auch objektive (gegenständliche) Wirklichkeit? Ezechiel hat Gott nur im Geiste und nicht mit dem Körper geschaut. Es ist daher allen Leuten laut zu verkündigen, daß derjenige, der dergleichen Dinge glaubt, den Glauben verloren hat. Wer aber den wahren Glauben verloren hat, der gehört nicht Gott, sondern dem Teufel an."
So lautet der Kanon — bemerkt Soldan — in welchem wir die Grundlage des späteren Hexenwahns (und zugleich die damalige Urteil des Kirche über denselben) deutlich genug erkennen.
Der Glaube an Hexerei galt sonach in der Kirche im Anfange und noch in der Mitte des Mittelalters als einHirngespinst, welches vom Teufel herrühre, mit welchem der Teufel aber nur diejenigen berücken könne, die sich in ihrem Herzen von Gott ab- und dem Teufel zuwendeten und welche eben darum strafbar wären.
Dementsprechend richtete sich die Kirche ihr Strafverfahren gegen Hexerei ect. ein, und noch immer galt die Handhabung der Kirchenzucht und die Ausschließung aus der Kirchengemeinschaft als das eigentliche Strafmittel gegen Zauberei.
Der Gedanke einer kriminalrechtlichen Verfolgung abergläubischer Übungen war damals der Kirche noch ganz fremd; vielmehr hieß es in einem Dekret aus dem Jahre 799:
"Zauberer, Zauberinnen u. dgl. sollen eingekerkert und durch einen Archipresbyter (Erzpriester) womöglich zum Geständnis gebracht werden; aber am Leben darf ihnen nichts geschehen."
Papst Alexander III. (gest. 1181) selbst bestrafte einen Priester, der um gestohlenes Kirchengut zu entdecken, einen Wahrsager befragt hatte, nur mit ein- bis zweijähriger Amtsenthebung, indem der an sich gute Wille in Anschlag gebracht wurde.
Ja, Päpste und Synoden sind in dieser Periode bisweilen sogar der barbarischen Strenge, mit welcher die Staatsgewalt hin und wieder die Zauberei verfolgte, entgegengetreten. So erklärte Papst Nicolaus I. (858 bis 867) in einem Schreiben an den Bulgarenfüsten sich nachdrücklichst gegen den Gebrauch der Folter, weil ein solches Verfahren gegen alles göttliches und menschliches Gesetz sei.
In demselben Sinne fordert noch Gregor VII. den König von Dänemark auf, es zu verhindern, daß in seinem Lande bei eintretenden Unwettern und Seuchen unschuldige Frauen als Zauberinnen, welche solches Unglück verursacht hätten, verfolgt würden.
Auch von Seiten der weltlichen Gewalten kam übrigens ein peinliches und blutiges Einschreiten
Die habe ich von dieser HP:
http://www.jadu.de/mittelalter/hexen/index.html
Love, Eden