• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

Thoughts of a guy

Pyro

1.000er-Club
Registriert
12 Oktober 2003
Beiträge
4.079
Ort
Düsseldorf
Okay, ich habe mich jetzt nochmal hingesetzt und eine Kurzgeschichte geschrieben. Ich habe sie "Thoughts of a guy" genannt, weil ich denke, dass das doch ganz gut passt, den die gesamte Geschichte wird aus der Sicht eines 16 jährigen Jungens erzählt. Ist (fast) alles frei erfunden. Nur halt die Tatsache, dass ein Junge aus der Oberstufe gestorben ist, nicht.

Thoughts of a guy
And he will remember the time...

Stille zog durch die Klasse. Nur das Summe des Lautsprechers war zu hören, doch keiner wagte es einen Ton von sich zu geben. Diese bedrückende Stille, die einen in die Enge drängt, die alle einnimmt, die nach Tränen und Trauer verlangt – Ja, diese Stille herrschte in der Klasse.
Mit seinem apathischen Blick schwenkte er aus dem Fenster. Immer noch schwieg er schwer atmend und es schossen ihm Gedanken durch den Kopf, die diesem Ruf der Tränen folgten, doch schaffte der schwarzhaarige Junge diese, bevor sie sich ihren langen und schmerzhaften Weg über die Wange bahnen konnten, wegzuwischen. Was hätte er sich anhören müssen, wenn es jemand mitbekommen hätte? Wobei dieser Gedanken einer der wenigen war, die ihn nicht weiter störten. Was die anderen dachten war ihm egal.
Seufzend richtete er seinen Blick wieder nach vorne, apathisch wie zu vor, doch umspielte ein leichtes aufmunterndes Lächeln seine Lippen, als er eine Freundin sah, die ihn anblickte und in Tränen ausbrach.
Wieso musste er so stark sein? Wieso durfte er sich nicht den Emotionen hingeben? Was war daran falsch?
Langsam strich er sich durch seine, mit ein wenig Gel aufgestellten, Haare, doch faltete seine Hände auf Bauchhöhe wieder und beobachtete seine Freundin eine Weile, bevor die Stille durch die maskuline Stimme, die aus dem Lautsprecher dröhnte, unterbrochen wurde. Ein Gemurmel zog durch die Reihen, als die letzten Worte des Direktors in der Klasse verhallten und dann in Vergessenheit gerieten. Genauso wie die Worte des Direktors in Vergessenheit gerieten, so würde es auch der Tod des Jungen aus der Oberstufe. Zwar beschäftigte sich im nächsten Moment jeder mit den Fragen „Wer war das eigentlich?“ „Kannte ich den?“ „Hatte er nicht eine Schwester?“. Desinteressiert schaute John durch die Klasse. Er hasste sie, alle samt. Keiner von diesen Jungen und Mädchen wusste was wirkliche Probleme waren. Sie waren alle mit ihrem unbeschwerten Leben beschäftigt, dass ab und an dann etwas holprig wurde, aber wenn sich jemand ihnen in den Weg stellen würde, würde das nur Ärger geben. Das hatte der schwarzhaarige Junge schon vor 5 Jahren kennen gelernt.
Seufzend ließ er sich langsam auf seinen Stuhl nieder, entfaltete seine Hände und warf einen aufmerksamen Blick zu beiden Seiten, wo mit Fleiß und Entsetzen diskutiert wurde. Was würde es ihn interessieren? Er kannte diesen Jungen nicht, nicht einmal annährend. Wieder wanderte Johns Blick zu Celin rüber, welche immer noch mit Tränen in den Augen über ihren Tisch hockte und schluchzend zusammen sackte. Es war die letzte Stunde für heute.
Prüfend schaute John an seine Arme. Sie erinnerten ihn an die Schnitte, der er erleiden musste, die Qualen die er erlitt doch auch erinnerte es ihn an die Zeit, in der er keinen hatte. Die Augen schließend richtete der Junge seinen Blick nieder und unterdrückte Tränen, die zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht waren, wie er fand.
Schnell zog er seine Jacke, über seine Arme, sodass er den Anblick nicht weiter ertragen musste. Alles hatte sich geändert, nicht nur, dass er sich entschloss einen anderen Pfad in der Liebe einzuschlagen, was für einen Jungen in seinem Alter doch recht riskant war, nein. Auch hatten sich seine Freunde vollkommen auseinander gelebt. John versuchte immer zu allen Kontakt zu halten, doch war es mehr oder minder unmöglich, den Freundschaften zerbrechen nun manchmal.
Nachdem der schwarzhaarige 16 jährige Junge seine Augen wieder geöffnet hatte, stand sein Lehrer vor der Klasse und blickte etwas besorgt, da er sich nicht sicher war, ob er jetzt problemlos den Unterricht beginnen könne, oder nicht. John war im Moment sehr desinteressiert an den Gedanken der anderen, da ihn seine Probleme doch beschäftigten und er nicht wie die anderen in den Tag hinein und hinaus leben wollte.
Seufzend warf er seinen Blick wieder verträumt aus dem Fenster und saß seine Zeit in der Klasse ab.
Nachdem der Gong die sich sehr langziehende Stunde beendet hatte, griff John sich seinen schwarzen, großen Ordner und packte ihn in seine Tasche, sodass er diese direkt umhängen und aus dem Klassenzimmer stürmen konnte.
Als John auf dem Flur angekommen war, warf der Junge einen prüfenden Blick umher und seufzte dann leise, als er plötzlich eine warme Hand an der seinigen spürte. Er schloss die Augen und wurde darauf zu dem Wesen gezogen und schon versanken die beiden in einen langen und innigen Kuss. Hektisch sprang er zurück und öffnete seine Augen, bevor er verängstigte Blicke umher warf. Keiner hatte sie beobachtete. Wieder seufzte er und sah dann den Menschen, der vor ihm stand an. Tränen schossen in seine Augen und kullerten auch schon wenige Sekunden später über seine Wangen, welche leicht gerötet waren. Die Tränen brannten förmlich auf seiner Haut. John drückte sanft die Hand, die die seinige umfasste und dachte: Ich liebe ihn...
 
Werbung:
Real thoughts of a guy - trust me!

Wunderschön! Vor allem der erste und der letzte Teil sind unheimlich einfach und doch so ausführlich beschrieben, dass ich nicht sicher bin, ob ich bei den letzten Drei Worten noch weinte oder schon strahlte...

Keep going pyro...

P.S.: If this is personal, keep your faith up. No hiding needed - honesty is best basic for luck...
 
Werbung:
Tom \o/ Ich hatte sogar Zeit, deine Kurzgeschichte zu lesen ;) stell dir mal vor.
Und ich finds gut geschrieben, das brauch ich ja eigentlich nicht mehr sagen. Der Anlass ist natürlich schon sehr traurig, aber du wandelst das in eine sehr interessante Geschichte um, die auch die Gefühle schön rüberbringt, auch wenn du sie sparsam, dafür gezielt einsetzt :)
Und der unerwartete Schluss gefällt mir, er passt irgendwie gar nicht und irgendwie total zu der Geschichte ;) Naja, und bevor ich jetzt nur noch Blödsinn schreibe, hör ich auf und sag einfach abschließend, dass mir die Story gefallen hat *g*
 
Zurück
Oben