Reyno und Balthasar (In der Form von Cole Turner, wie er sich in menschlicher Form häufig nannte) standen je am anderen Ende der Matte. Sie waren beide in Trainingskleidung. Alle, die zu entbehren waren, sahen bei diesem Kampf zu. Es kam nämlich nur noch selten vor, dass Reyno und Balthasar solch eine Form von Training machten und diese waren immer spektakulär, obwohl es bis jetzt immer Reyno gewesen war, welcher den Kampf für sich entschied.
„hajime.“
Der Kampf begann.
Die beiden Dämonen bewegten sich in solch einer Geschwindigkeit, sodass es unmöglich war alles mitzuverfolgen. Jeder einzelne Schlag hatte die Kraft seinen Gegner an die nächste Wand zu schleudern und Tarkin fragte sich, wie sie diese Schläge abblocken konnten, ohne sich einen Knochen zu brechen. Angriff und Verteidigung verschmolzen ineinander. Keinem der beiden schien es möglich einen Treffer zu landen.
Plötzlich schimmerte Reyno weg, tauchte hinter Balthasar auf und schlug hart zu, doch der Angegriffene blockte ab, ohne dass er den Schlag seines Mentors hatte sehen müssen.
Der Kampf ging weiter.
In der Regel dauerten diese Trainingskämpfe nie länger als 10 Minuten. Doch dieser hier..................Tarkin wusste nicht recht, wie er es beschreiben sollte, aber er ahnte, dass dieser Kampf etwas besonderes war. Balthasar schien in Hochform zu sein, aber auch Reyno war extrem fit. „Woher haben die nur ihre Ausdauer,“ fragte er sich. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er wahrnahm wie Reyno in die Luft sprang und in unfassbarer Geschwindigkeit einen Tritt ausführte. Balthasar blockte und konterte zugleich, indem er Reynos Standbein, welches wieder den Boden erreicht hatte mit einem Feger wegschlug. Reyno rollte nach hinten ab und tat dasselbe mit Balthasars Beinen, der nach vorne abrollte. Der Kampf ging ohne Unterbruch weiter und die Zuschauer verstanden es nicht mehr. Normalerweise war der Kampf nach solch einer Situation vorbei, doch diesmal wurde ohne den geringsten Unterbruch weitergekämpft.
Wornak überlegte bereits, ob sich die beiden zerstritten hätten, doch er fand seine eigenen Gedanken abwegig.
Das Training wurde noch schneller und härter.
Steven, der Neuling, hatte noch nie einem solchen Kampf beigewohnt und kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Er selbst war ja auch bei einem Mentor namens Yukano gewesen und dieser war ebenfalls ein Meister des Zweikampfs, besonders in Kung–Fu und Aikido war er praktisch unschlagbar, aber als er Reyno und Balthasar so kämpfen sah, war er sich sicher, dass beide seinen Lehrer ohne grössere Probleme auf die Matte legen konnten.
Balthasar biss die Zähne zusammen. Der Kampf war anstrengend, doch dieses eine Mal wollte er Reyno schlagen, wobei er sich aber fragte, ob er das überhaupt vermochte.
Bei Reyno wie auch bei ihm arbeiteten Geist, Körper und Instinkt perfekt zusammen. Ausserdem kannte er die Kampfart seines Mentors auswendig, trotzdem war jeder Kampf wie der erste, es kam immer etwas neues und unbekanntes dazu.
Reyno hatte noch nie einen Schüler gehabt, welcher so nah dran gewesen war ihn zu besiegen. Zugleich kannte Balthasar ihn besser als jeder andere, was gefährlich werden könnte