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Tipps für FanFiction-Autoren

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Hallo Phoebe_Prue1988!

Ich habe deinen Post vom FanFiction-Wettbewerb hier her verschoben, da deine Anfrage in einem eigenen Thema besser aufgehoben ist.

Ich empfand die Frage auch als eine sehr gute Idee, um so eine Art Sammelthread hier zu starten:
Was macht für euch eine gut geschriebene FanFiction aus?
Worauf sollte man beim Schreiben einer FanFiction besonders achten?
Was sollte unterlassen werden, da es die Leser nur verärgert und vom Lesen abhält?


Ich persönlich finde es zum Beispiel besonders wichtig, dass sich die vorgegebenen Charaktere auch so verhalten, wie in der Vorlage (zB im Buch, in der Serie,...). Was ich gar nicht mag ist, wenn zB Harry Potter plötzlich anfängt ein verheultes Tratsch-Maul zu sein.

Und natürlich ist es auch von Vorteil, wenn nicht zu viele Rechtschreib- und Grammatikfehler in der Geschichte vorkommen ;) ein Tippfehler kann bald mal jemanden unterlaufen und - zugegeben - die Grammatik ist manchmal sehr kompliziert, aber die Basisregeln sollten umgesetzt werden.

Wie siehts bei euch aus? Was ist für euch wichtig?
 
Also danke für deine Antwort :)

Also ich finde es z.b auch wichtig das es nicht zum Beispiel bei Fanfictions vor kommt das da mehrere Serien,Bücher und Filme vermischt werden
wie z.b Charmed und Twilight das da Raus kommt :Charmed mit Biss oder Bis(s) zu Charmed sowas finde ich eher irritierend
Okay schreibfehler macht jeder ich auch und daher stören sie mich eher weniger
was ich noch wichtig finde ich hab diese seite erstmal nur verfolgt und gelesen und einige storys konnte man sehr schlecht lesen wegen den Smilys die dazwischen waren usw sowas empfinde ich ziehmlich störend
was noch cool wäre finde ich das man sich mit mehreren die eine Serie toll finden mal per mail austauscht und ideen sammelt die einer oder zwei dann als Story nieder bringen :)
Bin ehrlich bin nicht ne gerade tolle Schreiberin aber wenn ich Lust und Zeit habe mache ich sehr gern :)
Mir würde auf jeden Fall das Thema Charmed sehr ansprechen da ich diese Serie Liebe
 
Finde die Idee für den Thread hier eigentlich auch ganz gut. Ist für Anfänger im FanFiction-Bereich bestimmt ganz hilfreich.
Von daher mache ich mich mal an die Beantwortung der Fragen.


Was macht für euch eine gut geschriebene FanFiction aus?
Da finde ich, hat Carrie bereits einen ziemlich guten Punkt angesprochen: Wenn es sich um eine FanFiction handelt, die auf einer Vorlage beruht (Buch, Film, TV, etc.), dann sollten sich die entliehenen Charaktere im Normalfall schon so verhalten, wie in der Vorlage auch.
Eine interessante Story gehört natürlich ebenso dazu, wie die Einhaltung von Rechtschreib- und Grammatikregeln (zumindest Großteils, denn Fehler macht ja jeder), da es ansonsten oft sehr von der Story ablenkt, wenn man über einen Fehler nach dem anderen stolpert. Gerade für ungeübte Schreiber würde sich hier evtl. ein Beta-Leser anbieten, der die Story vor Veröffentlichung einmal durchliest.
Was man auch nicht unterschätzen sollte, ist eine vernünftige Formatierung durch Absätze etc., denn gerade am PC strengt das Lesen sehr an, wenn der gesamte Text einfach hintereinander abgespult wird.

Worauf sollte man beim Schreiben einer FanFiction besonders achten?
So sehr man es vll. gerne vergisst, weil man die Geschichte ja in erster Linie für sich selbst schreibt - man sollte doch ein wenig darauf achten, dass man auch irgendwie seine Leser "zufrieden stellen" sollte. Zumindest dann jedenfalls, wenn man die Story hier posten und Leser gewinnen/dabei halten möchte.
D.h. für mich z.B., dass man an den richtigen Stellen Cliffhanger einbauen sollte, um interessierte Leser auch weiter dabei zu halten, statt etwa einfach die zwei Absätze zu posten, die man heute geschrieben hat und unbedingt veröffentlichen will, die aber dann weder auf Fehler kontrolliert etc. sind und an einer Stelle enden, wo man im schlimmsten Fall als Leser ohnehin schon weiß, wie es weitergehen wird.

Was sollte unterlassen werden, da es die Leser nur verärgert und vom Lesen abhält?
Ich persönlich finde es immer schade, wenn ein Autor um jeden Preis Feedback erhalten möchte und dann ankündigt, dass es den nächsten Teil der Geschichte nur nach so und so vielen Feedback-Posts geben wird... Ich denke, jeder von uns war schon in der Phase, wo man sich mehr Feedback gewünscht hätte, aber dann lieber ein, zwei qualitative Feedbacks, als fünf "erzwungene".
 
Im Zuge meiner Schreiberei (ernsthaft beginnend mit dem Jahr 1984) habe ich einiges zusammengetragen, was mir beim Lesen guter aber auch weniger guter Geschichten auffiel. Mit der Zeit habe ich die einzelnen Tipps dann in verschiedenen Kategorien zusammengefasst, die ich hier gerne posten möchte.

Anbei möchte ich betonen, dass die von mir zusammengestellten Tipps in dieser Form nur jeweils eine Möglichkeit sind, es gibt sicherlich die verschiedensten guten Ansätze - dies sind meine. Andererseits sollen diese Tipps natürlich niemandem sagen: "So geht´s und nicht anders." Sie sollen lediglich eine Hilfe, ein Denkanstoß, sein, wo Hobby-Autoren etwas für ihren Workflow und/oder ihre persönliche Strukturierung tun können - aber natürlich nicht müssen.

Desweiteren sind die einzelnen Punkte nicht speziell auf FF bezogen, vielfach richten sich die Tipps allgemein an Hobby-Autoren also auch an solche, die Original-Fiction schreiben. Es kann also Punkte geben, die für reine FF-Schreiber (die keine Original-Characters nutzen) bequem übersprungen werden, bzw. für sie nicht zutreffend sein, können.

Beginnen möchte ich mir einem - in der ersten Hälfte etwas augenzwinkernden - Tutorial zum Thema Kurzgeschichte. Die zweite Hälfte widmet sich diesem Thema dann ernsthaft (obwohl mir mitunter scheint, dass manche Leute den spaßigen und den ernsthaften Teil gerne mal verwechseln... ;) ).


Wie man eine Kurzgeschichte schreibt...

Dieser Teil des Tutorials wurde im Original von meinem Lieblingsautoren ( William Voltz - leider zu früh verstorben ) geschrieben.

Wie schreibt man eine SF-Kurzgeschichte...??

Zuerst benötigt zunächst grundsätzlich man folgende Utensilien:

1. Eine Schreibmaschine Jahrgang 1895 - 1929
2. Einen Vorschlaghammer zum Betätigen von 1
3. Hammer und Meißel zum Ausschlagen der falschen Buchstaben
4. Viel Papier - möglichst die Rückseiten alter Kalenderblätter
5. Einen Bohrer um die Löcher zum Abheften in die Blätter zu bohren
6. Sehr viel Tipp-Ex


Hat man diese Dinge beisammen braucht man zunächst ein Pseudonym, welches möglichst ausländisch klingen sollte:
Folgende Namen wären hier zu empfehlen:

- El Diego di Santorra
oder
- Raimond Ian B. C. E. Vongonden
oder
- Jeremias von Donnerbeutel

Dieses Pseudonym schreibt man groß über die Geschichte.
Als Nächstes braucht man dann einen Titel für seine Geschichte. Dies sollte ein möglichst martialischer Titel sein a la:

"Das Blut an seinen Tentakeln"
oder
"Er blasterte an meiner Seite"

Darunter schreibt man nun beliebig viele Sätze.
Die Verwendung möglichst vieler Fremdwörter stempelt die Geschichte zur "Real-Science-Fiction"
Wenn dann der letzte Satz in völligem Widerspruch zu allen anderen steht, nennt man das eine "Pointe" und die Geschichte ist gelungen.

In jeder SF-Kurzgeschichte sollten dabei mindestens vorkommen:

3 Sternenreiche
3 Planeten
3 Aliens
3 Frauen
3 Katastrophen ( siehe "Frauen" )
3 Stellen, an denen gesagt wird: "Die Menschheit ist noch nicht reif für das Weltall."
3 Lebensweisheiten
3 Stellen zum Lachen
3 Stellen zum Traurigsein
3 Raumschlachten
3 Stellen, an denen der Held sagt: "Die Lage ist hoffnungslos."
3 Punkte
3 Kommata
3 Fragezeichen

Unter die Geschichte schreibt man das Wort ENDE, damit man weiß, dass man ab hier nicht mehr weiterlesen darf.

Das gesamte Machwerk schickt man nun zum Chefredakteur eines bekannten Fanzines.
Sollte er das Werk nicht drucken wollen tritt man einer Pfadfindervereinigung bei und beginnt in der schmutzigen Vergangenheit des Chefredakteurs zu kramen - solche Leute haben immer was auf dem Kerbholz.

Sollte dies immer noch zu keinem Erfolg führen muss man stärkere Geschütze auffahren.
Entführt seine Frau und schreibt ihm einen Drohbrief, dass er sie nicht lebend wiedersieht, wenn er eure Story nicht veröffentlicht. ( In diesem Fall kann es jedoch unter Umständen passieren, dass er froh ist sie los zu sein, und man hat ein zusätzliches Problem am Hals... )
In diesem Fall kann man jedoch damit drohen, sie wieder frei zu lassen.

Sollte der Chefredakteur des Fanzines sich an diesem Punkt immer noch weigern, hat man sich wahrscheinlich nicht an die oben genannten Tipps gehalten, oder aber man ist für handwerkliche Tätigkeiten absolut unbegabt...

BTW: Manchmal habe ich das ungute Gefühl, dass diese humoristische Anleitung irgendwann mal kopiert wurde, und als ernsthafter Autorentipp den Weg in diverse Foren gefunden hat - anders kann ich mir die vielen FF, die sich so lesen, als wäre dieser Tipp die Vorlage gewesen, nicht erklären...



Okay, das war der humoristische Auftakt - aber der Thread soll ja auch ernsthafte Tipps beinhalten:
Also dann mal los...

Wie schreibe ich eine Kurzgeschichte...??

Der erste Punkt überhaupt ist, dass man hier den Plot auf alle Fälle bereits haben sollte, denn die Zeit, sich beim Schreiben einen Knalleffekt auszudenken hat man hier nicht wirklich.
Außerdem muss ich - anders als bei einer längeren Geschichte - hier vom Start an auf diesen Punkt hinarbeiten.

Der Umfang einer Shortstory umfasst durchschnittlich 4-19 (Buch)Seiten - es kann natürlich Abweichungen geben.

Dem Hauptcharakter verpasst man einen markanten Wesenszug und arbeitet diesen heraus - hier bleibt kein Platz um in die Untiefen der Seele zu blicken - man marschiert schnurstracks auf das Ziel zu, ohne nach Links oder Rechts zu schauen. Wichtig ist, dass dieser Wesenszug zur Story passt und dass der Protagonist auch dementsprechend handelt.

Für den Gag der Geschichte ( Die Pointe ) gilt:
Der genialste Höhepunkt verpufft wirkungslos, wenn man ihn nicht rechtzeitig ankündigt - sondern lässt den Leser mit einem "Häää ??" zurück...
Eine kurze Erwähnung auf Seite 4, ein Nebensatz auf Seite 9, die Erwähnung bei einem Gespräch auf Seite 14 und dann auf Seite 19 der große Knall.
Zu einem frühen Zeitpunkt wird man nicht auf solche Hinweise achten - aber man wird sich am Ende daran erinnern und es stellt sich der bekannte "A-ha-Effekt" ein, der den Lesegenuss deutlich steigert...

Zum Inhalt:
Eine Shortstory erzählt - für gewöhnlich - keine monumentalen Szenen, sondern konzentriert sich auf einen eng begrenzten Moment b.z.w. auf eine oder mehrere ganz bestimmte Person(en), aus deren Leben ein bestimmter Moment herausgepickt und beleuchtet wird.
Die Geschichte kann aber auch - im Zuge einer Unterhaltung - von den Gesprächsteilnehmern erzählt werden.
Eine Shortstory erzählt also lediglich eine Facette des Ganzen, nicht das Ganze selbst...

Fazit: Gerade wer erst mit dem Schreiben beginnt ist bei der Kurzgeschichte sehr gut aufgehoben. Hier kann man lernen, erhält schneller Feedback, da das Schreiben nicht ellenlang dauert, und kann darauf aufbauen.
Dass so viele Hobby-Projekte nach einer Weile elendig verenden liegt zumeist nämlich nicht an fehlenden Fähigkeiten der Hobby-Autoren sondern schlicht am zu groß geplanten Umfang der meisten zu hoch ambitionierten Projekte. Gerade wenn man seinen eigenen Output noch nicht so gut kennt ist es ratsam zuerst kürzere Projekte umzusetzen anstatt einen Wälzer zu planen, der selbst Frank Herbert zeigen soll, was eine Harke ist...
 
Voranstellen möchte ich bei folgenden Tipps dies:
Diese Tipps sind natürlich immer nur ein KANN niemals ein MUSS. Auch bedeuten diese Tipps NICHT: Nur so geht es und nicht anders! Diese Tipps zeigen nur meinen Weg - aber der muss nicht jedermanns Weg sein.

Grundsätzlich richten sich diese Tipps eher an FF-Autoren, die vielleicht gerne auch mal längere Projekte ins Auge fassen möchten (zwischen 30.000 und 40.000 Wörter) und dabei mit Schreibblockaden kämpfen, die möglicherweise keine sind, sondern sich durch etwas Vorarbeit weitgehend vermeiden lassen würden - wer Kurzgeschichten oder kürzere Oneshots schreibt, der kommt vermutlich mit weit weniger zurecht - findet aber vielleicht auch etwas, das er/sie gerne mal probieren würde.
Weitere Tipps folgen demnächst.


DIE STRUKTUR:

Was ich für sehr wichtig halte, wenn ich längere FF oder Original-Fiction schreibe (oder gerade bei Serien-Projekten mit fortlaufender Hintergrund-Story) ist die Struktur.
Bei so manchem FF-Autor steht dabei zuerst einmal die Frage im Raum: Struktur...?? Was bringt das...??
Meiner Meinung nach ist die Struktur einer Geschichte das Alpha und Omega - insbesondere bei langen Geschichten (und unter lang verstehe ich so ab 40.000 Wörter aufwärts). Die Struktur einer Geschichte ist sozusagen das Skelett und ohne dieses Skelett kann ein größeres Projekt kaum stehen.
Sprich: Man sollte - bevor man die erste Zeile seiner Geschichte schreibt - zuerst einmal wissen WORÜBER man da letztlich überhaupt schreiben wird und was alles passieren soll.
Und zwar von Anfang bis Ende...!!
Nichts ist schwieriger, als "einfach drauflos zu schreiben", denn man kann keine Anspielungen oder Hinweise auf später folgende Ereignisse schreiben, wenn man diese Ereignisse selbst noch gar nicht kennt. Bei Oneshots bis 20.000 bis 25.000 Wörtern kann das noch so eben klappen - was darüber hinausgeht läuft vermutlich mit einem Skript besser.
Aus diesem Grunde halte ich vier Schritte beim Schreiben für wichtig (dies betrifft umfangreiche Projekte)

1. Die Ideensammlung: In dieser Phase schreibe ich quasi alles was mir an Ideen kommt in ein Notizheft - diese Ideen müssen nicht miteinander zusammenhängen, das folgt später.

2. Das Exposé: Hier schreibe ich dann - ähnlich wie in einem Drehbuch - die einzelnen Szenen auf und füge auch vereinzelt sehr detailiert schon Unterhaltungen ein. Dies muss aber nicht zwangsläufig so sein, es kann auch Episoden geben, bei denen ich mit einem Minimum an Notizen auskomme. Da findet jeder FF-Autor letztlich seinen eigenen Weg...
Dieses Exposé kommentiere ich mit Gedanken zu den einzelnen Szenen, oder ich füge Fragen ein. Deshalb schreibe ich das Exposé auch so, dass ich jede zweite Zeile frei lasse - das lässt Platz auch mal Dinge umzuschreiben...
Zu den Fragen schreibe ich später auch Antworten in´s Exposé - dieses Fragen und Antworten hilft Logikfehler zu minimieren oder Ungereimtheiten im Ablauf der Geschichte zu erkennen.

3. Ich schreibe mir einen Fahrplan - tatsächlich mit der Zeit, die einzelne Aktionen dauern, um Fehler im Ablauf mehrerer Handlungsstränge zu vermeiden - wenn z.B. ein Landetrupp Tage unterwegs ist, an Bord, bis zu deren Rückkehr aber nur scheinbar Stunden vergangen sind, klingt das später etwas merkwürzig...

4. Erst nun beginne ich mit dem Schreiben der eigentlichen Geschichte, wobei auch in dieser Phase noch neue Story-Elemente mit einfließen können. Mit der beschriebenen Vorarbeit erkennt man jedoch viel besser, was machbar ist, oder wie sich dieses neue Story-Element einfügen lässt.


DIE HELDEN-PARTIE:

Wer eigene Charaktere verwendet, insbesondere, wenn es sich um Dutzende handelt, der wird um einige Notizen kaum herum kommen, denn wer behält jedes Detail mehrerer Dutzend Personen über längere Zeit im Kopf...??
Ich selbst benutze bei großen Projekten gerne eine Kerngruppe von sieben Personen (die Glorreichen Sieben könnte man sagen)
Lustigerweise findet man diese spezielle Anzahl von Protagonisten auch in vielen Filmen oder Büchern wieder. Siehe ALIEN.
Natürlich gibt es auch davon Abweichungen - es können mehr sein, aber auch weniger - also bitte legt das nun nicht auf die Goldwaage.
Um eine interessante Mischung zu erhalten, bei der die Zusammenarbeit, aber auch Konflikte gleichermaßen glaubhaft funktionieren, ist es wichtig auf das Zusammenspiel der Charaktere zu achten.
Was sich nicht empfielt ist eine Gruppe reiner Extremcharaktere. Zugegebenermaßen ist eine solche Zusammenstellung verlockend, aber allgemein funktioniert eine solche "Extremgruppe" auf Dauer nicht so gut.
Besser ist hier die Wahl zweier verschiedener Extreme - und die restlichen Personen näher am "Durchschnitt" anzusiedeln
Beispiel: Ein Choleriker einerseits der einem Phlegmatiker andererseits gegenübersteht - und alle anderen Personen liegen vom Temperament eher dazwischen.
Aber auch zwei Charaktere, die sich in den Extremen gleichen können gut funktionieren - zum Beispiel, wenn beide sehr Temperamentvoll sind.
Idealerweise haben diese Personen die verschiedensten Vorlieben und Fähigkeiten, wobei einige der Interessen sich durchaus überlappen sollten um auch Berührungspunkte zu haben.
Allgemein gilt: je mehr man von den Figuren erfährt desto lebendiger wirken sie - allerdings sollten sich die einzelnen Eigenschaften nicht widersprechen (Geduldig UND Temperamentvoll bei ein und derselben Person - das glaubt man nicht wirklich)
Aus Erfahrung hat es sich als Vorteilhaft erwiesen, wenn man sich ein Notizbuch zulegt, in dass man sich die wichtigsten Eckdaten zu seinen Personen notiert. Schon um ausloten zu können, wer mit wem besser oder schlechter kann, oder ob eine gewisse Szene mit einer bestimmten Person funktioniert.


DER PROLOG:

Ein stilistisches Mittel, dass ich im Laufe der Zeit sehr zu schätzen gelernt habe - aber es gibt auch Leute die ihn meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Auch hier: Es ist eine Option, nutzen muss man sie nicht.
Wozu überhaupt ein Prolog ??
Der Prolog ( ist nicht die Vergangenheitsform von: Pro lügt ;) ) bietet sich dazu an eine Vorgeschichte zu erzählen - besonders wenn diese Vorgeschichte einen größeren Zeitraum umfasst, den man eigentlich in einer eigenen Geschichte erzählen könnte, aber nicht so ausschweifend erzählen will.
Dieser Zeitraum kann wenige Tage, bis Jahrtausende umfassen - ganz danach, wie monumental eine Geschchte ausgelegt ist.
Aber auch Geschehnisse, die einige Zeit vor den aktuellen Ereignissen liegen, die beschrieben werden sollen und evt. Auswirkungen auf diese haben können sehr gut in einem Prolog abgehandelt werden.
Auch Zwischenschritte zwischen zwei zusammenhängenden Geschichten, die zeitlich auseinander liegen sind hier denkbar.
Im Allgemeinen benutzt der "klassische" Prolog die erzählerische Form, aber auch Abweichungen davon. Auch das Einfügen einer normalen Handlung, die aber von der eigentlichen Geschichte abgetrennt sein soll, ist hier keine Seltenheit - was dem Prolog eine vielfältige Einsatzmöglichkeit gibt.
Ein sehr schönes Filmbeispiel für die Anwendungsmöglichkeit eines Prologs ist hier der schriftliche Prolog in den STAR WARS Episoden - aber auch der erzählte Prolog, wie im Originalfilm "Krieg der Welten" aus dem Jahr 1953, oder auch im Kinofilm: "Kampfstern Galactica" wird ab und an angewandt.
Ein anderes ist die Vorschau auf Dinge, ohne dem Zuschauer alle Informationen zu geben, und die eigentliche Handlung dann auf einen Zeitpunkt davor zu verlegen und den Prolog später quasi einholen zu lassen. Gerade die TV-Serie SMALLVILLE nutzt diese Art des Prologs sehr oft.


DER ANFANG:

Die Frage die ich mir bei einem Anfang zuerst stelle ist - "Was soll am Anfang passieren...??" Oder besser - welches Tempo benötige ich dafür...??
Actionlastig einzusteigen und mitten in eine laufende Raumschlacht zu springen wird gerne dazu benutzt um sich zunächst einmal vor den lästigen Beschreibungen zu drücken - aber die holen einen später gnadenlos ein, soviel ist sicher...
Bei einem solchen Paukenschlag sollte man danach aber unbedingt die ruhige Phase der Geschichte fest einplanen und die Vorstellung einiger Personen dann nachholen...
Die langsam Fahrt aufnehmenden Anfänge haben den Vorteil, dass jeder weiß woran er ist, sobald die Action losgeht (Nichts ist für mich schlimmer, als wenn mir bei einer Schießerei einfällt: "Ich habe ja gar nicht beschrieben, welchem Volk mein Held angehört, wie er heißt, und welche Waffen er bei sich hat...")
Der Anfang anhand einer Einzelperson gehört ebenfalls zu meinen bevorzugten - sieht dann etwa so aus:

Lieutenant Rania Singh-Badh - schon zu Akademiezeiten als Pechvogel verschrien - war am Ende ihrer nervlichen Kräfte angelangt. Vor etwas mehr als fünf Stunden war sie im Orbitalstützpunkt angekommen, und jetzt, nachdem sie endlich, nach einer wahren Odyssee durch die verschiedensten Abteilungen dieser Riesenstation, den Liegeplatz erreicht hatte an dem die U.S.S. ICICLE in wenigen Minuten anlegen sollte, hätte sie fast geweint vor Freude...

Hier konzentriert man sich erst einmal auf eine der Hauptpersonen und erzählt in nur wenigen Sätzen bereits etwas von der Vergangenheit der Person, und verpasst ihr einen markanten Zug ( der Pechvogel ) b.z.w. was unmittelbar zuvor war. Sowas verleiht Tiefe ohne dass man sich dafür besonders anstrengen muss, und man kann sehr schön weitere Hauptpersonen einfach dazubringen und sie quasi "durch die Augen" dieser einen Figur beschreiben, was sich besser in der Handlung auflöst.
Was ich versuche unbedingt zu vermeiden sind Anfänge a la:

Es war ein warmer, sonniger Frühlingstag. Der Himmel war strahlend blau und wolkenlos. Wind blies vom tiefblauen Meer landeinwärts. Rings um Rania Singh-Badh war es still. Sie trug lediglich... So sehen die meisten ersten Versuche aus ( auch meiner, vor viiiiielen Jahren... )

Besser ist es solche Äußerlichkeiten durch eine Figur beschreiben zu lassen - etwa so:

Rania Singh-Badh spazierte gerne kurz nach Sonnenaufgang, am Strand entlang. Zu dieser frühen Stunde war hier, für gewöhnlich, noch nichts los. Trotz des noch jungen Morgens war es bereits so warm, dass Rania lediglich eine dünne, cremefarbene Bluse und passende Shorts dazu trug. Sie blieb kurz stehen und drehte ihr Gesicht dem tiefblauen Meer zu. Mit geschlossenen Augen genoss sie den leicht auffrischenden, salzig schmeckenden Wind auf ihrer samtbraunen Haut. Sie atmete tief durch und blickte nach einer Weile hinauf zum tiefblauen Himmel. Nur einige vereinzelte, kleine Quellwolken, die im Begriff waren sich aufzulösen, standen am östlichen Horizont...

Hier beschreibe ich quasi dasselbe wie zuvor, allerdings löse ich diese Beschreibungen in der Handlung auf - ich lasse die Figur beschreiben statt dass ich dies selbst mache...
Den Sprung in eine Unterhaltung bevorzuge ich weniger - zumindest möchte ich gerne erwähnt wissen, wer da redet und worüber. Es gibt zwar Beispiele, bei denen es nicht so ist, aber mein Geschmack sind solche Anfänge nicht.
Ganz wichtig für den Anfang ist IMO, dass man selbst schon weiß, wie die Geschichte auch endet - für mich ist die Struktur der Geschichte ein wesentlicher Punkt. Ein "Drauflosschreiben" bei umfangreichen Geschichten und sich - von Kapitel zu Kapitel - durch die Story zu hangeln ist sicherlich nur etwas für amtlich beglaubigte Genies (und die sind rar gesäht.)
Bei vielen diese "Genies" denen ich zu einem Script geraten habe, hörte ich im Laufe der Jahre immer wieder den Spruch (nachdem sie jammerten, dass sie nach den ersten 20 Seiten - wieder einmal - feststecken): "Ich komme damit besser klar..."
Die traurige Wahrheit ist: "Kommen sie eben nicht!" (Sonst würden sie ja nicht händeringend jammern.) Sie behaupten es nur. Das geht dann auf den ersten 20-30 Seiten zumeist blöderweise auch gut, aber spätestens dann kommt erbarmungslos das Krea-Tief, und dieselben "Genies" nörgeln dann in diversen "Schreibblockade-Threads" herum.
Und gibt man ihnen dann dort genau die Tipps, die einen solchen Hänger zu vermeiden helfen, dann nehmen sie ihn natürlich nicht an - wundern sich aber am Ende warum es mit ihrer Story nun partout nicht weitergehen will - und sie jammern dann munter weiter...

Fazit: Leute, die es sich schwerer machen möchten, als es nötig wäre und solche, die schlicht zu stur sind sich im positiven Sinne hier weiter zu entwickeln schreiben einfach weiter immer wieder drauflos. Das hat mit "persönlichem Schreibstil" nichts zu schaffen. Meine Meinung.


DER AUFBAU:

Hier möchte ich kurz über den (Spannungs)Aufbau einer geplanten Story eingehen. Natürlich gibt es auch hier kein Patentrezept, aber ein gewisses Muster lässt sich doch, gerade in actionlastigen Geschichten, immer wieder beobachten:

Ein gern benutzter Aufbau, der z.B. in STAR WARS-Episode IV Verwendung findet:

1. Ein steiler Spannungsanstieg; der erste Feindkontakt - meist verbucht hier erst einmal der Gegner den Triumph.
2. Abflachen der Spannungskurve und ein etwas genaueres Beschreiben der allgemeinen Lage.
3. Die Planungsphase - hier finden sich die Helden zusammen und überlegen was zu tun ist. (Mit einem Seitenblick was der Gegner derzeit macht.)
4. Eine zweite erneute Kontaktaufnahme zum Feind.
5. Das hineinreiten der Heldenpartie in größere Schwierigkeiten denen man...
6. ...nur mit Mühe und Not entkommt - manchmal erleidet man hier einen schmerzlichen Verlust
7. Der Anstieg der Spannungskurve - man trifft sich zur finalen Auseinandersetzung ( Eventuelle erneute Verluste inklusive )
8. Das mehr oder weniger glorreiche Ende derer, die überleben.

Sicher gibt es auch Abweichungen oder Erweiterungen dazu, aber dieses Grundgerüst kann man oft - gerade in Filmen - beobachten.
Natürlich soll jetzt Niemand meinen jede Geschichte soll genau so aufgebaut sein - es ist lediglich ein Beispiel dafür, wie relativ einfach man sich selbst ein kleines Gerüst schaffen kann, auf das man immer wieder mal blicken kann um zu prüfen ob man die Punkte, die man für seine Geschichte haben will auch hat.


BESCHREIBUNGEN:

Ein Problem, mit dem viele Autoren zu kämpfen haben, sind die Beschreibungen der Szene.
Nicht nur das WAS ist dabei schwierig, sondern auch das WIE.
Man kennt das:

- Es war ein schöner, sonniger Tag. Der Himmel war wolkenlos. Die Luft war herrlich warm...

Das liest sich etwa so spektakulär, wie eine Excel-Tabelle
Ein Trick ist: Man lässt den Leser durch den Protsgonisten die Umwelt erleben.

- Jan blickte hinauf zu dem herrlich blauen, beinahe wolkenlosen Himmel, an dem er nur vereinzelte Vögel erkennen konnte. Er beschattete mit der Hand seine Augen und blickte nach Osten über das Meer, wobei er die salzige Brise auf seiner Haut spürte, die vom Wasser her landeinwärts wehte...

Ihr merkt den Unterschied.
Der Trick heißt: Beschreiben, ohne zu beschreiben. (Natürlich kommt man hin und wieder nicht ganz darum herum - aber doch sehr oft.)
Versetzt euch einfach in die Szene und lasst dann eure Figuren ihre Umwelt erleben, indem ihr schreibt was sie hören, sehen, riechen, fühlen und schmecken. Und das ist es eigentlich schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Okay - hier nehmen die Autorentipps ihren Fortgang.
Auch für diese Tipps gilt das im Vor-Post Gesagte.


DIALOGE:

Mitunter stellen die Dialoge in einer Geschichte ein Problem dar.
Mehr als 2-3 Hobbels auf einmal mit einander sprechen zu lassen - insbesondere, wenn man noch nicht so viele Geschichten geschrieben hat - kann deshalb gelegentlich vielleicht entnervend sein.

Bei Dialogen beachte ich selbst Folgendes:

- Wer spricht - und worüber...??
- Wie stehen die sprechenden Figuren zu einander...??
- Wo findet die Unterhaltung statt...??
- Was bezwecken die Charaktere mit dem Gespräch...??

Und ganz wichtig für mich:

- Was bezweckt der AUTOR mit dem Gespräch...??

Ich nutze Unterhaltungen gerne um reinen Fließtext zu vermeiden. In der folgenden kleinen Szene aus ICICLE könnte ich auch trocken in einem Fließtext beschreiben, wo die Knackpunkte dabei liegen, den Captain der USS ICICLE (der in Schwierigkeiten steckt) zu befreien. Besser (und eleganter) geht es IMO aber so:

[...]
Die Spanierin nickte wohlwollend und wandte sich an das restliche Team: „Filiz und Ivarsson, Sie sind sicher, das Sicherheitssystem der Inhaftierungsebene umgehen zu können?“
„Eine meiner leichtesten Übungen“, bestätigte der blonde Norweger und auch die Andorianerin nickte zuversichtlich. „Aber sobald wir die Schilde der Zellen deaktivieren, wird eine Meldung an die OPS erfolgen. Das können wir nicht verhindern. Und wenn wir keine korrekte Rückmeldung senden, dann wird Alarm gegeben.“
Pasqualina Mancharella erkundigte sich rasch: „Wie lange werden Sie die OPS hinhalten können?“
„Ich hoffe der Captain und der Talarianer sind sportlich auf der Höhe, sonst wird es knapp mit dem Verlassen der Inhaftierungsebene.“
[...]

In einem reinen Fließtext hätte z. B. gestanden:

[...]
Ivarsson und Filiz waren zuversichtlich, die Sicherheitssysteme der Inhaftierungsebene umgehen zu können, was die XO der ICICLE erleichtert zur Kenntnis nahm. Sie machte sich jedoch Sorgen, die OPS solange hinhalten zu können, um dem Captain und dem Talarianer die erfolgreiche Flucht aus dem Zellentrakt zu ermöglichen.
[...]

Der Unterschied ist gut erkennbar denke ich.

Was ich oft in FF sehe sind diese Dialoge:

"Wörtliche Rede, Charakter 1..."
"Wörtliche Rede, Charakter 2..."
"Wörtliche Rede, Charakter 1..."
"Wörtliche Rede, Charakter 2..."
"Wörtliche Rede, Charakter 1..."
"Wörtliche Rede, Charakter 2..."

Solche FF schließe ich gleich wieder, denn solche Unterhaltungen lesen sich schlicht langweilig und man verliert schnell die Übersicht wer da nun spricht. Zudem erfährt man nicht, was der jeweilige Charakter macht und wie er auf das Gesagte jeweils reagiert, was IMO ein wesentlicher Punkt ist. Auch geht die Geschichte nicht weiter, sondern sie verharrt so im zuletzt beschriebenen Moment.

Ein Gegenbeispiel aus meiner Kurzgeschichte: "Kirks Brille":

[...]
„Hallo, Jim“, begrüßte der Arzt Kirk, noch bevor sich das Schott wieder vollständig hinter ihm verschlossen hatte. „Alles Gute zum Geburtstag.“
Deutlich weniger grimmig als ein Jahr zuvor antwortete Kirk: „Danke, Pille.“ Er deutete auf das nett verpackte Geschenk in den Händen des Arztes und fragte launig: „Ist wenigstens diesmal ein klingonischer Liebestrank drin?“
„Knapp daneben, mein Freund“, grinste Leonard McCoy beinahe lausbubenhaft. „Es ist ein Buch über gutes Benehmen, von einem gewissen Knigge. Wer weiß, ob du es nicht irgendwann mal brauchen wirst. Wenn ich da nur an deinen Umgang mit den Klingons, in der letzten Zeit, zurückdenke...“
Kirk nahm das Präsent in Empfang, wobei er seinem Freund, bei der Erwähnung seiner Intimfeinde, ein schmerzliches Grinsen schenkte und ironisch erwiderte: „Du verstehst es eine Party in Schwung zu bringen.“
Pille dem im selben Moment bewusst wurde, dass er in ein Fettnäpfchen getreten war, denn es war ein Klingon gewesen, der Kirks Sohn ermordet hatte, setzte eine entschuldigende Miene auf, sagte jedoch nichts.
Kirk, der seinen Freund auch so verstand, nickte nur und machte sich schnell daran das Päckchen zu öffnen. McCoy hatte tatsächlich die Wahrheit gesagt, denn es handelte sich tatsächlich um eine Abhandlung über gutes Benehmen. Mit rauer Stimme meinte er schließlich: „Ich hoffe, dass ich die Zeit finden werde es zu lesen.“
„Und den Inhalt zu behalten“, ergänzte der Arzt trocken.
[...]

Hier unterhalten sich die Charaktere nicht nur, sondern auch die Handlung nimmt ihren weiteren Verlauf. Für mich lesen sich diese Dialoge weit weniger trocken, als in erstgenanntem Beispiel.


WENN EINER EINE REISE TUT...

...dann kann er was erzählen.

Mehr, als alles andere, trifft dies - sei es in der SF oder auch in der Fantasy - für den Plot einer Geschichte zu. Denn eine interessante Geschichte ist immer die Geschichte einer Reise. Besonders in der Fantasy fällt auf, dass es im Vor- oder Nachspann des Buches eine oder mehrere Karten gibt - und das kommt nicht von ungefähr...

Diese Karten sind da, damit man die Reise( n ) der Hauptakteure besser nachvollziehen kann, und man eine vage Vorstellung vom "Spielplatz" bekommt. Wer "Die Zwerge" oder "Die Orks" oder "Herr der Ringe" gelesen hat, der wird sich daran erinnern, dass die Heldentruppe quasi an jedem Fleck der Karte irgendwann aufgetaucht ist.

In der SF machen zumeist Sternenkarten mehr Sinn - der Zweck bleibt derselbe.
Jeder der STAR WARS kennt der erinnert sich an Luke Skywalkers Reisen...

- In Episode IV von Tatooine über den Todesstern nach Yavin IV
- In Episode V von Hoth über Dagobah nach Bespin
- In Episode VI von Tatooine über Dagobah und Sullust nach Endor

Dieses Reisen von A nach B ist in jeder größeren Geschichte das A und O.
Einfach weil Ortswechsel mit ihren veränderten Gegebenheiten die Möglichkeit geben, schon allein durch die Exotik des Ortes zu faszinieren - in der SF und in der Fantasy vielleicht mehr, als in jedem anderen Genre. Lebt der HERR DER RINGE von Orten, wie Moria, Helm´s Klamm oder Minas Tirith, so sind es in STAR WARS Orte oder Umgebungen, wie Hoth, Bespin, Tatooine, oder Endor, die den Zuschauer (in Büchern die Leser) faszinieren.

Ein wenig höre ich jetzt den Einwand: "Aber was ist mit DIE HARD...??"
Mancher wird mir nun sagen: "Die Geschichte spielt an nur einem Ort - nämlich im Hochhaus..."

Guter Einwand, aber falsch. Denn innerhalb des Hauses "reist" John McClane ebenfalls zu verschiedenen Orten - wenn auch nur im Kleinen (Vom Büro seiner Frau in die unfertige Etage, von dort zum Büro des Chefs, weiter auf´s Dach, in den Aufzugschacht, ins Treppenhaus, in den Lüftungsschacht, etc. pp.

Diese Reise eines oder mehrerer Helden zu planen und durchzuführen ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte. Denn die Heldentruppe reist in den wenigsten Fällen zum Selbstzweck, sondern weil man an den verschiedenen Orten die verschiedensten Aufgaben zu erfüllen hat (oder weil man dorthin entführt wird) Hier kann mitunter allein durch das Timing - besonders wenn es mehrere Handlungsstränge gibt - Spannung erzeugt werden.

Fazit:
Wie im RL gilt auch für eine FF die Reise seiner Hobbels folgerichtig zu planen und zeitgerecht durchzuführen.


DER HUMOR:

Der ein oder andere FF-Autor hat das schon mal erlebt: Man will eine lustige Szene oder Geschichte schreiben, aber die Ideen dazu fehlen.
Natürlich ist es von Vorteil, wenn die Geschichte, oder Szene, selbst auf den Leser komisch wirkt. Oft reicht aber auch eine kleine Veränderung eines normalen Satzes, um daraus eine humorvolle Bemerkung zu machen. Zwei Beispiele dazu:

In ihm keimte die trügerische Hoffnung, dass nicht jeder seiner Partner ein Verräter war, sondern wenigstens einer von ihnen loyal zu ihm stand.

Jetzt die kleine Veränderung, die diesem Satz Humor verleiht:

Er hegte die trügerische Hoffnung, dass nicht jeder seiner Partner ein Judas Iscariot war, sondern wenigstens einer von ihnen ein Pontius Pilatus, der seine Hände in Unschuld waschen konnte. Diese Hoffnung keimte, wuchs, blühte, und verdorrte...

Ein zweites Beispiel - von einem meiner Lieblingsautoren: TERRY PRATCHETT. Er lässt einen Satz oftmals nicht einfach stehen, sondern kommt noch einmal darauf zurück - etwa so:

Er sah kein Licht am Ende des Tunnels...

Um diesen Satz als Einleitung für einen Gag zu nutzen fügt Pratchett später, nachdem sich die Lage eher verschlimmert, denn verbessert hat, einfach ein:

Er hatte sich geirrt. Es GAB ein Licht am Ende des Tunnels, und es stammte von einem Flammenwerfer.

Wie handelt ihr das? Schreibt ihr bewusst solche humoristischen Einlagen, oder passiert das eher spontan, oder gar unbeabsichtigt, wie folgende beiden Sätze, die ich hinter einander gesetzt habe, ohne zunächst etwas dabei zu bemerken:

Der Fahrtwind blies ihm, durch das heruntergelassene Seitenfenster, ins Gesicht.
Seine Gedanken wirbelten durcheinander...
(Vermutlich wegen des Fahrtwindes...)
 
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