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[Moonlight] Partner-FF:Touched by Moonlight

Die zwei zusammen, eng aneinander geschlungen im Park. Es war alles wie im Film und doch irgendwie real. Die beiden schlenderten durch den Park und wie automatisch erzählte Sandrine ihm von ihren Erinnerungen, die ihr durch den Kopf gingen. Es kam ihr selbstverständlich vor und in so kurzer Zeit hatte sich ein solches Vertrauen zwischen ihnen aufgebaut, dass es ihr manchmal Angst machte. Doch sie wusste, dass das letzte Jahr und die letzten Monate voller Verzweiflung und Schmerz sie irgendwie hatten zusammenwachsen lassen. Endlich hatten sie verstanden, dass es nicht einfach werden würde, aber sich lohnte zu kämpfen. Das was sie hier hatten konnte sie jetzt nicht mehr so einfach aufgeben, auch wenn es sicherlich nicht einfach werden würde.
Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken und überrascht sah sie ihn von der Seite an. Natürlich freute sie sich mehr von ihm zu erfahren, auch wenn sie ihn niemals dazu drängen würde. Ihr war durchaus bewusst, dass es vieles gab, das sie niemals erfahren würde und vielleicht auch gar nicht wissen wollte. Doch versuchte sie ihm zu zeigen, dass ihr Bild von ihm sich nicht sofort änderte, wenn es auch durchaus unschöne, gar schreckliche Dinge in seiner Vergangenheit gab.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als er meinte, dass er früher häufig in der Oper gewesen war. Konnte sie sich Josef in den Theatern und Opern dieser Welt durchaus gut vorstellen. Abgesehen davon, dass sie sich hin und wieder wünschte in einer anderen Zeit zu leben, erwischte sie sich bei dem Gedanken Josef auch in dieser Zeit erlebt zu haben. Durchaus bewusst, dass er damals vielleicht noch ein anderer war, spürte sie die Neugierde in sich.
Sie sah zu ihm rüber, „ Josef Kostan, ein Opern Liebhaber. Wer hätte das gedacht. “, sagte sie grinsend und knuffte ihn in die Seite, „ Was hältst du davon, wenn wir zurück in L.A. diese vergangene Leidenschaft wieder aufleben lassen? “
Im Theater war sie schon häufig gewesen, die Oper jedoch hatte sie noch nie besucht. Doch mit Josef an ihrer Seite konnte sie sich dieses Ereignis durchaus vorstellen.

Auch wenn sie sich auf die Zeit zurück in L.A. freute, wollte sie vorerst noch keinen Gedanken daran verschwenden. Vielmehr wollte sie die gemeinsame Zeit hier mit Josef genießen. Und dabei kam ihr dieser Spaziergang zum Grande Roue gelegen. Allein der Gedanke daran, mit Josef von dort oben aus der Gondel den Blick über die Stadt genießen zu können ließ sie lächeln.
„ Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir die Zeit trotzdem genießen können. “, erwiderte sie leise auf seinen Kommentar hin und grinste, bevor sie ihre Arme enger um ihn schlang. Weder Josef, noch sie hatten ein Auge für die anderen. Vielmehr waren sie, ebenso wie die anderen neben ihnen, mit ihren Lieben neben sich beschäftigt.
Die Worte des alten Mannes rissen sie aus ihren Gedanken und nur schwer, löste sie sich für kurze Zeit von Josef. Mit einem schüchternen Lächeln ging sie zusammen mit dem Vampir an ihm vorbei ehe sie sich in die Gondel setzte.

Schon bald hatten sie die Position eingenommen, die Sandrine inzwischen die liebste war. In seinen Armen fühlte sie sich sicher, geborgen und geliebt. Um nichts in der Welt wollte sie woanders sein.
„ Er hat uns Turteltauben eine angenehme Fahrt gewünscht. “, erklärte sie Josef grinsend und sah ihn an, „ Wer hier arbeitet, muss sich auf viele verliebte Menschen einstellen. Ich denke er liebt seinen Job. Da sollte er sich nicht beschweren. “, vermutete sie ehe sie ihre Augen schloss, um für einen Augenblick den Moment zu genießen. Noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, dass sie wirklich hier war, mit Josef an ihrer Seite. Zwischendurch musste sie sich immer versichern, dass dies hier auch wirklich die Realität war.

Sie spürte seinen Blick auf ihr, was sie dazu brachte, ihn ebenfalls wieder anzusehen. Für einen Moment hatte sie ebenfalls das Gefühl sich darin zu verlieren. Nie würde sie genug von diesen Augen bekommen können. Er bedachte sie mit einem Blick, der ihr immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Bei seinen Worten legte sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen, „ Wie schön, denn da geht es dir genauso wie mir. “, flüsterte sie ehe seine Lippen bereits auf ihren lagen. So sehr sie die Normalität und die Umgebung normaler Menschen liebte, so spürte sie jetzt auch, wie sehr sie seine Nähe vermisst hatte. Seine Lippen auf ihren, seine Hände in ihren Haaren… Sie spürte wie sich ihr Herzschlag beschleunigte wie so häufig in diesen Situationen. Diesem Mann gelang es mit nur einem Blick ihren Puls derart zu beschleunigen, dass sie glaubte ihr Herz würde jeden Augenblick aus ihrer Brust springen. Nicht das erste Mal an diesem Tag spürte auch sie das steigende Verlangen und dachte daran, dass sie gegen einen frühzeitigeren Besuch des Hotels auch nichts hätte. Nur schwer konnte sie sich von ihm lösen und brauchte einen Moment, um durchzuatmen.

„ Nicht das erste Mal heute beneide ich dich um deine Vampir-Fähigkeiten. “, murmelte sie grinsend während ihre Hand seinem Arm hochstrich ehe sie sie auf seine Wange legte.
„ Wusste ich doch, dass es dir gefällt. “, sagte sie während auch sie ihren Blick nicht von ihm abwendete. Ehe sie etwas sagen konnte, stellte sie fest, dass sie beinahe oben angekommen waren ehe die Gondel ein weiteres Mal hielt.
„ Wenn wir in diesem Tempo weiterfahren, dauert diese Fahrt zwar nicht ewig, aber eindeutig länger als die im Fahrstuhl. “, bemerkte sie lächelnd ehe ihre Hand zu seinem Hemd wanderte und mit dem ersten Knopf spielte.
„ Und aus irgendeinem Grund interessiert mich die Aussicht über Paris gar nicht mehr so sehr. “, grinste sie, bevor sie ihn wieder sanft zu sich zog und küsste.
 
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Sandrine ließ alles einfach werden. Mit ihr an seiner Seite schien alles möglich und dieses Gefühl wollte er so schnell nicht aufgeben. Gemeinsam schlenderten sie durch den Park und es fühlte sich so normal an, sich über ihre Vergangenheit in Paris zu unterhalten. Gerade dies ließ auch seine Gedanken abschweifen und es passierte, dass er sich, wenn auch nur für einen bedingten Teil, mit seiner Vergangenheit auseinander setzte. Es lächelte, als er das große Theater sah und musste sich eingestehen, dass nicht alle Erinnerungen negativ waren. Er hatte ein gutes Leben als Vampir und schon vieles erlebt. Wieso sollte er es nicht, wenn auch nur in kleinen Abschnitten, mit der jungen Frau teilen.
Die Reaktion der jungen Frau, verstärkte in ihm das Gefühl, dass es in diesem Moment richtig war, etwas von sich preis zu geben. Er grinste, als er ihre Worte hörte. "Ja, Aida, Nabucco, letztendlich war es damals ein Muss. Aber ich habe es durchaus genossen." Das Detail, dass er diese Events selten alleine und meist in weiblicher Begleitung aufsuchte, verschwieg er für den Moment. Es war nicht so, dass er es wirklich zu einem Geheimnis vor Sandrine machen wollte und doch hielt er es für schlau nicht gleich alle Intimitäten seiner Vergangenheit preis zu geben. Auch er hätte in diesem Moment solche Informationen von ihr nicht hören wollen.

Ihr Vorschlag für einen Besuch der Oper wenn sie zurück in LA waren, überraschte ihn fast ein wenig, umso mehr freute es ihn, denn so konnte er Sandrine wirklich an etwas Teil haben lassen, dass zu ihm gehörte. "Ich denke dies könnten wir durchaus in Angriff nehmen." sagte er lächelnd, bevor er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. Es waren damals oft Business Besuche; Sehen und Gesehen werden. Alles was etwas von sich hielt, besuchte Konzerte, Tänze, Opern und Josef fand bald Gefallen an diesem Teil der Highsociety. Die Zeiten änderten sich und auch der Vampir verlor das Interesse, es brachte ihm keinen Gewinn mehr, seine Freshies konnten sich kaum für einen Besuch eines Theaters begeistern lassen. Er veranstaltete immer öfter eigene Parties und seine Öffentlichen Auftritte beschränkten sich mehr und mehr auf Benefizveranstaltungen. Ein Besuch der Oper, verlor seinen Reiz. Doch der Vorschlag der jungen Frau, warf ein neues Licht auf die ganze Angelegenheit. Er malte sich schon jetzt den Abend mit Sandrine aus und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Ich werde uns eine schöne Oper aussuchen. Oder hast du irgendwelche Vorlieben?"

Sie erreichten bald das Riesenrad und die beiden fanden schnell eine gute Beschäftigung, sich die Wartezeit zu verkürzen. Es schien ihnen besonders gut zu gelingen, denn schon im nächsten Moment lenkte der alte Schausteller die beiden ab. Als Sandrine ihm erklärte, was er gesagt hatte legte sich ein Grinsen auf seine Lippen. "Na das lassen wir uns nicht zweimal sagen, oder?" fragte er leise bevor er sie küsste und ihr schließlich einen Moment gab, die Ruhe zu genießen.
Sie sprachen zwar noch einige Worte, die Josef auch durchaus ernst meinte, doch beiden war bewusst, wie sie in diesem Moment die Zweisamkeit ausnutzen wollten. Ihre Lippen verschmolzen und bald hörte Josef nur noch Sandrines Herzschlag. Er intensivierte seinen Kuss und musste sich nach einer Weile daran erinnern, dass die junge Frau einen Moment zu atmen brauchte. Leicht grinsend löste er sich von ihr, während er sofort wieder ihre Augen suchte und tief in ihnen versank.

Für einen Moment schloss er die Augen, um ihre Hand auf seiner Wange intensiver zu spüren. Er genoss die Nähe zu der jungen Frau, die Zweisamkeit. Ihre Worte ließen ihn seinen Blick für einen kurzen Moment aus der Gondel werfen. Sie waren für eine Weile stehen geblieben und Josef hoffte, dass dies nicht das einzige Mal gewesen war. Ihre Hand an ihrem Hemdknopf jagte einen heißen Schauer über seinen Rücken und widerstandslos ließ er sich zu ihr ziehen, bevor ihre Lippen erneut aufeinander lagen und sie sich leidenschaftlich küssten. Nochmals löste er sich kurz von ihr und ließ seinen Blick leicht unbeholfen zu ihren Dekolletee wandern. "Ach, ich finde die Aussicht gar nicht so übel." erklärte er mit einem grinsen, bevor er ihren Hals und ihr sanft einen Ärmel von der Schulter streifte, um auch diese mit Küssen zu versehen. Seine Hand fand ihren Weg über ihre Seite an ihre Hüfte und er zog sie enger zu sich, bevor seine Lippen erneut über ihren Hals zu ihren Lippen wanderten.
 
Sie liebte das Lächeln, das sie sah, als er das Gebäude erblickte. Es zeigte ihr, dass auch er in Erinnerungen schwelgte und sie genoss es seinen Erzählungen zuzuhören. Auch wenn er nicht viel von sich preis gab, wusste das wenige doch zu schätzen. Sie erinnerte sich daran, wie sie noch vor einem Jahr krampfhaft versucht hatte ihn besser kennenzulernen, mehr über ihn zu erfahren. Die Neugierde war noch immer da, aber hatte die junge Frau inzwischen verstanden, dass es einfach Zeit brauchte. Auch wenn sie es kaum glauben konnte, aber so lange kannten sie sich noch nicht. Vieles würde er ihr nicht erzählen und vielleicht wollte sie es auch gar nicht wissen. Aber früher oder später würde er sich ihr gegenüber mehr öffnen und bis dahin war sie froh über das, an dem er sie teilhaben ließ.

Sie hörte ihn über verschiedene Opern sprechen und merkte, dass er noch immer eine gewisse Leidenschaft zu dieser Kunstform bestand. Dabei verdrängte sie den Gedanken und die Frage danach, mit wem er all diese Theaterstücke und Opern gesehen hatte. Konnte sie sich schon denken, dass er diese nicht alleine besucht hatte. Und für den Moment musste sie das alles auch nicht so genau wissen. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb sie ihm vorschlug, in L.A. gemeinsam mit ihm in die Oper zu gehen. Es wäre etwas, das er liebte und in seiner Vergangenheit gemacht hatte. Wie sie ihn an ihren Erinnerungen hatte teilhaben lassen können, konnte er nun das Gleiche mit ihr tun.

Lächelnd schloss sie die Augen, als er ihre Stirn küsste. Eine kleine, fast beiläufige Zärtlichkeit, die so viele Gefühle in ihr auslösen konnten. Sie freute sich, dass auch er sich vorstellen konnte, zurück in L.A. gemeinsam mit ihr das zu machen, was er liebte. Sie wollte ihn besser kennenlernen, verstehen, was ihn an diesen Dingen so begeisterte. Zwar war auch sie eine begeistertere Theater Gängerin, aber war die Oper ihr bisher noch verschlossen geblieben. Und die Tatsache, diese Erfahrung mit Josef machen zu können, freute sie noch mehr, „ Ich vertraue da einfach mal auf deinen Geschmack und lass mich überraschen. “, antwortete sie schließlich auf seine Frage hin.

Endlich am Riesenrad angekommen verging die Zeit wie im Flug. Das waren die Momente, die sie so sehr liebte. Sicherlich kannte sie den VIP Status nicht, aber hätten sie nicht eine kurze Zeit warten müssen, wäre ihnen einiges entgangen. Sandrine mochte die Normalität, wusste aber auch, dass es für Josef neu war. Sie genoss einfach die Normalität gepaart mit den Vorzügen, die sie durch Josefs Beziehungen hatten.
Gemeinsam stiegen sie in die Gondel und Sandrine erklärte Josef, was der Schausteller zu ihnen gesagt hatte. Dabei konnte auch sie sich ein Grinsen nicht verkneifen und weitere Worte waren nicht nötig. Vielmehr genossen sie die Zweisamkeit und das Verliebt sein, das sich durch die Atmosphäre des Fahrgeschäftes noch zu verstärken schien.

Sie spürte ihr Herz intensiver schlagen, was für sie nichts Neues war, wenn Josefs Haut auf ihrer spürte. Sie strich sanft über seine Hand, seinen Arm und seine Schulter hinauf, während auch sie seinen Kuss leidenschaftlich und fordernder erwiderte.
Erst als er sich einen Moment von ihr löste, spürte sie, dass sie diejenige war, die einen Moment zum Durchatmen brauchte. Wünschte sie sich doch manchmal die Fähigkeit, nicht auf das Armen angewiesen zu sein. Beinahe verlor sie sich in seinen graublauen Augen, die ihr immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnten. Wie so oft in den letzten Stunden fragte sie sich, ob sie jemals genug davon bekommen konnte.

Die Gondel hielt und unter anderen Umständen hätte sie vielleicht wirklich den wundervollen Ausblick über Paris genossen, aber genau in diesem Augenblick war sie mit ihren Gedanken ganz woanders. Ihre Hand spielte an Josefs Hemdknopf, wohl wissend, dass ihn das beinahe um den Verstand brachte. Doch in dieser Sache standen sich die zwei in nichts nach, dies stellte sie spätestens bei seinem nächsten Kommentar und seinem Blick in ihr Dekolletee fest.
„ Soso, gar nicht so übel, ja? Ich finde grandios trifft es da ja wohl eher. “, sagte sie und grinste, doch ehe sie noch etwas Weiteres sagen konnte, wanderten Josefs Lippen bereits ihren Hals und ihre Schultern herab. Sie sog scharf die Luft ein, schloss ihre Augen und genoss seine Liebkosungen. Dabei vergaß sie, dass sie sich noch immer in der Gondel, auf einem öffentlichen Platz befanden. Für diesen Augenblick gab es nur sie beide. Als seine Lippen wieder ihre fanden war diesmal sie diejenige, die ihre Hand in seinen Haaren vergrub ehe sie seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.

Nur am Rande nahm sie wahr, dass sie sich langsam wieder in Bewegung setzten. Wollte sie momentan keinen Gedanken daran verschwenden, schon bald wieder unten zu sein.
Langsam löste sie sich von ihm, was ihr von Mal zu Mal schwerer fiel und sah ihm in die Augen. Sie glaubte darin ein gewisses Funkeln zu erkennen. Er sah glücklich aus und allein diese Tatsache erfüllte auch sie mit Glück.
Inzwischen hatten sie den höchsten Punkt des Riesenrades erreicht und für einen kurzen Moment ließ die junge Frau ihren Blick schweifen. Ohne ihn hätte sie das alles nicht wiedergesehen, geschweige denn so schnell. Sie war ihm so unfassbar dankbar für all das hier. Lächelnd sah sie ihm in die Augen.
„ Vous êtes la meilleure chose qui me soit arrivée dans un temps long. “, flüsterte sie, womit sie seine Worte von vor wenigen Stunden gebrauchte. Ja, er war das Beste, was ihr seit langer Zeit passiert war und sie konnte sich kaum daran erinnern, wann sie das Letzte Mal so glücklich gewesen war.
 
In LA selbts war Josef nicht wirklich oft im Theater erst recht nicht in der Oper gewesen. Er nahm sich vor sich so bald wie möglich zu erkundigen welche Möglichkeiten es geben würde, denn der Gedanke diesen Teil von sich mit Sandrine zu teilen gefiel ihm immer mehr. Auch wenn er nicht alles mit ihr teilen konnte, oder viel mehr wollte, freute er sich etwas gefunden zu haben, was ihr zumindest das Gefühl gab Teil seines Lebens und eben vor allem seines vergangenen Lebens zu sein. So wie er sich fühlte, wenn sie von ihrer Vergangenheit sprach. Sie hatte ihn mit nach Frankreich genommen und wenn er es sich recht überlegte war dies eine so intime und vertrauensvolle Geste. Es schien als wolle sie rein gar nichts vor ihm verbergen. Dies fing schon an dem Abend an, als sie ihm von ihren Erlebnissen mit der Sekte und Moreau erzählte. Er wusste nicht mit was er ihre Ehrlichkeit und ihr Vertrauen verdient hatte und er war lange noch nicht in der Lage sich ihr in gleicher Weise hinzugeben und auch wenn er sich dabei gerade in solchen Situationen schlecht fühlte, würde sich daran wahrscheinlich so schnell nichts ändern.

"Ich werde mir Mühe geben, dich nicht zu enttäuschen." lautete seine Antwort auf ihre Vertrauensbekundung, was die Oper anging. Doch es waren Worte die tiefer gingen. Sein verspieltes Grinsen ließ nicht darauf schließen, doch in seinem Inneren war er noch nicht ganz davon überzeugt, dass er der jungen Frau nicht doch irgendwann wieder vor den Kopf stößt, sie enttäuscht oder ihr Vertrauen missbraucht. Er war kein Beziehungstyp und auch wenn er mit jeder Zelle seines Körpers spürte, dass die beiden zusammen gehörten, würde sich auch daran so schnell nichts ändern. Aber dem einen war er sich sicher. Er würde alles versuchen, um Sandrine nicht noch einmal so zu verletzen, wie er es schon so viele Male getan hatte. Er würde nicht davon laufen und sich den Problemen stellen, die irgendwann auf sie zukommen würden. Und vor allem würde er diese unbeschwerte Zeit, die sie gerade verbrachten, genießen und jeden Moment auskosten.

Spätestens in der Gondel des Riesenrads waren alle diese Gedanken wieder vergessen. Wenn sie ihn küsste, gab es keinen Platz für irgendetwas anderes in seinem Kopf. Ihre Körper schmiegten sich aneinander, als wären sie für einander geschaffen und Josef fühlte ihren Herzschlag, als würde er in seiner Brust schlagen. Er fühlte sich lebendiger, wenn Sandrine bei ihm war. Es fiel ihm schwer nicht die Kontrolle über sich zu verlieren und vor allem ihre Hand an seinem Hemd ließ in ihm das Verlangen aufsteigen, sich dieses sofort vom Körper zu reißen. Gedanken an ihr Erlebnis in seinem Büro schossen in seinen Kopf und er konzentrierte sich darauf tief zu atmen. Sein Blick in ihr Dekolletee brachte ein Grinsen zurück in sein Gesicht und vor allem ihre Antwort ließ ihn amüsiert zurück in ihre Augen blicken. "Ich kann mir keinen besseren Ausblick vorstellen." Mit diesen Worten legte er seine Lippen auf ihr Schlüsselbein und sie fanden ihren Weg von dort zu ihren Lippen.

Ihre Haut pulsierte unter seinen Küssen, und ihre Hand in seinen Haaren raubte ihm beinahe den Verstand. Seine Finger spielten an dem Saum ihres Shirts und streiften dabei immer wieder die nackte Haut die darunter lag, bis seine Hand schließlich ganz darunter verschwand und sanft über ihren Rücken strich. Sie löste sich nur wenige Millimeter von ihm und er spürte ihren heftigen Atmen auf seiner Haut. Verliebt lächelnd blickte er ihr in die Augen, es gab keinen Ort, wo er lieber sein wollte. Keine Frau mit der er lieber sein wollte. Sandrine war alles für ihn und mehr brauchte er nicht.
Er folgte ihrem Blick über die Stadt und auch wenn es eine atemberaubende Aussicht war, konnte es das Gefühl nicht übertreffen, welches Sandrine in ihm hervor rief. Ihre Worte klangen wie Musik in seinen Ohren und auch wenn er nicht jedes Wort verstand wusste er genau was sie ihm sagte. "Und du bist das Beste das mir je passiert ist." Mit einem herausfordernden Grinsen ließ er seine Hand weiter unter ihre Shirt wandern und strich mit den anderen sanft über ihre Wange.
 
Der Spaziergang durch den Park gab ihnen beiden nicht nur die Gelegenheit sich noch ein wenig die Beine zu vertreten und zu turteln, sondern auch ihren Gedanken nachzuhängen. Während sie Arm und Arm über den schmalen Weg liefen, lächelte sie bei dem Gedanken an L.A.
Bisher kannten die beiden nur diese außergewöhnliche Zeit hier in Frankreich, die dominiert war von Glück, Freiheiten und Urlaub. Doch zurück in L.A. würde der Alltag einkehren und auch wenn Sandrine sich nicht sicher war, wie dieser aussehen würde, freute sie sich darauf. Ein Jahr lang hatte sie versucht ihn aus ihrem Kopf zu bekommen und war dabei kläglich gescheitert. Dass es immer wieder zu Differenzen kommen würde, war ihr klar. Aber war sie sich nun ebenso sicher, dass die beiden zusammen gehörten. Und wenn sie beide sich wirklich darauf einließen und nicht wegliefen, konnte es funktionieren. Doch der Gedanke an L.A. und das gemeinsame Leben mit Josef ließ auch ein paar dunklere Gedanken in ihren Kopf wandern. Schon bald müsste sie Frankreich wieder verlassen. Erst jetzt wo sie hier war, merkte sie, wie sehr ihr ihre Heimat gefehlt hatte. Und dabei waren sie noch nicht mal bei ihren Eltern gewesen. Sie konnte sich kaum vorstellen, diese bereits nach wenigen Tagen wieder zurückzulassen. So lange hatte sie auf diesen Augenblick gewartet, gedacht der Tag würde nie mehr kommen. Doch der Gedanke daran, jeder Zeit wieder herkommen zu können ließ das Gefühl von Abschied etwas erträglicher wirken. War es doch früher ein ganz anderes Gefühl als jetzt. Es gab nichts mehr vor dem sie sich fürchten musste, beziehungsweise hatte sie beschlossen sich vor so etwas nicht mehr zu fürchten. Denn dafür war das Leben eindeutig zu kurz.

Sie sprachen schließlich über Möglichkeiten der Beschäftigung wenn sie wieder in L.A. waren und überraschenderweise stellte Sandrine fest, dass der Vampir etwas aus ihrer Vergangenheit mit ihr teilte, ohne dass sie ihn dazu aufgefordert hatte. Ihr war durchaus bewusst, dass er viel mehr von ihr wusste, als umgekehrt, doch war es für den jetzigen Augenblick völlig in Ordnung für sie.
Josefs Worte holten sie aus ihren Gedanken. Für einen kurzen Augenblick blieb sie stehen und legte eine Hand auf seine Wange, „ Hab ein wenig Vertrauen. “, sagte sie leise ehe sie ihn liebevoll anlächelte und sie sich dann weiter auf den Weg zum Riesenrad machten.

Ein weiteres Mal am heutigen Tag stellte sie fest, wie gut ihre Körper zueinander passten. Josef hatte sie dicht zu sich gezogen und wären sie nicht in dieser Gondel hätte die junge Frau sich sicherlich schon daran gemacht, ihm das lästige Hemd auszuziehen.
Seine Haut auf ihrer zu spüren brachte sie beinahe um den Verstand und sie war kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Vergessen waren die Menschen um sie herum und dass sie sich an einem öffentlichen Ort befanden. Für sie gab es nur noch sie beide.
Auch der Vampir kämpfte damit sich auf seinen Atem zu konzentrieren und für einen kurzen Moment grinste Sandrine ihn verschmitzt an. War sie doch sonst diejenige, die ein wenig Luft zum Atmen brauchte. Doch ehe sie sich lange damit befassen konnte spürte sie bereits seine sanften Lippen an ihrem Hals und ihren Schultern, bevor sie schließlich wieder den Weg zu ihren fanden.

Nur am Rande nahm sie wahr, dass Josef am Saum ihres Shirts spielte, nahm dabei aber durchaus seine Finger auf ihrer nackten Haut darunter wahr ehe diese schließlich ganz darunter verschwand. Durchaus bewusst darüber, wie sich unwillkürlich ihr Herzschlag beschleunigte und dass Josef dies ebenso mitbekam, löste sie sich einen Augenblick von ihm. Sein Lächeln und seine Worte ließen sie dahin schmelzen und in diesem Augenblick hätte er wohl mit ihr machen können, was er wollte. Sie war Wachs in seinen Händen und fragte sich ein Mal mehr, was genau das zwischen ihnen war, dass es diese Momente zu solchen besonderen machten.

Seinem herausfordernden Grinsen begegnete sie mit einem skeptischen Blick ehe sie merkte, was er vorhatte.
„ Pure Berechnung. “, war das Einzige was sie rausbrachte, bevor sie ihn ebenso angrinste und ihre Lippen wieder auf seine legte, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Während eine ihrer Hände auf seiner Wange liegen blieb, wanderte ihre andere über seine Schulter, seinen Arm herunter, über seine Seite ehe sie langsam seinen Oberschenkel streifte und dort liegen blieb.
Langsam setzte sich das Riesenrad wieder in Bewegung, doch das alles bekamen sie nur am Rande mit. Um ihre Umwelt wahrzunehmen, waren sie viel zu sehr darin vertieft diese Zweisamkeit zu genießen, die sie beim Brunch und Shoppen vorhin eindeutig zu wenig hatten.
 
Es war als könne sie seine Gedanken lesen. Denn ihre Worte trafen genau das was ihn beschäftigte. Auch wenn er eigentlich von dem Opernbesuch sprach, war es ihm nicht nur in dieser Hinsicht ein großes Anliegen, die junge Frau nicht zu enttäuschen. Sandrine forderte ihn auf zu vertrauen und wenn er ganz ehrlich war, wusste er nicht ob er sich selbst vertrauen konnte. Er hatte gelernt ihr zu vertrauen, sie würde ihm sagen wann immer sie etwas brauchte, sie legte ihm bedingungslos ihre Vergangenheit vor die Füße. Genau dies half ihm dabei sich auch ihr zu öffnen. Er schenkte ihr sein vollstes Vertrauen. Aber sich selbst? Würde er wirklich in der Lage sein, diese gemeinsame Welt aufrecht zu erhalten? So sehr er es sich wünschte, konnte er es in diesem Moment nicht garantieren und es machte ihm Angst. So sehr er versuchte die dunklen Gedanken zu ignorieren. Sie kamen immer wieder auf. Und doch half ihm die Unterhaltung über ihre gemeinsame Zukunft in LA, diese für eine Weile abzustellen. Sie sind beide durch die Hölle gegangen, dann müsste dies doch nun ein Kinderspiel sein.

Wann immer sie allerdings ihrem Verlangen freien Lauf ließen und Josef Sandrines süßen Duft einatmete, ihren warmen Körper an ihrem spürte, dann waren alle Zweifel vergessen. Alles an was er denken konnte, waren ihre Berührungen und Küsse. Er nahm ihren Herzschlag wahr und fühlte ihren Puls unter seinen sanften Küssen. Jede einzelne Bewegung fühlte sich richtig an. Er rang nach Luft, aber viel mehr, um nicht völlig den Verstand zu verlieren, brauchte er doch eigentlich nicht zu atmen. Es war schon immer eher ein Reflex, der den Vampir davor bewahrte besonders aufmerksamen Leuten und deren unangenehmen Fragen zu entgehen. Allerdings brachte Sandrine ihn um seinen Kopf und wollte er sich nur ein wenig zusammenreißen, musste er einen Weg finden sein Verlangen auf irgendeine Art und Weise unter Kontrolle zu bringen. Ihr Grinsen entging ihm dabei nicht und ebenfalls grinsend schüttelte er leicht den Kopf. "Ist dir eigentlich klar, was du mit mir anstellst?" flüsterte er leise, bevor seine Lippen über ihren Hals zu ihrem Mund streiften.

Es gab nur sie beide auf dieser Welt, die Aussicht und die Tatsache, dass sie sich auf einem Riesenrad befanden waren vollkommen in den Hintergrund getreten. Seine Finger streiften sanft über ihren Rücken , wo sie zärtlich jeden Wirbel umspielten, während Josefs die beiden in einem Leidenschaftlichen Kuss vereint waren. Dass sich ihr Herzschlag erneut erhöhte, ließ ihn leicht grinsen und er spürte den Rausch, der ihm zu Kopf stieg und ihn völlig übermannte. Wenn er gekonnt hätte, so wären die Kleidungsstücke schon lange kein Hindernis mehr für die beiden. Er spielte zärtlich an dem Verschluss ihres BHs ohne ihn allerdings zu öffnen, was ihm schwerer fiel als erwartet.

Er konnte nicht antworten, als sie ihm vorwarf berechnend zu sein, denn ihre Lippen fanden erneut die seinen und sie verschmolzen in einen weiteren innigen Kuss. Während sich seine eine Hand in ihren Haaren vergrub, so fand die andere ihre weichen Rundungen und ein heißer Schauer lief ihm über den Rücken. Er spürte die Hitze, die Sandrines Hand auf seinem Oberschenkel verbreitete und konnte sich auf kaum etwas anderes konzentrieren. Nur wenig löste er sich von ihr um "Und mich nennst du berechnend?" zu flüstern und erneut ihren Hals sanft zu küssen. Er musste sich stark zusammenreißen seinem starken Verlangen nach ihrem Blut nicht nachzugeben, welches er heiß unter ihrer Haut spürte. Doch alleine schon die Tatsache, dass ihr Hals eher eine ungünstige Stelle dafür war seinen Hunger auszuleben, hielt ihn wenigstens leicht davon zurück.

Kaum spürte er, dass sich das Rad mittlerweile wieder zu bewegen begann. Als es das nächste Mal stehen blieb, nahm er dann allerdings doch wahr, dass sie sich langsam dem Ende näherten. Grob geschätzt konnten sie noch etwa fünf Minuten die Privatsphäre genießen, bis sie erneut umringt von Leuten waren und Josef hatte sich noch nie so sehr wie in diesem Moment einen Stromausfall gewünscht. Er löste sich erneut von ihr. Seine Hand lag, immer noch unter ihrem Shirt, an ihrer Seite und er lächelte ihr liebevoll entgegen. "Ich hätte nie gedacht, dass eine Touristenattraktion in Paris so aufregend sein kann." sagte er leise und küsste sie erneut, aber weniger innig. Die Vernunft in ihm erinnerte ihn daran, langsam einen Gang nach unten zu fahren.
 
Ihre gemeinsame Zukunft brachte sie dazu die dunklen Gedanken des baldigen Abschiedes ihrer Heimat bei Seite zu schieben. Wusste sie nicht, wie ihre gemeinsame Zukunft in L.A. aussehen würde, aber momentan zählte für sie nur die Tatsache, dass sie diese gemeinsam verbringen würden. Alles andere würde sich zeigen. Sie ahnte, dass hinter seinem Kommentar mehr steckte, würde aber jetzt nicht in die Tiefe gehen. Wenn ihr die Vergangenheit eines gezeigt hatte, dann dass sie beiden zusammen gehörten und diese Tatsache schienen sie beide inzwischen begriffen zu haben. Alles andere war dabei erst mal zweitrangig.

Sie hatte gehofft ihn auf dem Riesenrad für einen Moment ganz für sich zu haben und wie es so sein sollte, gab diese Fahrt ihnen tatsächlich die Gelegenheit einiges nachzuholen, was vorhin auf der Strecke geblieben war. Sie beide schienen ihre Umgebung recht schnell auszublenden und nur den anderen wahrzunehmen. Sie spürte die Leidenschaft und das Verlangen, das unter seinen Berührungen nur noch stärker wurde. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob es ihm ebenso ging. Doch seine Reaktion zeigte ihr, dass er ähnlich empfand.
„Ist dir eigentlich klar, was du mit mir anstellst? “ hörte sie ihn fragen, war aber nicht in der Lage zu antworten. Sie spürte bereits den Schauer, der ihr unter seinen Berührungen erneut über den Rücken lief.

Während ihre Lippen erneut zu einem Kuss verschmolzen, spürte Sandrine Josefs sanfte Berührungen an ihrem Rücken. Sie spürte wie sich die kleinen Härchen auf ihren Armen aufstellten und sich ihr Herzschlag erneut beschleunigte. Wieder erwischte sie sich bei dem Gedanken, dass sie nichts dagegen hätte, wenn der Strom ausfiel oder sie die nächsten Punkte übersprangen und sich auf direktem Weg ins Hotel machten. Sie schaffte es kaum noch einen klaren Gedanken zu fassen. Da waren nur noch Josef und sie, und das Verlangen seine Haut auf ihrer und ihn so nah es ging bei sich zu spüren.

Sie glaubte seine Hände überall auf ihrem Körper zu spüren und war wie berauscht vom Verlangen. Ihre Hände schienen sich wie zu verselbständigen, während sie den innigen Kuss ebenso erwiderte. Erst als er sich kurz von ihr löste, schaffte sie es, ihren Herzschlag einigermaßen unter Kontrolle zu bringen.
Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, „ Ich denke da stehen wir uns beide in nichts nach. “, murmelte sie. Sie schloss erneut ihre Augen und stöhnte leise auf, während sie schon wieder seine sanften Lippen auf ihrer Haut spürte, die sie liebevoll liebkosten. Davon, dass das Rad sich wieder in Bewegung setzte, bekam sie im ersten Augenblick nichts mit. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt seinen Oberkörper mit ihren Händen zu erkunden, während ihre Lippen wieder seine gefunden hatten.

Erst als er sich erneut von ihr löste und sie liebevoll anlächelte, kehrte sie langsam ins hier und jetzt zurück.
„ Ich habe dir doch versprochen, dass es dir gefallen wird. “, sagte sie leise und grinste, bevor sie seinen Kuss erwiderte und ihre Hand erneut den Weg in seine Haare fand. Viel Zeit bis zum Ende der Fahrt würden sie nicht haben, aber dann bisschen, das sie noch hatten, konnten sie auskosten.
Bis sie wieder unten angekommen waren verstrichen noch einige Minuten, die sie mit sanften Küssen und Liebkosungen überbrückten, darauf bedacht nicht zu weit zu gehen.
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht stiegen die beiden schließlich aus der Gondel und wurden lächelnd von dem alten Herren begrüßt.
„ Je vois que vous aviez un agréable voyage. “, womit er feststellte, dass sie wohl eine angenehme Fahrt hinter sich hatten.
Erneut spürte Sandrine wie ihr eine leichte Röte in die Wangen schoss und nickte ihm lächelnd zu, „ Oui, merci Monsieur. “, bedankte die junge Frau sich schließlich ehe Josef nach ihrer Hand griff und sie gemeinsam weiter schlenderten.

Grinsend betrachtete sie ihn von der Seite, „ Weißt du … “, begann sie, während sie seine Hand losließ und ihren Arm stattdessen um seine Mitte legte, während sie weiterliefen, „ Das war eine äußerst interessante Art Paris zu entdecken. Das sollten wir wiederholen. “
Sein Grinsen verriet ihr, dass er ihren Vorschlag nicht abwegig fand und durchaus ebenfalls Interesse an dessen Umsetzung bestand. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange ehe sie weiter schlenderten. Sie kamen am Bassin Octogonal vorbei, ließen ebenfalls das Musée de l´Orangerie hinter sich und kamen schließlich auf die Rue de Rivoli. Stirn runzelnd sah Sandrine Josef an. Hatte er ihr nicht gesagt, wie es weitergehen würde und inzwischen rechnete die junge Frau mit allem. Doch schließlich lüftete er das Geheimnis. Er verkündete seinen Plan, sich hier umzuziehen um anschließend im Restaurant zu essen. Skeptisch sah Sandrine sich das prachtvolle Hotel ´Le Meurice´ von außen an. Es war wunderschön und sie wusste sofort, dass auch hier ein Zimmer kein Schnäppchen war. Doch sie hatten sich darauf geeinigt, dass Sandrine es genießen würde, also würde sie das nun auch versuchen.

Schnell entdeckte Josef den Fahrer, der bereits auf sie wartete und auf der Rückbank noch die neu ergatterten Kleidungsstücke der beiden lagerte. Josef holte die Taschen aus dem Wagen und wechselte wenige Worte mit dem Franzosen ehe dieser sich höflich lächelnd vorerst von den beiden verabschiedete.
Kopf schüttelnd sah sie ihn an, „ Du verwöhnst mich viel zu sehr. “, sagte sie leise und küsste ihn sanft. Noch nie hatte sie in einem solchen Hotel gegessen, ein Zimmer bewohnt, geschweige denn es betreten. Sie hoffte nur, dass sie Josef und sich selbst nicht blamierte.

Wieder ergriff Josef ihre Hand und führte sie ins Innere des Hotels. Sofort wurden sie von einer netten älteren Dame am Empfang begrüßt. Während Josef kurz die Einzelheiten mit ihr klärte, sah Sandrine sich um. Es war atemberaubenden schön. Von den Kronleuchtern an der Decke bis zum Fußboden war alles aufeinander abgestimmt und passte perfekt ins Bild. Sandrine fühlte sich etwas underdressed, doch beruhigte sich mit dem Gedanken, dass sie sich gleich umziehen konnte.
Nachdem der Vampir alles geregelt hatte, wurden sie zum Aufzug begleitet. Zu Sandrines Enttäuschung fuhren sie dieses Mal nicht allein, sodass sie sich tatsächlich zusammenreißen mussten. Josef sagte etwas von Superior Room und als sie schließlich auf dem Flur angekommen waren, überreichte er ihr die Taschen, in denen ihre Sachen verstaut waren.

„ Getrennte Zimmer? “, fragte Sandrine ihn überrascht und lachte kurz auf, „ Traust du mir nicht? “ Gespielt enttäuscht nahm Sandrine ihre Taschen und die Karte für die Tür entgegen. Ihr war durchaus bewusst, dass wenn sie ein gemeinsames Zimmer gehabt hätten, sie es vermutlich nicht zum Essen, geschweige denn zum Anziehen schaffen würden. Für einen kurzen Moment zog sie ihn an sich um ihn kurz aber leidenschaftlich zu küssen, „ Lass mich nicht zu lange warten. “, murmelte sie ehe sie sich wieder von ihm löste und schließlich in ihrem Zimmer verschwand.
Überwältigt von der Liebe zum Detail, mit der auch diese Zimmer eingerichtet waren blieb sie für einen Moment an der Tür stehen. Noch immer konnte sie kaum glauben, dass sie wirklich hier war und dass das alles real war. Seufzend ließ sie sich auf das große Bett fallen. Sie war hier in ihrer Heimat, in einem der wohl teuersten Hotels Paris, mit dem Mann, den sie liebte. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Das war doch alles zu schön um wahr zu sein…

Sie brauchte einige Minuten bevor ihr wieder einfiel, weshalb sie eigentlich hier war. Schon bald würde Josef vor ihrer Tür stehen und sie abholen. Sofort sprang sie vom Bett auf. Die Tatsache, dass sie vor Neugierde und Nervosität beinahe platzte, ignorierte sie für den Moment. Nun war es wichtiger, dass sie sich einigermaßen herrichtete. Also ging sie ins Bad und begann mit dem Schönheitsprogramm für den heutigen Abend.
 
Auf dem Riesenrad über Paris, mit dem Blick auf den Eiffelturm und den Rest der wunderschönen Stadt. Es klang so romantisch und war es sicherlich auch, doch Josef bekam von all dem nichts mit. Romantisch war es trotzdem, denn die Nähe, die er mit Sandrine genoss war alles, was er gerade brauchte. Sie wussten beide ganz genau, welche Berührungen den anderen nahezu verrückt machten und scheuten sich nicht davor, dieses Wissen geschickt einzusetzen. Josef grinste als Sandrine genau diese Tatsache ansprach. "Ganz und gar nicht." hauchte er als Antwort und intensivierte seine Berührungen, als er hörte, wie die junge Frau leise aufstöhnte.

Es kostete beide einiges an Überwindung langsam voneinander ab zu lassen. Ihre sanften Küsse schmeckten süß und noch bis zur letzten Sekunde lag Josefs Hand unter Sandrines T-Shirt. Erst als die Gondel zum halten kam, und der ältere Herr den beiden mit einem Lächeln öffnete, ließ der Vampir die Hand sanft von ihrer Position an Sandrines Hüfte gleiten, nickte dem Schausteller kurz zu und griff nach Sandrines Hand. Wenn es nach ihm ginge, hätte er die Fahrt gerne sofort wiederholt. Er hatte den Gedanken noch nicht fertig gedacht, da sprach die junge Frau diesen auch schon aus und ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Ihr verspielter Kuss auf seiner Wange, brachte die Leichtigkeit zurück, mit der sie gemeinsam noch ein Stück durch den Park liefen, bevor sie schließlich zu dem Hotel abbogen, in dem Josef das Abendessen geplant hatte.

Mittlerweile genoss Josef den Blick der jungen Frau, die eindeutig diesen Luxus nicht gewohnt war. Es war eine Mischung aus Unglaube, Neugierde und Überwältigung und es zeigte dem Vampir, dass er nicht unbedingt falsch mit seiner Planung lag. Auch er verbrachte nicht jedes Wochenende in solch purem Luxus, doch für die Frau seines Lebens, sollte es das Beste vom Besten sein. Auch wenn dies bedeutete, Zimmer zu buchen, in denen sie sich umziehen konnte, bevor sie ein tolles Abendessen genossen. Auf seinen Fahrer war Verlass, Josef bedankte sich für seine Dienste und die beiden sprachen die nächsten Pläne ab. Auch wenn auch die weiteren Wege nicht besonders weit waren, würden sie den weiteren Abend den Chauffeur nochmals in Anspruch nehmen, aber nun hatte er für eine Weile Pause. Josef nahm die Einkaufstaschen und Sandrines Hand und sie betraten das Hotel Le Meurice.

Auch Josef war einen Moment überwältigt von dem wunderbar eingerichteten Dekor. Hatte er gerade noch von seiner Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts gesprochen, so fühlte er sich nun tatsächlich in diese hinein versetzt und er wusste, dass der Abend wahrscheinlich noch weitere solcher Erlebnisse mit sich ziehen würde. Dieses Deja Vu vor allem mit Sandrine zu erleben, erweckte in ihm ein Gefühl der Freude. Es gab niemanden anders, mit dem er diesen Abend lieber verbringen wollte.
Die Rezeptionistin war freundlich und mit wenigen Worten war alles wichtige geklärt. Es war nicht üblich, dass die Zimmer nur für einen Nachmittag gebucht wurden, also hatte Josef für eine Nacht gebucht, erklärte aber der Dame am Empfang gleich, dass sie in der Nacht nicht anwesend waren. Leicht verwirrt, aber dennoch sehr freundlich überreichte sie ihm schließlich die beiden Schlüsselkarten und wünschte einen angenehmen Aufenthalt. Es war sicherlich nicht das seltsamste, was sie in ihrer langjährigen Arbeit je erlebt hatte und trotzdem wunderte sie das Verhalten des Vampirs, was sie dazu veranlasste, den beiden nachzuschauen, bis sie mit dem Bellboy im Aufzug verschwunden waren.

Josef warf Sandrine ein verschmitztes Grinsen zu, während seine Gedanken die letzte Fahrt im Fahrstuhl streiften. Sie standen eng beieinander, so legte er unbemerkt seine Hand leicht unter ihre Hüfte, während sein Grinsen breiter wurde. Er redete belangloses Zeug, über die Zimmer und die Dusche, konnte sich doch eigentlich selbst kaum auf seine Worte konzentrieren. Zu stark spürte er noch immer Sandrines Lippen auf seinen und ihre Hände auf seinem Oberkörper. Erst als der Aufzug stehen blieb und sich die Tür öffnete nahm er die Hand wieder zu sich.
Sandrines Worte ließen ihn schmunzeln. "Ich vertraue mir selbst nicht." erklärte er ehrlich, bevor er sich widerstandslos an sie ziehen ließ und ihren Kuss ebenso leidenschaftlich erwiderte. Er war kurz davor die junge Frau in das erst beste Zimmer zu ziehen und all seine guten Vorsätze für diesen Abend zu vergessen, doch das bisschen Vernunft, das noch nicht von der Leidenschaft vertrieben wurde, hielt ihn davon ab. "Vorfreude ist die schönste Freude." meinte er leise, als sie sich von ihm löste und beobachtete sie, wie sie ihr Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss.

Er drehte sich um und nickte dem jungen Mann zu, der ihn leicht errötet anstarrte, bevor er in sein Zimmer ging. Die Inneneinrichtung interessierte ihn wenig. Aber auch er blieb in der Tür stehen und ließ die vorangegangenen Momente nochmals revue passieren. Immer noch präsent waren all die kleinen Berührungen und sanften sowie leidenschaftlichen Küsse, dass er kaum an etwas anderes denken konnte. Leicht gedankenabwesend stellte er die wenigen Einkaufstaschen auf das Bett und kämpfte gegen den Impuls, sofort in das andere Zimmer zu gehen und dem Verlangen nachzugehen mit Sandrine das Bett zu teilen. Der Vampir entschied sich schließlich für eine kurze kalte Dusche. Die Kälte half ihm nicht nur seine Gedanken wieder aus seiner Hüftgegend zu befreien, sie gab ihm auch etwas Kraft und Entspannung zurück, die er sonst in seiner Truhe finden würde. Auch wenn das Wetter sehr angenehm für Josef war, da die Wolken der Sonne, keine Möglichkeit gaben durchzudringen, war es der Vampir nicht gewohnt einen kompletten Tag außerhalb zu verbringen. Er würde bald Blut brauchen und schon der Gedanke daran, dass es Sandrines Blut war, auf das er wohl oder übel zurück greifen würde, erforderte diese kalte Dusche umso mehr.

Er wusste nicht genau wie lange er unter der Dusche stand, aber es gelang ihm tatsächlich einen freieren Kopf zu bekommen und schließlich mit einer angenehmen Vorfreude auf den Abend, in seinen neuen Tuxedo zu schlüpfen. Seine Haare waren schnell getrocknet und ein letzter Blick in den Spiegel half ihm seine Krawatte zurecht zu rücken.
Nur wenige Momente später klopfte er an Sandrines Zimmer Tür und als sie schließlich öffnete, kämpfte er mit den Worten. Das Kleid sah mit den neuen Schuhen noch atemberaubender aus, als am Nachmittag. Ihre Haare fielen ihr leicht gewellt über die freien Schultern, während sie einige Strähnen verspielt nach hinten geflochten hatte. Und auch wenn er die junge Frau auch nackt und ohne Make Up wunderschön fand, musste er gestehen, dass sie ihn in diesem Aufzug völlig umhaute. "Du siehst bezaubernd aus." erklärte er schließlich und sein Blick auf das Bett, welches im Zimmer hinter ihr zu erkennen war, hob die Wirkung der Dusche beinahe wieder vollkommen auf.

"Darf ich bitten." zwang er sich schließlich mit einem Gentelman gerechten Lächeln zu sagen und hielt Sandrine den Arm hin. Er geleitete sie förmlich zum Fahrstuhl, mit dem sie, erneut nicht alleine, ins Restaurant fuhren. Dieses Mal, ließ Josef seine Hand an ihrem Arm und so wurden sie schließlich in Empfang genommen und zu ihrem Tisch geführt. Nachdem Josef Sandrine den Stuhl zurecht gerückt hatte, setzte auch er sich. Er konnte den Blick immer noch nicht von ihr nehmen. "Ich dachte nicht, dass du noch schöner sein kannst." sagte er leise nachdem auch er sich gesetzt hatte. Seine Hand glitt über den Tisch und legte sich auf ihre und schon kam ein junger höflicher Kellner, der das Menü des heutigen Abends auf einer kleinen Karte brachte und die Bestellung der Getränke aufnahm.
 
Die Inneneinrichtung des Hotels war atemberaubend. Sie spürte sofort den Charme und das Flair des 19. Jahrhunderts, fühlte sich in die Zeit zurück versetzt. Ihr Wunsch Josef auch in dieser Zeit zu erleben wurde hiermit zum Teil Wirklichkeit. Fasziniert betrachtete sie das Mobiliar, die Gemälde und die aufwendig gestalteten Decken.
Daher bekam sie das Gespräch von Josef und der Rezeptionistin nur am Rande mit. Er hatte zwar für eine Nacht gebucht, erklärte ihr aber, dass sie die Zimmer nur am Nachmittag brauchten. Sie versuchte sich an seine Erläuterungen des heutigen Tages zu erinnern. Hatte er den Namen des Hotels erwähnt? Sandrine war sich nicht mehr sicher. Aber fest stand, dass sie die heutige Nacht nicht hier verbringen würden. Auch sie bemerkte, den leicht verwunderten Gesichtsausdruck der Frau, der jedoch schnell wieder verschwunden war. Wahrscheinlich war es ihr, wenn sie darüber nachdachte, egal wie lange die beiden hier sein würden, wenn sie nur bezahlten.

Den Fahrstuhl mit anderen Gästen zu teilen, gefiel ihr zwar nicht, aber die Tatsache, dass Josef genau die gleichen Gedanken hatte, brachte auch sie zum Grinsen. Sie kämpfte um Beherrschung, als sie seine Hand spürte, die deutlich unter ihre Hüfte lag. Sein breites Grinsen ließ sie nur leicht den Kopf schütteln, während er irgendetwas von den Zimmern erzählte. Doch in diesem Augenblick war sie kaum in der Lage ihm zuzuhören. Zum einen, weil sie sich seiner Nähe nur allzu bewusst war und zum anderen waren auch ihr die Liebkosungen vom Riesenrad nur allzu präsent auf ihrer Haut. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und versuchte sich auf seine Worte zu konzentrieren. Er erzählte ihr gerade etwas über die luxuriösen Duschen, doch das Einzige an was sie denken konnte, war diese gemeinsam mit ihm zu erkunden.

Das Geräusch des Fahrstuhles als Zeichen, dass sie angekommen waren, riss sie dann aus diesen Gedanken und half ihr, sich für einen Augenblick auf das Wesentliche zu konzentrieren. Seine Verkündung über die zwei Zimmer ließ sie dann allerdings stutzen. Sie hatte sich schon gefragt, wie sie es schaffen konnten sich die frisch und eigens für diesen besonderen Abend gekauften Kleider nicht sofort wieder vom Leib zu reißen. Da erschein diese Lösung ganz plausibel.
Ein letztes Mal verschmolzen ihre Lippen mit seinen ehe sie sich grinsend über seinen Kommentar auf den Weg in ihr Zimmer machte.

Die junge Frau hatte große Mühe dabei sich auf ihr eigentliches Vorhaben zu konzentrieren. Innerhalb kurzer Zeit musste sie einigermaßen vorzeigbar sein und sie hatte keine Ahnung, wie sie das hinbekommen sollte. Abgesehen davon, dass die Leidenschaft und das Verlangen nach Josef in den letzten Stunden noch gewachsen waren, musste sie ebenfalls mit wenig Mitteln viel hervorheben. Das wunderschöne Kleid würde schon ein großes Stück dazu beitragen. Auch sie entschloss sich zuerst für eine Dusche, die ihr tatsächlich dabei halfen ein wenig der Anspannung und Nervosität loszuwerden. Umwickelt mit einem Handtuch um den Körper und den Kopf, wischte sie den leicht beschlagenen Spiegel ab und schaute auf ihr Spiegelbild. Sie war noch nie jemand gewesen, der viel Make-up getragen hatte, aber bei solchen besonderen Anlässen war dies selbst für sie ein Muss. Also machte sie sich schließlich daran, sich herzurichten und legte entsprechendes Make-up auf ehe sie sich an ihre Haare machte. Sie entschied sich dafür diese offen und leicht gewellt zu tragen, wobei sie einige der Haarsträhnen nach hinten geflochten hatte.
Letztlich schlüpfte sie in Kleid, Schuhe und Schmuck und ein letzter Blick in den Spiegel verriet ihr, dass der Kauf dieses Kleides eine gute Entscheidung gewesen war. Sie fühlte sich gut und sie wusste, dass Josef dieses Kleid ebenso gut gefiel.

Das Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Mit einem Lächeln öffnete sie die Tür und betrachtete Josef in seinem neuen Smoking. Sofort stieg ihr der leichte Geruch des Parfums in die Nase, das er sich heute in einer der Boutiquen gekauft hatte.
„ Danke, aber dieses Kompliment kann ich ebenso zurückgeben. “, sagte sie schließlich und lächelte ehe sie kurz seinem Blick folgte. Doch ehe sie etwas sagen konnte, hielt er ihr bereits den Arm hin und Sandrine hakte sich schließlich lächelnd bei ihm ein.

Wieder waren sie nicht alleine im Fahrstuhl, doch dieses Mal schien auch Josef sich beherrschen zu wollen, denn seine Hand wanderte keinen Zentimeter zur Seite. Ein kleines Grinsen legte sich auf ihr Gesicht. Ahnte sie doch, dass sie beide an das Gleiche dachten.
Doch viel Zeit blieb ihr dazu nicht, denn schon kurze Zeit später wurden sie bereits im Restaurant in Empfang genommen und zu ihrem Tisch begleitet. Nachdem Josef ihr den Stuhl zurecht gerückt hatte, setzte auch er sich ihr gegenüber.
Sein Kompliment ließ sie lächeln, „ Was so ein paar Designer Kleider und ein bisschen Make-up doch ausrichten können. “, sagte sie leise und drehte ihre Hand, sodass sich ihre Finger mit seinen verschränkten.
Kurz darauf kam schon der Kellner und brachte ihnen die Karte, auf der das Menu des heutigen Abends stand. Ihr war klar, dass auch dieses Essen für Josef nur ein Alibi war und er wahrscheinlich nur wenige Bissen davon essen würde. Doch inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt und konzentrierte sich eher darauf, seine Nähe und die Normalität, die diese Situationen mit sich brachten, zu genießen. Sie gaben schließlich ihre Getränke Bestellung auf und wurden von dem netten Kellner wieder alleine gelassen.

„ Mit etwas Phantasie könnte man fast meinen, wir sind in die Vergangenheit gereist. Und ich muss zugeben, ich könnte mir durchaus Schlimmeres vorstellen. “, sagte sie, wobei sie mehr mit sich selbst als mit Josef sprach. Fasziniert sah sie sich auch hier um. Dieser Raum hatte das gleiche Flair wie der Eingangsbereich. Alles war im Stil des 19. Jahrhunderts eingerichtet und auch wenn sie vielleicht nicht in diesem Stil gekleidet war, glaubte sie doch den gewissen Charme der diese Zeit ausmachte zu fühlen.
Sie spürte Josefs Blick auf sich und so sah auch sie ihn schließlich wieder an, „ Einen Penny für deine Gedanken. “, flüsterte sie ehe sie ihn liebevoll anlächelte.
 
Selbstbeherrschung war etwas, dass der Vampir schon eine ganze Weile übte. Seine Geschäfte würden lange nicht so gut laufen, wenn er jedes Mal, wenn ihn etwas ärgerte, an die Luft ging oder er all den Menschen, bei denen er einen großen Drang dazu verspürte, den Kopf abriss. Es war nicht einfach für ihn und seine impulsive Persönlichkeit kam noch viel zu oft an den Tag, als dass es wirklich gut für ihn wäre. Doch Sandrine stellte seine Selbstbeherrschung auf eine viel größere Probe. Es gelang ihm kaum die Hände von ihr zu lassen, geschweige denn an etwas anderes zu denken, als ihre beiden Körper, die einfach wunderbar zusammen passten. Er wusste, dass es der jungen Frau ähnlich ging und so genoss er die kleinen Neckereien und Berührungen im Fahrstuhl und bevor sie sich in ihre Zimmer verabschiedeten.

Wahrscheinlich war es auch deshalb so schwierig nicht auf direktem Weg in sein Nachbarzimmer zu gehen, da er wusste, dass auch Sandrine nichts dagegen einwenden würde. Hatte er gerade noch von den Vorzügen der Vorfreude geredet so war es ihm gerade fast unerträglich zu wissen, dass die junge Frau sich nebenan die Kleider vom Leib streifte und er hier alleine war.
Die Dusche half dabei bedingt und als er sich schließlich im Anzug sah und an den kommenden Abend dachte, konnte er sich wieder vollends darauf freuen. Sie hatten nicht wirklich eine Zeit ausgemacht, aber nachdem der Vampir eine ganze Weile unter der kalten Dusche stand, war er davon überzeugt, dass Sandrine schon fast fertig sein musste. Er konzentrierte sich und nahm die Schritte im anderen Zimmer war, die verrieten, dass auch die junge Frau schon ihre neuen Schuhe angezogen hatte, also verließ er das Zimmer und klopfte an ihre Tür.

Er mochte das Kleid schon, bevor er es an ihr gesehen hatte. Noch besser fand er es dann als sie es anprobierte Doch nun verschlug es ihm die Sprache. Herausgeputzt und mit ein wenig Abstand zu den Unmengen von Anproben, die er bei ihrer gemeinsamen Shoppingtour mitgemacht hatte, sah die junge Frau noch bezaubernder aus. Sein Blick blieb an dem Schlitz hängen und ein vielsagendes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, noch bevor er irgendetwas sagen konnte. Doch schließlich brachte er seine Gedanken wenigstens bedingt zur Aussprache und Lächelte, als sie ihm das Kompliment zurück gab. Seine Gedanken, die ihn bezüglich des Blicks auf das Bett überkamen, stellte der Vampir hinten an und besann sich auf seine anständige Erziehung, als er ihr den Arm reichte und sie sich gemeinsam auf den Weg ins Restaurant machten.

Für einen kurzen Moment fragte er sich, ob er je wieder Aufzug fahren könnte, ohne an den betörenden Körper Sandrines zu denken und er erinnerte sich daran, dass auch das Zuknöpfen eines Hemdes und der Tacker auf seinem Schreibtisch, ähnliche Erinnerungen in ihm wach riefen. Die Gedanken ließen ihn grinsen. Es störte ihn ganz und gar nicht, dass so viele Alltagsgegenstände ihn an die junge Frau erinnerten. Es gab niemanden anders an den er lieber dachte, auch wenn es ihn das ein oder andere Mal doch aus der Fassung brachte. Das Pling des Fahrstuhls, riss ihn aus seinen Gedanken und zum ersten Mal betraten sie das Restaurant, dass mit seiner wunderbaren Atmosphäre tatsächlich an eine frühere Zeit erinnerte.

Die beiden bekamen einen Tisch direkt am Fenster von dem sie einen wunderbaren Blick über den Jardin des Tuileries hatten und auch das Grande Rue erblicken konnte. Er lächelte leicht bei dem Anblick, ein weiterer Ausblick, der ihn nicht nur an die Schönheit Paris erinnerte. Die Sonne war bereits am unter gehen und hüllte den Park in ein wunderschönes Licht. Josef sog die Aussicht für einen Moment in sich ein, bevor er sich wieder Sandrine zu wand und erneut erklärte wie wunderschön er sie an diesem Abend fand. Ihr Kommentar ließ ihn lächeln "Du gefällst mir auch in jedem anderen Outfit, aber ja Mr Versace weiß, wie man Frauen einkleidet." seine Hand verschränkte sich mit ihrer und der Ausblick auf Paris war schon wieder völlig vergessen.

Josef hatte das Menü schon zuvor ausgewählt, darauf bedacht für Sandrine eine besondere Gaumenfreude zu schaffen, war es ihm eigentlich egal, was er zu sich nahm. Mittlerweile spürte auch er den Hunger, was er versuchen würde mit einer Falsche Champagner und vielleicht ein wenig härterem Zeug für den Abend noch unter Kontrolle zu halten. Gerade in diesem Moment hasste er das Tier in sich. So sehr er sich auch bemühte den Augenblick nicht von seiner unbändigen Lust nach Blut überschatten zu lassen, gelang es ihm nur bedingt. Vor allem in einem Restaurant, in dem er beobachten konnte, wie alle anderen Menschen ihren Hunger stillten. Er blickte zu Sandrine und lächelte leicht, nicht wirklich ganz wahrnehmend, was sie sagte. Es war ihm wichtig, dass sie etwas zu sich nahm und auch, wenn ihr wahrscheinlich eine Pizza gereicht hätte war dieser Augenblick hier in diesem atemberaubenden Restaurant ein besonderer, den er vor allem ihr nicht mit seiner Blutlust verderben wollte.

Ein Penny für deine Gedanken, hörte er sie sagen und schaffte es schließlich sich komplett wieder auf die junge Frau zu konzentrieren. Er lächelte ihr zu und ließ den Daumen sanft über ihre Hand streifen. "Ich habe mir gerade den Rest des Abends durch meinen Kopf gehen lassen." sagte er nur halb gelogen und versuchte sich an ihre Worte zu erinnern, die er nur am Rande wahr genommen hatte, denn von seinen wirklichen Gedanken wollte er ihr in diesem Moment nichts sagen. "Ich glaube du könntest dich noch eine kleine Weile, wie in der Vergangenheit fühlen." meinte er schließlich und grinste vielversprechend. Sie wusste nicht, was er noch mit ihr vor hatte und wenn er ehrlich war freute auch er sich auf den Verlauf des weiteren Abends. Er würde sich einfach zusammen reißen müssen. "Es gibt noch eine andere Leidenschaft, von der ich dir noch nichts berichtet habe."
 
Die Musik, die Sandrine aufgelegt hatte, nachdem sie das wunderschöne Hotelzimmer betreten hatte, half ihr dabei einen klaren Kopf zu bekommen. Auch wenn sie nicht wirklich in der Lage war, der Sängerin zuzuhören, die gerade ein romantisches französisches Lied zum Besten gab, halfen ihr die Klänge dennoch dabei sich zu konzentrieren. Dadurch wurde sie von den Gedanken abgelenkt, die immer wieder in ihr Bewusstsein zurückkamen, einfach in Josefs Zimmer zu gehen und seine weiteren Pläne für den heutigen Abend über Bord zu werfen. Sie brauchte dieses ganze drum herum nicht. Das Einzige das für sie zählte, war, dass sie zusammen waren.
Doch half auch ihr die Dusche dabei einen klaren Kopf zu bekommen. Sie wusste wie viel Mühe der Vampir sich mit all dem gemacht hatte und wenn sie ehrlich war, versteckte sich hinter der ganzen Leidenschaft, die sie momentan verspürte auch die Freude darüber den Abend in der Öffentlichkeit mit ihm zu verbringen. Sie wusste nicht, wie dies in L.A. aussehen würde, war Josef immerhin ein bekanntes Gesicht. Sie hatte nicht unbedingt Interesse daran, ständig in irgendeinem Klatschblatt zu stehen und hier konnten sie diese Unbeschwertheit einfach genießen.

Der letzte Blick in den Spiegel bestätigte sie darin, dass der Kauf des Kleides tatsächlich eine gute Idee gewesen war. Sie fühlte sich gut und sexy und freute sich auf den Abend. Sie schaltete die Musik aus und als es in diesem Augenblick klopfte, öffnete sie gespannt über seine Reaktion die Tür.
Dass Josef begeistert von dem Kleid war, erfreute sie natürlich umso mehr und nur allzu deutlich merkte sie, wie sein Blick kurz an dem Schlitz hängen blieb. Sie verdrehte grinsend die Augen, aber war es letztlich die Reaktion die sie sich erhofft hatte. Sie freute sich, wenn sie gut für ihn aussah. War sie sich nur allzu bewusst, von wie vielen schönen Frauen er tagtäglich umgeben war. Und auch, wenn sie inzwischen wusste, was er für sie empfand, konnte ein Teil in ihr diese dunklen Gedanken nicht voll und ganz verbannen. Ein Teil von ihr würde vermutlich immer unsicher sein und sich fragen, was ausgerechnet sie zu etwas Besonderem für ihn machte.
Erst als Josef ihr schließlich seinen Arm hielt, schaffte sie es die Gedanken bei Seite zu schieben. Für solche negativen Gedanken war an diesem Abend eindeutig kein Platz.

Zumal wurden diese dunklen Gedanken schon bald von weitaus schöneren verdrängt, denn die Fahrt im Aufzug brachte auch Sandrine dazu, gewisse Erinnerungen wieder in ihr Gedächtnis zurückzuholen. Schon immer hatten die Fahrten in Aufzügen auf die beiden eine besondere Wirkung gehabt. Warum genau das so war, wusste sie bis heute nicht. Wahrscheinlich war es die Tatsache auf engem Raum miteinander ausharren zu müssen und nicht so schnell weglaufen zu können. In einigen früheren Situationen war Sandrine das äußerst ungelegen gekommen, nun allerdings wünschte sie sich nicht das erste Mal, dass sie allein hier drin wären und die Technik ausfallen würde. Doch ehe sie weiter in Erinnerungen schwelgen konnte, spürte wie Josef sie aus dem Aufzug in das Restaurant und zu ihrem Tisch geleitete.

Der Blick, den sie aus dem Fenster werfen konnten, war atemberaubend. Die Sonne war dabei unterzugehen und tauchte den Jardin des Tuileries in ein wunderschönes Licht, das aus verschiedenen Farbnuancen bestand. Für einen Moment hing ihr Blick auf dem Riesenrad fest und zauberte ihr ein weiteres Mal ein Lächeln ins Gesicht. Eine weitere Erinnerung an diese Reise, die sie nur allzu gerne mit in die lange Liste aufnahm.
Josef wusste, wie man Komplimente machte, das musste sie ihm lassen. Sie verschränkte ihre Finger mit seinen und genoss für einen Augenblick den Moment, in dem sie sich einfach nur ansahen. Vergessen war der Ausblick, der wunderschöne Raum und die Menschen um sie herum. Sie konnte ihn stundenlang ansehen.

Der Kellner, die kurze Zeit später allerdings zu ihnen stieß hatte andere Pläne. Er reichte ihnen die Karte, auf der bereits ein von Josef ausgewähltes Menu stand. Sie fragte sich wie lange er ohne Blut auskommen würde. Er hatte seit mindestens einem Tag nichts zu sich genommen und durch Chloe wusste sie, dass das Aussetzen in der Sonne die Vampire noch mehr schwächte. Zwar machte er nicht den Eindruck, als würde er jeden Augenblick über irgendjemandem herfallen, aber doch erwischte sich Sandrine bei dem Gedanken, ihm ihr Blut anzubieten. Nur allzu präsent war ihr jedoch die letzte Situation, als sie auf dem Weg zum Flughafen gewesen waren. Er hatte sie daran erinnert, dass sie sich nicht um ihn sorgen musste. Also entschied sie sich dazu dieses Thema auf später zu verschieben. Sie gaben ihre Getränkebestellungen auf und so gelang es der jungen Frau den Raum in seiner vollen Pracht wahrzunehmen. Nur wenige weitere Gäste hatten sich bislang im Restaurant zusammen gefunden, aber glaubte sie, dass es wahrscheinlich schneller als ihr lieb war, voller werden würde.

Josef schien ebenso in Gedanken gewesen sein wie sie und sie fragte sich, was wohl in seinem Kopf vorging. Seine Antwort ließ sie ihn skeptisch anschauen. Er sprach in Rätseln und genoss es, dass sie keine Ahnung hatte, was er damit meinte. Sie spürte seinen Daumen, der sanft über ihre Hand strich, aber versuchte, sich auf ihn und das Gesagte zu konzentrieren.
„ Okay, ich habe keine Ahnung wovon du sprichst und das macht mich wahnsinnig. “, gab sie offen zu, „ Also hörst du entweder auf mir diese kleine Brocken mit nichtssagenden Informationen hinzuwerden oder du gibst mir jetzt einen verwendbaren Tipp. “
Sie kniff die Augen zusammen und fixierte ihn mit ihrem Blick, wohl wissend, dass er diese Situation genoss und wahrscheinlich keinerlei Information über seine Lippen kam.

Ehe sie etwas sagen konnte, kam der Kellner ein weiteres Mal an ihren Tisch und servierte ihnen den Champagner, den Josef für sie beide bestellt hatte. Erst als er wieder weg war und die beiden sich zuprosteten, sah Sandrine ihm wieder in die Augen.
„ Also wenn das mal nicht der perfekte Zeitpunkt wäre, um mir zu sagen, welche Leidenschaften noch in dir schlummern. “, grinste sie und wagte einen zweiten Versuch herauszufinden, was er noch vor hatte, bevor sie einen Schluck von dem prickelnden Getränk nahm, dessen Geschmack ihr inzwischen so vertraut war.
 
Sie war wunderschön. Es war ihm wirklich nicht wichtig was sie an hatte, denn er war nicht nur ihr Aussehen, dass den Vampir ihr vollkommen verfallen ließ. Er liebte ihr Wesen, ihren Charakter, ihre Stärke. Und doch konnte er sich keine schönere Frau vorstellen. Das Kleid tat seinen Teil dazu und der Mann ihn ihm verachtete dies auf keinen Fall. Er war als Gentleman erzogen und wusste wie man sich einer jungen Frau gegenüber verhielt und vor allem da dieser Tag schon jetzt viele alte Erinnerungen wach gerüttelt hatte und das Ambiente des Hotels förmlich dafür geschaffen war, bot er Sandrine seinen Arm und führte sie elegant und höflich distanziert zum Restaurant.

Was in seinem Kopf vor sich ging, war weniger einem Gentleman zugetan und so behielt er seine Gedanken für sich, während Sandrines Hand auf seinem Arm kleine elektrische Impulse über seine Haut schickte. Ihre beiden Körper reagierten aufeinander so intensiv und auch wenn er versuchte nicht daran zu denken, gelang es ihm kaum. Er ließ den Blick zu den anderen Gästen im Fahrstuhl schweifen und fragte sich, was wohl in deren Köpfen vor sich ging. Ob das leicht zugeknöpfte Paar, dass ihnen gegenüberstand wohl mit den gleichen Gedanken zu kämpfen hatte? Josef wagte es zu bezweifeln.

Der Sonnenuntergang, der sie schließlich an ihrem Tisch empfing war wunderschön und leitete den Abend in einer Art und Weise ein, wie man es sich hätte nicht besser wünschen können. Die Szene nahm in allerdings nur für einen kurzen Moment gefangen, bis die junge Frau wieder alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Seine Worte waren nicht mehr als die Wahrheit und als sich ihre Finger ineinander verschlungen, schenkte er ihr ein glückliches Lächeln. Sie saßen eine Weile da und blickten sich verliebt in die Augen. Josef brauchte nichts anderes in diesem Moment und auch Sandrine schien völlig genügsam zu sein. Es war kein unangenehmes Schweigen, sie genossen einfach den Moment des Verliebtseins.

Der Kellner brachte die Karte und Josef bestellte die Getränke. Als der junge Mann wieder verschwunden war, überlegte er für seinen Moment, ob seine Wunsch nach Alkohol nicht ein wenig zu sehnsüchtig klang. Er hatte schnell eine Flasche Champagner bestellt und für ihn noch einen Gin und der Gedanke daran, dass er damit seinen großen Hunger etwas unter Kontrolle bringen konnte, spiegelte sich wohl auch in seiner Stimmlage wieder. Doch lange wollte er sich darüber keine Gedanken machen. Die Sonne war beinahe unter gegangen und dann würde er sich schon wieder besser fühlen. Die kalte Dusche hatte geholfen die Anstrengungen des Tages etwas auszugleichen und der Alkohol würde den Rest tun. Schließlich lächelte er wieder der jungen Frau zu. Er war ihr Abend und er würde alles dafür tun, dass es eine unvergessliche Zeit wurde.

Als sie schließlich darauf ansprach, was er dachte, musste er von seinen eigenen Gedanken irgendwie ablenken. Es gelang ihm gut, indem er ihr einen Happen von dem zuwarf, was er am Abend mit ihr geplant hatte. Gerade genug um ihre Neugierde zu wecken, doch zu wenig um irgendetwas zu verraten. Es würde sie wahnsinnig machen, dessen war er sich bewusst und ihre Antwort ließ ihn grinsen.
"Du weißt gar nicht wie ich es genieße dich so zu sehen." erklärter er mit einem noch breiteren Grinsen, als sie ihn aufforderte mit den Anspielungen aufzuhören, oder mit Fakten heraus zu rücken. "Und wie schon gesagt, eigentlich willst du es doch gar nicht wissen."

Sie gab nicht locker und versuchte es ein weiteres Mal als der Kellner sie mit dem Champagner alleine ließ. Er erhob sein Glas schmunzelnd und trank genüsslich einen Schluck der kühlen Flüssigkeit, die sich wohltuend in seinem Körper ausbreitete. "Frauen, Autos, Gartenarbeit, such dir etwas aus." sagte er amüsiert und fügte dann schnell hinzu, als er ihren verwunderten Gesichtsausdruck sah. "Okay, Gartenarbeit ist gelogen, ich mach mir nicht so gerne die Hände schmutzig." Immer noch schmunzelnd sah er sie an. "Ich habe es dir schon einmal gesagt und ich sage es gerne nochmal: Ich finde dich begehrenswert in allem was du trägst, aber Neugierde steht dir ganz und gar nicht." Bevor sie etwas erwidern konnte, zog er ihre Hand weiter zu sich und legte sanft die Lippen auf ihren Handrücken, bevor er sie wieder zurück auf den Tisch legte.

Der Kellner brachte bald die Vorspeise, eine Suppe und Josefs Gin, den er direkt als der junge Mann verschwunden war leerte und dann so normal wie möglich seine Suppe zu sich nahm. Für einen Moment beobachtete er die anderen Gäste. Das Restaurant war nun recht voll und man bemerkte schnell, welches Klientel hier zu Gast war. Josefs Blick fand bald wieder den Weg auf Sandrine, sie stach aus der Masse heraus, denn trotz des tollen Kleides und dem Make Up von dem Josef durchaus sehr angetan war, strahlte sie eine Natürlichkeit aus, die die anderen Frauen nicht besaßen. "Ich hoffe du glaubst mir, wenn ich dir sage, dass du die anderen Frauen hier meilenweit in den Schatten stellst." flüsterte er lächelnd, während er noch einen Löffel der Suppe zu sich nahm.

Die verschiedenen Gänge kamen recht schnell hintereinander und Josef ließ von den schon kleinen Portionen meistens die Hälfte zurück gehen. Er war es gewohnt, dass Kellner und Restaurantpersonal den Eindruck von ihm hatte ihm würde nichts schmecken, auch hatte er schon das ein oder andere Gespräch mit verschiedensten Chefkochs geführt und so hatte er schon eine Menge Floskeln erlernt, die er bei solchen Gelegenheiten preis gab. Meistens war es ein empfindlicher Magen wegen der Reise, wie er auch an diesem Abend dem Kellner charmant lächelnd mitteilte. "Aber richten sie dem Koch mein größtes Lob aus," schmeichelte er, während er noch einen weiteren Gin bestellte.

Als der Nachtisch kam, trank Josef bereits seinen fünften Shot und ihm war wohl bewusst, dass man ihn leicht als Alkoholiker abstempeln würde, was in einem solchen Etablissement niemand ansprechen würde, solange er nicht ausfallend wurde. Dem Vampir waren die Blicke und vor allem Ansichten anderer egal. Er suchte Sandrines Blick und lächelte ihr zu.
"Ich hoffe du bist satt geworden?" er leerte sein Glas und nahm einen kleinen Löffel des Schokoladenmuse, das sicherlich hervorragend schmeckte. Er wartete einen Moment bevor er ihr endlich verriet wie der Abend für sie weiter gehen würde. "Durch Zufall habe ich erfahren, dass es heute im großen Ballsaal eine Tanzveranstaltung gibt." erklärte er eher beiläufig. "Ich war schon sehr lange nicht mehr tanzen und da dies früher der einzige Weg war einer Frau nahe sein zu können, würde ich diesen Zauber gerne mit dir erleben." etwas unsicher blickte er ihr in die Augen. Das Thema tanzen hatten sie bis jetzt noch nicht Angeschnitten und Josef kannte Sandrines Meinung dazu nicht.
 
Die Atmosphäre im Restaurant passte zu dem Rest und der Sonnenuntergang dazu war wunderschön. Es war ein perfekter Abschluss für einen wunderschönen Tag, wobei die junge Frau sich durchaus bewusst war, dass der Vampir damit wahrscheinlich noch nicht am Ende seines geplanten Tages angekommen war. Sie beide schienen nichts anderes zu brauchen als einander und auch das Reden war zum Teil überflüssig. Wollte Sandrine doch eher den Moment genießen und dem Mann in die Augen schauen, für den sie in so kurzer Zeit so viele Gefühle entwickelt hatte. Noch immer war es ihr ein Rätsel, wie sie bis hierhergekommen waren. Noch vor einem Jahr hatte Sandrine nichts mit Vampiren oder dergleichen zu tun gehabt, ganz im Gegenteil. Sie hatte sich soweit es ging davon ferngehalten. Doch Josef hatte etwas an sich, dass sie nicht beschreiben konnte. Vom ersten Augenblick an hatten sich die beiden zueinander hingezogen gefühlt, wobei keiner von beiden es hatte beschreiben können. Dass sie nun gemeinsam hier mit ihm saß, war noch immer wie ein Traum für sie. Umso mehr genoss sie diesen Moment.

Die Sonne war bereits beinahe untergegangen, als schließlich der Kellner kam und die Bestellung aufnahm. Dass auch Josef Hunger haben musste, konnte sie sich denken. Allerdings zweifelte sie daran, dies einfach so ansprechen zu können. Sie sorgte sich um ihn und im Grunde war dies eine normale Reaktion, denn immerhin tat er dies auf der anderen Seite auch. Doch irgendetwas riet ihr, das Thema vorerst beiseite zu schieben. Würden sie noch früh genug darüber sprechen, wobei die junge Frau natürlich hoffte, dass Josef sagen würde, wenn der Hunger begann ihn zu kontrollieren. Fast dankbar dafür, dass Josef in diesem Augenblick auf das Gespräch einging, damit sie ihre Gedanken erst mal bei Seite schieben konnte, sah ihn an. Sie kniff ihre Augen zusammen. Nur zu gut konnte sie sich vorstellen, wie sehr er genoss, dass sie keine Ahnung hatte, wohin sie der Abend führte.

„ Oh, du hast keine Ahnung, was ich will. “, sagte sie leise ehe sie ihn angrinste. Im Grunde hatte er Recht, sie wollte eigentlich nicht wissen, wie es weiterging. Auf der anderen Seite war diese Ungewissheit für sie kaum auszuhalten.

Dankend lächelte sie dem Kellner zu, der in diesem Augenblick den Champagner an ihren Tisch brachte. Dabei ließ sie Josef jedoch nicht aus den Augen und schüttelte nur leicht den Kopf. Ja, er genoss es sie damit zu ärgern. Aber wusste sie auch, wie viel Gedanken er sich bei all dem hier gemacht hatte. Doch statt es damit zu belassen, warf er ihr stattdessen nur eine kleine Information hin, mit der sie rein gar nichts anfangen konnte.
Stirn runzelnd stellte sie ihr Glas wieder auf den Tisch, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte. Leicht verwundert sah sie ihn bei der Aufzählung seiner Leidenschaften an. Dass er Frauen und Autos liebte bestand kein Zweifel. Für einen kurzen Augenblick schoss ihr der Streit vom gestrigen Morgen in den Kopf. War es nicht genau das, worüber sie sich gestritten hatten? Sie wusste, dass sie Josef im Grunde vertrauen konnte, aber war da doch immer wieder eine kleine Stimme in ihr, die ihr versuchte etwas anderes einzureden. Doch statt sich weiter darüber Gedanken zu machen, schmunzelte sie über seinen Kommentar bezüglich der Gartenarbeit, „ Na, wer hätte das gedacht?! “, kommentierte sie seine Bemerkung über die fehlende Motivation zu dieser Tätigkeit.

Wichtiger schien er allerdings zu finden, erneut ihre Neugierde zu thematisieren. Sie seufzte leicht auf, als er meinte, dass ihr diese ganz und gar nicht stehen würde. Bevor sie darauf etwas erwidern konnte, hatte er ihre Hand bereits zu seinem Mund geführt, um ihr einen sanften Handkuss zu geben.
„ Tja, was soll ich sagen… Das gehört wohl einfach dazu. “, sagte sie schließlich und lächelte, als er ihre Hand schließlich wieder auf den Tisch legte. Ihre Neugierde war schon immer ein Teil von ihr gewesen, dem sie ambivalent gegenüber stand. Nicht selten brachte er sie in prekäre Situationen, aber oftmals war eine gute Portion Neugierde auch sicherlich nicht die schlechteste Eigenschaft.
Sie spürte seinen Blick auf ihr und schließlich seufzte sie, „ Okay, du hast gewonnen. Ich versuche meine Neugierde im Zaum zu halten. Zumindest vorerst. “, versprach sie schließlich grinsend. Nicht zuletzt, weil sie genau wusste, dass er genau das im Grunde genoss.

Sie vermutete bereits mehrere Gänge und wenn sie ehrlich war, hatte sie keinen allzu großen Hunger. Zu groß waren die Neugierde, die Aufregung und all die Gefühle, die gleichzeitig auf sie einströmten. Allerdings wollte sie auch niemandem vor den Kopf stoßen, schon gar nicht Josef. Und abgesehen davon, würde ihr ein bisschen Essen sicherlich ganz gut tun. Und so ließ sie sich darauf ein die Suppe, die fabelhaft schmeckte, zu löffeln. Inzwischen war es voller geworden und auch wenn sie kaum Augen für die anderen Menschen hatte, bemerkte sie durchaus, dass sie nicht unbedingt der typische Gast dieses Restaurants war. Auch wenn das Kleid und ihre Aufmachung für den heutigen Abend durchaus angepasst waren, spürte sie, dass sie irgendetwas davon abhielt, sie zugehörig zu fühlen. Alle Altersklassen waren vertreten, doch stachen Sandrine doch besonders die attraktiven Damen ihres Alters ins Auge, von deren Eleganz und Schönheit sie immer wieder überrascht war. Wie konnte sie da mithalten?

Als hätte Josef ihre Gedanken gelesen, flüsterte er ihr zu, wie schön sie war.
„ Ich glaube es dir nicht, aber danke dir trotzdem für das Kompliment. “, flüsterte sie ebenso zurück und lächelte. Ihr war durchaus bewusst, dass Josef das, was er sagte ernst meinte. Noch immer fragte sie sich manchmal, was Josef an ihr fand. Gerade, wenn sie umringt waren von so vielen wunderschönen Frauen, war ihr klar, wie groß ihre Komplexe ihre Angst, ihm nicht zu genügen, eigentlich waren. Doch war dies auf keinen Fall etwas, das sie hier mit ihm weiter thematisieren wollte. Dieses Thema würde sie wahrscheinlich früher oder später wieder einholen und wenn es nach Sandrine ginge, lieber später als früher.

Das Essen war köstlich und auch wenn sie wie Josef nicht alles schaffte, wusste sie, dass es bei ihm andere Gründe hatte. Inzwischen war es ihr kaum noch unangenehm in seiner Gegenwart zu essen. Es war nicht mehr komisch für sie, wenn er sein Essen kaum anrührte oder ganz und gar stehen ließ. Bewundernswert beobachtete sie ihn dabei, wie er dem Kellner freundlich erklärte, weshalb er sein Essen kaum angerührt hatte. Sie pflichtete ihm allerdings bei, als er dem Kellner ein Lob für den Koch mitgab. Auch wenn sie nicht alles geschafft hatte, bisher hatte sie noch nie so elegant und auch lecker gegessen. Von den Preisen wollte sie lieber gar nichts wissen. Immerhin standen die wohl bedacht schon nicht auf der Karte, sodass sofort jedem klar war, dass die Speisen hier zu den preislich höheren gehörten.

Der Nachtisch war ebenso atemberaubend wie der Rest des Menus. Josef war dabei, einen weiteren Drink zu sich zu nehmen und wieder erwischte sich Sandrine dabei, wie die leichte Sorge in ihr aufstieg. Andere wären inzwischen wahrscheinlich betrunken, doch bei Josef war anders. Und dabei wusste sie nicht, ob er einfach trank, weil er es gewohnt und die Stimmung so ausgelassen war oder er damit den eigentlichen Durst kompensieren wollte. Darüber hatten sie nie gesprochen, aber auch jetzt sagte irgendetwas in Sandrine ihr, das Thema nicht anzusprechen. Sie wollte darauf vertrauen, dass Josef sich um sich kümmerte. Auch wenn das bedeutete, dass er auf ihr Blut zurückgreifen musste.
„ Satt ist gar kein Ausdruck. Es war wunderbar. “, sagte sie und beobachtete ihn dabei, wie er einen Löffel von der Mousse probierte, dessen Rest sie leider hatte stehen lassen müssen. Vermutlich würde sie platzen, wenn sie auch nur noch einen Löffel essen würde.

Bei seinen nächsten Worten wurde sie dann allerdings aufmerksam.
„ Durch Zufall … “, wiederholte sie langsam und sah ihn Stirn runzelnd an. Josef Kostan überließ doch sicherlich nichts dem Zufall. Aber sie musste nicht lange darüber nachdenken. Sie stellte sie vor, wie sie sich im Rhythmus der Musik bewegten und schon die kleinsten Berührungen sie beide nach mehr verlangen ließen.
„ Weißt du … “, begann sie schließlich, nachdem eine kleine Pause entstanden war, „ Nach diesem wunderbaren Essen ist das genau das Richtige. Das würde ich sehr gerne machen. “, stimmte sie schließlich zu und lächelte ihn liebevoll an, als er sie erleichtert ansah. Anscheinend war er sich bei diesem Teil seiner Planung nicht sicher gewesen, wie sie darauf reagierte. Doch mit dieser Aktion hatte er bei ihr gepunktet. Sie konnte vielleicht nicht sonderlich gut tanzen, aber die Aussicht darauf, diesen Moment mit Josef zu haben, war etwas Besonderes für sie.

Nachdem sie dem Kellner ein weiteres Lob ausgesprochen hatten, erhoben sie sich schließlich, um in den besagten Ballsaal zu gelangen. Dabei spürte Sandrine durchaus die Blicke, die auf ihnen hefteten, versuchte sie allerdings zu ignorieren. Sie wollte den Abend genießen und sich voll und ganz auf Josef konzentrieren.
Wie ein Gentleman hielt er ihr wieder den Arm hin, den sie ergriff.
„ Ich hoffe du bist dir bewusst, auf was du dich da einlässt. Auch wenn ich mich auf diesen Zauber mit dir freue, weiß ich nicht, ob ich ihn wirklich so rüberbringen kann. “, sagte sie leise, während sie die Eingangshalle durchquerten. Sie hörte bereits die Klänge, die aus dem Saal durch die Flure strömten. Es dauerte nicht lange ehe sie die Quelle der Musik erreicht hatten. Sie blieben einen Augenblick im Eingangsbereich des Saals stehen, um ihn auf sich wirken zu lassen. Auch hier fanden sie hohe Decken, große Fenster, aus denen man einen wundervollen Blick auf das abendliche Paris hatte mit all seinen kleinen Lichtern.

Ähnlich wie im Restaurant waren bisher nur wenige Leute da und nur einige Menschen auf der Tanzfläche, die gekonnt einen Walzer zum Rhythmus der Musik tanzten.
Etwas unsicher sah Sandrine zu Josef, „ Noch kannst du dich unentschieden. Ich garantiere für nichts. “, sagte sie und grinste ihn an.
 
"Ich glaube ich weiß ziemlich genau was du willst." konterte der Vampir eben so leise, während er seinen Fuß unter dem Tisch an ihrem Bein hoch und wieder hinunter wandern ließ. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, während er ihr tief in die Augen blickte.

Er nahm einen Schluck Champagner und berichtete trocken von seinen Leidenschaften, die Sandrine bereist bekannt sein sollten. Für einen Moment fragte er sich, ob es so gut war, Frauen zu erwähnen. Ihre Diskussion im Flugzeug war noch nicht so lange vorbei und um nichts in der Welt wollte er diese so schnell wiederholen. Aber Sandrine wusste von seinem Wesen, sie kannte seine Vergangenheit, wenn nicht von ihm selbst, dann von der Presse oder Chloe und sie würde damit klar kommen müssen. Allerdings fiel ihm doch ein kleiner Stein vom Herzen, als sie auf seinen Scherz mit der Gartenarbeit einging. Das Grinsen auf seinem Gesicht verstärkte sich wieder während sein Fuß weiterhin neben ihrem lag.

Er wollte gar nicht darüber nachdenken, in welche Situationen Sandrines Neugierde sie noch bringen würde. Momentan genoss er es sie mit der Ungewissheit des abendlichen Verlaufs den Verstand zu rauben. Er würde ihr nur das nötigste verraten, nicht nur um sie wahnsinnig zu machen sondern auch, um ihr Gesicht zu sehen, bei jeder neuen Überraschung, die auf sie zu kommen würde. Er genoss das leuchten in ihren Augen, beim Anblick des edlen Hotels und dies würde er hoffentlich an diesem Abend noch ein oder zwei weitere Male wahr nehmen.

Sie aßen eine Weile schweigend und ließen ihre Blicke im Restaurant wandern, bevor sie sich immer wieder lächelnd ansahen. Josef laß es sich nicht nehmen sie ab und an unter dem Tisch zu berühren, wenn er schon sonst gerade nicht die Gelegenheit dazu hatte. Seine Gedanken wickelten sich um ihre Unterhaltung vor wenigen Minuten und nochmals erschlich ihn ein schlechtes Gewissen, dass er der jungen Frau förmlich auf die Nase gebunden hatte, dass eine seiner Leidenschaften Frauen waren. Es war nicht gelogen, aber momentan bezog sich diese Leidenschaft alleine auf die junge Frau ihm gegenüber. Wieso hatte er nicht nachgedacht, bevor er seinen Mund geöffnet hatte? So versuchte er zu retten, was er vorher vermasselt hatte, in dem er ihr versicherte, dass sie für ihn die schönste Frau anwesend war.

Ihre Worte trafen ihn, doch er ließ es sich nicht anmerken. Ihm war nicht bewusst, was er damit anrichtete, wenn er sie in eine Welt entführte von der sie so wenig wusste. Sie war anders als die Frauen, die sie den heutigen Tag über umringt hatten und das war es, dass Josef an ihr so liebte, doch sie schien genau dies nicht zu sehen und der Vampir fragte sich, wie er ihr dafür die Augen öffnen konnte. "Vertraust du mir?" fragte er und lächelte ihr liebevoll zu. Sie beide hatten dieses Wort am heutigen Tag schon das ein oder andere Mal benutzt und er war sich mittlerweile bewusst, dass dieses Vertrauen zwischen ihnen beiden bestand. Also sprach er nach einer kurzen Pause weiter. "Dann musst du mir glauben, dass keine dieser Frauen dir nur annähernd das Wasser reichen kann." Sein Blick wurde ernster, als er ihr wieder tief in die Augen schaute. "Ich liebe dich, Sandrine."

Sie beendeten ihr Dinner mit einem Nachtisch, den beide fast unberührt zurück gehen ließen. Josef lächelte, als Sandrine versicherte, dass sie satt geworden war und noch mehr darüber, dass ihr das Essen geschmeckt hatte. "Es freut mich, wenn es dir geschmeckt hat." antwortet er, bevor er ihr von dem weiteren Verlauf ein wenig berichtete.
Seine Lippen bildeten ein leichtes Grinsen, als sie seine Worte anzweifelte. "Nun ja, ich habe das Dinner gebucht und erst dann von dem Tanzabend erfahren. Ich würde es Zufall nennen, aber nenne es wie du willst."

Sandrine stimmte seinen Plänen zu und dies machte Josef glücklich. Er konnte der jungen Frau eine Seite von sich zeigen, die er lange verborgen hatte. Das Leben war anders geworden, man musste für Intimität nicht mehr mit einer Frau tanzen. Vor allem er brauchte nur noch wenig Aufwand zu betreiben, um mit einer Frau intim zu werden, sie schmissen sich förmlich an seinen Hals. Auch die Partys die er schmiss und durchaus genoss, waren anders als das was er früher genossen hatte. Der Zauber einer Frau näher zu kommen, sie zu berühren und mit jedem Schritt mehr Leidenschaft zu verspüren und dies unter den öffentlichen Blicken aller anderen, war ein Erlebnis, dass nur noch selten in der heutigen Zeit einen solchen Stellenwert hatte. Josef lächelte bei dem Gedanken daran genau diese Leidenschaft mit der Frau zu teilen, die er liebte und über alle Maßen begehrte.

Ihre Worte als sie das Restaurant verließen ließen ihn leicht den Kopf schütteln. "Du brauchst dir keine Sorgen machen." erklärte er ihr sanft lächelnd, während sie duch die Eingangshalle in Richtung Ballsaal gingen. "Du hast mich bereits verzaubert."
Sie betraten den Ballsaal und wieder nahm Josef das glänzen in Sandrines Augen wahr. Der Anblick war erneut wundervoll, der Ausblick über Paris unglaublich und die Paare die sich zu der Musik bewegten wussten wie man einen Walzer tanzte. Er lächelte zu der jungen Frau herüber, die immer noch ihren Blick über die Tanzfläche schweifen ließ.

Bei ihren nächsten Worten schüttelte er erneut den Kopf. "So leicht kommst du mir nicht davon." Er strich ihr leicht über die Wange, bevor er sich ganz zu ihr herum drehte und sich förmlich vor ihr verbeugte. "Würdet ihr mir die Ehre dieses Tanzes gewähren?" fragte er mit einem sanften Lächeln, während er ihr auffordernd eine Hand entgegen streckte.
Als Sandrine ihre zögerlich in seine legte, ergriff er diese zärtlich und zog sie nur ein wenig an sich heran, um seine Hand auf ihren Rücken legen zu können. Tief blickte er ihr in die Augen und atmete einmal tief ein, bevor er den ersten Schritt tat und die junge Frau gekonnt über die Tanzfläche führte.
 
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So sehr sie bei seinem Konter versuchte cool zu bleiben, musste sie zugeben, dass er tatsächlich wusste, was sie wollte. Doch vor allem wusste er wie er sie völlig wahnsinnig machte. Sie spürte seinen Fuß an ihrem Bein und war dankbar für die großen Tischdecken, sodass niemand sah, was er da trieb. Immerhin war das wohl einer der teuersten Restaurants der Stadt und auch wenn Sandrine bezweifelte, dass es hier irgendjemanden interessierte, mussten sie ja nichts riskieren.
„ Ja, das kann durchaus sein. “, gab sie leise zurück und auch ihre Lippen umspielten ein Grinsen während auch sie ihn ansah.

Sie sprachen über seine Leidenschaften und die junge Frau versuchte nicht weiter darüber nachzudenken. Ihr war bewusst, welches Leben Josef geführt hatte und teilweise noch immer führte und führen würde. Und doch kam sie hin und wieder an den Punkt, an dem sie sich fragte, wie sie in dieses Leben hineinpasste. Hier in Frankreich waren die zwei wie in ihrer eigenen kleinen Welt und hin und wieder erwischte sie sich dabei sich Gedanken über ihre Zukunft in L.A. zu machen. Auch wenn sie wusste, dass sie beide nicht so einfach aufgeben und für das kämpfen würden, war sie sich durchaus bewusst, dass es alles andere als leicht werden würde. Doch statt sich darüber weiter den Kopf zu zerbrechen ging sie lieber auf seinen lockeren Kommentar der Gartenarbeit ein.

Wohl wissend, dass sein Fuß noch immer neben ihrem lag und er sie mit seinem Grinsen herausfordernd anblickte, versuchte sie diese Tatsache für den Moment zu ignorieren. Wenn er sie so ansah, fiel es ihr schwer, irgendetwas anderes als sein Lächeln wahrzunehmen. Trotz ihrer Unwissenheit was den heutigen Abend anging, genoss sie es. Eigentlich war sie nicht der Typ für Überraschungen, aber Josefs Freude über ihre Reaktion war irgendwie ansteckend und sie freute sich tatsächlich auf den weiteren Verlauf des Abends.
Während des Essens genossen sie die Stille und den Ausblick, zum einen die des Restaurants und zum anderen die ihres Gegenübers. Seine kleinen Berührungen unter dem Tisch ließen sie immer wieder für einen Augenblick die Luft anhalten. Sie schüttelte nur grinsend den Kopf und versuchte nicht allzu sehr aus der Haut zu fahren und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und er nannte sie berechnend.

Die Tatsache von so vielen schönen und attraktiven Frauen umgeben zu sein, die diese Umgebung eindeutig mehr gewohnt waren als Sandrine, verunsicherte sie. Sie wusste, dass Josef in solchen Kreisen verkehrte und dass sie lernen musste, damit umzugehen, aber aus irgendeinem Grund war die sonst so selbstbewusste Frau in diesem Punkt alles andere als selbstsicher. Sobald es um Josef und andere Frauen ging, spürte sie diese Eigenschaft, die sie sonst sehr an sich schätzte, schwinden. Nicht zu vergessen die Eifersucht, die sie verspürte, wenn sie nur daran dachte, dass eine andere Frau irgendwas mit ihm teilte, was sie mit ihm geteilt hatte.
Und als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte er ihr, wie schön sie war. Sie wusste nicht, wie ihn ihre Worte trafen, als sie dieses Kompliment zurückwies. Josef ließ sie sich fühlen wie eine Prinzessin und sprach offen das aus, was er dachte. Und auch wenn es untypisch für sie war, aber hin und wieder kam es vor, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie darauf reagieren sollte.

Seine Frage riss sie aus ihren Gedanken und sie sah ihn an, „ Sicher tu ich das. “, sagte sie als sei dies selbstverständlich. Die Worte, die danach folgten brachten sie zu einem Lächeln. Ihm war wichtig, dass sie sich wohl fühlte, aber vor allem ihm glaubte.
„ Okay. “, sagte sie schließlich. Wenn sie ihn so ansah, wie er sie mit diesem Blick bedachte, musste sie sie deutlich auf ihre Atmung konzentrieren. Er schaffte es immer wieder, sie mit nur einem Blick oder wenigen Worten komplett aus der Fassung zu bringen. Sie griff über den Tisch hinweg nach seiner Hand ehe sich ihre Finger ineinander verschränkten. Sie lächelte ihn liebevoll an und beschloss die dunklen Gedanken für den heutigen Abend in eine Schachtel zu packen und sie vorerst nicht wieder herauszuholen. Zu gerne wäre sie zu ihm gegangen, hätte sich auf seinen Schoß gesetzt und ihn geküsst. Doch die Vernunft, die ihr die anwesenden anderen Gäste ins Gedächtnis rief, verhinderte diese Handlung. Stattdessen entschied sie sich für eine weniger auffälligere Art, ihm zu verdeutlichen, dass sie ebenso fühlte.
„ Ich liebe dich. “, sagte sie schließlich leise.

Nach dem Dinner entschied Josef sich dann doch dazu ihr ein wenig über den weiteren Verlauf des Abends zu berichten. Zumindest vom nächsten Punkt, der auf seiner Liste stand. Skeptisch sah sie ihn an. Sie hätte ihm durchaus zugetraut, dass er diese Tanzveranstaltung irgendwie organisiert hat, doch er versicherte ihr, dass dies lediglich ein Zufall war. Anscheinend ein Zufall, der ihm gut zu gefallen schien. Und wenn die junge Frau so darüber nachdachte, auch ihr. Über ihre Tanzkünste im Standardtanz wusste sie zu wenig, um beurteilen zu können, um diese gut waren. Aber wenn sie daran dachte, diese mit dem Vampir aufzufrischen freute sie sich darauf. War es doch ein intimer Zauber, der von diesen Tänzen ausging, wie sie fand. Sie stellte sich vor, wie Josef und sie über die Tanzfläche glitten, sich dabei kaum berührten, aber über diese wenigen Berührungen die Leidenschaft, die zwischen ihnen herrschte noch steigerten.

Wie ein Gentleman begleitete Josef sie wieder aus dem Restaurant. Je näher sie dem Ballsaal kamen, desto größer wurden ihre Zweifel über ihre Tanzkünste. Nur wenige Male hatte sie diese bisher testen können und wenn sie etwas vermeiden wollte, war es sich vor Josef und allen anderen Anwesenden zu blamieren. Doch der Vampir schaffte es mit wenigen Worten ihre Zweifel hinwegzufegen. Ein Lächeln legte sie auf ihre Lippen, „ Na da hab ich ja nochmal Glück gehabt. “, murmelte sie während sie weiter zum Ort der Veranstaltung gingen.
Und auch diese Räumlichkeit war atemberaubend schön. Der Saal, der Ausblick und das Kammerorchester, das eine Mischung aus klassischen und modernen Stücken spielte, machten diesen Moment perfekt.

Sie beobachtete die wenigen Paare, die sich bereits zum Tanzen entschieden hatten und beneidete sie um die Eleganz, mit der sie über die Tanzfläche zu schweben schienen. Und dabei bezweifelte sie, dass ihre Tanzkünste ausreichten, um sich neben ihnen nicht komplett zu blamieren. Doch Josef schien da anderer Meinung zu sein und blieb standhaft.
Mit einem Lächeln beobachtete sie, wie er sich förmlich vor ihr verbeugte ehe er sie um den nächsten Tanz bat und ihr seine Hand entgegen streckte.
„ Na wie könnte ich da nein sagen?! “, sagte sie leise und legte ihre Hand in seine, bevor sie sich zu ihm ziehen ließ. Sie zweifelte nicht daran, dass er ein guter Tänzer war und beschloss daher, einfach ihren Worten zu folgen, ihm zu vertrauen und sich von ihm führen zu lassen.

Gerade ertönt ein neues Lied und gekonnt führte Josef Sandrine zu Ellie Gouldings How long will I love you über die Tanzfläche. Sie war überrascht über sich selbst wie erstaunlich leicht es ihr fiel den Schritten zu folgen. Sie fragte sich, ob diese besondere Intimität, die sie beim Tanzen mit Josef spürte jeder in diesem Raum hier spürte oder ob es einer dieser besonderen Dinge zwischen ihnen beiden war. Begleitet durch die Musik, die nur bedingt zu ihr durchdrang, tanzten die beiden zum langsam Walzer über die Fläche. Abgelenkt von Josefs Augen, die sie lächelnd und liebevoll anblickten, vergaß sie die Menschen um sie herum und malte sich stattdessen aus, wie sie zwei alleine oben auf Josefs Dach waren. Nicht umsonst war dieser Ort zu etwas Besonderem für sie beide geworden und auch wenn der Ausflug in ihre Heimat etwas ebenso Besonderes war, würde dieser Ort wohl immer der bleiben, an den sie als erstes in den Sinn kam, wenn sie an sie zwei dachte.
 
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