AW: Im Auftrag der Götter - Ares' Aufgabe
Egeas
Egeas hatte verschlafen. Am Tag seiner Prüfung hatte der Krieger tatsächlich verschlafen, was wohl wirklcih nicht zu verzeihen war, wenn das jemand erfahren würde. Deswegen war er auch nicht beim Frühstück gewesen, da er sich zu der Zeit gerade noch zu recht gemacht hatte und dann schnell über die Wiese zum Trainingsplatz lief. Er hoffte, dass er durch das Ausfallen lassen des Frühstücks Zeit gewinnen konnte und sein verschlafen nicht bemerkt werden würde. Was dann auch schließlich geklappt hatte, denn der Krieger kam noch genau rechtzeitig vor dem Trainer an und atmete erst einmal ordentlich durch, ehe er sich umsah und Rhea erblickte. Er wollte eigentlich zu ihr gehen, vorallem da sie nach ihm zu suchen schien, aber dann sah er zu Akastos und den anderen und er dachte, dass es Rhea vielleicht lieber wäre, wenn er sich erstmal öffentlich etwas zurück hielt. Immerhin wußte noch niemand davon, dass die beiden sich mittlerweile wieder vertragen hatten, geschweige denn, dass die beiden nun zusammen waren. Besser gesagt, am Anfang einer Beziehung standen. Und vorallem heute, zur Prüfung wollte er Rhea nicht in Verlegenheit bringen und den anderen Gruppen Stoff für Gespräche und Neckereien liefern.
Während der Trainer noch darauf wartete, dass alle beisammen waren, hörte er wie Iris sich an Rhea wandte und sie um ein Gespräch heute Abend bat. Ausgerechnet heute Abend? Nach der Prüfung? Der Krieger wandte sich etwas enttäuscht ab und ging in die Waffenkammer um sein Schwert zu holen. Er würde Rhea auf keinen Fall daran hindern, er wußte dass sie schon lange nichts mehr mit Iris unternommen hatte und er selbst hatte Nerice auch einige Zeit lang vernachlässigt. Aber darüber wollte er sich jetzt so oder so keinen Kopf zerbrechen. Er wollte sich auf die Leistungsprüfungen konzentrieren und war gespannt darauf, was sie erwarten würden.
Als er wieder draußen war, das Schwert in der Scheide an seinem Gürtel gesteckt, sah er gespannt zum Trainer und hörte die Aufstellung der Gruppen. Es verwunderte ihn etwas, aber es störte ihn nicht sonderlich. Trotzdem warf er einen Blick durch die Runde und blieb an Asimina hängen. Bis jetzt hatte er sie noch nie kämpfen sehen, sie selbst kannte er auch nur vom Sehen beim Frühstück oder Mittagessen. Ein Wort hatte er mit ihr noch nie gesprochen. Aber vom Rest der Gruppe wußte er, dass sie eine starke Gruppe bilden würden. Auch weil Akastos dabei war. Er wußte zwar immer noch nicht seit dem Vorfall im Wald wie er ihm gegenüber stehen sollte, aber eines wußte er genau. Er wäre ein großer Verlust für die Gruppe gewesen, wenn er sich einer anderen angeschlossen hätte.
Sein Blick wanderte weiter zu Iolaos und Nyx, Aikos und Nerice und schließlich zu Iris und Rhea. Auch wenn die Gefühle in der Gruppe ziemlich durchwachsen waren, es war ohne zweifel für ihn, eine der stärksten. Als er wieder zu Asimina blickte, wanderte sein Blick weiter über ihre Schulter hinweg zu Silas, der inmitten seiner Anhängerscharr befand und bereits einige Einteilungen vornahm und Aufgaben verteilte. Zweifellos hatte sich Silas in seiner Gruppe selbst zum Gruppenführer erklärt und die paar verängstigt wirkenden Amazonen und Krieger, die hinter jenen standen die eifrig zu den Befehlen von Silas nickten, schienen sich nicht sicher zu sein, ob sie tatsächlich richtig gehört hatten als ihre Namen zu dieser Gruppe aufgerufen worden waren. Egeas Blick aber traf sich schließlich mit dem von Silas und eines wußte der Krieger genau. Silas hasste er deutlich mehr als Akastos. Wenn man nach dem Vorfall im Wald mit Akastos überhaupt noch von Hass sprechen konnte. Immerhin hatte Akastos ihm einen ausserordentlichen Gefallen getan, als er ihm vor Rhea einen rechten Haken auf die Nase verpasst hatte, nur um Rhea die Wahrheit zu verheimlichen. Nämlich dass Egeas und Akastos friedlich und gemeinsam trinkend und Geheimnisse ausplaudernd auf einem Baumstamm saßen und sich zum ersten Mal nach so vielen Wochen wieder einmal richtig gut verstanden hatten, auch wenn da immer noch eine Mauer zwischen ihnen war. Das hatte Egeas dem Krieger nicht vergessen.
"Ok" sagte er, als er und Silas sich lange genug angestart und sich zugefeixt hatten. Er wandte sich seiner Gruppe zu. Er war bereit die Leistungsgruppe anzutreten, noch mehr bereit war er aber, Silas endlich zu zeigen, wer hier der Stärkere war. "Egal was gleich kommen mag. Wir sollten uns vielleicht im Vorfeld schon ausmachen, wer von uns welche Rolle übernimmt. Was auch immer das für ein Weg zum Trainer und dem Hinweis sein wird, ich bin mir sicher dass das kein einfacher Morgenspaziergang sein wird." meinte er und deutete allen, zu ihm zu kommen um eine Gruppenbesprechung zu machen. Es war nicht in seinem Sinn, sich wie Silas aufzuführen und hier die Führung zu übernehmen. Aber sie mußten sich ranmachen ein Team zu bilden - egal welche Gefühle sie füreinander hegten. Diese mußten jetzt einfach aussen vorbleiben. Denn schließlich würde es in den Leistungsprüfungen sicherlich nicht nur um Stärke und Ausdauer gehen, sondern sicherlich auch um die Professionalität. Zumindest glaubte das Egeas so.
(ich hoff der Post geht in Ordnung so ^^)