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Tristans und Sorayas Hof

Tristan

Tristan hatte die halbe Nacht kein Auge zu getan. Sehr deutliche Erinnerungsfetzen wanderten durch seine Gedanken und hielten ihn wach. Soraya, blutüberströmt in Vajelandros Händen, der seine Zähne in ihren Hals gebohrt hatte. Sekündlich wurde sie schwächer und blasser und dabei wußten sie zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, dass auch ein zweites Leben dem Tode nah war. Dyion. Tristan erinnerte sich, was er gefühlt hatte, als er das Schwert durch Vajelandros Rücken stieß. Dem Vampir, den sie alle fürchteten und hassten. Der schon so viel Unheil über sie gebracht hatte und dann hätte der Vampir ihm auch noch seine Geliebte genommen! Keine Sekunde lange hatte Tristan darüber nachdenken müssen, was der richtige Weg war. Es gab nur einen Weg und der führte über den Tod des Vampirs hinweg. Nur so hatte er Soraya retten können. Und Tristan wußte dass auch Zaron dies tief in seinem Innern wußte. Er hatte dem Magier in die Augen gesehen und gesehen, dass ihm das Wohl seiner Tochter nicht egal war. Dass er sich ebenfalls Sorgen um sie gemacht hatte. Doch Tristan hatte zwar Zarons Tochter gerettet, er hatte aber auch das Lebenswerk des Magiers zerstört.... Diese Zerstörung rächte Zaron durch das Vernichten ihres Dorfes. Ihrer Heimat!

Tristan schlug die Decke zurück und stand auf. Er ging zum Fenster und blickte zu dem verlassenen Stadtplatz hinunter. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der nächste Tag begann, auch wenn keine Sonne ihn ankündigen würde. Tristan wandte sich um und blickte zur schlafenden Soraya. Sie war schön wie eh und je und jetzt wo ihn die Gefühle und Erinnerungen wieder eingeholt hatten, hatte er das große Bedürfnis sie in seine Arme zu nehmen und sie fest zu halten. Aber er wollte sie nicht wecken. Sie schlief so friedlich und was immer sie auch in diesem Moment träumte, es hatte ihr ein Lächeln auf den Lippen gezaubert. Und das obwohl es auch ihr nicht leicht gefallen war, an diesem Abend einzuschlafen. Auch sie hatte sich über Zaron Gedanken gemacht und war mehr denn je in einer Zwickmühle. Sie mußte nun den Spagat zwischen ihrem Vater und ihrer Familie schaffen, sie irgendwie zusammen zu bringen und zu halten und das obwohl sie noch nicht einmal wußten, wie es mit Zaron weiter gehen sollte. Aber Zaron würde niergendwohin können. Es gab nichts anderes mehr als diese Stadt.

Tristan schüttelte den Kopf. Diese Gedanken würden sie sich erst bei der Stadtversammlung machen, gemeinsam, in einer großen Runde und jeder würde seine Meinung abgeben können. Fakt ist, Zaron war erwacht und sie würden lernen müssen, damit umzugehen. Egal was bei dieser Stadtversammlung rauskam. Sie würden einen Weg gemeinsam finden und sie würden Zaron erst einmal für sich sprechen lassen müssen. Obwohl das wohl einer der schwierigsten Punkte auf der Tagesordnung sein würden. Würden die anderen zuhören? Ethan? Angua? Würden sie dem Magier überhaupt die Chance geben, sich zu erklären?

Der Elf seufzte lautlos, dann ging er leise zu dem Sessel, wo seine Kleidung vom Vortag lag und nahm sie mit sich. Dann verschwand er im Bad, wusch sich kurz und zog sich schließlich an. Es würde vergebens sein, sich noch einmal hinzulegen. Da wollte er lieber nach seinen Wölfen sehen und sicherheitshalber nachsehen, ob alles in Ordnung im Haus war. Doch zuerst würde er einen kurzen Blick in die Zimmer seiner Kinder werfen, nur um zu sehen, dass es ihnen gut ging. Er glaubte nicht, dass Zaron in dieser Nacht irgendeine Gefahr darstellte, aber dennoch brauchte er den Anblick seiner schlafenden Kinder um Ruhe in seinem Herzen zu finden. So ging er zuerst auf Dyions Zimmer zu und öffnete still die Tür. Sein Sohn lag wie erwartet ruhig schlafend in seinem Bett und sah in diesem Moment seiner Mutter so unglaublich ähnlich. Auch er lächelte im Traum ganz leicht und fast ein bisschen verschmitzt. Um ihn nicht weiter zu stören, schloß Tristan leise die Tür wieder und ging weiter zu Avas Zimmer.

An Avas Tür angekommen, legte er seine Hand flach auf die Tür und die andere Hand vorsichtig auf die Türklinke, dann drückte er sie lautlos auf und trat einen Schritt hinein. Er lächelte schon vorab, da er dachte, seine Tochter schlafend im Bett vorzufinden, doch das Lächeln starb auf seinen Lippen. Tristan öffnete die Tür weiter und ging einen Schritt mehr in ihr Ava's Zimmer nur um noch einmal festzustellen, dass das Bett in dieser Nacht unberührt geblieben war. Der Blick des Elfen verfinsterte sich. Vor dem gestrigen Tag war es für Tristan keineswegs ein Problem, wenn Ava ihre Nächte im versteinerten Wald verbracht hatte, auch hatte er nur sehr selten was dagegen gesagt, wenn sie sich beinahe tagelang zurück gezogen hatte. Er hatte seiner Tochter in dieser Richtung immer soviel Freiraum wie möglich geben wollen, da er dachte dass es ihr gut tun würde und sie vielleicht ihre Zeit bei Natascha brauchte. Doch dass sie sich nach den gestrigen Geschehnissen von ihrer Familie entfernt hatte, traf den Elfen mehr als er zugeben wollte. Warum war sie nicht da? War ihr etwas zugestoßen? Tristen hob ein Kleidungsstück auf und roch den Duft von Ava, dann ließ er es auf ihr Bett fallen und ging schließlich aus dem Zimmer.

Wäre ihr was zugestoßen, dann hätte Diames sich bereits bei ihm gemeldet, das wußte er, aber was wenn Diames nicht wußte dass Ava weg war? Tristan ging zu Diames Zimmer und öffnete auch dort die Tür, nur um festzustellen, dass auch das Bett seines Bruders leer war. Tristan dachte nach. Er hatte Diames gebeten auf seine Tochter acht zu geben und die Geschehnisse in der Heilpraxis zu verfolgen. Vielleicht waren sie noch immer in der Heilpraxis? Das kam dem Elfen zwar merkwürdig vor, doch ausschließen wollte er es nicht, deswegen ging er hinunter zu seinen Wölfen, nachdem er sich seine Waffen angelegt hatte und verließ mit ihnen den Hof. Er mußte nachsehen, ob in der Heilpraxis alles in Ordnung war.

(Geht zum Stadtplatz)
 
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Dyion

Dyion saß kerzengerade im Bett. Er hatte etwas geträumt. Da war eine Frau, eine wunderschöne Frau, die er gerne geküsst hätte und irgendwie aber auch nicht. Es war, als wäre er in einer Art Trance gewesen, als wäre er an einer Schnurr gebunden, die die Frau zu sich heranzog, bis er kurz vor ihr stand und als er sich dann endlich zu ihr nach unten beugte um ihre Lippen zu kosten, verwandelte sich das Gesicht dieser wunderschönen Frau in eine Fratze. Sein Lächeln, das er gerade noch gehabt hatte, erstarb auf seinen Lippen und er versuchte sich von dieser unsichtbaren Schnurr los zu lösen. Er wußte, was die Frau war. Er kannte sie aus den Erzählungen seines Vaters. Es war eine der Furien, die Vajelandros immer begleitet hatten. Und mit einem mal, war er munter. Sein Herz klopfte und er fühlte noch immer die Anstrengung, die es seinen Körper gekostet hatte, wieder von der Furie weg zu kommen.

Sein Blick fiel zur Tür und irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl beobachtet worden zu sein, doch das Gefühl schüttelte er schnell wieder ab. Er wußte nicht, dass sein Vater vor einiger Zeit, als der Traum noch angenehm war, bei ihm vorbei gesehen hatte und so gab es auch keinen Grund dafür, sich beobachtet zu fühlen. Dyion stand auf und schnappte sich frische Kleidung aus seinem Wandschrank, dann verschwand ins Bad und wusch sich erst einmal. Er genoss das Wasser auf seinem Körper und noch bevor er aus dem Bad, frisch angezogen, herauskam, war der Traum auch schon gänzlich vergessen. Bevor er sein Zimmer verließ, legte er sich sein Schwert um und nahm auch das Armband mit, das er vor dem Waschen abgelegt hatte. Dann ging er hinunter in die Küche, in Erwartung dort jemanden anzutreffen. Doch die Küche war leer, ja nicht einmal die Wölfe seines Vaters waren zu sehen.

Dyion ging zu einem Schrank und holte sich einen Teller voll Früchte heraus, die er sich hungrig Stück für Stück in den Mund schob, dann ging er interessiert zum Küchenfenster und blickte hinaus zum Stadtplatz. Zuerst glaubte er, nichts zu sehen, doch seine Ohren nahmen eindeutig die Stimmen seiner Schwester und seines Vaters wahr und so folgte er dem Geräusch, bis er die Beiden entdeckte. Ava schien ganz aufgeregt zu sein, wenn er ihre Gesten und ihre Stimme richtig zuordnete und auch sein Vater wirkte sehr aufgeregt. Als er auch noch die Wölfe in Richtung Ethans Haus und dem Wachhaus schickte, entschied sich Dyion nach draussen zu gehen um zu erfahren was los sei.

(Geht zum Stadtplatz)
 
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(kommt vom Stadtplatz)

Dyion

Dyion hatte Ava erstaunt zugehört. Am liebsten hätte er sie mit Fragen über den neuen Wald gelöchert, doch seine Schwester hatte ihn bereits bei der ersten Silbe abgewürgt und ihn mit Aufgaben abgelenkt. Er nickte, als sie ihn bat nach Hause zu gehen und alle von dort zu holen, aber als sie ihn auch um Nyota bat, zögerte er einen kurzen Moment. Er hoffte, dass das Zögern nicht zu auffällig war und nickte schließlich auch, auch wenn er innerlich seufzte. Ava konnte natürlich nicht wissen, in welche Lage sie ihn damit brachte und Dyion würde sich hüten, irgendwas verräterisches über seine Gefühle zu offenbaren. Deshalb sagte er nichts, sondern machte sich nur Gedanken, wie er Nyota am besten und am sichersten erreichen würde, ohne bei ihr im Zimmer stehen zu müssen und somit auf einen nackten Thomas zu treffen.

Der Halbelf sah kurz Ava zu, die sich dem Wachhaus zugewandt hatte und dachte daran, dass er lieber zu Elsa laufen würde, doch Ava war schon auf ihrem Weg und so drehte sich auch Dyion um und lief schließlich nach Hause. Dort angekommen, ging er zuerst in sein Zimmer und holte die leuchtende Kugel, die er von Angua geschenkt bekommen hatte. Sie leuchtete bei seiner Berührung auf und blendete ihn fast ein wenig, dann sprach er ein paar Worte, schloss seine Nachricht mit einem "Für Nyota" ab und die Kugel verschwand vor seinen Augen. Das Geschenk war wirklich praktisch, dachte er sich und lächelte, froh darüber nicht persönlich in Nyotas Zimmer erscheinen zu müssen.

Dann ging er weiter zum Zimmer seiner Eltern und horchte an der Tür. Er hörte Bewegungen und gerade als er klopfen wollte, öffnete seine Mutter die Tür. Für einen kurzen Moment sahen sie sich beide überrascht an, dann grinsten sie und Dyion begrüßte seine Mutter mit einem Lächeln und einem Kuss auf die Wange. "Guten Morgen!" sagte er gut gelaunt und trat zur Seite. Doch seine Mutter machte keine Anstalten, das Zimmer zu verlassen. Im Gegenteil, sie bedeutete ihm ins Zimmer einzutreten mit den Worten, dass sie gestern nach all den Vorfällen gar nicht die Gelegenheit hatte, Dyion ihr Geschenk zu geben.

Neugierig wartete Dyion und sah seiner Mutter zu, wie diese zwei kleine Wesen von einem Regal nahm, die Dyion noch nie gesehen hatte. "Das hier ist Riba" sagte seine Mutter und überreichte Dyion ein kleines nagerartiges Geschöpf mit weißem sehr weichem Fell. "Und das hier ist Kuro" Dyion sah überrascht, wie seine Mutter das schwarze kleine Wesen streichelte und ihn schließlich in seine Hand setzte. Dann erklärte sie, dass es Mushuks sind und dass diese beiden Wesen Dyion begleiten und beschützen sollen. Überrascht und erfreut zugleich nahm er das Geschenk entgegen und sah in die dunklen Knopfaugen die ihn genauso interessiert musterten, wie er sie.

"Danke!" sagte er und umarmte seine Mutter glücklich. Während sie nach unten gingen erzählte Dyion kurz, weshalb er überhaupt an ihrer Tür geklopft hatte, doch dann widmeten sie sich wieder den Mushuks und Soraya erzählte ihrem Sohn was es mit den Wesen auf sich hat und wie er sich um sie kümmern sollte. Als er erfuhr, welche Fähigkeiten seine Mushuks besaßen konnte er es kaum erwarten, sie zu sehen und während Dyion sich noch mit seinen neuen Begleitern beschäftigte, klopfte Soraya an die Gästetür von Zaron. Als keine Antwort von dem Magier kam, steckte sie den Kopf hinein und sah, wie Zaron meditierte.

Sie entschied den Magier nicht zu stören und da auch Mahina nicht aufzufinden war, verließen die beiden gemeinsam den Hof um sich am vereinbarten Treffpunkt zu sammeln.

(Soraya und Dyion gehen zum Stadtplatz)

@Sania, ich hoffe es ist ok für dich, dass ich Soraya hier eingebunden habe.
 
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@Margit @*~Lilith~*

Im Haus von Tristan und Soraya erstrahlte ebenso ein goldenes Licht wie in angrenzenden Häusern. Auf dem Nachtkästchen von Diyon erschienen fünf Runen, während im Zimmer von den Brüdern Tristan und Diames jeweils drei Runen für sie erschienen.

Im einem der kleinen Gästezimmer erschienen auch drei Runen, diese waren für Mahina bestimmt.
 
@Sania

In einem wunderbaren Funkeln erschienen auf dem Stammplatz des Greifen Lycidas drei Runen! Sie waren jedoch nicht für ihn bestimmt sondern für Soraya. Doch wer sonst als der Greif würde besser darauf achten das Soraya die Runen bekommt.
 
Tristan

Sein Blick haftete auf den Rücken der Wölfe, ehe er doch nomal stehen blieb und sich umwandte. Er sah zuerst zu seinem Bruder dann zu der kleinen Gruppe die nicht weit von ihnen stand. "Wenn ich ihn ansehe dann kommen so viele Erinnerungen" sprach er seinen Bruder an ohne ihn anzusehen. Es war mehr ein Zischen, dass Tristan zwischen seinen Zähnen herauspresste. Unverholen sah er auch Mahina an, würde er ihr Verhalten und ihre Taten jeweils verstehen können? Um sich abzulenken suchte er nach seinem Sohn der bei den anderen Jungen stand. Wo gerade Enola, Nyota mehr oder weniger abführte. Er konnte verstehen warum Ethan ihr Hausarrest gegeben hatte, vermutlich würde er Ava oder Diyon auch nicht gehen lassen nach dem Vorfall gestern.

Sollte er sich Sorgen machen, war es zu früh gewesen um den Wald frei zu geben? Nein, er hatte seine beiden Kinder trainiert, sie waren gut in Form und nicht wehrlos sie würden wissen was bei einem Dämonenangriff zu tun ist. Was ihm auch noch im Hinterkopf war, war dass er selbst nicht mehr so fit wie früher war, doch wenn im Wald wieder Leben war dann würde sich dies wohl bald ändern. Gäbe er selbst nochmal etwas darum so jung zu sein? Jetzt von Diyon für die Mädchen, sei es nun Nyota oder Elsa, interessierte fragte er sich selbst ob er alt wurde. Immerhin war dies für ihn ein Zeichen das diese Zeiten für ihn selbst nun wirklich vorbei waren. Aber was wollte er, er hatte seine Soraya und nicht eine Minute würde er eintauschen wollen.

"Lass uns ins Haus geben und die Tiere versorgen" meinte er dann zu seinem Bruder und drehte sich wieder zu den Wölfen um. "Ava und Diyon werden doch aufpassen im Wald oder?" fragte er bei seinem Bruder nach, er fühlte sich im Moment so unsicher was wohl mit dem Erscheinen von Zaron zu tun hat. Während er die Haustüre öffnete und hineinging wandte er sich abermals um "Ich sollte vor Diyon seinen Großvater nicht schlecht machen. Ich sollte Soraya die Zeit mit ihrem Vater gönnen doch ich habe Angst, Angst um meine Familie"
 
Diames

Diames war schweigsam neben Tristan gestanden und hatte gedankenverloren die Gruppe der jungen Adormidera beobachtet. Hätte er sich auf sie konzentriert, hätte er gehört was sie vorhatten. Doch stattdessen befanden sich seine Gedanken weit, weit weg. Sie hatten sich in jene Zeit fest gesetzt, als er hier her nach Adormidera kam und erst einmal von Soraya und Kalliope gefesselt wurde, da sie dachten er wäre eine Illusion, ein Zauber um die beiden zu täuschen. Ein Schmunzeln erschien auf seine Lippen, als er daran dachte, wie er neben Lycidas seine Geschichte erzählen mußte und es nur diesem sagenhaften Geschöpf zu verdanken war, dass er noch lebte. Er war sich sicher, Soraya hätte ihn auch töten können.

Als ihm Tristans Blick auf Mahina schließlich auffiel, blickte er ebenso zu der Hexe und sah, wie Kalliope ihre Hand auf Mahinas Schulter legte. "Ich weiß" gab er schlicht zur Antwort, als er Tristans Zischen hörte. Er war noch nicht da, als Zaron das Dorf zerstört hatte, wohl deswegen hatte Diames nicht die selbe Abneigung gegen den Magier. Doch fühlte er den Schmerz von Tristan und seine Loyalität war ganz ohne Zweifel bei seinem Bruder. Würde Tristan dem Magier keine Chance geben, hier einen Platz zu finden, so würde Diames für den Magier kein gutes Wort einlegen. Doch andererseits war er Sorayas Vater und wenn es nur einen Hauch einer Möglichkeit gab, dass es zu einer Versöhnung mit Zaron kommen könnte und somit die Probleme zwischen Soraya und Tristan gelöst werden könnten, dann sollte er vielleicht doch für den Magier sprechen?

Diames seufzte und während Tristan in Gedanken bereits wieder bei seinen Kindern war, war der Elf selbst nachdenklich geworden. Er hatte es früher schon gehasst, wenn sein Bruder kummer hatte, oder sich gar mit seiner Liebsten, sei es Samantha oder Soraya, verkracht hatte. "Ja" sagte Diames schnell, als Tristan vorschlug ins Haus zu gehen. Arasin schien bei den Worten die Ohren ebenfalls zu spitzen und während die Wölfe bereits auf den Hof zuliefen, ging Arasin gemächlich hinter ihnen her, wobei seine Mähne sich im Rythmus seiner Schritte hin und her bewegte.

"Bestimmt. Ava ist klug und obwohl ich ihre Fähigkeiten noch nicht gesehen habe, habe ich das Gefühl, dass du sie gut genug ausgebildet hast und so wird es bei Dyion nicht anders sein." erklärte Diames und sah noch einmal zurück zur Elfe und dann zu ihrem Bruder. "Wenn du die beiden genauso gequält hast, wie mich, dann sind sie bestimmt vorbereitet genug, für jeden Kampf. Sie sind Krieger, wie wir es sind." sagte Diames und lächelte ihm aufmunternd zu. "Ausserdem denke ich nicht, dass du die Beiden auch nur eine Sekunde lang vom Wald fern halten kannst. Sie würden einen Weg finden, noch heute hin zu kommen. Wir hätten nichts anderes getan." Diames dachte an Ethan und Nyotas Hausarrest und in dieser Sekunde wurde ihm bewußt, dass das selbe auch für die Tochter des Hexers galt. Diames grinste und sah dann Tristan wissend an. "Sollten wir Ethan und Enola warnen?" fragte er seinen Bruder, wohl wissend, dass er bescheid wußte, was er meinte. Doch beide kamen zu der Einsicht, dass es wohl besser war, jeden seiner Arbeit nach gehen zu lassen. Die Jugend konnte man nicht einsperren, das würde Ethan schon selbst erfahren müssen. Und von dem abgesehen, Diames war sich sicher, dass die Jungen dieses Erlebnis auch brauchten, solche kleinen Geheimnisse verband ihre Gemeinschaft. Sie würden dadurch stärker werden und nochmehr zueinander stehen. Es war zwar ungehorsam und im Grunde auch Unfug, aber sie würden gegenseitiges Vertrauen lernen und das war wichtig.

Den Weg über den Stadtplatz tauschten Diames und Tristan noch ein paar Erinnerungen über ihre eigene Jugend aus, doch als sie vor der Haustür stand, wurde Tristan wieder ernst. "Dyion weiß welche Vorgeschichte euch belastet. Ich denke, er kann gut differenzieren und sich selbst eine Meinung bilden. Er ist alt genug dafür." erwiderte Diames und schloß hinter sich die Tür, dann gingen sie gemeinsam zu den Tieren und während Tristan sich um die Wölfe kümmerte, schnitt Diames für Arasin das Fruchtfleisch klein. "Ich denke es ist auch für Soraya nicht einfach. Sie steht zwischen den Stühlen, mehr noch als du. Ich möchte für Zaron kein gutes Wort einlegen, aber ich denke dass du im Hinblick, dass Zaron der Vater von Soraya und der Großvater von Dyion ist, keinen Grund hast, Angst um deine Familie zu haben." sprach Diames weiter. "Blut ist sehr dick. Und Zaron scheint viel auf Familienehre zu halten. Das hat er zumindest mittlerweile bewiesen." sagte Diames und sah das geschnittene Fruchtfleisch an. "Aber ich weiß, dass du mit Familie nicht nur Ava, Dyion und Soraya meinst. Du sorgst dich um die gesamte Stadt." Diames stellte die Frucht auf den Boden und Arasins raue Zunge begann das Zeug aufzuschlecken.

"Ich weiß nicht was Zaron vor hat, ich bin gespannt wie er morgen beim Ritual helfen wird. Wir sollten auf jeden Fall für den Notfall vorbereitet sein. Wenn er das Ritual dafür nutzt um hier neue Kreaturen zu erschaffen und die Stadt zu übernehmen..." Diames blickte hoch zu Tristan und hörte auf zu sprechen. Er wollte seinem Bruder nicht noch mehr Sorgen bereiten und doch waren die Gedanken unaufhörlich da. "Vielleicht sollten wir trainieren..." fragte er Tristan und blickte wieder zu Arasin, der die Frucht zwar aß, aber unwohl knurrte.
 
Tristan

"Gequält?!" rief der Kriegerelf halblaut und mit gespielten Entsetzen aus "ich hab dich doch nie gequält. Und wenn dann hattest du es bitter nötig, da war doch nur Unfug in deinem Kopf" meinte er dann mit einem Lachen, genau wissend dass sie beide an ihre Kindheit und Jugend hauptsächlich gute Erinnerungen hatten. Ja, sie hatten viel trainieren müssen, doch hatte sie beide auch Zeit genug gehabt sich zu entfalten. Für einen kurzen Augenblick sah er in seine Gedanken die beiden Jungen die sie gewesen waren, so unterschiedlich wie Tag und Nacht und dennoch ein Herz und eine Seele. Es war nicht Diames der immer Unfug im Kopf hatte, meist sind die Ideen seinem Gedanken entsprungen und er selbst hatte auf die Umsetzung bestanden.

Wo sie wohl gerade beim Thema Unfug waren schien Diames die Jungen durchschaut zu haben. Ein schelmisches Grinsen legte sich auf seine Lippen, nicht das er Ungehorsam gut hieß. Doch er selbst war auch jung gewesen und gerade vor wenigen Sekunden waren ihm einige Untaten in seinen Erinnerungen wieder wach geworden. "Ich bin mir sicher Enola und Ethan wissen in ihrem tiefsten Inneren auch darüber Bescheid" und so kamen beide Elfen einfach zur der Einsicht die Jungen ihre Wege gehen zu lassen. Diames hatte recht und Tristan wusste das auch. Er hatte Diyon und Ava so gut ausgebildet wie es gegangen ist, mehr konnte er ihnen nicht mehr zeigen. Erfahrung im Kampf konnten sie eben nur durch den Kampf gewinnen.

Auch wenn Diames Worte ihm gut taten, so war er sich dabei nicht sicher. Natürlich Diyon war erwachsen und er hatte wie seine Mutter seinen eigenen Kopf, vermutlich auch seine Sturheit. Er hatte seit Zaron hier war nicht mehr mit Diyon oder Ava ordentlich gesprochen. Er hätte ihnen so viele Dinge zu erklären gehabt. Aber vielleicht war es besser wenn er seinen Kindern selbst überlassen würde ihr Urteil über ihren Großvater zu fällen. "Du hast vermutlich recht, ich bin mir ziemlich sicher dass sie sich schon ihre eigenen Gedanken gemacht haben" meinte er dann mit einem Schulterzucken.

Tristan verteilte die Stücke Fruchtfleisch an seine Wölfe und sparte auch nicht sie für ihre Disziplin zu loben. Sie waren in den letzten Jahren ruhiger geworden, vermutlich weil sie keine Jagdmöglichkeiten mehr hatten. Bei den Worten von Diames hielt er jedoch inne, und Tristan war sich selbst nicht sicher ob sein Bruder damit ins Schwarze gettroffen hatte. "Ich habe nicht Angst das er uns angreift. Vielmehr ist es Angst das er meine Familie kaputt macht. Seit er Versteinert war haben Soraya und ich keinen echten Streit mehr gehabt und jetzt wo er wieder da ist..." Tristan seufzte und wusch sich die Hände nach der Fütterung "ich hab Angst das dieser Argwohn zwischen uns wiederkommt. Ich kann nicht verhindern das ich misstrauisch bin wenn sie Zeit mit ihm verbringt, ich weiß nicht was er von ihr erwartet. Was erwartet er von Diyon oder Ava? Will er das sie seinen Spuren folgen?" seufzend sah er zu seinem Bruder während er sich an die Küchenzeile lehnte.

"Familienehre hin oder her. Aber ich möchte nicht das meine Kinder oder Soraya etwas mit seiner dunklen Magie zu tun haben. Oder das er sie zu Giftmischern macht" wiederwillig sah er aus dem Fenster wobei er selbst wieder registrierte wie schnell das Thema Zaron ihn erzürnte. "Er ist eine Gefahr in allen Belangen, Diames. Sollte er uns angreifen werde ich diesesmal nicht zögern ihn zu töten" nun wo es ausgesprochen war spürte er diese Erleicherung auf seinem Herzen, das waren jene Worte die er schon seit Jahren sagen wollte. Nie, bei niemanden andern als seinem Bruder hätte er dies sagen können. "Ja, ich sorge mich um die Stadt sie alle sind unsere Familie. Ich habe zu oft meine Familien und meine Lieben verloren" meinte er dann und er wusste das er seinem Bruder nicht erklären brauchte.

"Ihm ist zu misstrauen und du hast recht wir sollten morgen bei dem Ritual Kampfbereit sein" Diames hatte recht und so nickte ihm Tristan auffordernd zu "Für einen Übungskampf bin ich wohl bereit. Aber vergönn deinem alten Bruder doch eine kleine Pause. Lass uns zuerst was essen"
 
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****Runenverteilung***

@*~Lilith~*
Noch während Tristan das Futter für die Tiere zusammenstellte erschienen direkt neben dem Schneidebrett drei Runen für ihn

@Margit
Diames fuhr mit seinen Fingern durch die Mähne des Löwen als seine Fingerspitzen auf etwas hartes stieß. Aus der Mähne stiegen 3 Runen empor und während sich eine nach kurzem goldenen Aufleuchten mit den 4 Runen Diames zu einer großen Rune vereinte, warteten die restlichen zwei Runen darauf von Diames angenommen zu werden.
 
Diames

Der Elf horchte still zu, als Tristan von seinen Bedenken über Zaron sprach und offen sagte, dass er den Einfluss auf Soraya und ihrer Kinder fürchtete. Ihm lagen Worte auf der Zunge, die er jedoch wieder hinunterschluckte. Er wollte seinen Bruder nicht ins Wort fallen und so wartete er geduldig ab und nickte hin und wieder um Tristan zu zeigen, dass er Verständnis für seine Ansichten hatte. Aber dennoch dachte Diames anders und er versuchte einen Moment lang, sich in seinen Bruder zu versetzen. Was würde er tun, wäre er in seiner Lage? Wäre er auch so misstrauisch? Vermutlich schon, aber er würde es wohl mehr verbergen. Tristan war schließlich immer schon der impulsivere von ihnen.

"Ich fürchte, du wirst nicht drum herum kommen, dein Misstrauen für dich zu behalten, wenn du den Streit mit Soraya verhindern möchtest" erklärte er. "Zaron kann niergendwo mehr hin. Er muß sein Zuhause hier finden, also wird er sich in der Nähe deiner Frau und deiner Kinder befinden. Aber du hast einen großen Vorteil." erklärte Diames und sah seinen Bruder an, als er sich an die Küchenzeile anlehnte. "Deine Kinder vertrauen dir, Zaron ist ihnen fremd. Es sind deine Kinder, deine Erziehung hat in ihnen Spuren zurück gelassen. Spuren, die sie auf den richtigen Pfad bringen werden. Es liegt jetzt an dir, dass du Vertrauen in deine eigene Erziehung findest." erklärte Diames und hoffte dabei, dass Tristan ihn richtig verstand. "Ich bin der Überzeugung, dass es keine schlechte Magie gibt. Es gibt Wesen, die Magie einsetzen um andere zu schaden. Traust du das deinen Kindern zu? Ich bin zwar kein Hexer und Ethan oder Soraya hätten vermutlich mehr Ahnung davon, aber selbst die dunkelste Magie wird nur dann richtig gefährlich, wenn sie von falschen Händen benutzt wird." Diames sah Tristan einen Moment lang in die Augen. Er hatte das Gefühl, dass sein Bruder etwas erwidern wollte, doch der Elf fuhr fort, noch ehe Tristan den Mund aufmachen konnte.

"Und was Soraya angeht," begann Diames, "Sie hat sich doch vor schon so vielen Jahren für dich entschieden. Sie kam auf deine Seite, weil du ihr wichtig bist, weil sie dich liebt. Du mußt ihr vertrauen, denn egal was Zaron von ihr erwartet, sie wird nur das tun, was für dich und euren Kindern gut ist." Diames blickte ebenfalls aus dem Fenster und hörte Tristans Stimme, als er sagte, dass er diesmal nicht zögern würde Zaron zu töten, wenn es notwendig sei. "Und ich bin mir sicher, dass Soraya dann an deiner Seite steht. Es ist auch ihre Familie, die sie schützen muß." meinte Diames und sah vom Fenster zu seinem Bruder, ehe er seinen Blick zu einem nicht bestimmten Punkt gleiten ließ und in die Leere starrte.

Ja, er wußte genau was Tristan meinte, als er sagte, dass er schon zu oft seine Familie verloren hätte. Es waren soviele Jahre vergangen und immer noch schmerzte die Erinnerung an das zerstörte Elfendorf. Als Tristan ihm beipflichtete, dass sie morgen Kampfbereit waren nickte Diames und lächelte etwas um den Trauerkloß aus seinem Hals zu bekommen. Er wollte sich schon bereit machen, den Trainingsplatz aufzusuchen, als Tristan ihn zurück hielt. Mit einem Grinsen quitierte er das "alte Bruder"Thema und setzte sich dann zu Tisch, als Tristan begann, weitere Früchte aus einem Schrank zu holen und sie auf den Tisch legte. Erst jetzt merkte Diames, dass er tatsächlich hungrig war und obwohl ihm die Frucht unglaublich gut schmeckte, so achtete er darauf, nicht zuviel zu essen. Er wollte nicht mit vollem Magen sich den Kampfkünsten seines Bruders ausliefern.
 
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*** Runenverteilung für aktives Posten ***

@Margit @Prue16
Im Zimmer von Diyon schimmerte es kurz golden auf und für Diyon erschienen 2 Runen. Diese Runen vereinten sich mit den schon vorhandenen drei Runen zu einer großen Rune für einen ganz besonderen Wunsch.

Auch im Zimmer von Ava war ein goldenes Leuchten zu sehen, die junge Elfe erhielt 3 Runen, die für sie einen Wunsch erfüllen sollten. Auch diese Runen vereinigten sich zu einer großen Rune um einen noch persönlicheren Wunsch zu erfüllen.



 
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