AW: Die Schule der Magie
Tia - Mädchenschlafsaal
Was Andrew als letztes zu ihr sagte versetzte ihr einen tieferen Stich ins Herz als, all das andere, dass sie an dem heutigen Tag erlebt hatte. Es war wohl richtig, dass er getötet hatte, sie sah in der Botschaft seines Bruders den Hass in seinen Augen. Aber ja, er hatte doch recht darauf gehabt diese Leute zu hassen. Sie hatten seine Familie getötet.
Tia hatte damals sicherlich genauso empfunden. Damals als ihr Dorf ausgelöscht wurde und sie nur mit wenigen anderen entkommen konnten. Hätten sie die Macht gehabt, sie hätten sich garantiert auch gerächt. Doch sie waren zu schwach, sie konnten gegen das Heer, welches am Ende das Dorf sogar noch niederbrannte nichts ausrichten und so flohen sie. Doch Andrew und sein Bruder hatten diese Macht gehabt und sie hatten sie benutzt, um ihre Familie zu rächen. Irgendwie konnte sie es verstehen.
Natürlich hatte sie auch Angst bekommen als sie das alles gesehen hat, was Andrews Bruder in ihr gelassen hatte. Ihr war es schon ein Rätzel wie jemand überhaupt Erinnerungen in einem Menschen zurück lassen kann, die gar nicht deren eigene waren. Das bedeutete dieses Geheimnis von dem Andrew sprach, musste ihnen wirklich zu seiner sehr großen Macht verhelfen, einer Macht, die sie sich so nicht vorstellen konnte.
Auch die Bilder die sie von Andrew im Kopf hatte. Sein hasserfülltes Gesicht, die Tatsache, dass er getötet hatte. Es erschreckte sie, wen würde es nicht?
Doch Tia wusste eines ganz genau. Sie liebte Andrew. Er war ihr in den letzten Monaten zu dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben geworden und selbst die Vorkommnisse der letzten Tage und das Wissen was sie neu über ihn dazu gelernt hatte würde sie nicht davon abhalten können ihn zu lieben. Er würde nicht einfach aufhören ihr wichtig zu sein sie kann sich einfach viel zu wenig vorstellen was sie ohne ihn machen würde.
Doch was Andy sagte tat ihr weh. Er meinte sie müsse sich wohl erst darüber Gedanken machen, ob sie ihn wirklich noch in seiner Nähe haben will. Auch dass er ihren Berührungen auswich verletzte sie. Er wollte ihre Nähe im Moment nicht. Zumindest hatte es so den Anschein.
Eigentlich hatte sie gedacht, sie hätte keine Tränen mehr übrig, aber dem war wohl nicht so. Sie saß auf dem Boden ein wenig entfernt von Andrew und starrte auf den Boden. Ihre Hand sank langsam zurück auf ihre Beine und die Tränen strömten wieder über ihr Gesicht.
"Andrew," sprach sie und es klang fast so, als wolle sie ihn wachrütteln. Aber ihre Augen verließen den Boden nicht sie konnte ihn nicht anschauen. Zu groß war die Angst sein Blick würde ihr sagen, dass er keinen Sinn mehr in ihrer Beziehung sah, dass sie in seinem Gesicht erkennen konnte, dass er nicht mehr mit ihr zusammen sein wollte. "kannst du damit aufhören mir zu sagen, was ich denken soll. Kannst du bitte damit aufhören mir einzureden, dass du nicht gut für mich bist."
Sie konnte ein leichtes schluchtzen nicht unterdrücken aber sie wollte ihm noch so viel sagen, desshalb schluckte sie einmal den Klos im Hals herunter der immer dicker zu werden schien. "Ich will dich nicht verlieren, nicht wegen so einer Sache. Ich habe dich kennengelernt und lieben gelernt und ich würde dir bei dem was du gerade durchmachst gerne beistehen. Ich will nicht dass du mich in Ruhe lässt." Ihre Stimme war zwar immernoch sehr heißer doch man erkannte deutlich wie wichtig ihr diese Worte waren.
"Die einzige Möglichkeit wie du mich dazu bringst dich gehen zu lassen, ist das du mir jetzt in die Augen schaust und mir sagst, dass du mich nicht liebst." In diesem Moment schaute Tia wieder auf. Sie hatte das ausgesprochen vor dem sie am meisten Angst hatte, aber wenn Andy sie nicht lieben sollte, wollte sie ihm auf keinen Fall im Weg stehen.