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Und, wie versprochen, der nächste Teil auch noch. Und er ist endlich mal wieder spannend geworden ;)


Kapitel 9


Als Leo kam, war Piper im Wohnzimmer und lief aufgeregt hin und her. „Da bist du ja endlich!“ sagte sie atemlos. „Tut mir Leid,“ meinte ihr Ehemann, „aber ich war bei einem anderen Schützling, der dringend meine Hilfe brauchte. Du weißt ja, nur weil wir verheiratet sind, darf ich euch nicht bevorzugen.“ „Wir brauchen auch deine Hilfe“, rief sie, „Paige ist verschwunden.“ Leo schaute sie verwundert an. „Wie – verschwunden?“ „Sie hat sich einfach aus ihrem Zimmer davon gebeamt ohne mit uns zu sprechen. Stattdessen haben wir einen Abschiedsbrief von ihr gefunden. Sie hatte wohl das Gefühl, nicht gut genug für uns zu sein, und will deshalb jetzt irgendetwas tun, um uns eine gute Schwester zu sein.“  Piper war den Tränen nahe gekommen. Leo nahm seine Frau in den Arm, und drückte sie fest an sich.


 „Mein Liebling, ich weiß, du machst dir im Moment furchtbare Sorgen, aber wir finden Paige. Ich werde versuchen sie zu orten.“ Piper nickte. „Ja, das hatte ich auch gehofft.“ Leo schloss die Augen und atmete ruhig ein und aus. Obwohl Piper wahnsinnig angespannt war, bemühte sie sich, still zu bleiben, damit Leo sich konzentrieren konnte. Nach einer Weile, die Piper wie eine Ewigkeit vorgekommen war, öffnete er wieder die Augen. „Sie lebt auf jeden Fall noch. Und sie ist... auf dem Friedhof.“ Piper sah ihn verwundert an. „Was will sie denn da? Egal, wir müssen hin. Phoebe?“ schrie sie nach oben. Diese kam augenblicklich herunter. In ihrer Hand hielt sie den Brief. „Ich hatte gerade eine Vision“, erzähle sie atemlos, „in der Paige sich zusammen mit einem Dämon in einer Art Wind auflöst.“ „Was auch immer sie vorhat, wir müssen sie davon abbringen. Schnell, beeil dich, sie ist auf dem Friedhof.“ Und die beiden Schwestern stürmten aus Manor.


Paige mochte Friedhöfe nicht, am Tag nicht und nun, in der Dunkelheit, jagten sie ihr noch mehr Angst ein. Dennoch stand sie jetzt auf dem Friedhof neben Prues Sarg und sah zu wie Tartos ihn vorsichtig öffnete. Als Paige den vergammelten Körper sah und den modrigen Geruch roch, wurde ihr übel. Sie drehte sich weg, um den Anblick nicht ertragen zu müssen. Tartos sammelte für einen Moment seine Kräfte und bewegte seine Hand dann langsam über Prues Leiche. Es zischte und sprühte; doch dann verschwanden mit einem Mal die Falten, die der Tod ihr ins Gesicht gezeichnet hatte; ihre Haut wurde wieder frisch und rosig, und ihre Haare glänzten. Sie sah aus wie an dem Tag ihrer Beerdigung.


Tartos drehte sich zu Paige um. „Nun, der erste Teil ist getan. Wenn du nun auch dein Versprechen mir gegenüber erfüllst, werde ich ihren Geist herbeirufen.“ Paige nickte. „Ja, ich bin bereit. Mach mich zu deiner Frau.“ Tartos grinste. Dann zog er aus seinem Gewand einen Dolch hervor. „Reich mir deine Hand“, befahl er, und Paige streckte sie ihm entgegen. Er hob feierlich den Dolch hoch und sprach mit dröhnender Stimme: „Als treuer Diener der finsteren Macht erbitte ich Hilfe in düsterer Nacht. Ihr Mächte des Dunkeln, ich rufe euch an, vereinigt uns beide im ewigen Bann. So soll unser Blut gemeinsam nun fließen, damit wir den Bund auf ewig beschließen.“ Und er rammte den Dolch mit einer solchen Wucht  in Paiges Zeigefinger, dass diese vor Schmerz aufschrie. Danach tat er das gleiche bei sich und presste seinen Finger gegen Paiges. In diesem Moment schoben sich dichte Wolken vor den Mond, es begann zu regnen, grelle Blitze zuckten und man hörte es in einem fort donnern.


„Verdammt, auch noch das!“ fluchte Piper in ihrem Wagen. Sie lenkte ihn auf den Friedhofs-Parkplatz und stieg aus so schnell sie konnte. Sie war augenblicklich durchnässt. Der Boden war vom vielen Regen matschig geworden, und ihre Schuhe sanken ein Stück ein. Phoebe blieb sitzen. Ungeduldig öffnete Piper erneut ihre Tür. „Was ist? Worauf wartest du?“ „Ich... ich habe Angst“, sagte Phoebe und starrte ins Dunkle. „Ich habe so lange keine Dämonen mehr gesehen. Seit... seit Cole. Ich habe Angst davor. Was, wenn ich nicht mit der Situation fertig werde?“ Piper bemühte sich die Fassung zu bewahren. Natürlich verstand sie ihre jüngere Schwester, aber für Sentimentalitäten war jetzt einfach nicht der richtige Augenblick, indem es nur darum ging, Paige vor irgendwelchen Dummheiten zu bewahren. „Hör, zu, Liebes,“ sprach Piper so ruhig wie möglich, „ich weiß, dass das jetzt nicht leicht wird für dich. Aber es geht hier um Paige. Wir müssen sie retten; willst du, dass es ihr so geht wie Prue? Bitte, komm mit, ich brauche dich.“ Phoebe schloss die Augen. „Es ist so schwer...“ murmelte sie, „der Dämon... Cole... wenn er mich tötet... ich habe Angst.“ „Ich glaube an dich, du kannst das. Beweise dem Dämon, dass du stark bist. Dass du das kannst.“ Phoebe schluckte. Dann löste sie ihren Gurt und stieg aus.


Aneinander geklammert liefen die beiden durch den strömenden Regen über den Friedhof. „Konntest du erkennen, wo deine Vision war?“ fragte Piper. Phoebe schüttelte den Kopf. „Nein... ich weiß nicht, es ging so schnell.“ „Schon okay,“ seufzte Piper, „wir werden Paige auch so irgendwie finden.“ Plötzlich hörten sie ein Krachen. „Das kam vom Mausoleum!“ rief Piper aufgeregt, und die beiden rannten über die durchgeweichte Wiese auf das alte ehrwürdige Gebäude zu. Da kam jemand aus der Tür heraus gerannt. „Paige!“ schrie Phoebe, „warte auf uns, was tust du denn?“ Paige machte ein paar Schritte auf ihre Schwestern zu, doch plötzlich war Tartos da und packte sie an den Schultern. „Zu spät!“ dröhnte er lachend, „sie gehört mir!“ „Piper! Phoebe!“ rief Paige, „ich liebe euch, aber ich muss mit ihm gehen.“ Entsetzt stürmten die beiden auf Paige zu, doch Tartos fasste seine neue Gemahlin bei der Hand und verschwand mit ihr in einer Wolke. Fassungslos starrten Piper und Phoebe auf die Stelle, an der gerade ihre Schwester verschwunden war. Da hörten sie von drinnen das Geräusch von schlurfenden Schritten. „Ist da noch wer?“ fragte Phoebe verwundert. Aus der Dunkelheit kam eine Gestalt auf sie zu. Piper starrte sie entgeistert an. „Phoebe...“ flüsterte sie fassungslos, „das ist... halt mich fest... das ist... das ist...Prue!“


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