Elenia
...sunshine...
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(c) by Neo
Die Balance, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, welches seit einiger Zeit für die Seite des Lichts ausgeschlagen hat, wird nun empfindlich gestört; die Charmed Ones, die Mächtigen Drei, die stärksten Verfechter des Guten wechseln auf die Seite der Finsternis und bilden eine Allianz, die der Triade gleichkommt. Nun versuchen sie absolute Macht und Herrschaft zu erringen; nur ihre Halbschwester kann sich ihnen in den Weg stellen und versuchen, die Flut des Bösen einzudämmen.
Episode 1x04 - Schwesternkrieg
Episode 1x04 - Schwesternkrieg
Sofort nach dem „Vorfall", wie sie es in Gedanken nur noch bezeichnete, hatte sie sich hier ins Mausoleum geschimmert, unfähig, ihren Schwestern in die Augen zu sehen, ihnen auch nur gegenüber zu treten.
Das Böse in ihr war zu stark, um von dem wenigen Guten verdrängt zu werden, das Cole in ihr geweckt hatte und so empfand sie ihren Schwestern gegenüber nur noch Hass. Und die Wut in ihr schürte nur noch die Differenzen, die sie seit dem Wechsel auf die dunkle Seite sowieso ständig gehabt hatte. In diesem Moment war es ihr sowieso völlig unklar, weshalb sie so lange mit Prue und Piper zusammen gearbeitet hatte. Schließlich hatte sie doch so oft einen anderen Plan gehabt, der von ihren beiden älteren Schwestern komplett ignoriert worden war und nun hatten sie es auch noch gewagt, sich in ihr Leben und vor allem in ihre Liebe einzumischen. Völlig eigenmächtig hatten sie die Liebe ihres Lebens getötet.
Als Phoebe dies klar wurde, formte sich fast automatisch ein Energieball in ihrer Hand, der immer stärker leuchtete und den sie schließlich wütend gegen eine der Säulen des Mausoleums feuerte. Und zu ihrer eigenen Überraschung gab diese dadurch nach, begann zu schwanken und fiel schließlich mit einem lauten Krachen zu Boden, wodurch eine Wolke aus Staub und Dreck aufgewirbelt wurde, die es für einige Momente völlig unmöglich machte, in der düsteren Kammer überhaupt noch etwas zu sehen.
Verblüfft starrte Phoebe, während der Staub sich langsam wieder legte, auf das Ergebnis ihrer Kräfte. Sie hatte nicht erwartet, so großen Schaden anzurichten. Doch anscheinend hatte die Wut in ihr ihre Kräfte verstärkt, die ja an ihre Emotionen gebunden waren.
Als sie diese Erkenntnis verinnerlicht hatte, breitete sich ein triumphierendes Lächeln auf Phoebes Gesicht aus. So zufällig eine wundervolle Verstärkung ihrer Kräfte gefunden zu haben, versetzte sie in die Lage unabhängig von ihren Schwestern ihre eigenen Pläne zu verfolgen und wer sagte, dass sie nicht alleine erreichen konnte, was sie mit Prue und Piper nun die ganze Zeit nicht geschafft hatte?
Der Staub im Mausoleum hatte sich noch immer nicht vollständig gelegt, als Phoebe sich schon weggeschimmert hatte.
„Ich muss schon sagen, du hast dir tatsächlich Mühe gegeben beim Kochen", wandte sich Paige lächelnd an Laden, während sie sich erneut von dem Auflauf, den er zubereitet hatte, auf den Teller tat. Sie saß mit dem jungen Mann am Esstisch in der Küche und konnte gar nicht anders, als sein Essen zu loben. Natürlich auch deshalb, weil er sie damit von ihren Überlegungen über Cole ablenkte, aber auch, da es ihr wirklich schmeckte.
Laden wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich ein Energieball knapp an ihm vorbeizischte und hinter ihm in den Wandschrank mit dem Geschirr einschlug, aus dem unter großem Lärm der gesamte Inhalt auf den Boden fiel und alles, was noch einigermaßen heil geblieben war, klirrend auf dem Boden zerbrach.
Sofort sprangen Paige und er auf, beide doch etwas enttäuscht darüber, dass ihr Essen wieder durch einen Dämon unterbrochen worden war, denn inzwischen verstanden sie sich langsam einigermaßen und begannen sich sogar ein wenig darüber zu freuen, dass das Schicksal sie zusammengeführt hatte. Doch natürlich hatte die Unterwelt wieder etwas dagegen einzuwenden.
Durch eine kurze Berührung des Amuletts unter seinem Oberteil ließ Laden ein Schutzschild entstehen, welches um ihn herum entstand und hinter das er mit einem kurzen Griff nach ihrem Oberarm auch Paige zog, um sie in Sicherheit zu bringen, da beide den Angreifer immer noch nicht ausmachen konnten.
„Verdammt, wo ist dieser Idiot?", fluchte Laden leise vor sich hin, während er sich in der Küche umsah, wo alles völlig normal erschien und er sich gleichzeitig dafür verfluchte, dass er sein Katana nicht bei sich hatte. Paige schien ebenfalls etwas nervös durch die Tatsache, dass sie den Dämon nirgends entdecken konnte.
„Schalt dein Schutzschild ab, oder was immer du da tun musst und hilf mir, diesen Dämon zu suchen", wies Paige Laden an und stupste ihn mit dem Ellenbogen leicht gegen den Oberkörper, um ihn dazu zu bewegen.
„Spinnst du? Dieser Dämon kann sich vielleicht unsichtbar machen und hält sich noch hier im Raum auf und du erwartest von mir, dass ich das Schutzschild abschalte?" Laden reagierte ziemlich gereizt auf Paiges Frage. Natürlich hatte er sich zwar in letzter Zeit besser mit ihr verstanden, aber diese Idee war einfach nur schwachsinnig und lebensmüde und er würde sie in dieser selbstmörderischen Absicht sicher nicht unterstützen.
„Und wenn er den Energieball geworfen und sich gleich wieder weggeschimmert hat? Das können wir ja nicht wissen und dann stehen wir vielleicht noch bis morgen hier rum und tun nichts", meinte Paige missbilligend und sah kopfschüttelnd zu Laden auf. „Jetzt schalt das Ding ab."
„Vergiss es. Im Gegensatz zu dir bin ich nicht lebensmüde", erwiderte dieser jedoch und verschränkte seine Hände vor seinem Körper.
„Gut, wenn du zu feige bist, dann gehe ich eben alleine." Und kaum hatte Paige ihren Satz zu Ende gesprochen, trat sie aus dem Schutzschild heraus und stellte sich provokativ vor Laden. „Und? Siehst du hier irgendwo einen Dämon oder einen Energieball? Wir haben es hier anscheinend mit einem feigen Dämon zu tun", sagte sie schon fast schmunzelnd, während Laden sich noch einige Momente misstrauisch umsah, bevor er mit einer erneuten Berührung des Amuletts das Schutzschild wieder erlöschen ließ.
„Seltsam. Ich könnte schwören, dass er noch hier ist. Paige, wir sollten..."
Doch Laden kam nicht mehr dazu, auszusprechen, was er sagen wollte, denn unbemerkt von der Hexe und dem Sterblichen hatte sich der Blumentopf, der auf dem Wandschrank stand, in die Luft erhoben und war mit einem dumpfen Knall auf Ladens Kopf niedergesaust, der mit einem kurzen Aufstöhnen bewusstlos zu Boden fiel.
Dies alles war innerhalb weniger Augenblicke geschehen, sodass Paige kaum realisieren konnte, was passiert war, als sie jemand von hinten packte und sie eine Athame an ihrer Kehle spürte.
Phoebe ließ sich lächelnd auf einem provisorisch errichteten Thron in der Mitte einer kleinen Höhle nieder. Sie hatte nur kurz in einer kleineren Versammlung von Dämonen auftauchen und ihre Kräfte kurz vorführen müssen und schon hatten sie sich alle bereit erklärt, sich ihr anzuschließen.
Sie verstand nicht, weshalb sie mit Prue und Piper immer solche Probleme gehabt hatte, Anhänger zu gewinnen, aber Phoebe hatte auch keine Ahnung wie überzeugend das buchstäblich in ihren Augen lodernde Feuer auf einfache Dämonen wirken konnte. Der Hass auf ihre Schwestern, der sogar jetzt noch immer anstieg, schien eine perfekte Quelle für ihre Kräfte zu bieten.
Aber sie hatte sich gar nicht erst viel Zeit gelassen, über ihr Glück nachzudenken, sondern die Dämonen sofort losgeschickt, um einige „Besorgungen" für sie zu erledigen.
Phoebe musste boshaft lächeln, als sie daran dachte, was sie den Dämonen befohlen hatte. Einen Großteil hatte sie zu ihren Schwestern geschickt, mit dem Auftrag, sie so schwer zu verwunden, dass sie kaum noch am Leben sein würden und sie dann zu ihr zu bringen. Sie wollte ihnen zeigen, wie einfach es war, ihre geplanten Ziele zu erreichen, was ihr mit den beiden nie gelungen war. Sollten sie doch sehen, dass die Jüngste der bösen Halliwells allein sogar besser zurecht kam.
Einen Dämon hatte sie zu Paige und der guten Macht geschickt, von der sie erfahren hatte, als sie mit Cole kurz im Manor gewesen war. Ihr Auftragsmörder hatte den Befehl erhalten diesen Laden, den Mann, den sie nicht einschätzen konnte und der auf sie eigentlich auch gar nicht besonders magisch gewirkt hatte, zu töten und Paige allerdings möglichst unverletzt zu ihr zu bringen. Diesen Triumph wollte sie auf keinen Fall jemandem anderen gönnen und so wollte sie Paige selbst töten... und am besten vor den Augen ihrer Schwestern.
Inzwischen mussten wohl alle übrigen Halliwells schon in Kämpfe verwickelt sein. Zufrieden lächelnd lehnte Phoebe sich zurück.