So sehe ich das heute. Ich versuchte die Gefühle nicht zu zeigen. Ich verdrängte sie.“ Cole seufzte bevor er weitersprach. „Ohne es zu wissen legte ich selbst den Grundstein böse zu sein. Etwas, was heute unverzeihlich ist.“
„Du bist deinem Instinkt gefolgt, Cole. Du warst 3 Jahre alt. Was hättest du denn tun können?“ fragte Phoebe.
„Ich weiss nicht, aber das Reyno ein so leichtes Spiel hatte, geht mir nicht aus dem Kopf. Nun, es ist unveränderlich........“
Reyno lächelte. Der junge Halbdämon lernte schneller als erwartet. Cole schaute weg. Es kostete ihm alle Kraft nicht zu weinen. Die Schreie quälten ihn als müsste auch er Höllenqualen erdulden. Er wimmerte leise.
„Folge mir,“ sagte Reyno bestimmt, aber in einem nicht lauteren Tonfall.
Wie zuvor sein Bruder gehorchte Cole.
Cole wusste nicht, wie lange er zwischen den Seelen durchgehen musste, die entweder im ewigen Feuer der Hölle oder in Stein gefangen waren.
Plötzlich hielt Reyno an. Kein noch so kleines bisschen Mitleid war in seinen Augen zu sehen. Auch nicht auf seinem Gesicht. Er fühlte auch nichts.
Cole sah sich genauer um. Er hatte zuvor den Blick immer auf den Boden gerichtet, um nicht die Seelen sehen zu müssen. Nun sah er auf.
Er erstarrte. Auch wenn das Feuer der Hölle um die Seele war............Er erkannte seinen Vater. Cole schrie auf. Reyno packte Cole von hinten hart am Hals. Cole schlug um sich.
„Lass mich...Lass mich.....“ flüsterte er, doch Reyno tat, als hätte er ihn nicht gehört. Seine Hand wanderte nach vorne, in die Seite das Halses, wo die Nervenbahnen liegen und drückte zu. Coles Atemwege wurden dadurch nicht blockiert, aber er wurde dadurch ruhiger, da dieser Handgriff je nach Kraft des Ausführers eine lähmende Wirkung hat. Cole hatte nicht mehr die Kraft sich am Boden zu halten und sank zu Boden. Zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben sagte er Benjamin Colerige Turner nicht „Vater,“ sondern er flüsterte leise: „Dad.“