AW: The help
Margit, es ging mir wie dir. Ich ihn auf der Liste der nominierten Filme für den People´s Choice Award gesehen und dachte es wäre es eine allseitsbekannte Komödie. Dann hab ich den Trailer gesehen und dachte "Den musst du sehen".
Danach hab ich gesehen, dass es eine Buchverfilmung ist und das Buch kam gleich auf meine Wunschliste.

Ich bin echt gespannt, denn der Trailer sah sehr vielversprechend aus. Also werde ich es mir zu Weihnachten wünschen (lassen)

Damit ich mir danach endlich den Film ansehen kann
EDIT
Drei Tage für 608 Seiten und das obwohl ich eigentlich meine Hausarbeit schreiben sollte. Das soll schon was heißen, aber das Buch war einfach zu gut, als dass ich es hätte liegen lassen können.
Aber hier geht es um den Film. Den habe ich mir nun auch angesehen und muss sagen, dass ich wirklich positiv überrascht bin. Erstmal, dass Mike Vogel und Chris Lowell mitspielen, von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe. Was durchaus auch an mir liegen kann. ^^
Aber die Schauspieler machen ihre Sache in diesem Film wirklich mehr als gut. Vor allem von Emma Stone bin ich überrascht. Sie hat es wirklich geschafft, die Rolle so rüberzubringen, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt habe, aber ebenso Bryce Dallas Howard, die ihre Rolle als heuchlerisches, arrogantes und rassistisches Miststück
wirklich gut spielt

. Viola Davis schafft es, mich zum Weinen zu bringen. So viel Wärme und Güte in ihrem Blick, das es einem unmöglich macht, ihre Rolle nicht zu mögen. Die Rolle der Minny war im Buch schon meine Liebste

. Und mit Octavia Spencer hat sie wirklich die richtige Schauspielerin gefunden.
Der Cast des Films hat seine Sache schonmal wunderbar gemacht!
Aber da es eine Buchverfilmung ist, hat man ja immer so die Befürchtung, dass er im Gegensatz zum Buch der totale Mist ist. Das Gefühl hatte ich bei dem Film ganz und gar nicht. Ich habe das ein paar Punkte, die mir bei der Umsetzung gut und nicht so gut gefallen haben.
Die Leute, die den Film noch nicht gesehen haben, sollten nicht weiterlesen, es sei denn, es macht ihnen nichts aus. Und Achtung vll auch für die, die das Buch erst nach dem Film lesen.
:spoiler:
Das Erste, an das ich denken muss, wenn ich an den Film denke, ist der Satz, den Aibeleen der kleinen Mae Mobley immer sagt.
You is smart. You is kind. You is important. Es hätte mich auch wirklich sehr gewundert, wenn sie das rausgelassen hätten. Aber das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt. Diese Szenen sind immer so anrührend, dass mir ganz warm ums Herz wird.
Auch die Schokokuchen Szene war dabei und allein für diese Aktion muss man Minny schon lieben! Alle drei Beteiligten haben ihre Rolle da wirklich sehr gut gespielt...! Ich habe mich köstlichst amüsiert

Erst dachte ich, die Szene würde nicht mehr vorkommen, aber als sie es dann doch tat, musste ich wieder schmunzeln. Der Scheck von Celia für
Zwei-Portion-Pie-Hilly 
. Einfach nur köstlich. Endlich hat auch sie begriffen, dass sie die Junior League nicht braucht, um glücklich zu sein.

Köstlich war auch die Szene zwischen Johnny und Minny, die eindeutig anders ablief, als im Buch, mich aber überhaupt nicht gestört hat. Plötzlich ist sie diejenige mit dem Stock in der Hand, weil sie glaubt er würde sie gleich verprügeln

. Wobei sie Szene im Buch auch sehr amüsant war. Er mit der Axt in der Hand

... Und im Anschluss daran das gemeinsame Essen der drei. Johnny rückt Minny den Stuhl zurecht, Celia gibt ihr ihr selbst gemachtes Essen ... Herrlich. Vor allem, weil Minny eben mehr ist, als nur das Dienstmädchen. Johnny Foote war schon im Buch der Mann, der mir am besten gefallen hat

.
Zusammen mit der Szene hat mich glaub ich noch am meisten die Szene in der Kirche und der Abschied von Mae Mobley und Aibeleen berührt. Dieses kleine Mädchen wurde im Buch immer so als "hässlich" beschrieben, aber ich fand die Kleine im Film total süß und jedes Mal, wenn sie geweint hat, hat es mir das Herz zerrissen

...
Die ganze Zeit beim Lesen und beim Schauen über habe ich mich immer wieder über Skeeters Mutter geärgert. Aber zum Schluss dann dachte ich "Hmm, das hat sie gut gemacht!". Das war nämlich die Szene, in der Hilly versucht hat, Skeeter bei ihr zu verpetzen. Die Szene wurde etwas abgeändert, aber da muss ich sagen hat mir die aus dem Film besser gefallen

. Sie wurde gleich abgewürgt. Gut so!
Und das waren nur ein paar von den Szenen, die ich wirklich toll und anrührend fand.
Allerdings gibt es auch ein paar Szenen, die mir fehlen. Dass man nicht alles verfilmen kann, ist mir klar. Aber einige Schlüsselszenen fehlten mir teilweise beim Film.
Die Geschichte im Constantine wurde gezeigt und die auch die Erinnerung Skeeters an sie, was ich sehr schön fand. Allerdings hat mich der Auftritt von Rachel, ihrer Tochter, total gestört. Nicht der Auftritt an sich, sondern dass sie genau so dunkel war wie Constantine. Gerade das war ja der Konflikt, im Buch. Dass ihre Tochter so weiß war, wie eine Weiße und sie daher immer von allen angesprochen wurde, was sie mit dem weißen Mädchen macht. Und dass sie von Charlotte nicht deswegen rausgeworfen wurde, sondern weil Rachel sich unter die anderen Damen gemischt hat, wie eine Weiße, wo sie doch keine war. Und dass Constantine ihr eben nicht die Wahrheit gesagt hat. Nämlich, dass sie sie weggeben hat, weil sie sich "schämte", sondern, dass ihr Vater gestorben sei und sie so jung war oder kein Geld hatte, das weiß ich nicht mehr genau. Im Buch hat Charlotte ihr dann ja die Wahrheit darüber erzählt. Dass das im Film so geändert wurde, fand ich sehr schade. Nicht unbedingt, dass Charlotte Rachel die Wahrheit gesagt hat, sondern dass es eben eine dunkelhäutige Tochter war, die da erschien.
Das Ende des Films war im Grunde das aus dem Buch. Wobei Skeeter im Film nicht ihren Myrna-Job an Aibeleen gab und Minnys "Ende" nur kurz angeschnitten wurde. Das fand ich etwas schade, vor allem das mit dem Myrna-Job, da ich es doch als große Geste empfand.
Schade fand ich auch, dass sie die Szene mit dem nackten, weißen Mann im Garten rausgenommen haben, der Minny verprügeln will, den aber letztendlich Celia dann eins über zieht. Das war für mich so die Schlüsselszene zwischen den beiden, in der Minny gemerkt hat, dass Celia doch nicht so ist, wie die anderen weißen Ladys. Sehr schade.
Im Buch gibt es eine Sequenz, in der Lou Anne Skeeter auf das Buch anspricht und ihr dankt, dass sie es geschrieben hat. Sie hat ihr Dienstmädchen aus der Geschichte erkannt und sagt Skeeter, dass sie ohne sie wahrscheinlich nicht mehr am Leben wäre. Das wäre schön gewesen, noch zu sehen. Die positive Reaktion der weißen Ladys auf das Buch. So wie die eine, die ihr Dienstmädchen gefragt hat, wie es ihr gefallen würde bei ihr zu arbeiten.
:spoiler:
Es gibt für mich mehr positive als negative Argumente für diesen Film. Ich fand ihn einfach toll, daran ändern auch die Dinge nichts, die mir gefehlt haben. Immerhin ist eine Buchverfilmung, die sowieso nie das Buch übertreffen können. Daher kann ich jedem nur ans Herz legen, das Buch vorher zu lesen.
Daher ist mein Fazit: Eine durchaus gelungene Verfilmung. Einfühlsam, mitreißend, ergreifend und mehr als ein Mal witzig! Empfehlenswert!
