Reynos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken: „Also Ankarra, lebe wohl. Wir sehen uns wahrscheinlich in neun Monaten.“
Ohne ein Blick auf Cole zu werfen oder auf den Trainingsraum verschwand Ankarra.
Cole zitterte noch heftiger, als Reyno sich zu ihm drehte.
Reyno lächelte sanft und streckte die Hand aus: „Keine Angst. Ich kann mir vorstellen, dass du dich alleine fühlst, von allen verlassen. Dein Vater ist von dir gegangen, deine Mutter ist verschwunden, doch ist das Leben. Komm, ich zeige dir nun wer du wirklich bist, Balthasar.“
„Ich nahm seine Hand zögerlich. Ich weiss bis heute nicht, wie er ausgerechnet zu diesem Namen kam. Ihr erfahrt noch früh genug, was ich damit meine. Heute weiss ich nicht, was ich von diesen Worten halten soll. Ich meine, wer bin ich wirklich? Ich weiss es nicht.........Nicht seit ich das wahre Gesicht meines Mentors gesehen habe. Denn ihr wisst eben so gut wie ich: Diese Tatsache, dass Reyno das personifizierte Böse ist, hat auch Auswirkungen auf mich. Es ist zwecklos, das zu leugnen.“ Phoebe konnte sehen, dass es Cole Überwindung kostete sich das selbst einzugestehen.
„Das habe ich schon vor Stunden gesagt,“ sagte Darryl.
„Und ich habe es seit ein paar Wochen gewusst,“ sagte Cole ruhig und leise.
Darryl runzelte die Stirn. Ihm gefiel nicht, dass Cole immer so ruhig ist, besonders nicht bei einem solchen Thema.
Piper sah von Darryl zu Cole. Diesmal senkte Cole nicht den Blick: Er schaute Darryl direkt in die Augen, dieser wich Coles Blick aus. Der durchdringende Blick des Halbdämons machte ihn etwas nervös. Cole senkte den Blick. Wieder mit dem ganz starken Gefühl der Schuld im Herzen.
Piper durchbrach die Stille, indem sie Cole bat weiterzusprechen.
„Reyno teleportierte uns in einen anderen Raum der Unterwelt. Er war viel heller, als alle anderen Räume der Unterwelt.“
Leo stöhnte leise und erschauderte. Cole nickte, als er Leos Reaktion sah: „Genau. Der Ort der Verdammnis. Schreie drangen mir in die Ohren und ich wollte wieder weg. Doch der harte Griff Reynos zwang mich zu bleiben...........“
Cole zitterte noch heftiger, doch er wusste, dass er keine Wahl hatte, als zu bleiben.
Cole sah die gequälten Seelen. Er schien ihre Schmerzen, ihre Qualen sehen zu können, bis er es fast nicht mehr aushielt. Er schrie ebenso gequält auf wie die Seelen. Reyno hob die Hand und warf eine Energiekugel in Coles Richtung. Sie war grösser als die, die Reyno auf Ben geworfen hatte, aber nicht gross genug um Cole das Bewusstsein zu rauben.
Cole wurde an die Wand geschleudert. Normalerweise hätte er geweint, doch........
„Mir wurde plötzlich klar, dass wenn ich weinte die Bestrafung noch härter werden würde und ich machte einen der grössten Fehler meines Lebens............“