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Ooops, die Fortsetzung hat lange gebraucht. Aber besser zu spät als nie ,).


Kapitel 10


„Prue!“ schrie Piper und stürzte nach vorne, Phoebe gleich hinter her. Aus dem Dunklen des Mausoleums trat eine Gestalt hervor. Der Mond leuchtete ihr direkt ins Gesicht: Es war tatsächlich Prue. Ihre Schwestern stürmten auf sie zu und fielen ihr so stürmisch um den Hals, dass sie beinahe alle drei auf dem Boden gelandet wären. „Prue!“ schluchzte Phoebe, „ich weiß nicht, wieso du wieder hier bist, aber... du bist es.“ Ja, sie war es wirklich. In dem schicken Kleid, dass ihr bei ihrer Beerdigung angezogen worden war, stand sie dran. Ihre Haare wirkten zerzaust, ihr Gesicht bleich – und doch war es Prue. Mit verwirrtem Blick stand sie dran und hielt ihre weinenden Schwestern umklammert. Aus ihren Augen rollten ebenfalls dicke Tränen. Sie sprach kein Wort. Piper drückte sie fest an sich. „Warum bist du zurückgekehrt?“ heulte sie, „wo kommst du her? Ich habe dich so vermisst. Ich...“ Ihre Stimme versagte. Prue streichelte ihrer kleinen Schwester über den Kopf, so wie sie es früher immer getan hatte, wenn Piper sich bei ihr ausgeheult hatte.


Lange standen sie so, dicht beieinander, eng umklammert. Keine redete mehr. Es gab so viele ungeklärte Fragen; so vieles, was sie nicht verstanden und wofür sie keine Erklärung hatten. Doch das alles war unwichtig. Nichts konnte es aufwiegen, dass sie drei wieder zusammen, dass sie wieder vereint waren. Wann hatten sie sich das letzte Mal berührt, hatten sich umarmt? Wann war das letzte liebe Wort zwischen ihnen gefallen? Es schien Jahre her zu sein. All die Schmerzen hatten Piper und Phoebe erleiden müssen, unzählige Tränen waren vergossen worden – doch wen interessierte das jetzt noch. Prue war wieder da, ihre Schwester, ihre große Schwester. Sie war zu ihnen zurückgekehrt.


Während sie dran standen und ihr Glück noch gar nicht fassen konnten, erschien auf einmal jemand neben ihnen: Leo. Er hatte daheim gewartet und gewartet, und nachdem keine der Schwestern wieder gekommen war, hatte er sich Sorgen gemacht, und her gebeamt um nach ihnen zu sehen. Mit vielem hatte er gerechnet, doch der Anblick, der sich ihm jetzt bot, verschlug ihm die Sprache: „Prue!“ flüsterte er atemlos, „was machst du denn hier?“ Piper drehte ihren Kopf um, ohne ihre Schwester dabei loszulassen. „Sie ist es!“ stieß sie hervor, „ist das nicht unglaublich?“ Leo schwirrte der Kopf. Sicher, Tote konnten Hexen als Geister wieder erscheinen, zuweilen sogar materialisiert. Er selbst war der beste Beweis dafür. Aber das geschah stets auf Einwilligung des Ältestenrates, und bei Prue – das wusste er ganz genau, den oft genug hatte er versucht, sie von dieser Entscheidung umzustimmen – hatte der Hohe Rat fest beschlossen, dass sie ihren Schwestern nicht mehr begegnen sollte, damit diese sich an ihr neues Leben ohne Prue gewöhnen konnten. Dass sie jetzt doch hier stand, konnte nur einen Grund haben: Jemand hatte Schwarze Magie angewandt.


Natürlich war Leo sensibel genug, um die Schwestern in diesem Moment nicht mit seiner Vermutung zu konfrontieren. Er sah die drei lächelnd an. Selbstverständlich wusste er, wie sehr Phoebe und Piper in der Vergangenheit gelitten hatten, und umso besser konnte er sich vorstellen, wie sie sich jetzt gerade fühlen mussten. Trotzdem fand er, dass sie ihre Wiedersehensfreude zu hause ausleben sollten. „Wollen wir nicht zusammen ins Manor?“ fragte er vorsichtig. Phoebe schüttelte den Kopf. „Nein, denn dann müsste ich Prue wieder loslassen, und das werde ich nie wieder tun.“ Leo schmunzelte: „Nein, musst du nicht. Ich werde euch hinbeamen.“


Kurze Zeit später saßen sie alle im Wohnzimmer auf dem Sofa. Prue hatte zwischen ihren Schwestern Platz genommen, die sich eng an sie gekuschelt hatten. Leo saß gegenüber auf dem Sessel: „Also, Prue, dir ist ja auch klar, dass hier etwas nicht stimmt. Weißt du denn, wie du plötzlich als Mensch wieder ins Mausoleum gekommen bist?“ Prue schüttelte den Kopf: „Nein. Ich bin einfach dort erwacht. Ich wusste zwar gleich, wo ich bin, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich dort hingekommen bin.“ „Das spielt doch gar keine Rolle.“ meinte Piper, „jetzt ist sie erst mal wieder bei uns. Mehr will ich gar nicht wissen.“ „Und was ist mit Paige?“ fragte Leo plötzlich. Phoebe hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund: „Die haben wir ja total vergessen. Sie war im Mausoleum, zusammen mit einem.... Dämon, denke ich. Und ist mit ihm zusammen verschwunden. Davor sagte sie noch etwas wie... dass sie mit ihm mit muss, oder so.“


Leo sprang auf: „Paige wird von einem Dämon entführt? Das müsst ihr mir doch sagen. Sie ist schließlich mein Schützling.“ Doch gleich darauf besann er sich. Natürlich hatten sie es vergessen. Sie hatten ihre verstorbene Schwester wieder getroffen. Kein Wunder, dass sie nicht mehr an Paige gedacht hatten. Er atmete tief aus: „Tut mir Leid. Ich verstehe natürlich, dass ihr wegen Prue sehr durcheinander seid. Aber wir sollten trotzdem versuchen, auch an Paige zu denken. Zumal ich mir sicher bin, dass Paiges Verschwinden und Prues plötzliches Auftauchen direkt zusammen hängen. Wir sollten noch mal alles durchgehen, angefangen bei Paiges seltsamen Verhalten.“

Piper verdrehte die Augen, aber sie war viel zu glücklich, um ernsthaft sauer auf Leo zu sein: „Morgen, mein Schatz, okay? Lass uns für einen Abend einfach nur zusammen sein.“


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