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[Moonlight] Partner-FF:Touched by Moonlight

Er hatte ihr sein Herz vor die Füße gelegt und nun lag es an ihr. Josef wusste, dass Sandrine nicht vor hatte es mit Füßen zu treten, aber wusste er auch, dass es eine Menge war, die er da von ihr verlangte. Doch was sollte er anderes tun? Es langsam angehen lassen? Dazu war bei weitem schon zu viel geschehen. Er hatte sich entschlossen zu kämpfen und in diesem Falle sah er seine größte Chance darin in die vollkommene Offensive zu gehen. Seine Defensive aufzugeben und sich völlig schutzlos nach vorne zu stürzen. Ihm war bewusst, welche Verletzungen er aus diesem Kampf mit sich nehmen konnte, doch es war ihm egal. Die junge Frau, die ihm gegenüberstand und mit den wunderschönen Augen ansah, die ihn wie immer in ihren Bann gezogen hatten, sie war es ihm wert.

Dass Josh nun auftauchte störte den Vampir gewaltig. Seine ersten Gedanken unterdrückte er nur mit größter Mühe, denn wäre es ein leichtes gewesen, dieses Problem jetzt gleich aus der Welt zu räumen. Dieser Mann hatte schon genug angestellt und Josef war sich sicher, dass auch er einer der Gründe war, wieso Sandrine zögerte. Sie war glücklich mit ihm, dass hatte ihm der Galerist selbst mitgeteilt und der Vampir glaubte tatsächlich das dies der Wahrheit entsprach. Nur der Gedanke daran, dass die junge Frau vielleicht noch an diesem Abend in den Armen dieses Idioten einschlafen würde, lockte da Tier in ihm hervor und es kostete ihn erdenklich viel Mühe dieses unter Kontrolle zu halten.

Als Sandrine endlich das Wort ergriff, konzentrierte er sich auf den Klang ihrer Stimme, um nicht weiter außer Kontrolle zu geraten. Sie war so vertraut und angenehm, dass es ihm half sich zu fangen und die mordlüsternen Gedanken gingen ihren Weg. Die junge Frau erklärte ihrem Freund, dass sie einiges mit Josef zu besprechen hatte und der Vampir erwiderte den herablassenden Blick, des Galeristen, bevor dieser in den Hinteren Räumen der Galerie verschwand. Was findest du nur an ihm? lag ihm auf der Zunge, doch war er bedachte genug, diese Worte nicht auszusprechen. Erinnerte er sich doch an die letzte Situation, in der die beiden ein solchen Gespräch führte. Josef war sich sicher, dass es dieses mal ein anderes Ende nehmen würde. Zumal er glaubte zu wissen, was Sandrine an diesem Mann gefiel. Er war stink normal und konnte ihr ein Leben bieten, wie es Josef nie konnte. Der Gedanke daran zerriss ihn innerlich, doch konnte er gegen Normalität und Menschlichkeit nicht antreten.

Als sie wieder alleine waren, ergriff er das letzte Mal die Chance, Sandrines Gefühle für ihn zu wecken. Er wusste, dass sie da waren, hatte er sie doch in den letzten Wochen so oft gespürt, doch sie war zu feige sie gänzlich an die Oberfläche zu lassen und er konnte es ihr nicht verübeln. Mit schwerem Herzen sprach er die nächsten Worte aus, denn es gab für ihn keinen anderen Weg. Wenn sie nicht mit ihm sein konnte, dann musste sie ohne ihn sein, denn alles dazwischen würde er nicht ertragen. Josef meinte was er zuvor gesagt hatte, er wollte sie glücklich sehen und sollte sie glücklicher sein, wenn er nicht in ihrem Leben war, dann würde er dies akzeptieren.

Sandrines Worte ließen ihn spüren, dass sie ganz und gar nicht zufrieden mit dieser Option war. Doch wusste er auch nicht, was er sonst machen sollte. Sie konnte nicht von ihm verlangen, dass er für sie entscheiden sollte. "Ich kann diese Entscheidung nicht für dich treffen." erklärte er schließlich sanft und dennoch bestimmt. "Es ist dein Leben und ich respektiere, wenn du es ohne mich Leben willst. Aber dann muss ich meine Konsequenzen daraus ziehen." Er schaute ihr in die dunklen Augen und spürte ein weiteres Mal das große Verlangen sie in seine Arme zu schließen.
Ihre Worte brachen ihm das Herz. Er nickte resigniert und blickte ein letztes Mal tief in ihre Augen. "Es tut mir leid, dass ich dir so viele Probleme bereitet habe." flüsterte er schließlich, bevor er ihre Hand zu seinem Mund führte und sie sanft küsste. "Was ich gesagt habe meine ich ernst, ich wünsche dir alles Glück der Erde, du hast es verdient."

Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ die Galerie. Stechend spürte er Sandrines Blicke in seinem Rücken, doch es gab nun kein zurück mehr. Er würde irgendwie damit klar kommen, so wie er es immer getan hat, würde sich die Zeit mit anderen Dingen vertreiben und irgendwann würde der Schmerz verlöschen und Erinnerungen würden zurück bleiben an wunderbare Momente mit einer wunderbaren Frau.
Auf dem Weg zu seinem Auto klingelte sein Handy. Das Display zeigte die Nummer eines Geschäftspartners und Josef schmunzelte über die Ironie des Schicksals. Da hatte er sie doch schon, die Ablenkung. "Robert, ich grüße dich." beantwortete er den Anruf und ließ die Stimme des Bankers auf ihn einreden und lehnte sich an eine Mauer. In Gedanken, sah er immer noch die traurigen, aber wunderschönen Augen von Sandrine, die sich wohl für immer in sein Gedächtnis gebrannt hatten.
 
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Für ihn schien es nur das Eine oder andere zu geben. Und wenn sie ehrlich war, gab sie ihm Recht. Hatten sie nicht schon oft versucht „nur“ Freunde zu sein? War das nicht auch die Intention des Besuches am Strand gewesen? Und wo hatte es geendet? Doch so sehr es Sandrine schmerzte, sie war nicht mutig genug den letzten Schritt zu gehen. Im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass sie ihn liebte, doch es zu sagen und wirklich diesen Schritt zu gehen, war ein anderer. Zu groß war die Angst wieder verletzt zu werden.
„ Ich will keine Konsequenzen daraus ziehen. “, dachte sie. Ja, sie war zu feige sie in ihre Gefühle zu stürzen, aber sich vorstellen ohne Josef zu leben? Sein Blick machte sie beinahe wahnsinnig, doch sie konnte einfach keine Entscheidung treffen. Nicht jetzt.

Ehe sie reagieren konnte, spürte sie, wie er ihre Hand zu seinem Mund führte und sanft einen Kuss darauf hauchte.
„Was ich gesagt habe meine ich ernst, ich wünsche dir alles Glück der Erde, du hast es verdient.“
Er verabschiedete sich von ihr. Er verschwand nun wirklich aus ihrem Leben? War es das, was sie gewollt hatte? Vor einigen Monaten war ihr das machbar vorgekommen, doch nachdem was sie erlebt hatten? Bilder, wie er sie aus der Lagehalle trug, erschienen vor ihrem geistigen Auge. Sein besorgter Blick, als er ihr die Blutkonserve gegeben hatte. Dieser Abend hatte alles verändert. Und jetzt ging er einfach?

Hilflos sah sie zu, wie er ihre Galerie verließ. Sie traute sich weder zu atmen, geschweige denn sich zu bewegen. Zu viele Gedanken und Gefühle, die gleichzeitig auf sie einprasselten, ließen sie einfach nur dastehen. Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung, an den Abend, an dem er das erste Mal in Chloes und ihrem Apartment gewesen war und sie ihn herumgeführt hatte, den Abend auf dem Dach … Sie hatte ihm ihr verdammtes Geheimnis anvertraut und das sollte es nun gewesen sein?


Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Josh.
„ Sandrine, was war hier los und … wieso weinst du? “, fragte er besorgt und stellte sie vor sie um sie anzuschauen. Erst jetzt schien sie aus ihrer Trance zu erwachen und stellte tatsächlich fest, dass sich ihre Augen mit Tränen gefüllt hatten. Irgendetwas sagte ihr, dass es dieses Mal etwas Endgültiges war und diese Leere, die sie plötzlich bei diesem Gedanken empfand traf sie mit voller Wucht.
Sie schaffte es nicht, Josh zu antworten. Stattdessen ergriff er das Wort, „ Das zwischen Euch ist nicht vorbei, oder? Was ist das zwischen uns für dich? Eine kleine Ablenkung? Brauchst du Hilfe beim Eröffnen deiner Galerie? “
Deutlich hörte sie die aufkeimende Wut in seiner Stimme. Sie wollte ihm widersprechen, wollte ihm sagen, dass nichts zwischen Josef und ihr war, aber sie konnte nicht. Es war etwas zwischen ihnen. Vom ersten Augenblick an hatte der Vampir sie gefesselt und sie war nicht wieder von ihm losgekommen. Egal wie ihre Zukunft aussah, es erschien ihr nicht fair, Josh weiterhin an sich zu binden.

„ Es tut mir leid. Ich kann das nicht, Josh. “, begann sie und wollte weitersprechen, doch er hob lediglich die Hand. Er wollte nicht mehr hören, musste es nicht. Er warf ihr einige unschöne Dinge an den Kopf, war wütend. Und sie konnte es durchaus verstehen. Er griff nach seiner Jacke und dieses Mal war sie es, die diesen vernichtenden Blick von ihm abbekam, „ Ich hoffe du wirst glücklich mit diesem aufgeblasenen Arschloch! Mir scheint, als passt ihr wunderbar zusammen. “
Mit diesen Worten verließ er die Galerie.

Sandrine brauchte einen Augenblick, bis sie verstanden hatte, was in den letzten Minuten passiert war. Sie hatte eben nicht nur Josh verloren, von dem sie geglaubt hatte, dass sie sich mit ihm eine Zukunft aufbauen konnte, sondern auch Josef. Und auch, wenn sie sich schlecht fühlte, dass sie Josh verletzt hatte, brachte der Gedanke an Josef sie dazu die Kontrolle zu verlieren. Ihre mühsam aufgebaute Fassade bröckelte nun vollends ab und sie spürte die Tränen über ihre Wange laufen. So sehr hatte sie mit sich gekämpft, hatte Angst gehabt und aus diesem Grund mit sich gehadert. Doch nun, bei dem Gedanken ihn nie wieder zu sehen und zu verlieren, konnte sie an nichts anderes mehr denken, als mit ihm zusammen zu sein. Natürlich war es nicht einfach und natürlich würde es viele Situationen geben, die vielleicht sogar dazu führten, dass sie es nicht schafften. Aber sie konnte seine Worte nicht vergessen.
Er hatte ihr sein Herz geschenkt und sie hatte zu viel Angst gehabt. Für einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen und atmete tief durch. Sie sah ihn vor sich stehen, wie er ihr sagte, dass er sich sicher war, dass die beiden zusammengehörten und dann seinen traurigen Blick, als sie ihm gestanden hatte, dass sie diese Entscheidung nicht treffen konnte.

Doch nun war sie es, die kurzerhand eine Entscheidung traf. Sie wischte sich schnell die Tränen weg und griff nach ihrer Handtasche. Sie hatten so viel durchgemacht, dann konnte das jetzt nicht das Ende sein. Und ehe sie es sich versah, schloss sie schnell und mit zitternden Händen die Galerie ab und rannte ein Stück die Straße runter. Sie musste dringend ein Taxi bekommen. Kurz hatte sie mit dem Gedanken gespielt ihn anzurufen, aber was sollte sie ihm sagen? Dass sie endlich verstanden hatte, was er ihr sagen wollte? Dafür musste sie ihn einfach ansehen. Er war wahrscheinlich schon weg, aber sie musste mit ihm sprechen. Also musste sie zu seinem Loft fahren. Und wenn das bedeutete, dass sie dort die ganze Nacht auf ihn warten musste, würde sie auch das tun.
Fluchend rief sie dem bereits dritten Taxi nach, das an ihr vorbei fuhr. Sie hatte Chloe ihren Wagen geliehen und ein weiteres Mal verfluchte sie sich für das Timing. Und seit wann war es in dieser Stadt nicht möglich ein verdammtes Taxi zu bekommen?

Gerade schon als sie mit dem Gedanken spielte, das ganze Stück zu Fuß zu gehen, entdeckte sie den Wagen, der ihr inzwischen schon so vertraut war.
Verzweifelt sah sich um und entdeckte ihn schließlich im Schatten der Straßenlaterne an eine Mauer gelehnt. Er war gerade dabei sein Handy in die Tasche zu stecken.
„ Josef! “, rief sie und ehe sie es sich versah rannte sie über die Straße, ohne auf den Verkehr zu achten. Hupenden Autos zum Trotz setzte sie ihren Weg fort, bis sie ziemlich außer Atem vor ihm stand. Sie spürte wie ihr Herz wie wild pochte und wusste nicht, ob es an dem Adrenalin lag oder an der Tatsache, dass endlich der Knoten geplatzt und sie bereit war, ihre Angst über Bord zu werfen.

„ Du hast gesagt, dass du willst, dass ich glücklich bin. “, sagte sie schließlich leise, als sie dicht vor ihm stand. Sie wusste seinen Blick nicht richtig zu deuten, doch nun war es an ihr die Initiative zu ergreifen. Sie hoffte inständig, dass es noch nicht zu spät war und er sich nicht zu dem kalten Geschäftsmann switchen würde.
„ Wie kommst du auf die bescheuerte Idee, das könnte ich, wenn du aus meinem Leben verschwindest? “
Sanft legte sie ihre Hand auf seine Wange ehe sie endlich den Impuls zuließ, den sie schon die ganze Zeit verspürt hatte und küsste ihn.
 
"Robert ich..." wollte er gerade erklären, dass er von den letzten Sätzen recht wenig mitbekommen hatte, doch sein aufgebrachter Geschäftspartner ließ ihn nicht wirklich zu Wort kommen. Wenn er es richtig verstanden hatte, dann ging es um einen geplatzten Deal. Millionenbeträge hörte er den Banker fluchen, während er mit der Faust gegen die Mauer schlug. Einige kleine Steine lösten sich und fielen auf die Erde, seine Fingerknöchel begannen leicht zu bluten. Eigentlich wollte er sich mit dem Schmerz von Sandrine ablenken, dabei helfen sich endlich auf das Telefonat zu konzentrieren, aber es half nichts. Immer wieder sah er das bedauernde Gesicht der jungen Frau, die wunderschönen Augen. Er spürte immer noch ihre zarte Haut auf seinen Lippen, die gerade noch ihre Hand geküsst hatten und hörte immer und immer wieder diesen einen Satz. Ich kann das nicht, Josef.

"Hast du dich schon bei Michael erkundigt." warf er einen Satz in das Telefonat ein, was seinen Gesprächspartner dazu brachte noch aufgeregter auf ihn einzureden. Anscheinend hatte er ihm gerade berichtet, das Michael auch keine Lösung gefunden hatte. Gedankenversunken ließ Josef seinen Blick über die Straße gleiten. Hatte er wirklich geglaubt er könne sich auf seine Geschäfte konzentrieren? Plötzlich erklang die Stimme, die unaufhörlich aus dem Telefon kam nur noch wie ein fernes Summen, denn Josef erblickte eine Frauengestalt auf der anderen Straßenseite. Auch wenn sie noch weiter weg war, wusste er ganz genau um wen es sich handelte. Seine Hand ballte sich zur Faust, als er Sandrine beobachtete, wie sie nach einem Taxi rief. Wieso war sie alleine unterwegs? Wo war Josh? "Es tut mir leid Robert, aber wir müssen das auf morgen verschieben." sprach er abwesend in sein Telefon und steckte es ohne auf eine Antwort zu warten zurück in seine Jackentasche.

In diesem Moment hatte auch Sandrine ihn entdeckt und bevor er irgendwie reagieren konnte, hörte er seinen Namen aus ihrem Mund. Er war sich nicht sicher, ob es Erleichterung war, die er in ihrer Stimme hörte, doch gab es keine Zeit darüber nachzudenken, denn lebensmüde stützte sich die junge Frau auf die Straße, um ihm entgegen zu rennen. Josef war kurz davor, sich vor den Verkehr zu stürzten, als die Autos hupend anhielten und Sandrine völlig außer Atem bei ihm ankam. "Bist du des Wahnsinns?" sprach er die ersten Worte, die in seinen Kopf kamen, bevor tausend weitere Fragen gleichzeitig darin zu kreisen begannen. Wieso war sie hier? Was wollte sie von ihm? Hatte sie geweint? Er starrte sie fassungslos an, nicht in der Lage ein weiteres Wort zu sprechen und es schien als starrten sich die beiden eine Ewigkeit an, bis Sandrine endlich die Stille durchbrach.

Ihre Worte kamen nicht gleich zu ihm durch. Immer noch irritiert blickte er sie an und versuchte seine Gedanken, um das eben Gesagte zu schlingen, als er ihre Hand auf seiner Wange spürte. Reflexartig schloss er die Augen und zog den wunderbaren Duft der jungen Frau ein, während ihre warme Hand auf seiner Wange die so wohl vertrauten kleinen Impulse durch einen Körper schickte. Erst als ihre Lippen auf den seinen lagen, verstand er vollkommen, was Sandrine gesagt hatte. Wie kommst du auf die bescheuerte Idee, das könnte ich, wenn du aus meinem Leben verschwindest? Mehr musste er nicht hören. Josef zog die junge Frau näher zu sich und erwiderte zärtlich ihren Kuss. Er hatte nicht mehr daran geglaubt, ihre süßen Lippen noch einmal auf seinen zu spüren und merkte, wie er nicht genug davon bekommen konnte.

Nach einem intensiven Moment löste er sich kurz von Sandrine und nahm ihr Gesicht in beide Hände. "Ich habe dich zum weinen gebracht. Es tut mir leid." flüsterte er, während er mit seinen Daumen die letzten Tränen von ihren Wangen wischte und schließlich ihre Stirn küsste.
 
Seine Lippen fanden schnell die ihren wieder und er intensivierte seinen Kuss, während er alles andere um sich herum vergaß. Noch war er sich nicht sicher, ob er nicht gerade in einer Wunschvorstellung lebte, doch war dieser Moment zu intensiv, zu real, um nur in seinem Kopf zu geschehen.

Sanft aber bestimmt, drückte der Vampir die junge Frau mit seinem Körper gegen die Wand. Seine Hände wanderte von ihren Wangen zu ihren Hüften und er zog jeden einzelnen Moment wie einen Schwamm in sich auf. Für einen weiteren Moment zwang er sich dazu von Sandrine abzulassen, um ihr die Möglichkeit zu atmen zu geben und schaute ihr lächelnd in die Augen. "Was sich so gut anfühlt, kann unmöglich falsch sein." flüsterte er zärtlich, bevor die beiden in einen weiteren noch intensiveren Kuss verschmolzen.
 
Die hupenden Autos, die fluchenden Fahrer, das alles war ihr egal. Sie hatte geglaubt es sei bereits zu spät gewesen und als sie Josef erblickte, konnte sie nur noch daran denken zu ihm zu kommen und ihn davon abzuhalten sich einfach so aus ihrem Leben zu stehlen. Erst Joshs Reaktion hatte ihr erst deutlich gemacht, wie sehr sie Josef brauchte. Sicher war auch das keine Garantie, aber die hatte sie in anderen Beziehungen auch nicht. Zu Josh so fair zu sein und ihn freizugeben war das einzig Richtige gewesen. Selbst wenn Josef und sie keinen Weg mehr zueinander fanden, hatte sich ihr Herz schon vor langer Zeit für ihn entschieden.

Außer Atem stand sie nun vor ihm. Seine Frage hörte sie gar nicht richtig, dafür gingen ihr viel zu viele ihrer Wörter im Kopf herum. Bis eben hatte sie noch so viel im Kopf gehabt, das sie ihm sagen wollte und jetzt, wo sie vor ihm stand, war plötzlich alles wie weggeblasen. Also sagte sie das erste was ihr einfiel.
Sein irritierter Blick ließ auch sie für einen kurzen Moment innehalten. Kurz glaubte sie, dass es zu spät sei. Er hatte gesagt, dass er gehen würde. Er wusste, dass er sein Wort hielt. Aber bedeutete das, dass er sich jetzt, wenige Minuten später nicht mehr darauf einlassen konnte? Weil sie gezögert hatte? Dieser Gedanke brachte sie fast um den Verstand. Aber es gab nun auch für sie kein Zurück mehr. Sie hatte sich dazu entschieden ebenfalls zu kämpfen, mit allem was es bedeutete. Also entschied sie sich dafür, den Worten Taten folgen zu lassen.

Seine Lippen auf ihren, sie hatte das Gefühl, dass ihr letzter Kuss eine Ewigkeit her gewesen war. Und jetzt, mit dem Wissen, dass sie beide das Gleiche füreinander empfanden, ließ sie diese Berührungen das alles noch intensiver erleben. Widerstandlos ließ sie sich näher an ihn heranziehen und gab sich einfach ihren Gefühlen hin.
Erst als Josef sich sanft von ihr löste, kehrte sie wieder zurück und sah ihn an. Doch als sie seine Entschuldigung hörte, schüttelte sie nur mit dem Kopf, „ Nein, hör auf. “, sagte sie leise, „ Schluss mit den Entschuldigungen. “
Und schließlich trat ein Lächeln auf ihr Gesicht, al er ihre Stirn küsste. Sie wusste nicht, ob sie träumte oder es wirklich Realität war. Aber es fühlte sich so gut an, wie noch nie.

Sie ließ sich von ihm küssen und erwiderte diese voller Sehnsucht. Nur am Rande bekam sie mit, dass sie inzwischen eng aneinander geschmiegt an der Wand standen. Sie war vielmehr damit beschäftigt ihren Herzschlag und die vielen Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Wieder einmal schaffte er es, sie völlig aus der Bahn zu werden und dieses Mal wünschte Sandrine sich, dass dies niemals enden würde.
Nun war sie es, die beide Hände auf seine Wangen legte, als er sich für einen kurzen Moment von ihr löste. Nein, das hier konnte nicht falsch sein.
„ Ich dachte ich hätte dich tatsächlich verloren. Aber vielleicht war es genau das, was ich brauchte, um endlich zu verstehen … "

Voller Sehnsucht und aufkeimendem Verlangen erwiderte sie seinen Kuss. Ihre Hand fuhr durch sein Haar, über seine Wangen, bis sie schließlich auf seiner Brust ruhten.
Sanft schob sie ihn ein Stück von sich weg und sah ihn an ehe wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht trat, „ Bevor wir hier wegen irgendetwas verhaftet werden … Komm mit! “, grinste sie und griff nach seiner Hand, bevor er etwas erwidern konnte.
Gemeinsam überquerten sie die Straße und noch immer Hand in Hand liefen sie zu Sandrines Wohnung.

Noch bevor die Tür ins Schloss gefallen war, drehte Sandrine sich zu ihm um und zog ihn wieder an sich. Ein weiterer intensiver Kuss folgte. Konnte sie jemals genug von diesem Mann kriegen? Momentan war es schwer vorstellbar.
Langsam zog sie ihn mit in ihr Schlafzimmer, wo erst sie sich auf ihr Bett fallen ließ, ihn aber mit sich riss.
Sie sah ihn an und legte eine Hand auf seine Wange, „ Wage es ja nicht noch einmal abzuhauen. Egal, was ich sage. “, sagte sie leise ehe sie ihn dann wieder leidenschaftlich küsste. Momentan zählte für sie nur, dass sie zwei hier waren. Zusammen und glücklich. Mit dem Rest würden sie sich noch früh genug befassen.
 
Schluss mit den Entschuldigungen, hörte er sie sagen, was ein Lächeln auf seine Lippen brachte. Ja, sie hatten sich in der letzten Zeit oft entschuldigt für Dinge, die sie sich gegenseitig angetan haben, oder Tatsache die sie sich vorenthalten hatten, aber das war nun nicht mehr wichtig. Wichtig war, dass sie hier standen, gemeinsam. Josef konnte immer noch nicht ganz glauben, dass sich die junge Frau in seinen Armen wirklich für ihn entschieden hatte. Nach was geschehen war, war er gerade dabei gewesen aufzugeben, dieses Kapitel zu den Akten zu stellen und irgendwie zu versuchen weiter zu machen. Doch nun hatte sich schlagartig alles geändert. Es interessierte ihn nicht was die Zukunft bringen würde, oder welche Schwierigkeiten noch auf sie zu kamen. Nichts hatte sich je so gut angefühlt wie dieser Moment und alles andere würden sie gemeinsam überwinden, da war er sich sicher.

Ihr Herz pochte schnell, was in dem Vampir die Sehnsucht nach ihr nur noch verstärkter. Als er sie sanft gegen die Wand drückte waren alle Sorgen und Ängste für diesem Moment vergessen. Er genoss ihre Lippen auf seinen, ihren Körper, der sich so perfekt an seinen schmiegte. Jede Berührung, jede kleine Bewegung nahm er noch intensiver wahr als je zuvor. Dieses Mal war es kein Akt aus purem Verlangen, nein, dieses Mal spielte viel mehr in diesen Kuss mit hinein und es fühlte sich so gut an. Josef ließ von ihr, um in ihre Augen zu sehen, nachzuspüren, ob es ihr wirklich gut ging. Ihr Blick bestätigte ihn in dem was er fühlte und so sprach er die Worte aus. Sie gehörten zusammen und daran konnte nichts falsch sein.
Sandrines Hände auf seinem Gesicht ließen eine Angenehme Wärme durch seinen Körper fließen. Er schenkte ihr ein Lächeln als sie begann zu sprechen. "Selbst wenn ich gegangen wäre, mein Herz wäre für immer bei dir geblieben." antwortete er leise, während er ihr sanft durchs Haar strich. "Ich liebe dich, Sandrine."

Sie küssten sich erneut mit steigendem Verlangen. Ein heißer Schauer lief ihm über den Rücken als Sandrine ihre Hand in seinem Haar vergrub. Er konnte schon lange nicht mehr klar denken, sehnte sich nach der Nähe der jungen Frau so sehr, dass es ihm nur schwerlich gelang langsam zu machen. Seine Hand hatte sich von seiner Hüfte gelöst und den Weg unter ihr Kleid gefunden, wo seine Finger sanft die weiche Haut ihrer Oberschenkel streiften. Erst als Sandrine in sanft von sich stieß, gelangte er ein wenig Verstand zurück. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als sie davon sprach verhaftet zu werden und er ließ sich widerstandslos mit auf die andere Straßenseite ziehen. "Solange du dabei bist, ist es mir ziemlich egal, ob ich die Zeit im Gefängnis, auf der Straße oder auf Hawaii verbringe." merkte er an, während die beiden Sandrines Wohnhaus betraten.

Ihre Küsse schmeckten süß und ihre Berührungen machten in zu Wachs in ihren Händen. Willenlos ließ er sich von ihr ins Schlafzimmer ziehen. Mit einem Arm stützte er sich über ihr ab, während die andere Hand schnell den Weg wieder unter ihr Kleid fand. "Das verspreche ich dir." erwiderte er lächelnd auf ihre Bitte sie nie mehr zu verlassen. Er hatte aus seinen Fehlern gelernt und war sich nun sicher, dass ein Leben ohne ihn zwar möglich aber nicht unbedingt besser für sie war. Er fühlte sich so stark zu ihr hingezogen wie noch nie zuvor und ihre leidenschaftlichen Küsse zeigten ihm, dass es ihr ähnlich ging. Langsam drehte er sich mit ihr, sodass sie auf ihm lag und entledigte sich dem Stück Stoff, dass gerade nur allzu sehr störte. Sanft ließ er seine Finger über ihre Wirbelsäule streichen. Ihre weiche Haut fühlte sich wunderbar an und er wollte jeden einzelnen Millimeter davon erkunden.
 
Mit beiden Händen fuhr sie an seinem Gesicht entlang. Noch vor wenigen Minuten war ihr alles so aussichtlos erschienen und nun stand sie hier mit ihm und hoffte, dass das was sie fühlte niemals aufhören würde. Sie hörte seine Worte, hörte wie er ihr seine Liebe gestand und spürte das breite und glückliche Lächeln auf ihrem Gesicht. Wie oft hatte sie an diesen Augenblick gedacht und dann geglaubt, dass es aussichtlos war, dass Josef nicht das Gleiche für sie empfand wie er für sie. Sie wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Sie strich sanft über seine Wange, so sanft, dass ihre Fingerspitzen ihn kaum zu berühren schienen und schon kurz danach folgte ein weiterer intensiver Kuss.

Sie spürte seine Hand langsam an ihrer Hüfte herunter wandern, während sie gleichzeitig seinen fordernden Kuss erwiderte. Sie hätte Stundenlang weiter mit ihm an dieser Mauer stehen können, doch schließlich besann sie sich eines Besseren. Es fiel ihr schwer, sich in diesem Moment von ihm zu lösen, doch als sie sein Grinsen sah, wurde ihr klar, dass es momentan keinen besseren Anblick für sie gab.
„ Also wenn das meine Auswahl ist, entscheide ich mich für Hawaii. “, erwiderte sie lachend, während sie schon dabei waren die Straße zu überqueren.

Froh darüber inzwischen alleine zu wohnen und auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen, zog Sandrine Josef mit in ihr Schlafzimmer. Im Moment konnte er ihr nicht nah genug sein und so schenkte sie ihm ein Lächeln, als er ihr versprach sie nicht mehr zu verlassen. Der Gedanke ihn zu verlieren und nie wieder zu sehen hatte sie wahnsinnig gemacht. Auch wenn das die Situation gewesen war, die sie zur Vernunft gebracht hatte, wollte sie das nie wieder fühlen.

Verloren in seinen Küssen drehte sie sich mit ihm und ließ sich widerstandslos ihr Kleid ausziehen. Jedes einzelne Stück Stoff zwischen ihnen war eindeutig ein Stück zu viel. Sie schloss ihre Augen und genoss seine Liebkosungen. Unter seinen Berührungen brannte ihre Haut und das Gefühl, das sie nur allzu gut kannte, kehrte zurück. Nun war sie diejenige, die sich mit einem Arm über ihm abstützte und ihn für einen Augenblick lang einfach nur ansah. Alles um sie herum still.
„ Du hast mir vorhin etwas gesagt und ich war so überwältigt davon, dass ich nichts darauf erwidern konnte. “ Sanft strich sie mit ihrem Finger über seine Lippen ehe sie sie auf seiner Wange ruhen ließ, „ Ich liebe dich, Josef. “

Für einen Moment lang sahen sie sich einfach nur an, doch schon im nächsten Moment spürten sie beide die Sehnsucht und das Verlangen nacheinander. Sandrine setzte sich leicht auf und begann, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Unwillkürlich schossen Bilder ihrer letzten gemeinsamen Nacht durch ihren Kopf. Sie erinnerte sich, wie jeder einzelne Knopf, der zu Boden geflogen war, ihr Verlangen nach ihm gesteigert hatte. Er half ihr dabei, sich des Hemdes zu entledigen. Wieder erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht ehe sie ihn sanft zurück auf das Bett drückte und ihre Lippen wieder auf seine legte. Seine Haut auf ihrer, ein Gefühl, das sie noch immer nicht beschreiben konnte.

Schließlich schaffte sie es, sich von ihm zu lösen, fuhr sanft mit ihren Lippen über seine Wange, küsste seinen Hals, seine Schultern, seine Brust. Sie waren einfach füreinander geschaffen, dessen war sie sich nun sicher. Egal, welche Probleme noch auf sie zukamen. Wie er schon gesagt hatte: Etwas, das sich so anfühlte, konnte unmöglich falsch sein.
Langsam bahnte sie sich küssend den Weg nach oben zurück bis sie wieder bei seinen Lippen angekommen war. Dieser Mund. Sein Lächeln. Davon würde sie wahrscheinlich nie genug bekommen können.
Dies war wohl auch der Grund, weshalb sie ihn wieder fordernd, von Leidenschaft und Sehnsucht getrieben, küsste, während sich ihre Hände gleichzeitig wie selbständig auf die Suche nach dem Bund seiner Hose machten.
 
Hätte ihm noch vor wenigen Wochen jemand gesagt, dass er heute der jungen Frau seine Liebe gestand, dann hätte ihn Josef sicherlich für verrückt erklärt. Doch alles was so unwahrscheinlich, so unmöglich schien fühlte sich in diesem Moment so richtig an. Seit diesem Moment, an dem er machtlos zusehen musste, wie die junge Frau beinahe ums Leben kam, war für ihn klar, dass ein Leben ohne sie ganz und gar nicht dem entsprach was er wollte. Er wollte Sandrine, er wollte in ihrer Nähe sein, er wollte sie glücklich sehen. Dass die junge Frau seine Gefühle zu erwidern schien, konnte er kaum glauben. Doch ihr glückliches Lächeln und schließlich ihre Worte ließen ihn an nichts mehr zweifeln.

Ihre Augen waren wunderschön und er verlor sich völlig in ihrem Blick, bis seine Leidenschaft ihn übermannte und er Sandrine zu sich zog um sie erneut mit brennender Leidenschaft zu küssen. Doch Sandrine hatte andere Pläne, sie setzte sich auf und mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtete Josef sie dabei, wie sie langsam sein Hemd aufknöpfte. In seinem Kopf tauchten die Erinnerungen des letzten Males auf. Vor wenigen Wochen hatte er es so eilig, dass er sein Hemd förmlich aufgerissen hatte. Josef grinste bei dem Gedanken an die Knöpfe, die dabei ums Leben kamen. Auch wenn seine Leidenschaft sicherlich noch größer war, als bei der letzten Begebenheit, genoss er heute jede Sekunde, die Sandrine benötigte ihn von seinem Hemd zu befreien. Sie hatten alle Zeit der Welt und er würde jeden Moment mit ihr bis auf das kleinste Detail auskosten.

Sanft strich er über ihre Oberarme, bevor er sich schließlich das geöffnete Hemd auszog und sich ganz ihren Küssen hingab. Ihre sanften Lippen auf seiner Haut weckten den Mann in ihm schließlich vollkommens und er drückte Sandrine zurück in die Kissen während er ihr half auch seine Hose auszuziehen. Die restlichen Fetzen Stoff, die sie nun noch voneinander trennten, folgten dem Beispiel der vorherigen Klamotten und behutsam strich Josef mit seinen Fingerspitzen über Sandrines nackte Haut, während er sie leidenschaftlich küsste. Es dauerte nicht lange bis sie völlig miteinander verschmolzen, was Josef mit einem Schauer von Glückshormonen erfüllte.

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Schwer atmend ließ er sich neben Sandrine in die Kissen fallen. Er war erschöpft und hell wach zugleich. Für einen Moment lag er einfach da und ließ die Nachwirkungen der vorangegangenen Momente auf sich wirken. Er fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Neben sich hörte er das Herzklopfen und die schnellen Atemzüge Sandrines, was ihn sich schmunzelnd zu ihr drehen ließ. Sanft strich er ihr eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht und schaute in ihre dunklen Augen.
"Wie geht es Ihnen, Miss Voltaire?" fragte er leise, bevor er ihre Schläfe küsste und sie vorsichtig zu ihm zog.

Beim letzten Mal blieb dieser Teil aus und so genoss der Vampir den Moment, mit der jungen Frau in seinen Armen. Ihr Herz pochte laut und der Duft ihrer zarten Haut ließ noch ein anderes Verlangen in ihm erwachen, was er allerdings für den Moment ignorierte. Er musste sich früh genug mit der Tatsache auseinandersetzen, dass das Tier in ihm seinen Teil einforderte und dies oft ohne Rücksicht auf Verluste. Doch dieser Moment galt ganz alleine ihm und der wunderschönen Frau in seinen Armen. Sanft strich er über ihre Schulter und ihren Rücken, er konnte nicht genug von ihrer Haut unter seinen Fingern bekommen. "Es ist zwar nicht Hawaii, aber für den Moment vollkommen in Ordnung." flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er sanft ihren Hals küsste. "Was meinst du?"
 
Sandrine lag schwer atmend neben dem Mann, der ihr auf so viele Wege den Atem raubte. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl für sie hier mit dem Mann zu liegen, den sie liebte und der sie ebenfalls liebte. Niemals hätte sie sich das träumen lassen. Hätte ihr vor Wochen jemand diesen Abend prophezeit hätte sie ihn für verrückt erklärt.
Sie spürte wie ihr Herz unermüdlich pochte, sodass sie schon glaubte es könne jeden Augenblick aus ihrer Brust springen. Und dabei war sie sich durchaus bewusst, dass Josef dies besser als jeder anderer hörte. Doch was ihr anfangs vielleicht noch unangenehm gewesen war, empfand sie jetzt als eine Verbindung zwischen ihnen beiden, wie sie nur sehr selten war.

Sie spürte wie er sich neben ihr bewegte und sich zu ihr drehte. Von diesen Augen würde sie wohl niemals genug bekommen können.
„ Es ging mir noch nie besser. “, sagte sie schließlich ebenso leise, aus Angst den Moment zu zerstören. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen, während sie diese scheinbar kleine, aber bedeutsame Geste genoss. Sie war so klein, aber inzwischen schon so selbstverständlich, dass ihr dies erst jetzt bewusst wurde. Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht.

Sie konnte sich nicht daran erinnern einen solchen Moment mit Josef erlebt zu haben. Einfach hier nebeneinander zu liegen, erschöpft und hellwach zugleich. Vor allem aber glücklich.
Das letzte Mal, als sie gemeinsam so im Bett gelegen hatten, hatte dieser Vormittag eine Wendung genommen, die Sandrine aus ihrem Gedächtnis verbannen wollte. Denn das alles spielte nun keine Rolle mehr. Sie würden sich neue Erinnerungen schaffen und auch wenn es sicherlich noch einige Hürden für sie gab, würden sie diese schon irgendwie gemeinsam meistern, dessen war sie sich nun sicher.

Seine sanften Berührungen ließen kleine elektrische Impulse durch ihren gesamten Körper jagen. Sie erinnerte sich nicht, wann Berührungen dies je bei ihr verursacht hatten, doch mit Josef war eben alles anders. Und die junge Frau hatte sich durch ihn verändert. Ihr gefiel, wie die zwei zusammen harmonisierten. Sie forderten sich hinaus, ohne es unbedingt zu wissen. Und auch, wenn es viele Unstimmigkeiten gab und wahrscheinlich noch geben würde, passten sie einfach zusammen.

Sanft strich sie mit einer Hand über seine Schultern ehe sie an seiner nackten Brust angelangt war und mit ihrem Finger kleine unsichtbare Kreise zog. Dabei ließen sie sich nicht aus den Augen und Sandrine spürte die Vertrautheit zwischen ihnen, die ihr das Gefühl von Geborgenheit gab.
Unter seinen Berührungen schaffte sie es kaum einen klaren Gedanken zu fassen. Wieder schloss sie die Augen, als Josef sanft ihren Hals küsste. „ Wie du schon sagtest, wenn wir zusammen sind, ist es egal wo. “
Von ihr aus hätten sie nun sonst wo sein können. Denn sie konnte noch immer kaum glauben, dass sie es wirklich geschafft hatten, über ihrer beider Schatten zu springen und endlich ihren Gefühlen zu folgen. Sie konnte nur ahnen wie schwer dies für Josef gewesen sein musste, denn immerhin hatte er Jahrhunderte allein gelebt und es geliebt.

Doch die letzten Tage hatten bei ihnen beiden viel verändert. Vielleicht würde ihr das dabei helfen, diesen schrecklichen Abend zu vergessen. Denn so schrecklich er auch gewesen war, ohne ihn hätte der Vampir ihr wahrscheinlich nie seine Liebe gestanden. Mit ihm gerade an ihrer Seite erschien ihr plötzlich alles möglich zu sein.
„ Wir müssen auch nicht nach Hawaii. Vielleicht tut es Frankreich für den Anfang auch. “, sagte sie schließlich und als Josef sie überraschend ansah, „ Ich habe seit Tagen mit dem Gedanken gespielt. Ich glaube, ich möchte meine Heimat besuchen, meine Familie. “
Sie lächelte und küsste ihn sanft ehe sie eine Hand auf seine Wange legte, „ Ich habe so lange in Angst gelebt und inzwischen bin ich mir nicht sicher, ob das vielleicht alles nur noch schlimmer gemacht hat. Daher habe ich beschlossen, mich dieser Angst zu stellen. Vielleicht noch nicht morgen, vielleicht nicht nächste Woche. Aber in naher Zukunft. “, sagte sie schließlich und nickte bekräftigend ehe sie ihn angrinste, „ Also, wann hast du Zeit mit mir nach Frankreich zu fliegen, damit ich dir meine Heimat zeigen kann? “
 
Es würde wohl eine ganze Weile dauern, bis er sein Glück gänzlich fassen würde. Er zog ihren berauschenden Duft ein, den er so intensiv wahr nahm, jetzt wo sie so ruhig in seinen Armen lag. Ihr Herz schien unter seinen Berührungen noch schneller zu schlagen, aber in diesem Moment hielt ihn dies nicht davon ab, ihre zarte Haut weiter zu liebkosen. Der Vampir hatte keine Angst mehr davor, Sandrine zu verletzten oder sie zu überfordern. Ja, er würde sich sein Leben lang darum sorgen, dass sie glücklich war und ob es ihr gut ginge, aber in diesem Moment erfüllte ihn eine unerklärliche Ruhe. Eine Gewissheit, dass sie diesen Moment genauso genoss, wie er selbst. Ihre Worte bestätigten dies und er erwiderte ihr Lächeln, bevor er sie sanft und liebevoll küsste.

Als er wieder in Sandrines Augen blickte, schien die Welt stehen zu bleiben. Er konnte sich nicht erinnern je eine solche Anziehungskraft in den Augen einer anderen Frau gefunden zu haben. Ihr Blick ließ ihn alles andere vergessen und ihre Finger auf seiner Brust raubten ihm beinahe den Verstand. Diese Frau hatte eine unbeschreibliche Wirkung auf ihn, eine Wirkung, vor der er sich damals fürchtete. Er war nicht bereit gewesen sich auf diese Reise zu begeben, zu erforschen, was er war, dass die beiden verband. Doch nun war alles anders. Er sehnte sich förmlich danach mehr von diesem bezaubernden Wesen zu erfahren, mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Wenn es nach ihm ginge, müssten sie nie wieder aus diesem Bett aufstehen.

Seine Lippen streiften über ihren Hals und es kostete ihn eine Menge Kraft sich nicht gänzlich seinen Instinkten hinzugeben, als er ihr Blut unter ihrer sanften Haut pulsieren spürte. Seine Finger erkundeten inzwischen jeden Millimeter ihres Oberkörpers. Erst ihre Worte ließen ihn wieder ganz zu sich kommen. Er schenkte ihr ein Lächeln und nickte zustimmend. "Deine Wohnung ist auch um einiges Näher als Hawaii." bemerkte er schließlich mit einem Grinsen, während er ihr herausfordernd in die Augen blickte, und seine Hände sanft über ihre Hüfte strichen. "Ich weiß nicht, ob ich so lange hätte warten können." Wieder küsste er sie sanft, dennoch mit neu aufkommender Leidenschaft, während er sich leicht über sie beugte.

Nach diesem intensiven Kuss, löste er sich lächelnd von ihr, ließ sich neben sie in die Kissen fallen und zog sie wie näher zu sich. Er schloss die Augen, während er ihr sanft über das Haar strich und sich ganz ihrer Nähe hingab.
Ihre Worte überraschten ihn im ersten Moment, doch musste er zugeben, dass dieser Gedanke auch in seinem Kopf schon seine Runden gedreht hatte. Er war stolz auf Sandrine, dass sie bereit war, sich ihren inneren Dämonen zu stellen und gleichzeitig besorgt, denn konnte niemand wissen, was in Frankreich auf die junge Frau warten würde. Tausende Szenarien spielten sich zugleich in seinem Kopf ab und erst ihr Kuss brachte ihn zurück. Er blickte der jungen Frau in die Augen und wusste, dass an diesem Entschluss nichts mehr zu ändern war. Sie würde nach Frankreich reisen, mit oder ohne sein Einverständnis. Also würde er sie begleiten, nur so konnte er sicher stellen, dass Sandrine sicher war.

"Wieso nicht morgen?" hörte er sich impulsiv, wie immer, sagen. "Bis zu deiner Eröffnung sind es noch zwei Wochen und die Galerie sieht top aus. Sag mir nicht es gäbe noch irgendetwas, um das du dich noch kümmern müsstest." er lächelte sanft. So gut kannte er Sandrine bereits, dass ihm klar war, dass alles was die Eröffnung anbelangte bereits in trockenen Tüchern sein musste. Die nächsten zwei Wochen würde sie ihrem Perfektionismus nachgehen und da war ein gemeinsamer Urlaub vielleicht sogar genau das richtige. Darüber hinaus lockte ihn der Gedanke noch mehr über Sandrine herauszufinden und der Wunsch sie glücklich zu sehen. Er erinnerte sich an den Abend, an dem sie ihm von Frankreich erzählte, auch dort hätte er sie sofort dahin mitgenommen, denn ihre Worte, ihre Augen, verrieten die Sehnsucht, die sie nach ihrer Heimat hegte. Damals hatte er sich durch ihren Rückzieher verunsichern lassen. Wusste er noch nicht, was er heute wusste, hatte seine impulsive Art an diesem Abend alles zerstört. Doch nun war es anders. Er würde einen Rückzieher so schnell kein zweites Mal akzeptieren.

"Du musst nur ja sagen." erklärte er lächelnd. "Dann sitzen wir morgen im Flieger.
 
Sie wünschte sich nie wieder aufstehen zu müssen. Josef, sie und dieses Bett, das war für sie perfekt. Sie genoss jeder seiner Berührungen und war immer wieder überrascht, welche Wirkung diese auf sie hatten. So lange hatten sie gekämpft und gestritten, doch jetzt schien es, als seien sie angekommen. Auch wenn das weitere Streitpunkte und Diskussionen nicht ausschloss, doch nun war sich Sandrine sicher, dass sie auch dies irgendwie schaffen würden. Ihre Haut brannte unter seinen Berührungen und immer wieder fragte sich, was das Besondere an diesen war. Doch in diesem momentanen Glücksgefühl konnte sie davon nicht genug bekommen.
„ Ich pfeife auf Hawaii … “, murmelte sie, denn als sie seine Hände auf ihrer Hüfte und seine Lippen auf ihren spürte, erwiderte sie seinen Kuss, mit ebenso wiederkehrendem Verlangen. Sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. Würde sie jemals genug von diesem Mann bekommen?

Als er sich langsam von ihr löste, brauchte sie einen Moment, bis sie wieder klar denken konnte. Sie lächelte über die Selbstverständlichkeit ihrer Bewegungen. Sie ergänzten sich und Sandrine war sich sicher, dass es das Richtige war. Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und lauschte seinen inzwischen regelmäßigen Atemzügen. Während er ihr mit der einen Hand übers das Haar strich, griff sie gedankenverloren nach seiner anderen und verschränkte ihre Finger miteinander.
Sie war sich nicht sicher, wie er auf ihre Worte reagieren würde. Ihr war durchaus bewusst, dass sie dieses Thema bereits mal angesprochen haben, in einer ähnlichen Situation. Aber es gab einen entscheidenden Unterschied zu damals. Jetzt hatten sie sich bewusst füreinander entschieden. Sie hatten sich ihre Liebe gestanden und Josef wusste endlich von ihrer Vergangenheit. Auch wenn sie hierbei noch nicht ins Detail gegangen waren, so konnte er sie inzwischen besser verstehen. Und sie wollte, dass er sie begleitete. Schon so oft hatte sie über ihre Heimat geschwärmt, sie wollte ihm endlich zeigen, was sie so sehr an ihrer Heimat liebte.

Als er sie schließlich ansah war sie sich nicht sicher, wie er reagieren würde. Eigentlich hätte sie seine Reaktion nicht überraschen sollen. Und im Grunde war sie froh darüber. Das war einer der Eigenschaften, die sie an ihm liebte. Doch auch, wenn sie es kaum erwarten konnte, hielt sie etwas zurück. Doch auch das ahnte Josef bereits voraus. Gerade hatte sie den Mund geöffnet, um zu widersprechen, doch dann kam er ihr zuvor. Seinem sanften Lächeln erwiderte sie ein Stirn runzeln. Im Grunde war für die Eröffnung alles vorbereitet. Ein paar Telefonate, die sie noch führen musste, konnte sie auch von dort erledigen. Doch war sie wirklich schon bereit? Sie war zwölf Jahre lang nicht mehr zu Hause gewesen und es gab einen kleinen Teil in ihr, der Angst davor hatte zurückzukehren. Denn es hatte sich sicherlich einiges verändert, sie hatte sich verändert. Doch die Sehnsucht hatte den eindeutig größeren Platz in ihrem Herzen angenommen.

Und als sie schließlich Josefs Lächeln sah, warf sie ihre Bedenken über Bord. Jeder weitere Tag ohne ihre Familie, ihre Heimat, war einen Tag zu viel.
„ Okay. “, sagte sie schließlich leise und sah ihn an. Erst als ihr richtig bewusst wurde, was das bedeutete, nämlich, dass sie bald ihre geliebten Eltern wiedersehen würde, reagierte sie richtig.
„ Ja! “, rief sie und strahlte ihn an, „ Du wirst es lieben, warte ab. “
Die Gedanken daran, was diese kurzfristige Reise mit sich brachte, versuchte sie zu verdrängen. Sie wusste, dass Josef nicht auf Geld achten musste. Eine solche Reise kostete sie normalerweise ziemlich viel Zeit und Geld. Josef hatte mit Sicherheit entsprechende Kontakte von denen er Gebrauch machen würde -ja sogar darauf bestand- und unter anderen Umständen würde sie dies vielleicht stören, doch mit ihm an ihrer Seite war sie dazu momentan viel zu glücklich.

Dieses Mal war sie es, die sich über ihn beugte. Noch immer ein Strahlen auf ihrem Gesicht legte sie ihm sanft eine Hand auf seine Wange, während sie sich mit dem anderen Arm über ihm abstützte.
„ Ich kann es kaum erwarten endlich nach Hause zu kommen… Und vor allem bin ich glücklich, es mit dir an meiner Seite tun zu können. “, sagte sie leise ehe sie ihre Lippen, sanft und fordernd zugleich, auf seine legte.
 
Fühlte sich so Glück an? Als Sandrine ihre Finger mit seinen verschränkte trat ein Lächeln auf seine Lippen. Das erste Mal hatte der Vampir das Gefühl, dass die beiden etwas verband, dass stärker war als die Zweifel, die immer wieder in ihm hoch kamen. Er wusste mittlerweile, dass Sandrine zu ihm gehörte, dass es keinen besseren Weg gab, als sie an seiner Seite und dafür würde er kämpfen. Auch wenn dies bedeutete, er würde gegen sich selbst kämpfen müssen.

Ihre Worte über Frankreich ließen ihn die Sehnsucht spüren, die aus ihrer Stimme klang. Familie und Heimat, das waren zwei Worte, die Josef schon lange aus seinem Vokabular gestrichen hatte. Alles was damit zusammen hing, lag so weit in der Vergangenheit und schon vor vielen Jahren hatte er sich dazu entschlossen diese Erinnerungen tief in seinem Inneren einzuschließen und er lebte gut damit. Doch Sandrine hatte noch lange nicht mit diesem Thema abgeschlossen und es gab auch keinen Grund dafür. Der Gedanke daran, die Freude in ihren Augen zu sehen, wenn sie tatsächlich in ihrer geliebten Heimat waren, genügte ihm als Ansporn für seine nächsten Worte.

Nun lag es an der jungen Frau eine Entscheidung zu treffen und Josef erkannte neben der Sehnsucht auch Furcht in ihrem Blick aufkommen. Sanft legte er die Hand auf ihre Wange und sah sie entschlossen an. "Ich bin immer bei dir Sandrine. Gemeinsam werden wir deine Dämonen besiegen." Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und atmete erleichtert auf, als sie schließlich zustimmte.
Ihre Reaktion ließ ihn schließlich schmunzeln und er beobachtete die Freude in ihr aufsteigen. Widerstandslos, ließ er sich von ihr in die Kissen drücken und blickte liebevoll in das strahlende Gesicht der jungen Frau. Mehr brauchte er nicht, solange er sie so glücklich sah, war alles andere egal.

"Ich bin dafür da, dich glücklich zu machen." flüsterte er, bevor ihre Lippen sich auf seine legten und die beiden in einen leidenschaftlichen Kuss verschmolzen. Es dauerte nicht lange, bis das Verlangen erneut in seinem Kopf pochte und seine Finger sich erneut auf Erkundungstour über ihre weiche Haut begaben. "Du machst mich wahnsinnig." hauchte der Vampir, als Sandrine seinen Oberkörper mit Küssen bedeckte, doch wollte er für keinen Moment dass sie damit aufhörte. Schon wenig später vereinten sie sich erneut in ein harmonisches Zusammenspiel ihrer beiden Körper, bis die junge Frau erschöpft in seinen Armen einschlief.

Für eine ganze Weile beobachtete er Sandrine beim schlafen. Er war hellwach und genoss die Nähe zu ihr in vollen Zügen. Es war Balsam für seine Seele ihren ruhigen Herzschlag und entspannten Atmen zu hören. Sie fühlte sich wohl bei ihm, mehr konnte er sich nicht erhoffen.
Schließlich stand er leise vom Bett auf und sucht seine Klamotten zusammen. Er hatte noch ein paar Stunden bis die Sonne aufging und wenn alles nach seinem Plan ging, würde er Sandrine, dann schon mit fertigen Reiseplänen überraschen. Und tatsächlich dauerte es nur einige Telefonate und einen kuren Trip zu einem seiner Kontaktmänner, um alles in sicheren Tüchern zu haben.

Zusammen mit den Flugtickets und einer Tüte Crossaints, betrat er leise Sandrines Wohnug und kümmerte sich um ein Frühstück, bevor er sich wieder an die Seite der jungen Frau legte und ihr sanft über die Haare strich. "Aufwachen, mein Engel."
 
Seine spontane Reaktion und das Wegbleiben jeglicher Zweifel seinerseits hätten sie eigentlich nicht überraschen dürfen. Schon damals hatte er ihr, impulsiv wie er war, diesen Vorschlag gemacht. Doch nun hatte sie tatsächlich bereits seit dem Vorfall vor einigen Wochen nachgedacht. Moreau und seine Männer waren tot und auch wenn die Umstände noch immer nicht ganz geklärt waren, konnte und wollte sie sich nicht mehr verstecken. Sie hatte sich vorgenommen, sich nun auf sich und ihr Glück zu konzentrieren. Und dazu zählte sie nun auch Josef. Und gemeinsam mit ihm würde sie in ihre Heimat reisen. Und auch wenn sie es nur ungern zugab, hatte er Recht. Es sprach nichts dagegen, dies bereits vor der Eröffnung zu tun. Immerhin war alles vorbereitet und die letzten Arbeiten würden die Handwerker in den nächsten zwei Tagen beenden. Sicherlich würde Chloe ein Auge darauf haben, wenn sie sie darum bitten würde.

„ Ich bin immer bei dir Sandrine. Gemeinsam werden wir deine Dämonen besiegen. “
Sie lächelte ihn dankbar an. Manchmal war es ganz gut einen kleinen Schups von außen zu bekommen, denn auch wenn sie sich vorgenommen hatte, sich ihrer Angst zu stellen, war es noch etwas anderes, dies wirklich zu tun. Dass sie es nicht allein machen musste, gab ihr das Gefühl von Sicherheit und dafür war sie Josef mehr als dankbar. Die Vorstellung gemeinsam mit Josef durch ihre Heimat zu schlendern, beflügelte sie und legte ein zufriedenes Lächeln auf ihr Gesicht. Sie konnte sich nicht mehr vorstellen ohne ihn zu sein, vor allem wollte sie sich das nicht vorstellen. Und noch immer glaubte sie zu träumen, denn konnte das hier wirklich real sein?

Um sich zu vergewissern war nun sie es, die sich über ihn beugte. Das Gefühl, wenn ihre Haut sich berührte und die Gänsehaut, die sie jedes Mal bekam, das konnte kein Traum sein.
„ Für mich bist du mehr als nur das. “, murmelte sie flüsternd zwischen zwei Küssen ehe sie sich langsam daran machte, seinen Oberkörper mit sanften Küssen zu bedecken und zu erkunden…


Irgendwann war die junge Frau erschöpft in Josefs Armen eingeschlafen. So sehr sie sich dagegen gewehrt hatte, hatte die Müdigkeit irgendwann gewonnen und sie war, eng an Josef geschmiegt, eingeschlafen.
Und dies war auch die erste Nacht seit langem, in der sie nicht von den schlechten Träumen jener Nacht verfolgt wurde. Stattdessen träumte sie von ihm, dem Dach, dem Strand … Vielleicht waren es Erinnerungen, vielleicht heimliche Wünsche oder beides. Jedenfalls schlief sie in dieser Nacht so gut wie schon lange nicht mehr.

Erst als sie die sanfte Berührung spürte, erwachte sie langsam aus ihrem Schlaf. Sie spürte, wie erholt sie war, auch wenn sie einen Moment brauchte, um wach zu werden.
„ Hmm, hey … “, murmelte sie mit noch geschlossenen Augen, aber lächelte. Also hatte sie nicht geträumt. Das alles war wirklich passiert. Josef war hier, bei ihr und würde so schnell auch nicht wieder gehen.

Sie drehte sich auf die Seite und sah ihn schließlich an, „ Bonjour Monsieur. “, flüsterte sie und legte kurz ihre Lippen auf seine. Es fühlte sich noch so unreal an, doch auf der anderen Seite hatte sie das Gefühl als hätte sie nie etwas anderes getan. Sie schienen irgendwie füreinander bestimmt zu sein.
Es fiel ihr schwer, sich wieder von ihm zu trennen, doch schließlich löste sie sich von ihm und sah ihn Stirn runzelnd an, „ Du bist angezogen? “, fragte sie und legte ihren Kopf leicht schräg, während sie mit dem ersten Knopf seines Hemdes spielte. Auf den Gedanken er könnte mit der Reise nach Frankreich schon alles geregelt haben, kam sie nicht.
„ Das sieht nicht nach einem Vormittag im Bett aus … “, stellte sie grinsend fest und sah ihn dann an, „ Was hast du vor? “
 
Er hätte ihr ewig beim schlafen zuschauen können. Sandrine sah wunderschön aus, wie sie in den Kissen lag, ein Lächeln auf den Lippen. Er hatte sie schon länger nicht mehr so entspannte gesehen. Gerne hätte er sich nochmals zu ihr gelegt und den Moment genossen, doch er wusste, dass seine Pläne nur dann reibungslos funktionierten, wenn sie nun bald loslegten. So ließ er seine Finger sanft durch ihr Haar gleiten.
Als die junge Frau sich zu regen begann, legte er seine Lippen kurz auf ihre Schläfe. "Es ist Zeit aufzuwachen." flüsterte er ihr dabei leise ins Ohr, bevor er sich wieder entspannt auf die Bettkante setzte und mit den Fingern sanft über ihren Oberarm strich.

Als Sandrine schließlich die Augen öffnete schaute er ihr liebevoll in die Augen und erwiderte ihren Kuss. Bevor er irgendetwas anderes sagen konnte, stellte sie stirnrunzelnd fest, dass er angezogen war. "Tja, meine Liebe, während du damit beschäftigt warst tief und fest zu schlafen und hoffentlich von mir zu Träumen, war ich schon fleißig." Er grinste sie geheimnisvoll an und nahm sehr wohl wahr, dass ihre Finger, an seinen Hemdknöpfen spielten. Ihre Frage nach dem Vormittag im Bett ließ sein Grinsen nur noch breiter werden. "So gerne ich mich sofort wieder von den Klamotten befreien würde... Ich glaube du wirst gleich ganz andere Pläne haben." Sanft beugte er sich über die junge Frau und küsste sie leidenschaftlich, während er sie sanft aus den Kissen zog.

"Du hast genau drei Stunden, um mit mir zu frühstücken und deine Sachen zu regeln. Danach müssen wir zum Flughafen." er grinste breit als er sie weiter über seine Pläne informierte. "Morgen zum späten Frühstück sind wir in Paris, ich hoffe du bist damit einverstanden, dass wir dort noch eine Nacht verbringen?" Seine Augen glitten über ihren nackten Oberkörper. Er war verrückt nach dieser Frau. Sanft küsste er ihren Hals, während er dabei weiter sprach. "Dort können wir dann genau hier weiter machen, bevor wir übermorgen einen Flugzeug nach Marseille nehmen. Ab dann bist du für die Reise verantwortlich." Widerwillig löste er sich von Sandrine und schaute ihr in die Augen. Er war sich nicht sicher, wie sie reagieren würde, denn der Vampir wusste genau, wie ungerne sie Pläne in andere Hände gab. Doch hier war es anders, es waren keine mordlustigen Vampire hinter ihr her, es ging darum ihre Heimat zu besuchen und Josef hoffte stark, dass er sie damit glücklich machte.

"Aber wenn ich es mir so recht überlege..." sanft vergrub er die Hand in ihren Haaren, bevor er Sandrine zu sich zog und seine Lippen auf ihre legte. Während er sie sanft zurück in die Kissen drückte, intensivierte er seinen Kuss, bis er sich schließlich von ihr löste und ihr herausfordernd in die Augen blickte. "Dein Plan, den Vormittag im Bett zu verbringen klingt auch ganz gut."
 
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Sie hatte keine Ahnung wie spät es war, doch die Tatsache, dass vereinzelte Sonnenstrahlen durch ihre Vorhänge schienen, bedeutete ihr, dass die Sonne zumindest bereits aufgegangen war.
Trotz ihres guten Schlafs diese Nacht, fiel es ihr schwer, die Augen zu öffnen und wach zu werden. Die Angst, das alles könnte nur ein Traum gewesen zu sein, spielte hierbei wahrscheinlich ebenfalls eine Rolle. Doch als Sandrine Josefs Lippen an seiner Schläfe spürte, lächelte sie müde, „ Nur weil ihr Vampire keinen Schlaf braucht… “, murmelte sie ehe sie schließlich doch die Augen öffnete.

Ein Blick in die Augen des Mannes, der auf ihrer Bettkante saß genügte und ein Strahlen trat auf ihr Gesicht. Doch statt ihn ähnlich wie sie vorzufinden, hatte er sich seine Sachen bereits wieder angezogen.
„ Fleißig, ja? “, fragte sie und sah ihn an, während sie den ersten Knopf seines Hemdes öffnete, „ Ich kann mir kaum vorstellen, dass mich gerade ein anderer Plan von meinem jetzigen abbringen könnte. Der müsste schon ziemlich gut sein. “, grinste sie doch ehe sie weitersprechen konnte, lagen seine Lippen bereits auf ihren und sie spürte, wie er sie sanft aus den Kissen zu sich zog.

Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so zwanglos und beinahe schon normal und selbstverständlich miteinander umgegangen waren. Wie oft hatte ihre Beziehung oder was auch immer es gewesen war, diese dunkle Wolke mit sich gezogen, die alles überschattete. Nun schien alles klarer. Auch wenn ihre Liebe zueinander die Probleme nicht gerade kleiner machten, war der jungen Frau das momentan ziemlich egal.
Sie versuchte ihm zuzuhören, doch seine Worte schafften es kaum in ihr Bewusstsein zu gelangen. Drei Stunden. Flughafen. Paris. Das waren die drei Worte, die sie wahrnahm. Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Hatte er wirklich organisiert, dass sie in schon drei Stunden nach Frankreich flogen?

„ Du bist verrückt, weißt du das? “, flüsterte sie, doch das Lächeln, das ihre Lippen umspielte war nicht zu übersehen. Er würde sie wirklich nach Hause bringen und das schon heute!
„ Frankreich wird dir gefallen. “, versprach sie ihm murmelnd, während er bereits dabei war, ihren Körper mit seinen Lippen zu erkunden. Er küsste ihren Hals und jede einzelne seiner Berührungen auf ihrer Haut ließ kleine elektrische Impulse durch ihren Körper jagen. Sie spürte, wie sie von Gefühlen überwältigt wurde. Und dabei spielte nicht nur das Verlagen nach ihm eine Rolle, sondern vielmehr die Dankbarkeit und Liebe, die sie ihm gegenüber empfand.

Seine Augen fanden ihre und sie legte eine Hand auf seine Wange ehe sie langsam über sein Schlüsselbein, seine Schulter und seine Brust strich wo sie verharrte.
„ Du musst das nicht tun, weißt du? Und dennoch machst du es. Und gerade bin ich einfach nur glücklich wie schon lange nicht mehr. “, sagte sie leise während sie näher zu ihm rutschte.
Auch er hatte wohl über ihren eigentlichen Plan nachgedacht und sie erwiderte sein Grinsen ehe sie seinen Kuss ebenso leidenschaftlich und fordernd erwiderte. Sie spürte das wiederkehrende Verlangen in ihr aufkommen und ein Mal mehr fragte sie sich, ob sich das jemals ändern würde. Sie war sich nicht sicher, ob sie jemals genug von diesem Mann bekommen konnte.
Grinsend hielt sie seinem Blick stand ehe sie mit ihren Händen langsam seine Arme hochstrich und an den Knöpfen seines Hemdes innehielt.
„ Drei Stunden sagst du? Also mein Plan schließt deinen nicht aus. “, grinste sie, während sie jeden einzelnen Knopf seines Hemdes langsam nach und nach öffnete und die beiden sich schon bald erneut ihrem Verlangen hingaben…



Spontan nach Frankreich zu fliegen war also seine Idee gewesen. Und genau aus diesem Grund war es nun Sandrine, die durch ihre Wohnung flitzte und schnell ihren Koffer packte. Was packte man ein, wenn man nach zwölf Jahren seine Familie wiedersehen würde? Bei dem Gedanken daran spürte sie Übelkeit in ihr aufkommen, doch vielmehr überwog die Freude. Mit dieser Reise hatte Josef ihr ein großartiges Geschenk gemacht, von dessen Geschehen sie schon vor langer Zeit aufgehört hatte zu träumen.
Noch immer fühlte sich das alles ziemlich unwirklich für sie an. Nur schleierhaft konnte sie sich an den gestrigen Abend erinnern. Aber ihre Gefühle hatten sich kein bisschen geändert. Das war ihr gestern klar geworden. Denn ein Leben ohne Josef konnte sie sich nicht mehr vorstellen.

Ihren Koffer endlich zu Ende zu packen war der letzte Punkt auf ihrer Liste. Josef und sie hatten gemeinsam im Bett gefrühstückt, wobei es Sandrine gewesen war, die ein paar Bissen von dem Croissant genommen hatte, ehe sie sich aus lauter Aufregung geweigert hatte weiter zu essen. Schließlich hatte Josef ebenfalls noch einige Dinge erledige müssen, sodass sie beschlossen hatten, dass Josef sie später abholte.
Die meiste Zeit jedoch hatte Sandrine am Telefon verbracht. Zum einen hatte sie die letzten Dinge mit den Handwerkern abgeklärt, zum anderen hatte sie gefühlte zwei Stunden mit Chloe telefoniert. Es hatte sich gut angefühlt ihrer Freundin die Ereignisse der letzten Stunden berichten zu können, denn das gab auch ihr irgendwie das Gefühl, dass es kein Traum war. Ihre Freundin hatte sich für sie gefreut, auch wenn sie glaubte, noch etwas anderes aus ihrer Stimme herausgehört zu haben. Doch darüber wollte sie momentan nicht nachdenken. Sie hatten sich beide verstärkt auf den Teil konzentriert, der das Wiedersehen mit ihrer Familie beinhaltete. Und das war für den Augenblick auch gut so gewesen.

Gerade hatte sie ihre letzten Sachen in der Reisetasche verstaut, als ihr Blick auf die Uhr ihr verriet, dass es Zeit war, nach unten zu gehen. Josef müsste jeden Augenblick kommen und sie wollte keine Sekunde länger mehr alleine hier oben in der Wohnung sein. Denn das gab ihr nur die Möglichkeit über das Wiedersehen mit ihrer Familie nachzudenken, was sie wiederum so nervös machte, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.
Also griff sie nach ihrer Jacke, die sie über die Tasche legte und machte sich auf den Weg nach unten, um auf Josef zu warten.
 
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