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Selbstmord

AW: Selbstmord

Ich habe ein ziemlich hartes Jahr hinter mir und ich habe schon vor wenigen Wochen den Entschluss gefasst, dass 2010 definitiv mein persönliches Ar***loch ist.
Kurze Erklärung: Am Anfang des Jahres ist eine meiner besten Freundinnen von einer Autobahnbrücke in ihrem Dorf gesprungen. Wir wussten alle, dass sie schon immer leicht angeknackst war und Depressionen hatte und da sie mehr als ein Jahr keine Anzeichen mehr auf einen schlechten Zustand zeigte, so hatten wir alle die Hoffnung, dass sie es endgültig überstanden hatte. Ich meine, wer glaubt auch einem 16 Jährigen Mädchen schon, dass es seine Probleme wirklich so ernst sieht? Es lag zum einen daran, dass ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hatte - niemand macht ihm Vorwürfe, niemand glaubt daran, dass es generell an "ihm" lag. Sie hätte es so oder so irgendwann gemacht, das steht für uns alle fest. Ein großes Problem war jedoch immer für sie, dass sie adoptiert war und generell ihre Lebensgeschichte.
Wie auch immer - ich war wirklich nicht böse auf sie - zumindest anfangs. Aber es kommen immer mehr Ereignisse zusammen: Ihr Geburtstag und die Tatsache, dass sie niemals 18 werden wird, mein 18., Erlebnisse und Reisen, die sie hätte antreten sollen... Genau solche Dinge machen mich wütend auf sie und das ist wirklich schrecklich. Dennoch muss ich sagen, dass ich voll und ganz hinter ihr stehe (trotz kleiner Wutausbrüche) - da sie einfach krank war. Depressionen sind nicht spaßig und das nehmen viele Menschen erst ernst, wenn es in ihrem Freundeskreis oder ihrer Familie Thema ist. Ich will niemandem Vorwürfe machen - ich war genauso.

Auf jeden Fall versuche ich nun mit diesem ganzen Thema abzuschließen. Ein Problem ist nun, dass es mich nicht loslassen kann, wenn es so scheint, als würde ich nur von depressiven Menschen umgeben sein.
Heute Nachmittag wurde mir von meiner Mutter beigebracht, dass sich mein Onkel heute Morgen die Pulsadern aufgeschnitten hat - niemand meiner Familie (sprich Mama,Papa,Schwester), wusste, dass es so schlimm um ihn stand - eben weil wir ihn nur als fröhlichen Menschen kannten. Die Depressionen die er erlitt schienen doch seit Jahren nicht mehr aktuell zu sein.
Es ist nicht so, dass wir uns ständig gesehen hätten, dennoch verstand man sich und - naja er war eben mein Onkel.

Für mich steht fest, dass depressive Menschen, die nach einer schlimmen Phase ein plötzliches Hoch erleben, die gefährdetsten sind, da sie einfach mit ihrem Leben schon abgeschlossen haben.
Ja, es mag vielleicht so sein, dass man ja gar nicht wissen kann, was nach dem Tod kommt - dennoch: Für diese Menschen gilt der Gedanke, dass es gar nicht mehr schlimmer kommen kann.
Und noch etwas weiß ich mittlerweile genau: Solche Menschen sind die besten Schauspieler.
 
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AW: Selbstmord

Depressiv sein und keinen Ausweg sehen, obwohl er genau vor der nase liegt, ist es etwas so schlimmes und oftmals kommt jede Hilfe zu spät.

@Sandy. *knuddel* wirklich ein sche*** Jahr.

Mein großes Sch*** Jahr war ab Juli 2008 bis Juli 2009

Ich bin im Juli 2008 zu meinem Bruder gezogen. Wir wollten WG machen und dazu habe ich schon den ersten großen Fehler gemacht. Meine Katze weggegeben, denn mein Bruder ist allergisch auf Katzen. Ich habe also meine geliebte Lilly für ein vermeindlich besseres Leben weggegeben. Oft denke ich an die Zeit in der alten Wohnung zurück. Gut. Die war dunkel, bissel Schimmel, aber es war meine 1. eigene Wohnung und ich hatte eine süße Katze, die mich bedingungslos liebte.

Als ich umgezogen war, ging es bergab. 10 Jahre war ich mein eigener Herr und musste auf niemanden Rücksicht nehmen usw.
Ich wurde kontrolliert und das wurde mir ins Gesicht gesagt, das man mich kontrollieren muss, zusammengeschissen und mehr oder weniger gemoppt. Und das von der eigenen Verwandtschaft. Zudem war ich abhängig, was das Internet betrifft, von meinem Bruder. Ich konnte nur ins Netz, wenn er seinen PC anhatte. Am Anfang ok, denn ich konnte/durfte seinen PC anmachen und bei mir dann reingehen und aus einem mir nicht ergründlichen Grund wollte er es nicht mehr. Egal. Nun habe ich eigenes. ;)

Alles habe ich heimlisch essen müssen. In der Zeit habe ich richtig zugenommen. War ja auch jeden Tag daheim. Nächstes Streitthema. Lebensmittel. Getrennte Einkäufe, aber auch wieder nicht. Ich sollte das ÖL und Essig neu kaufen, obwohl ich es nie benutzte. Banalitäten? In manchen Augen vielleicht. Doch in der Zeit habe ich oft geweint und war richtig depressiv.

Anfang 2009 verkündete mein Bruder, das er auszieht und mit seiner Freundin zusammen. Cool, dacht ich, denn dann habe ich wieder meine eigene Wohnung. Mir ging es besser nd zwar genau 2 Wochen lang. Musste ja bei der Arge nen Antrag auf Mietübernahme stellen. Antwort - 54 qm zu groß. 333 euro zuviel. Ziehen sie aus und suchen sie was neues. Garnicht einfach, denn ich musste ja bei jeder Wohnung fragen. Meine jetzige Wohnung ist 47 qm und 314 euro.
Die Arge hat sogar gesagt...Dann sind sie halt Obdachlos. Was interessiert es uns. Meine Mum war auf 180 und brüllte mich an und ich war innerlich am weinen und äußerlich auch. Ich wollte weg. Egal wohin. Ich wollte das es aufhört. Ich hatte niemanden mehr. Ich fühlte mich klein und hilflos. Ich habe zwar eine Wohnung gefunden und in der fühl ich mich heute, mitten auf dem Lande, recht wohl, aber bis hier her, war es ein weiter Tränenreicher weg.

Ich kann mich genau erinnern, wie es damals hieß, das die Arge die Kosten nicht übernimmt. Ich habe meine Mutter noch nie so schreien und toben sehe, wie damals. Ich sehe sie genau vor mir sitzen und mich anschreien, Ich war so klein und hilflos und wo sie dann nach 2 Stunden fertig war und ich auch, ging ich heim. Ich ging an meiner Tür vorbei und durch den Regen und ich lief und lief und lief. Ich hatte Gedanken, die ich hier nicht wiederholen will. Ich war am Ende meiner Kräfte.

Jetzt wo ich wieder alleine wohne, da gehts mir besser. Ich besuche sie wenig, dennoch haben wir ein gutes Verhältnis.
Ich verstehe nicht, wieso die sich wieder und wieder in mein Leben einmischen, mich zur Schnecke machen, als wäre ich 12 und nicht 31.
Ich vermeide es auf einem engen Raum mit denen zu sein, wo ich nicht weg kann. Ja ,ja die machen sich nur Sorgen. Sollen sie nicht. Ich komme zurecht. ich bezahle meine Miete und meine Versicherungen und gehe meinen eigenen Weg.

Ja, ich bin ein guter Schauspieler. Ich sage und zeige alle, das es mir gut geht und im innersten bin ich kaputt und alleine. Deswegen hat mir meine Weiterbildung so gut getan. Es gibt da 2 Menschen, die für mich da sind und ich für die.

Gedanken an das Ende habe ich in der Zeit oft gehabt. Ich hatte immer die Hoffnung, das es dann aufhört, dennoch ist es keine Lösung
 
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@Dani:
Wow, ich finde es stark, dass du dennoch nicht aufgibst! Wie gesagt, es ist nun einmal keine Lösung. Und es freut mich, dass es dir besser geht (:

Danke :)
Wenn man aufgibt, ist keinem geholfen. Aber die Aussicht auf Arbeit lässt hoffen und außerdem ist bald meine liebste Zeit und ich mache es mir so richtig schön mit allem was dazu gehört. Plätzchen, Baum, Märchen (so wie gerade eben)
Es kann nur noch besser werden :)
 
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