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1x05 Entscheidende Begegnungen

A

Annie

Guest
Einsam und verlassen wirkt das Mausoleum, dessen einst prächtiges Hallengewölbe mit den großen marmornen Sargstätten nun verwittert, verstaubt und mit Spinnweben überzogen ist. Die Luft riecht abgestanden, da diejenigen, die hier ruhen, schon lange niemand mehr besucht. Nicht einmal Ratten scheinen sich hierher zu wagen, da gerade diese Abgeschiedenheit und Einsamkeit des Mausoleums anziehend auf düstere Gestalten wirkt.
Plötzlich sieht man zwei dieser wie aus dem Nichts aus der Dunkelheit treten. Die kleinere Gestalt, mit längeren dunkelblonden Haaren, die unter der Kapuze des schwarzen, weiten Umhanges hervorblitzen, schreit die andere Person gerade an. „Was willst du von mir? Ich habe dir bei unserer letzten Begegnung schon erklärt, dass es für uns beide keine Zukunft mehr gibt!“, kann man hören. Nun zieht die Person langsam die Kapuze herunter. Es ist Phoebe. „Cole, was willst du also hier?“, richtet sie gereizt einmal Frage an ihr Gegenüber.
Der eben Angesprochene sieht sie einige Augenblicke nur an, dann erst beginnt er zu sprechen. „Ich wollte dich sehen, mit dir reden“, erklärt Cole.
„Und was willst du mit mir besprechen? Hast du es noch nicht verstanden? Ich liebe dich nicht mehr!“, erwidert Phoebe nur mit kalter Stimme und geht einige Schritte auf Cole zu.
Dieser fährt jedoch, trotz des bösen Leuchtens in Phoebes Augen, fort. „Das ist nicht wahr. Das ist genauso wenig wahr, wie, dass du böse bist. Du bist nicht böse und du wirst auch nie böse sein. In deinem Herzen bist du noch immer gut und das wird immer so bleiben. Genauso hat unsere Beziehung eine Chance“, erklärt Cole ruhig. „Und zwar nur wenn du gut bist. Du musst diese Tatsache endlich einsehen!“, fügt er noch einmal hinzu.
Phoebe verdreht leicht die Augen und zieht spöttisch eine Augenbraue etwas hoch. „Ach ja? Wer sagt denn, dass ich das will? Mir ist es vollkommen egal, was mit dir passiert“, meint sie und zieht in einer schnellen Bewegung ein Messer aus einer Tasche in ihrer Hose, die sie unter dem Mantel trägt. In einer so schnellen Bewegung, dass Cole es kaum verhindern kann, hält sie ihm die Klinge an den Hals. „Ich kann dich töten und es würde mir überhaupt nichts ausmachen. Eher im Gegenteil.
Verstehst du, Cole?“
Doch der Halbdämon schüttelt nur leicht lächelnd den Kopf. „Du kannst mich nicht töten. Das konntest du noch nie.“ Selbstsicher sieht er zu Phoebe. Er könnte ihr das Messer mit Leichtigkeit wegnehmen, doch das will er gar nicht. Stattdessen möchte er ihr zeigen, dass sie immer noch Skrupel hat. Skrupel, jemanden zu töten, den sie liebt. Früher oder später würde dies der entscheidende Punkt sein, an dem sie bemerkte, dass sie in ihrem tiefsten Inneren immer zu den Guten gehört.
Phoebes Gesichtsausdruck wird immer wütender, als Coles keinerlei Gefühlsregung ob des Messers an seinem Hals zeigt. „O doch, das kann ich“, sagt sie mit scharfer Stimme und drückt die Klinge des Messers etwas fester an seinen Hals. Es scheint, als würde sie überlegen, als würde sie zweifeln, doch dann sieht sie wieder in Coles Augen. „Ich könnte dich umbringen, wenn ich wollte“, sagt sie, obwohl ihr Verhalten eben das genaue Gegenteil bewiesen hat. Sie hatte diesem Gespräch im Mausoleum eigentlich sowieso nur zugestimmt, um ihn möglichst schnell wieder loszuwerden, denn seinen ständigen Vortrag über das Gute in ihr konnte sie schon lange nicht mehr hören. Und so schimmert sie sich schließlich ohne jedes weitere Wort hinfort. Cole bleibt dagegen mit dem Nachhall ihrer Worte allein zurück. An seinem Hals kann man einen roten Streifen dunklen Blutes erkennen.

Nur von wenigen Fackeln, die kaum ausreichend Licht spenden, um die nächste Fackel zu erkennen, werden die scheinbar endlosen Gänge der Unterwelt schwach erhellt. Das Licht, das von ihnen ausgeht, wirkt weder hell, noch wärmend. Im Gegenteil, es wirkt eher kalt, wie alles hier. Fast scheint es so, als würde es, wenn man genauer hinsehen würde, alle Grausamkeiten, alle Morde, die hier verübt wurden, wie einen Film immer und immer wieder abspielen. Völlig im Gegensatz dazu ist es allerdings sehr heiß in den kahlen, schmucklos aus dem Fels gehauenen Gängen. So heiß, als ob man direkt in einem großen Feuer stehen würde. Und doch schleicht sich eine erstickende Kälte in den Körper, in das Herz jedes Wesens, das sich hier herunter wagt. All das scheinen die Mächtigen Drei nicht zu bemerken, oder fällt es ihnen doch auf?
Wahrscheinlich genießen sie es direkt, die schwarze Magie, die von diesem Ort ausgeht, die Magie, die sie jeden Atemzug mehr in sich aufzusaugen scheinen. Sie werden stärker, da sie ständig ihre Fähigkeiten trainieren. Das ist kaum zu leugnen. Doch sie fühlen sich noch immer zu schwach. Sie wollen alles, was diese Welt zu bieten hat, und noch mehr. Sie wollen die Unterwelt beherrschen, den Ältestenrat stürzen und schließlich die ganze Welt einnehmen. Doch wird ihnen das in ihrem Größenwahn gelingen?
Prue, Piper und Phoebe halten sich in ihren Gemächern auf, als sich eine vierte Person vor sie hin schimmert. In Prues Hand entsteht sofort ein Energieball, den sie gerade auf den Eindringling schleudern will, als sie erkennt wer dieser ist. „Ach du bist es nur“, meint sie gelangweilt und mustert den Dämon, der für sie Paiges Vertrauen gewinnen soll.
Phoebe jedoch scheint durch das plötzliche Auftauchen des Dämons aus ihren Gedanken gerissen worden zu sein und ist dementsprechend wütend. „Platz ja nicht noch einmal so plötzlich hier herein! Hörst du?“, schreit sie ihn an. Der Dämon zuckt nervös zusammen, und enthält sich, ein wenig eingeschüchtert, jeglichen Kommentars. Er hält es im Moment für besser, zu schweigen, anstatt Phoebes Wut durch ein unbedachtes Wort noch weiter zu schüren.
„Hast du verstanden?“ Phoebes Stimme wird indes immer zorniger.
Schließlich nickt der Dämon, doch auch das scheint ihr noch nicht zu genügen. Sie sieht ihm mit ihren kalten Augen direkt ins Gesicht. Ihr Blick, in dem nichts Gutes mehr ist und der kein Zeichen irgendeines Lebens widerspiegelt, jagt ihm, so direkt auf ihn gerichtet, Angst ein. Es scheint so, als wären die drei Schwestern noch böser als es die Quelle alles Bösen je war und vielleicht mit der Zeit sogar noch weitaus mächtiger.
 
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„Andrus!“, ruft Phoebe nun laut, woraufhin der zweite ihrer Verbündeten, jedoch nur ein schwacher Dämon, den Raum betritt. „Komm näher“, spricht Phoebe ihn - beinahe freundlich - an, woraufhin der Dämon zu ihr tritt und eine leichte Verbeugung andeutet.
Phoebe scheint diese Geste überhaupt nicht zu interessieren. Sie zieht aus ihrer Tasche in einer schnellen Bewegung ihren Dolch, den sie dem Dämon direkt in den Bauch rammt. Von dem Stoß schwer verletzt, schwankt dieser taumelnd einige Schritte zurück. Doch Phoebe ist dies noch nicht genug und so schleudert sie ihm nun auch noch, herzlos und ohne jede Gefühlsregung, einen Energieball nach. Der Dämon wird für wenige Sekunde in ein Feuer gehüllt, dann verschwindet er mit einem lauten Schrei in einer Flammenwolke, von der bald darauf auch nur noch schwacher Dunst übrig ist, der sich mit einem verbrannten Geruch in der Höhle verteilt und schließlich aber immer schwächer wird.

Mit einem bösen Lächeln blickt Phoebe wieder zu Andrew. „Siehst du?“, fragt sie ihn, „So wird es auch dir ergehen, wenn du noch einmal so unangemeldet hier herein schimmerst oder uns verrätst.“
„Ich würde euch niemals verraten. Und es tut mir leid, dass ich so unangemeldet hereingeschimmert bin. Mir war nicht bewusst, dass Ihr drei, die schönste und mächtigste neue böse Macht, euch durch mein Erscheinen gestört fühlen würdet“, schmeichelt er den dreien, woraufhin Phoebe ihm ein etwas versöhnlicheres Lächeln schenkt, in dem jedoch keine Freundlichkeit zu sehen ist.
„Was willst du überhaupt?“, meldet sich jetzt Piper zu Wort, die noch immer den Dämon, in Gestalt eines jungen Mannes, mustert.
„Es ist nicht so einfach wie ich gedacht hatte, Paiges Vertrauen zu gewinnen. Sie ist klug, sie weiß, dass sie niemandem vertrauen sollte und vor allem weiß sie, dass sie niemandem ihr Geheimnis anvertrauen sollte“, erklärt der Dämon den Dreien. „Ich dachte, vielleicht habt ihr eine Idee, dies ein wenig zu beschleunigen, denn ihr wollt sie doch sicher bald tot wissen.“
„Du solltest sie auf irgendein Fest einladen, mit ihr ausgehen und dann solltest du mit ihr über Themen reden, die sie, wie wir wissen, betreffen. Du könntest zum Beispiel sagen, dass du adoptiert bist, dass deine Eltern gestorben sind und dass du vor kurzem deine leibliche Mutter kennen gelernt hast“, schlug Piper vor.
„Genau. Sie denkt dann, dass du sie völlig verstehst, weil du dasselbe durchgemacht hast wie sie und schon bald wird sie dir blind vertrauen, einfältig wie gute Menschen nun einmal sind“, stimmt auch Phoebe Pipers Vorschlag zu.
Mit einem kurzen, ehrerbietigen Nicken und einer schnellen Verbeugung schimmert sich Andrew dann schließlich deutlich überhastet weg, da er keinesfalls noch weiter den Zorn einer der mächtigen Drei provozieren will.
Kaum ist er vollständig verschwunden, sehen Piper und Prue äußerst verärgert zu ihrer jüngeren Schwester. "Du kannst nicht alle unsere Verbündeten töten, nur weil es dir Spaß macht“, fährt Prue sie ziemlich ungehalten an.
„Aber Andrus hatte doch sowieso keine Macht. Er war nutzlos!“, erklärt Phoebe und hält den Blicken ihrer Schwester stand. „Außerdem habe ich an ihm ein Exempel statuiert. Lieber einen treuen Untertanen wie Andrew, als zwei idiotische und unloyale Gefolgsleute.“
„In der Theorie magst du vielleicht Recht haben, doch das gestattet dir noch nicht, hier zu schalten und zu walten wie du es willst. Wir sind zu dritt und das heißt, dass sich jede von uns nun einmal nach den anderen richten muss. Wenn jede tun würde, was ihr gefällt, dann...“, beginnt Prue ihre Schwester zu ermahnen, als diese sie unterbricht.
„Ja, ja. Du sagst doch sowieso immer das Gleiche. Wenn du mit deiner selbstgefälligen Rede fertig bist, sag mir einfach bescheid, dann können wir an unserem Plan zur Machtergreifung weiterarbeiten“, erklärt Phoebe und schimmert sich dann einfach weg.
„Ich möchte wissen, weshalb sie in letzter Zeit so gereizt ist.“ Mit einem missbilligenden Kopfschütteln blickt Piper durch die Höhle, einen nicht feststellbaren Punkt fixierend, während Prue wortlos auf die Stelle blickt, an der Phoebe kurz vorher noch gestanden hatte. Sie musste endlich aufhören, ihre Macht wie ein kleines Kind zu nutzen, das ein wundervolles Geschenk bekommen hatte, und sich auf wichtigere Dinge konzentrieren.

Paige wacht an diesem Morgen früh auf und blickt zu dem Wecker, der neben ihr auf dem Nachtkästchen steht und unerhörter Weise laut klingelt. Was sie sieht, lässt sie verwundert die Augen aufreißen.
„Was? Es ist doch erst 5 Uhr, weshalb klingelt dieser dämliche, idiotische Wecker?“, gibt sie genervt von sich und versucht, das störende Geräusch auszuschalten. Doch als ihr dies nicht gelingt, haut sie mit einer schnellen Bewegung und einer enormen Kraft auf den Wecker, sodass er auf den Boden fällt und dort mit einem lauten Krachen auseinander bricht.
„Na super!“
Widerwillig steht Paige, durch den lauten Knall nun endgültig wach, auf und versucht sich daran zu erinnern, warum sie bloß auf die dumme Idee gekommen war, den Wecker eine Stunde früher zu stellen. Ach ja! Sie wollte mal wieder an ein paar Zaubertränken üben. Das letzte Mal, als sie versucht hatte einen Zaubertrank zu brauen, der ihren Gegner erstarren lassen sollte, hatte sie beinahe das ganze Haus in die Luft gejagt.
Noch etwas verschlafen geht Paige langsam in die Küche, wobei ihre nackten Füße auf dem Fußboden die einzigen Geräusche verursachen, die im Moment zu hören sind. Nun macht sie sich daran, ein paar Zutaten zusammenzusuchen, wobei sie jede von ihnen zwei Mal untersucht. Nicht, dass sie in ihrer Müdigkeit noch etwas Falsches nimmt! Sie will einen Zauber versuchen, der es ihr ermöglichen würde, ihre Kräfte zu vergrößern, damit sie im Ernstfall auf jeden Gegner vorbereitet ist. Doch wie kann es anders sein: Als sie die letzte Zutat hinzufügt, quillt Rauch aus dem Topf und der ganze Trank scheint von einem Augenblick auf den anderen nach einem letzten kurzen Aufbrodeln zu verschwinden. Paige seufzt enttäuscht und ergeben auf und lässt sich auf einen Stuhl fallen, wo sie einige Momente einfach ruhig sitzen bleibt, um den misslungenen Trank in aller Frühe zu verkraften.
Wenig später wirft sie aber dann einen Blick auf ihre Armbanduhr und zuckt erschrocken zusammen. „Schon so spät?“, murmelt sie, steht schnell auf, rennt nach oben, richtet sich her und verlässt dann das Haus. Hastig macht sie sich in ihrem grünen Käfer auf den Weg zur Arbeit.
 
Nach einem eher ereignislosen Arbeitstag ist Paige am späten Nachmittag nun wieder auf dem Weg nach Hause. Sie sitzt in ihrem grünen Käfer und lenkt diesen durch den alltäglichen Feierabendverkehr San Franciscos. Wieder einmal ist sie jedoch mit den Gedanken ganz wo anders, denn vor ihr hatte sich wieder einmal der übliche Stau gebildet und lautes Hupen übertönte die Motorengeräusche der Autokolonne.
Auf einmal hat sie das Gefühl, als würde links von ihr etwas geschehen. Schnell sieht sie sich so gut wie möglich aus dem Wagen heraus um, doch sie kann niemanden erkennen. Verwirrt schiebt sie ihre plötzliche Einbildung auf ihr viel zu frühes Aufstehen am heutigen Tag. Doch erneut kommt es ihr vor, als würde sie in ihrem linken Augenwinkel eine schemenhafte Bewegung wahrnehmen, die sie aber, als sie erneut aus dem Fenster sieht, wieder nicht entdecken kann.
Hatte das irgendetwas damit zu tun, dass sie eine Hexe war? Wollte sie irgendjemand oder irgendetwas auf etwas aufmerksam machen, was sich dort hinter der alten Industriehalle befand?
Sie lenkt ihren Blick wieder auf den Verkehr, der sich immer noch nicht um auch nur einen Zentimeter bewegt hat. Seufzend sieht sie, dass inzwischen weiter vorne die Blinklichter von Polizeiwagen zu erkennen sind. So schnell würde es hier bestimmt nicht weiter gehen. Da konnte sie genauso gut ihrer seltsamen Wahrnehmung nachgehen. Und wenn sie nichts finden würde, umso besser.
Entschlossen steigt sie aus ihrem Wagen, den sie zur Sicherheit noch abschließt, und begibt sich dann zu der alten Fabrikhalle am Straßenrand, neben der eine kleine Gasse in den Hinterhof führt. Sie folgt diesem schmalen Weg und geht noch einige Schritte in den Hof hinein, als sie plötzlich einen Energieball vor sich durch die Luft fliegen sieht, der einen kleineren und etwas beleibteren Mann trifft, der laut schreiend in Flammen aufgeht und schließlich mit einem kurzen Nachglühen in der anbrechenden Dunkelheit verpufft.
Erschrocken weicht Paige etwas zurück und sieht in die Richtung, aus der der Energieball gekommen ist und erkennt dort einen Mann mit dunklen Haaren. Von irgendwo her kommt dieser Mann Paige äußerst bekannt vor, auch wenn sie auf Anhieb nicht sagen kann, was diesen Effekt bei ihr auslöst. Langsam und vorsichtig geht sie dann aber schließlich auf den Mann zu, der sie anscheinend noch nicht bemerkt hat. In diesem Moment fällt bei ihr der Groschen und sie weiß, woher sie den geheimnisvollen Fremden kennt. Sie hatte doch im Manor ein Bild von Phoebe und einem Mann gesehen. Stand hinten auf dem Foto nicht „Phoebe und Cole“?
Paige mustert den Mann noch einige Augenblicke. Ja, das musste er sein. Aber warum besitzt Phoebes Freund oder inzwischen eher Ex-Freund dämonische Kräfte? Paige steht nun noch ungefähr einen Meter vor dem Mann.
„Cole?“, spricht sie ihn schließlich an, ohne Angst vor ihm zu haben. Er sieht kurz in ihre Richtung, wendet dann jedoch wieder seinen Blick ab. „Cole!“, wiederholt Paige noch einmal.
Cole dreht nun wieder seinen Kopf zu ihr. Er wirkt ziemlich durcheinander, was noch von der Auseinandersetzung mit Phoebe rührt, von der Paige allerdings nichts wissen kann. Außerdem wirkt er etwas kraftlos. In letzter Zeit verfolgen ihn die Kopfgeldjäger ziemlich hartnäckig. Gerade eben hatte er wieder einen von ihnen loswerden müssen. Er hat es satt, sich immer verstecken zu müssen und nun hat er auch keinen Grund mehr dafür. Phoebe wollte ja nichts mehr von ihm wissen.



„Was?“, herrscht Cole Paige daher etwas gereizt an. Kennt er sie von irgendwo her?
Ja, irgendwie kamen ihm ihre Gesichtszüge, ihre Augen, ihr Lächeln bekannt vor.
„Du bist doch Phoebes Freund, oder? Ich bin ihre Halbschwester“, erklärt Paige aus einem plötzlichen Instinkt heraus. Sie weiß selbst nicht, wieso sie ihm sagt, wer sie ist, wieso sie überhaupt mit jemandem spricht, der offensichtlich dämonische Kräfte hat.

Aber wenn sie eines in ihrer kurzen Zeit als Hexe gelernt hatte, dann war es, ihrem Instinkt zu vertrauen.
Cole sieht sie an. Er scheint ihr nicht wirklich zu glauben. „Ach ja. Und woher soll ich wissen, dass du mich nicht anlügst?“, fragt er.
„Du musst mir nicht glauben. Ich hoffe nur, dass wenigstens du nicht zu feige bist und um Phoebe kämpfst“, antwortet Paige ruhig.
„Wie sollte ich um sie kämpfen? Sie war zwar einmal gut, aber...“, beginnt er, ebenso wie Paige irgendwie einfach auf die eigenen Gefühle vertrauend was das Gegenüber anging. Doch er wird von Paige unterbrochen.
„Sie war nicht gut, sie ist gut!“, sagt sie mit energischer Stimme.
„Ich hoffe, du täuschst dich nicht.“ Cole sieht gedankenverloren geradeaus.
„Ich täusche mich nicht. Ich denke, dass das Gute in jedem ist. Die Mächtigen Drei, meine Schwestern, haben jahrelang an der Seite des Guten gekämpft, das verschwindet nicht einfach. In ihrem Herzen werden sie immer gut sein.“
„Vielleicht hast du Recht, aber du weißt ja nicht wie einnehmend das Böse sein kann. Zuerst denkst du, du kannst es unter Kontrolle halten, es davon abhalten dein Handeln und dein Denken zu beeinflussen, doch dann hat es sich schon in dir ausgebreitet. Es scheint dich zu ersticken, dich jeder Lebenslust zu berauben und dich gleichzeitig mächtig und vollkommen unbesiegbar zu machen. Du willst nur noch töten und zerstören, um mehr Macht zu gewinnen. Dann musst du deine neu gewonnene Machtposition verteidigen und es beginnt alles wieder von vorne. Es ist ein Teufelskreis“, sagt Cole und Paige sieht ihn nachdenklich an. Irgendwie hat er Recht. Könnte überhaupt irgendjemand ihre Schwestern noch retten? Würde sie sie wieder auf die gute Seite ziehen können? Schon langsam zweifelte sie daran.

Am nächsten Morgen sitzt Paige in ihrem Büro. Ihre Gedanken wandern immer wieder zu dem Gespräch mit Cole und ihrem Gefühl, dass sie ihm einfach vertrauen konnte. Sie schreckt aus ihren Gedanken hoch, als sie bemerkt, dass ihr Chef zu allen spricht.
„... und vergesst nicht, am Freitag Abend ist diese Feier. Es wäre schön, wenn alle dort erscheinen würden“, erklärt er.
Paige lächelt leicht. Die Feier würde sie vielleicht etwas von ihren Problemen ablenken. Sie sieht nach vorne und sieht wie der neue Mitarbeiter Andrew, mit dem sie sich in letzter Zeit schon öfter ganz nett unterhalten hatte, langsam auf sie zukommt und schließlich vor ihr stehen bleibt.
„Ich habe mich gerade gefragt, ob du mit mir zu der Feier gehen willst, Paige. Was meinst du?“
Paige lächelt ihn an und blickt in seine dunklen Augen. „Sehr gerne“, antwortet sie, was ihm ein Lächeln entlockt. Dann macht sie sich aber gleich wieder an ihre Arbeit, mit der sie die ganze letzte Zeit sowieso im Rückstand war.
So kann sie das rote Leuchten nicht mehr erkennen, dass sich in seinen Augen wiederspiegelt, als er sich umdreht und weggeht.
 
Hallo Annie!

Das ist echt eine wahnsinns Geschichte!
Ich hab zwar etwas gebraucht um sie zu lesen, doch sie ist einfach total suuuuuper!
Ich finde du hast einen super Wortwahl und schreibst wahnsinnig gut!
Schreib schnell weiter!
Hochachtungsvolle Grüße Dione
 
@Dione:

Diese FanFiction ist das offizielle Spinoff-Projekt von a-s-charmed.de
Ein Team, bestehend aus vier Autoren hat verfasst jede dieser Episoden. Vll. siehst du dir dazu mal die News auf a-s-charmed.de an :)
Annie postet diese Episoden.

Auf alle Fälle aber vielen Dank für dein positives Feedback.
 
So hab mir jetzt eine Stunde Zeit genommen und mich durch das Spinoff gearbeitet.
Hat sich wirklich gelohnt :zustimmen

Die Ausgangsfolge "Das Böse in mir" ist gut gewählt,die einzelnen Episoden sind gut und spannend geschrieben.Selten gibts ein paar Zeitfehler,was aber nicht weiter auffällt.
Freu mich schon auf die Fortsetzung :)
 
Ich habe natürlich auch weitergelesen und ich muss sagen, dass man eure verschiedenen Schreibstile gut erkennen kann, sie sich aber schön zu einem Ganzen zusammenfügen. Diesen Teil hat wenn ich raten müsste Ambre geschrieben. Ist nur meine Vermutung ;)
Und bis auf ein paar verbliebene Fehler, wie "bescheid" statt "Bescheid" und an der einen Stelle eine etwas holprige Formulierung: "richtet sie gereizt einmal Frage an ihr Gegenüber." (Hier mag es sogar grammatikalisch richtig sein, aber irgendwie erwartet man eine Frage oder einmal eine Frage, aber nicht nur einmal, finde ich)...finde ich habt ihr wie immer gute Arbeit geleistet. Die Spannung hält sich in Grenzen, aber auch nur zugunsten der notwendigen Details um die Vorstellungskraft der Leser zu animieren. Man kann meistens nur einen Teil vorherrschend erfüllen, Klärungen des Sachverhaltes oder Spannung. In dieser Episode wechselt es von Teil zu Teil, was den Lesefluss positiv beeinflusst.

Und auch der Titel ist gut gewählt, während des Lesens sind mir öfter entscheidende Begegnungen begegnet ;) Cole und Paige, Cole und Phoebe, Paige und Andrew, also es passt.
 
also vom schreibstil her gefällt mir diese nicht so sonderlich.die spannung is wahrlich da.aber es liest sich nicht so schön wie die letzten beiden teilen.also wenn ich mal raten dürfte, hatte wer diesen teil geschrieben hat, auch die erste epi verfasst.

ich will nicht sagen, das dieser autor schlecht schreibt, denn das würde ich mir nicht rausnehmen, aber mir gefällt die art wie der jenige schreibt nicht und ich kann da sarah net ganz zustimmen.ich finde dieser schreibstil passt keineswegs zu den beiden anderen.

also um es so auszudrücken, die hier liest sich eher wie ne nacherzählung aus der schule, anstatt wie ein roman.
doch die beiden teile davor kommen schon eher der qualität eines romanes näher.

ich schreibe hier nur meinung, das soll kein angreifen an den autor sein, aber ihr wolltet ja kritik.

lg samantha
 
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Ja, Caro, stimmt, das wollten wir ;)
Und daher möchte ich allen, die hier ihr Feedback gepostet haben, dafür danken, da uns das ungemein weiterhilft.

Und an die anderen Leser möchte ich noch einmal den Aufruf richten, wenigstens einen kleinen Kommentar zur Story abzugeben, was gefällt und was weniger :)
 
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