„Hallo? Hallo?“ Es war still, Piper legte den Hörer neben das Telefon und sah sich dann um. Sie war nicht allein, sagte die Stimme doch wenn Piper weiter darüber nachdachte wurde ihr klar das es auch einfach nur ein dummer Scherz gewesen sein könnte. Sie war eine Hexe, auf alle Arten wurden sie jetzt schon gewarnt ob es das Zauberbrett, das Buch der Schatten oder Leo war, doch ein Telefonanruf.. nein, das war einfach zu absurd – Stille! Pipers Kopf drehte sich nach allen Seiten, hatte sie grade Schritte gehört? Schritte die nicht mehr weit weg waren? Sie wollte schreien, sie wollte nach ihren Schwestern rufen doch es ging nicht, sie war wie erstarrt und das einzige an das sie dachte war das, das Ende jetzt nah sei, so wie es die Stimme am Telefon sagte. „Phoebe.. Paige..“ Piper flüsterte, sie konnte nicht lauter Sprechen, irgendwas hielt sie davon ab. Selbst dieses geflüster fiel Piper schwer. Sie wusste das sie nichts tun könnte, noch nie war ihr so was passiert. Es war weit und breit nichts und niemand zu sehen. „Und? Schon Angst?“ fragte eine starke, selbstbewusste, männliche Stimme. Aus einem Schatten heraus trat ein Mann, sein Gesicht war kreide-weiß und seine Schwarze Kleidung betonte dies noch einmal mehr. Sein Gesicht war nahezu eingefallen und seine Augen funkelten schwarz. „Ich.. was wollen sie?“ brachte Piper heraus und schloss dann die Augen um noch ein bisschen Kraft zu tanken. „Versuch es gar nicht erst, Hexe! Wenn ich nicht will das du dich bewegst dann bewegst du dich nicht. Wenn ich nicht will das du redest, denn redest du nicht und wenn ich nicht will das du atmest, dann atmest du auch nicht!“ Er hielt seine Hände in die Luft und schloss sie zu einer Faust. Piper schluckte und keuchte, sie bekam tatsächlich keine Luft mehr. Sie versuchte sich noch vergeblich zu wehren und fiel dann bewusstlos zu Boden. „Wir sehen uns noch..“ zischte der Mann und verschwand dann im Schatten aus dem er gekommen war.
„Du hast ja Recht...“ Es fiel Phoebe etwas schwer einzugestehen, dass sie vorhin überreagiert hatte. Lieblich küsste sie Cole auf die Wange. „Wir nehmen uns einfach mal ein anderes Wochenende ganz für uns.“ Sie kuschelte sich ganz fest an Cole. „Warst du schon mal in Griechenland? Ich habe gehört, dass es dort sehr schön Stände geben soll.“, sagte Cole und bei dem Gedanken hatte Phoebe gleich viel bessere Laune. „Ich liebe dich.“, sagte sie. „Ich werde mich mal bei meinen Schwestern entschuldigen gehen, dass ich vorhin so schnell weggelaufen bin.“ Cole warf ihr noch einen „Bleib-doch-bitte-noch-etwas-hier“-Blick zu, den Phoebe aber sofort mit einem „Ich-komme-gleich-wieder-warte-hier-auf-mich“-Blick beantwortete und Phoebe verließ ihr Zimmer und ging die Treppe herunter. „Warum ist es hier so still?“, fragte sie sich etwas beunruhigt. Das sah diesem Haus aber so gar nicht ähnlich. Vorsichtig wagte sie einen Blick ins Wohnzimmer. Erschrocken fuhr sie auf. Sie war sich ganz sicher eben Schritte hinter sich gehört zu haben. Schnell drehte sie sich um. „Paige! Warum jagst du mir so einen Schrecken ein?“, fragte sie Paige ziemlich sauer. Ihr Herz klopfte immer noch viel zu schnell. „Oh, das wollte ich nicht. Ich wollte dich nur fragen, ob Steve vielleicht ein paar Nächte hier übernachten darf.“, sagte Paige entschuldigend. Phoebe schien nicht zu verstehen. „Steve? Wer ist denn Steve?“ „Steve ist mein Freund, ich habe dir doch schon oft von ihm erzählt. Er ist einfach so süß. Hast du mir damals überhaupt zugehört?“, fragte Paige. „Ähm... Ach ja! Natürlich. Steve. Hmm, hast du schon Piper gefragt?“ In Wirklichkeit hatte Phoebe keine Ahnung, wer dieser Steve war. Sie hatte im Moment auch wirklich andere Sorgen. „Ja, sie meinte es geht in Ordnung.“, log Paige. Piper hatte ihr schließlich nur eine Nacht erlaubt. „Na wenn Piper ja sagt, dann geht das wohl in Ordnung. Paige, es tut mir leid, dass ich vorhin so sauer war...“, sagte Phoebe. „Ach, was, mach dir mal keine Sorgen. Du brauchst dich deswegen nicht zu entschuldigen.“, sagte Paige. „Aber ich mache mir Sorgen um Piper. Vor zwei Stunden wollte sie Pfannkuchen machen. Wir sollten mal gucken, was sie so lange macht.“ Phoebe nickte zustimmend. Gemeinsam gingen sie in die Küche, doch sie war nicht zu sehen. „Wo ist sie nur?“, fragte Paige aufgebracht. Erst jetzt bemerkten sie, dass es in der Küche ziemlich streng roch. „Oh, die Pfannkuchen verbrennen.“, meinte Paige und ging auf den Herd zu, um ihn auszuschalten. Doch auf dem Weg dorthin stolperte sie über etwas größeres, das auf dem Boden lag. „Oh mein Gott!“, rief sie verzweifelt. „Phoebe komm schnell her.“ Schnell eilte Phoebe zu Paige und entdeckte Piper’s leblosen Körper. „Leo! Leo!”, schrieen sie in Angst um ihre Schwester. „Wieso kommt er denn nicht?“ Phoebe kullerte eine Träne über die Wange und Paige legte Pipers Kopf auf ihren Schoß und streichelte ihr sanft über das Haar. „Versuch du es!“ befohl Phoebe dann, doch Paige schüttelte nur den Kopf. „Ich kann das noch nicht richtig..“ – „Versuch es! Es geht hier um unsere Schwester, Paige!“ Phoebe wusste nicht was sie tun sollte, sie würde es kaum verkraften noch eine Schwester zu verlieren. „Cole! Ich hole ihn..“ Auch wenn Phoebe wusste das Cole, Piper kaum helfen könnte ging sie nach oben zu ihm und kam nach kurzer Zeit wieder mit ihm runter. Paige hatte währenddessen schon versucht Piper zu heilen – Vergeblich! „Es geht nicht.. es geht einfach nicht!“ flüsterte Paige, „Sag so was nicht!“ stellte Phoebe fest und schrie dann wieder nach Leo. „Das bringt doch nichts!“ erklärte Cole und ja, er hatte recht. Schliesslich sah es nicht so aus als würde Leo kommen. Phoebe stürzte auf und rannte zum Telefon „Halliwell.. Phoebe Halliwell ist mein Name! Meine Schwester sie..“ Phoebes Stimme zitterte, sie wusste nicht was sie hätte sagen sollen. Etwa das ihre Schwester von was auch immer angegriffen wurde? Selbst das wusste Phoebe nicht, warum ihre Schwester bewusstlos war, warum Leo nicht kam.. sie hatte keine Ahnung und das machte ihr das Gespräch auch nicht grade leichter. „Preescot Street 1329! Bitte beeilen sie sich!“ Phoebe lies den Hörer fallen und ging dann wieder zu ihren Schwestern, es dauerte keine 5 Minuten bis ein Krankenwagen vor der Tür hielt und Piper mitnahm. Es ging alles so unheimlich schnell. Der Fahrer meinte nur das sie hinterher fahren sollen, da der Krankenwagen schon zu voll war. Doch was wäre wenn sie den Weg ins Krankenhaus gar nicht erst schaffen würde? Darüber wollte Paige gar nicht erst nachdenken.