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Mörderin

Cosette

1.000er-Club
Registriert
1 Juli 2004
Beiträge
3.996
Ort
Somewhere beyond reality
Ich saß auf einer Treppe vor der Oper. Eigentlich hasste ich dieses große Gebäude, doch an diesem Dienstag war mir ganz egal, wo ich war. „Emil…“, murmelte ich. Eigentlich wollte ich diesen Namen nie wieder hören, doch ich konnte einfach nicht aufhören, ihn zu sagen. War da doch noch Liebe für ihn? Oder war es das schlechte Gewissen. Ich wusste, ich allein war Schuld. Schuld an seinem Tod. Ich war eine Mörderin.

Wir waren verabredet. Ich war ein bisschen zu früh da, weil ich mich nicht verspäten wollte. Ich war tierisch aufgeregt und meine Augen huschten die ganze Zeit hin und her, um zu schauen, ob Emil nicht schon da war. Es war ein Blind Date. Wir sollten uns an einer weißen Rose erkennen. Ich schaute mal wieder zur Straße und da entdeckte ich ihn mit der weißen Rose in der Hand. Er war ein Traumprinz. Ich wünschte mir sofort, durch seine schwarzen Haare fahren zu dürfen und in seine veilchenblauen Augen zu schauen. Auch er hatte mich wohl erkannt und ging zu mir. Wir begrüßten uns und begaben uns dann ins Innere des Restaurants. Als wir bestellt hatten, verwickelte er mich in einen netten Smalltalk. Nach einer Viertelstunde kam das Essen, doch das Gespräch ging weiter, während ich mir große Stücke Pizza in den Mund stopfte. Es musste sehr dumm ausgesehen haben, doch ich war aufgeregt und da aß ich immer so viel. Nach dem Essen bezahlte Emil noch schnell und dann gingen wir spazieren. Die ganze Zeit schaute ich in seine blauen Augen. Doch plötzlich packte er mich am Arm und zog mich an sich. Er fuhr mir durch mein langes, hellbraunes Haar und dann legte er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Ich wehrte mich nicht, ich fand es sogar schön. Als ich dann aber merkte, dass er mir während des Kusses den Reißverschluss meines Kleides aufgemacht hatte, wurde mir schon mulmig. Es war doch erst unser erstes Date. Ich beendete den Kuss abrupt und wich einen Schritt zurück. Sein Blick verdunkelte sich und er packte meinen Arm. „Hör’ auf!“, forderte ich ihn auf, doch er machte weiter. Er riss mir mein Kleid vom Leib, mitten im Park. Ich wand mich und wollte weglaufen, doch er war stark und hatte mir inzwischen auch meinen ersten Unterrock ausgezogen. Plötzlich war ich voller Panik. Ich entdeckte ein Taschenmesser am Boden liegen. Mein Knie schnellte hoch und Emil lag am Boden. Ich schnappte das Messer und klappte es auf. Dann stach ich ein. Immer und immer wieder. Emil schrie und mir rannen die Tränen an der Wange herunter, doch ich konnte einfach nicht aufhören. Emils Schreie gingen nun über in ein Wimmern und schließlich war er ganz still. Ich hörte auf, auf ihn einzustechen und lies das Messer fallen. Was hatte ich nur getan? Schnell schnappte ich meine Kleider und lief fort.

Ich habe jemanden umgebracht, versteht ihr? Eine Mörderin.....

Wie findet ihr den Text? Freue mich auf Feedback und Kritik.
 
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Wirklich eine sehr interessante Geschichte, hinter der eine gute Idee steckt.

Außerdem hast du das Ganze sehr gut formuliert und auch schön beschrieben. Alles in allem also ein großes Lob von meiner Seite ;)
 
So, hab einfach mal meinen Vorsatz geändert und setze die Geschichte fort:

"Ich bin eine Mörderin!" Dieser Gedanke schoss mir noch oft durch den Kopf, während ich da vor der Oper saß. Ich hatte riesige Schuldgefühle, denn ich wusste genau, dass es mir Spaß gemacht hatte. Mit jedem Stich hatte ich mehr Spaß gehabt. Mit jedem Schrei war ich stolzer geworden. Und diesen Gedanken fand ich einfach schrecklich. Es war schon dunkel geworden-genau die richtige Zeit für mein Vorhaben. Meine dunkelbraunen Augen waren nass und ich konnte einfach nicht mehr. Ich öffnete die Tasche, die ich immer bei mir trug und holte eine Spritze hervor. In ihr war eine Flüssigkeit, die mir schon von Filmen bekannt war. Ich biss mir auf die Lippen. Es war gefährlich, doch die einzige Möglichkeit. Ich schloss die Augen, piekste mir die Nadel in den Oberarm und spritzte. Ein Wärmegefühl stieg in mir auf und plötzlich dachte ich gar nicht mehr an Emil. Ich packte die Spritze wieder ein und stand auf. Die Nacht war noch jung...
 
Wow, ich bin begeistert :zustimmen
Wirklich klasse beschrieben und überhaupt: Mord, Schuldgefühle - Einfach genial :D

hoffe es geht bald weiter^^

Nur kannst du dann vielleicht mehr absätze reinbringen? das wäre dann übersichtlicher zu lesen :)
 
Hier neuer Teil:

Ich stand an der Theke und lachte. Mein hellbraunes Haar fiel über meine Schultern und ich schaute in die Augen des Jungen gegenüber mir. „Das ist ja so witzig!“, säuselte ich mit honigsüßer Stimme.

Er lächelte unwiderstehlich, ich wollte ihn einfach nur haben. Dabei kannte ich noch nicht mal seinen Namen! Doch das war mir egal- ich rückte noch ein bisschen näher an ihn und beugte mich weit vor, so dass ich seinen Atem auf meinem Hals spüren konnte. Es war ein prickelndes, aufregendes Gefühl- es gefiel mir. Ich senkte meine Augenlider noch ein bisschen-ein richtiger Schlafzimmerblick. Er ging darauf ein und streifte-natürlich ganz aus Versehen- meinen Arm. Mein Lächeln wurde geschmeichelter, mein Blick verführerischer. Auch das nutzte der Kerl und nahm mein Gesicht in eine Hand.

„Ach, du bist süß Jette!“, flüsterte er. Natürlich- ich hätte fragen müssen, warum er meinen Namen kennt. Doch es interessierte mich nicht. Vielleicht hatte ich es ihm ja auch gesagt und es vergessen. Jedenfalls ging nach diesem Satz alles ganz schnell: Ich lächelte, dann beugten wir beide uns vor und drückten unsere warmen Lippen aufeinander. Es war wunderbar!

Er nahm meine Hand und zog mich auf. Mit dem Blick auf die Tür zum Hinterraum gerichtet, zog er mich mit. Ich kicherte unaufhörlich und lies mich mitziehen. Eigentlich sah ich nicht viel, doch das Klicken der Tür lies meinen ganzen Körper pulsieren. Ich kann mich nur mehr an Bruchteile nach dem Klicken erinnern: Das Bett- mein Rock am Boden- das Quietschen und mein immer wiederkehrendes Kichern.

Und dann hörte die Spritze auf zu wirken. Ich saß auf ihm und von einem Moment zum Anderen kehrte die Erinnerung zurück. Die Schreie, das Wimmern, die Stiche, Emils Gesichtsausdruck- alles kehrte wider. Und ich sah ihn an und schrie auf. Schnell sprang ich aus dem Bett und schnappte mir meine Klamotten, die ich eilig auf dem Weg nach draußen anzog. Als ich die Tür ins Freie geschlossen hatte, rannte ich wieder fort…..
 
Boah das wird ja immer besser :D

Echt das ist mega genial!!
Jetzt mit dem Absätzen isses auch besser zu lesen^^

Dein Schreibstil gefällt mir auch total gut!
Hoffe es kommt schnell was neues ^^
 
So bin jetzt mal durch deinen tollen Titel über deine FF gestolpert! :lol:

Hab mir auch gleich alles durchgelesen, konnte einfach nicht aufhören!!

Muss sagen... einfach klasse geschrieben!! Die Gefühle bringst du total gut rüber.. man kann sich total in die Person hineinversetzten! Spitze!!

Und diese ganzen Schwankungen... wenn auch mittels Drogen... wahnsinn!

Ich hoffe du schreibst bald wieder weiter! :zustimmen
 
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