AW: Die Schule der Magie
Balkon von Nataschas Zimmer
Während er sprach, stand er ruhig neben Natascha und blickte auf die zu später Stunde noch immer hell erleuchtete Stadt. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass diese Metropole niemals zur Ruhe kam. Die Lichter schienen die ganze Nacht zu brennen und niemals zu erlöschen.
Chris war erleichtert, als Nataschas Gefühle der Angst und der Trauer mit seinen Worten langsam wieder abflauten. Und als sie schliesslich ihre Hand auf seine Schulter legte, atmete er innerlich auf. Es würde wieder alles gut werden…
Er riss seinen Blick von der pulsierenden Metropole los, drehte sich zu Natascha um und lächelte er einen Moment lang zu. Er spürte wie sie zitterte, doch war er sich nicht ganz sicher, ob es wegen des kühlen Windes, oder doch wegen seinen Worten war. Aber eigentlich machte das keinen Unterschied mehr. Er liess ihre Hand los und zog sie ganz dicht zu sich hin. Seine Hände, die nun auf ihrem Rücken lagen, drückten sie zärtlich an ihn und strichen ihr dabei beruhigend über den Rücken. „Es tut mir leid“, flüsterte er ihr ins Ohr, „ich wollte dich nicht erschrecken“, fügte er kaum hörbar noch hinzu. „Verzeih mit bitte.“
Nach diesen Worten schwiegen sie beide einen Moment, bevor Natascha auf sein eigentliches Problem zu sprechen kam. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, doch er wusste, dass er auf diesen Vorschlag nicht würde eingehen können. Vermutlich war es das gleiche, wie mit der elfischen Musik. ER musste lernen damit umzugehen, auch wenn es ihm noch so schwer fiel. Er seufzte leicht. Er musste noch so vieles lernen, bevor er wirklich dazu in der Lage sein würde, Natascha in ihren Pflichten zu unterstützen und nicht nur zu behindern. Er löste sich leicht von ihr, damit er in ihre tiefen blauen Augen blicken konnte und verlor sich beinahe wieder in ihnen. Ja, er würde es auf sich nehmen, diese Welt zu seiner eigenen zu machen, wenn es hiess, dass er dafür bei seinem Mädchen sein konnte.
„Versprich mir, dass ich das hinkriegen werde, bitte, sag mir, dass ich das kann“, flüsterte er schliesslich kaum hörbar, ohne sich weiter zu erklären. Er war sich nicht einmal wirklich bewusst, dass er diese Worte ausgesprochen hatte.
„Natascha, es gibt nichts, dass dir Leid zu tun bräuchte. Ich hätte dir das einfach nicht sagen dürfen“, versuchte er seine Freundin etwas aufzumuntern, die doch noch ziemlich niedergeschlagen wirkte.