Cole hatte Reyno schon oft dabei beobachtet, wie er jemanden lokalisiert hatte, aber wie genau es funktionierte war ihm nie erklärt worden. Es war niemals eine gute Idee eine Magie zu verwenden, welche man nicht verstand. Doch seine Entschlossenheit war so gross, dass sie seine Unerfahrenheit ausglich.......
Im Halliwell – Manor während dieser Zeit:
Es war sehr still im Haus der Halliwells. Jeder versuchte das eben erst gehörte auf seine Weise zu verarbeiten: Erneut waren sie auf die List des Feindes hereingefallen.
Piper fühlte sich so elend, wie schon lange nicht mehr. Schon wieder hatte sie sich geweigert Cole zu glauben. Wiederholt hatten sie ihn verstossen. Dies führte sie zu einer anderen Frage: „Haben wir ihm eigentlich jemals vertraut, Leo?“
Leo sah sie an. Teils fragend und teils auch bedauernd.
„Es kommt mir vor, als hätte ich bloss darauf gewartet, Cole wieder als Mörder anzuklagen. Denn das ist tausendmal einfacher, als ihn als einen Mann zu sehen, dessen Schicksal das Böse zu sein scheint, der sich aber vorgenommen hat sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es zu ändern.
Er hat uns gesagt, dass er sich sicher ist, dass wir immer hinter ihm stehen würden, aber kaum scheinen sich die Fakten gegen ihn zu stellen, glauben wir ihnen ohne ihn auch nur zu fragen, das es anders sein könnte.
Wir können ihm vertrauen, das hätten wir schon lange können, aber wird er es jemals bei uns können?“
Ben war wütend auf die Halliwells und wollte gerade aufbrausen, als Benjamin zu sprechen begann: „Ihr habt zweifellos einen Fehler gemacht, Piper. Indem ihr ihm nicht vertraut habt, wurde er sehr verletzt. Doch er wird es euch nicht übel nehmen. Denn niemand kennt das Misstrauen besser, als jene die böse sind oder böse waren. Cole ist gegangen und ihr kennt ihn alle gut genug, dass er erst dann wieder zurück kommen wird, wenn er Phoebes Seele befreit hat. Die Gefahr, dass es nie wieder geschehen wird, ist grösser als wir uns überhaupt vorstellen wollen, aber ich glaube an Cole.“
Paige sah den Vater von Balthasar an:
„Wir können uns doch nicht raushalten. Vielleicht benötigt es die Macht der Drei.“
„Die Macht der Drei hat in diesem Kampf nichts zu suchen. Es würde sie höchstens zerstören. Nein, Paige. Unser Part ist in diesem Kampf ist ausgespielt. Wir können nur warten. Jetzt liegt es allein an Phoebe und Cole.“
Tatsächlich funktionierte Coles Zauber. Er hatte Phoebes Nähe gespürt. Ihre Seele war ganz nah. Plötzlich überkamen ihn die Bilder seiner Vergangenheit wie ein Vorschlaghammer:
Er sah all das, was seine Geliebte gesehen hatte im Zeitraffer und verstand: Reyno hatte ihr genau das gezeigt, was er ihr schonend hatte zeigen oder beibringen wollen. Doch die letzten Bilder waren ihm fremd. Und ein messerscharfer Schmerz durchfuhr ihn, als er die Nähe seines Babys fühlte, welches er niemals gesehen hatte.
Und dann.........................Dunkelheit.
Als er wieder aufwachte, bemerkte er, dass der Zauber funktioniert hatte. Er befand vor Reyno und Phoebe.
„Hallo, Balthasar. Bist du ausgeschlafen?“ Die höhnische Stimme Reyno drang in seine Ohren. Cole ignorierte die Frage und sah zu Phoebe.
Mit vom Weinen roten Augen sah sie ihn an. Cole konnte nicht sagen, was sie im Moment dachte oder fühlte. Es war, als hätte sie sich vor ihm verschlossen.
„Phoebe!“ Es war das gleiche Flüstern, welches schon so manches mal über seine Lippen gekommen war. Immer dann, wenn er geglaubt oder gewusst hatte, dass etwas verloren gegangen war: Phoebes Vertrauen zu ihm.
Die Angesprochene kannte dieses Flüstern. Sie hatte sich, als sie sich mit Cole wieder versöhnt hatte, vorgenommen, ihn nie wieder dann im Stich zu lassen, wenn er sie am meisten brauchte. Doch es fiel ihr schwer. Unglaublich schwer. Denn wo war er gewesen, als Reyno sie gefoltert hatte? Wo war er gewesen, als sie seine Taten hatte sehen müssen.
„Ich werde dich nicht im Stich lassen, das schwöre ich.“
Es war noch nicht einmal einen Tag her, da sie sich das geschworen hatte. Was hatte sich denn verändert? Sie hatte gewusst, dass Cole ein Killer gewesen war, aber es machte keine Veränderung zu dem, was er heute war.
„Sich selbst zu belügen ist niemals ein guter Weg, kleine Hexe.“
„Hör endlich auf mit meinem Gehirn Fussball zu spielen,“ flüsterte Phoebe mit eiskalter Stimme, welche eher einem Dämon als einer guten Hexe glich.
Cole sah sie überrascht an.
Reyno bemerkte die Veränderung der jungen Hexe und zum ersten Mal wusste er wirklich, dass sie ihm gefährlich werden konnte. Er musste das Problem loswerden und zwar so schnell wie möglich................................
Ein einziges mal, seit das personifizierte Böse den Mentor Balthasars spielte, machte es einen Fehler: Er unterschätzte die Macht der jungen Frau, die vor ihm stand, weil er glaubte, dass er sie gebrochen hatte. Seine Arroganz war grösser als sein Verstand.
Seine Augen wurden schwärzer als die sternenlose Nacht. Er hob die Hand und warf einen grossen schwarzen Energieball auf Phoebe..............
Cole warf sich dazwischen. Ein gewaltiger Knall, der lauter war als alles, das Phoebe jemals gehört hatte, liess ihre Umgebung erzittern.
Als sich der rabenschwarze Rauch lichtete sah sie Cole, wie er auf dem Boden lag. Balthasar, Cole, jenen Staatsanwalt, in welchen sie sich verliebt hatte. Keine Quelle, kein Nachfahre des Teufels, sondern nur der Halbdämon, welcher gelernt hatte zu lieben.
Phoebe fühlte, wie Liebe sie umhüllte, als sich jene Macht in ihr entfaltete, welche immer in ihr gewesen war.
Reyno wurde von einem Licht umfangen. Er stand da und versuchte nicht einmal sich zu befreien. Er kannte die Liebe und wie tief sie ging, aber jene, die Cole und Phoebe verband ging über die Seiten gut und böse hinaus............Tausendmal stärker als der Tod, sie war einzigartig.
Das Licht, welches auch Phoebe umgab, legte sich als Schleier über Coles Gesicht. Der Halbdämon, welcher eigentlich hätte tot sein müssen, öffnete die Augen und beobachtete überrascht, das ihm gebotene Schauspiel.
Reyno wandte seinen Blick von Phoebe ab und sah ein letztes Mal zu Cole. Ein letztes Mal lächelte er dieses geheimnisvolle Lächeln. Ein letztes Mal wurden seine Augen menschlich. Genau dann, als ihn ein Strahl mit unglaublicher Gewalt mitriss und das personifizierte Böse in den Morgenstern Luzifer verbannte. Dieser wurde für einen kurzen Moment dunkler als die Nacht. Doch niemand würde es jemals sehen. Denn die einzigen, die es hätten sehen können, sahen sich an.
Noch nicht ganz das Ende.....................
Anmerkung von mir: Ich will mich ganz herzlich für die lieben Kommis bedanken, die ich bis jetzt bekommen habe.
Ganz besonders bei Sandy, welche meine Geschichten korrigiert und vorbewertet hat, bevor ich sie abschickte. *Ganzliebknuddel*