Triinu schrieb:
Ich habe eine Frage, an die, die sich mit Steno auskennen:
Wenn man ein a oder u schreiben will, muss man ja den darauffolgenden Konsonanten etwas dicker schreiben. Wie macht ihr das? Fährt ihr ein paar mit dem Schreiber darüber? Das geht irgendwie so lang, bis man nochmal über den Buchstaben schön darüber ist. Kommt das einfach mit der Übung, dass das schnell geht?
Hab hier zufällig mal reingeschaut, leider gibt es ja kaum noch Leute, die sich mit dem Thema Stenografie beschäftigen.
Also zu Deiner Frage: Die Verstärkung, manchmal auch Druck genannt, dient zur Andeutung des Vokals vor einem Konsonanten. Sie läßt sich nur mit geeignetem Schreibwerkzeug ausführen, also mit einem nicht zu harten Bleistift. Auf diese Weise wird die Effizienz der Stenografie gesteigert, da der gleiche Schreibzug zwei Bedeutungen repräsentieren kann, je nachdem ob verstärkt oder nicht.
Für mich ist die Verstärkung ein ständiges Ärgernis und mit ein Grund dafür, dass Steno-Neulingen die Lust am Lernen vergeht. Mit viel Übung geht die korrekte Ausführung der Verstärkung dann mal in Fleisch und Blut über.
Zur Ausführung: man drückt einfach nur im richtigen Moment stärker auf. Besonders bei kleinen Zeichen, wie dem n oder dem l kann einen diese Übung zur Verzweiflung bringen.
Viele Stenopraktiker neigen dazu, die Verstärkung einfach wegzulassen. In vielen Fällen ist dies ein brauchbarer Kompromiß: die Logik sagt einem, daß es sich bei dem fraglichen Wort z.B. um "Auto" und nicht "Utu" oder um "Brücke" anstatt um "Bricke" handelt. In anderen Fällen kommen durch Weglassen der Verstärkung echte Missverständnisse zustande und erschweren so die ohnehin schon nicht unproblematische Wiederlesbarkeit der DEK.
Hin und wieder deute ich die Verstärkung durch einen Akut (accent aigu, ´) an, allerdings wird so der Schreibfluß der ansonsten kursiven Schrift unterbrochen.
Beim kleinen "L" behelfe ich mich schon seit jeher folgendermaßen: ich rolle es einfach zweimal ein.
Das Prinzip der Verstärkung geht noch auf alte Zeiten zurück, als die Menschen ohnehin daran gewöhnt waren, beim Schreiben mit Feder und Tinte die Strichstärke zu kontrollieren, auch in der normalen Schrift.
Hoffe, Dir damit geholfen zu haben.
Gruss