*knuff* mein treuer Fan... danke für dein FB, Sarah, du bist die Beste
Hab hier mal wieder was neues... dh, geschrieben hab ichs schon länger, aber ich war zu faul es abzutippen
Sie saß auf ihrer Hälfte des Doppelbetts und las ein Buch. Aus der angrenzenden Wohnung drang leise Klavier musik durch die dünne Wand hinter ihr
Das Zimmer war in ein weiches, gelbliches Licht getaucht und durch das geklappte Fenster drang kühle Abendluft, die sanft mit dem Vorhang spielte. Während sie las fuhr sie immer wieder mit der Zunge über ihre vollen Lippen und drehte unbewusst ihre hellbraunen Locken um den Zeigefinger der linken Hand. Sie war vollkommen in ihr Buch vertieft und sie merkte nicht, wie die Zeit verging.
Erst als sie durch das Geräusch eines sich im Schlüsselloch drehenden Schlüssels schreckte sie auf und ihr wurde bewusst, dass sie schon viel zu lange hier gesessen hatte.
Ihre Ähnlichkeit mit einem Reh verstärkte sich, als sie wie erstarrt sitzen blieb und mit großen, angsterfüllten Augen in Richtung der Schlafzimmertür blickte. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie überlegte, ob sie schnell in die Küche gehen und so tun solle, als wäre sie beschäftigt, aber es war zu spät. Sie hörte seine Schritte auf dem knarrenden Holzboden und schloss die Augen. Sie hoffte, dass er nicht getrunken hatte und nicht ausrasten würde, als sie hörte, wie er vor der Schlafzimmertür stehen blieb.
Sicher war er auf der Suche nach ihr, fuhr ihr durch den Kopf, bevor sie sah, wie sich die Türklinke bewegte. Langsam und bedrohlich kam ihr diese Bewegung vor. Dann wurde die Tür aufgestoßen. Sie presste die Lippen aufeinander und starrte ihn an. Wie in Zeitlupe zogen sich seine Augenbrauen zusammen und sein ansonsten sehr ansehnliches Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse. Unwillkürlich rutschte sie immer näher an die Wand. Sie wusste genau, was kommen würde. Es war immer so, wenn er betrunken war. Jedes Mal das selbe und doch kam sie nicht von ihm los. Er kam ihr manchmal vor, wie eine Droge. Obwohl sie wusste, dass er ihr immer wieder weh tun würde, liebte sie ihn. Sie liebte ihn für die schönen Stunden, die sie mit ihm verbringen konnte, wenn er nicht getrunken hatte und sie liebte ihn auch dafür, dass er sie liebte. Sie wusste, dass er ihr nie weh tun wollte und dass nur der Alkohol ihn gewalttätig machte. Sie konnte ihm nie lange böse sein, egal wie sehr er sie verletzte, denn wenn er sich am Tag danach mit Blumen und einem Hundeblick voll echter Reue bei ihr entschuldigte, konnte sie die Entschuldigung nur annehmen.
„Was hast du den ganzen Tag gemacht?“
holte sie seine laute Stimme aus ihren Gedanken. „Sags mir!“ rief er wutentbrannt und zog sie an den Schultern auf die Beine sodass sie ihm direkt gegenüber stand. Als sie nicht antwortete, schrie er sie weiter an. Sie hielt die Luft an, da der Geruch des Alkohols für sie fast unerträglich war. „Bitte hör auf! Du bist betrunken und nicht du selbst!“ flüsterte sie flehend, obwohl sie wusste, dass er alles, was sie sagte, so lange verdrehen würde, bis das herauskam was ihm einen Grund gab, noch wütender zu werden.
„Du weichst meiner Frage aus? Dreckiges Miststück!“ nun brüllte er schon fast. Das Klavierspiel hatte längst aufgehört und sie schloss die Augen. Ginge es doch bloß schnell vorbei!
„Sieh mir in die Augen! Du betrügst mich doch nicht etwa?“ Er nahm ihr Kinn in die Hand und drückte zu, woraufhin sie die Augen wieder öffnete. „Ich könnte dich nie betrügen!“ Über ihre Lippen drang nur ein Flüstern und er ließ tatsächlich von ihr ab.
Allerdings nur, um mit der rechten Hand zum Schlag auszuholen.
„Lüg mich nicht an!“ schrie er und sein Gesicht färbte sich leicht rot vor Wut, während seine Faust in ihr zartes Gesicht raste.
Mit Tränen der Verzweiflung und des Schmerzes in den Augen fuhr sie mit der Zunge über ihre Lippen und schleckte das Blut ab. Erst nach einigen Augenblicken konnte sie wieder klar sehen.
„Bitte...“ flüsterte sie und drehte ihren Kopf zur Seite. Am liebsten hätte sie laut ausgeschriehen, er solle aufhören, sie in Ruhe lassen und sie nicht weiter verletzen, aber es hätte ja doch nichts gebracht. Ehe sie weitersprechen konnte, spürte sie seine Faust in ihrem Magen und sie stolperte zurück. Halt suchend tasteten ihre Finger die kalte Wand hinter ihr ab.
„Du schläfst mit einem anderen, während ich für unseren Lebensunterhalt schufte?“ schrie er weiter. Sie konnte nichts anderes mehr tun, als ihn angsterfüllt anzustarren. Ihre Angst hatte in ihr alle Kraft genommen. Sie streckte die Hand aus und murmelte leise „Wie kannst du so etwas nur sagen?“ aber an seinem Gesichtsausdruck konnte sie sehen, dass alle Beschwichtigungsversuche von ihrer Seite vergebens sein würden. Er trat näher und ein Schwall Alkoholgeruch kam ihr entgegen und sie spürte förmlich, wie die Luft anfing vor Spannung zu knistern. Plötzlich fühlte sie, wie sich seine starken Hände um ihren Hals schlossen und das Angstgefühl in ihrer Brust schwoll an.
Der Druck wurde immer stärker und sie merkte, dass sie immer weniger im Stande war, genug Luft einzuatmen. Ihre Lider begannen zu flattern und um sie herum verschwamm alles.
„Ich bitte dich, lass mich los!“ entwich ein ersticktes Flehen ihren Lippen – aber vergebens.
Er war wie besessen und in seinen Augen spiegelte sich purer Hass, während er ihren Kopf immer wieder gegen die weiße Wand schlug.
Sie legte ihre linke Hand auf seinen Arm und drückte ihn leicht. Eigentlich hatte sie versuchen wollen, ihn von sich wegzudrücken, doch sie hatte längst nicht mehr die Kraft dazu.
„Lüg mich nie wieder an!“ hallte sein letzter Satz in ihrem Kopf wieder, ehe der dunkle, schützende Mantel der Bewusstlosigkeit sie umgab und ihre Beine unter ihr nachgaben.
Würde mich über ein bisschen mehr FB freuen
Darf gerne auch Kritik sein