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Wahnsinn (eine kurzgeschichte)

Shade

1.000er-Club
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So ;) wieder einmal ne Deutsch hausaufgabe :)
Thema: der (all)tägliche Wahnsinn.
Und ich habe ernsthaft über dieses Thema nachgedacht, da man es unterschiedlichst interpretieren kann. Die meiner Meinung nach greifendsten Interpretationsmöglichkeiten habe ich aufgegriffen um daraus ein Geflecht aus drei einzelnen Schicksalen zu schreiben, die mit ihren eigenen Problemen oder Gedanken aufeinander treffen. So stelle ich verschiedene Weltsichten gegenüber. Viel Spaß beim ersten der drei Schicksale, würde mich freuen wenn ihr den Text richtig versteht, manchen fällt es leicht, andere müssen sich den Text vielleicht zweimal durchlesen um auf die Idee dahinter zu kommen :)



Ein Mund kann lachen, auch wenn das Herz weint...​

In meinem Kleid, meinem schönen weißen Kleid glitt ich über die Wiese, das feuchte Gras kitzelte an meinen nackten Füßen. Sanft lächelnd verfolgte ich einen Schmetterling und meine Augen, meine wunderschön großen Augen, schienen im Moment der Faszination noch größer geworden zu sein. Als sich der Schmetterling auf einer Blume niederließ warf ich ihm noch einen verträumten Blick zu, bevor ich auf eine ältere Frau zusteuerte, die Tauben mit alten Brotkrumen fütterte. Sie saß auf einer der kleinen Bänke, die sich auf dem Weg rund um den Teich verteilten. In einer glatten Bewegung kniete ich mich neben die Bank und blickte angetan auf die hübschen Tauben, deren Gefieder ein leichtes Glänzen aufwies. Die alte Frau schenkte mir ein freundliches Lächeln. Ich nickte ihr zu, drehte mich dann wieder zu den Tauben. Vorsichtig streckte ich meine Hand nach einer schneeweißen Taube aus, zuckte etwas zurück als sich diese in die Luft erhob und mich aufforderte ihr nachzulaufen. Nach wenigen Metern begannen sich meine Füße vom angenehm kühlen Asphaltboden des Weges zu lösen. Still schwebte ich der Taube hinterher, der schneeweißen Taube. Ich sank auf den Boden zurück und winkte der Taube nach. Es war kühl geworden, ich rieb mir meine Oberarme. Ein Mann kam mir in schnellen Schritten entgegen, hielt eine weiße Jacke in seiner linken Hand. Sanft spielte ein Lächeln um meine Lippen, ich kannte den Mann. Seit längerer Zeit schon kümmerte er sich um mich. Angekommen zog er mir die Jacke an. Er muss gewusst haben das ich fror, vor allem meine Hände, da er die langen Ärmel der Jacke dicht unter meinen Händen zuknotete...
 
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*g* So :)
Weil meine Deutschlehrerin auf einmal doch meinte es würde reichen wird es nur zwei teile geben :) aber bevor ich diesen Poste würde ich gerne von euch wissen, wie ihr diesen text verstanden habt ;)
Keine Angst, es haben den text viele falsch verstanden *g*

LG :)
 
Hi kleiner, also ich finde deine Kurzgeschichte sehr gut, also diesen teil ;)

Mir tut die junge Frau leid, sie hat eine begabung die wenige haben, nämlich sich an kleinen natürlichen dingen zu erfreuen. und ich finde es schade das sie ... wie soll ich das sagen... nicht ganz bei sinnen ist.
 
Also ich find den Text auch gut gelungen und sehr schön geschrieben... kannst du trotz deiner Deutschlehrerin vielleicht für uns noch nen dritten Teil schreiben? ;)

Von der Interpretation her würd ich mich aber Thara anschließen, würde die Geschichte auch so sehen.
 
ich glaube, dass der oder diejenige (bin mir nicht sicher, ob das eine frau ist) irgendwie nicht alle tassen im schrank hat und sozusagen in einer psychiatrischen anstalt lebt. der mann, der ihr dann die "jacke" gibt, ist ein betreuer (pfleger, arzt,... was auch immer) und die "jacke" ist evt. so eine art zwangsjacke. er will sie/ihn wieder zurück in die anstalt bringen. kann komplett daneben liegen, aber ich hab das irgendwie so verstanden!
 
@all: danke :) Und jupp, richtig verstanden, so schwer wars ja nicht ;)
@elenia: Nein, es wird keinen dritten teil geben, ich bin froh dass ich mich noch aufraffen konnte einen zweiten zu schreiben obwohl meine Deutschlehrerin auf einmal doch mit dem ersten zufrieden war ^^
also hier der zweite und letzte teil:

Manche Menschen gehen mit der Welt um, als hätten sie eine zweite im Keller...​

Wie jeden Samstag Nachmittag machte ich mich auf den Weg in den Park um dort etwas für mich zu sein, um dort nachzudenken über das was war, ist oder gar noch kommen mochte.
Langsam schritt ich über den dreckigen Weg, der sich quer durch den Park schlängelte, meine Arme hingen schwer hinab. Die Tüte mit den alten Brotresten, die ich mitnahm um Enten und Tauben zu füttern, schienen doch nicht so leicht gewesen zu sein, wie ich anfangs den Eindruck hatte. Mein Blick schweifte über den einst so schönen Park und traurig musste ich mir eingestehen wie viel Dreck der Mensch über die Zeit doch in diese Welt gebracht hatte, wie viel Chaos, wie viel Wut und Zerstörung.
Jeden Tag liest man über zerstörerische Naturkatastrophen, politische Differenzen oder gar über grausame Morde in der Zeitung. Doch ein genauer Blick in die Umwelt allein würde reichen, überall um uns herum geschehen Verbrechen, Geschehnisse, die schon schlimm genug sind, aber anscheinend nicht schlimm genug um von ihnen zu berichten, vielleicht auch einfach zu häufig.
Überfälle, Vergewaltigungen, Prügeleien, Erpressungen, Vorurteile....
In Gedanken versunken war ich den üblichen Weg durch den Park gegangen und habe mich auf einer Bank niedergelassen, die schwere Tüte auf den tristen Asphaltboden abgelassen. Mit zittriger Hand griff ich in die Tüte, zog eine Hand voll alter Brotkrumen hervor und streute sie vor mich auf den Weg. Nicht lange musste ich warten, schon kamen die Tauben, die sich von den Nahrungsresten der Menschen ernährten, die in den Wegrändern verstreut lagen. Mit einem zaghaften Gurren näherten sich mir die Tauben, pickten die Brotkrumen vom harten Boden. Zufrieden lächelte ich, wollte den Tauben, deren Federkleid so zerzaust und verdreckt war, einen Gefallen tun. Schwer genug hat es die Natur mit den Menschen, da diese das uralte Erbe nicht anerkennen wollen und es stattdessen verdrecken und verrottet zurücklassen.
Etwas erschrocken fixierte ich eine Frau, die plötzlich aufgetaucht war. Sie trug einen weißen Kittel, der dreckig und Stellenweise sehr zerfetzt war. Mitleidig lächelte ich sie an, sie hatte sich neben die Bank gekniet. In einer ruckartigen Bewegung schoss ihre rechte Hand auf eine der Tauben zu, welche sofort davonflog. Mit einer kindlichen Fröhlichkeit hüpfte sie der Taube hinterher, mein Blick verlor sich in einem Schmunzeln...
 
Schade, dass kein dritter Teil mehr kommt, aber ich kann deine Entscheidung dazu auch verstehen... ;)

Aber dafür ist der zweite Teil aber auch total schön geworden.
Du schreibst echt gut und die Ideen dazu finde ich auch super.
 
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Elenia: "Schade, dass kein dritter Teil mehr kommt, aber ich kann deine Entscheidung dazu auch verstehen...

Aber dafür ist der zweite Teil aber auch total schön geworden.
Du schreibst echt gut und die Ideen dazu finde ich auch super."


das ist ganz meiner meinug. du hast nen tollen schreibstil und mit dem verstehen des ersten textes : den hab ich 5-mal gelesen und erst dann so richtig gecheckt :)
 
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