Night
5.000er-Club
Tada, was neues von mir
Ich denke, hier werden noch mehr Geschichten dieser Art reinkommen, desshalb der Titel...
Würde mich über FB und/oder konstruktive Kritik freuen
Es war fast kein Laut zu hören, während die junge Frau über den Friedhof ging.
Ihr bleiches, schmales Gesicht war das einzige, das man durch die Dunkelheit der mondlosen Nacht hindurch erkennen konnte. Sie hätte auch blind den Weg zu ihrem Ziel gefunden, so oft war sie in dieser kurzen Zeit schon zu ihm gegangen.
Es schien, als würden ihre Füße den Boden kaum berühren und dementsprechend still war es.
Nach einigen Minuten blieb sie stehen und suchte mit ihren dicht bewimperten, unergründlichen Augen den Himmel ab. Nicht einmal Sterne konnte sie entdecken, so schwarz war die Nacht.
Je näher sie dem Grab kam, desto lauter pochte ihr Herz unter dem schwarzen Mantel, der ihren schlanken Körper verhüllte. Ihr Atem wurde schwerer und auch ihre Schritte waren nicht mehr so leicht und schwebend. Sie hatte gedacht, es würde leicht sein, aber das war falsch.
In ihren Gedanken ließ sie ihr Leben, oder das Leben, bevor es geschehen war, revue passieren. So viele frohe und glückliche Stunden hatte sie verbracht.
Wie schnell sich alles ändern konnte, dachte sie wehmütig, während sie ihren Schritt verlangsamte. Sie konnte spüren, dass sie ihrem Ziel nahe war. Nur noch wenige Meter...
Vor einem unscheinbaren, grauen Grabstein blieb sie stehen und richtete ihren Blick abermals in den Himmel. Dann suchte sie den Friedhof nach ungebetenen Zuschauern ab, konnte aber niemanden finden. Ein Hauch von einem Lächeln tauchte auf ihren dunkelroten Lippen auf, während sie sich in das feuchte Gras kniete. Ihre langen Finger flogen über den Stein, fuhren den Namen nach, der darin eingraviert war. Den Namen der ihrem Geliebten gehört hatte... bevor es geschehen war.
Sie seufzte leise, während sie den schwarzen Mantel zu Boden gleiten ließ. Sofort lief ein Schauer über ihren Rücken und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Es war eine unangenehme Nacht. Kalt und feucht und es würde bald Schnee geben, dachte sie, ihren Körper umklammernd. Für einen Moment schweiften ihre Gedanken ab – zu anderen, scheinbar unwichtigen Dingen, doch sie besann sich bald wieder der Absicht in der sie hergekommen war.
Ihre Hand tastete nach dem Manel, den sie zuvor getragen hatte, tastete nach der Manteltasche, in der sich das Messer befand, das schärfste, dass sie hatte finden können, das Messer das er am liebsten benutzt hatte.
Als sie es vor ihre Augen hob, blitzte die Klinge auf und für einen Augenblick erschien wieder ein Lächeln auf ihren Lippen.
Bald würde es vorbei sein... Bald würde sie wieder bei ihm sein, in seinen starken Armen liegen, mit ihm lachen, seine weiche Haut auf ihrer spüren, fühlen, wie seine Finger sich in ihren verhakten. Bald...
“Bald...” hauchte sie in die Nachtluft und legte den Kopf in den Nacken. Nicht mehr lange würde es dauern... Sie befeuchtete ihre vollen Lippen und betrachtete den Grabstein ein letztes Mal.
Dann hob sie die Klinge hoch und stieß sie mit all ihrer Kraft in ihre Brust. Jetzt war es geschehen. Jetzt war sie befreit. Während sie spürte, wie sich ihr Oberteil langsam mit ihrem Blut voll sog, schwanden ihr die Sinne und sie kippte auf den Grabstein, der sich daraufhin rot färbte.
Wie Blitze zuckten ihr Erinnerungen durch den Kopf. Erinnerungen an die Zeit mit ihrer Familie, Erinnerungen an die Zeit mit ihren Freunden, Erinnerungen an all die schönen Dinge, die sie in ihren 21 Jahren erlebt hatte, Erinnerungen auch an die Dinge, die nicht so schön waren, die sie aber gemeinsam mit Leuten überbrückt hatte, die ihr nahe gestanden hatten... Leute, die sie dann erst verlassen hatten, als sie sie am nötigsten gebraucht hätte.
In ihren Augen bildeten sich Tränen, aber nur eine davon schaffte es, sich glitzernd den Weg über ihre Wange zu bahnen. Nur eine, mit der in diesem Augenblick ein Leben ausgehaucht worden war.
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Es war fast kein Laut zu hören, während die junge Frau über den Friedhof ging.
Ihr bleiches, schmales Gesicht war das einzige, das man durch die Dunkelheit der mondlosen Nacht hindurch erkennen konnte. Sie hätte auch blind den Weg zu ihrem Ziel gefunden, so oft war sie in dieser kurzen Zeit schon zu ihm gegangen.
Es schien, als würden ihre Füße den Boden kaum berühren und dementsprechend still war es.
Nach einigen Minuten blieb sie stehen und suchte mit ihren dicht bewimperten, unergründlichen Augen den Himmel ab. Nicht einmal Sterne konnte sie entdecken, so schwarz war die Nacht.
Je näher sie dem Grab kam, desto lauter pochte ihr Herz unter dem schwarzen Mantel, der ihren schlanken Körper verhüllte. Ihr Atem wurde schwerer und auch ihre Schritte waren nicht mehr so leicht und schwebend. Sie hatte gedacht, es würde leicht sein, aber das war falsch.
In ihren Gedanken ließ sie ihr Leben, oder das Leben, bevor es geschehen war, revue passieren. So viele frohe und glückliche Stunden hatte sie verbracht.
Wie schnell sich alles ändern konnte, dachte sie wehmütig, während sie ihren Schritt verlangsamte. Sie konnte spüren, dass sie ihrem Ziel nahe war. Nur noch wenige Meter...
Vor einem unscheinbaren, grauen Grabstein blieb sie stehen und richtete ihren Blick abermals in den Himmel. Dann suchte sie den Friedhof nach ungebetenen Zuschauern ab, konnte aber niemanden finden. Ein Hauch von einem Lächeln tauchte auf ihren dunkelroten Lippen auf, während sie sich in das feuchte Gras kniete. Ihre langen Finger flogen über den Stein, fuhren den Namen nach, der darin eingraviert war. Den Namen der ihrem Geliebten gehört hatte... bevor es geschehen war.
Sie seufzte leise, während sie den schwarzen Mantel zu Boden gleiten ließ. Sofort lief ein Schauer über ihren Rücken und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Es war eine unangenehme Nacht. Kalt und feucht und es würde bald Schnee geben, dachte sie, ihren Körper umklammernd. Für einen Moment schweiften ihre Gedanken ab – zu anderen, scheinbar unwichtigen Dingen, doch sie besann sich bald wieder der Absicht in der sie hergekommen war.
Ihre Hand tastete nach dem Manel, den sie zuvor getragen hatte, tastete nach der Manteltasche, in der sich das Messer befand, das schärfste, dass sie hatte finden können, das Messer das er am liebsten benutzt hatte.
Als sie es vor ihre Augen hob, blitzte die Klinge auf und für einen Augenblick erschien wieder ein Lächeln auf ihren Lippen.
Bald würde es vorbei sein... Bald würde sie wieder bei ihm sein, in seinen starken Armen liegen, mit ihm lachen, seine weiche Haut auf ihrer spüren, fühlen, wie seine Finger sich in ihren verhakten. Bald...
“Bald...” hauchte sie in die Nachtluft und legte den Kopf in den Nacken. Nicht mehr lange würde es dauern... Sie befeuchtete ihre vollen Lippen und betrachtete den Grabstein ein letztes Mal.
Dann hob sie die Klinge hoch und stieß sie mit all ihrer Kraft in ihre Brust. Jetzt war es geschehen. Jetzt war sie befreit. Während sie spürte, wie sich ihr Oberteil langsam mit ihrem Blut voll sog, schwanden ihr die Sinne und sie kippte auf den Grabstein, der sich daraufhin rot färbte.
Wie Blitze zuckten ihr Erinnerungen durch den Kopf. Erinnerungen an die Zeit mit ihrer Familie, Erinnerungen an die Zeit mit ihren Freunden, Erinnerungen an all die schönen Dinge, die sie in ihren 21 Jahren erlebt hatte, Erinnerungen auch an die Dinge, die nicht so schön waren, die sie aber gemeinsam mit Leuten überbrückt hatte, die ihr nahe gestanden hatten... Leute, die sie dann erst verlassen hatten, als sie sie am nötigsten gebraucht hätte.
In ihren Augen bildeten sich Tränen, aber nur eine davon schaffte es, sich glitzernd den Weg über ihre Wange zu bahnen. Nur eine, mit der in diesem Augenblick ein Leben ausgehaucht worden war.