A
Annie
Guest
Dunkle Wolken verhängten den Himmel über San Francisco. Seit zwei Tagen hatte die Sonne keinen ihrer Strahlen mehr auf die Erde geschickt. Alles war grau und trüb. Der Regen prasselte nun schon seit Stunden auf die Straßen der Stadt nieder und brachte alle dazu, nicht nach draussen zu gehen, wenn es nicht unbedingt sein musste.
Schnell fuhr Paige durch die nassen, menschenleeren Straßen. In Gedanken war sie bei ihren Schwestern und ihrer Aufgabe als gute Macht. Sie fühlte sich ziemlich genau so wie der Tag aussah. Betrübt und entmutigt. Noch immer war es ihr nicht gelungen, Kontakt mit Leo aufzunehmen, auch wenn sie es ein paar Mal versucht hatte. Bei ihren Versuchen, Zaubertränke zu brauen, ging auch immer wieder etwas schief und überhaupt fühlte sie sich von allen im Stich gelassen. Wie sollte sie alleine nur gegen ihre Schwestern ankämpfen? Sie wusste, dass sie bei weitem nicht genug Macht hatte, irgendetwas zu erreichen und für die gute Macht war nicht einmal ansatzweise eine Unterstützung in Sicht.
Sie seufzte leise und lenkte ihren Wagen auf den Parkplatz vor ihrem Büro. Sie wollte gerade einparken, als eine schwarze Katze wie aus dem Nichts auftauchte und ihr vor den Wagen lief. Erschrocken trat sie auf die Bremsen und blickte in die grün leuchtenden Augen des Tieres. Dieses fauchte sie kurz an und war dann so schnell verschwunden, wie sie gekommen war. Ein paar Sekunden starrte Paige noch erschrocken auf die Stelle, an der eben noch die Katze war. Dann parkte sie ihren Beatle aber ein, nahm den Regenschirm in die Hand und verliess den Wagen. Schnell rannte sie durch den Regen auf die Tür zu, war aber dennoch patschnass bis sie diese erreichte. Leise fluchend ging sie zu ihrem Schreibtisch, als sie zu allem Unglück auch noch ihren Boss auf sich zukommen sah. Sie wusste genau, was jetzt kommen würde. Wieder einmal war sie etwas spät dran gewesen und so machte sie sich auf eine Strafpredigt von ihm gefasst. Frierend aber ruhig liess sie das Ganze über sich ergehen, da sie wusste, dass es keinen Sinn machte, ihrem Chef in irgendeiner Weise zu widersprechen.
Seufzend machte sie sich anschließend an die Arbeit. Heute war einfach nicht ihr Tag. Es kam ihr vor als würde sie… „vom Pech verfolgt. Das ist es“, sprach sie ihre Gedanken laut aus und stand auf. Sie musste jetzt sofort nach Hause und mit Patty sprechen. Vielleicht wusste ihre Mutter ja Rat.
Gerade wollte sie zur Tür hinaus, als sie spürte, wie jemand hinter sie trat. Leicht erschrocken drehte sie sich herum und blickte zu ihrer Erleichterung in Andrews Gesicht.
„Hallo Paige, ich wollte dich nur kurz fragen, ob es in Ordnung ist, wenn ich dich heut Abend um 7 Uhr abhole.“ Für einen kurzen Moment blickte sie ihn etwas verwirrt an, doch dann verstand sie, was er meinte. Heute war Freitag. Die Feier! Die hatte sie ganz vergessen gehabt.
„Äh, ja klar, 7 Uhr ist gut. Dann sehen wir uns später“, verabschiedete sie sich von ihm und lief zur Tür wieder hinaus in den Regen. Mit einigen schnellen Schritten war sie zurück bei ihrem Wagen, stieg ein und brauste sofort los.
Andrew blickte ihr kurz nach und schüttelte den Kopf.
„Hexen“, murmelte er geringschätzig und wandte sich dann ab, um Bericht zu erstatten.
„Patty? Bitte, ich muss dich dringend sprechen“, rief Paige, kurz nachdem sie das Manor betreten hatte. Unruhig lief sie zum Büchergestell, nahm ein Buch nach dem anderen heraus und blätterte es kurz durch. Doch es war ihr klar, dass sie nichts finden würde. Diese Bücher konnte sie zwar brauchen, solange es darum ging, Tränke zu brauen, oder Zaubersprüche zu schreiben, aber sobald es um Dämonen ging, waren sie einfach nutzlos.
„Patty!“, rief sie noch einmal, doch auch auf diesen Ruf kam keine Antwort. Aber was hatte sie eigentlich erwartet? Bei dem Pech, das sie heute hatte, musste ja einfach alles schief gehen. Doch egal, was der Dämon, durch den sie dieses Pech wahrscheinlich überhaupt erst hatte, von ihr wollte, sie würde sicher nicht gleich kampflos aufgeben. Sollte er ihr doch soviel Unglück schicken wie er wollte. Sie würde einen Weg finden, ihn zu vernichten. Selbst überrascht über ihren neu gewonnen Tatendrang ging sie in die Küche und machte sich daran, einen Trank zu brauen, mit welchem sie den Dämon vernichten wollte. Dass sie gar keine Ahnung hatte, um was für einen Dämon es sich handeln konnte und ob überhaupt ein Dämon für ihre Pechsträhne verantwortlich war, kümmerte sie dabei herzlich wenig. Voller Elan warf sie eine Zutat nach der anderen in den Topf und rührte um. Schon bald stieg ein grünlicher Rauch aus diesem auf und hüllte die Küche in einen dicken Nebel. Paige konnte kaum noch etwas erkennen, doch sie war sich sicher, dass diesmal alles funktionieren würde. Sie liess den Trank etwas kochen, griff dann nach dem Fläschchen mit der letzten Zutat und schüttete es hinein. Ein lauter Knall ertönte und noch in derselben Sekunde riss eine Druckwelle Paige vom Herd weg und schleuderte sie gegen die Küchenschränke. Sie glaubte gerade noch zu spüren, wie sie aufprallte, doch dann verlor sie ihr Bewusstsein.
Als Paige wieder zu sich kam, blickte sie in das besorgte Gesicht von Patty. Ihr Schädel brummte zwar noch ziemlich, doch dieser dumpfe Schmerz nahm schnell ab. Zu schnell, wie ihr ihr Verstand sagte. Das konnte nicht mit normalen Dingen zugehen. Sie brauchte eine Weile, bis sie begriff, dass sie Recht hatte. Sie warf Patty kurz einen fragenden Blick zu, aber diese schien viel zu besorgt zu sein, um ihn überhaupt zu bemerken.
Leise stöhnend richtete sich Paige schließlich ein wenig auf und dabei entdeckte sie die Hände, die dicht über ihrem Körper schwebten. Interessiert blickte sie diese an, denn das warme, helle Licht, das von ihnen ausging, faszinierte sie. Erst als das Leuchten abnahm und schließlich ganz verschwand, schaute sie sich nach dem Besitzer der Hände um. Als sie ihn sah, riss sie überrascht die Augen auf.
„Du… Ich kenne dich… Du bist… Du bist…“, stotterte sie, kam aber nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Denn bevor sie dazu kam, fiel er ihr lächelnd ins Wort.
„Ja, du hast Recht. Ich bin der, den du schon seit einiger Zeit suchst. Ich bin Leo.“
Ein flackerndes, rötliches Licht erhellte die Höhle, die dadurch allerdings überhaupt nicht heller und schon gar nicht freundlicher wurde, als sie es wirklich war, was normalerweise durch das Licht von Fackeln ermöglicht wurde. Auf den unebenen Felswänden entstand durch das Licht der Flammen ein unheimliches Schattenspiel. Schnell huschte ihr Flackern über die Felswände und verschwand in Nischen, die es gar nicht wirklich gab.
In der Mitte der Höhle standen fünf Gestalten, in dunkelrote Umhänge gehüllte. Durch das finstere Licht konnte man sie kaum erkennen, doch sie waren da, auch wenn sie nur wie schemenhafte Gespenster wirkten. Sie alle hielten ihre Gesichter unter der tief in die Stirn gezogenen Kapuze verborgen. Jeder hatte seinen Blick auf den Boden gesenkt und murmelten leise, seltsam klingende Worte vor sich her.
Auf einmal brach der fremd wirkende Singsang ab. Eine der Gestalten machte eine kurze Bewegung mit der Hand und in der Mitte des Kreises, den die geheimnisvollen Personen bildeten, erschien eine silbern glänzende Schale. Kurz darauf tauchte auf die gleiche, rätselhafte Weise ein Dolch in derselben Hand auf. Einige Sekunden schien es, als würde die Gestalt den Dolch wägen. Doch dann umfasste sie ihn fester, zog ihre zweite Hand unter dem Umhang hervor, drückte die Klinge des Dolches gegen ihre Handfläche und zog sie darüber hinweg. Aus dem Schnitt quoll sofort Blut hervor, welches die Gestalt in die silberne Schale tropfen ließ.
Die Anderen taten es ihrem Anführer gleich. Das Blut sammelte sich in der Schale und spiegelte die Gestalten wieder. Der Dämon, der sein Blut zuerst in die Schale hatte tropfen lassen, warf seine Kapuze zurück und blickte die anderen Dämonen mit triumphierenden Augen an.
„Es ist vollbracht. Von heute an werden wir gemeinsam kämpfen. Von heute an sind wir die Bruderschaft der Schatten. Schon bald werden wir genug Macht besitzen. Es dauert nicht mehr lange…“
„Artax! Du hast uns zu dieser Bruderschaft verbunden. Sag uns nun auch, was du zu tun gedenkst!“ Fordernd blickte Chiron zu Artax.
„Ja, was willst du als Erstes unternehmen? Wir riskieren hier alle ziemlich viel. Die Quelle darf nichts von unseren wahren Plänen erfahren“, warf nun auch noch ein zweiter Dämon ein.
„Wir werden kämpfen Raven“, wandte sich Artax an den zweiten Dämonen. „Ich habe bereits jemanden losgeschickt, der uns das kleine Hexenproblem vom Hals schafft. Sobald die gute Macht vernichtet ist, werden wir genug Macht haben, den Krieg zu gewinnen…“
Völlig perplex blickte Paige Leo an. Sie verstand einfach nicht, weshalb er jetzt plötzlich hier war. Nie hatte er auf ihr Rufen reagiert, er hatte sich dagegen gewehrt zu ihr zu kommen und mit ihr zu sprechen, doch nun war er auf einmal da. Und das ganz aus freien Stücken. Sie stand auf, und lief erst einmal aus der Küche. Sie musste jetzt zuerst einmal einen klaren Gedanken fassen und sich darüber klar werden, was soeben passiert war. Leo war da...
Schnell fuhr Paige durch die nassen, menschenleeren Straßen. In Gedanken war sie bei ihren Schwestern und ihrer Aufgabe als gute Macht. Sie fühlte sich ziemlich genau so wie der Tag aussah. Betrübt und entmutigt. Noch immer war es ihr nicht gelungen, Kontakt mit Leo aufzunehmen, auch wenn sie es ein paar Mal versucht hatte. Bei ihren Versuchen, Zaubertränke zu brauen, ging auch immer wieder etwas schief und überhaupt fühlte sie sich von allen im Stich gelassen. Wie sollte sie alleine nur gegen ihre Schwestern ankämpfen? Sie wusste, dass sie bei weitem nicht genug Macht hatte, irgendetwas zu erreichen und für die gute Macht war nicht einmal ansatzweise eine Unterstützung in Sicht.
Sie seufzte leise und lenkte ihren Wagen auf den Parkplatz vor ihrem Büro. Sie wollte gerade einparken, als eine schwarze Katze wie aus dem Nichts auftauchte und ihr vor den Wagen lief. Erschrocken trat sie auf die Bremsen und blickte in die grün leuchtenden Augen des Tieres. Dieses fauchte sie kurz an und war dann so schnell verschwunden, wie sie gekommen war. Ein paar Sekunden starrte Paige noch erschrocken auf die Stelle, an der eben noch die Katze war. Dann parkte sie ihren Beatle aber ein, nahm den Regenschirm in die Hand und verliess den Wagen. Schnell rannte sie durch den Regen auf die Tür zu, war aber dennoch patschnass bis sie diese erreichte. Leise fluchend ging sie zu ihrem Schreibtisch, als sie zu allem Unglück auch noch ihren Boss auf sich zukommen sah. Sie wusste genau, was jetzt kommen würde. Wieder einmal war sie etwas spät dran gewesen und so machte sie sich auf eine Strafpredigt von ihm gefasst. Frierend aber ruhig liess sie das Ganze über sich ergehen, da sie wusste, dass es keinen Sinn machte, ihrem Chef in irgendeiner Weise zu widersprechen.
Seufzend machte sie sich anschließend an die Arbeit. Heute war einfach nicht ihr Tag. Es kam ihr vor als würde sie… „vom Pech verfolgt. Das ist es“, sprach sie ihre Gedanken laut aus und stand auf. Sie musste jetzt sofort nach Hause und mit Patty sprechen. Vielleicht wusste ihre Mutter ja Rat.
Gerade wollte sie zur Tür hinaus, als sie spürte, wie jemand hinter sie trat. Leicht erschrocken drehte sie sich herum und blickte zu ihrer Erleichterung in Andrews Gesicht.
„Hallo Paige, ich wollte dich nur kurz fragen, ob es in Ordnung ist, wenn ich dich heut Abend um 7 Uhr abhole.“ Für einen kurzen Moment blickte sie ihn etwas verwirrt an, doch dann verstand sie, was er meinte. Heute war Freitag. Die Feier! Die hatte sie ganz vergessen gehabt.
„Äh, ja klar, 7 Uhr ist gut. Dann sehen wir uns später“, verabschiedete sie sich von ihm und lief zur Tür wieder hinaus in den Regen. Mit einigen schnellen Schritten war sie zurück bei ihrem Wagen, stieg ein und brauste sofort los.
Andrew blickte ihr kurz nach und schüttelte den Kopf.
„Hexen“, murmelte er geringschätzig und wandte sich dann ab, um Bericht zu erstatten.
„Patty? Bitte, ich muss dich dringend sprechen“, rief Paige, kurz nachdem sie das Manor betreten hatte. Unruhig lief sie zum Büchergestell, nahm ein Buch nach dem anderen heraus und blätterte es kurz durch. Doch es war ihr klar, dass sie nichts finden würde. Diese Bücher konnte sie zwar brauchen, solange es darum ging, Tränke zu brauen, oder Zaubersprüche zu schreiben, aber sobald es um Dämonen ging, waren sie einfach nutzlos.
„Patty!“, rief sie noch einmal, doch auch auf diesen Ruf kam keine Antwort. Aber was hatte sie eigentlich erwartet? Bei dem Pech, das sie heute hatte, musste ja einfach alles schief gehen. Doch egal, was der Dämon, durch den sie dieses Pech wahrscheinlich überhaupt erst hatte, von ihr wollte, sie würde sicher nicht gleich kampflos aufgeben. Sollte er ihr doch soviel Unglück schicken wie er wollte. Sie würde einen Weg finden, ihn zu vernichten. Selbst überrascht über ihren neu gewonnen Tatendrang ging sie in die Küche und machte sich daran, einen Trank zu brauen, mit welchem sie den Dämon vernichten wollte. Dass sie gar keine Ahnung hatte, um was für einen Dämon es sich handeln konnte und ob überhaupt ein Dämon für ihre Pechsträhne verantwortlich war, kümmerte sie dabei herzlich wenig. Voller Elan warf sie eine Zutat nach der anderen in den Topf und rührte um. Schon bald stieg ein grünlicher Rauch aus diesem auf und hüllte die Küche in einen dicken Nebel. Paige konnte kaum noch etwas erkennen, doch sie war sich sicher, dass diesmal alles funktionieren würde. Sie liess den Trank etwas kochen, griff dann nach dem Fläschchen mit der letzten Zutat und schüttete es hinein. Ein lauter Knall ertönte und noch in derselben Sekunde riss eine Druckwelle Paige vom Herd weg und schleuderte sie gegen die Küchenschränke. Sie glaubte gerade noch zu spüren, wie sie aufprallte, doch dann verlor sie ihr Bewusstsein.
Als Paige wieder zu sich kam, blickte sie in das besorgte Gesicht von Patty. Ihr Schädel brummte zwar noch ziemlich, doch dieser dumpfe Schmerz nahm schnell ab. Zu schnell, wie ihr ihr Verstand sagte. Das konnte nicht mit normalen Dingen zugehen. Sie brauchte eine Weile, bis sie begriff, dass sie Recht hatte. Sie warf Patty kurz einen fragenden Blick zu, aber diese schien viel zu besorgt zu sein, um ihn überhaupt zu bemerken.
Leise stöhnend richtete sich Paige schließlich ein wenig auf und dabei entdeckte sie die Hände, die dicht über ihrem Körper schwebten. Interessiert blickte sie diese an, denn das warme, helle Licht, das von ihnen ausging, faszinierte sie. Erst als das Leuchten abnahm und schließlich ganz verschwand, schaute sie sich nach dem Besitzer der Hände um. Als sie ihn sah, riss sie überrascht die Augen auf.
„Du… Ich kenne dich… Du bist… Du bist…“, stotterte sie, kam aber nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Denn bevor sie dazu kam, fiel er ihr lächelnd ins Wort.
„Ja, du hast Recht. Ich bin der, den du schon seit einiger Zeit suchst. Ich bin Leo.“
Ein flackerndes, rötliches Licht erhellte die Höhle, die dadurch allerdings überhaupt nicht heller und schon gar nicht freundlicher wurde, als sie es wirklich war, was normalerweise durch das Licht von Fackeln ermöglicht wurde. Auf den unebenen Felswänden entstand durch das Licht der Flammen ein unheimliches Schattenspiel. Schnell huschte ihr Flackern über die Felswände und verschwand in Nischen, die es gar nicht wirklich gab.
In der Mitte der Höhle standen fünf Gestalten, in dunkelrote Umhänge gehüllte. Durch das finstere Licht konnte man sie kaum erkennen, doch sie waren da, auch wenn sie nur wie schemenhafte Gespenster wirkten. Sie alle hielten ihre Gesichter unter der tief in die Stirn gezogenen Kapuze verborgen. Jeder hatte seinen Blick auf den Boden gesenkt und murmelten leise, seltsam klingende Worte vor sich her.
Auf einmal brach der fremd wirkende Singsang ab. Eine der Gestalten machte eine kurze Bewegung mit der Hand und in der Mitte des Kreises, den die geheimnisvollen Personen bildeten, erschien eine silbern glänzende Schale. Kurz darauf tauchte auf die gleiche, rätselhafte Weise ein Dolch in derselben Hand auf. Einige Sekunden schien es, als würde die Gestalt den Dolch wägen. Doch dann umfasste sie ihn fester, zog ihre zweite Hand unter dem Umhang hervor, drückte die Klinge des Dolches gegen ihre Handfläche und zog sie darüber hinweg. Aus dem Schnitt quoll sofort Blut hervor, welches die Gestalt in die silberne Schale tropfen ließ.
Die Anderen taten es ihrem Anführer gleich. Das Blut sammelte sich in der Schale und spiegelte die Gestalten wieder. Der Dämon, der sein Blut zuerst in die Schale hatte tropfen lassen, warf seine Kapuze zurück und blickte die anderen Dämonen mit triumphierenden Augen an.
„Es ist vollbracht. Von heute an werden wir gemeinsam kämpfen. Von heute an sind wir die Bruderschaft der Schatten. Schon bald werden wir genug Macht besitzen. Es dauert nicht mehr lange…“
„Artax! Du hast uns zu dieser Bruderschaft verbunden. Sag uns nun auch, was du zu tun gedenkst!“ Fordernd blickte Chiron zu Artax.
„Ja, was willst du als Erstes unternehmen? Wir riskieren hier alle ziemlich viel. Die Quelle darf nichts von unseren wahren Plänen erfahren“, warf nun auch noch ein zweiter Dämon ein.
„Wir werden kämpfen Raven“, wandte sich Artax an den zweiten Dämonen. „Ich habe bereits jemanden losgeschickt, der uns das kleine Hexenproblem vom Hals schafft. Sobald die gute Macht vernichtet ist, werden wir genug Macht haben, den Krieg zu gewinnen…“
Völlig perplex blickte Paige Leo an. Sie verstand einfach nicht, weshalb er jetzt plötzlich hier war. Nie hatte er auf ihr Rufen reagiert, er hatte sich dagegen gewehrt zu ihr zu kommen und mit ihr zu sprechen, doch nun war er auf einmal da. Und das ganz aus freien Stücken. Sie stand auf, und lief erst einmal aus der Küche. Sie musste jetzt zuerst einmal einen klaren Gedanken fassen und sich darüber klar werden, was soeben passiert war. Leo war da...