So, dann erhaltet ihr wie immer ein dickes Dankeschön für eure Feedbacks und natürlich auch einen neuen Teil. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und würd mich über FBs von eurer Seite freuen.
Mittlerweile war das Schiff der Piraten im Hafen eingelaufen und die Mannschaft hatte sich in die Stadt begeben, um sich dort irgendwo ein passendes Versteck zu suchen.
Cat hatte zuerst auch so getan, als würde sie Riannas Anweisungen befolgen, aber das hatte sie eigentlich nicht vor. Was brachte es schon, sich zu verstecken? Die Soldaten wussten, dass sie hier vor Anker gegangen waren und würden wahrscheinlich auch die Stadt umdrehen, um sie zu finden. Sie verstand Riannas Taktik in dieser Hinsicht nicht. Hier musste offensiv gehandelt werden und nicht defensiv und genau das hatte sie vor.
Sie hatte in der Hafengegend gewartet, bis das Schiff der Soldaten ebenfalls angelegt hatte und die Soldaten in die Stadt ausgeschwärmt waren. Jetzt würde sie sich dort einmal umsehen. Irgendetwas interessantes, das ihnen in ihrer Situation weiterhelfen würde, würde sich schon finden.
Vorsichtig ging sie auf das Schiff zu, immer darauf bedacht, nicht unbedingt Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie ging über die Planke an Bord, als wäre sie ein Mitglied der Besatzung und nicht, als wollte sie spionieren, was sie natürlich sofort verdächtig gemacht hätte. Hier war kein Mensch mehr zu sehen, offensichtlich waren alle Soldaten auf der Suche nach den Piraten, aber irgendwelche Besatzungsmitglieder waren bestimmt zum Schutz des Schiffes zurückgelassen worden. Daher ermahnte Cat sich selbst, besonders vorsichtig zu sein, während sie leise die Klinke der Tür zu den Kajüten nach unten drückte und schnell hineinhuschte.
Währenddessen wäre Sean am liebsten einfach von Bord gegangen und wie die Piraten untergetaucht, um nicht wieder zu Caren zurück zu müssen. Er hatte den Soldaten bei ihrer Suche helfen wollen, aber Caren hatte so vehement dagegen protestiert, dass ihm keine Wahl geblieben war, als an Bord zu bleiben. Sie kontrollierte schon jetzt, was er tat und was nicht, sei es auch durch so weibliche Mittel, wie im richtigen Moment auf die Tränendrüse zu drücken. Seine Ehe würde einfach grauenvoll werden, vor allem, da beide sich einen, in ihren Augen idealeren, Partner gewünscht hätten.
Seufzend lehnte er sich gegen die Wand und blickte in den dunklen Korridor hinein, der zu weiteren Kajüten der Schiffsbesatzung führte, während er die leichten Schwankungen des Bodens durch die Wasserbewegungen wahrnahm.
Plötzlich horchte er auf und wandte sich nach links, von wo er glaubte, ein leises Geräusch gehört zu haben. Oder hatten ihm seine Sinne nur einen Streich gespielt? Keineswegs. Da war es wieder, dieses leise Geräusch, als würde jemand die Gänge entlang schleichen. Aber das hätte nur jemand nötig, der nicht zur Besatzung des Schiffes gehörte und nicht entdeckt werden wollte.
Sicherheitshalber zog Sean sein Kurzschwert und schob sich leise weiter nach vorne, bis zur nächsten Gangmündung, von wo er die Geräusche wahrgenommen hatte. Als er dort einen kurzen Blick um die Ecke wagte, glaubte er im ersten Moment, seinen Augen nicht zu trauen. Dort trat eine Frau, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte, so leise wie möglich aus einer der Kajüten, während sie sich sorgfältig umsah, ob sie jemand entdeckt hatte. Dann trat sie zur nächsten Tür, öffnete diese und trat ein.
Ein merkwürdiges Gefühl war in Sean erwacht. Er wusste genau, dass diese Frau zu den Piraten, die sie verfolgten, gehörte, aber genau so gut merkte er, dass sie anders war, als jede andere Frau, der er in seinem Leben begegnet war. Sie hatte diese Ausstrahlung nach Abenteuern, nach etwas Besonderem, die ihn sofort faszinierte.
Als sie auch aus dieser Tür wieder heraustrat und weiter dem Gang folgte, war er sich sicher, noch nie eine Frau gesehen zu haben, die sich so leicht bewegte, dass ihre Füße kaum den Boden berühren zu schienen. Und erst ihr Aussehen... sofort war Sean klar, dass er sich in sie verliebt hatte, so sehr ihm der Gedanke auch widerstrebte.
So abgelenkt hatte er gar nicht bemerkt, dass sie immer näher gekommen war und nun um die Ecke trat, wobei sie fast in ihn hineingerannt wäre.
In der Zwischenzeit hatte Chris ausnahmsweise das getan, was Rianna von ihm verlangt hatte, nämlich, ein geeignetes Versteck gesucht. Und er hatte tatsächlich eines nach seinem Geschmack gefunden: die örtliche Spelunke war genau nach seinem Geschmack und unter den ganzen Angeheiterten und Betrunkenen, die sich in der ziemlich heruntergekommenen Kneipe prügelten oder gegenseitig das Geld aus der Tasche zog, würde ihn kaum einer der Soldaten als Pirat identifizieren können.
Abschätzend glitt sein Blick über die einzelnen Tische und blieb schließlich an einer der Bedienungen hängen, die gerade mehrere Krüge Bier vom Tresen abholte und zu einem der hinteren Tische brachte. Dort schrieb sie eine neue Bestellung auf und machte sich wieder auf den Weg zurück, wobei sie ihre langen, braunen Haare kurz zurückwarf und ihren Ausschnitt zurecht rückte.
Am Tresen angekommen fiel auch ihr Blick auf Chris, neben dem sie nun stand und der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Seine blitzenden Augen verrieten alles und sie erwiderte sein Lächeln mit einem vielsagenden Grinsen.