Also erst mal vielen lieben Dank für euer nettes Feedback! Hab mich heute schon am Nachmittag hingesetzt, weil ich am Abend nicht da bin und präsentiere die nächste Episode, mittlerweile schon die Episode Nummer 17!
Resurrection the second
“Kannst du mir noch hier mit den Gläsern helfen?” rief Piper Paige zu, die gerade im hinteren Teil des P3 die Tische saubermachte. „Klar doch! Ich bin gleich bei dir!“ rief diese zurück. „Warum muss es denn heute so toll aussehen?“ „Sag mal liest du denn nicht mal Zeitung? Sogar da steht es schon drin, dass heute in meinem Club noch einmal Orgy auftreten, weil sie das letzte Mal so toll angekommen sind.“ „Orgy? Wer soll denn das sein?“ „Weißt du nicht mehr, die Band, die... Halt! Entschuldige bitte! Ich habe ganz vergessen, dass du da noch nicht bei uns warst. Die Band ist in der Zeit aufgetreten, als Prue noch gelebt hat!“ Piper senkte traurig den Kopf. Noch immer konnte sie den Tod ihrer älteren Schwester noch nicht ganz verkraften. „Ach Piper!“ Paige war mittlerweilen bei ihrer Schwester und umarmte sie. „Danke Paige!“ meinte Piper und raffte sich wieder auf. „Mit den Gläsern werde ich jetzt alleine fertig. Könntest du für mich den Müll raustragen?“ fragte Piper. „Wenn es sein muss! Ich mag deinen Hinterhof nicht!“ meinte Paige, schnappte sich den Müllsack und ging zum Hinterausgang. Quietschend öffnete sich die Tür und fiel gleich hinter Paige wieder ins Schloss. Bei dem Geräusch erschrak Paige unwillkürlich und beeilte sich, damit sie möglichst schnell wieder zurückkommen könnte. Gerade hatte sie den Müllbeutel in die Tonne geworfen, als sie von hinten jemand antippte. Erschrocken drehte sie sich um und erblickte einen äußerst zerlumpten Bettler, der sie um etwas Geld bat. „Entschuldigung, ich habe gerade nichts bei mir!“ sagte Paige und wollte wieder zurück ins P3, als der Bettler plötzlich seine Augen verdrehte, bis nur noch das Weiße zu sehen war. „O mein Gott!“ murmelte Paige vor sich. „Cole war erst der Anfang...“ brüllte der Bettler. „...erst der Anfang!“
Verstört ging Paige auf die Bar zu. Piper blickte von ihrer Arbeit auf. „He Paige, was ist denn mit dir los? Hast du da draußen ein Gespenst gesehen?“ versuchte sie, etwas witzig zu sein. Innerlich bereitete sie sich schon auf den nächsten Dämon vor. „Das nicht gerade, aber der Bettler hat mich doch ziemlich erschreckt!“ „Was der Bettler?“ Piper begann zu Kichern. „Lach nicht! Ich mein das todernst. Er sagte so etwas wie, Cole ist erst der Anfang!“ Nun hörte Piper auf zu Kichern und machte ein ernstes Gesicht. „Das hat er gesagt?“ „Ja, das hat er gesagt! Wirklich und wahrhaftig!“ versicherte Paige ihr. Man konnte direkt sehen, wie Pipers Gehirnzellen die Arbeit aufnahmen. Schließlich fixierte sie Paige. „Ich denke, dass der Penner einfach verwirrt ist und zufällig nur einen richtigen Namen erwischt hat. Er wollte wahrscheinlich nur Geld von dir!“ „Das stimmt! Vorher hat er mich um ein paar Dollar gebeten!“ „Da haben wir es schon! Da du ihm nichts gegeben hast, hat er sich gedacht, versuch ich’s mal auf die Psycho – Tour! Also du siehst: nichts Schlimmes!“ „Ja, wahrscheinlich hast du recht! Ich bin einfach schon paranoid!“ meinte Paige und lächelte. „Naja, brauchst du mich jetzt noch?“ „Nein, eigentlich nicht mehr! Danke fürs helfen!“ „Bitte! War doch kein Problem! Ich muss jetzt dann aber los! Ich treffe mich später noch mit Josh!“ sagte sie und lächelte dabei verliebt. „Dann wünsch ich dir viel Spaß!“ „Danke! Den werd ich auf alle Fälle haben!“ Zum Abschied umarmte Paige ihre große Schwester noch und verließ dann das P3.
„Und, schmeckt es dir?“ fragte Josh Paige. „Ja, es ist hervorragend. Allerdings würde es mir nur halb so gut schmecken, wenn ich es mit jemand anderem essen würde!“ Josh lächelte, beugte sich über den Tisch und küsste Paige zärtlich. Der Kuss wurde immer länger und Paige fragte sich, ob sie schon jemals in ihrem Leben so glücklich gewesen war. Schließlich löste sie sich langsam von Josh. „Weißt du, langsam könntest du eigentlich meine Schwestern kennen lernen. Meinst du nicht auch?“ Josh war dieses Thema sichtlich unangenehm. Er wich Paiges Frage aus. „Wo wir gerade bei Familie sind...“ „Ja? Was ist?“ „Nun ja, nicht nur Cole sollte sterben, weißt du, sondern auch Leo!“ „Woher...“ „Bitte frag nicht! Ich kann dir nur raten, dass du auf mich hören solltest: geh so schnell es möglich ist nach Hause!“ forderte er sie auf. Paige sah ihn verwirrt an. „Josh, bitte, woher weißt du solche Sachen immer! Du musst es mir sagen!“ Nun hatte Paige Tränen in den Augen. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte. Josh war manchmal so seltsam und wusste Dinge, die er nicht wissen konnte, es sei denn... Schnell verdrängte Paige diese Gedanken. „Bitte geh nach Hause!“ forderte Josh sie noch einmal auf. Mit einem tiefen Seufzer erhob sich Paige, legte die Serviette auf den Tisch und ging ohne ein letztes Wort zu Josh.
Schnell ging Paige durch die dunklen und menschenleeren Straßen des Viertels und hoffte, dass sie bald zu Hause sein würde. Immer wieder wiederholte sie sich Joshs Worte und dachte auch wieder an den Bettler vom Morgen. Anscheinend war Leo wirklich in Gefahr. Sie musste ihre Schwestern warnen! So in Gedanken versunken bemerkte sie nicht, wie sich hinter ihr ein Schatten löste. Es war ein hochgewachsener Mann, der fast mit dem Schatten zu verschmelzen schien. Langsam und vorsichtig ging er Paige hinterher.
Erleichtert endlich zu Hause zu sein öffnete Paige die Tür zum Halliwell Manor und trat ein. Bevor sie jedoch die Tür wieder schließen konnte, wurde sie von dem Mann, der ihr gefolgt war, durch die Luft geschleudert. Sie landete mitten auf dem Esszimmertisch und schmiss dabei auch einige Stühle um. Von dem gewaltigen Lärm aufgeschreckt kamen die restlichen Halliwell - Schwestern aus allen Richtungen zusammengelaufen. „Achtung!“ schrie Piper und wollte den Dämon explodieren lassen, aber sie konnte lediglich einen leichten Zerfall bei ihm auslösen, nachdem er sich wieder zusammensetzte. „Mist! Schon wieder so einer!“ beschwerte sich Phoebe empört und traktierte den Dämon mit einigen gezielten Schlägen und Tritten. Piper half derweil Paige, die sich stöhnend den Rücken hielt, vom Tisch herunter. Der Dämon ließ nicht lange auf sich warten und schleuderte Piper mit seiner Telekinese durch die Wand ins Esszimmer, wo sie mit einem lauten Schrei über den Couchtisch flog und schließlich noch am Boden entlang schlitterte, bis sie mit dem Kopf gegen die Wand krachte. Bewusstlos blieb sie liegen. „Leo!“ riefen Phoebe und Paige gleichzeitig, die Piper nicht helfen konnten, da sie selbst zu zweit den Dämon kaum in Schach halten konnten. Endlich bildeten sich die weiß – schimmernden Punkte, die Leos Ankunft ankündigten und er materialisierte sich neben seiner Frau. Doch auch dies blieb dem Dämon nicht verborgen und er vollführte einen kurzen Handwink in Richtung Boden. Sofort bildete sich eine schwarze Rauchwolke aus dem Boden und ein Wächter der Finsternis festigte seine Gestalt. Sofort erkannte er Leo als einen Wächter des Lichts und feuerte einen Pfeil seiner Armbrust auf ihn ab. Der Wächter hatte einen Volltreffer gelandet: der Pfeil blieb direkt in Leos Herz stecken. Mit einem Aufschrei fiel er neben Piper zu Boden. Gerade in diesem Moment kam Piper wieder zu Bewusstsein und sah Leo verletzt neben sich liegen. Schnell kniete sie sich neben ihn. Ein kurzer vertrauter Blick zwischen den beiden und dann zog sie ihm den Pfeil heraus. Leo schrie laut auf. „Paige, schnell, du musst Leo heilen!“ rief sie ihrer Schwester zu. Doch auch diesmal reagierte der Dämon schneller. Er schimmerte davon und materialisierte sich mit einer Athame wieder hinter Piper. Er packte sie und hielt ihr den Dolch an die Kehle. „Keine von euch bewegt sich und versucht euren Wächter des Lichts zu retten, sonst ist die kleine Hexe hier tot!“ Tränen begannen über Pipers Wangen zu laufen. „Bitte, ihr müsst Leo retten! Es ist egal, was mit mir passiert!“ „Nein, ihr dürft nicht zulassen, dass Piper stirbt! Einen Wächter des Lichts kann man leicht ersetzen, aber nicht eine der mächtigen drei! Bitte, rettet Piper!“ brachte Leo gerade noch hervor. Phoebe und Paige blickten sich an und nickten. Ihnen war klar, dass sie weder den einen noch den anderen sterben lassen würden.
In der Dunkelheit, die nur von den Sternen erhellt wurde, saßen drei Frauen um einen als Altar hergerichteten Stein und reichten sich die Hände. „Weißt du genau, wann das Ereignis eintreffen soll?“ fragte die eine der Frauen. „Nein, leider wurde mir in meiner Vision nicht der genaue Zeitpunkt gezeigt, aber ich befürchte, dass es in der dortigen Zeit schon bald geschehen wird. Wir müssen uns beeilen.“ Die anderen beiden nickten bekräftigend und die drei begann zuerst leise und dann immer lauter einen Spruch in einer alten Sprache zu rezitieren.
Mit einem schnellen Satz sprang Phoebe nach vorne und stieß den Dämon um, während Paige sich zu Leo orbte. Piper rollte sich etwas zur Seite und ließ dann den Wächter der Finsternis explodieren, der schon einen Pfeil für Paige auf seine Armbrust gespannt hatte. Phoebe musste sich wegen der Geschwindigkeit ihres Angriffes erst einmal nach hinten abrollen und geriet so außer Reichweite des Dämons. Dieser hatte Phoebes Stoß erstaunlich gut verkraften und rappelte sich wieder auf. Er sammelte die Energie zwischen seinen Händen, bis ein kleines Kraftfeld dazwischen pulsierte und schleuderte es dann nach Paige, die gerade dabei war, Leo zu heilen. Von der Energie wurde Paige gegen die Wand unterhalb der Treppe geschleudert und fiel von da aus zu Boden, wo sie ohnmächtig liegen blieb. Piper schrie laut auf. „Nein!“ Nun sammelte sie ihre Kräfte, konzentrierte sich ganz auf den Dämon und riss im entscheidenden Augenblick die Hände hoch. Sofort explodierte der Dämon in tausend Stücke und setzte sich diesmal nicht wieder zusammen.