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AW: [Supernatural] One Life, One Heart, One Soul...]


Merci für eure Kommis! :rofl:



* * *



"Süße, aufwachen! Rotschopf? Blair… verdammt, was… warte hier, ich werde… ich hole deine Mutter…" Dean war total konfus, lief zwischen Tür und Bett hin und her, unentschlossen, was er tun sollte. Was war bloß mit ihr los? Sie war doch nicht verletzt, warum also fiel sie einfach um? Gut nur, dass sie gerade direkt neben dem Bett gestanden hatten, so konnte er sie vorsichtig darauf ablegen.

"Ich gehe nicht weg…" flüsterte Blair mit schneeweißen Lippen und öffnete die Augen, die Pupillen riesig, als sei sie mit Drogen vollgepumpt.

Sie griff nach seiner Hand und hielt sie mit erstaunlicher Kraft fest. "Es ist okay. Sorry, mir ist gerade erst bewusst geworden, dass wir beide hätten tot sein können… dass du hättest tot sein können." Ihre Augen schlossen sich wieder und Tränen quollen unter den Lidern hervor.

Unbeholfen, aber zärtlich streichelte er ihre Wange, wischte die Tränen mit dem Daumen weg und küsste sie auf die Stirn, sanft, fast brüderlich…

"Hey, ich bin noch nicht dran. Im Gegensatz zu anderen Menschen kenne ich mein Verfallsdatum", versuchte er zu witzeln.

"Lass die Sprüche, Winchester." Ihre Energie kehrte in dem Maße zurück, in dem er versuchte, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. "Diesem Dämon war dein Deal scheißegal und der, der ihn hält ebenso, der hätte dich gekillt und in der Luft zerfetzt, wenn er gekonnt hätte. Also erzähl mir nicht, die hielten sich brav an einen Masterplan und bis zum Tag Ultimo bist du quasi unzerstörbar. Das ist Blödsinn!" Ihr Gesicht bekam wieder Farbe und ihre Augen funkelten ihn zornig an.

"Ich werde dir nichts vorjammern, aber wage es nicht, das Ganze zu verharmlosen und mich für dumm verkaufen zu wollen. Das zieht bei mir nicht." Sie setzte sich auf und schlug ihm mit der flachen Hand vor die Brust, die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst.


Dean schwieg. Schuldig.

Das war nun mal seine Art, mit der Gefahr zu leben und genau so hatte er es immer vor Sam herunter gespielt, dabei empfand er in Kampfsituationen dieselbe Furcht um Sams Leben wie Blair heute um seins, vor allem, seit er einmal zu spät gekommen war, um seinem Bruder den Rücken frei zu halten. Als der Dämon sie vorhin angriff, hatte er alles nur noch durch einen roten Nebel des Zorns gesehen, hatte nur noch reagiert, ohne lange zu denken, und dabei war er damit vertraut, Menschen in Gefahr zu sehen. Wie erst musste sie es empfunden haben, die sich noch nie in einer derartigen Situation befunden hatte?

Er kaute auf der Unterlippe und versuchte, Worte zu finden, die sie beruhigen würden, aber alles, was ihm einfiel, waren armselige Witze.


Ein leises "okay", war alles, was er sich zu sagen erlaubte, weil sonst wieder nur Grütze rausgekommen wäre und er wollte sie nicht ärgern – genau genommen war sie außer Sam der letzte Mensch, der es verdient hatte, dass er sich über sie lustig machte.


Er umschloss ihr freches, kleines Gesicht mit beiden Händen und hauchte einen Kuss auf ihren Mund, und noch einen… und noch einen, bis er spürte, wie ihre Lippen weicher und nachgiebiger wurden. Er wusste, er konnte küssen, also legte er seine ganze Erfahrung in diesen Kuss und alles, was er ihr gern sagen wollte, aber nicht konnte, in der Hoffnung, dass sie ihn lesen und fühlen würde. Ihre Lippen öffneten sich ihm und ihre Hände krabbelten unter sein Shirt, als sie sich an ihn drückte. Sie löste sich gerade lange genug von ihm, um ihm das Teil über den Kopf zu ziehen und sich wieder an seinen warmen Körper zu schmiegen – bis er im Gegenzug sich ihres Tops bemächtigte und es außer Reichweite beförderte. Seine Hände wanderten ihren schmalen Rücken entlang, zeichneten die Wirbel nach, die schmalen, festen Muskeln neben der Wirbelsäule, fühlten glatte seidige Haut, glitten hinunter … und wurden vom Bund der viel zu engen Lederhose aufgehalten. Protestierend brummte er an ihrem weichen, hungrigen Mund, während sie ihrerseits keine Probleme damit hatte, mit ihren schmalen Händen in seine Jeans zu schlüpfen und den langen, kräftigen Rückenmuskeln weiter hinunter zu seinen Backen zu folgen, ein verführerisches Ziel. Sie seufzte, ihre bloße Brust an seine nackte Haut gepresst, ihre Arme um ihn gelegt und hinter seinem Rücken in den Tiefen der Jeans vergraben. Aber das reichte ihr nicht. Sie griff nach vorn, zupfte die Knöpfe der Jeans auf und schob sie zusammen mit den Boxers so weit es ging herunter, bis er nachhalf und sie in einem wilden Wust neben dem Bett endeten.

Blair liebte diesen Körper – die breiten Schultern, seine schmalen Hüften, die kräftigen Oberschenkel und den tollen Hintern… aber mehr noch liebte sie die tiefgründigen grünen Augen, dieses Lächeln, und die vollen, sinnlichen Lippen, für die Dean ihrer Meinung nach einen Waffenschein brauchte und die sie gerade wieder schwindelig vor Verlangen machten.


Ihn frustrierte diese enge Lederröhre, die ihm alles verbarg, was er begehrte…  Er entzog sich dem heißen Tanz ihrer Zungen und sah sie vorwurfsvoll an.

"Diese Hose… die ist ja sexy, aber verdammt unpraktisch", flüsterte er heiser.

Atemlos ließ sie sich auf das Bett zurückfallen und beobachtete erregt und amüsiert, wie er sich mit dem Reißverschluss abmühte, ihn anscheinend im Futter unrettbar verhakte und sich dann an der seitlichen Lederschnürung versucht… zupfte, zerrte und leise fluchte. Und dann hatte er die Lösung. Er griff in die Messerscheide, die er am Fuß getragen hatte und die nun vor dem Bett lag. Er zog das Messer heraus, das sie noch vor einer Stunde einem Dämon in den Rücken gestoßen hatte und begann in aller Seelenruhe, die Bänder von unten nach oben einfach aufzuschneiden.

Blair war sprachlos, ein Zustand, der ihr eher selten vorkam… Ihr Verstand konnte es nicht fassen und sie war eigentlich stinksauer über die ruinierte Hose. Sie wollte ihn anschreien, keifen, meckern - stattdessen lachte sie, lachte sich die Reste von Panik und Schock einfach fort, lachte über sein konzentriertes Gesicht und die beinahe kindliche Ernsthaftigkeit, mit der er zu Werke ging, lachte aus Freude am Leben zu sein und hier … mit ihm. Es war doch nur eine Hose…


Die Reste der Lederhose landeten wie der Silberdolch irgendwo neben dem Bett und Dean sah die lachende Frau verlangend an, die Augen dunkel vor Begehren, bis ihr Lachen erstarb und sie unter seinem Blick beinahe verlegen errötete. Er lächelte wissend und beugte sich über sie, begann ein Spiel, von dem er wusste, dass sie beide nur gewinnen konnten. Er ließ einen Finger sachte über ihre Gesicht gleiten, zeichnete die Brauen, den schmalen Nasenrücken, die weichen Lippen nach, der eleganten Kinnlinie folgend die Kehle hinunter, fühlte den heftig pochenden Puls, wanderte weiter über die kleine Vertiefung am oberen Ende des Brustbeins die Brust hinunter. Ihre Augen fielen zu, ihre Hände gruben sich in die Laken, da sie ihn nicht erreichen konnten und auf ihren Brüsten bildete sich eine Gänsehaut der Erwartung, als er sich quälend langsam näherte. Er beugte sich weiter vor, hauchte eine Brustwarze an, dass sie sich ihm erregt entgegen reckte und konnte nicht widerstehen, sanft an ihr zu saugen, bis Blair sich keuchend unter ihm wand, zog eine feuchte Spur zur anderen Seite, knabberte und biss sachte in die glatte Haut, während seine Hände ihren knappen Slip herunter schob. Sie wölbte sich ihm entgegen, als er seine Zunge weiter auf Wanderschaft schickte, in heißen Spiralen um ihren Bauchnabel, herunter zu ihrem Venushügel und weiter hinunter. Sein heißer Atem strich über zarte, sensible Haut, seine Zunge trieb sie in einen süßen Wahnsinn, doch er zögerte ihre Erlösung immer wieder hinaus, bis sich die Hitze in ihrem Inneren in einem weißglühenden Wirbel aus Lust entlud.

Aber noch ehe die Wogen abflauten, glitt er an ihrem von einem feinen Schweißfilm bedeckten Körper hinauf, ihre Feuchtigkeit mit sich nehmend und in einem heftigen Stoß nahm er sie in Besitz, bewegte sich kraftvoll und tief in ihr, mit ihr und entführte sie ein weiteres Mal ins helle, blendende Licht…


* * *


Das wichtigste ist nicht der Sex – es ist der Moment danach, in dem die Welt still steht.


Die Welt stand still für Blair. Sie existierte nicht. Was existierte, waren der starke, stetige Herzschlag, dem sie lauschte, die Arme, die sie hielten, der warme Atem, der über ihr Haar strich… und die Liebe zu ihm, die sie ausfüllte.


"Blair", raunte er fragend an ihrem Ohr.


"…hm?" Blair war nicht in der Lage, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen – zu wohl fühlte sie sich genau da, wo sie sich gerade befand.


"Geht es dir gut? Ich meine… vorhin… hoffentlich hab ich dir nicht wehgetan?" Seine Stimme klang unsicher und besorgt und er fuhr mit den langen Fingern sanft durch ihr kurzes Haar.


Sie ließ gedankenverloren die Hand über seine Rippen gleiten, zeichnete die Narben und Kampfspuren auf der glatten Haut.

"Es gibt nur eins, womit du mir wirklich weh tätest – mich nicht mehr zu lieben", flüsterte sie.


Er drückte sie nachdrücklich an sich. "Da könnte ich ebenso gut gleich aufhören zu atmen."


Sie lächelte an seiner Brust. In ihm steckte soviel Romantik, wenn die Mauern um seine Seele fielen. Aber er war ein Krieger – und Krieger waren verletzlich, wenn sie zu viel Gefühl zuließen, deshalb waren Momente wie dieser so wertvoll.

Sie stützte sich auf ihren Ellbogen und schaute in dieses klassisch schöne Gesicht mit den außergewöhnlichen Augen, die um so viel mehr sagten, als es seine Lippen jemals tun würden.  Seine Miene war weich mit einem winzigen Lächeln um die Mundwinkel und in seinem Blick blitzte der Schalk.

 "Ich wollte eigentlich wissen, ob du mir gleich wieder in Ohnmacht fällst?"


"Das war keine Ohnmacht, ich wollte nur sehen, wie gut du als Ersthelfer bist", zwinkerte sie ihm zu.

"Oups! Durchgefallen", spielte er den Betroffenen und zog den Kopf ein.


"Okay, ich würde sagen – verbesserungswürdig. Das üben wir noch." Sie legte ihre Finger auf die beiden fast kreisrunden Narben an seiner linken Schulter, von denen eine noch sehr frisch war und die Haut darauf zart und dünn. Sie sah ihn fragend an. "Woher sind die?"


"Die ältere… hm… dazu kannst du Sam befragen. Die frische…" seine Hand fuhr zu seiner Schulter, "…hab ich von einem FBI-Agenten, der besessen war und mich umbringen wollte."

 

"Wieso soll ich Sam fragen?" Verwundert schüttelte Blair den Kopf.


"Sie ist der Grund für die Amulette, die Tattoos, unsere ganze Vorsorge gegen Besessenheit. Sams Hand hat abgedrückt – aber er war nicht er selbst, er war besessen." Dean nahm seinen Bruder in Schutz, wie er es gewohnt war und lächelte entschuldigend, ein Lächeln, das seine Augen nicht erreichte.


Blair war entsetzt. Sie hatte zwar mittlerweile Besessenheit gesehen, hatte erfahren, dass Sarah Sam töten wollte. Aber dass ein Dämon Sam dazu gebracht hatte, auf seinen eigenen Bruder zu schießen, war erschreckend und ihre Hand fuhr automatisch zu ihrem Hals, um sich zu vergewissern, dass das schützende Amulett sich dort befand, wo es hingehörte.

"Dean…", begann sie leise und die Betroffenheit war ihr deutlich anzumerken.

 

Er unterbrach sie "… es ist okay, Blair. Diese Mistkerle haben immer versucht, uns gegeneinander auszuspielen. Anscheinend steht am Schwarzen Brett in der Hölle eine Gebrauchsanleitung angeschlagen "Wie nerve ich einen Winchester" und Punkt eins ist der Tipp, dass Sam mein Schwachpunkt ist und ich seiner bin", meinte Dean trocken.


Sie schmiegte sich wieder an ihn und zog die Decke über sie beide. Er sagte nichts mehr und sie dachte schon, er sei eingeschlafen.

"Es tut mir wirklich leid. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen, Süße."

Er wollte soviel mehr sagen. Dinge wie 'du bist mir wichtig' oder 'lass mich niemals allein' oder 'ich mache mir Sorgen um dich'– aber er hatte einen Kloß im Hals und eine irrationale Angst machte sich in ihm breit, die er nicht in Worte fassen konnte. Er nahm Blairs Hand und legte sie auf sein Herz, weil er wusste, sie würde fühlen, was er zu sagen nicht in der Lage war.


Ihr Atem stockte eine Sekunde, weil seine Empfindungen so heftig waren, seine Furcht, die Abgesandten der Hölle könnten sie, weil sie durch das Amulett gegen Besessenheit gefeit war, umbringen und ihn damit tödlich treffen. Er hatte nun zusätzlich zu seinem Bruder einen weiteren Schwachpunkt, den diese Kreaturen sicherlich bereits ausgemacht hatten: Blair.



Sie lag halb auf ihm, ihr Arm auf seiner Brust und ihr Schenkel auf seinem Bein und er lauschte ihren ruhigen, gleichmäßigen Atemzügen. Sein Blick glitt über die Zeitanzeige im Display des Radios auf dem Nachttisch – 0:01 Uhr.


Sein letzter Monat war soeben angebrochen. 


Er starrte die leuchtenden Zahlen an, beobachtete, wie die eins zur zwei und die dann zur drei wurde. Schlaf erschien ihm als Verschwendung von Lebenszeit. Schlaf wurde überbewertet und war nicht erholsam – nicht, wenn man nur noch 30 Nächte vor sich und jede Nacht schweißtreibende Alpträume hatte.

Sie im Arm zu halten, DAS war Leben und er überlegte, ob es nicht doch das Schicksal gewesen war, das ihm diese süße, liebenswerte und dabei starke Frau am Ende seines Lebens geschickt hatte. Vielleicht war sie die Belohnung dafür, dass er dafür gesorgt hatte, dass sein Bruder der Welt erhalten blieb?

Vielleicht hätte er sie ohne diesen denkwürdigen Deal niemals kennengelernt? Aber doch, sicher, dafür hätte der Zauber von Cass und Mary ja gesorgt.

Er seufzte leise. Er hatte sich immer vorgestellt, eines Tages im Kampf zu sterben, schnell, gewaltsam und unerwartet. Nicht so, wie es tatsächlich jetzt ablief – ein Jahr lang zu sterben, jeden Tag ein kleines Stückchen mehr. Sein Plan stand längst fest. Er würde dafür sorgen, dass Blair ihn nicht wie eine an Altersschwäche verendete Katze morgens tot auf der Treppe vorfinden würde. Er  würde sterben, aber er würde das an einem Ort und auf die Weise tun, die er bestimmte. In 27 Tagen würde er Blair und Sam verlassen, solange wollte er die Zeit genießen und die Liebe, die er zu spät gefunden hatte.

Wenn sie nicht bis dahin eine Möglichkeit gefunden hatten…



* * *


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