aber das eben Geschehene ging nicht aus seinem Kopf. Er hätte beinahe eine Kirche dem Erdboden gleichgemacht, auch wenn es nicht sein Wille war, der ihn gesteuert hatte, so waren es seine Kräfte. Und die Tatsache, dass sein eigener Wille untergraben wurde, half ihm auch nicht.
„Phoebe, es ist gefährlich,“ sagte er leise. Er hatte Angst. Nicht Angst um ihn oder sein Leben. Er hatte Angst, dass er Phoebe etwas antun könnte oder besser gesagt Reyno.
„Cole, das warst nicht du,“ sagte Phoebe ebenso leise.
Coles Stimme wurde lauter, aber er schrie nicht: „Ja, begreifst du nicht? Das ist es doch. Ich hätte fast eine schreckliche Tat begannen. Ob Reyno durch mich gezaubert hatte oder ob ich das war, kannst du nicht sagen. Ich weiss es doch auch nicht. Nicht mehr. Du hast gesehen, zu was ich imstande bin. Ob Reyno meine Kräfte angezapft hat oder ich gezaubert habe ist völlig egal.“
„Ich werde dich nicht im Stich lassen, Cole!“ sagte Phoebe fest und unerschütterlich. „Zu oft habe ich einfach weggesehen und zwar immer dann, wenn du mich am meisten brauchtest. Noch einmal mache ich das nicht.“
Cole senkte den Kopf. Er brachte Phoebe und die anderen in Gefahr, in tödliche Gefahr. Reyno wollte ihn, doch er wusste auch, dass dieser danach auch die mächtigen Drei wollte.
Er war in der Klemme. Wenn er nicht zurückkehrte, würde Reyno die mächtigen Drei umbringen wollen und seine Familie würde in den ewigen Qualen leiden müssen. Andererseits wenn er zurückkehrte, hätte er nicht mehr die Menschlichkeit, um Phoebe und ihre Schwestern leben zu lassen. Zum ersten Mal in Coles langem Leben wusste er weder ein, noch aus.
Phoebe drückte Coles Hand sanft. Sie wusste oder sie ahnte, was ihn ihm vorging und doch war da auch noch ein Nebel, den sie nicht verstand und ganz hart in Coles Herz war. Aber sie hatte ihre Worte ernst gemeint. Sie hatte noch immer ein schlechtes Gewissen deswegen, weil sie in Cole einfach den sehen konnte, der er war. Natürlich, Cole war nicht unschuldig, er hatte eine Menge Dinge getan, aber sie hatte nur ihm Schuld gegeben, nicht sich selbst. Nun wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war, den sie nicht mehr tun wollte.
Piper beobachtete Cole noch immer.