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[Moonlight] Partner-FF:Touched by Moonlight

In ihrer Gegenwart konnte er kaum klar denken, vielleicht war auch das der Grund, dass er seine Worte so unbedacht wählte, als er versuchte von seinen Plänen am Abend abzulenken und deshalb über seine Leidenschaften sprach. Wie kam er nur auf die Idee davon zu sprechen, dass dazu auch Frauen gehörten. Wie überaus ungeschickt bei einem romantischen Abendessen. Er konnte sich auf die Zunge beißen. Doch Sandrine nahm es augenscheinlich gelassen, allerdings wusste er nicht wie es in ihrem Inneren aussah und dies machte ihn wahnsinnig.

Sie versicherte ihm, dass sie ihm vertraute und sein Lächeln wurde breiter. Auch wenn er es eigentlich wusste, bedeuteten ihm diese Worte viel. Ihre Hand auf seiner sendete ein angenehmes Kribbeln über seine Haut und schließlich verschränkten sich ihre Finger ineinander. Eine kleine Geste, die an diesem Tag so viel bedeutete. Ihr Blick verzauberte ihn aufs neue und er brauchte nichts anderes, als für einen weiteren Moment einfach nur in ihre Augen zu sehen. Sanft strich er ihr mit dem Daumen über den Handrücken und lächelte als Antwort auf ihre leisen Worte. Wenn sie sich eines sicher sein konnten, dann ihrer Liebe füreinander. Alles andere würde irgendwie in seinen Platz fallen, alles andere würde keinen Sinn machen.

Ihre leicht verlegene Art ließ ihn schmunzeln. Normalerweise war sie so selbstbewusst und schlagfertig und Josef bewunderte sie oft dafür, dass sie selbst ihm die Stirn bot. Es wunderte ihn, dass eine einfache Tanzveranstaltung sie aus der Fassung brachte und so suchte er nach passenden Worten, was ihm nicht wirklich schwer viel. Er lächelte ihr aufmunternd zu und gemeinsam betraten sie den Ballsaal.

Die hohen Decken und die stilvolle Einrichtung versetzte ihn tatsächlich in eine frühere Zeit zurück und das erste Mal wünschte er sich, dass er Sandrine schon damals gekannt hatte. Er hätte ihr gerne den Hof gemacht, so wie es in dieser Zeit üblich war und er sah die Möglichkeit es hier zumindest ein wenig zu versuchen. So deutete er die kleine Verbeugung an, die seinen unausgesprochenen Respekt ihr gegenüber ausdrückte und forderte sie schließlich zum tanzen auf.

Sobald sie seine Hand ergriff, führte er sie gekonnt über die Tanzfläche. Das Kammerorchester hatte gerade einen neuen Song begonnen und die beiden bewegten sich elegant zur Musik. Seine Hand lag entspannt auf ihrem Rücken, während seine andere sanft die ihre hielt. Er blickte ihr tief in die Augen. "Kannst du mir erklären wieso du auch nur einen Moment an deinen Tanzkünsten gezweifelt hast?" fragte er leise, während er zu einer Drehung ansetzte und sie schließlich wieder in seine Arme zog. Sie war eine begnadete Tänzerin und ihre Bewegungen passten sich wunderbar aneinander an. Es war ein neues Gefühl der Intimität, das die beiden verband und er fühlte sich gut dabei.

Der Song war bald vorbei und das Orchester setzte zu dem nächsten an. Josef war nicht bereit schon aufzuhören und so festigte er den Griff um die junge Frau, schaute ihr in die Augen und begann sie erneut über die Tanzfläche zu führen.
"Kannst du dir vorstellen, dass dies Anfang des 19. Jahrhunderts die einzige Möglichkeit war einer Frau näher zu kommen?" fragte er leise, während er sie etwas enger als eigentlich nötig zu sich zog. "Es war sozial nicht akzeptiert mit ihr in der Öffentlichkeit zu reden, geschweige denn sie zu berühren, oder sie zu küssen." Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Wir wären das Gespräch der ganzen Stadt gewesen. Eine Schande für unsere Familien."

Die beiden tanzen noch zu einigen anderen Songs. Neben dem Walzer führte Josef die junge Frau zu seinem ChaCha und einem Foxtrott über die Tanzfläche. Der Ballsaal hatte sich etwas gefüllt, doch Josef hatte nur Augen für die Frau in seinen Armen. Er spürte ihre Nähe so intensiv, dass er kaum an etwas anderes denken konnte. Seine Hand lag sanft auf ihrem Rücken und seine Finger strichen fast unmerklich über ihre nackte Haut. Es waren genau diese kleinen Berührungen, die die Leidenschaft zwischen ihnen spürbar machten.

Die Musik verstummte und die Tanzgesellschaft blieb für einen Moment stehen, um dem Kammerorchester einen kurzen Beifall zu schenken. Josef zog die junge Frau in seine Arme und küsste sie sanft.
"Wollen wir eine kurze Pause machen?" fragte er leise und schaute zu der kleinen Bar, die an einem Ende des Ballsaals eingerichtet war. Nachdem die junge Frau zustimmte, führte er sie elegant zur Bar und bestellte zwei Martini, von denen er ihr einen reichte. "Du bist atemberaubend." erklärte er ihr und griff sanft nach ihrer Hand.
 
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Die junge Frau wusste selbst nicht genau, was es war, das sie so verunsichert wirken ließ. Vielleicht waren es die vielen anderen Frauen mit denen sie sich verglich. Vielleicht war es der Wunsch nach Perfektion. Sie wollte etwas Besonderes für Josef sein und wollte auch, dass dieser Abend etwas Besonderes war. Doch in solchen Momenten wurde ihr bewusst, wie viele Jahrhunderte der Vampir bereits auf dieser Welt war. Auch wenn sie glaubte sich durch die Einrichtung des Hotels in einer anderen Zeit zu befinden, dem war nicht so. Sie kannte den Josef aus dem 19. Jahrhundert nicht und auch, wenn sie ihn liebte wie er war, wünschte sie sich hin und wieder die Gelegenheit diesen kennenzulernen, mehr über ihn zu erfahren.
Die Einrichtung des Saales lenkte sie für einen Augenblick ab, denn dieser war mindestens so eindrucksvoll wie der Rest des Hotels. Ja, mit ein wenig Fantasie befanden sie wirklich in einer anderen Zeit. Sie stellte sich vor, wie es damals hätte gewesen sein können, ihn kennenzulernen. Immerhin war es eine völlig andere Zeit gewesen, eine Zeit, in der Männer sich noch die Mühe machten Frauen zu erobern. Und auch wenn sie eine emanzipierte, selbständige junge Frau war, musste sie doch zugeben, dass es durchaus schmeichelhaft war, wenn ein Mann sich bemühte ihr den Hof zu machen.

Josefs Geste, indem er sie zum Tanzen aufforderte ließ sie lächeln. Ja, sie hätte ihn gerne in der damaligen Zeit kennengelernt. Doch momentan war er derjenige mit der meisten Tanzerfahrung, also ließ sie sich widerstandslos zu ihm ziehen, wobei er darauf bedacht war nicht zu viel Nähe herzustellen. Sie spürte seine Hand die auf ihrem Rücken lag. Ihre linke Hand lag entspannt auf seinem rechten Oberarm, während er mit seiner anderen sanft ihre rechte Hand auf Augenhöhe hielt. Sie tanzten und Sandrine spürte die Anspannung von ihr abfallen und sich einfach der Musik und den Bewegungen hinzugeben. Vielleicht war sie doch nicht so schlecht, wie sie geglaubt hatte. Aber ein weiteres Mal an diesem Tag stellte sie fest, wie gut ihre beiden Körper zueinander passten. Zu spät realisierte sie seine Frage, denn da setzte er schon zu einer Drehung an und sie wirbelte für einen Moment über die Tanzfläche ehe er sie wieder zu sich zog und sie die gleiche Haltung einnahmen.
„ Ich weiß nicht, was mich zweifeln ließ. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Tanzkünste eine Menge dazu beitragen. “, sagte sie ebenso leise ehe sie ihn liebevoll anlächelte, während sie weiter über die Tanzfläche glitten.

Erst als einige der Leute applaudierten bekam sie mit, dass das Lied anscheinend geendet hatte, doch in Josefs Blick konnte sie lesen, dass er noch nicht vorhatte, sie freizugeben. Und auch sie musste zugeben, dass sie Gefallen am Tanzen gefunden hatte. Die Tanzfläche hatte sich etwas gefüllt, doch auch die junge Frau beachtete die anderen Leute kaum. Vielmehr war sie damit beschäftigt den Mann anzusehen, der ihr diesen atemberaubenden Abend beschert hatte. Diese kleinen sanften Berührungen führten nicht gerade dazu, dass sie sich besser konzentrieren konnte. Sie spürte seine Finger, die beinahe unmerklich über ihren Rücken strichen und unterdrückte den Impuls ihn an sich zu ziehen und ihre Lippen auf seine zu legen. Stattdessen genoss sie den Moment, seine Hand auf ihrem Rücken, die andere Hand in seiner und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen.

Erst als er begann über das Tanzen im 19. Jahrhundert zu sprechen, sah sie ihn wieder an.
„ Eine echte Schande … “, sagte sie leise, während sie ihn ansah, „ Wobei ich gestehen muss, dass mir diese Art der … nennen wir es Kommunikation, immer besser gefällt. “
Es war egal, ob sie sich unterhielten, sich nur ansahen oder tanzten. Einfach immer spürte Sandrine dieses Knistern zwischen ihnen, von dem sie hoffte, dass es niemals vergehen würde. Erst als der Vampir meinte, dass über sie sicherlich geredet worden wäre, breitete sich ebenfalls auf ihrem Gesicht ein Grinsen aus.
„ Wahrscheinlich, ja. Aber das wäre es wert gewesen. “, pflichtete sie ihm bei, keine Ahnung von dem wie es früher wirklich gewesen war. Doch je länger sie -nun auch noch andere Tänze- tanzten, desto größer wurde der Wunsch in Sandrine diese Zeit zu erleben. Doch allein mit diesem kleinen Ausflug in die Vergangenheit kam sie wahrscheinlich schon näher ran als sie glaubte.

Sie hatte völlig das Zeitgefühl verloren, doch irgendwann verstummte die Musik und sie nahm den Beifall wahr, der dem Orchester geschenkt wurde und in den auch sie mit einstieg. Hätte sie niemals gedacht, dass sie mal in einem solch noblen Hotel mit Josef Kostan den langsamen Walzer tanzen würde. Allein der Gedanke daran trieb ihr bereits ein Grinsen aufs Gesicht.
Sie beobachtete aus den Augenwinkeln wie ein paar der Menschen die Tanzfläche verließen und ehe sie etwas sagen konnte, hatte Josef sie bereits in seine Arme gezogen. Sanft legte sie ihre Hände auf seine Wangen während sie seinen Kuss erwiderte. Erst als sie sich langsam voneinander lösten, ließ sie sich langsam sinken, wobei sie sie auf seiner Brust ruhen ließ.
„ Eine Pause klingt fabelhaft. “, stimmte sie ihm schließlich zu, bevor sie sie sich zu der kleinen Bar führen ließ, an der Josef für sie bestellte.

Sein Kompliment ließ sie leicht den Kopf schütteln, „ Josef Kostan, du weißt wie man eine Frau verwöhnt. “, sagte sie leise ehe sie ihn anlächelte. Dann beugte sie sich leicht zu ihm vor, „ Du bist aber auch gar nicht so übel. “, flüsterte sie in sein Ohr und grinste.
Sie hoben ihre Gläser und stießen an, „ Auf dass wir noch viele weitere von diesen Tanzabenden haben werden. “, sprach sie den Toast aus und nahm einen Schluck des Cocktails. Die erste Anspannung war von ihr abgefallen und auch wenn sie tatsächlich Bedenken gegenüber dieser Aktion hatte, merkte sie jetzt, wie viel Spaß es ihr brachte. Und daran hatte der Vampir sicherlich einen großen Anteil beigetragen.

„ Weißt du, bis vor wenigen Minuten hab ich mir noch gewünscht, mit dir durch das 19. Jahrhundert tanzen zu können. Und auch, wenn das ziemlich verlockend ist und mir das außerordentlich gut gefällt, würde ich das doch vermissen. “, sagte sie und küsste ihn sanft, bevor Josef etwas sagen konnte. Nur schwer konnte sie sich von ihm lösen, doch gewann schließlich die Vernunft. Denn sie wusste, dass wenn sie sich nicht gleich von ihm löste, sich ihre Hände selbständig machen würden und so gerne sie diesem Verlangen nachgehen wollte, besann sie sich für diesen Augenblick eines besseren.
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht sah ihn an, „ Also egal ob es nun Zufall oder geplant war, es ist grandios. “, sagte sie schließlich ehe sie noch einen Schluck ihres Cocktails nahm.
 
Mit der jungen Frau zu tanzen war ein berauschendes Erlebnis. Sie berührten sich nur wenig und doch waren gerade diese Berührungen so intensiv und jede Bewegung knisterte vor brennender Leidenschaft. Für ihn würde Sandrine immer die begehrenswerteste Frau bleiben, die er je kannte. Er konnte sich nicht daran erinnern jemals solch ein intensives Verlangen alleine bei einem Tanz zu verspüren und er hoffte inständig, dass diese Anziehung zwischen den beiden nie enden würde. Gemeinsam mit den anderen Paaren bewegten sie sich elegant über die Tanzfläche und er war sich bewusst, dass seine Partnerin mit jeder anderen Dame in diesem Saal mithalten konnte. So konnte er sich sein Kompliment auch nicht verkneifen und ein leichtes Kopfschütteln, als Sandrine dieses zurück an seine Tanzkünste gab.

"Man braucht einen guten Tanzpartner, um eine gute Performance hinzulegen." erklärte er schließlich nicht in der Stimmung weiter darüber zu diskutieren, als die Musik schneller wurde und er sie mit gekonnten Schritten zu Calvin Harris Summer über die Tanzfläche wirbelte. Ein ChaCha war das richtige um etwas der angespannten Leidenschaft der beiden in Energie umzuwandeln und so ließ er sich selbst aber auch Sandrine keine Gelegenheit lange durch zu schnaufen. Er grinste während er sie erneut drehte und schließlich für einen Moment in den Standard Schritt wechselte. "Ich könnte nicht so mit der tanzen, wenn du mir nicht vollkommen vertrauen würdest." erklärte er ihr schließlich und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange bevor er sie zum Finale erneut in eine Drehung führte.

Die Musik stoppte und die Tanzenden applaudierten kurz, bevor das Orchester erneut zu einem etwas schnelleren Rumba ansetzte. Josef grinste kurz, als er bemerkte, wie Sandrines Atmung schneller ging und so zog er sie sanft an sich um sie zu küssen, bevor er ihr eine Pause vorschlug. Er wusste nicht, wie oft sie normalerweise tanze, doch schien es als würde auch die die Energie und Leidenschaft zwischen ihnen leicht aus der Bahn werfen.
Sie waren nicht das einzige Paar, dass sich für eine Pause entschieden und so dauerte es einen Moment bis Josef mit den Cocktails zurück zu der jungen Frau kam. Ihre Antwort auf sein Kommentar ließ ihn grinsen. "Ich gebe mir alle Mühe." konterte er während er ihr tief in die Augen schaute und für einen Moment vergaß, dass sie sich immer noch in der Öffentlichkeit befanden.

Sandrines Worte holten ihn zurück und er stieß mit ihr an, bevor er einen großen Schluck des Martinis trank, um sich dann wieder ganz der Frau ihm gegenüber zu widmen. Sie begann davon zu sprechen, wie gerne sie ihn zu einer früheren Zeit gekannt hätte und ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Auch er hatte schon darüber nachgedacht, wie es gewesen wäre und der Gedanke daran, dass ihre unbeschreibliche Anziehungskraft auf ihn, die beiden in die ein oder andere prekäre Lage gebracht hätte, ließ ihn schmunzeln. Er wollte gerade etwas erwidern als sie weiter sprach und verkündete, dass sie eines sicher vermissen würde und Josef wehrte sich nicht, als sie erneut ihre Lippen auf seine legte und die beiden zu einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen.

Josef fiel es schwer seine Hände dort zu behalten, wo es noch angebracht war und war froh ein Glas in seiner rechten Hand zu halten. Als sich Sandrine schließlich von ihm löste und er ihren schnellen Herzschlag wahr nahm, der zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht mehr von der Anstrenung beim Tanzen kam, nahm er einen tiefen Atemzug und leerte schließlich sein Glas. "Nochmal und ich kann für nichts garantieren." bemerkte er leise, während er das Glas zurück an die Bar stellte.

In diesem Moment spielte das Orchester die ersten Töne des Broken Tango an und getrieben von der Leidenschaft die ihrem Kuss nachhing, ergriff der Vampir erneut nach Sandrines Hand und führte sie, während mehrere Paare die Tanzfläche verließen, ohne weitere Worte, direkt in ihre Mitte. Dort zog er sie an sich und mit einem Grinsen auf den Lippen führte er sie bestimmt und doch elegant zu der Musik. Wieder berührten sich nur ihre Hände, während seine rechte auf ihrer Schulter lag und ihre Haut unter seinen Fingerspitzen fast unerträglich brannte. Nach der ersten Drehung sah er der jungen Frau tief in die Augen, bevor er sie erneut drehte und schließlich nicht mehr ihr gegenüber sonder hinter ihr die nächsten Tanzschritte angab. Seine Hand legte sich auf ihre Hüfte und für diesen Moment waren erneut alle Umherstehenden vergessen. Es zählte Sandrine, die Musik und die Leidenschaft, die die beiden über die Tanzfläche trug.
 
Mit ihm zu tanzen brachte die Intimität der beiden auf eine neue Ebene. Sandrine spürte erneut wie hingezogen sie sich zu diesem Mann fühlte und stellte ein weiteres Mal fest, dass es mehr als nur die reine Anziehungskraft zwischen ihnen war. Es war wie er gesagt hatte. Etwas, das sich so gut anfühlte konnte unmöglich falsch sein. Nie hätte sie gedacht, dass das Tanzen eine solche Wirkung auf sie haben könnte. Sicherlich hatte sie damals einen Tanzkurs gemacht, wie beinahe jeder, den sie kannte. Klar war sie hin und wieder tanzen gegangen, aber diese Erfahrung hier mit Josef zu machen, ließen ihre Erinnerungen verblassen. Die anderen Paare auf der Tanzfläche waren ihr in diesem Augenblick vollkommen egal und wie schon vorhin auf dem Riesenrad hatte sie nur Augen für Josef.

Aus diesem Grund schien er wohl auch nicht in der Stimmung zu sein für eine Diskussion über ihre Tanzkünste, die sie zu einem großen Teil ihm zuschrieb. Also beließ sie es einfach dabei und ließ sich zum Chacha, der danach folgte von ihm über die Tanzfläche führen. Sie spürte wie gut es ihr tat, einige der Energie loszuwerden und Josef schien es dabei ähnlich zu gehen. Er wirbelte sie förmlich über die Tanzfläche und ein weiteres Mal war die junge Frau selbst überrascht, wie leicht ihnen fiel. Nur bedingt spürte sie die Blicke einiger Leute die am Rand der Tanzfläche standen. Auch sie schienen überrascht und nickten zum Teil anerkennend. Auch auf Sandrines Gesicht erschien ein Grinsen, als Josef und sie sich für einen Moment gegenüberstanden und in den Standardschritt wechselten.
„ Na dann weißt du jetzt, dass ich das tue. “, erwiderte sie ehe sie ihre erste Tanzrunde in einer Drehung beendeten.

Noch völlig berauscht von den Gefühlen, stand sie neben Josef und applaudierte dem Orchester. Sie spürte noch immer ihren beschleunigten Herzschlag und merkte erst jetzt, dass ebenfalls ihre Atmung schneller als normal war. Der Zufall, dass diese Tanzveranstaltung ausgerechnet heute Abend in dem Hotel stattfand, war ein absoluter Glücksgriff. Um nichts in der Welt wollte sie diese Erinnerung gemeinsam mit ihm missen.
Doch vorerst entschieden sie sich für eine Pause, die sie beide vertragen konnten. Nicht zuletzt, um einen klaren Kopf von den ganzen kleinen Berührungen und Emotionen zu bekommen, die das Tanzen auf sie gehabt hatte. Zusammen mit ein paar anderen Leuten verließen sie die Tanzfläche und entschieden sich für einen Drink an der kleinen Bar. Sie fragte sich, ob die anderen Menschen hier ähnlich fühlten, wenn sie mit ihrem Partner tanzen. Bei dem Gedanken an die vergangenen Minuten trat ein Lächeln auf ihr Gesicht ehe sie sich ein weiteres Mal an diesem Tag in den Augen des Vampirs verlor.

Auch wenn sie normalerweise wenig trank, half ihr der Alkohol dabei einen klareren Kopf zu bekommen. Nie hatte sie damit gerechnet, dass das Tanzen mit Josef einen solchen Effekt auf sie haben konnte. Nicht nur in der Vergangenheit hätte ihre Leidenschaft füreinander für durchaus prekäre Situationen gesorgt. Auch hier in Frankreich hatten sie sich durchaus in Situationen gebracht, in denen sich beide ziemlich zurücknehmen mussten. Vielleicht war es der Alkohol, der sie hierbei ein wenig auflockerte, doch ehe sie es sich versah lagen ihre Lippen bereits auf seinen, nachdem sie davon gesprochen hatte wie gern sie damals mit ihm getanzt hätte. Nur schwer gewann ihre Vernunft letztlich die Oberhand und gab ihn schließlich wieder frei. Wohl wissend, dass er ihren Herzschlag ebenso sehr wie sie selbst wahrnahm, beobachtete sie ihn dabei, wie er seinen Drink in einem Zug leerte. Sein Kommentar ließ sie grinsen. Sie griff nach seiner Hand und sah ihn an, Hm, ich hätte nichts dagegen. “, murmelte sie leise ehe er sie beim nächsten Song schon auf die Tanzfläche führte.

Das Kammerorchester spielte Bust your window von Jazmine Sullivan und während nun mehrere Leute die Tanzfläche verließen, stellte Sandrine fest, dass Josef sie genau in die Mitte der Tanzfläche zog. Gerade, als sie noch Einwände äußern wollte, hatte er sie bereits an sich herangezogen. Kurz kniff sie die Augen zusammen, als er sie angrinste. Bei ihm konnte sie sich nie sicher sein, was er als nächstes vorhatte, doch schon nach den ersten Schritten des Broken Tango war sie sich klar, dass dies der perfekte Tanz für sie beide war.

Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter und ihre Haut, die darunter wie Feuer brannte. Er setzte zu einer Drehung an und wieder ein Mal schien es, als würden ihre Körper perfekt miteinander harmonisieren. Es waren nur kleine Berührungen, sie standen sich nicht mal nah, doch bei einem Blick in die Augen des Vampirs lief ihr ein Schauer über den Rücken. Hatte sie vorhin schon gedacht von ihrem Verlangen übermannt zu werden, wusste sie nicht wie sie den jetzigen Zustand beschreiben sollte.
Gekonnt setzte Josef wieder zu einer Drehung an, wobei er, als er sie sanft aber bestimmt wieder zu sich zog hinter ihr stand. Für einen Moment hielt sie die Luft an. Der Tango war ihr durchaus bekannt und doch war es etwas komplett anderes ihn mit Josef zu tanzen. Denn für sie war es vielmehr als das. Es spiegelte die Leidenschaft und das Verlangen ihrer Beziehung wieder. Sie spürte seine Hand, die auf ihrer Hüfte lag und für einen Moment verlor sie sich in Musik und Bewegung.

„ Wie war das nochmal mit dem für nichts mehr garantieren können? “, raunte sie ihm leise zu. Sie griff nach der Hand, die auf ihrer Hüfte lag und entfernte sich mit wenigen kleinen Schritten von ihm ehe er sie mit gekonnter Bewegung wieder zu sich zog und sich über sie beugte. Sie spürte ihren beschleunigten Puls, als ihr Arm auf seinen Schultern lag um sich festzuhalten, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Dieser Tanz spiegelte ihre Beziehung wieder. Die Anziehungskraft, die sie beide auf sich hatten und die Leidenschaft, mit der die Dinge angingen, egal ob sie stritten oder sich liebten.

Langsam ließ sie sich von Josef wieder zu sich hochziehen und wechselten für einen Moment wieder zur Ausgangsposition. Ihre Gesichter waren so dicht beieinander, dass sie sein Atmen auf ihrer Haut spüren konnte. Weiterhin gekonnt führte er Sandrine über die Tanzfläche, wobei sie beide die Blicke der anderen auf ihnen nicht wahrnahmen. Sie schritten über die Tanzfläche, wobei das ruhige Dahingleiten ihrer Oberkörper einen Gegenpol zu den ruckartigen Drehungen ihrer Köpfe bildete. War Sandrine sonst jemand, der nicht gern im Mittelpunkt stand, waren ihr in diesem Moment die anderen Leute vollkommen egal. Für sie zählte im Moment nur Josef.
 
Es zeigte sich, wie sehr sie sich vertrauten, wie gut ihre Körper zueinander passten. Das Tanzen war eine angenehme Abwechslung zu dem, was sie den ganzen Tag begleitete. Sie konnten ihre Leidenschaft auf eine Art und Weise ausleben, die den Vampir nicht dazu verführte ihr sofort alle Klamotten vom Leib zu reißen, auch wenn der Gedanke immer noch verlockend erschien. Ihre sanften Bewegungen fügten sich wunderbar in seine Führung und er fühlte sich zurück in die Zeit versetzt in der er häufig mit Frauen diese Intimität erlebt hatte, bevor er ihnen sonst irgendwie näher kommen konnte. Für Josef bedeutete es viel, dass sich Sadrine darauf eingelassen hatte und mehr noch, dass sie in den Bewegungen aufzugehen schien. Für ihn gab es keine andere Art und Weise in der ein Paar der Öffentlichkeit zeigen konnte wie gut sie zusammen passten.

Als sie nach den ersten Tänzen endlich zum stehen kamen, brauchte auch der Vampir einen Moment sich zu sammeln, auch wenn es ihn weniger anstrengte, als die junge Frau, so war es nicht einfach aus der Magie des Momentes sofort wieder in die Realität zurück zu kommen. So sanft wie gerade noch beim Tanzen nahm er ihre Hand in seine und führte sie von der Tanzfläche zu einer der kleinen Bars, die um die Tanzfläche angelegt waren. Die Idee für mehrere kleine Bars begrüßte Josef. Zum einen fügten sie sich wunderbar in das Gesamtbildes des großen Ballsaales ein, zum anderen verteilten sich die Paare an die hübsch dekorierten Stehtische in den Ecken des großen Raumes, sodass die Illusion von Privatsphäre geschaffen wurde, die oft bei solchen Veranstaltungen fehlte.

Auch Josef und Sandrine zogen sich an einen der Stehtische zurück, um dort ihren Cocktail zu genießen, aber doch viel mehr ihre Zweisamkeit. Für einen kurzen Moment gab er sich der Leidenschaft hin, die Sandrine in ihren Kuss und ihre Berührungen legte. Er konnte sich kaum auf etwas anderes konzentrieren. Ihre Haut, ihre Lippen, ihr Herzschlag. Wieder einmal war alles andere unwichtig geworden und seine Welt drehte sich um die junge Frau in seinen Armen. Sie machte alles so einfach, alles was ihm Angst machte, was er noch vor einem Jahr als ein Hindernis ansah, ihn daran hinderte sich Sandrine zu nähern, ihr sein Herz zu öffnen - wenn sie so zusammen waren, dann schien all dies so unwichtig und nebensächlich.

Die junge Frau löste sich von ihm und noch mehr als nach dem Tanz musste Josef sich darauf konzentrieren wieder zu sich zu kommen. Der Alkohol der seine Kehle hinunter lief, half ihm dabei das heiße Verlangen zu unterdrücken, dass Sandrines Lippen auf seinen erneut hervor gerufen haben. Ihre Worte ließen ihm einen Schauer über den Rücken jagen und er biss sich auf die Lippe. "Du weißt nicht was du sagst." hauchte er zurück und küsste sanft ihren Hals, bevor er sie zu den ersten Tönen des Broken Tango auf die Tanzfläche führte.

Schon immer war der Vampir von diesem Tanz fasziniert. Er hatte es das ein oder andere Mal geschafft damit das ein oder andere konservativere Publikum aus der Fassung zu bringen. Vor allem, als man den Tango noch als wild und unangebracht für soziale Zusammenkünfte betrachtete. Nun war es eine Kunstform, die Leidenschaft und Tanz auf eine ganz besondere Weise verband und jede Bewegung folgte der anderen wie von selbst. Ihre Körper glitten sanft über die Tanzfläche und wurden immer wieder durch impulsive Bewegungen unterbrochen. Josef hielt Sandrine bestimmt und in seinen Armen, auch wenn sie sich nur leicht berührten. Genau diese Berührungen waren gefüllt von der Spannung zwischenn ihnen.

Er hatte die außenstehenden Gäste vollkommen vergessen und merkte so auch nicht, wie sich immer mehr Augenpaare auf sie richteten, während er Sandrine erneut über die Tanzfläche wirbelte. Ihre Worte ließen ihn schmunzeln. "Gib dich der Leidenschaft hin." flüsterte er kaum hörbar während er sich schließlich mit einem Grinsen auf den Lippen über sie beugte. Auch er nahm ihren Puls deutlich wahr und für einen kurzen Moment hielt er inne, bevor er sie wieder zu sich hoch zog. Sie waren sich näher als bei dem ganzen Tanz bis jetzt und ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, während er ihr tief in die Augen blickte. Doch mit dem nächsten Schlag der Musik, wirbelte er sie erneut von sich weg und die beiden gaben sich ein weiteres Mal dem leidenschaftlichen Tanz hin.

Es war ein Spiel von Nähe und Distanz, dass die beiden über die Tanzfläche jagte und Josef genoss beides enorm. Ein letztes mal, zog er Sandrine zu sich, legte eine Hand auf ihren Hüfte und vergrub die andere in ihren Haaren, um sich erneut über sie zu beugen. Er scheute ihr tief in die Augen, während er versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen und sie auf die letzten Töne der Musik in seine Arme zu ziehen. Noch immer ließ er sie nicht aus den Augen. Sie standen wieder in der Mitte der Tanzfläche und erst jetzt bemerkte Josef, dass die Musik verstummt war und die umherstehende Menge nicht dem Orchester sondern ihnen applaudierte. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, nahm er Sandrines Hand drehte sie erneut aus und präsentierte sie so den Leuten, bevor er sie sanft aus der Mitte der Aufmerksamkeit aus dem Saal führte.

Außer Sichtweite von neugierigen Augenpaaren drückte Josef die junge Frau leicht gegen die Wand während er sie frech angrinste und ihr eine Strähne aus dem Haar schob. "Du bist die sexieste Frau, die mir in meinem ganzen Leben begegnet ist." hauchte er ihr zu und legte seine Lippen auf ihre, während er die ganze Leidenschaft, die er während des Tanzes gefühlt hatte in seinen Kuss hinein legte.
 
Froh über eine kleine Verschnaufpause folgte die junge Frau Josef zu einer der kleinen Bars, an denen er für sie etwas zu trinken bestellte. Doch statt hier die erhoffte Pause zu bekommen, konnte sie nicht anders als ihn kurz an sich zu ziehen und zu küssen. Sich auf diese Tanzveranstaltung einzulassen war das Beste, was sie hatte machen können. Es rundete ihren perfekten Tag ab. Niemals hätte sie sich heute Morgen gedacht, dass sie hier, tanzend mit ihm landen würde. Ganz abgesehen davon, dass sie sich bis vor wenigen Wochen nicht hätte vorstellen können, irgendwo mit ihm zu landen. Umso glücklicher machte sie dieser momentane Umstand.

Seine Reaktion auf ihren Kommentar ließ sie grinsen. Beide standen sich in der Wirkung auf den anderen in nichts nach. Mit dem Unterschied, dass Josef sofort bemerkte, wenn ihr Herzschlag sich beschleunigte oder ihre Atmung unregelmäßig wurde.
„ Das wünschst du dir vielleicht. “, konterte sie ebenso leise ehe er ihr einen sanften Kuss auf den Hals hauchte.

Eben noch abgeschreckt von den anderen Menschen um sie herum, waren diese sofort vergessen, sobald Josef begann sie gekonnt über die Tanzfläche zu führen. Sie erinnerte sich an wenige Tanzabende, an denen sie Tango getanzt hatte. Doch den Effekt, den dieser Tanz heute Abend auf sie hatte, war ihr in der ganzen Zeit nicht begegnet. Ihr war klar, dass dies mit der besonderen Beziehung zwischen ihnen zu tun hatte.
Sie hörte ihn sagen, sie solle sich der Leidenschaft hingeben ehe er sich über sie beugte. Hatte sie sich dieser bisher noch nicht hingegeben, tat sie es jetzt. Sie spürte ihren beschleunigten Herzschlag unter seinem Blick, der sie fixiert hatte, auch während er sie langsam zu sich hochzog. Nur zu gern hätte sie dem Impuls nachgegeben ihre Lippen wieder auf seine zu legen, doch widerstand sie stattdessen dem Drang und tat das, was Josef ihr geraten hatte. Im nächsten Augenblick drehte Josef sie bereits wieder von sich weg und sie gab sich dem leidenschaftlichen Tanz hin.

Es war die Mischung aus zarten und impulsiven Bewegungen, von Nähe und Distanz, die diesen Tanz für sie beide so besonders machten. War es doch genau die Situation vor gut einem Jahr, bevor Josef beschlossen hatte, dieses hin und her zu beenden. Denn bis zu diesem Zeitpunkt war ihre Beziehung genau das gewesen. Sie hatten sich gestritten, geliebt, waren auf Abstand gegangen, um dann doch nur wieder zueinander zu finden. Und all das mit einer solchen Leidenschaft, von der Sandrine bis gar nicht wusste, dass sie sie empfand. Vielleicht war das der Grund, weshalb sie den Tango samt der ganzen Emotionen so gut verkörperten.

Während er zum krönenden Abschluss des Liedes eine Hand auf ihrer Hüfte und eine sich in ihren Haaren vergrub, schlang sie ein Bein um seine Hüfte und legte ihre Arme auf seine Schultern ehe er sich ein letztes Mal über sie beugte.
Auch sie war damit beschäftigt ihre Atmung zu kontrollieren, doch weniger aufgrund der Anstrengung, sondern mehr von den Emotionen, die dieser Tanz bei ihr auslöste. Langsam ließ sie sich wieder zu ihm ziehen, wobei sie anfangs weder das Aussetzen der Musik noch den Beifall der Leute mitbekam. Auch sie sah ihm in die Augen und es legte sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen. In diesem Moment schienen nur die beide zu zählen.

Erst als sie Josefs Grinsen bemerkte kehrte sie langsam in den Raum zurück, doch ehe sie sich versah, drehte er sie bereits wieder so über die Tanzfläche, dass sie schließlich mit etwas Abstand und an seinem ausgestreckten Arm neben ihm stand. Erst jetzt hörte sie den Applaus und merkte, dass dieser nicht allein dem Orchester sondern auch ihnen beiden galt. Sie spürte eine leichte Röte in die Wangen steigen und war dankbar, dass Josef sie schon kurz darauf breit grinsend aus dem Saal führte. Dabei schaffte sie es gerade noch einigen Menschen lächelnd zuzunicken, die sie beide anerkennend ansahen und lächelten.

Gerade deswegen war sie froh, dass Josef sie aus dem Saal heraus geleitete. Mit dieser Aufmerksamkeit hatte sie nicht gerechnet und wie der Vampir es wohl schon richtig gemerkt hatte, war ihr dies irgendwie unangenehm.
Doch ehe sie einen weiteren klaren Gedanken fassen konnte, spürte sie Josef Körper, der sie sanft gegen eine der Hotelwände drückte, die abseits der Menschen lagen. Sie liebte dieses freche Grinsen und konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Nur hörte nur am Rande, was er sagte, vielmehr war sie abgelenkt von diesem Blick und vor allem seinen Lippen, die sich kurz darauf ihre legten. Froh außer Sichtweite von anderen zu sein, gab auch sie nun endlich dem Impuls nach, ihn zu berühren. Während sie sich ebenfalls der Leidenschaft hingab und seinen Kuss erwiderte, fuhr sie mit ihren Händen durch sein Haar. So sehr sie das Tanzen mit ihm eben geliebt hatte, wenn sie daran dachte, dass dies die einzigen Berührungen in der Öffentlichkeit sein dürften, war sie froh im hier und heute zu leben.

Weit entfernt hörte sie die Musik des Orchesters, die wieder einsetzte. Inzwischen lagen ihre Hände auf seinen Wangen und auch, wenn es das komplette Gegenteil von dem war, was sie wollte, löste sie sich langsam von ihm.
„ Wenn wir so weitermachen … “, begann sie leise, ihr Gesicht noch immer dicht an seinem, „ … werden wir dieses Hotel nicht mehr verlassen. “
Mit ihrem Finger fuhr sie sanft über seine Lippen, „ Nicht, dass ich was dagegen hätte. “, grinste sie ehe sie sich ihm ein weiteres Mal näherte und ihn küsste.
 
Er konnte an kaum etwas anderes denken, als die Bewegungen und die Emotionen, die ihn immer mehr gefangen nahmen. Es war der perfekte Spiegel ihrer Beziehung. Von ihrer ersten Begegnung bis zu dem jetzigen Moment, waren ihre Treffen voller Intensität. Sie stritten sich, sie liebten sich. Immer wieder entfernten sie sich von einander, doch das nächste aufeinander Treffen, barg noch mehr Leidenschaft als das davor. All diese Erinnerungen fokussierten sich in dem Tango. Der Vampir spürte jede Berührung der jungen Frau wie Feuer auf seiner Haut brennen und das heiße Verlangen das ihn ihm aufkam machte es ihm schwer sich auf seine Schritte zu konzentrieren. Doch eigentlich brauchte er dies kaum, denn die beiden Körper schienen von ganz alleine zu wissen, wie sie sich zu bewegen haben.

Als sich schließlich seine Hand in ihren Haaren vergrub und sich ihr Bein um seine Hüfte schlang, war alles um ihn herum egal geworden. Er sah ihr tief in die Augen, als er sie mit festem Griff ein letztes Mal in Richtung Boden geleitete. All zu deutlich spürte er ihr Beim um seinen Körper und ihre Arme auf seinen Schultern. Ihr schwerer Atmen streichelte sein Gesicht und er verlor sich in einem Moment in der Tiefe ihres Blickes. Es waren keine Worte nötig um zu wissen, dass sich Sandrine kaum anders fühlte als er selbst.

Die Musik war bereits verklungen, als er sie langsam zu sich hoch zog. Seine Hände langen immer noch an ihrer Hüfte und ihren Haaren und ihre Körper schmiegten sich enger an einender als nötig. Erst langsam kamen die Eindrücke der Außenwelt zurück und Josef hörte, den Applaus der umher Stehenden. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er fragte sich, wann Sandrine bemerkten würde, dass sie für die letzten Minuten der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit waren. Er kannte die junge Frau mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie diese Art von Ruhm wohl keineswegs genießen konnte und doch konnte er es sich nicht verkneifen sie erneut von sich zu drehen und sie den Zuschauern zu präsentieren.

Nachdem sie für einen Moment in die Menge lächelten und dem ein oder anderen freundlich zunickten, zog der Vampir Sandrine aus dem Saal. Genug der Aufmerksamkeit, er wollte sie für sich alleine haben, hatte er sie doch nun lange genug mit der Öffentlichkeit geteilt. Ihr Atem ging immer noch schnell und er spürte ihren Herzschlag auf seiner Brust, als er sie sanft gegen die Wand drückte und schließlich seine Lippen auf ihre legte. Als sich ihre Hand in seinen Haaren vergrub, intensivierte er den Kuss erneut und fast von alleine wanderte seine Finger über ihren Oberschenkel. Er konnte an nichts denken, gab sich ganz dem Gefühl der Leidenschaft hin, das beide erfasst hatte und genoss den Moment der Zweisamkeit, nicht im geringsten daran denkend, dass sie immer noch in der Öffentlichkeit waren.

Sie war es, die sich schließlich von ihm zu lösen versuchte und auch wenn er sie einen Moment davon abhielt, ließ er es schließlich zu und schaute ihr lächelnd in die Augen. Ihre leisen Worte riefen das Grinsen zurück in sein Gesicht, als ihm klar wurde, dass er völlig vergessen hatte, wo sie sich gerade befanden. Seine Hand lag immer noch auf ihrem Oberschenkel, während er sich mit der anderen neben ihrem Kopf abstützte. Als ihre Finger seine Lippen berührten atmete er tief ein. Ihre Berührung war so sanft und doch durchfuhr ihn ein Schauer von Kopf bis Fuß. Sie ließ ihm keine Zeit zum antworten. Ihre Lippen legten sich erneut auf die seinen und erneut verschmolzen sie zu einem leidenschaftlichen Kuss.

Auch wenn es ihm schwer fiel einen klaren Gedanken zu fassen, hatten ihre Worte ihn erneut an seine Pläne erinnert und so gab er sich nur noch für wenige Momente der Leidenschaft zwischen ihnen komplett hin. Seine Hand bewegte sich noch weiter nach oben, bevor er sich schließlich mit dem ihr wohl bekannten Grinsen abrupt von ihr löste. Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wohl wissend, dass er ihr wahrscheinlich mehr verfallen war, als sie ihm erklärte er schmunzelnd. "Ich denke du brauchst einen Moment an der frischen Luft. Nicht, dass du noch völlig die Kontrolle verlierst."

Nicht bereit darüber zu diskutieren, nahm er ihre Hand und führte sie aus dem Hotel in den kühlen Abend hinaus. Noch immer fühlte er ihre Lippen auf seinen und ihre Hand an seiner Wange, doch ließ er sich kaum etwas anmerken. Er wusste, dass sie dies wahnsinnig machen würde und genau dieses Wissen erfüllte ihn mit einem leichten Triumph. Es gelang ihm einfacher seine Empfindungen zu verbergen und auch wenn in seinem Inneren jede Zelle nach Sandrine schrie, konnte man es nach außen kaum sehen. Hingegen zeigten ihre roten Wangen und ihr immer noch leicht schneller Atmen genau wie es ihr in diesem Moment ging.

Der Vampir führte die junge Frau zu dem Oldtimer, der immer noch nicht weit von dem Hotel weg parkte. Der Fahrer wartete bereit auf sie und mit einem freundlichen "Bonsoir" begrüßte er den älteren Herr. Erneut öffnete er die Tür zu dem Wagen, um die junge Frau hinein zu bitten und auch der Fahrer begab sich hinter das Steuer. Josef nickte ihm dankend zu und begab sich schließlich um den Wagen, um auf der anderen Seite hinein zu steigen und sich näher als nötig zu Sandrine zu setzen. Sanft legte er seinen Arm um sie und küsste sie sanft auf Hals und Schultern.
 
Es war einer dieser vielen Momente, in denen die junge Frau nur den Mann ihr gegenüber wahrnahm. Anfänglich hatte sie noch Bedenken wegen der ganzen anderen Menschen gehabt, doch inzwischen waren diese vollkommen vergessen. Sie war vielmehr in einer Welt angekommen, in der es nur Josef und sie gab. Die Leidenschaft und Begierde, die sich wie ein roter Faden durch ihre Beziehung zog, wurde mit dem Tanz noch unterstrichen und bekam dadurch eine Intensität mit der sie selbst nicht gerechnet hatte.

Sie hatte das Gefühl sich in seinem Blick zu verlieren und wagte es nicht irgendwo anders hinzusehen. Zu intensiv und besonders war dieser Moment.
Sie standen dichter aneinander als nötig, doch genoss Sandrine diesen Augenblick. Hatten sie den heutigen Tag zwischendurch zwar immer wieder kleine Momente für sich gehabt, doch war sie gerade nach dem Tanz nicht bereit ihn so schnell wieder gehen zu lassen. Ihre Hände lagen noch immer auf seinen Schultern während ihr Daumen sanft über seinen Nacken strich. Unter seinem Blick hatte sie das Gefühl dahin zu schmelzen. Dieser Mann schaffte es immer wieder sie völlig aus dem Konzept zu bringen und zu überraschen.

Wahrscheinlich war auch das der Grund, weshalb sie die applaudierende Menge erst wahrnahm, als er sie angrinste. Natürlich war es ein Genuss für ihn diese Aufmerksam auszukosten, wusste er inzwischen doch ganz genau, dass die junge Frau es eher unangenehm war im Mittelpunkt zu stehen. Doch ehe sie die Gelegenheit hatte zu reagieren, ließ er es sich nicht nehmen, um genau diesen Ruhm für sie beide einen Moment lang zu genießen.
Erstaunt stellte sie fest, dass sie anscheinend wirklich der Mittelpunkt des Saales gewesen waren, zumindest für die letzten paar Minuten. Ein weiteres Mal dankbar darüber, dass sie in solchen Momenten nur Augen für den Vampir hatte und um sie herum nichts mitbekam, schaffte sie es dennoch dem einen oder anderen freundlich zuzunicken, bevor sie schließlich den Saal verließen.

Sie spürte, dass der letzte Tanz den gleichen Effekt wie auf sie gehabt hatte. Sobald seine Lippen ihre berührten, schmolz sie dahin und nahm nichts und niemanden mehr wahr. Sie spürte die sanfte Berührung seiner Finger an ihrem Oberschenkel, während sich ihre Hände in seinen Haaren vergruben und für einen Augenblick schob sie den Gedanken, dass sie sich noch immer in der Öffentlichkeit befanden beiseite. Es zählten nur sie zwei.
Erst als sie aus der Ferne erneut die Musik hörte, wurde sie daran erinnert wo sich die zwei gerade befanden. Zwar waren sie auf diesem Flur allein, aber konnte sich das auch jeden Moment ändern. Vielmehr allerdings machte sie sich Gedanken darüber, wo das hier enden würde, wenn sie nicht langsam zur Vernunft kamen.

Nur schwer gelang es ihr, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. War der Anblick des Vampirs doch zu verführerisch, als die Vernunft siegen zu lassen, weshalb auch wohl sie es war, die ihn schließlich wieder leidenschaftlich küsste. Sie spürte, wie die Haut unter seinen sanften Berührungen brannte, während sie ihn noch ein Stück näher zu ihm zog. So sehr ihr das Spiel von Nähe und Distanz eben beim Tango gefallen hatte, spürte sie nun das Verlangen ihm nah zu sein.
Erst als er sich grinsend von ihr löste, kehrte sie langsam zurück und sah ihn an. Sie kannte dieses Grinsen und ahnte bereits, was als nächstes kommen würde. Bestätigt in ihrer Vermutung verkündete er, dass es wohl besser war ein wenig frische Luft zu schnappen. Nur zu gern hätte sie auf seinen letzten Kommentar gekontert. Sie setzte zu einem Einspruch an, allerdings blieb ihr dafür keine Gelegenheit, da er sich bereits im nächsten Moment von ihr gelöst, ihre Hand gegriffen und aus dem Hotel geführt hatte.

„ Unverschämtheit. “, war das Einzige, was sie dazu in seine Richtung murmelte, wohl wissend, dass er diesen Triumph genoss. Grinsend führte er sie an den anderen Gästen vorbei, auf die sich Sandrine nur schwer konzentrieren konnte. Sie wusste genau was er vorhatte und so sehr sie es ärgerte, hatte er Erfolg damit. War das nicht einer der prägnanten Punkte ihrer Beziehung? Ihr war klar, dass er diesen kleinen Triumph genoss und so sehr sie versuchte ihre Empfindungen zu verbergen, desto schwieriger wurde dies für sie. Ein weiteres Mal an diesem Tag beneidete sie ihn um die Fähigkeit genau diese Gefühlsregungen eben nicht nach außen hin sichtbar zu machen. Sicherlich war er der Einzige, der ihren beschleunigten Herzschlag und Atem wahrnahm. Und auch, wenn sie sich sicher war, dass es ihm ähnlich ging, so viel wusste sie bereits, konnte sie nicht verhindern sich in diesem Punkt benachteiligt zu fühlen.

Sie wurde von Josef zu dem Oldtimer und ihr bereits bekannten älteren Herren geführt, der bereits auf die wartete. Sie begrüßte ihn ebenso freundlich und lächelte dankbar, als dieser ihr die Tür aufhielt, damit sie einsteigen konnte. Für einen kurzen Augenblick befand sie sich allein im Wagen und schloss lächelnd die Augen. Der Tag war traumhaft gewesen und inzwischen konnte sie ihn tatsächlich in vollen Zügen genießen. Er hatte sich so viel Mühe gemacht und diese Tanzveranstaltung, die tatsächlich aus Zufall im selben Hotel stattgefunden hatte, hatte dem Ganzen die Krone aufgesetzt.

Sie öffnete die Augen erst, als auch schließlich Josef zu ihr in den Wagen stieg. Sie hatte keine Ahnung, was als nächstes folgte und sparte sich den Versuch es herauszufinden, da sie inzwischen wusste, dass sie sowieso kein einziges Wort aus ihm herausbekam.
Sie spürte die sanften Berührungen seiner Lippen an ihrem Hals und ihren Schultern und schloss erneut für einen Moment die Augen.
„ Ach, aber ich bin diejenige die die Kontrolle verliert, ja? “, murmelte sie grinsend ehe sich schließlich etwas zu ihm drehte, um ihn besser ansehen zu können.

Wieder hatte er sein charmantestes und scheinbar unschuldigstes Grinsen aufgesetzt, sodass Sandrine grinsend den Kopf schüttelte, „ Na vielleicht hast du gar nicht so Unrecht. “, gab sie schließlich leise zu ehe sie eine Hand auf seine Wange legte und ihre Lippen erneut zu einem Kuss verschmolzen.

Sie war sich nicht sicher wie viel Zeit vergangen war, hatten sie in den letzten Minuten wieder nur Augen füreinander gehabt und sich den sanften Berührungen des anderen hingegeben. Doch als der Wagen nach wenigen Minuten erneut anhielt, sah Sandrine ihn skeptisch an. Inzwischen hatte sie gelernt, dass er immer für eine Überraschung gut war. Sie wich ein Stück von ihm zurück, um aus dem Fenster zu sehen, doch wusste sie beim besten Willen nicht, wo sie waren. Hatte er doch noch einen weiteren Halt vor dem Hotel geplant?
Sie sah ihn an, „ Josef Kostan, was haben Sie mit mir vor? “, fragte sie ihn schließlich, wobei sie ihn sanft anlächelte.
 
Er wollte nichts sehnlicher als mit der jungen Frau alleine sein. Der Tanz hatte ihre gemeinsame Vergangenheit so intensiv zurück gebracht, dass er einen Moment brauchte, um zu begreifen, wo sie sich gerade befanden. Das ewige Hin und Her, dass vor allem von ihm aus ging war vorbei. Sie hatten sich für einander entschieden und die Leidenschaft, die sie schon immer für einander empfanden war inzwischen zu etwas geworden, dass der Vampir in vollen Zügen auskosten konnte. Hatte er sich noch vor einem Jahr für seine Zuneigung gegenüber Sandrine oft gehasst, gab es nun nichts besseres mehr, als das Verlangen zu spüren, dass sich ausbreitete, wenn er in ihre Augen blickte.

Josef konnte nicht schnell genug mit ihr aus der Menschenmenge verschwinden, er legte seine Lippen auf ihre und für diesen Moment gab es nichts anderes als die Sehnsucht, die sie beide füreinander empfanden. Dass sie dabei jeder Zeit von irgendjemandem überrascht werden konnten war dem Vampir egal. Es schien als wäre dies bei Sandrine anders, aber auch sie konnte sich nicht wirklich zusammen reißen. Ein sanfter Seufzer kam über seine Lippen, als sie ihn erneut küsste und seine Finger wanderten zu eindeutig unangebrachten Stellen. Vor allem wenn man bedachte, dass sie sich immer noch in der Öffentlichkeit befanden.

Doch so sehr er sich auch danach verzehrte die junge Frau in diesem Moment ganz für sich zu haben, so wollte er doch den Abend wie geplant ausklingen lassen. Er malte sich den Moment aus, wenn er Sandrine später in ihr Hotelzimmer führen würde und sie endlich von diesem Kleid befreite und ein heißer Schauer überkam ihn. Nochmals küsste er sie mit voller Intensität, bevor er sich schließlich von ihr löste und sie provozierend daran erinnerte, dass sie noch in der Öffentlichkeit waren.
Er gab ihr kaum eine Möglichkeit zu reagieren und genoss den Moment, in dem er sie schweigend aus dem Hotel zu ihrem Wagen führte. Ihr leises Kommentar ließ ihn schmunzeln, wusste er doch genau wie sehr sie es ärgerte, dass er ihren Gefühlszustand schon alleine an ihre für jeden anderen unbemerkbaren Reaktionen ausmachen konnte und umso mehr genoss er diesen Moment.

Der Fahrer wusste bereits über die Pläne für den weiteren Verlauf des Abends Bescheid, was es Josef einfach machte sich ganz auf die junge Frau zu konzentrieren. In alter Manier öffnete er ihr den Wagen und ließ sie einsteigen, bevor er sich selbst auf den Weg auf die andere Seite machte und einstieg. Für einen kurzen Moment ließ er seinen Blick über Sandrine wandern, die mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen da saß. Sie war wunderschön und noch immer fragte er sich, wie er ihr so lange hatte widerstehen können. Was ihn dazu gebracht hatte, sich so lange von ihr fern zu halten. Er ärgerte sich über sich selbst, wenn er daran zurück dachte und doch wollte er den Abend auf keinen Fall mit solchen Gedanken in irgendeiner Weise verderben. So schluckte er diese herunter und zog sie sanft zu sich bevor er begann ihren Hals zu küssen.

Ihre Worte ließen ihn schmunzeln und für einen Moment von ihr ablassen. Sie hatte sich zu ihm gedreht und er blickte ihr amüsiert in die Augen. "Ich habe mich vollkommen unter Kontrolle." meinte er immer noch grinsend, während seine Finger sanft über ihren Oberschenkel weiter nach oben wanderten, was ihren Herzschlag erneut beschleunigte. "Was man von dir nicht gerade sagen kann." er legte die Lippen erneut auf ihren Hals und küsste ihn sanft. Natürlich waren seine Worte gemein, denn wäre er ein Mensch, würde er auf sie wahrscheinlich ähnlich wenn nicht sogar noch stärker reagieren, doch gerade genoss er es ihr zumindest in dieser kleinen Tatsache überlegen zu sein.

Als sie ihm schließlich recht gab und ihn küsste, vergaß er erneut alles um sich herum. Wenn Sandrine wüsste wie sehr er in diesem Moment damit kämpfte wirklich die Kontrolle über sich zu behalten, würde wahrscheinlich eine neue Diskussion ausbrechen. Er wollte sie, aber nicht alleine ihren Körper sondern auch ihr Blut. Mehr und mehr sehnte er sich danach, was wahrscheinlich auch daran lag, dass er immer hungriger wurde. Ihr Duft, ihre warme Haut auf seiner, ihre sanften Berührungen alles schrie danach, dass er sich endlich seinen Gelüsten hin gab, doch wahrscheinlich mehr sich selbst als der jungen Frau wollte er beweisen, dass es ihm nicht um diese Dinge ging. Nicht wenn er mit ihr zusammen war.

Das das Auto in diesem Moment einen Halt einlegte, ließ den Vampir auf andere Gedanken kommen. Es waren gerade einmal 10 Minuten gewesen, die die beiden in dem Oldtimer verbracht haben und der Vampir grinste breit, als Sandrine ihn fragte was er mit ihr vor hatte. Doch anstatt einer Antwort bedankte er sich mit einem freundlichen "Merci beaucoup" bei dem Fahrer und verließ den Wagen, um nur einen Moment später die Tür der jungen Frau zu öffnen und ihr einen Arm anzubieten. Sichtlich genoss er Sandrines fragende Blicke, während er sie zu einem nichts sagenden Hintereingang führte und dort bestimmt anklopfte.

Ein älterer Herr in einer Sicherheitsuniform öffnete die Tür und begrüßte Josef freundlich. Er hatte bereits auf ihn gewartet und erklärte ihnen in wenigen Worten ihm zu folgen, bis er schließlich vor einer großen Sicherheitstür stehen blieb und mit einem vielsagenden Grinsen viel Spaß wünschte.
Erst jetzt wendete sich Josef wieder Sandrine zu. "Du hast davon gesprochen, dass du einige der Pariser Attraktionen noch nicht besucht hast, weil es dir zu viele Menschen sind." mit diesen Worten öffnete er die Tür und führte Sandrine in den nächsten Raum. Nur wenige Schritte später, war die Tür zurück ins Schloss gefallen und die beiden standen nun alleine unter der Glaspyramide, des Pariser Louvres, die den Blick auf einen klaren Sternenhimmel frei gab.
 
Durchaus darüber im Klaren, dass sie sich noch immer in der Öffentlichkeit befanden stand Sandrine an der Wand gelehnt dicht geschmiegt an den Vampir, der sie und ihre Gefühle mehr als ein Mal komplett aus der Bahn warf. Sie wusste nicht, ob es an dem Tanz lag oder daran, dass sie zwei schon immer eine solch große Anziehungskraft aufeinander hatten. Er hatte diesen Tag zu etwas so besonderen für sie gemacht, dass sie manchmal noch immer nicht ganz sicher war, ob all das hier wirklich passierte.
Sie stöhnte leise auf, als sie spürte wie seine Finger sanft ihre Haut liebkosten. Ihr war bewusst, dass sie sich noch immer im Hotel befanden und jederzeit jemand um die Ecke kommen konnte. Und doch war dies nicht Grund genug für sie beide sich sofort voneinander zu lösen. Zu groß war die Sehnsucht nach Nähe, die der Tanz bei ihnen beiden ausgelöst hatte.

Doch Josef schien andere Pläne zu haben und als sie sein triumphierendes Grinsen sah, konnte sie sich bereits denken, dass er vorerst einen anderen Plan verfolgte. Sie hatte nicht damit gerechnet eine Antwort auf ihren stillen Protest zu bekommen. Stattdessen versuchte sie sich erfolglos zusammenzureißen und ihm keine weiteren Anhaltspunkte für ihre offensichtlichen Gedanken zu liefern. Doch je mehr sie sich dazu zwang ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bringen desto schwieriger wurde es. Also gab sie es schließlich auf. Immerhin wussten sie beide genau welchen Effekt sie aufeinander hatten und auch wenn die junge Frau durchaus neidisch auf seine Fähigkeiten war, was dieses Thema anging, beschloss sie, sich für den heutigen Abend damit abzufinden.

Sie erkannte den Fahrer bereits von Weitem. Der ältere nette Herr lächelte ihnen zu ehe er sich schon hinter das Steuer setzte, während Josef ihr die Tür aufhielt, damit sie einsteigen konnte. Für einen kleinen Moment genoss sie, die Augen schließen zu können, um so die Erinnerungen an den Tag Revue passieren lassen zu können. Niemals hatte sie gestern Morgen daran gedacht, dass der heutige Tag so verlaufen könnte. Dass sie zwei es nun tatsächlich geschafft hatten zu ihren Gefühlen zu stehen und bereit waren dafür zu kämpfen, kam der jungen Frau in einigen Momenten noch immer unwirklich vor. So lange hatte sie versucht Josef davon zu überzeugen, dass nicht er die Gefahr für sie war, doch der Vampir war fest davon überzeugt gewesen, dass es besser war sich von ihr fernzuhalten. Noch immer jagte es ihr einen Schauer über den Rücken, wenn sie daran dachte, wie Adam sie damals darüber informiert hatte, dass sie von nun an nichts mehr von ihm hören würde.

Erst als Josef zu ihr in den Wagen stieg schaffte sie es diese dunklen Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben und lächelte als sie ihn sah. Für sie zählte nur das hier und jetzt.
Seine Lippen auf ihrer Haut halfen ihr dabei, das alles zu vergessen und sich nun auf ihn zu konzentrieren. Im Grunde wusste sie, dass es ihm ging wie ihr, aber sie beneidete ihn um seine Fähigkeit nach außen hin so cool und gefasst zu wirken. Dabei war sie sich ziemlich sicher, dass er sich ebenso nach ihr verzehrte wie sie.
Grinsend kniff sie die Augen zusammen, während sie versuchte die sanften Berührungen auf ihrem Oberschenkel zu ignorieren, „ Du hast vielleicht ein besseres Pokerface als ich, das mag sein. “, murmelte sie leise, während sie selbst spürte wie ihr Vorhaben den Bach runter ging und sich ihr Puls deutlich unter seinen Berührungen beschleunigte. Sie wusste, wie sehr er diesen Triumph genoss und unter anderen Umständen würde sie vielleicht protestieren, aber gerade in diesem Moment hatte sie gar keine Lust dazu. Stattdessen genoss sie seine Liebkosungen ehe sie zumindest vorerst kleinbeigab und ihn küsste.

Erst als das Auto nach einer recht kurzen Fahrt zum Halten kam, löste sie sich von ihm. Wie erwartet konnte sie nichts aus dem Vampir herausbekommen. Stattdessen grinste er sie nur vielsagend an und stieg aus dem Wagen ehe er die Tür auf ihrer Seite öffnete.
Sie hakte sich bei ihm ein, ließ sich aus dem Wagen helfen und schließlich zu einem Hintereingang eines Gebäudes begleiten. Als sie einen Seitenblick zu ihm warf und sein Grinsen sah, schüttelte sie den Kopf.
„ Nur damit du es weißt, dieses vielsagende Grinsen ist nicht so attraktiv wie du denkst. “, flüsterte sie ihm zu, wobei auch sie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnte. Sie hatte keine Ahnung, was sie hinter dieser Tür erwarten würde, aber wenn sie eins am heutigen Tag gelernt hatte, dann, dass Josef immer für eine Überraschung gut war.

Sie stand neben ihm, als er an die Tür klopfte und ihnen kurz danach ein Sicherheitsbeamter die Tür öffnete. Sie begrüßte den Mann mit einem Lächeln bevor dieser ihnen bedeutete ihm zu folgen. Josef hatte ihre Hand gegriffen und schließlich folgten sie ihm. Anhand ihrer Umgebung konnte sie nicht ausmachen, wo sie sich befanden. Aber sicherlich waren sie noch nicht im Hotel, so viel stand fest. Erst als sie vor einer schweren Sicherheitstür ankamen, blieben sie stehen. Nun war es der Sicherheitsbeamte, der ihnen ein vielsagendes Grinsen zuwarf und viel Spaß wünschte. Sandrine bedankte sich höflich und lächelte ihm kurz zu.

Erst jetzt begann Josef zu sprechen und erklärte ihr mit wenigen Worten was es mit dieser nächsten Überraschung auf sich hatte. Allerdings konnte sie mit diesen Informationen nur wenig anfangen und ehe sie reagieren konnte öffnete er die Tür, um gemeinsam mit ihr in den nächsten Raum zu gehen. Noch immer fragte sie sich, was es mit all dem hier auf sich hatte, als sie die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen hörte.
Gerade als sie Josef fragen wollte, wo sie sich denn nun befanden, erhellte es sich um sie herum und das Erste was sie sah war das beindruckendes Gebäude, von Licht angestrahlt, das sie nur allzu gut kannte. Sie warf einen Blick nach oben und bestätigte damit ihren Verdacht sich in einem der bekanntesten Wahrzeichen Paris zu befinden. Nun ergaben auch Josefs Worte für sie einen Sinn. Mit leuchtenden Augen drehte sie sich ein Mal langsam um ihre eigene Achse, um sich alles genau anzuschauen. Inzwischen war es draußen dunkel geworden, sodass das Gebäude eine noch größere Wirkung auf sie hatte. Der klare Sternenhimmel, auf den sie aus dieser Glaspyramide den perfekten Blick hatten, rundete das Ganze ab.

Schließlich drehte sie sich wieder zu ihm, „ Sag mir nicht, dass wir jetzt eine Museumstour machen. “, sagte sie und schüttelte ungläubig den Kopf. Und auch wenn sie glaubte die Antwort bereits zu wissen, bestätigte erst das Lächeln in seinem Gesicht ihren Verdacht erst.
Sie lächelte ihn an, bevor sie ihn sanft zu sich zog um ihn zu küssen.
„ Du bist verrückt. “, sagte sie, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte und ihn ansah, „ Aber du hast Recht. Das ist etwas, was ich schon immer mal machen wollte. Auch wenn ich nie damit gerechnet hätte, den Louvre jemals zu einer solchen Uhrzeit zu besuchen. “
 
Es war das heiße Verlangen, dass ihn überkam sobald er in ihre Augen blickte und ihre zarten Lippen auf seinen spürte. Er konnte an nichts anderes denken und wahrscheinlich hätte er sie schon gleich in diesem Moment genommen, wenn nicht das Bisschen Selbstbeherrschung, das übrig war ihn davon abhielt. Ihre Haut unter seinen Fingerspitzen schrie nach mehr und alleine die kühle der Wand, an der die beiden lehnten, half ihm sich nicht ganz in dem Moment zu verlieren. Ihr leises Stöhnen, als sich seine Finger unter ihrem Kleid wieder fanden, ließen ihn nur noch unaufhaltsamer nach ihr verlangen, doch der Ausklang des Abends war ihm schließlich doch wichtiger, als der sehnliche Wunsch danach sich gänzlich mit Sandrine zu vereinen.

Der Vampir schmunzelte amüsiert, als er merkte, dass Sandrine bewusst tiefer einatmete, um so wahrscheinlich ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, während sein Daumen provozierend über ihren Handrücken strich. Er wusste, wie sehr es sie störte, dass er ihre Emotionen so schnell lesen konnte und doch liebte er genau dies so sehr an ihrer gemeinsamen Zeit. Zu erleben, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, wenn seine Lippen über ihre sanfte Haut strichen, ließ sein Verlangen nach ihr nur noch stärker werden und immer wieder erwischte er sich dabei, sich vorzustellen, wie sein Herz synchron mit ihrem Schlagen würde, wäre er ein Mensch und nicht das Tier, dass immer wieder auch nach ihrem Blut dürstete.

Wie immer ließ er es sich nicht nehmen, Sandrine die Autotür zu öffnen und zu warten bis sie eingestiegen war. Doch ganz so elegant blieb er nicht, als er sich im Auto neben sie gesetzt hatte. Sanft strich er erneut über ihren Oberschenkel, während seine Lippen über ihren Hals strichen und schließlich ihre Lippen fanden. Ja, er war froh im 21. Jahrhundert zu leben und es nicht bei einem leidenschaftlichen Tanz belassen zu müssen.
Es überkam ihn kurz das intensive Verlangen, dass er an diesem Tag schon so oft gespürt hatte und er hatte die ersten Worte schon im Mund, um den Fahrer zu bitten, sofort ins Hotel zu fahren, doch würde er es sich im Nachhinein wahrscheinlich nicht verzeihen können auch nur eine Überraschung dieses Tages versäumt zu haben und so besann er sich eines besseren und legte seine Lippen erneut auf Sandrines.

Der Wagen hielt nach einer viel zu kurzen Fahrt und Josef half der jungen Dame aus dem Wagen, die ihn fragend anblickte. Josef hatte nicht vor, ihr irgendwelche Informationen zu geben, nicht nachdem er sich den Tag über so oft über ihre Neugierde beschwert hatte, so führte er sie nur grinsend zu der Hintertür des Museums und klopfte an.
Ihren Kommentar quittierte er mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Ich bin mir nicht so sicher, ob ich dir das abkaufe.“ erklärte er immer noch grinsend, während sich die Tür öffnete und der Sicherheitsbeamte sie freundlich lächelnd in das Gebäude bat.
Ihm war bewusst, dass Sandrine erst im letzten Moment verstehen würde, um welches Gebäude es sich hier handelte und genau das war der Plan gewesen. Er nickte dem Beamten dankend zu und führte die junge Frau schließlich noch im Dunkeln in das wohl berühmteste Kunstmuseum. Er lächelte der jungen Frau zu, während die Lichter angingen und der überwältigende Raum plötzlich in ganzer Pracht zu sehen war.

Als er ihr seine Gedanken erklärte und Sandrine ihn fragte, ob sie nun wirklich eine Museumstour machten, lächelte er nur sanft und ließ sich schließlich widerstandslos zu ihr ziehen und küssen. „Nur nach dir.“ erklärte er leise, als sie ihm vorwarf verrückt zu sein und küsste sie erneut, bevor er sich wieder von ihr löste und ihre Hand nahm.
Während Sandrine erklärte wie gerne sie schon immer das Museum besichtigen wollte, gingen sie entlang an imposanten Gemälden. Bei dem ein oder anderen blieben sie ein wenig länger stehen und beobachteten verschiedene Einzelheiten genau. Josef war schon immer fasziniert von Kunst und vor allem wie sehr sie sich über die Jahrhunderte verändert hatte und doch hatte er einen sehr eigenen Geschmack, keines von diesen Gemälden hätte er sich je in sein Appartement gehängt.

Die beiden hielten schließlich vor der Mona Lisa an. „Ich hätte es mir größer vorgestellte.“ erklärte er nachdenklich während er das Gemälde nachdenklich beobachtete. „Und du bist tausendmal schöner als diese Dame dort.“ er grinste, als er von Sandrine einen Blick bekam, den er nicht ganz eindeutig zuordnen konnte. „Ich meine alle schwärmen so von ihrer Schönheit. Da schaue ich mir lieber dich genauer an.“ sanft zog er die junge Frau erneut in seine Arme und küsste sie sanft.
Sie beobachteten das Gemälde noch einen Moment bevor sie langsam weiter liefen.
„Ich muss zugeben, dass ich eher ein Gönner der impressionistischen Kunst bin.“ erklärte Josef weiterhin, während sie vor einem weiteren, eher unbekannten Gemälde zum stehen kamen. Er wusste, dass der Louvre vor allem Kunstwerke vor 1848 ausstellte und es ein eigenes Impressionistisches Museum in Paris gab, doch war es nicht er, um den es an diesem Tag ging. Er lächelte Sandrine zu, die mit leuchtenden Augen, die Bilder betrachtete. Alles andere war nicht wichtig, als die Frau an seiner Seite so glücklich zu sehen.
 
Die Autofahrt kam ihr viel zu kurz und gleichzeitig endlos lang vor. Gerne hätte sie noch länger mit ihm im Auto gesessen und den Rest der Welt vergessen. Sie konnte noch immer nicht richtig fassen, was für ein Tag hinter ihr lag. Innerhalb kürzester Zeit hatte er all das organisiert, nur für sie. Hatten sie doch erst vor zwei Tagen darüber gesprochen. Nie hätte sie gedacht, dass sie sich so schnell in ihrer Heimat wiederfinden würde. Doch sollte sie seine spontane Reaktion nicht wundern. War dies doch einer seiner Eigenschaften, die sie an ihm liebte.
Völlig im Rausch seiner Berührungen versunken spielte sie mit dem Gedanken ihm vorzuschlagen, einfach direkt ins Hotel zu fahren. Allerdings ahnte sie bereits, dass er noch irgendetwas geplant hatte und so besann auch sie sich eines besseren und genoss einfach den Augenblick.

Bereits nach einer kurzen Fahrt kam der Wagen dann jedoch wieder zum Stehen und nachdem Josef ihr aus dem Wagen geholfen hatte, schaute sie ihn fragend an. Es gab noch eine weitere Überraschung für sie, soviel war klar. Allerdings konnte Sandrine nicht ausmachen, was als nächstes kommen würde. Sollte sie diese Mauern kennen? Sie spürte das genugtuende Grinsen, das Josef ihr zuwarf.
„ Du bist ganz schön von dir überzeugt. “, murmelte sie Kopf schüttelnd, aber grinste. Ihr war bewusst, dass er genoss voll im Bilde zu sein und sie auf die Folter zu spannen. Wusste er doch genau, wie groß ihre Neugierde war. Doch diese sollte wohl schon bald befriedigt werden, denn ein Sicherheitsbeamter ließ sie lächelnd in das Gebäude.

Die junge Frau spürte wie sich ihr Puls leicht beschleunigte, hatte sie doch keine Ahnung wo sie war. Durchaus bewusst, dass Josef auch diese körperliche Regung ihrerseits wieder mehr als deutlich wahrnahm, legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Auch wenn sie es in den meisten Situationen eher störte, konnte sie sich vorstellen, wie erfreut Josef über ihre Neugierde und Aufregung über seinen nächsten Programmpunkt war. Ihr war inzwischen klar, wie gerne er sie verwöhnte und versuchte sie überraschen. Und sie musste zugeben, dass auch sie nach und nach Gefallen daran fand.

Sobald die Lichter angingen und das Gebäude in seiner kompletten Schönheit erstrahlte, wusste Sandrine genau wo sie sich befand.
Sie drehte sie langsam im Kreis, um sich genau umzusehen, bevor sie zu ihm ging und sich vergewisserte, dass sie nun wirklich das taten, von dem sie glaubten, dass sie es taten. Sein sanftes Lächeln ließ sie dahin schmelzen und ehe sie es sich versah, lagen ihre Lippen bereits auf seinen. Sein Kommentar brachte sie zum Schmunzeln. Dieser Mann brachte sie wirklich um den Verstand. Er war so aufmerksam, dass es sie beinahe gruselte. Wann hatte sie ihm erzählt, dass sie diese ganzen Touristenattraktionen nur ungern besuchte, weil sie immer so voll waren? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Und doch konnte er es und machte den Tag mit diesem Programmpunkt noch mehr zu etwas ganz Besonderem.

Hand in Hand schlenderten sie den Gang entlang und betrachteten die ersten Gemälde. Und auch wenn die junge Frau eher für die Fotografie lebte, waren diese Bilder total beeindruckend. Sie fragte sich, ob sie selbst eine Künstlerin gewesen wäre, wenn sie in der damaligen Zeit gelebt hätte, in der es noch nicht die fotografischen Möglichkeiten wie heute gab. Auch wenn sie ein Fan von älteren und einfachen Modellen war, konnte man dies natürlich nicht mit diesen imposanten Werken vergleichen. Fasziniert von der Liebe zum Detail, die die Künstler in jedes Bild legten, schlenderte sie gemeinsam mit Josef den Gang entlang.

Schließlich blieben sie vor der Mona Lisa stehen, „ Das ist sie also. “, murmelte sie nachdenklich und musste bei Josefs ähnlichem Kommentar grinsen. Während auch sie sie eingehender betrachtete, legte sie ihren Kopf schräg. Während er weiter kommentierte, sah sie ihn leicht irritiert von der Seite an, „ Ich finde ihr Blick hat etwas … Beruhigendes. “, murmelte sie und ließ sich widerstandslos in seine Arme ziehen, während sie ihre Arme um ihn schlang und sie seinen Kuss erwiderte.
„ Da hast du dich aber gerade noch so gerettet. “, sagte sie leise und grinste ihn an, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte.
„ Ich hätte nichts dagegen, wenn du genauer hinschaust. “, sagte sie leise ehe sie ihren Blick wieder grinsend auf das Gemälde legte.

Sie blieben noch eine Weile stehen, bevor sie weiterliefen. Während sie vor einem weiteren Gemälde standen, das Sandrine bewunderte, bemerkte Josef, dass er die impressionistische Kunst bevorzugte. Die junge Frau drehte sich zu ihm um und sah ihn an, „ Hmm, also eher der Monet-, Pissaro- und Degas Fan, ja? “, fragte sie und dieses Mal war sie diejenige, die ihn vielsagend angrinste, „ Ok, komm mit! “, sagte sie und griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich, vorbei an den Gemälden und hin zum Aufzug. Da nun er derjenige war, der sie fragend anblickte, schüttelte sie nur den Kopf. Sanft zog sie ihn mit sich in den Fahrstuhl und drückte den Knopf der obersten Etage. Grinsend zuckte sie mit den Schultern, „ Du willst doch nicht, dass ich in diesen Schuhen die vielen Treppen gehe. “, sagte sie unschuldig, während sie ihn langsam ein Stück näher zu sich zog, „ Und so eine kurze Fahrt mit dem Aufzug kann ebenfalls sehr erfrischend sein. “, murmelte sie, während ihre Gesichter bereits so dicht beieinander waren, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte. Erneut fühlte sie den Drang ihn zu berühren und so dauerte es nicht lange, bis sich ihre Lippen erneut auf seine gelegt hatten und ihn leidenschaftlich küssten.

Sie wusste nicht, was es war, aber aus irgendeinem Grund schienen Aufzüge eine besondere Wirkung auf sie beide zu haben. Doch ehe sie sich darüber weitere Gedanken machen könnte, ertönte bereits das allseits beliebte ´Pling´, das ihnen sagte, dass sie angekommen waren. Langsam löste sie sich von ihm und schaute ihn grinsend an, „ Du hast Glück, dass ich so viel lese und gut informiert bin. “, murmelte sie, während sie schon nach seiner Hand griff und ihn aus dem Aufzug zog.
„ Du hast gesagt, dass du eher die impressionistische Kunst bevorzugst, also … “, begann sie, während sie ihn an einer Ausstellung vorbeizog, bevor sie vor einer noch geschlossenen Tür stehen blieben. Sie war froh ihm am heutigen Tag damit vielleicht eine Kleinigkeit wiedergeben zu können. Hatte sie schließlich vor nicht allzu langer Zeit gelesen, dass -wenn auch nur in kleiner Auswahl- einiger dieser Gemälde hier untergebracht waren.

„ Ich denke, dass du hier einiges nach deinem Geschmack finden wirst. “, sagte sie und lächelte ihn an, ehe sie gemeinsam den Raum betraten und der jungen Frau sofort der große Monet auffiel, der direkt am Eingang hing. Ja, sie musste zugeben, dass auch sie Gefallen an diesen Gemälden fand und Josef langsam verstehen konnte.
 
Die Sticheleien, die sie sich gegenseitig zuwarfen, brachten eine gewisse Leichtigkeit mit sich. Genau das Richtige, was sie nach den intensiven Moment im Hotel und während der Autofahrt, brauchten. „Natürlich, wieso auch nicht?“ antwortete er auf ihre Feststellung, dass er von sich überzeugt sei und setzte das charmante Lächeln auf, von dem er wusste, dass Sandrine kaum widerstehen ließ.
Gerne hätte er diesen verspielten Wortwechsel noch eine Weile weiter verfolgt, doch sie waren am Ziel angekommen und er klopfte an die schwere Eisentür, die kurze Zeit später von dem Sicherheitsbeamten geöffnet wurde. Sandrines verwunderter Blick, machte es ihm schwer ihr nicht schon in diesem Moment zu sagen, was auf sie stoßen würde, doch gleichzeitig genoss er es die Überraschung bis zur letzten Sekunde auszukosten.

Und so standen sie schließlich unter der Glaspyramide, die ihnen sofort verriet, in welchem Gebäude sie sich befanden und Josef lächelte zufrieden, als er in Sandrines überraschte Augen blickte. Er wusste, dass sie nie mit einem solchen Tag gerechnet hatte und er wusste auch, dass all dies für sie nicht nötig gewesen wäre, doch es bedeutete ihm viel, dass sie sich auf seine Pläne eingelassen hatte, ihr einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Zu sehen, dass es ihr gefiel und ihre Augen vor Freude strahlten, war eines der schönsten Gefühle, die er sich vorstellen konnte. Es brauchte nichts anders, als die Frau an seiner Seite glücklich zu machen, um auch ihn mit einer Zufriedenheit zu erfüllen, die er in langer Zeit nicht mehr verspürt hatte.

Der Vampir war kein Kunstverachter, doch kannte er sich auch nicht besonders gut mit dieser Szene aus. Er konnte wohl einen Monet von einem Picasso unterscheiden und auch die Kunstepochen waren ihm mehr oder weniger ein Begriff, doch wenn er sich die Kunstwerke anschaute an denen sie vorbei gingen, sah er sie weniger mit den Augen eines wahren Kenners, als mit dem neugierigen Blick eines Laien. Ihm fiel auf, dass viele der Frauen mit wenig oder gar keiner Kleidung gemalt wurden und schmunzelte bei dem Gedanken, dass gerade in der Zeit, in der man sich einer Frau in der Öffentlichkeit nur nähern konnte, wenn man schon mindestens mit ihr verlobt war, freizügigere Bilder entstanden, als man es in späteren Epochen wahr nahm, doch er sprach nicht darüber, war er sich nicht ganz im Klaren über die Auswirkungen, würde er das Thema auf nackte Frauen lenken.

Doch weiter musste er nicht darüber nachdenken, denn sie blieben vor dem wohl bekanntesten Gemälde stehen, dass das Museum zu bieten hatte. Wieder schmunzelte er, als weder Sandrine noch er sichtlich überwältigt waren. Sandrines Kommentar über den Blick der Frau auf dem Gemälde, ließ ihn es erneut anschauen, doch schwenkten seine Augen bald wieder zu der jungen Frau an seiner Seite, der er versicherte, dass sie um einiges schöner war, als die Mona Lisa.
Er küsste sie liebevoll und erwiderte ihr Grinsen, als sie ihn dazu einlud genauer hinzuschauen. Dies ließ er sich nicht zweimal sagen und auch wenn Sandrines Blick auf dem Gemälde lag, ließ er seine Augen über ihren Körper schweifen. Langsam näherte er sich ihr von hinten und legte sanft seine Arme um ihre Hüften, während er ihr einen sanften Kuss auf den Hals hauchte. „Ein weiterer Nachteil an ihr ist, dass man sie nicht anfassen darf.“ flüsterte er leise, während eine seiner Hände sich auf den Weg zu dem Schlitz in ihrem Kleid machte, um sanft über ihre Haut zu streichen.

Als sie endlich weiter liefen, erklärte Josef der jungen Frau was in seinem Kopf vor sich ging. Auch wenn er nicht viel von Kunst verstand, so hatte er sich immer von den Impressionisten begeistern lassen können. Sie fingen die Welt in einer Art und Weise ein, wie er es nur selten in anderen Gemälden wahrnahm. Dies war wohl auch der Grund, dass er das ein oder andere impressionistische Werk, selbst in seinem Apartment hängen hatte. Seine Kunsthändlerin, kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, was ihn ansprach und was nicht. „Ganz genau,“ antwortete er, als Sandrine einige der Künstler aufzählte. „Vor allem Pissaro und Monet, aber auch Renoir.“ erklärte er weit. „Allerdings sind es mehr die Landschaftsgemälde, die mich ansprechen.“ Er brauchte keine Menschen auf irgendwelchen Bildern, auch wenn er an Sandrines Fotos dachte, dann gefielen ihm die ohne Menschen darauf besser, auch wenn sie ein besonderes Talent dafür hatte den richtigen Moment fest zu halten.

Ihre Reaktion war anders als erwartet. Eigentlich hatte er sich nicht wirklich eine Reaktion erhofft. Vielleicht, dass sie ihm verriet, welche Künstler es ihr vor allem angetan hatten. Doch es schien als verfolgte die junge Frau plötzlich ihren ganz eigenen Plan und so ließ er sich leicht überrumpelt, von Sandrine zu dem Fahrstuhl führen und widerstandslos hineinziehen.
Nur war er es, der sie mit einem fragenden Blick ansah. Ihre Erklärung brachte zwar ein Lächeln auf seine Lippen, doch verstand er immer noch nicht, was sie vor hatte. Kaum hatte sich die Tür des Aufzugs geschlossen, lagen ihre Lippen aufeinander und Josef drückte die junge Frau bestimmt und fordernd gegen die kühle Wand der Kabine. „Wenn es dir um einen Aufzug ginge, hätten wir auch im Hotel bleiben können.“ hauchte er etwas außer Atem, bevor er seine Lippen wieder auf ihre legte und seine Finger die Erkundungstour ihres Körpers erneut aufnahmen.

Die Geräusche des Aufzugs nahm er kaum wahr, der Duft und der leicht erhöhte Herzschlag der jungen Frau raubten ihm wie schon die ganze Zeit den Verstand und es fiel ihm immer schwerer sich auf das zu konzentrieren, weswegen er eigentlich hier her gekommen war. Doch dieses Mal war es Sandrine, die den klaren Kopf bewahrte und so standen sie wenige Minuten später in einer kleinen aber gut ausgewählten Sammlung impressionistischer Kunstwerke.
„Ich hatte keine Ahnung,“ erklärte er lächelnd, während er weiterhin Sandrines Hand hielt. „Wunderschön.“ sagte er schließlich, als auch er den Blick auf den Monet legte, den Sandrine gleich neben dem Eingang entdeckt hatte. „Ich finde du kannst diese Gemälde eine ganze Weile anschauen, ohne dass es dir dabei langweilig wird.“ Langsam führte er sie zu einer der Sitzgelegenheiten, die in der Mitte der Galerie aufgestellt waren. Sie gaben dem Betrachter die Möglichkeit jede Seite des Raumes genauer zu beobachten. Die beiden ließen sich auf einer der gepolsterten Bänke nieder und Josef zog Sandrine etwas näher in seine Arme, bevor sie erneut ihren Blick über die Gemälde schweifen ließen.

Es war ein langer Tag und Josef spürte langsam wie er an das Ende seiner Kräfte kam. Er genoss die Zweisamkeit und die Ruhe, die die beiden hier verspürten und versuchte sich mehr auf das Gemälde zu konzentrieren, als auf all das Verlangen, dass in ihm aufstieg, wenn er an die Frau in seinen Armen dachte. Der gemeinsame Tag hatte sie näher zusammen gebracht und die Leidenschaft zwischen ihnen war mehr als nur einmal hochgekocht, auch jetzt sehnte er sich danach, ihren Körper zu spüren, schon der Gedanke an ihrer sanfte Haut auf seiner ließ ihn nahezu verrückt werden. Hinzu kam der Hunger, der all diese Gefühle nur noch verstärkte.
Der Vampir atmete einmal ein und aus, bevor er sich ein Stück von Sandrine löste und ihr lächelnd in die Augen blickte. „Wie geht es dir?“
 
Ihr kleines Geplänkel lockerte die Situation für die junge Frau etwas auf. Eben noch voll im Rausch ihrer Gefühle half ihr die lockere Unterhaltung dabei, sich zu konzentrieren. Zu intensiv waren die letzten Minuten gewesen, sodass ihr das hier sehr gelegen kam, um ihren Fokus wieder auf den heutigen Tag zu richten. Wollte Josef heute noch einen weiteren Punkt seines Plans umsetzen, mussten sie beide sich darauf konzentrieren. Sonst würden sie wahrscheinlich sofort ins Hotel fahren. Der Vampir schien ähnlich wie sie zu denken, denn er wollte sich von diesem Plan nicht abbringen lassen. Und als sie in der Glaspyramide des Louvre standen, verstand Sandrine auch warum. Der Tag war auch schon ohne diesen Programmpunkt etwas ganz Besonderes und doch schaffte Josef es ihn noch unvergessener zu machen als er sowieso schon war. Schließlich half auch das ihr dabei ihre Gedanken von vor wenigen Minuten zu ordnen und zumindest für einen kleinen Moment an etwas anderes zu denken.

Die junge Frau genoss es, gemeinsam mit dem Mann an ihrer Seite durch die Gänge zu schlendern und bei dem einen oder anderen Gemälde etwas zu verweilen. Sicherlich waren ihr die Künstler nicht unbekannt, aber davon zu sprechen, dass sie Ahnung davon hatte, war eindeutig zu viel gesagt. Sie hatte es noch nie sonderlich gemocht, so hochgestochen und analytisch von so etwas wie Kunst zu sprechen. In ihrem Leben war sie vielen Leuten begegnet, die ihre Fotos so betrachtet hatten. Doch für die junge Frau war etwas anderes wichtig. Das Bild musste sie ansprechen, es musste etwas in ihr auslösen. Und dann war es egal, wer es fotografiert oder gezeichnet hatte. Und trotzdem genoss sie es, sich alles genau anzuschauen. Auch wenn sie überrascht über die Freizügigkeit der Bilder war, hatte sie das Gefühl einen besseren Eindruck von dieser Zeit zu bekommen, je genauer sie sich die Werke ansah.

Doch als sie schließlich vor dem wohl berühmtesten Werk angekommen waren, schien zumindest Josef im ersten Augenblick enttäuscht. Und wenn Sandrine ehrlich war, musste auch sie sich eingestehen, dass sie mit etwas Größerem gerechnet hätte. Und doch schien sie etwas an diesem Bild anzuziehen. Das Lächeln, das nur leicht angedeutet wurde und der Blick, den da Vinci aufgefangen hatte, zwangen die junge Frau doch dazu sich nicht gleich wieder abzuwenden. Und doch wurde sie zwischendurch durch den Vampir davon abgehalten sich auch nur im Geringsten noch auf das Bild zu konzentrieren. Vielmehr hatte sie Mühe sich wieder von ihm zu lösen und sich wieder auf das Gemälde zu konzentrieren. Zumal sie sich seiner Blicke durchaus bewusst war, die ihr jedes Mal einen Schaue über den Rücken liefen ließen.
Für einen kurzen Augenblick hielt sie die Luft an, als sie seine Arme um ihre Hüften spürte, während sich seine Lippen auf ihren Hals legten.
„ Na da hab ich jetzt ja Glück gehabt. “, sagte sie und grinste. Für einen kurzen Augenblick schloss sie Augen und legte ihren Kopf in den Nacken, während seine Hand sanft über ihre Haut strich.
„ Ein weiterer Grund dieses Kleid zu lieben. “, murmelte sie leise. Wieder spürte sie das Verlangen in ihr aufsteigen, ihm näher sein zu wollen, als es gut für sie beide war. Zumindest solange sie sich hier befanden.

Das schien Josef ähnlich zu sehen, denn nur kurze Zeit später, liefen sie schließlich weiter, während Josef ihr von seinen künstlerischen Vorlieben erzählte. Sie konnte dem was er sagte nur zustimmen. Eine vermeintlich einfache Landschaft konnte manchmal eindrucksvoller sein, als ein Bild mit Menschen. Während er erzählte, fiel ihr sofort ein Artikel ein, den sie vor einiger Zeit gelesen hatte. Sie sah die Gelegenheit, auch ihm am heutigen Tag mal eine Überraschung zu machen und ließ sich davon schnell überzeugen. So zögerte sie nicht lang, griff nach seiner Hand und führte ihn zum Fahrstuhl, der sie zu ihrer kleinen Überraschung bringen sollte. Und jetzt verstand sie, weshalb er den ganzen Tag eine solche Freude daran hatte, sie zu überraschen. Der skeptische und fragende Blick auf seinem Gesicht ließ sie lächeln. Dies war wohl einer der Gründe, weshalb sie nicht widerstehen konnte und ihre Lippen schon bald wieder auf seinen lagen. Widerstandslos ließ sie sich gegen die Wand des Fahrstuhls drücken. Ein Grinsen legte sich auf ihr Gesicht, als er sich für einen kurzen Augenblick von ihr löste, „ Vielleicht bevorzuge ich ja die Abwechslung. “, murmelte sie, bevor ihre Lippen ein weiteres Mal verschmolzen, während Sandrine mit ihren Händen durch sein Haar fuhr. Sie spürte seine Haut auf ihrer und war sich seiner Hände an jeder Stelle ihres Körpers mehr als bewusst, was vor allem ihr beschleunigter Puls ihr bestätigte.

Erst das Erklingen des Fahrstuhls holte sie in die Gegenwart zurück und zwang sie, sich auf ihr Vorhaben zu konzentrieren. Immerhin war sie es, die ihm dieses Mal eine hoffentlich wirkungsvolle Überraschung machen konnte, ohne dass sie es beide vorher hätten ahnen können. Das wollte sie sich nicht entgehen lassen. Und genau aus diesem Grund war sie es, die sich von ihm löste, wieder seine Hand ergriff und ihn zu ihrer Überraschung führte.

„ Ich hab mich an einen Artikel erinnert, den ich vor einer ganzen Weile gelesen habe. Ich dachte es könnte dir gefallen. “, sagte sie, während sie zu ihm sah und lächelte, „ Und ich kann dir heute auch mal eine kleine Überraschung bereiten. “
Es fiel ihr schwer, den Blick von dem Mann an ihrer Seite abzuwenden, aber dem was er sagte, musste sie zustimmen. Sie konnte eine ganze Weile vor diesem Gemälde von Monet stehen, das einen Garten voll wunderschöner Blumen und Bäume zeigte.
Langsam ließen sie sich beide auf den Sitzgelegenheiten nieder, die den Besuchern in der Mitte des Raumes die Möglichkeit gaben, auch längere Zeit vor einem Bild zu verweilen.
„ Es erinnert mich ein wenig an zu Hause. Es ist wunderschön. “, sagte sie schließlich, während sie sich in seine Arme ziehen ließ und es weiter betrachtete. Es war nicht das erste Mal, dass sie einen Monet sah und doch war sie hier viel ergriffener und beeindruckter davon. Vielleicht lag es an der Umgebung, dem Tag, den sie hinter sich hatte oder Josef an ihrer Seite, von dem sie wusste, wie sehr es ihm gefiel. Ein weiteres Mal war sie ihm unendlich dankbar für diesen unvergesslichen Tag, den er ihr bereitet hatte.

Sie spürte wie er ein- und ausatmete ehe er sich etwas von ihr löste, um sie anzusehen. Es war ein langer Tag und Sandrine war sich nicht sicher, ob er schon mal so lange ohne Blut verbracht hatte. Zumal sie ahnte, dass ihre kleinen Momente der Leidenschaft, die zwischendurch immer wieder durchbrachen, nicht gerade förderlich sein mussten, wenn es darum ging, nicht an ihr Blut zu denken. Und doch musste sie an den Moment am Abend zuvor denken, der bei den beiden zu einem weiteren Streit geführt hatte. Sie wusste nicht, ob er wirklich nach ihrem Blut fragen würde und an die Alternative wollte die junge Frau gar nicht erst denken.

Seine Frage ließ sie lächeln, während sie nach seiner Hand griff, „ Ich bin überwältigt von alldem und bin mir nicht sicher, ob es ein Wort für meinen momentanen Gefühlszustand gibt. “
Sanft legte sie eine Hand auf seine Wange, bevor sie ihn sanft küsste. Diesen Tag würde sie definitiv nicht so schnell vergessen. Und dennoch war auch ihr daran gelegen, dass es ihm gut ging. Er selbst hatte gesagt, dass er auf ihr Blut zurückgreifen müsste. Der Gedanke daran, dass er diesen intensiven Tag mit ihr zwar genoss, aber sich dabei immer wieder durch das Verlangen nach ihrem Blut immer wieder zurückhalten musste, trübte diese Erinnerung gewaltig.
„ Was mich vielmehr interessiert… Wie geht es dir? “, fragte sie ihn schließlich und sah ihn dabei direkt an.
 
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Beide genossen es die Kunst auf sich wirken zu lassen und Josef sah in Sandrines Augen, dass auch sie die Gemälde nicht mit ihrem Kopf sondern ihrem Herz ansah. In seinem langen Leben, konnte er schon viele Leute kennen lernen, die Kunst zerreden, von einem Detail zum nächsten rannten und dabei das gesamte Werk vergaßen. Josef konnte mit diesen Leuten wenig anfangen. Er sah ein Gemälde und es gefiel ihm oder nicht, es verriet ihm etwas über den Künstler, aber er konnte nicht sagen, woran er es ausmachte. Und auch ohne zu reden wusste er, dass es der Frau an seiner Seite ähnlich ging.
Sie blieben schließlich direkt vor der Mona Lisa stehen. In dem normalenMuseumsbetrieb, wäre es wohl kaum möglich gewesen das Kunstwerk in dieser Intensität und vollkommen ungestört zu betrachten. Sandrine interessierte sich für die junge Frau mehr, als Josef, ihm fiel es wieder einmal schwer seinen Blick von Sandrine abzuwenden.

Als er sich hinter sie stellte und ihr Körper sich sanft an seinen schmiegte, merkte er erneut, wie gut sie zusammen passten. Seine Hände legten sich wie selbstverständlich um ihre Hüfte und seine Lippen fanden den Weg zu ihrem Hals, ohne dass er groß darüber nachdachte. Es war angenehm ruhig in dem Museum, alles was er hörtewaren Sandrines Atem und ihren Herzschlag und wie immer klang es wie Musik in seinen Ohren.
Schon immer war es der Herzschlag eines Menschen, den Josef besonders faszinierte. Gerade als junger Vampir waren es besonders die sanften Töne des immer schwächer werdenden Pulses, die ihn in den Rausch versetzten, der für seine Opfer nicht immer positiv endeten. Mittlerweile hatte er diese Phase schon lange überwunden undmit Sandrine war es auch etwas anderes. Ihr Herz gehörte zu ihr wie alles andere und er hatte sich genauso in dieses sanfte und doch manchmal so intensive Pochen verliebt, wie in den Rest der jungen Frau. Nichts davon würde er je ändern wollen.

Völlig in Gedanken bei Sandrine, fanden seine Finger ihren Weg zu den aufreizenderen Stellen ihres Abendkleides und für einen Moment schloss er die Augen, um den Moment der Zweisamkeit bis aufs letzte zu genießen. Ihr leiser Kommentarließ ihn grinsend die Augen wieder öffnen. „Ein wundervolles Kleid.“ flüsterte er ihr ebenso leise ins Ohr. „Ich kann nicht abwarten es dir später auszuziehen.“ nur ein wenig raffte er das kurze Kleid an der Seite und zog es etwas weiter nach oben, bevor er seine Lippen nochmals auf ihren Hals legte.
Natürlich war ihm klar, dass sie hier ineinem durchaus öffentlichen Ort waren und doch war es durch ihren nächtlichemBesuch zu etwas sehr privatem geworden und er hätte nichts dagegen sie sofort vondiesem Stück Stoff zu befreien. Doch diesen Moment würde er sich für das Hotelzimmer aufbewahren. Zu sehr hatte er sich auf den Ausklang dieses Abends gefreut, um nunvorschnell zu reagieren. So ließ er schließlich wieder von ihr ab und die beiden machten sich weiter auf den Weg durch das Museum um weitere Kunstwerke zu betrachten.

Diese gemeinsame Reise hatte den beiden schon jetzt sehr viel Intimität geboten und gleichzeitig half es Josef und Sandrine sich besser kennen zu lernen. Josef lernte viel über Sandrines Vergangenheit kennen und schon morgen würde sie ihn mit zu ihrer Familie nehmen, etwas persönlichereskonnte er sich gar nicht vorstellen. Vielleicht war es genau dies, was Josef dazu veranlasste sich immer weiter zu öffnen und mehr und mehr von sich preis zugeben.
Als er von seiner Attraktion der impressionistischen Kunst erzählte undSandrine plötzlich die Führung übernahm, war er sich nicht sicher was ihn erwarten würde. So viel er wusste war auch die junge Frau noch nicht hier im Louvre gewesen,also was wusste sie, was er nicht wusste? Doch als sie ihn in die Aufzug zog, überlegte er nicht weiter. In diesem Moment waren ihm ihre Beweggründe egal und es zählten alleine ihre Lippen auf seinen. Aufzüge würden für sie wohl immer ein besonderer Ort sein. Nie wieder würde er mit der jungen Frau in einem Fahrstuhl stehenkönnen, ohne daran zu denken wie süß ihre Lippen schmeckten, wie sanft ihre Haut war und wie sehr er sich nach ihr verzehrte.

Er wollte nicht aussteigen, viel zu sehr war er damit beschäftigt ihre Küsse zu genießen, doch als Sandrine ihre Hand langsam aus seinen Haaren gleiten ließ, löste sich auch der Vampir von ihr und schaute ihr tief in die Augen. „Bist du dir sicher, dass du jetzt gehen möchtest?“ fragte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, doch auch dies konnte sie nicht vom Gegenteilüberzeugen und so folgte er er schließlich und war sichtlich überrascht, als sieplötzlich in der kleinen aber eindrucksvollen impressionistischenSammlung standen.
„Die Überraschung ist dir gelungen.“ sagte er leise und ließ seinen Blick einmal über die Gemälde schweifen, bevor er sich auch dem Monet widmete, den Sandrine ins Auge gefasst hatte. Gemeinsam setzten sie sich auf die Bank und Sandrine erklärte ihm, dass sie das Gemälde an ihr zu Hause erinnerte. „Ich bin schon sehr gespannt es morgen live zu erleben“ erklärte er ihr leise und strich sanft über ihr Haar. Auch er verlor sich für einen Moment in dem Blumenmeer, das Monets wunderschönen Garten abbildete. Sehr gut konnte er sich vorstellen, mit der jungen Frau nun an einem solchen Ort zu sitzen, doch auch hier genoss er die Nähe, die die beiden hier verband.
Nichts war ihm wichtiger, als dass es der jungen Frau gut geht. Dies war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass er sie erneut fragte wie es ihr ginge. Nach einem solch perfekten Tag wollte er nicht, dass sie nun noch etwas vermissen würde. Ihre Worte ließen ihn lächeln. „Solange es ein positives Gefühl ist, ist alles gut.“ erklärte er ihr, bevor er seine Lippen füreinen kurzen Kuss auf ihre Lippen legen.
Ihre Frage ließ ihn für einen Moment inne halten und einmal tief einatmen. Es gingihm wunderbar, er hatte einen besonderen Tag mit der Frau seines Herzens verbracht und er konnte sich keinen Ort vorstellen an dem er gerade lieber wäre. Doch ihr Blick sprach von mehr und Josef wusste, dass sie diese Antwort nicht hören wollte. Doch konnte er sich in diesem Moment nichteingestehen, wie schwach er sich wirklich fühlte, wie hungrig er wirklich war. Ermusste bald etwas essen, doch widersprach es ihm mehr als alles andere, jetzt Sandrine um ihr Blut zu bitten. Sie wollte nie einFreshie sein, es war Chloe, die sie mit in diese Welt nahm und Josef, der sie dazubrachte sich dieser zu öffnen und doch war der letzte der von ihr trank ein Monster gewesen und auch wenn Josef wusste, dass Sandrine ihn nicht als solches sah, so wollte er doch nicht, dass ihre Erinnerungen an all die schlechten Erlebnisse mit Vampiren gerade an diesem Tag wieder auflebten.

„Es geht mir gut, wie könnte es mir schlecht gehen, wenn ich mit dir zusammen bin?“ sagte er leise, doch Sandrines skeptischer Blick bohrte sich in sein Gewissen und er seufzte leise. „Sandrine, ich möchte nicht, dass du dich zu irgend etwas verpflichtet fühlst.“
 
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