Danke, danke, danke für das liebe Feedback! Ich find euch echt so super! Und ich bin schon wieder fleißig am Ideensammeln für die sechste Staffel. Wann ich aber dann fertig bin, weiß ich noch nicht!
So, hier kommt jetzt erst einmal die nächste Episode:
Resurrection the first
„Phoebe!“ tönte Pipers Stimme durch das Haus der Halliwells. Immer wieder riss sie ihre Arme in die Höhe, um den seltsamen Dämon, der hinter ihr her war erstarren, oder explodieren zu lassen. Aber in diesem Fall versagten ihre Kräfte. Der Dämon hatte eine seltsame Haut, wie aus Leder, von der jegliche Magie abprallte. „Paige!“ versuchte es Piper nun mit ihrer jüngsten Schwester. Aber auch diese reagierte nicht. „Was machen diese verdammten Schwestern nur, wenn man sie einmal braucht?“ fauchte Piper wütend und setzte zu einem strategischen Rückzug vor dem seltsamen Wesen an, als plötzlich Paige die Treppe herunter kugelte. „Autsch!“ schrie sie, als sie unsanft auf ihrem Hinterteil landete. „Paige! Da bist du ja?“ rief Piper erfreut. „Los, du musst mir helfen!“ „Ich kann dir nicht helfen! Du musst mir helfen!“ rief Paige ihr allerdings entgegen, die ebenfalls gerade vor einem der seltsamen Dämonen flüchtete. „Gut, dann beam uns zu Phoebe!“ rief Piper. Paige nickte und die beiden Schwestern orbten sich zu Phoebe. Auch diese war in ihrem Zimmer von einem der Dämonen überrascht worden. Schnell fasst sie Pipers ausgestreckte Hand und im Nu brachte Paige alle auf den Dachboden. Dort lief sie so schnell sie konnte zum Buch der Schatten und suchte diese seltsamen Dämonen. Da kamen die drei auch schon auf dem Dachboden an. Langsam stellten sie sich gegenüber der Halliwells bedrohlich auf. „Schneller Paige!“ rief Phoebe ihrer Schwester zu. „Ja, ich mach ja schon so schnell ich kann, aber ich finde einfach nichts... halt! Da! Ich hab es! Sie haben nur einen verwundbaren Fleck und zwar am Hals. Los, wir müssen den Hals treffen!“ erwiderte Paige. „Athame!“ schrie sie und ein Dolch orbte sich in ihre Hand. Sofort warf sie ihn auf einen der Dämonen. Dort landete er direkt in der Halsschlagader und mit einem grässlichen Schrei explodierte der Dämon in tausend Stücke. Währenddessen hatten sich einer der anderen Dämonen allerdings genähert und griff nun Paige an. Alle drei Schwestern versuchten, seine empfindliche Stelle zu treffen, so dass keiner bemerkte, wie der dritte Dämon den Dolch packte, der den anderen Dämon getötet hatte, und ihn nach Phoebe warf. Keiner bemerkte die drohende Gefahr. In diesem Moment schimmerte sich Cole neben Phoebe auf den Dachboden. Sofort erfasste er die Situation und stieß Phoebe zur Seite. Dann drehte er sich um, um den Dolch zu fangen. Aber er war zu langsam gewesen. Der Dolch bohrte sich in sein Herz und mit einem erstickten Schrei fiel Cole zu Boden.
„Phoebe, hier trink das! Das wird dir gut tun!“ meinte Paige und reichte ihrer Schwester die Tasse mit dampfend heißem Tee, den ihr Piper gegeben hatte. Doch Phoebe saß einfach regungslos auf dem Sofa im Wohnzimmer. Schließlich setzte Piper sich neben sie und nahm sie in die Arme. Sofort brach das heftige Schluchzen wieder aus Phoebe heraus, das sie bis gerade noch unterdrückt hatte. „Warum hast du nicht schon eher gesagt, dass du schwanger bist?“ fragte Leo, der Melinda sanft in seinen Armen wiegte. Auch auf sie schien die düstere Stimmung übergeschlagen zu haben. „Ich habe es auch erst gestern erfahren... ich war beim Arzt... mir war immer so schlecht... wir wollten ja schon länger ein Kind... aber jetzt!“ Wieder schluchzte Phoebe hemmungslos. „Ich... ich... ich wollte ihn überraschen! Jetzt wird er es nie erfahren!“ „Natürlich wird er es erfahren!“ widersprach Piper. Auf einmal wischte Phoebe sich die Tränen energisch aus dem Gesicht. „Schon gut Piper! Ich möchte jetzt alleine sein!“ meinte sie, stand auf und verschwan in Richtung ihres Zimmers.
„... musst mich heute wieder sehn. Überquer die große Schwelle, kehr zurück an diese Stelle.“ Beendet Phoebe den Zauberspruch. Der übliche Lichtschimmer der Geister erschien und langsam materialisierte sich Prue in Phoebes Zimmer. „Hallo Phoebe! Was gibt es denn?“ versuchte Prue möglichst überrascht zu klingen. „Was soll es denn geben? Es ist ja auch nur mein Mann gestorben, aber sonst... Du konntest früher auch nicht lügen! Ich habe es immer gemerkt! Ich will Cole zurück haben!“ fuhr sie ihre tote Schwester an. „Ich weiß, aber das ist nicht möglich!“ „Ich will ihn sehen!“ „Auch das ist dir im Moment nicht erlaubt!“ „Aber...“ begann Phoebe, wurde aber von Prue unterbrochen. „Sie wissen dass du mich gerufen hast! Ich muss zurück!“ meinte sie und verwandelte sich langsam wieder in die Lichtfunken, die dem Raum entschwebten. Wortlos und enttäuscht ließ Phoebe sich zu Boden fallen. Einige Augenblicke saß sie, einfach in die Leere starrend, am Boden. Irgendwie war alle Farbe aus ihrem Leben gewichen. Es gab nur noch grau in grau in grau... Verzweifelt begann sie wieder zu weinen. Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen und verloren sich in ihrem Oberteil. Regungslos saß Phoebe einige Augenblicke auf dem Teppich. Schließlich warf sie ihre Harre zurück, stand auf und verließ das Zimmer. Die Tür ließ sie weit offen stehen. Was hatte es für einen Sinn, sie zu schließen? Was hatte das Leben noch für einen Sinn? Nicht einmal auf ihr Kind konnte sie sich freuen, da es sie immer an Cole erinnern würde.
Mit starrem Blick ging Phoebe die Treppe herunter ins Vorzimmer. Dort warteten Piper, Paige und Leo schon auf sie. Schweigen und ohne sie eines Blickes zu würdigen ging Phoebe an ihrer Familie vorbei in Richtung Haustür. Sie nahm ihre Jacke vom Haken und verließ das Haus. Auch diese Tür ließ sie weit offen. „Phoebe...“ rief Paige und wollte ihrer Schwester hinterher laufen. Aber Piper fasst sie wortlos am Arm und hielt sie zurück. Sie verstand den Kummer ihrer Schwester.
Finsternis durchdrang den Friedhof. Erschöpft lehnte Phoebe an einem Grabstein. Sie erinnerte sich, wie sie hier schon einmal gewesen war. Damals war sie auch schwanger und sie waren auf der Suche nach Paige, die sich in einen Vampir verwandelt hatte. Damals war Cole die Quelle des Bösen und Phoebe von ihm schwanger. Aber wenigstens war er am Leben! Wieder brach die Trauer aus Phoebe heraus und schluchzend lehnte sie sich an den Grabstein. „Oh, die Hexe weint! Vielleicht sollten wir sie aufmuntern!“ meinte plötzlich einer von zwei Grimlocks, die aus dem Schatten getreten waren. Phoebe beachtete sie gar nicht. Der Grimlock erfasste ihre Aura und formte seine Hand zu einer Faust. Phoebe begann zu keuchen. Sie bekam keine Luft mehr. „He, leg dich lieber mit jemandem von deiner Größe an!“ schrie Piper, die von Leo hergebeamt worden war dem Dämon zu und ließ ihn explodieren. Paige verpasste dem anderen einen Tritt und er flüchtete zur Sicherheit. „Was seid ihr denn für Waschlappen?“ schrie Phoebe ihm hinterher. „Ihr schafft es ja nicht einmal eine einzige Hexe zu töten! Ihr Versager!“ Fürsorglich legte Piper einen Arm um Phoebe. „Warum machst du das denn? Du bist auf einem richtigen Selbstmordtrip! Ich weiß dass es dir schlecht geht, aber denk doch an dein Kind!“ versuchte sie auf ihre Schwester einzureden. „Warum muss immer ich verlieren? Mein erstes Kind habe ich verloren. Das zweite war das Böse schlechthin und wir mussten sie vernichten. Cole war zuerst böse, dann gut, dann wieder böse, dann tot, dann wieder doch nicht... Ich halte das nicht mehr aus! Es ist so unfair!“ schrie sie, riss sich von Piper los und rannte davon in die Dunkelheit. „Phoebe warte!“ rief Paige ihr hinterher. „Lass sie! Ich weiß was sie durchmacht, aber das muss sie alleine schaffen! Wir können ihr nicht helfen!“ „Ja, Piper hat recht! Ihr müsst ihr Zeit lassen! Sie wird es schon schaffen! Kommt, ich bringe euch nach Hause!“ meinte auch Leo, fasste die Schwestern an den Händen und orbte sich ins Manor.
Die umliegenden Häuser erstrahlten in hellem Licht und auf der Straße herrschte selbst zu diesem späten Zeitpunkt reger Verkehr. Immer noch weinend hielt Phoebe sich an dem Geländer des Wolkenkratzers fest. Fasziniert betrachtete sie die Straße unter sich und bestieg schließlich die Brüstung. „Ohne Cole hat mein Leben keinen Sinn! Ich kann so nicht weiterleben! Und erst recht keine Hexe mehr sein! Und ich hätte nicht die Kraft, mein Kind alleine großzuziehen. Ich weiß, dass ihr dort oben...“ sie sah gen Himmel „... wollte, dass die Macht der Drei weiterbesteht! Aber ich kann diesen Job so nicht mehr erledigen. Wenn ihr unbedingt den Fortbestand der Mächtigen Drei sichern wollt, dann... dann nehmt mir meine Erinnerungen an Cole! Dann werde ich kämpfen, aber ich will nicht mehr ständig an ihn denken müssen!“ Nachdenklich blickte sie zum Sternenhimmel und noch immer liefen ihr Tränen übers Gesicht. Als warte sie auf eine Antwort, stand sie auf der Brüstung. Schließlich stieß sie einen tiefen Seufzer aus. „Dann sagt wenigstens meinen Schwestern, dass es mir Leid tut!“