„Was? Die Mächtigen Drei? Wir sollen die Mächtigen Drei vernichten?“ fragte Laura ungläubig. Auch Lisa schüttelte verwirrt den Kopf. „Wieso denn nur?“ murmelte sie. „Ja, habt ihr denn nicht verstanden, was Jess uns erklärt hat? Die Mächtigen Drei sind böse geworden! Und der Ältestenrat hat uns nun ihre Kräfte gegeben, damit wir sie vernichten!“ erklärte Linda ihren Cousinen. Manchmal waren sie schon ziemlich naiv. Das hatte sich zwar gebessert, seit die drei erkannt hatten, dass sie Hexen waren, aber manchmal benahmen sie sich dennoch wie kleine Kinder. „Aber wir können die Mächtigen Drei doch nicht einfach vernichten!“ widersprach Lisa erneut. „Aber sie sind böse, wir müssen es tun!“ bekräftigte Linde. „Wir sind jetzt die neuen Mächtigen Drei und wir dürfen nicht zulassen, dass die anderen Unschuldige töten!“
„Ahh!“ schrie der Dämon noch einmal, kurz bevor er endgültig verpuffte. Zufrieden sahen sich Piper, Phoebe und Paige an. „Ich denke, das war der letzte, der sich uns in den Weg gestellt hat, oder?“ überlegte Piper. Die anderen beiden nickten zustimmend. „Ich denke schon!“ meinte Paige. Grinsend sahen sich die drei um. In der Höhle, in der sie sich befanden, hatte einmal die Inthronisierung der Quelle stattgefunden. Und nun würde es der Thronsaal der drei neuen Herrscherinnen der Unterwelt werden. „Wir sollten vielleicht Melinda zu uns holen! Eine Hälfte von ihr ist durch meinen Einfluss schon böse und den anderen Teil können wir mit einem einfachen Spruch ebenfalls böse machen! Und dann haben wir sehr mächtige Kräfte!“ erklärte Piper ihr Anliegen. „Ja, das solltest du wirklich tun!“ bestätigte Phoebe. „In Ordnung, dann mache ich mich gleich auf den Weg!“ meinte Piper und dematerialisierte sich.
„Vielleicht sollten wir mit ihrem Wächter des Lichts reden!“ schlug Laura vor. „Nun ja, er wird das alles wahrscheinlich wieder anders betrachten! Piper ist ja schließlich seine Frau!“ widersprach Linda. „Und wenn wir uns an Cole wenden? Er weiß, wie es ist, böse zu sein!“ lautete Lisas Vorschlag. „Das wäre eine Möglichkeit! Du bringst uns jetzt einfach mal in ihr Haus, Lisa, und dann sehen wir weiter!“ rundete Linda den Plan der drei ab.
Leise öffnete Leo die Tür zu Melindas Zimmer. Als hätte sie ihren Vater erwartet, blickte Melinda Leo und Cole mit ihren großen braunen Augen an. Mit diesen Augen, die ihn schon immer so an Piper erinnert hatten. Aber jetzt nur noch um so mehr. Tränen stiegen Leo wieder in die Augen. Er hatte versagt! Nur durch seine Schuld waren die drei jetzt böse! Er ging auf Melindas Wiege zu während Cole die Tür leise schloss, als sich plötzlich Piper vor ihm materialisierte. „Piper!“ rief er überrascht. Er wusste nicht genau, was er nun tun musste. Cole ließ sicherheitshalber einen Energieball in seiner Hand wachsen. „Hallo Piper!“ begrüßte er seine Schwägerin. Piper antwortete nicht. Mit einer kurzen Handbewegung ließ sie alles im Raum erstarren. Dann wandte sie sich Melinda zu. Ihre kleine Tochter war ja schon zur Hälfte böse und darum konnte sie sich gegen die Erstarrung wehren. Schon kurze Zeit später bewegte sie sich wieder ganz normal, während Leo und Cole noch immer erstarrt waren. Stolz lächelnd sah Piper auf ihre Tochter herab. Sie würde einmal sehr mächtig werden, da war sie sich sicher. Sanft hob sie sie aus der Wiege heraus und nahm sie in den Arm. Ein weiterer kurzer Handwink und die Erstarrung der beiden Männer löste sich wieder. Unsicher sahen Cole und Leo sie an. „Piper...“ begann Cole, der als erstes seine Sprache wieder gefunden hatte. Aber diese ließ ihn gar nicht richtig zu Wort kommen. Sie benutzte ihre neuen telekinetischen Fähigkeiten und schleuderte seinen Energieball gegen die Wand. Überrascht sah Cole ihm nach. Diese Zeit nutzte Piper und bildete mit, aus ihrer Hand fließenden, Energieströmen einen Käfig um Cole. „Was soll das?“ schrie er Piper an und versuchte sich wegzuschimmern, aber Pipers Magie ließ das nicht zu. Leo war noch immer ganz verwirrt. Das war nicht die Frau, die er kannte und liebte. Piper grinste kurz und wandte sich dann an Leo. „Er hat gestört! Du hast ja nichts dagegen, wenn ich unsere Tochter mitnehme, oder?“ fragte sie ihn. Nun kam endlich wieder Leben in Leo zurück. „Nein! Du wirst sie nicht mitnehmen! Sie ist gut!“ trat er seiner Frau entgegen. Aber Piper zögerte nicht lange, sondern beförderte ihren Mann mit einem Energieball durch die Wand auf den Flur. „Leo!“ schrie Cole und versuchte wieder vergeblich aus dem Käfig zu entkommen. Reglos blieb Leo liegen. Ein letzter zufriedener Blick von Piper auf das Geschehen und dann dematerialisierte sie sich mit Melinda.
So, ich hoffe, dass euch auch dieser Teil wieder gefallen hat! Bitte postet wieder so oft eure Meinung! *grins*