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[Charmed] Prues Rückkehr

N

Nancy

Guest
Ich habe eine Fan Fiction für Prue geschrieben. Ich hoffe, sie gefällt euch:


Eine nahezu unheimliche Ruhe lag in der Luft, was nicht ungewöhnlich war, denn immerhin war es bereits weit nach Mitternacht. Piper saß auf dem alten Sofa auf dem Dachboden und blätterte im Buch der Schatten, das sie auf ihren Schoß gelegt hatte. Ein weißblauer Lichtstrahl löste sich vor ihren Augen auf. Leo stand vor ihr.
„Piper, was um Himmelswillen machst du noch um diese Zeit hier?“
Leo war sichtlich überrascht, dass Piper noch nicht zu Bett gegangen war.
„Dasselbe könnte ich dich auch fragen, Leo.“
Er setzte sich neben sie und strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Sie wirkte sichtlich betrübt.
„Ist alles in Ordnung, Schatz?“ fragte er sie.
„Ja. Es ist nur“, sie klappte das Buch zu. „Heute ist ihr Geburtstag.“
„Prue?“
Piper nickte und schaute auf das Buch in ihren Händen.
Leo gab ihr einen Kuss auf die Stirn und zog ihren Kopf leicht an seine Brust: „Es nimmt dich immer noch sehr mit, oder?“
„Es frisst mich auf, Leo. Und manchmal denke ich, dass ich es niemals überwinden werde. Sie fehlt mir so und es macht mich wahnsinnig, dass ich sie nicht zurückholen kann. Die da oben haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie sehr wir sie brauchen.“
Leo legte seinen Arm um sie und drückte sie noch fester an sich: „Ich wünschte, ich könnte auch solche Wunden heilen.“
„Leo, ich glaube, ich möchte jetzt ein wenig allein sein.“
Langsam stand er auf und verließ den Dachboden. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Zu viel hatten sie schon miteinander erlebt. In manchen Situationen war einfach jedes Wort überflüssig. Sie liebte Leo über alles. Doch ebenso liebte sie ihre Schwestern und es brach ihr immer noch das Herz, dass sie Prue im Kampf gegen das Böse verloren hatte. So viele aussichtslose Situationen hatten sie gemeistert, so oft waren sie dem Ende so nahe gewesen und so oft hatten sie das Blatt noch in letzter Minute wenden können. Doch für Prue war es an jenem Tag zu spät gewesen.
Es war nun schon so viele Monate her, doch der Schmerz saß noch immer so tief in ihr, dass sie in manchen Momenten glaubte, daran zu zerbrechen. Sie umklammerte das Buch mit beiden Armen und presste es fest an ihren Körper. Sie hatte weder nach Sprüchen, noch nach Ritualen gesucht, zu oft hatte sie schon im Buch der Schatten nach einer Möglichkeit gesucht, Prue zurückzuholen. Es war lediglich eine Art, sich von den unerträglichen Gedanken abzulenken, die in ihrem Kopf herumspukten.
„Prue“, flüsterte sie leise vor sich hin. „Oh, Prue.“
Und plötzlich riß eine Stimme sie aus den Gedanken. Eine so vertraute Stimme: „Piper.“
Sie sprang vom Sofa auf. Das Buch fiel zu Boden. Regungslos starrte Piper auf das Unfassbare. Eine weibliche Gestalt schwebte in weißes Licht gehüllt vor ihren Augen. Piper hatte sich die Hand vor den Mund gelegt. Sie konnte nicht glauben, was sie sah.
„Prue?“
Und sie war es wirklich. Vor ihr stand der Geist ihrer Schwester.
„Ja, Piper. Ich bin es wirklich.“
„Ich...ich habe so oft versucht, dich zurückzuholen, aber...“ Piper konnte nicht weiterreden, ihr fiel das Atmen schwer.
„Die Zeit war noch nicht reif, weder für euch noch für mich.“ flüsterte Prue und langsam löste sich das weiße Licht, das sie umhüllte, auf. Und Piper kam es plötzlich so vor, als stände die leibhaftige Prue vor ihr, lebendig. So wie früher.
Prue trat einen Schritt an sie heran: „Und auch wenn es jetzt noch immer schwer ist, Piper, glaub mir, du wirst es überwinden.“
Piper war immer noch unfähig, sich zu bewegen: „Aber Prue, so lange habe ich darauf gewartet, eines Tages wieder mit dir reden zu können. Und jetzt bist du gekommen, um mir zu sagen, dass ich dich vergessen soll?“
Piper rannen die Tränen die Wangen herunter.
„Nein, Piper“, Prue senkte den Kopf. „Nicht vergessen. Aber du musst dein Leben weiterleben. Für dich, für Phoebe, für Leo...für Paige.“
„Paige?“ fragte Piper. „Du weißt von ihr?“
Prue lächelte: „Hey, was glaubst du? Ich kriege von dort oben mehr mit, als es mir jemals hier unten möglich war.“
Piper schluchzte: „Oh Prue, ich habe so viele Fragen an dich. Ich...ich möchte so vieles wieder gut machen.“
„Aber Piper, was willst du denn wieder gut machen? Die Zeit, die ich mit euch hier zusammen verbracht habe, war die schönste in meinem Leben.“
„Aber Shax...Tempus...eigentlich bin ich die jenige, die...“ Piper konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Piper, meine Zeit war gekommen und ich danke Gott, dass er mich zu sich genommen hat und keine von euch. Du bist dazu bestimmt weiterzuleben, Piper. Ihr alle. Und ihr seid auf dem richtigen Weg. Ich bin so stolz auf euch.“
„Oh Prue, du glaubst gar nicht, wie oft ich schon davor stand, die Orientierung zu verlieren. Ohne dich ist alles so viel schwerer.“
Prue kam näher und für den kurzen Augenblick, in dem sie sich von ihrer Lichthülle gelöst hatte, nahm sie Piper in den Arm: „Ihr kommt ohne mich klar, Piper, das habt ihr längst bewiesen.“
„Vielleicht haben wir einen Weg gefunden, als Hexen ohne dich klarzukommen“, Piper weinte noch immer. „Aber doch nicht als Schwestern.“
Prue löste sich wieder von ihr und trat einen Schritt zurück: „Piper glaub mir, es geschieht nichts ohne Grund.“
„Jetzt redest du schon wie Grandma.“ antwortete Piper, die sich mit einem verheulten Lächeln die Tränen aus den Augen wischte.
Prue grinste: „Ja, das liegt wahrscheinlich daran, dass ich ihr jetzt so viel näher bin. Sie und Mom sind mir eine große Hilfe.“
Piper lächelte.
Für einen kurzen Augenblick standen sie einfach nur da und schauten sich an. Keine von beiden wagte es, etwas zu sagen und nur das Zirpen der Grillen, das durch das geöffnete Dachbodenfenster hindurchdrang, war zu hören.

„Was ist mit Phoebe?“ fragte Piper schließlich.
„Lass sie schlafen, Piper“, antwortete Prue. „Ich werde wiederkommen.“
Piper strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
„Und denk daran, ich bin immer bei euch. Wo immer ihr auch seid.“
„Oh Prue.“
„Ich liebe euch.
Piper streckte ihr die Hand entgegen. In diesem Moment hüllte sich Prue´s Körper wieder in ein weißes Licht und ihr Erscheinungsbild löste sich langsam wieder auf.
„Ich bin bei euch.“ sagte sie noch einmal und verschwand wieder genauso lautlos, wie sie gekommen war.

Piper blieb noch eine Weile auf dem Dachboden stehen. Das Buch lag noch immer neben ihren Füßen und ein leichter Wind zog durch das geöffnete Fenster.
Sie hatte die Arme um die Schultern gelegt und starrte auf die Tür des Dachbodens.
„Oh Prue“, flüsterte sie. „In meinem Herzen wirst du ewig weiterleben.“
 
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wo is das nächste Taschentuch *schnief* so viel Emotion. obwohl es so ein trauriges Thema is... genial
 
HI Nancy, vielleicht kennste du mich ja von der C-P.
Ich bin die Shannen4ever.
Die Geschichte ist echt traurig. Du kannst sie ja noch weiter schreiben. So wie ich (Meine ist A little Bit of Hope)
Naja
echt tolle Story
 
Seid gepriesen!

Wow, eine echt klasse Story, auch wenn sie etwas traurig ist. Ich kann mich in Sachen Komplimente für die Geschichte den Anderen nur anschliessen.

Ich vermisse Prue auch!!! :weinen2:

In diesem Sinne!

Eure Zauberhafte
 
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