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AW: [Supernatural] One Life, One Heart, One Soul...]


Danke schön, Elenia. Ich liebe es, wenn es zwischen den Protagonisten kribbelt und heiß her geht, aber ich mag es nicht besonders, wenn kein Raum für die eigene Fantasie mehr bleibt. Mal sehen, ob ich auch weiterhin deinen Geschmack treffe...



* * *



Ein vorwitziger Sonnenstrahl kitzelte sie an der Nase und sie nieste.

"Guten Morgen, Sunshine." Dean lag auf der Seite und sah sie aus tiefgrünen Augen an, wie am gestrigen Tag – aber diesmal nicht müde, krank und blass, sondern strahlend, glücklich, liebevoll und sie fühlte sich in einen warmen Kokon aus Liebe eingehüllt.

Er schloss sie in die Arme und rollte sich mit ihr auf den Rücken, sodass sie auf seiner breiten Brust lag und ihn von oben herab ansah. Der Schein der sich zwischen den Vorhängen hereinstehlenden Morgensonne entzündete ein helles Licht in seinen Augen und ein spitzbübisches Lächeln erhellte sein sommersprossiges Gesicht, während sie an ihrem Bauch fühlte, woher seine gute Laune rührte.

Sie bewegten sich sanft miteinander, begegneten sich erwachend, bis beide in einem sanft glühenden Höhepunkt ineinander versanken.


"Süße, Sam kommt gleich mit Kaffee, vielleicht solltest du…."

Als sie erschrocken zappelte und strampelte, um sich von ihm zu lösen, wurde sein Grinsen immer breiter. "Hey, ist nur' n Scherz!"

"Du immer mit deinen blöden Witzen!" zickte Blair.

"Au…au!" Sorgsam darauf bedacht, seinen Verletzungen aus dem Weg zu gehen, hatte sich Blair auf seinen flachen Bauch gehockt und kitzelte, was das Zeug hielt, kam aber mächtig ins Wanken, als Dean ihr mit spitzen Fingern in die Seite und den Bauch piekte und sie dann leise glucksend unter sich begrub.

"Winchester, du bist gemein! Du bist viel stärker als ich…"


"Das – will – ich – auch – hoffen – Rotschopf…" Seine Worte wurden unterbrochen durch kleine Küsse, die er wahllos in ihrem Gesicht verstreute, bevor er sich auf ihren Mund konzentrierte.

Warum konnte der Tag nicht immer so beginnen? Er erwachte niemals neben seinen 'chicks', sondern machte sich grundsätzlich in den frühen Morgenstunden davon. Sein Tag begann bestenfalls mit einem Kaffee, wenn Sam vor ihm wach und schon unterwegs gewesen war.


Das hier war etwas ganz anderes. Blair … war Blair, die wunderschöne, intelligente Frau, die ihn innerhalb weniger Stunden erkannt hatte, wie kein Mensch sonst, außer Sam, und die ihn trotzdem wollte. Plötzlich hatte er das Gefühl, die Liebe könnte doch Realität für ihn werden, keine Legende bleiben wie der Osterhase oder der Weihnachtsmann.

Er zog seine langen Finger wie einen großen Kamm durch die roten Haare, die wild in alle Richtungen zeigten.

"Du ruinierst mir meine Frisur, Winchester", lächelte Blair, noch immer atemlos und auf Wolke Sieben.

"Huhh… Frisur nennt man das heute?"

Dean rollte sich von ihr herunter, um einem erneuten Angriff auf seine neuralgischen Kitzelpunkte zu entkommen und setzte sich auf die Bettkante. Testweise reckte und streckte er sich und kam zu dem Schluss, dass seine Rippen sich sehr viel besser anfühlten, als noch am Vortag.

"Frau Doktor, die Therapie war erfolgreich, muss aber bei passender Gelegenheit unbedingt fortgesetzt werden", gab er Blair über die Schulter kund. "… aber ich muss jetzt rüber zu Sam, er wird sich schon wundern, wo ich letzte Nacht geblieben bin."

Er war sich nicht sicher, wie Sam reagieren würde. Wahrscheinlich würde er ihn für verrückt erklären, dass er jetzt, erst jetzt, wo sein Leben limitiert zu sein schien, tatsächlich versuchen wollte, eine Beziehung aufzubauen und dann noch mit einer Frau, die normalerweise eher in Sams Liga zu passen schien, von der er nicht mal wusste, ob sie für ihn möglicherweise dasselbe empfinden könnte. Aber er wusste auch, dass Sam ihm jedes Glück gönnen würde – es sei denn, er wäre in dieselbe Frau verliebt.

Sam hätte gegen ihn im Kampf um eine Frau eh' keine Chance! Er schüttelte den Kopf, schimpfte sich selbst einen Blödmann, als er merkte, in welche Richtung seine Gedanken da wieder gingen.

Er schlüpfte in die Boxershorts und stieg in die abgetragene Jeans, zog das Shirt über den Kopf und rieb sich mit der flachen Hand über die strubbeligen kurzen Haare. Sein Blick fand dabei immer wieder zu der jungen Frau hinüber, die sich nicht von der Stelle gerührt hatte. Sie lag mit unter dem Kopf verschränkten Armen da, mit bloßem Oberkörper, wie er sie zurück gelassen hatte, und ließ ihn nicht aus den Augen. Er setzte sich noch einmal zu ihr, zog ihr die Decke über die Brüste und grinste. "Das ist unfair – ich muss gehen."


Sie setzte sich auf, die Decke seltsam schamhaft vor die Brust haltend. "Dean, diese Nacht –

ich bin mir nicht sicher, wie…" Verdammt, sie wusste einfach nicht, wie sie heraus finden sollte, ob das einfach sein Modus Operandi war, ob er jede Frau wie eine Königin im Bett behandelte oder ob es auch für ihn etwas Besonderes gewesen war! Seine Emotionen zu lesen, hätte ihr ein Gefühl der Sicherheit geben sollen, aber sie wusste genau, dass er in dieser Phase seines Lebens und vielleicht auch aus einem Gefühl der Dankbarkeit für ihre Hilfe möglicherweise emotionaler als sonst reagierte. Das musste nicht unbedingt Liebe sein, nicht die Art Liebe, die sie sich von ihm wünschte. Aber das Risiko war sie bereit einzugehen.

"Ich kann's nicht glauben, aber… liebe dich, Dean."


In seinem Gesicht arbeitete es, er schloss einen Moment die Augen, presste die Lippen aufeinander und riss sie dann stürmisch in seine Arme. Er sprach nicht, er drückte sie nur an sich, sein Gesicht in ihren Haaren geborgen und sie fühlte, wie sich sein Brustkorb heftig hob und senkte.



"Hey, Sammy, sorry, ist ein bisschen später geworden." Dean stellte einen der beiden Kaffee-Becher als Friedensangebot auf den Nachttisch im Zimmer nebenan. Im einzigen benutzten Bett schauten nur ein paar dunkle Haarsträhnen unter der Decke hervor und eine dumpfe Stimme erklang.

"Yeah…. ETWAS später… könnte man so sagen." Die Decke flog hoch und Sam setzte sich, den Schlaf aus den Augen reibend, auf. "Was sagt Blair – macht deine Heilung Fortschritte?" Er nahm einen Schluck von dem heißen Gebräu und grinste breit und noch ein wenig verschlafen.


"Yepp, ich denke, sie ist zufrieden", murmelte Dean mit betont ausdruckslosem Gesicht zwischen zwei Schlucken Kaffee und schlenderte in Richtung Bad.

"Dean?"

"Hmm?"

"Es ist okay… besser als okay." Sams Stimme sagte viel mehr, als seine Worte. Das war ein typischer Winchester-Moment – gefühlsschwanger, aber ohne Worte…

Ein kleines warmes Lächeln zuckte um Deans Lippen. Gott, er liebte diesen Typen!



"Hi Mum! Ich bin's – deine Lieblingstochter." Da es noch früh war, hatte sich Blair ins Bett eingekuschelt und steckte die Nase in die Falten der Bettdecke, der noch Deans Geruch anhaftete.


"Hallo, mein Schatz. Bist du aus dem Bett gefallen? Gibt es etwas Wichtiges, dass du morgens um Sieben schon anrufst?" Cassandra klang erfreut, hellwach, aber auch ein wenig besorgt. Das war eigentlich nicht Blairs Zeit.


"Mum, es ist alles okay. Ich wollte nur die Ruhe nutzen, ich werde wieder den ganzen Tag im Wagen sitzen. Wie geht es Merlin und was macht dein Rücken?"


Merlin war der Name des großen schwarzen Maine Coone-Katers der Sinclair-Frauen, der Blairs Urgroßmutter vor Jahren zugelaufen und seitdem Teil der Familie war.

"Er sieht Gespenster, wie immer… und mein Rücken bringt mich um – auch wie immer. Sonst ist alles okay. Wieso bist du den ganzen Tag unterwegs?"


"Oh, ich bin unterwegs zu dir, in Begleitung von zwei interessanten jungen Männern, die ich dir vorstellen muss. Ich hoffe, du bist nicht böse, wenn wir in einigen Tagen bei dir reinplatzen?"


"Was für Männer? Seit wann machst du Männerbekanntschaften", fragte Cassie beunruhigt.


"Die Beiden haben ein … hm… ich würde sagen… ein Dämonen-Problem und ich bin durch meine Träume auf sie gestoßen." Mist, das klang nicht gerade vertrauenerweckend.


Diese Auskunft war tatsächlich nicht besonders geeignet, ihre Mutter zu beruhigen.

"Ein Dämonen-Problem, sagst du? Welcher Art? Ich hoffe, du bist nicht in Gefahr!"


"Der ältere der beiden hat einen Pakt mit einem Crossroad Demon geschlossen, um seinen toten Bruder zurück zu holen."


"Ach du lieber Himmel – der muss ja dümmer sein, als die Polizei erlaubt. Was tot ist, sollte tot bleiben, das weiß doch jeder, der halbwegs bei Verstand ist!" Cassandra konnte es nicht fassen.


"Mum, urteile nicht vorschnell. Dean wusste das. Er und Sam sind Hunter und GERADE er wusste es. Aber sein Bruder ist seine ganze Familie und deshalb entschied er, dass er sein Leben ohne ihn nicht weiterleben wollte. Die Dämonin hat das natürlich gerochen und ihm einen ziemlich bescheidenen Handel unterbreitet. Die muss sich dabei diebisch gefreut haben – sie hat ihm nur ein einziges Jahr gelassen, wohl, weil er und sein Bruder ihren Kumpels in der Hölle schon mächtig eingeheizt haben", erläuterte Blair ihrer Mutter, bemüht, Deans Verhalten zu erklären.


"Hunter? Wie kommst du an Hunter? Ist nicht unbedingt dein normaler Umgang, oder?"

"Naja, wie ich schon sagte – meine Träume brachten mich zu ihnen, genauer gesagt, zu Ellen Harvelle. Ich soll dich übrigens lieb von ihr grüßen."


"Oh, Ellen! Das ist schön. Du könntest mir ihre Telefonnummer geben, damit ich sie anrufen kann. Wie geht es ihr?" Cassie hatte mit Ellen zusammen studiert, zwar nur drei Semester, aber Ellen war damals eine der wenigen, die mit den verrückten 'Hexen' keine Probleme gehabt hatten.


"Es geht ihr nicht so gut, glaube ich. Du weißt ja, dass sie ihren Mann bei einer Jagd verloren hat. Jetzt hat sich ihre Tochter entschlossen, in seine Fußstapfen zu treten und treibt sich sonstwo rum. Außerdem hat eine irrer Dämon – oder mehrere – ihr Roadhouse in Asche verwandelt, inklusive einiger guter Hunter und einem guten Freund darin. Nein, ich denke, es geht ihr nicht so gut, auch, wenn sie das nie zugeben würde. Ich denke, sie könnte ein paar aufbauende Worte von einer alten Freundin gebrauchen."


"Okay, ich rufe sie heute noch an und dann werde ich mir die beiden Männer mal ansehen, wenn du meinst, sie sind der Mühe wert? Schatz, was möchtest du mir noch sagen? Raus damit!" Manchmal, wenn ihre Mutter sie las, mühelos fühlte, dass etwas im Busch war, konnte Blair verstehen, warum andere Menschen sich in ihrer Gegenwart unwohl fühlten. Es war schlicht unheimlich – als Kind allerdings eher unpraktisch. Keine Geheimnisse vor der Mutter bewahren zu können, war schlicht gemein.


"Mum, du hast mir immer gesagt, eines Tages würde ich DEM Mann begegnen, ihm, der mein Schicksal wäre, und ich würde ihn erkennen, wenn es soweit wäre. Nun, es ist soweit…" Blair schloss die Augen, Deans Gesicht glasklar vor sich, diese grün funkelnden Augen, beschattet von wundervoll geschwungenen Wimpern und die in einem frechen Lächeln verzogenen vollen Lippen…


Sie hörte ihre Mutter tief atmen, wie um sich zu beruhigen und dann die Frage: "Ist es einer deiner beiden Begleiter?"


"Ja, Mum… es ist Dean, der ältere der Brüder. Ich wusste es im ersten Moment, bei der ersten kurzen Berührung unserer Hände – er ist es. Ich wollte es nicht, ich dachte, er sei arrogant und überheblich und vor allem – viel zu schön. Du weißt, dass ich um solche Männer immer einen großen Bogen gemacht habe… Aber in seiner Seele, in seinem Herzen ist Böses, nichts, außer dem grenzenlosen Wunsch, das Böse zu bekämpfen und seinen Bruder zu schützen. Das ist sein Lebensinhalt. Er hat seine Mutter schon ganz früh verloren in einem Feuer, das im Kinderzimmer ausbrach und von einem Dämonen verursacht wurde und sein Vater ist erst kürzlich gestorben, hat sein Leben für Dean gegeben. Sein Bruder ist alles, was er jetzt noch hat… Sein bisheriges Schicksal ist bisher bestimmt worden von der Willkür von Dämonen und jetzt soll er in zwei Monaten sein Leben verlieren! Ich muss ihn retten, Mum, WIR müssen ihn retten!" Zaghafter, als es sonst ihre Art war, setzte sie hinzu. "Wir müssen... er ist der Mann meines Lebens..."


Cassandra dachte darüber nach, zumindest war es still am anderen Ende der Leitung.

"Okay, Blair, ihr kommt her und wir sehen, was wir tun können. Ich werde schon mal versuchen, so viel wie möglich über Kontrakte mit der Hölle in Erfahrung zu bringen. Und Schatz – hoffentlich hast du ihn noch rechtzeitig gefunden!"


...


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