Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, ich werde ab jetzt fleissiger sein. Ich hatte aber die letzten Wochen ziemlich wenig Zeit.
Cole hörte Pipers Flehen. Er wusste, dass sie es wegen ihm nicht laut aussprach, dennoch war das völlig unnötig. Ihre Gedanken waren hörbar und zum ersten Mal fragte sich Cole, wie Reyno das wohl aushielt. Die Antwort war einfach: Er fühlte gar nichts.
„Du etwa Balthasar?“ ertönte eine kalte Stimme in seinem Kopf.
‚Was hast du mit ihr gemacht?’ fragte er in Gedanken.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das erkläre, oder?“
„Was hast du mit ihr gemacht?“ Er bemerkte gar nicht, dass er die Worte geschrieen hatte, doch sehr wohl registrierte er die verwirrten Blicke der anderen.
Ein leises Lachen, das nur er hören konnte, drang an sein Ohr: „Was fürchten die Menschen mehr, als den Wahnsinn eines Dämons, welcher die Fähigkeit hat die Welt zu zerstören?“
„Ich bin ebenso wenig ein Fan rhetorischer Fragen wie du, Reyno!“ flüsterte Cole.
„Na, na, na, Balthasar! Wer will denn gleich so hoffnungslos klingen?”
„Ich frage dich nur noch ein einziges mal, was hast du mit ihr gemacht?“
Diesmal wichen alle vor dem Halbdämon zurück und einige weinten sogar, Paige entfuhr ein kleiner Schrei. Niemand hatte je eine so grausame Sprache gehört, sie ging einem tief in den Kopf, ins Herz, in die Seele. Piper nahm Paiges Hand und starrte Phoebes Freund an und Cole verstand gar nicht wieso.
Erneut hörte er das leise Lachen des Dämons. Obwohl es wirklich nicht laut war, erfüllte das Lachen Coles Herz, seine Ohren, seine Seele.
„Danke!“ Mit diesen Worten verschwand das personifizierte Böse aus Coles Kopf.
Verwirrt sah Cole in die völlig verängstigten Gesichter.
„Was ist?“
Piper sah ihn kalt an: „Du bist mit ihm im Bunde, gib es zu!“
„Wie kommst du denn auf diesen Unsinn, Piper? Du weißt doch, ich würde................“
„Du hast in .........Gott, ich kann das gar nicht beschreiben. Mit Gott hatte es zumindest nichts zu tun...........So kann nur Reyno sprechen, auch wenn ich ihn nie so habe reden hören. Wenn du sprichst wie er, dann bist du auf seiner Seite............Balthasar!“
Cole sah sie verletzt an: „Ich dachte, ihr wisst, dass............Balthasar.....ich.......Wieso?“
„Geh!“ sagte Leo bestimmt und stand vor Piper hin. Darryl ging zitternd zu Paige.
„Aber.................“
„GEH!“ schrieen alle, welche sich im Raum befanden.
„Verlasse diese Welt,“ sagte Leo. Niemand hatte ihn je mit so kalter Stimme reden hören.
Cole sah sie flehend an, doch dann merkte er, dass nichts was sagte oder tat noch etwas ändern könnte. Er wandte sich um und das einzige, was ihm blieb war die Hoffnung und der Glaube daran, dass er Phoebe helfen konnte.
Währenddessen: „Eine letzte Szene dieses Films, Phoebe. Ich könnte dir noch viele Bilder zeigen, aber nichts ist schlimmer als den Tod von jemandem zu beobachten, den man liebt.“
Phoebe fand sich in einer schönen kleinen Wohnung wieder. Doch sie bemerkte einen Unterschied zu ihren vorherigen Reisen. Sie blickte an sich hinunter: Dies war nicht ihr Körper, sondern Emmas.
Sie konnte ihren Körper nicht steuern, Emmas Seele beherrschte ihn. Wieder war sie die Beobachterin, doch sie fühlte mit dem Herzen einer anderen. Sie hörte sich schwer atmen und vorsichtig und möglichst leise zur Küche schleichen. Langsam ging sie zur Tür..........