Hm, irgendwie entwickelt sich die Geschichte anders, als ich wollte... dieser Teil sollte ganz anders aufhören, jetzt ist es leider nicht so furchtbar spannend... der nächste wieder (hoff ich
)
Kapitel 7
Tartos grinste Paige überlegen an: „Na, haben wir es uns doch anders überlegt? Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. Du bist ja noch wankelmütiger und unsicherer, als ich dachte. Aber nun gut. Vielleicht sollte ich jetzt netter zu dir sein, schließlich bist du bald... wie sagt ihr Menschen ...mein bessere Hälfte.“ Und er lachte so schrill und hämisch los, dass in Paige die Wut hochstieg; und für einen Augenblick war sie gewillt, ihren Entschluss rückgängig zu machen. Doch dann fielen ihr wieder Phoebe und Piper ein, die bedrückt im Wohnzimmer gesessen hatten, und so atmete sie tief durch und sagte: „Ja, ich gehe auf deinen Vorschlag ein. Wann können wir das Ganze hinter uns bringen?“
Tartos hörte auf zu lachen, aber um seine Mundwinkel blieb ein hämischer Ausdruck von Spott. „Erst willst du gar nicht, dann kann es dir nicht schnell genug gehen. Aber du hast Recht, je früher, desto besser. Morgen bei Einbruch der Dunkelheit werde ich dich zu meiner Gemahlin nehmen.“ Paige merkte, wie ihr übel wurde. Sie schluckte. „Und was ist mit Prue?“ fragte sie, „wann kommt sie wieder?“ „Bevor ich mit dir in die Unterwelt hinabsteige, werde ich ihrem Geist befehlen, in ihren Körper zurückzukehren.“ Paige verzog angewidert das Gesicht. „Ist das dann der Körper, wie er jetzt aussieht? Vergammelt und vermodert?“ „Was hast du gegen Moder, Frau?“ fragte Tartos höhnisch, „gewöhn dich lieber daran, du wirst bald von Moder und Schimmel umgeben sein. Und was Prue betrifft – sie wird so aussehen, wie ihre Schwestern sie in Erinnerung hatten.“ Paige atmete auf. Immerhin etwas.
„Und wo?“ wollte sie weiter wissen, „etwa hier? Im Manor? Das geht nicht, das würden Phoebe und Piper sofort mitkriegen.“ Tartos hob die Brauen. „Dumme kleine Hexe. Natürlich nicht hier. Wir müssen auf den Friedhof, zu Prues Leiche. Morgen abend, sobald es dunkel ist, werde ich dich dort erwarten. Wenn du denkst, dass du mich betrügen kannst, und mich vernichten kannst, hast du dich getäuscht. Wenn du dich nicht an deine Abmachung hälst, werden deine Schwestern ihre geliebte Prue nie wieder sehen.“ Paige nickte. „Ich bin eine der Guten, ich stehe zu meinem Wort.“ Bevor Tartos wieder in einem Wirbel davon machte, warf er noch mal einen spöttischen Blick auf Paige und warf ihr eine Kusshand zu. Unter schallendem Gelächter verschwand er.
Paige blickte lange auf die Stelle, wo er gestanden hatte. Was hatte sie da getan? Sie hatte sich tatsächlich einem Dämon versprochen, ab morgen abend war sie keine der Guten mehr; sondern die Gemahlin eines grausamen und gefühlslosen Wesen, das ihre Unsicherheit und die Liebe zu ihren Schwestern kaltherzig ausnutzte. Nicht dran denken, nicht dran denken, sprach sie zu sich selbst, sondern an Phoebe und Piper, die morgen endlich Prue wieder sehen würden. Schade, dass sie, Paige, nicht dabei sein konnte, um ihre Freude zu sehen. Die beiden würden endlich wieder glücklich sein und nie wieder denken, dass Paige nichts konnte und nur Pech über die Familie brachte. Nein, morgen konnte sie ihnen beweisen, dass sie eine gute Schwester war, dass sie zu ihnen hielt und sie glücklich machen wollte. Mit diesen Gedanken legte sich Paige ins Bett; aber sie warf sich die ganze Nacht aufgewühlt hin und her und konnte nicht einschlafen. Der Gedanke an den bevorstehenden Abend erregte sie zu sehr. Erst gegen Morgen fiel sie in einen unruhigen Schlaf.
Piper stand in ihrem Zimmer am Kleiderschrank, als sich Leo hereinbeamte. Sie drehte sich freudestrahlend um und begrüßte ihn mit einem Kuss. „Hi, Darling!“ sagte er, „du hast mich gerufen?“ Piper nickte. „Ja, genau... ich... ich wollte mit dir reden.“ „Ja?“ Leo zog Piper an sich ran, „ich wüsste da aber auch etwas anderes Nettes.“ Piper lächelte. „Nicht jetzt, Schatz. Komm, setz dich mit mir aufs Bett. Es geht nicht um mich, sondern um Paige.“ Leo runzelte die Stirn. „Ja? Was ist denn mit ihr?“ Piper wiegte ihren Kopf hin und her. „Wenn ich das so genau wüsste. Ich glaube, dass sie ein Problem hat, aber nicht mir uns drüber reden will. Zuerst hat nur Phoebe das gesagt, und ich fand, wir sollten uns nicht einmischen, aber jetzt...“ Leo schaute fragend. „Was? Ist etwas passiert?“
Piper schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Es ist nur so... gestern abend hat sie fürchterlich geweint, und saß dann den ganzen Abend mit geröteten Augen beim Essen. Und danach wollte sie unbedingt spazieren gehen und kam erst nach einer Ewigkeit wieder.“ Leo zuckte die Schultern. „Na und? Vielleicht hat sie Liebeskummer oder Stress bei der Arbeit.“ „Ja, das habe ich auch gedacht,“ meinte Piper, „aber sie hat kein Wort mehr mit uns geredet, obwohl doch gestern der Tag der Macht der Drei war. Und sie hat es auch nicht für nötig gehalten, uns Gute Nacht zu sagen. Und das ist noch nicht alles.“ Sie holte Luft. „Aus ihrem Zimmer kamen merkwürdige Geräusche, lautes Gelächter und es klang, als würde sie mit jemandem reden.“ „Dann frag sie doch einfach“ schlug Leo vor. Piper nickte. „Ja, das werde ich auch tun, sobald sie wach ist... sie ist mir einige Erklärungen schuldig.“