.
 
Zufrieden stellte er fest, dass ihr Appetit wiedergekommen war und das war ein gutes Zeichen. Auch wenn sie noch leicht lädiert aussah, machte es tatsächlich den Eindruck, als würde es ihr besser gehen. Immerhin war es das, was sie immer wieder betonte und Aikos hoffte, dass sie ihm dahingehend nichts vormachen würde.
Er musterte sie, während sie über den gestrigen Abend und die Tinktur sprach. Sie schien tatsächlich vergessen zu haben, was gestern Nacht geschehen war. Und auch dies bekräftigte ihn darin, dieses Thema weiterhin nicht anzusprechen. Denn gerade wenn sie sich nicht daran erinnerte, musste er ihr damit nicht auch noch ein schlechtes Gewissen machen und sie beide in eine peinliche Situation bringen. Sie hatten sich kurz geküsst, na und? Wen sie sich nicht daran erinnerte, konnte er es ebenfalls vergessen.
„ Ja, du hast geschlafen wie ein Stein. “, sagte er daher schließlich, „ Und genau das scheinst du auch gebraucht zu haben. “

Sie schien besessen darauf zu sein, zu trainieren. Wahrscheinlich wollte sie den anderen nur beweisen, dass sie stark war und verhindern, dass die anderen etwas mitbekamen.
„ Blendend? Na vielen Dank für das Kompliment, aber glaub mir, der Schein trügt. “, versicherte er ihr grinsend. Noch immer taten ihm die Knochen von gestern weh und im Grunde war er über den Ausfall des Trainings heute mehr als froh. Doch gar nichts zu tun war auch nicht das Richtige, also kam ihm der Vorschlag eines gemeinsamen Trainings nur richtig vor. Sie hatten gestern ein gutes Team abgegeben und konnten sicherlich voneinander profitieren. Er wusste nicht, was sie anderen heute mit der freien Zeit anstellen, aber vermutlich waren die meisten damit beschäftigt ihren Kater in den Griff zu kriegen.

Voller Tatendrang erzählte Nyx von ihren Plänen und Aikos nickte schließlich. Über den Vorschlag mit dem Schwertkampf würden sie sicherlich nochmal sprechen müssen, aber alles andere schien nach einem guten Plan zu klingen.
„ Joggen klingt für´ s Erste doch ganz gut. “, stimmte er schließlich mit ein und nickte lächelnd, „ Und dann schauen wir weiter. “
Auch er erhob sich vom Tisch und war wieder ein Mal überrascht, wie viel Kraft in der Amazone steckte. „ In einer Stunde am See? “, schlug er schließlich vor und als Nyx dieses bestätigte, machte sie sich schließlich auf den Weg in ihre Unterkunft. Wahrscheinlich würde ihnen beiden das Training ganz gut tun, denn immerhin konnten sie den Verlauf entscheiden. Nyx schien es wirklich wieder besser zu gehen und so viel hatte er inzwischen gelernt: Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten, konnte sie nichts davon abbringen.

Also entschied er sich dafür noch etwas aufzuräumen und vor allem die elendig riechende Tinktur wegzuschmeißen, die den ganzen Raum mit seinem widerlichen Duft erfüllte ehe er sich schließlich auf den Weg zum See machte. Joggen klang für den Anfang gar nicht schlecht, aber vielleicht setzten sie den Schwertkampf für heute erst mal aus. Es sei denn, sie arbeiteten daran, ihren linken Arm zu stärken. Doch um das zu diskutieren blieb ihnen gleich noch genug Zeit, denn so leicht würde Nyx sich sicherlich nicht abwimmeln lassen.
 
Nyx

Gut, das war also geklärt. Nyx lächelte, als Aikos ihr versicherte, dass sie tief und fest geschlafen hatte. Sie würden den Vorfall der gestrigen Nacht vergessen und nichts würde seltsam zwischen ihnen stehen. Sie hatte in dem Krieger einen Freund gewonnen, den sie nur ungerne so schnell wieder verlieren wollte. Vor allem der Gedanke an Akastos und wie sehr alles verkomplizierte, als sie gemeinsam in der Kiste landeten. Aber vielleicht war dies auch kein gutes Beispiel, immerhin begann die Freundschaft zu Akastos erst nachdem er Rhea mit ihr betrogen hatte. Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf, um ihre Gedanken zu ordnen. Es war wohl nicht der richtige Zeitpunkt über Akastos nachzudenken. Es schmerzte sie, dass die Freundschaft zu dem Krieger unter der Beziehung zu Iris litt, aber sie freute sich auch irgendwie für ihren Freund. Dies mit Aikos sollte anders werden. Ihre Freundschaft sollte nicht unter irgendwelchen Beziehungen leiden.

So schlich sie sich auf förmlich aus seiner Unterkunft, sollte keiner auch nur die Vermutung erlangen, sie hätte die Nacht in seinen Gemächern verbracht, um ihm nahe zu sein. Sie wusste mittlerweile, dass der Krieger auf die Meinung der anderen keinen Wert legte, doch sie konnte noch nicht so über den Dingen stehen. Tatsächlich schaffte es die Amazone ungesehen in ihre Unterkunft und von dort weiter zu den Waschräumen. Es schien als würde das Lager damit beschäftigt sein, die Nachwehen der letzten Nacht zu bekämpfen und Nyx überlegte mit einem Grinsen im Gesicht, dass wohl noch Andere als sie die Power Tinktur von Asimina gebrauchen konnten.

Eine kalte Dusche, war genau das richtige was sie jetzt brauchte. Das Wasser lief über ihren Körper und wusch, die letzten Male der letzten Nacht von ihrem Körper. Sie blieb länger als gewohnt unter der Dusche stehen und genoss jeden Moment. Sie fühlte sich lebendig.
Nach der ausgiebigen Dusche, schlüpfte Nyx gleich in ihre Trainingsklamotten und steckte ihre noch nassen Haare zu einer praktischen Frisur zusammen. Da sie beim Duschen ihren Verband gelöst hatte, machte sie sich schließlich vorbildlich auf den Weg zur Krankenstation. Frisch und sicher, dass man ihr die Strapazen der letzten Nacht nicht mehr ansah, ließ sie sich dort ihren Arm neu verbinden und lächelte fröhlich, als sie das Gebäude wieder verließ. Sämtliche Fragen zu ihrem sonstigen Befinden hatte sie mit Bravur überspielt und die Ratschläge des Pflegers, sich zu schonen und viel zu trinken mit einem freundlichen Nicken abgehakt.

Nachdem die junge Amazone ihre Wasserflasche gefüllt hatte, machte sie sich auf den Weg zum See. Sie freute sich richtig darauf eine Runde in aller Ruhe zu joggen, um langsam wieder zu Kräften zu kommen. Aikos wartet schon auf sie und als er sie erblickte winkte sie mit ihrem frisch verbunden Arm. "Schau, ich war sogar brav und anständig nochmal in der Krankenstation." Sie grinste breit, als sie bei dem Krieger angekommen war. "Bereit?"
 
Aikos

Auf dem Weg zum See kamen ihm einige Amazonen und Krieger entgegen. Viele von ihnen würden sich heute um ihren Kater kümmern, so viel stand fest. Nach einem kleinen Plausch erfuhr er, dass die Party bis in die frühen Morgenstunden angedauert hatte. Alle hatten das Bedürfnis nach einer ausgelassenen Feier gehabt und immerhin hatten sie auch etwas zu feiern gehabt. Die Prüfung, die sie gestern bestanden hatten, war ein großer Teil ihres Trainings gewesen. Während er auf Nyx wartete, hatte er sich im Gras niedergelassen und genoss die Ruhe um sich herum. Viel zu selten nahmen sie die Schöhnheit der Natur um sie herum wahr. Vielmehr waren sie immer damit beschäftigt zu trainieren und Befehle auszuführen.

Nyx´ Stimme ließ ihn sich zu ihr umdrehen. Sie sah frischer aus als noch eine Stunde zuvor. Stolz zeigte sie ihren neu verbundenen Arm. Mit einer eleganten Bewegung stand er auf und sah sie an.
„ Ah, sie war vernünftig. Sieh´ einer an. “, stellte er grinsend fest. Er wusste, dass sie sich das alles nicht zutrauen würde, wenn sie noch Schmerzen wie gestern hatte. So viel Vernunft traute er ihr zu. Und vielleicht war ein bisschen Bewegung tatsächlich gar nicht so schlecht. Heute war es nicht so warm wie gestern, die Luft war noch angenehm kühl und das würden sie nun ausnutzen.
„ Mehr als bereit. Ich hoffe den Muskelkater von gestern damit vertreiben zu können. “, sagte er, „ Auf jeden Fall gibt das Extrapunkte für uns. Denn die meisten von den anderen kümmern sich heute um ihren Kater und sind froh, dass das Training ausfällt. “
Er befestigte seine Wasserflasche und als Nyx ihm das Zeichen gab, dass auch sie bereit war, machten sie sich auf den Weg, um ihren Plan für den heutigen Tag in die Tat umzusetzen …

Kurzerhand hatten sie sich für zwei lockere Runden um den See entschlossen und auch wenn Aikos Nyx unbemerkt beobachtet hatte, konnte er keine weiteren Anzeichen vom gestrigen Zusammenbruch feststellen. Also schien es der Amazone wirklich besser zu gehen.

Als sie die zweite Runde beendet hatten, blieb er stehen und griff nach seiner Wasserflasche ehe er einen großen Schluck nahm. Er wischte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn ehe er zu ihr rüber sah, „ Also ich sage es nur ungern, aber das war eine gute Idee. Wieso auch einfach nichts tun, wenn das Training ausfällt?! “, sagte er und grinste. Seine Hoffnung seine Schmerzen vom gestrigen Tag mit diesem lockeren Training vergessen zu lassen, war tatsächlich gelungen. Sie ließen sich einen Augenblick Zeit wieder zu Atmen zu kommen ehe sie sich langsam auf dem Weg zum Trainingsgelände begaben, „ Also du sprachst vorhin vom Schwertkampf. Wie wäre es, wenn wir deinen linken Arm heute etwas mehr beanspruchen? Du könntest den anderen schonen und den anderen gleichzeitig etwas trainieren. “, schlug er ihr schließlich vor.
 
Nyx

"Ich dachte ein wenig Vernunft schadet nicht." entgegnete sie Aikos grinsend und gab damit zu zuvor vielleicht nicht ganz so vernünftig gewesen zu sein. Es schien ihr das richtig zu sein und vor allem schien Aikos um einiges entspannter, wenn er über das Training der beiden nachdachte, als noch beim frühstücken. Sie mochte die Tatsache, dass er sie nicht mehr mit einem besorgten Blick ansah, sondern ihr aufmunternd zulächelte, bevor sie sich auf den Weg um den See machten.
"Muskelkater also?" stellte sie grinsend fest und musste sich aber eingestehen, dass vor allem ihre Arme auch immer noch ein wenig schmerzten. Asiminas Tinktur gab ihrem Körper zwar das zurück, was ihm fehlte, aber ein Wunderheilmittel war es leider auch nicht. "Dann habe ich dich ja vor dem schlimmsten gerettet." stellte sie fest, als Aikos ihr berichtete, dass die meisten anderen an dem heutigen Tag wahrscheinlich ihren Kater auskurierten und nicht auf die Gedanken kamen zu trainieren. "Stell dir nur vor, du wärst mit einer hübschen jungen Amazone abgesackt und schließlich mit ihr auf dem Zimmer verschwunden. Du würdest dich heute morgen beschissen fühlen." Sie lachte, während sie zu einem Sprint startete und Aikos hinter sich zurück ließ.

Die beiden hatten das Training entspannt angehen lassen und Nyx gab es Kraft, dass ihr das joggen keine großen Probleme bereitete. Ausdauer war noch nie ihr Problem gewesen und es war eine gute Sache, sich nach einer furchtbaren Nacht wieder zu spüren und zu erfahren, dass sie Kontrolle über ihren Körper hatte. Sie war stark und das würde sie sich so lange beweisen, bis sie es selbst glaubte.
Nyx blieb neben Aikos stehen und auch sie holte ihre Wasserflasche, um einen großen Schluck zu trinken. "Ich wusste es." grinste sie, als Aikos zugab, dass das Training keine ganz schlechte Idee war. "Wir müssen ja nicht übertreiben, aber im Krieg wird es auch keine Zeit zur Pause geben, wieso jetzt damit anfangen?" Sie schenkte ihm ein Lächeln, während sie begann ein paar Dehnungsübungen zu machen. Sie spürte jeden Muskel, aber sah dies als positiv an. Solange ihre Muskeln arbeiten, würde sie stärker werden.

Als sie sich in Richtung des Trainingsgeländes bewegten, begann Aikos über ihr weiteres Vorgehen zu sprechen. Mit einem schrägen Seitenblick schaute sie zu ihm und zog eine Augenbraue hoch. "Du erklärst dich tatsächlich bereit heute mit mir Schwertkampf zu trainieren?" sie kicherte. "Ich dachte es würde mehr Überzeugung brauchen." Sie kamen an der Waffenkammer an und Nyx öffnete die Tür. Sie erinnerte sich an den letzten Moment, an dem sie hier war gemeinsam mit Iolaos, der sie beim Bogenschießen gesehen hatte. Ihre Gedanken glitten zu dem Krieger und sie fragte sich was er gerade machte. Sie hatte ihn auf der Party nicht gesehen und sich während der Prüfung geschickt von ihm fern gehalten. Gedankenverloren griff sie nach einem Speer und schaute dann wieder zu Aikos, um sich aus ihrer Gedankenwelt zu befreien. "Trainieren wir also den linken Arm, guter Vorschlag."
 
Ihren Kommentar über den gestrigen Abend quittierte er mit einem Grinsen ehe er loslief und sie schon bald darauf eingeholt hatte.
„ Ach, naja, … Manchmal kann sich auch beschissen fühlen auch gar nicht so schlecht sein. “, sagte er und lachte, „ Aber du hast schon Recht. Ich verzichte gerne auf den riesigen Kater, den die anderen heute Morgen haben. “
Er dachte an die junge Amazone, die ihm gestern auf dem Weg zu seiner Unterkunft entgegen gekommen war. Er war einfach nicht in Stimmung gewesen, um jemanden mit zu sich zu nehmen. Aber schon mehr als ein Mal hatte er daran gedacht, dass es langsam wieder Zeit wurde, sich auf den Markt zu werfen. Ständig Trübsal zu blasen oder zu trainieren, konnte ihn dabei auf Dauer nicht glücklich machen. Ganz abgesehen davon, dass er als Mann gewisse Bedürfnisse hatte. Doch gerade dabei brauchte er momentan nichts Festes oder gar Kompliziertes.

Doch darüber konnte er auch noch ein anderes Mal nachdenken, denn heute wollte er sich tatsächlich auf das Training konzentrieren. Und hierbei war Nyx´ Gesellschaft durchaus hilfreich. Sie lenkte den Krieger ab und brachte ihn dazu sich darauf zu konzentrieren.
Er verdrehte grinsend die Augen, „ Jaja, koste es aus solange du es kannst. Du hattest Recht, ich gabe es zu. “, sagte er ehe auch er einige Übungen machte.
Und sie hatte Recht. Im Krieg würden sie auch keine Pause verlangen können. So oft es ging versuchte Aikos das Thema Krieg zu verdrängen, denn auch wenn er aus diesem Grund hergekommen war, zweifelte er inzwischen an seinem Sinn. Doch auch diese Gedanken schob er für den Moment bei Seite.

Ihm entging ihr Blick nicht und er zuckte lediglich mit den Schultern, „ Tja, ich habe mich dazu entschlossen, dass du deine Entscheidungen selbst treffen kannst und dir zu vertrauen, dass du mir sagst, wenn es dir zu viel wird. “, sagte er schließlich und grinste ihr kurz zu. Außerdem wusste er, dass sie sich so oder so nicht davon abhalten ließ. Da war sie ein Sturkopf.
Er beobachtete sie von der Seite als sie Gedankenverloren durch die Waffenkammer ging. Sie schien bestimmten Gedanken hinterher zu hängen und dabei wollte er sie erst mal nicht stören. Also griff er nach zwei Schwertern.

Schließlich sprach sie ihn wieder an und schien aus ihrer Gedankenwelt zurückgekehrt gewesen sein. Er hob eine Augenbraue, als er auf den Speer sah, „ Also ich weiß deine Kreativität zu schätzen, aber ich glaube der ist bei unserem Vorhaben wenig hilfreich. “, sagte er grinsend und deutete dann auf die zwei Schwerter in seiner Hand. Sie schien wirklich völlig woanders gewesen zu sein, doch schließlich entschied er sich dagegen, sie genauer nachzufragen. Würde sie darüber sprechen wollen, würde sie es tun. Bis dahin würden sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen.
„ Ich hab alles, was wir brauchen. “, sagte er schließlich und gemeinsam gingen die beiden wieder raus auf den Trainingsplatz.
„ Okay, wir fangen erst mal mit langsamen einfachen Schlägen an. Je häufiger du es machst, desto mehr trainierst du deinen Arm. Wer weiß, nachher wirst du noch zu Linkshänderin, wenn deine Schulter wieder geheilt ist. “, versuchte er sie aufzumuntern, reichte ihr schließlich das zweite Schwert und nachdem Nyx ihm das Zeichen gegeben hatte, dass sie bereit war, machte er den ersten Schritt und griff sie an. Immer darauf bedacht es erst mal langsam angehen zu lassen.
 
Mit hochgezogenem Augenbrauen blickte sie Aikos an. "Glaube mir, sich beschissen fühlen ist nicht gut." Doch dann wandelte auch ihr Blick sich wieder zu einem Grinsen. "Du müsstest dich eigentlich bei mir bedanken, dass ich dich vor einem schlimmen Kater bewahrt habe." Es war ihr lieber sie scherzten über die vergangene Nacht, als sich wirklich damit auseinander zu setzen, wie wenig sie ihren Körper unter Kontrolle hatte. Der Gedanken daran machte ihr Angst. Sie liebte es die Kontrolle zu haben und sie würde alles daran tun, sie so schnell nicht wieder zu verlieren. Wahrscheinlich war es deshalb auch gut, dass das Training an diesem Tag ausfiel und sie in Ruhe wieder zu Kräften kommen konnte.

Das er ihr Recht gab, nahm sie mit einem triumphierenden Lächeln wahr. "Ja, ich werde dich immer wieder daran erinnern, verlass dich darauf." Sie schätzte Aikos Umgang mit ihr sehr. Er war fürsorglich und doch nicht bevormundend, sie hatte nicht das Gefühl, dass er ihr je etwas vorschreiben würde, oder ihr versuchen würde eine andere Meinung aufzuzwingen. Sie fühlte sich jetzt schon, als könne sie ihm alles sagen. Der Krieger verurteilte sie nicht und sie merkte wie gut ihr seine Gesellschaft tat.
Seine nächsten Worte verstärkten diese Gedanken über ihn. "Ich danke dir für dieses Vertrauen." lächelte sie ihm zu und fügte nach einer kurzen Pause noch hinzu. "Ich werde es nicht missbrauchen." So schlimm für sie der gestrige Abend war, so musste es auch für Aikos nicht einfach gewesen sein. Sie erinnerte sich nur Bruchstückweise, doch konnte es auch für die Außenstehenden kein schöner Anblick gewesen sein. Dass der Krieger dennoch ihren Wunsch erfüllte und sie nicht in die Krankenstation brachte, rechnete sie ihm hoch an. So schnell wollte sie ihm nicht nochmal einen solchen Schreck einjagen.

An der Waffenkammer angekommen glitte ihre Gedanken förmlich von Aikos weg. Es war der letzte Ort mit dem sie sich mit Iolaos unterhalten hatte und wenn sie es sich recht überlegte auch das erste Mal, an dem sie sich ein wenig näher kamen. Sie hatte keine Ahnung welche Intentionen der Krieger hatte und warum er sie schließlich noch zu ihrer Unterkunft begleitet hatte. Doch sie zweifelte daran, dass er auch nur das geringste Interesse an ihr zeigte. So oft hatte sie sich ausgemalt wie es wäre, wenn Iolaos endlich auf sie aufmerksam würde und so oft merkte sie, dass sein Interesse nicht ihr sondern einer ganz anderen Amazone galt. Ihre Hand ballte sich zur Faust, was sie sofort bereute, da ein leichter Schmerz durch ihren Arm fuhr. Sie griff nach einer Waffe und drehte sich zu Aikos. Heute war wirklich nicht der Tag sich über ihr gebrochenes Herz Gedanken zu machen.

Erst Aikos Worte ließen sie realisieren, was sie da eigentlich in der Hand hatte und leicht verlegen und mit geröteten Wangen stellte sie den Speer zurück und folgte dem Krieger aus der Waffenkammer. "Ich stand wohl einen Moment neben mir." erklärte sie sanft lächelnd und war froh, dass der Krieger nicht den Anschein machte, als würde er weiter darauf eingehen wollen.
Nyx Amazone nickte, als er ihr vorschlug mit leichten Schlägen anzufangen, um ihren linken Arm zu stärken. Der Gedanke daran, dass sie vielleicht mit beiden Armen einigermaßen gut im Schwertkampf wurde, gefiel ihr gut. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Schwertkampf je ihre beste Disziplin wurde, doch ein paar Fertigkeiten würde sie sicherlich noch erlernen können.

Aikos jagte sie schon bald über den Trainingsplatz und es gelang ihr die Schläge einigermaßen abzuwehren. Sie spürte die Muskeln in ihrem Arm und merkte schon bald, wie sie ins Schwitzen kam. Der Krieger fing langsam an und steigerte sein Tempo, als er merkte, dass die Amazone damit klar kam, doch irgendwann merkte Nyx, dass sie für diesen Moment genug hatte. Sie hob die Hände in die Luft und sah Aikos schwer atmend an. "Okay, ich brauche eine Pause." Mit diesen Worten ließ sie das Schwert fallen und setzte sich auf die Wiese direkt neben dem Trainingsplatz. "Bei dir sieht das alles so furchtbar einfach aus." warf sie Aikos vor, der sich gerade zu ihr setzte.
 
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Er lachte über ihren Kommentar, dass sie ihn vor einem Kater bewahrt hatte. Im Grund hatte sie Recht. Wäre es ihr nicht so schlecht gegangen, hätten sie vermutlich länger auf der Party verbracht und mehr getrunken. Wahrscheinlich wären sie dann sogar beide mit jemandem nach Hause gegangen und so sehr ihm dieser Gedanke auch gefiel, war er in diesem Moment dankbar, dass er heute mit keinem Kater aufgewacht war.

Auch er grinste, als er ihr triumphierendes Lächeln sah, „ Na koste es noch aus solange du kannst. “, sagte er und lachte ehe er sich den Dehnübungen widmete. Er fühlte sich tatsächlich besser als noch vor der Jogging Runde. Auch wenn er froh war, dass das eigentliche Training ausfiel, sich ein bisschen zu bewegen hielt er für eine gute Idee. Und diesen Triumph konnte er ihr tatsächlich nicht absprechen.
Auch wenn er anfänglich Sorge gehabt hatte, dass sie sich zu viel zumutete, musste er sich eingestehen, dass er es ihr überlassen musste einzuschätzen, wann sie genug hatte. Das schien die junge Amazone zu schätzen zu wissen.

„ Das will ich für dich hoffen. “, warnte er sie und hob drohend den Zeigefinger ehe er grinste. Ja, er machte sich Sorgen um sie, aber sie war erwachsen. Und so musste er seinen Beschützer Instinkt wohl oder übel etwas herunterfahren. Denn letztlich würde das nur die entgegengesetzte Wirkung auf sie haben.
„ Solltest du es nicht tun, muss ich dich wohl oder übel zur Krankenstation schleppen und glaube mir, da würde ich tun. “, sagte er, halb im Scherz, halb ernst. Doch die beiden hatten sich darauf geeinigt, dass Nyx Bescheid geben würde, wenn es ihr zu viel wurde, also vertraute er darauf.

In der Waffenkammer schien sie so in Gedanken mit sich selbst zu sein, dass Aikos beschloss, sie lieber in Ruhe zu lassen. Stattdessen suchte er sich die Waffen heraus und sah sich nach weiteren Gegenständen für ihr individuelles Training um. Schließlich beschloss er jedoch, es erst mal dabei zu belassen.
Dass sie mit einem Speer in der Hand zu ihm kam, machte ihm deutlich, wie sehr sie mit ihren Gedanken woanders gewesen war. Doch er winkte schließlich ab, „ Eine Trainingseinheit mit dem Speer. Das kommt dann danach. “, sagte er und grinste kurz ehe sie gemeinsam zum Trainingsgelände gingen.

Er wusste, dass Schwertkampf nicht ihre beste Disziplin war und gerade dann war das Training umso wichtiger. Der größte Teil des Kampfes bestand darin, sich mit dem Schwert zu verteidigen und wenn der Krieger ihr damit nur ein wenig helfen konnte, warum nicht?
Er fing langsam an, darauf bedacht, das Tempo nicht zu schnell anzuheben. Doch schon bald merkte er, wie Nyx sicherer wurde. Seine Bewegungen wurden schneller und die junge Amazone musste dementsprechend mehr Kraft und Konzentration aufbringen.

Als er die Hände hob und das Schwert fallen ließ, hielt Aikos sofort inne. Auch er war ins Schwitzen gekommen und er spürte, wie nötig auch er die Pause zum Durchatmen brauchte. Er ließ das Schwert sinken ehe er sich neben Nyx setzte.
„ Es ist alles andere als einfach, Nyx. Und du hast dich gut geschlagen! “, sagte er schließlich.
Er sah lächelnd zu ihr rüber und schupste sie leicht an, „ Hey, dafür sind wir doch schließlich hier, oder? Training. Noch sind wir nicht im Krieg. Also machen wir jetzt eine Pause und wenn du es nachher kaum mehr erwarten kannst, machen wir weiter. “, grinste er.

Er ließ sich nach hinten ins Gras fallen und schloss einen Moment die Augen, „ Ich bin auf jeden Fall froh, dass die Trainer heute selbst mal eine Pause brauchten. So sehr es mir auch Spaß macht, ich finde das sollten wir genießen! “
 
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