Elenia
...sunshine...
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(c) by Neo
Die Balance, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, welches seit einiger Zeit für die Seite des Lichts ausgeschlagen hat, wird nun empfindlich gestört; die Charmed Ones, die Mächtigen Drei, die stärksten Verfechter des Guten wechseln auf die Seite der Finsternis und bilden eine Allianz, die der Triade gleichkommt. Nun versuchen sie absolute Macht und Herrschaft zu erringen; nur ihre Halbschwester kann sich ihnen in den Weg stellen und versuchen, die Flut des Bösen einzudämmen.
Episode 1x11 - Die Macht des Todes
Episode 1x11 - Die Macht des Todes
Trotz des sternenklaren Himmels konnte Laden auf keine anderen Gedanken kommen. Immer wieder sah er das Szenario vor sich, das ihm und Paige in jener Nacht widerfahren war. Einen Unschuldigen hatten die beiden verloren und nur wegen dieses dummen Amulettes. Hatte es überhaupt irgendeinen Wert? Hatte dieser Kampf einen Sinn gehabt?
Laden hatte sich zuvor nie Fragen über den Sinn von Kämpfen gemacht. Bisher war er immer nur darauf ausgewesen, Dämonen zu töten, doch konnte er einen solchen Verlust wie den letzten verkraften? War es wirklich richtig, jetzt Skrupel zu empfinden?
Seufzend lehnte sich Laden in den Stuhl zurück, welchen er im Garten aufgestellt hatte. Der Rollkragenpullover, den er trug, spendete ihm die Wärme, die er brauchte, um diese kalte Nacht zu überstehen. In Ladens rechter Hand befand sich das Amulette, welches der Hexe entwendet worden war und nun ihm gehörte. Aber Warum? Weil Paige wirklich keine Lust hatte, ihn immer und immer wieder vor Dämonen zu beschützen? War er nun auch ein Teil der magischen Welt geworden, oder war er immer noch ein hilfloser und gegen Dämonen eigentlich machtloser Mensch?
Erneut entfuhr dem Mann ein Seufzen und sein Blick richtete sich von dem glänzenden Amulett wieder auf zu den Sternen, welche ein ähnliches Lichtspiel boten, wie es das Amulett tat. Verträumt beobachtete er die Sterne, wie sie abwechselnd schwach aufleuchteten, doch dann sofort wieder verblassten. Sternschnuppen waren schon eine Seltenheit, doch diese Nacht hatte es in sich. Eine nach der anderen fiel vom klaren Himmel herab.
Inzwischen war es gegen 2 Uhr nachts und Laden saß immer noch, ohne Schlaf, im Garten und sammelte seine Gedanken und seine Vorstellungen vom Hexendasein und dem Kampf gegen die Dämonen. Paige war schon vor einigen Stunden ins Bett gegangen, nachdem die beiden sich wieder in einen Streit verflochten hatten, welcher Laden dieses Mal jedoch kalt ließ.
Doch auch Paige lag wach. Der Streit hatte sie getroffen. Als unfähige Hexe dargestellt zu werden war nicht die feine Art auf einander zu zugehen. In Gedanken versunken rollte sie sich von Seite zu Seite und konnte nicht einschlafen. Immer wieder fing sie an, sich Gedanken über Laden zu machen. War es das wert, sich immer wieder mit ihm zu streiten? Es ging doch immer nur darum, dass sie so verschieden waren, doch ist das nicht normal? Kopfschüttelnd schloss Paige erneut ihre Augen und versuchte abermals einzuschlafen, doch wieder schaffte sie es nicht, sodass die Hexe sich letztendlich dazu entschloss aufzustehen und sich einen Tee zu machen. Nachdem sie mühsam die Decke beiseite geschoben hatte und in ihren Mantel geschlüpft war, trat sie mit schnellen, jedoch leisen Schritten aus ihrem Zimmer, warf behutsam einige Blicke um sich und hielt nach Laden Ausschau.
Im unteren Geschoss brannte noch Licht. Skeptisch hob Paige eine Augenbraue an und folgte der Treppe bis hinunter zur Eingangshalle, von wo aus sie nach draußen in den Garten schauen konnte. Nicht lange brauchte Paige, bis sie Laden erkannt hatte und auch das sanfte Glitzern des Amulettes realisiert hatte. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen verschränkte Paige ihre Arme vor der Brust und trat aus dem Haus hinaus in den Garten.
Vorerst herrschte eine Stille, in der beide die sternenklare Nacht genossen, doch nicht lange hielt Paige es aus, ohne Laden anzusprechen.
„Na, kann da jemand nicht schlafen?“
Als die ersten Worte aus Paiges Mund ertönten zuckte Laden innerlich zusammen. Sein Blick schweifte umher und wenige Sekunden später hatte er die Person, der er die Stimme zuordnen konnte, gefunden. Leicht nickend wandte er sich jedoch wieder von ihr ab und richtete seinen Blick auf das Amulette.
„Paige...“, begann er, doch dann stoppte Laden sofort wieder und strich sich sachte über seinen Oberarm, bevor er beschämt seinen Blick zu Boden richtete. „Es tut mir leid.“
Die junge Hexe trat nun wenige Schritte auf den Mann zu, sodass sie im Endeffekt direkt neben ihm stand. Durch die Kälte wandelte sich jeder Atemzug der beiden in eine durchsichtige Wolke um, welche Paige vorerst nachdenklich betrachtete, doch dann, bevor Laden weitersprechen konnte, sachte mit der Hand durch die Luft schwenkte.
„Schon gut“, brachte sie verständnisvoll hervor und fuhr sich langsam durch ihr Haar, um es darauf zu einem Pferdeschwanz zusammen zu binden.
„Macht mich dieses Amulett jetzt auch zu einem magischen Wesen?“
Paige blickte etwas irritiert zu dem jungen Mann herunter. Was sollte sie auf diese Frage antworten? Wenn sie ehrlich war, wusste sie es selber nicht, das sie nicht viel länger eine Hexe war, als sie ihn kannte und dementsprechend war nun auch der Wissensstand der Hexe.
„Ich weiß es nicht...“, ertönte es mit zittriger und schwacher Stimme, die jedoch einen besorgten Klang in sich trug.
Bevor Laden jedoch etwas erwidern konnte, hörte man es im Haus poltern und krachen. Die beiden schreckten sofort auf und Paige verdrehte, als sie den Schock überwunden hatte, genervt die Augen. „Hast du immer noch keinen Weg gefunden, dieses Ding zu verbannen?“
Paiges Blick richtete sich zu Laden. Dieser Satz wäre jetzt wieder ein Ansporn für einen kleinen Streit gewesen, doch gab Paige diesmal nach, da sie zu müde war, um sich über diesen doch sehr geistreichen Kommentar aufzuregen.
„Na ja, die Bücher die ich gefunden habe sind dick und das, was ich bis jetzt gelesen hat, konnte mir nicht wirklich weiterhelfen. Vielleicht sollte ich ihn einfach Mal in einen Gegenstand bannen“, tat Paige ihre Gedanken kund und trat mit langsamen Schritten wieder auf das Haus zu. Laden folgte ihr ohne Worte und als beide schließlich wieder im Haus waren, schauten sich beide skeptisch an und musterten dann die Umgebung.
Die knisternden Fackeln, welche die verzweigten Gänge der Unterwelt sachte erhellten, führten einen langen Gang entlang, der in einem größeren Raum, welcher einer Höhle ähnelte, endete.
Piper und Prue hatten sich in der Zwischenzeit beruhigt und aufgehört die Schuld von Phoebes Verschwinden auf die jeweils andere zu schieben. Vorwurfsvoll beschwörten sie einen Dämon nach dem anderen und fragten diese dann nach dem Aufenthaltsort von Phoebe aus, doch keiner gab ihnen eine konkrete Auskunft, sodass die Dämonen nach und nach ihr Leben ließen.
„Was soll denn der Mist? Haben die vergessen, wer wir sind?“, keifte Prue ihre Schwester an, als diese gerade einen weiteren Dämon vernichtet hatte. Schulterzuckend erwiderte Piper Prues Zorn und schüttelte nur den Kopf, um sich wieder wichtigeren Dingen zu widmen. Wieso mussten sie Phoebes Aufenthaltsort denn erfragen? Sie kannten doch auch noch andere Methoden, denn immerhin waren sie mal Hexen.
Piper warf einen suchend Blick durch die Höhle und fasste sich bedenklich ans Kinn.
„Prue, wir sind nicht alleine“, sagte sie, als sie starr an die Wand blickte und ihre Hand in diese Richtung schwenken ließ. Nun wandte die älteste Schwester ihren Blick zu der Stelle, doch konnte nichts erkennen.
„Was meinst du?“, begann sie im flüsternden Ton und fixierte die Stelle an der Wand.
„Wirst du gleich sehen.“ Gesagt, getan. Mit einer lockeren Handbewegung wurde die Stelle an der Wand mit einer Eisschicht überzogen.
„Wah, was sollte das?“, fauchte Cole sie an, als Piper dabei war seinen Oberarm einzufrieren. Mit einem kurzen Blickaustausch mit Prue trat die jüngere der beiden an Cole heran.
„Wo ist sie?“, fragte Cole mit bestimmender Stimme, während er sich vor den Schwestern aufbaute und sich suchend nach Phoebe umsah.
„Wer? Phoebe? Ich wüsste nicht, was dich das angeht?“, sagte Prue mit kalter und ernster Stimme, bevor sie ihre Hand hob und in dieser eine Athame erschien, welche sich mit einer hohen Geschwindigkeit ihren Weg zu dem Dämon bahnte, der jedoch hinter die beiden Schwestern schimmerte und beide mit zwei Energiebällen zu Boden warf. Prue und Piper landeten unsanft auf dem staubigen und harten Untergrund der Unterwelt. Kurz tauschten die beiden wieder Blicke aus und sprangen wieder auf, sodass sie sich vor dem Dämon aufrichten konnten, um diesem ihre Macht zu beweisen.
Mit einer ebenso lockeren Handbewegung, wie Piper sie eben tat, schwenkte nun auch Prues Hand durch die Luft und Cole wurde von einem Feuerball, dessen Knistern man schon vor der Entstehung vernehmen konnte, an der rechten Schulter getroffen. Mit einem Schmerzensschrei schrie er den beiden zu: „Ich will nur zu Phoebe!“
Wieder tauschten die Schwestern Blicke aus und mit angespannten und gespreizten Fingern deutete Piper auf den Dämon, welcher Augenblicke später komplett von einer dichten Eisschicht eingehüllt war.
„Er denkt, wir wüssten es...“
„....also sollten wir das auch nutzen“, beendete Piper den Satz, den Prue zuvor begonnen hatte und beide brachen in ein diabolisches Gelächter aus.
Mit einer schnellen Handbewegung wurde die Eisschicht, die über Cole lag, wieder aufgelöst und mit durchdringender Stimme begann Piper Cole zu erklären, dass er Phoebe suchen sollte, wenn er sie haben wollte, doch würden sie ihm nicht sagen, wo sie sich befand.
Nach einigen Minuten, in denen Piper ihrer Redekunst freien Lauf lies, konnte sie Cole von der Wahrhaftigkeit ihres Vorschlages überzeugen und so schnell wie Cole aufgetaucht war, verschwand er auch schon wieder.